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Technisches Gebiet
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Das technische Gebiet betrifft Airbagmodule mit einem Airbaggehäuse, einem aufblasbaren Gassack und einem den Gassack zugeordneten Gasgenerator, der eine entzündbare Treibladung und ein Gasgeneratorgehäuse aufweist. Darüber hinaus betrifft das technische Gebiet Verfahren zur Herstellung derartiger Airbagmodule.
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Hintergrund
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Aus der Praxis sind Airbagmodule mit einem Airbaggehäuse, einem aufblasbaren Gassack und einem dem Gassack zugeordneten Gasgenerator bekannt. Der Gasgenerator weist eine entzündbare Treibladung auf, die innerhalb eines metallischen Gasgeneratorgehäuses angeordnet ist, wobei letzteres geeignet ist, einerseits dem Druck beim Entzünden der Treibladung standzuhalten und andererseits das so entstehende Gas in eine Kammer innerhalb des Airbaggehäuses zu leiten, in dem der Gasgenerator angeordnet ist. Die Wand dieser Kammer wird von dem Airbaggehäuse aus Kunststoff gebildet und weist wiederum Gasaustrittsöffnungen auf, so dass das Gas aus der Kammer über die Gasaustrittsöffnungen in den Gassack geleitet werden kann, um diesen aufzublasen. Derartige Airbagmodule haben sich bewahrt, weisen jedoch einen relativ aufwendigen Aufbau auf, durch den ferner die Fertigung des Airbagmoduls erschwert ist.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Airbagmodul mit einem Airbaggehäuse, einem aufblasbaren Gassack und einem dem Gassack zugeordneten Gasgenerator zu schaffen, das einen besonders einfachen Aufbau aufweist und einfach hergestellt werden kann. Darüber hinaus liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein vereinfachtes Verfahren zur Herstellung eines solchen Airbagmoduls anzugeben.
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Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen 1 bzw. 13 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Zusammenfassung
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Eine Ausführungsform der Erfindung betrifft ein Airbagmodul, das vorzugsweise als zusammenhängendes Modul innerhalb eines Kraftfahrzeugs befestigt werden kann, also beispielsweise an einer Schusskanalwand oder/und einer Querstrebe innerhalb des Kraftfahrzeugs. Das Airbagmodul weist ein Airbaggehäuse auf, das vorzugsweise aus Kunststoff besteht. Das Airbaggehäuse kann beispielsweise eine Kammer für einen Gassack und eine Kammer für eine Treibladung aufweisen bzw. umgeben. Darüber hinaus weist das Airbagmodul einen aufblasbaren Gassack auf, der vorzugsweise gefaltet innerhalb einer Gassackkammer in dem Airbaggehäuse angeordnet ist. Dem Gassack ist ferner ein Gasgenerator zugeordnet. Der Gasgenerator weist wiederum eine entzündbare Treibladung auf, durch deren Entzünden ein Gas generiert wird, das ein Aufblasen des zuvor erwähnten Gassacks bewirkt. Die entzündbare Treibladung ist dabei von einem aufreißbaren Mantel umhüllt, so dass die Handhabung der Treibladung vereinfacht ist, zumal eine Treibladung in der Regel aus mehreren tablettenartigen Bestandteilen besteht. Darüber hinaus weist der Gasgenerator ein Gasgeneratorgehäuse auf. Im Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik bekannten Gasgeneratoren wird das Gasgeneratorgehäuse jedoch nicht von einem separat von dem Airbaggehäuse ausgebildeten metallischen Gasgeneratorgehäuse gebildet, vielmehr wird das Gasgeneratorgehäuse, das den Mantel der Treibladung unmittelbar umgibt, von dem Airbaggehäuse gebildet. Der Begriff „unmittelbar” macht hierbei deutlich, dass kein weiteres Gehäuse zwischen dem Gasgeneratorgehäuse und dem Mantel der Treibladung vorgesehen ist, wobei dies nicht ausschließt, dass das Gasgeneratorgehäuse und der Mantel über einen Freiraum teilweise oder gänzlich voneinander beabstandet sind.
