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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft einen Radialwellendichtring gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Stand der Technik
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Radialwellendichtringe werden üblicherweise in ein Gehäuse eingepresst. Dies erfolgt unter Entfaltung einer Kraft- oder Wegbegrenzung. Hierbei kann es in Abhängigkeit von der Schmierung und/oder Gehäuseausführung zu Problemen kommen. Es kann zu Rückfederungen, Schiefstellungen oder im ungünstigsten Fall zum Abscheren des Elastomers des Radialwellendichtrings kommen.
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Aus der
DE 10 2008 030 174 A1 ist ein Fügewerkzeug bekannt, welches einen Radialwellendichtring ergreift, verdreht und dabei in ein Gehäuse einpresst. Das Fügewerkzeug ergreift den Radialwellendichtring auf der Bodenseite, indem fügewerkzeugseitige Formschlusselemente in komplementäre Formschlusselemente des Radialwellendichtrings eingreifen. Hierdurch ist eine formschlüssige Übertragung von Kräften in Umfangsrichtung möglich. Der Radialwellendichtring kann unter Drehung in das Gehäuse eingeschoben werden.
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Aus der
DE 10 2008 030 174 A1 ist insbesondere bekannt, auf der Bodenseite des Radialwellendichtrings ein Profil aus Fortsätzen und Vertiefungen anzubringen. Dieses Profil ist aufwendig in der Fertigung und lässt aufgrund seiner filigranen Lamellenstruktur nur wenig Spiel für die passgenaue Ausgestaltung des komplementären Fügewerkzeugs.
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Darstellung der Erfindung
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Radialwellendichtring anzugeben, der nach einfacher Fertigung problemlos in ein Gehäuse eingepresst werden kann.
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Die vorliegende Erfindung löst die vorgenannte Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1.
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Erfindungsgemäß wird die Montage des Radialwellendichtrings durch eine Überlagerung eines Vorschubs und einer Drehbewegung verbessert. Hierzu werden erfindungsgemäß am Radialwellendichtring Nocken angebracht. Die Nocken können mit einem Fügewerkzeug formschlüssig derart verbunden werden, dass der Radialwellendichtring durch eine Drehbewegung und mit Vorschub in die Bohrung eines Gehäuses eingedreht werden kann. Vorteilhaft treten weder Rückfederungen, Schiefstellungen oder Abscherungen des Elastomers des Radialwellendichtrings auf. Die bogenförmigen Nocken können problemlos gefertigt werden und sind erfindungsgemäß grobteilig und sehr stabil ausgebildet. Diese können durch ein Fügewerkzeug problemlos formschlüssig ergriffen und mit Kraft beaufschlagt werden. Geringe Fertigungstoleranzen machen sich hier nahezu nicht bemerkbar.
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Folglich ist die eingangs genannte Aufgabe gelöst.
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Die Nocken könnten an der Innenseite befestigt sein und von dieser radial nach Innen abragen. Hierdurch können die Nocken von einem axial eingeführten Fügewerkzeug problemlos ergriffen und in Umfangsrichtung mit hoher Kraft beaufschlagt werden.
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Die Nocken könnten von einem Radialschenkel des Tragkörpers auf der der Dichtlippe abgewandten Bodenseite des Radialwellendichtrings in axialer Richtung abragen. Hierdurch kann der Radialwellendichtring mit der Stirnseite voran in ein Gehäuse eingefügt werden.
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Die Nocken könnten aus einer Verkleidung aus Elastomer herausgebildet sein oder an der Verkleidung angebracht werden. Hierdurch sind die Nocken hinreichend fest mit dem Radialwellendichtring verbunden.
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Die Nocken könnten bogenförmig ausgestaltet sein und in Umfangsrichtung durch Aussparungen voneinander beabstandet sein. Durch diese konkrete Ausgestaltung kann ein Fügewerkzeug die Nocken formschlüssig ergreifen. Insbesondere können die Nocken von einem axial eingeführten Fügewerkzeug problemlos ergriffen und in Umfangsrichtung mit hoher Kraft beaufschlagt werden. Die bogenförmige Ausgestaltung stabilisiert die Nocken.
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Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung auf vorteilhafte Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die nachgeordneten Ansprüche, andererseits auf die nachfolgende Erläuterung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen.
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In Verbindung mit der Erläuterung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert.
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Kurzbeschreibung der Zeichnung
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In der Zeichnung zeigen
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1 eine perspektivische Ansicht eines Radialwellendichtrings mit Nocken, die in radialer Richtung nach innen abragen,
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2 eine Schnittansicht des Radialwellendichtrings gemäß 1.
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3 eine perspektivische Ansicht des Radialwellendichtrings mit Nocken, die in axialer Richtung abragen, und
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4 eine Schnittansicht des Radialwellendichtrings gemäß 3.
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Ausführung der Erfindung
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2 zeigt einen Radialwellendichtring 1 mit einer federbelasteten Dichtlippe 2 und einer Schmutzlippe 3. Die Dichtlippe 2 wird durch eine Ringfeder 4 gegen eine nicht gezeigte Welle gepresst. Die Schmutzlippe 3 ist einer Schmutzseite 5 zugewandt, wobei die Dichtlippe 2 einer Ölseite 6 zugewandt ist.
