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TECHNISCHES GEBIET
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Die Erfindung betrifft eine Schnürvorrichtung für einen Schuh sowie einen Schuh mit einer Schnürvorrichtung.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Schnürvorrichtungen für Schuhe weisen üblicherweise ein Schnürband auf, das durch Ösen geführt und über einer Einstiegsöffnung zwischen zwei Schnürrändern gekreuzt verlegt, gespannt und verknotet wird. Zum Ändern der Festigkeit der Schnürung ist üblicherweise notwendig, das Schnürband zwischen sämtlichen Ösen manuell zu spannen. Andererseits existieren auch Schnürvorrichtungen, bei denen sich das Schnürband zumindest teilweise nicht überkreuzt und über einseitige Spann- und Verriegelungsvorrichtungen in seiner Zugstärke variiert werden kann, wobei das Schnürband vom Benutzer ergriffen, in die Verriegelungsvorrichtung eingebracht und dann gespannt werden muss.
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Eine solche Schürvorrichtung ist aus der
DE 102 39 927 A1 bekannt. Die Vorrichtung zum Spannen und Verriegeln ist seitlich am Schuh angeordnet und soll einen ausgeglichenen Zug am Schnürsenkel in beide Richtungen ermöglichen. Hierzu ist es allerdings notwendig, dass das Schnürband sich nicht überkreuzt und oben und unten am Schuh befestigt ist.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Herkömmliche Schnürvorrichtungen, die manuell durch Spannen des Schnürbands zwischen einzelnen Ösen bedient werden und Schnürvorrichtungen mit Spanneinrichtungen, durch die das Schnürband vom Anwender durchgeführt werden muss, sind mit einem relativ hohen manuellen Aufwand verbunden. Weiterhin kann durch stetiges manuelles Einbringen des Schnürbandes in Verriegelungsvorrichtungen oder das Spannen in Ösen leiden. Auch ist es schwierig sowohl am zehseitigen als auch am schaftseitigen Ende die gleiche Spannkraft aufzubringen, um den Schuh gleichmäßig zu schnüren.
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Die Aufgabe der Erfindung liegt demnach darin, eine Schnürvorrichtung für einen Schuh vorzuschlagen, die möglichst einfach und rasch zu bedienen ist, das Schnürband schont, gleichzeitig aber eine sehr hohe Flexibilität und Anpassbarkeit auf den jeweiligen Benutzer bereitstellt.
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Die Aufgabe wird durch eine Schnürvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 für einen Schuh gelöst, wobei der Schuh einander gegenüber angeordnete Schnürränder besitzt, die ein Schnürband, mehrere an den Schnürrändern des Schuhs voneinander beabstandet anbringbare Ösen zum Durchführen des Schnürbands und eine Spanneinrichtung zum Spannen des Schnürbands aufweist, wobei die Spanneinrichtung eine an einem Schnürrand befestigbare Spannschiene mit einer Umlenkeinrichtung zum Durchführen und Umlenken des Schnürbands und einen bewegbar an der Spannschiene gelagerten Spannkörper mit einer Halteeinrichtung für das Schnürband besitzt und dazu eingerichtet ist, mit der Spannschiene in mindestens zwei unterschiedlichen Positionen eine lösbare Rastverbindung einzugehen. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Die Schnürvorrichtung weist mehrere an den Schnürrändern des Schuhs beabstandet anbringbare Ösen zum Durchführen des Schnürens und eine Spanneinrichtung zum Spannen des Schnürbandes auf. Die Spanneinrichtung besitzt eine an einem Schnürrand befestigbare Spannschiene mit einer Umlenkeinrichtung zum Durchführen und Umlenken des Schnürbands. Die Spanneinrichtung weist ferner einen bewegbar an der Spannschiene gelagerten Spannkörper mit einer Halteeinrichtung für das Schnürband auf, der dazu eingerichtet ist, mit der Spannschiene in mindesten zwei unterschiedlichen Positionen eine lösbare Rastverbindung einzugehen.