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Indem auf ein separat von dem Airbaggehäuse ausgebildetes Gasgeneratorgehäuse verzichtet wird und stattdessen ein Teil des ohnehin vorhandenen Airbaggehäuses zur Ausbildung des Gasgeneratorgehäuses herangezogen wird, ist der Aufbau des Airbagmoduls sowie dessen Herstellung wesentlich vereinfacht. Der die entzündbare Treibladung umhüllende aufreißbare Mantel stellt dabei sicher, dass ein einfacher Einbau der Treibladung in das Gasgeneratorgehäuse, das von dem Airbaggehäuse gebildet wird, möglich ist. Überdies trägt der aufreißbare Mantel nur geringfügig zur Gewichtserhöhung des Airbagmoduls bei, zumal dieser im Gegensatz zu den herkömmlichen separaten Gasgeneratorgehäusen dem durch die entzündete Treibladung erzeugten Druck nicht standhalten muss und in erster Linie der Beibehaltung der Form der Treibladung sowie deren Schutz bei der Montage dient.
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Um ein gleichermaßen stabiles und festes Airbagmodul zu schaffen, besteht das Airbaggehäuse in einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Airbagmoduls im Wesentlichen aus Kunststoff, wobei das Airbaggehäuse vorzugsweise von mindestens einem Spritzgussteil gebildet wird. Folglich besteht auch das von dem Airbaggehäuse ausgebildete Gasgeneratorgehäuse im Wesentlichen aus Kunststoff, so dass im Gegensatz zu den herkömmlicherweise aus Metall bestehenden Gasgeneratorgehäusen ein relativ geringes Gewicht bei hoher Festigkeit erzielt werden kann.
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Grundsätzlich könnte das Gasgeneratorgehäuse im Sinne der Erfindung zum Teil von dem Airbaggehäuse und zum Teil von Gehäuseteilen gebildet sein, die nicht zum Airbaggehäuse gehören oder nicht einstückig mit diesem ausgebildet sind. Dies kann jedoch dazu führen, dass sich der Aufwand für die Montage und Herstellung erhöht, so dass das Gasgeneratorgehäuse in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Airbagmoduls ausschließlich von dem Airbaggehäuse gebildet wird.
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Um während der Montage Schaden von der Treibladung abzuwenden oder gar ein ungewolltes Entzünden derselben zu verhindern, ist der Mantel der Treibladung in einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Airbagmoduls derart ausgebildet, dass dieser die Treibladung flüssigkeits- oder/und gasdicht umhüllt. Dabei ist es bevorzugt, wenn der Mantel aus Metall oder Kunststoff besteht. Es ist bei dieser Ausführungsform ferner besonders bevorzugt, wenn der Mantel als starrer Mantel ausgebildet ist, der somit in der Lage ist, der Treibladung eine vorgegebene äußere Form aufzuzwingen, so dass die Treibladung mitsamt dem Mantel einfach montiert oder eingebaut werden kann.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Airbagmoduls ist die der Treibladung zugewandte Seite des Gasgeneratorgehäuses, bei der auch von der Innenseite des Gasgeneratorgehäuses gesprochen werden kann, mit einem Material versehen oder beschichtet, das hitzebeständiger als das Grundmaterial, also vorzugsweise der Kunststoff des Airbaggehäuses, des Gasgeneratorgehäuses ist. Auf diese Weise ist das Gasgeneratorgehäuse sicher vor Beschädigungen geschützt, die auf die erhöhten Temperaturen innerhalb des Gasgeneratorgehäuses zurückzuführen wären, wenn die Treibladung entzündet wird. Bei dem Material handelt es sich vorzugsweise um Metall, Keramik, Glas oder einen Verbundwerkstoff mit entsprechend hoher Hitzebeständigkeit. Diese Ausführungsform weist somit auch die Vorteile eines herkömmlichen, aus Metall bestehenden, separaten Gasgeneratorgehäuses auf, nämlich insbesondere dessen Hitzebeständigkeit, ohne dadurch jedoch dessen Nachteile in Kauf nehmen zu müssen, nämlich den aufwändigen Aufbau und das relativ hohe Gewicht.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Airbagmoduls umgibt das Gasgeneratorgehäuse einen Aufnahmeraum zur Aufnahme der entzündbaren Treibladung. Um die Beanspruchung des Gasgeneratorgehäuses beim Entzünden der Treibladung derart zu optimieren, dass eine Zerstörung des Gasgeneratorgehäuses ausgeschlossen ist, ist es bei dieser Ausführungsform bevorzugt, wenn der Aufnahmeraum linsenförmig, besonders bevorzugt kugelförmig, ausgebildet ist. Es hat sich gezeigt, dass hierdurch extrem hohe örtliche Belastungen des Gasgeneratorgehäuses beim Entzünden der Treibladung verhindert werden können, wodurch das Gasgeneratorgehäuse relativ kleinbauend und leichtgewichtig ausgebildet sein kann.