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Die Schmutzlippe 3 erstreckt sich axial und schmiegt sich dabei unter Krümmung an einer Welle an. Die Schmutzlippe 3 ist nach außen, nämlich in Richtung der Schmutzseite 5 gekrümmt. Die Schmutzlippe 3 ist an der Bodenseite B des Radialwellendichtrings 1 ausgebildet.
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Der Radialwellendichtring 1 umfasst einen Tragkörper 7, an welchem die Dichtlippe 2 angeordnet ist, wobei der Tragkörper 7 eine radial innenliegende Innenseite 8 aufweist.
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An der Innenseite 8 sind bogenförmige Nocken 9 ausgebildet. Der Tragkörper 7 ist im Querschnitt L-förmig ausgebildet und weist einen Radialschenkel 7a und einen Axialschenkel 7b auf.
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Der Radialwellendichtring 1, umfasst einen Tragkörper 7, an welchem eine Dichtlippe 2 angeordnet ist, wobei der Tragkörper 7 eine radial innenliegende Innenseite 8 aufweist und wobei dem Tragkörper 7 Formschlusselemente zugeordnet sind, die von einem Fügewerkzeug formschlüssig ergriffen werden können. Die Formschlusselemente sind als Nocken 9 ausgebildet, die in radialer Richtung nach Innen abragen. Die Nocken 9 sind an der Innenseite 8 befestigt und ragen von dieser radial nach Innen ab.
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Die Nocken 9 sind aus einer Verkleidung 10 aus Elastomer herausgebildet. Die Nocken 9 sind bogenförmig ausgestaltet und in Umfangsrichtung durch Aussparungen 11 voneinander beabstandet. Dies ist in 1 dargestellt. 1 zeigt konkret, dass vier Nocken 9 vorgesehen sind, die äquidistant an der Innenseite 8 angeordnet sind.
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Die Nocken 9 sind auf der der Bodenseite B des Tragkörpers 7 abgewandten Stirnseite S angeordnet. Hierdurch kann der Radialwellendichtring mit der Bodenseite B voran in ein Gehäuse eingepresst werden.
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4 zeigt einen Radialwellendichtring 1 mit einer federbelasteten Dichtlippe 2 und einer Schmutzlippe 3. Die Dichtlippe 2 wird durch eine Ringfeder 4 gegen eine nicht gezeigte Welle gepresst. Die Schmutzlippe 3 ist einer Schmutzseite 5 zugewandt, wobei die Dichtlippe 2 einer Ölseite 6 zugewandt ist.
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Die Schmutzlippe 3 erstreckt sich axial und schmiegt sich dabei unter Krümmung an einer Welle an. Die Schmutzlippe 3 ist nach außen, nämlich in Richtung der Schmutzseite 5 gekrümmt. Die Schmutzlippe 3 ist an der Bodenseite B des Radialwellendichtrings 1 ausgebildet.
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Der Radialwellendichtring 1 umfasst einen Tragkörper 7, an welchem die Dichtlippe 2 angeordnet ist, wobei der Tragkörper 7 eine radial innenliegende Innenseite 8 aufweist.
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An der der Dichtlippe 2 abgewandten Bodenseite B des Radialwellendichtrings 1 sind Nocken 9 ausgebildet. Der Tragkörper ist im Querschnitt L-förmig ausgebildet und weist einen Radialschenkel 7a und einen Axialschenkel 7b auf. konkret ragen vier Nocken 9 vom Radialschenkel 7a in axialer Richtung ab.
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Der Radialwellendichtring 1, umfasst einen Tragkörper 7, an welchem eine Dichtlippe 2 angeordnet ist, wobei der Tragkörper 7 eine radial innenliegende Innenseite 8 aufweist und wobei dem Tragkörper 7 Formschlusselemente zugeordnet sind, die von einem Fügewerkzeug formschlüssig ergriffen werden können. Die Formschlusselemente sind als Nocken 9 ausgebildet, die in axialer Richtung abragen.
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Die Nocken 9 ragen von einem Radialschenkel 7a des Tragkörpers 7 auf der der Dichtlippe 2 abgewandten Bodenseite B des Radialwellendichtrings 1 in axialer Richtung ab.
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Die Nocken 9 sind aus einer Verkleidung 10 aus Elastomer herausgebildet. Die Nocken 9 sind bogenförmig ausgestaltet und in Umfangsrichtung durch Aussparungen 11 voneinander beabstandet. Dies ist in 3 dargestellt. 3 zeigt konkret, dass vier Nocken 9 vorgesehen sind, die äquidistant an der Bodenseite B angeordnet sind. Hierdurch kann der Radialwellendichtring mit der Stirnseite S voran in ein Gehäuse eingepresst werden.
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In den 1 bis 4 ist der Tragkörper 7 zumindest teilweise in die Verkleidung 10 aus Elastomer eingebettet. Die Verkleidung 10 weist an ihrer äußeren Umfangsfläche, welche im montierten Zustand am Inneren des Gehäuses anliegt, eine Rillenstruktur 12 auf.
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Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Lehre wird einerseits auf den allgemeinen Teil der Beschreibung und andererseits auf die beigefügten Patentansprüche verwiesen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008030174 A1 [0003, 0004]