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Der Schuh, für den die Schnürvorrichtung vorgesehen ist, weist demgemäß Schnürränder auf, die durch ein Schnürband zueinander fixiert werden können und zum Bereitstellen einer Einstiegsöffnung für einen Fuß in ihrer Position zueinander gelockert werden können. Das Schnürband kann als ein beliebiges und den Gegenstand der Erfindung nicht beschränkendes Schnürband ausgeführt sein, welches einen runden Querschnitt oder einen breiteren, abgeflachten Querschnitt besitzt.
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Zum Durchführen des Schnürbandes durch die Schnürränder des Schuhs sind Ösen vorgesehen, deren Anzahl durch die Größe des Schuhs und insbesondere des Schafts und damit der Schnürränder bestimmt wird. Durch die Ösen kann das Schnürband bevorzugt gekreuzt durchgeführt werden, so dass die Ösen bevorzugt paarweise nebeneinander an den einander gegenüberliegenden Schnürrändern angeordnet sind. Die Ösen können eine beliebige Form aufweisen.
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Ein Kern der Erfindung liegt in der Spanneinrichtung, die eine Spannschiene als Befestigungsbasis für den Spannkörper besitzt, welche an einem Schnürrand befestigbar ist. In diesem Zusammenhang bleibt zunächst offen, mit welcher Ausrichtung die Spannschiene relativ zu dem betreffenden Schnürrand zu positionieren ist. Da Schienen üblicherweise eine längliche Form aufweisen, kann die Erstreckungsform der Spannschiene parallel, senkrecht oder winklig zu dem betreffenden Schnürrand angeordnet werden. Die Besonderheit der Spannschiene liegt darin, dass sie eine Umlenkeinrichtung aufweist, die eine Durchführung des Schnürbandes erlaubt und gleichzeitig eine Umlenkung durchführen kann. Eine variable Teillänge des Schnürband kann sich demgemäß innerhalb der Spanneinrichtung befinden und reduziert damit die effektive Länge des Schnürbands außerhalb der Spanneinrichtung. Hierzu ist der Spannkörper mit eine Halteeinrichtung für das Schnürband ausgestattet und dazu eingerichtet, mit der Spannschiene in mindestens zwei unterschiedlichen Positionen eine lösbare Rastverbindung einzugehen. Dadurch kann das Schnürband gehalten werden und durch Verschieben des Spannkörpers entlang der Spannschiene in der Erstreckungsrichtung der Spannschiene in diese hineingezogen werden oder aus ihr freigegeben werden. Der Benutzer kann durch Aktivieren einer Rastverbindung zwischen dem Spannkörper und der Spannschiene eine Spannung der Spanneinrichtung vorgeben und durch Lösen der Rastverbindung diese wieder lösen, damit die Schnürränder auseinandergezogen werden können.
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Durch die lösbare Rastverbindung zwischen dem Spannkörper und der Spannschiene in unterschiedlichen Positionen kann der Benutzer demnach die Spannung zwischen den Schnürrändern leicht einstellen. Zum Bereitstellen einer möglichst flexibel einstellbaren Spannung des Schnürbands stellt die Spanneinrichtung bevorzugt deutlich mehr als zwei unterschiedliche Rastpositionen bereit.