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Um sicherzustellen, dass das innerhalb des Gasgeneratorgehäuses durch Entzünden der Treibladung entstandene Gas eine Entfaltung bzw. ein Aufblasen des Gassacks bewirken kann, sind in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Airbagmoduls Ausströmöffnungen in dem Gasgeneratorgehäuse bzw. dessen Wand vorgesehen, über die das durch Entzünden der Treibladung entstehende Gas aus dem Aufnahmeraum in den Gassack überführt werden kann. Dabei können die Ausströmöffnungen symmetrisch angeordnet sein, um ein gleichmäßiges Aufblasen des Gassacks zu bewirken, ebenso können die Austrittsöffnungen jedoch auch derart unregelmäßig angeordnet sein, dass gezielt vorbestimmte Bereiche des aufblasbaren Gassacks zuerst oder in verstärktem Maße aufgeblasen werden.
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Um eine Leistungsanpassung der Treibladung an den jeweiligen Gassack bewirken zu können, sind in einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Airbagmoduls erste Ausströmöffnungen zwischen dem Aufnahmeraum und einem den Aufnahmeraum umgebenden Ringraum, der innerhalb des Gasgeneratorgehäuses ausgebildet ist, und zweite Ausströmöffnungen vorgesehen, die von dem Ringraum aus dem Gasgeneratorgehäuse herausführen. Mit Hilfe eines solchen Ringraums kann eine Leistungsanpassung der Treibladung an den jeweiligen Gassack besonders einfach, also bei geringem Aufwand, realisiert werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Airbagmoduls sind innerhalb des Ringraums Kühlelemente zur Kühlung des Gases vorgesehen. Bei diesen Kühlelementen kann es sich beispielsweise um Kühlrippen oder ähnliches handeln. In jedem Fall können die Kühlelemente eine Kühlung des nach dem Entzünden der Treibladung relativ heißen Gases innerhalb des Ringraums bewirken.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Airbagmoduls ist das Airbaggehäuse aus mindestens einem ersten Gehäuseteil und einem zweiten Gehäuseteil zusammengesetzt. Dabei sind die beiden Gehäuseteile derart zusammengesetzt, dass sowohl das erste Gehäuseteil als auch das zweite Gehäuseteil einen Abschnitt des Gasgeneratorgehäuses ausbildet. Bei dieser Ausführungsform ist es ferner bevorzugt, wenn die entzündbare Treibladung nach dem Zusammensetzen bzw. Verbinden der beiden Gehäuseteile verliersicher innerhalb des von den beiden Gehäuseteilen des Airbaggehäuses ausgebildeten Gasgeneratorgehäuses angeordnet ist.
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Basierend auf der vorangehend beschriebenen Ausführungsform sind die Gehäuseteile in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Airbagmoduls unlösbar miteinander verbunden, wobei die beiden Gehäuseteile vorzugsweise durch Ultraschallschweißen, Vibrationsschweißen oder Kleben unlösbar miteinander verbunden sind. Hierbei gewährleisten die genannten Verfahren insbesondere, dass es nicht zu einem ungewollten Entzünden der entzündbaren Treibladung kommen kann.
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Um den Aufbau des erfindungsgemäßen Airbagmoduls weiter zu vereinfachen, ist in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung eine Zündeinrichtung zum Zünden der Treibladung vorgesehen, die sich von außen durch das Gasgeneratorgehäuse zu der Treibladung erstreckt, wobei die Zündeinrichtung in das als Spritzgussteil ausgebildete Airbaggehäuse eingespritzt ist. Eine aufwändige Bearbeitung des Gasgenerator- bzw. Airbaggehäuses, um die Befestigung der Zündeinrichtung zu ermöglichen, entfällt bei dieser Ausführungsform. Darüber hinaus wird bei dieser Ausführungsform eine besonders dichte und gasverlustfreie Verbindung zwischen der Zündeinrichtung und dem Gasgeneratorgehäuse bewirkt.
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Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens dient der Herstellung eines Airbagmoduls mit einem Airbaggehäuse, einem aufblasbaren Gassack und einem Gasgenerator und weist die nachstehend beschriebenen Verfahrensschritte auf. So werden zunächst zwei Gehäuseteile eines Airbaggehäuses bereitgestellt. Darüber hinaus wird eine entzündbare Treibladung bereitgestellt, die von einem aufreißbaren Mantel umhüllt ist, wobei der Mantel vorzugsweise starr ausgebildet ist, wie dies bereits zuvor unter Bezugnahme auf das erfindungsgemäße Airbagmodul beschrieben wurde. Anschließend werden die beiden Gehäuseteile zu einem Airbaggehäuse unlösbar verbunden, wobei dies unter Erzeugung eines von dem Airbaggehäuse gebildeten Gasgeneratorgehäuses erfolgt, das den Mantel unmittelbar umgibt. Auch hier verdeutlicht der Begriff „unmittelbar”, dass keinerlei weiteres Gehäuse zwischen dem von dem Airbaggehäuse gebildeten Gasgeneratorgehäuse und dem die entzündbare Treibladung umhüllenden Mantel angeordnet ist, wobei dies nicht ausschließt, dass das Gasgeneratorgehäuse und der Mantel über einen Freiraum gänzlich oder zumindest teilweise voneinander beabstandet sind. Hinsichtlich der Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sei auf die vorangehend unter Bezugnahme auf das erfindungsgemäße Airbagmodul beschriebenen Vorteile verwiesen, die hier entsprechend gelten. An dieser Stelle sei lediglich erwähnt, dass das Verfahren schnell und einfach durchführbar ist und zu einem leichtgewichtigen und kompakten Airbagmodul führt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die beiden Gehäuseteile durch Ultraschallschweißen, Vibrationsschweißen oder Kleben unlösbar miteinander verbunden, um die Sicherheit bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zu erhöhen, zumal durch die Anwendung der genannten Fügeverfahren ein ungewolltes Entzünden der Treibladung weitgehend ausgeschlossen ist.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die der Treibladung zuzuwendende Seite des Gasgeneratorgehäuses, also sinngemäß dessen Innenseite, vor dem Verbinden der Gehäuseteile mit einem Material versehen oder beschichtet, das hitzebeständiger als das Grundmaterial des Gasgeneratorgehäuses ist, bei dem es sich vorzugsweise um einen Kunststoff handelt. Bei dieser Ausführungsform ist es ferner bevorzugt, wenn das Material, mit dem die Innenseite des Gasgeneratorgehäuses versehen oder beschichtet wird, Metall, Keramik, Glas oder ein Verbundwerkstoff ist. Durch dieses Verfahren kann somit ein Airbagmodul geschaffen werden, dessen Gasgeneratorgehäuse vor hitzebedingten Schäden geschützt ist, zumal das durch das Entzünden der Treibladung entstehende Gas eine relativ hohe Temperatur aufweist.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand beispielhafter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen naher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Airbagmoduls in geschnittener Darstellung,
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2 eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Airbagmoduls in geschnittener Darstellung und
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3 eine Seitenansicht einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Airbagmoduls in geschnittener Darstellung.