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Der besondere Vorteil dieser erfindungsgemäßen Schnürvorrichtung liegt darin, dass auf eine besonders einfache Weise, nämlich durch Verschieben des Spannkörpers, unterschiedliche Spannkräfte auf die zu fixierenden Schnürränder ausgeübt werden können, dabei gleichzeitig das Schnürband innerhalb der Spanneinrichtung geschützt verläuft und somit eine Fehlbedienung, ein Beschädigen oder Verklemmen des Schnürbandes praktisch ausgeschlossen wird.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung weist ferner eine Vorspanneinrichtung auf, die an einem Schnürrand des Schuhs befestigbar ist und dazu eingerichtet ist, zum Erreichen einer Vorspannung des Schnürbands eine variable Teillänge des Schnürbands aufzunehmen. Dadurch wird eine besonders gute Anpassbarkeit der erfindungsgemäßen Schnürvorrichtung an unterschiedliche Benutzer erreicht, was auf individuelle Vorlieben bei der Bedienung der Spanneinrichtung, der erreichbaren Spannkraft und zur ausreichenden Berücksichtigung der Fußgröße des Benutzers die effektive Schnürbandlänge so einstellt, dass die Spanneinrichtung genau einen Punkt mit gewünschten Spannkraft erreicht.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Vorspanneinrichtung eine Mehrzahl von Umlenkeinrichtungen für das Schnürband auf, in die das Schnürband individuell einlegbar ist. Dadurch ist es jedem Benutzer ermöglicht, durch Einlegen einer Schlaufe des Schnürbandes in eine ausgewählte Umlenkeinrichtung die zur Verfügung stehende effektive Länge des Schnürbands so einzustellen, dass durch die Spanneinrichtung die gewünschte Spannung erreicht wird. Das Vorsehen mehrerer Umlenkeinrichtungen an diskreten Positionen relativ zu einem Schnürrand ist durch das beabstandete Anbringen der Umlenkeinrichtungen besonders einfach, erlaubt dennoch eine sehr hohe Flexibilität bei der Benutzung.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Vorspanneinrichtung eine lösbare Abdeckung auf, die dazu eingerichtet ist, über die Mehrzahl von Umlenkeinrichtung gelegt und dort arretiert zu werden. Der Benutzer des Schuhs kann dadurch einerseits recht einfach die effektive Länge des Schnürbands einstellen und andererseits dem Schuh ein harmonisches Aussehen durch das Anbringen einer auf die Gestaltung des Schuhs anpassbare Abdeckung geben.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Vorspanneinrichtung länglich geformt und korrespondiert in ihrer äußeren Form mit der Spanneinrichtung. Dadurch könnten die Spanneinrichtung und die Vorspanneinrichtung an zwei gegenüberliegenden Schnürrändern angeordnet werden, so dass eine symmetrische Anordnung dieser beiden Einrichtungen entsteht und sich diese Anordnung harmonisch in die Gesamtgestaltung des Schuhs einfügen kann.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Spannschiene eine Reihe von Rastzähnen auf, die mit mindestens einem an dem Spannkörper angeordneten Rastzahn korrespondieren. Dadurch kann, bei entsprechender Ausrichtung der Flanken der Rastzähne erreicht werden, dass durch Ziehen des Spannkörpers eine Spannung des Schnürbands erreicht wird, wobei zum Lösen des Spannkörpers aus den Rastzähnen der Spannschiene eine Translation des Spannkörpers vertikal zu der Verschieberichtung der Spannschiene erforderlich wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Spannschiene eine Basisplatte mit einer davon beabstandeten Schienenplatte mit einer länglichen Ausnehmung auf, wobei die Rastzähne an der zu der Basisplatte gerichteten Seite der Schienenplatte angeordnet sind. Der Spannkörper kann dadurch entlang der Ausnehmung geführt werden und mit Rastzähnen eine Verbindung innerhalb eines geschlossenen Hohlraums eingehen, der weitestgehend vor Verschmutzung geschützt ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Spannkörper eine Federeinrichtung auf, durch die er federnd derart an der Spannschiene gelagert ist, dass der Spannkörper dazu eingerichtet ist, den mindestens einen Rastzahn stets in die korrespondierenden Rastzähne der Spannschiene zu drücken. Durch die federnde Lagerung kann bei Aufbringen einer ausreichenden Kraft der Spannkörper durch Ausnutzen des Federwegs relativ zu den Rastzähnen bewegt werden, so dass die rastende Verbindung gelöst wird. Die federnde Lagerung stellt damit eine Möglichkeit bereit, eine einmalig eingestellte Position des Spannkörpers entlang der Spannschiene halten zu können. Bei entsprechender Ausrichtung der Flanken der Rastzähne wird durch Spannen des Schnürbands eine Rastverbindung hervorgerufen, die durch die Federung zusätzlich vor einem unbeabsichtigten Lösen gehindert wird. Gleichzeitig wird durch die Federung allerdings eine vereinfachte Lösung des Schnürbands bereitgestellt, so dass die erfindungsgemäße Schnürvorrichtung sehr einfach und praktisch einzusetzen ist.
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Durch eine beabstandete Positionierung einer eine Ausnehmung aufweisenden Schienenplatte von einer Basiplatte weist die Spannschiene eine Hinterschneidung auf, innerhalb der die Rastzähne angeordnet sein können. Zum Eingehen einer geeigneten Verbindung weist der Spannkörper eine mit dieser Hinterschneidung korrespondierende Form auf und ist dementsprechend nur entlang der Verschieberichtung der Spannschiene in der Ausnehmung bewegbar und kann nicht versehentlich aus der Spannschiene entnommen werden. Der Spannkörper weist demnach einen Führungssteg auf, der mit der Breite der Ausnehmung korrespondiert und an dem mindestens ein Absatz und ein Bedienkörper, etwa in Form einer Pressfläche, an einander gegenüberliegenden Enden des Führungsstegs angeordnet ist. Beispielhaft wären damit, ohne die Erfindung hierauf zu beschränken, T-, I-, L- oder ähnliche Formen des Spannkörpers möglich. Zum Anbringen des Spannkörpers an die Spannschiene sollte letztere demnach ein offenes Ende oder eine Einführöffnung aufweisen, wobei ein offenes Ende oder eine Einführöffnung durch einen entsprechenden Verschluss, einen Steg, einen Stopfen oder dergleichen zu schließen sind, so dass der Spannkörper nur auf einen Anschlag zur Bewegungsbegrenzung treffen kann.
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Die Spannschiene weist in einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung zwei parallel zu der Ausnehmung verlaufende Stege auf, die seitlich der Ausnehmung angeordnet sind und an einem Ende als Umlenkeinrichtung jeweils eine Abrundung aufweisen. Diese Gestaltung erlaubt, ein Schnürband im Innern der Spanneinrichtung an der Ausnehmung vorbei zu führen, um an einem Ende eine Umlenkung durchzuführen, die es erlaubt, durch den Spannkörper das Schnürband zum Verkürzen oder Verlängern der effektiven Länge des Schnürbands entlang der Ausnehmung zu ziehen. Diese mechanisch einfache Konstruktion erlaubt einen ausreichenden Schutz eines Schnürbands vor mechanischer Beeinträchtigung oder Verschmutzung und ermöglicht eine einfache Fertigung der Spannschiene. Bevorzugt ist die Spannschiene vollständig symmetrisch aufgebaut, so dass die Umlenkeinrichtungen an zwei gegenüberliegenden Seiten der Ausnehmung in einem gleichen Abstand zu der Ausnehmung angeordnet sind.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der Spannkörper als Halteeinrichtung für das Schnürband eine quer zu der vorgesehenen Verschieberichtung des Spannkörpers angeordnete Durchgangsbohrung auf, die zum Durchführen des Schnürbands eingerichtet ist.
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Schließlich ist es besonders vorteilhaft, wenn das Schnürband einen geschlossen Kreis bildet, d. h. ohne offene Enden. Dies erlaubt das Anbringen einer einzigen Ösen zwischen zwei gegenüberliegenden Schnürrändern, unter der sich ein Knoten befindet, statt zwei einzelne Schnürösen, an denen jeweils ein Ende eines Schnürbands festgeknotet werden muss.
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Die Aufgabe wird ferner durch einen Schuh bzw. Schnürschuh mit einer derartigen, erfindungsgemäßen Schnürvorrichtung gelöst. Hierbei ist bevorzugt die Spanneinrichtung an einem ersten Schnürrand angeordnet, während die Vorspanneinrichtung an einem zweiten Schnürrand angeordnet ist. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Schuhs verlaufen die Spanneinrichtung und die Spannrichtung weitestgehend senkrecht zu dem betreffenden Schnürrand.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele in den Figuren. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich und in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung auch unabhängig von ihrer Zusammensetzung in den einzelnen Ansprüche oder deren Rückbeziehungen. In den Figuren stehen weiterhin gleiche Bezugszeichen für gleiche oder ähnliche Objekte.
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1 zeigt einen Schnürschuh mit einer daran angeordneten erfindungsgemäßen Schnürvorrichtung in einer Explosionsdarstellung.