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Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Airbagmoduls 2. Das Airbagmodul 2 weist ein Airbaggehäuse 4 auf, das im Wesentlichen aus Kunststoff besteht und aus zwei oder mehr Spritzgussteilen zusammengesetzt ist. Das Airbaggehäuse 4 umgibt eine Gassackkammer 6 sowie einen Aufnahmeraum 8. Die Gassackkammer 6 dient der Aufnahme eines gefalteten, aufblasbaren Gassacks 10, wobei der Gassack 10 derart aufblasbar ist, dass dieser durch eine Gassackaustrittsöffnung 12 in Austrittsrichtung 14 aus der Gassackkammer 6 des Airbaggehäuses 4 nach außen austreten kann. Der Aufnahmeraum 8 dient wiederum der Aufnahme einer später näher zu beschreibenden Treibladung.
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Das Airbaggehäuse 4 ist aus einem ersten Gehäuseteil 16 und einem zweiten Gehäuseteil 18 zusammengesetzt. Die beiden Gehäuseteile 16, 18 sind dabei in den Bereichen 20 unlösbar miteinander verbunden, wobei diese unlösbare Verbindung vorzugsweise durch Ultraschallschweißen, Vibrationsschweißen oder Kleben erzeugt ist. Das erste Gehäuseteil 16 dient in der Ausführungsform nach 1 im Wesentlichen der Abgrenzung der Gassackkammer 6 und des Aufnahmeraums 8 gegenüber der Umgebung, während das zweite Gehäuseteil 18 in der Ausführungsform nach 1 ausschließlich der Abgrenzung der Gassackkammer 6 gegenüber dem Aufnahmeraum 8, nicht aber der Abgrenzung der Gassackkammer 6 gegenüber der Umgebung, dient. Zu diesem Zweck wurde das zweite Gehäuseteil 18 über die Gassackaustrittsöffnung 12 in das erste Gehäuseteil 16 des Airbaggehäuses 4 eingebracht, um das zweite Gehäuseteil 18 auf die beschriebene Weise mit dem ersten Gehäuseteil 16 unlösbar zu verbinden, ehe der Gassack 10 in die Gassackkammer 6 eingebracht und an dem ersten Gehäuseteil 16 des Airbaggehäuses 4 befestigt wurde.
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Das Airbaggehäuse 4 bildet gleichermaßen ein Gasgeneratorgehäuse 22 aus. Genauer gesagt wird das Gasgeneratorgehäuse 22 einerseits von einem Abschnitt 24 des ersten Gehäuseteils 16 und andererseits von einem Abschnitt 26 des zweiten Gehäuseteils 18 gebildet, wobei der Abschnitt 26, wie in 1 zu sehen, im Wesentlichen dem gesamten zweiten Gehäuseteil 18 entspricht. Innerhalb des von den Abschnitten 24, 26 gebildeten Gasgeneratorgehäuses 22 ist eine entzündbare Treibladung 28 angeordnet, die von einem aufreißbaren Mantel 30 umhüllt ist. Dabei bewirkt der Mantel 30 eine flüssigkeits- oder/und gasdichte Umhüllung der Treibladung 28, wobei der Mantel 30 vorzugsweise aus Metall oder Kunststoff besteht und besonders bevorzugt als starrer Mantel 30 ausgebildet ist, der der Treibladung 28 eine vorbestimmte Form aufzwingt, was deren Handhabung vereinfacht.
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Der Treibladung 28 ist ferner eine Zündeinrichtung 32 zum Zünden derselben zugeordnet, die sich von außen durch das Gasgeneratorgehäuse 22, in diesem Fall durch den Abschnitt 24 des ersten Gehäuseteils 16, zu der Treibladung 28 innerhalb des Aufnahmeraums 8 erstreckt. Die Zündeinrichtung 32 ist dabei in das als Spritzgussteil ausgebildete erste Gehäuseteil 16 des Airbaggehäuses 4 eingespritzt, so dass die Dichtigkeit des Gasgeneratorgehäuses 22 in diesem Bereich in besonders hohem Maße gewährleistet ist. Es sei ferner angemerkt, dass das Gasgeneratorgehäuse 22 in dieser wie auch in den nachfolgend dargestellten Ausführungsformen ausschließlich von dem Airbaggehäuse 4 gebildet wird.