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2a–2d zeigen eine Spanneinrichtung in vier verschiedenen Ansichten.
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3a–3d zeigen eine Vorspanneinrichtung in vier verschiedenen Ansichten.
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DETAILLIERTE DARSTELLUNG EXEMPLARISCHER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Ein in 1 dargestellter Schuh 2 mit einem ersten Schnürrand 4 und einem zweiten Schnürrand 6 weist eine Schnürvorrichtung, die aus einer Spanneinrichtung 8 mit einer Spannschiene 10 und einem Spannkörper 12 besteht, eine Vorspanneinrichtung 14, die eine Mehrzahl von Umlenkeinrichtungen 16, eine Abdeckung 18 und eine Basisplatte 20 aufweist, ein Schnürband 22, Ösen 24 und eine Befestigungsöse 26 umfasst.
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Die Spannschiene 10 weist an ihrer Rückseite, was in 1 nicht ersichtlich, durch den Verlauf des Schnürbands 22 jedoch angedeutet ist, zwei Umlenkeinrichtungen auf, durch die das Schnürband 22 führbar ist. Anhand von Verlaufsknicken 28 des Schnürbands 22 zeigt sich der gewünschte Effekt der Umlenkeinrichtungen an der Spannschiene 10, zwischen denen sich ein weiterer Verlaufsknick 30 befindet, der durch Ziehen des Spannkörpers 12 entlang der Spannschiene 10 hervorgerufen wird. Der Spannkörper weist hierfür eine Durchgangsbohrung 32 auf, durch die das Schnürband 22 führbar ist. Eine gewünschte Teillänge des Schnürbands wird durch Bewegen des Spannkörpers 12 entlang der Spannschiene 10 demnach in die Spanneinrichtung 8 eingezogen. Durch die Verwendung zweier Umlenkeinrichtungen und dem Verlauf des Spannkörpers mittig der Spannschiene 10 kann eine Teillänge des Schnürbandes 22 aufgenommen werden, die etwa dem Doppelten der Länge der Spannschiene 10 entspricht. Hierdurch kann die Spanneinrichtung 8 auch bei begrenzter Erstreckung eine in großem Umfang variable Spannkraft und eine ausreichend große Öffnung zwischen dem ersten Schnürrand 4 und dem zweiten Schnürrand 6 bereitstellen.
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Der Spannkörper 12 ist derart geformt, dass er durch eine Ausnehmung 34 in der Spannschiene 10 führbar ist, wobei sich im Inneren der Spannschiene 10 eine Hinterschneidung befindet, mit der der Spannkörper 12 durch Erstrecken in die Hinterschneidung korrespondierend geformt ist. Dadurch kann der Spannkörper 12 nicht von der Spannschiene 10 abgehoben werden, sondern lasst sich nur entlang der Ausnehmung 34 der Spannschiene 10 verschieben.
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Der Spannkörper 12 weist weiterhin an einem ersten Ende 44 Rastzähne 46 auf, die mit den Rastzähnen der Spannschiene 10 korrespondieren. Wie ersichtlich ist, sind die Rastzähne 46 derart geformt, dass einer Bewegung des Spannkörpers 12 den Schaft des Schuhs 2 hinauf praktisch kein Widerstand entgegengesetzt wird, eine Verrastung jedoch erfolgen kann, die durch die auf dem Schnürband 22 wirkende Kraft nicht gelöst werden kann. Auf einer dem ersten Ende 44 entgegengesetzten zweiten Ende 48 ist die Halteeinrichtung 32 angeordnet.
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Die Ausnehmung 34 ist an einem unteren Ende 36 geschossen, während sie an einem oberen Ende 38 eine in Form zweier Widerhaken ausgeführte Verzahnung 40 aufweist, die ein Einbringen des Spannkörpers 12 zur Montage der Spanneinrichtung 8 erlaubt, ein Herausschieben des Spannkörpers 12 aus der Ausnehmung 34 aber weitestgehend verhindert.
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Die Vorspanneinrichtung 14 erlaubt das Verkürzen der effektiven Länge des Schnürbands 22 durch eine variable und vom Benutzer einstellbare Länge einer Umlenkungsstrecke. Hierfür kann das Schnürband 22 in die Vorspanneinrichtung 14 eingeführt und um eine gewünschte Umlenkeinrichtung 16 gelegt werden. Je nach Bedarf wird eine Teillänge des Schnürbandes vollständig durch die Vorspanneinrichtung 14 aufgenommen und beeinflusst dadurch die durch die Spanneinrichtung 8 erreichbare Spannkraft und dadurch auch des erreichbaren Abstands zwischen dem ersten Schnürrand 4 und dem zweiten Schnürrand 6.
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Die Ösen 24 sind in mehreren Paaren einander gegenüberliegend angeordnet, durch die das Schnürband 22 gekreuzt durchgeführt werden kann. Zum Erreichen einer besonders gleichmäßigen Spannung über den gesamten Schuh sind die Ösen bevorzugt als Gleitösen ausgeführt, an denen sich das Schnürband möglichst nicht festklemmt. In einer mittig an einem unteren Ende eines Schnürbereichs angeordneten Stelle des Schuhs 2 ist eine Abschluss- oder Arretieröse 26 angeordnet, die das Schnürband 22 hält. Bevorzugt sind Enden 42 des Schnürbandes unterhalb der Abschlussöse 26 miteinander verknotet, so dass das gesamte Schnürband 22 in der Schnürvorrichtung einen geschlossenen Kreis bildet.
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In den 2a bis 2d wird die Spannvorrichtung 8 im Detail gezeigt. In 2a ist die Rückseite der Spannschiene 10 dargestellt, von der aus Rastzähne 50 ersichtlich sind, die sich zwischen zwei Stegen 52 benachbart zu und entlang des Ausschnitts 34 erstrecken. Der Spannkörper 12 ist derart geformt, dass er sich von der Ausnehmung 34 seitlich unter die Rastzähne 50 erstreckt und mit diesen eine Verbindung über die korrespondierenden Rastzähne 46 eingehen kann. Der Spannkörper 12 weist hierfür einen Führungssteg 54 auf, der durch den Ausschnitt 34 passt und von dem aus sich die Rastzähne 46 in die Breite erstrecken. Die Spannschiene 10 und der Spannkörper 12 sind ausgehend von der Ausnehmung 34 symmetrisch geformt, so dass die Spannschiene 10 zwei Reihen von Rastzähnen 50 parallel zu der Ausnehmung 34 aufweist und der Spannkörper 12 zwei Gruppen von Rastzähnen 46 besitzt, die beabstandet von einer Symmetrieachse S positioniert sind.
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Die Enden 53 der Stege 52 sind abgerundet und erlauben eine Umlenkung des Schnürbands 22 und stellen damit zwei Umlenkeinrichtungen in der Spanneinrichtung 8 dar. Durch die Verwendung zweier Umlenkeinrichtungen und das Ziehen des Schnürbands 22 zwischen den Stegen wird die zweifache Länge des jeweils zurückgelegten Schiebewegs als Teillänge des Schnürbands in die Spanneinrichtung 8 eingezogen.
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Der Spannkörper 12, der in 2b in einer seitlichen Darstellung gezeigt ist, liegt nicht bündig auf der Spannschiene 10 auf, sondern dessen zweites Ende 48 steht etwas von der Oberfläche der Spannschiene 10 ab. Dies wird durch eine Federeinrichtung 56 erreicht, die das zweite Ende 48 von der Oberfläche der Spannschiene 10 drückt, so dass die an dem ersten Ende 44 befindlichen Rastzähne 46 in die Rastzähne 50 der Spannschiene 10 eingreifen. Durch Drücken auf die Oberfläche des Spannkörpers 12 wird die Federeinrichtung 56 komprimiert, so dass sich der Spannkörper zu der Spannschiene 10 hin bewegt und dadurch die Rastzähne 46 des Spannkörpers 12 von den Rastzähnen 50 der Spannschiene 10 getrennt werden und damit den Spannkörper 12 freigeben. Durch die Anordnung der Federeinrichtung 56 an dem von den Rastzähnen 46 gegenüberliegenden zweiten Ende 48 wird eine gewisse Hebelwirkung mit der Federeinrichtung 56 erreicht, die gleichzeitig ein leichtes Eindrücken des Spannkörpers 12 realisieren lässt, gleichzeitig aber auch eine ausreichende Druckkraft auf den Rastzähnen 46 verursacht.
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Zur Bereitstellung eines Hinterschnitts in der Spannschiene 10 bietet es sich an, die Spannschiene 10 aus einer Basisplatte 58 und einer davon beabstandeten Schienenplatte 60 zu fertigen, zwischen denen der in der Spannschiene 10 verlaufende Teil des Spannkörpers 12 laufen kann.
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2c zeigt die Spanneinrichtung 8 in einer Draufsicht, bei der erkennbar wird, dass der Spannkörper 12 eine für einen Daumen eines Benutzers geeignete Pressfläche 62 besitzt, die ein leichtes Lösen der Rastverbindung durch Drücken ermöglicht.
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Schließlich zeigt 2d in einer dreidimensionalen Ansicht die Spanneinrichtung 8 mit eingesetztem Spannkörper 12, der entlang einer Aufnehmung 34 zum Spannen und Entspannen des Schnürbands 22 einsetzbar ist.
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Die Vorspanneinrichtung 14 wird in den 3a bis 3d im Detail gezeigt. Dabei zeigt 3a eine Vorspanneinrichtung 14 mit geöffneter Abdeckung 18 und exemplarisch vier voneinander beabstandete Umlenkeinrichtungen 16, die entlang einer Längserstreckung der Vorspanneinrichtung 14 aufgereiht sind. Wie 3b zeigt, weisen die Umlenkeinrichtungen 16 abgerundete Mulden 64 auf, die sich unter einem Kopf 66 von pilzartigen Umlenkkörpern 68 befinden.
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Die Abdeckung 18 könnten zusammen mit der Basisplatte 20 und den Umlenkkörpern 68 ebenso wie die Spannschiene einstückig oder durch Schweißen oder Kleben mehrerer Einzelteile aus einem Kunststoff hergestellt sein, beispielsweise im Rahmen eines Spritzgussherstellungsverfahrens oder dergleichen. Die Abdeckung 18 weist exemplarisch einen umlaufenden Vorsprung 70 mit einer Hinterschneidung auf, wobei sich der Vorsprung 70 über eine etwas geringere Breite erstreckt als die Köpfe 66 der Umlenkkörper 68, so dass durch Umbiegen und Andrücken der Abdeckung 18 auf die Umlenkkörper 68 eine rastende Verbindung zwischen der Abdeckung 18 bzw. dessen Vorsprung 70 und den Umlenkkörpern 68 hergestellt werden kann. Zum Öffnen der Abdeckung 18 weist diese einen Muldenvorsprung 72 auf, unter den ein Benutzer einen Finger legen kann, um durch eine ausreichende Zugkraft die Rastverbindung zwischen der Abdeckung 18 und den Umlenkkörpern 68 wieder zu lösen. Sobald ein Benutzer das Schnürband 22 um einen gewünschten Umlenkkörper 68 in der Vorspanneinrichtung 14 gelegt hat, ist eine bestimmte Verkürzung der effektiven Länge des Schnürbands 22 erreicht und die Abdeckung 18 kann geschlossen werden.
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3c und 3d zeigen die Vorspanneinrichtung 14 schließlich in einem geschlossenen Zustand, wobei 3c die Seitendarstellung und 3d eine dreidimensionale Darstellung beinhalten. Bevorzugt weist die Vorspanneinrichtung 14 mit der Spanneinrichtung 8 korrespondierende Außenmaße auf, so dass ein einheitliches Erscheinungsbild auf dem Schuh realisiert werden kann.
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Durch die erfindungsgemäße Schnürvorrichtung kann ein Schuh realisiert werden, der insbesondere in Zusammenhang mit einer Vorspanneinrichtung eine besonders große Flexibilität bei der Herstellung und beim Lösen einer Schnürkraft erlaubt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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