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Das Gasgeneratorgehäuse 22 bildet zusammen mit der von dem Mantel 30 umgebenen Treibladung 28 innerhalb des Aufnahmeraums 8 und der Zündeinrichtung 32 den dem Gassack 10 zugeordneten Gasgenerator (kein Bezugszeichen), mittels dessen der Gassack 10 aufblasbar ist. Zu diesem Zweck sind in dem Gasgeneratorgehäuse 22, in diesem Fall innerhalb des zweiten Gehäuseteils 18, erste Ausströmöffnungen 34 vorgesehen, über die das durch Entzünden der Treibladung 28 entstehende Gas aus dem Aufnahmeraum 8 in die Gassackkammer 6 gelangen kann, um den Gassack 10 aufzublasen.
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Wie aus 1 ersichtlich, umgibt das Gasgeneratorgehäuse 22 den aufreißbaren Mantel 30 der Treibladung 28 unmittelbar, dies bedeutet, dass kein weiteres Gehäuse oder Gehäuseteil zwischen dem Gasgeneratorgehäuse 22 und dem die Treibladung 28 umgebenden Mantel 30 angeordnet ist. Dabei muss der Mantel 30 jedoch nicht an die Innenseite des Gasgeneratorgehäuses 22 angrenzen, vielmehr kann zwischen dem Gasgeneratorgehäuse 22 und dem Mantel 30 der Treibladung 28 auch ein Freiraum verbleiben, wie dies in 1 zu erkennen ist.
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Da bei der Zündung der Treibladung 28 relativ hohe Temperaturen innerhalb des Aufnahmeraums 8 auftreten, ist die dem Aufnahmeraum 8 bzw. der Treibladung 28 zugewandte Seite 36 des Gasgeneratorgehäuses 22 mit einem Material 38 versehen oder beschichtet, das hitzebeständiger als das Grundmaterial bzw. der Kunststoff des Gasgeneratorgehäuses 22 bzw. der Gehäuseteile 16, 18 des Airbaggehäuses 4 ist. Bei diesem Material 38 handelt es sich vorzugsweise um Metall, Keramik, Glas oder einen Verbundwerkstoff. Das Material 38 kann dabei in der Art einer Beschichtung oder auf andere Weise auf die Seite 36 des Gasgeneratorgehäuses 22 aufgebracht worden sein.
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Aus 1 ist ferner ersichtlich, dass der die Treibladung 28 aufnehmende Aufnahmeraum 8 des Gasgeneratorgehäuses 22 kugelförmig (im Querschnitt kreisrund) ausgebildet ist, so dass extrem hohe örtliche Belastungen des Gasgeneratorgehäuses 22 weitgehend verhindert werden, wenn die Treibladung 28 gezündet wird. Alternativ könnte der Aufnahmeraum 8 auch linsenförmig ausgebildet sein, wenngleich die Kugelform demgegenüber bevorzugt ist.
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2 zeigt eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Airbagmoduls 2, die im Wesentlichen der ersten Ausführungsform nach 1 entspricht, so dass nachstehend lediglich die Unterschiede erläutert werden, gleiche Bezugszeichen für gleiche oder ähnliche Teile verwendet werden und die vorangehende Beschreibung im Übrigen entsprechend gilt.
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Der wesentliche Unterschied gegenüber der ersten Ausführungsform besteht darin, dass das zweite Gehäuseteil 18 nicht mehr nur der Trennung von Gassackkammer 6 und Aufnahmeraum 8 dient. Vielmehr dient das zweite Gehäuseteil 18 wie auch das erste Gehäuseteil 16 zum einen der Abgrenzung der Gassackkammer 6 gegenüber der Umgebung und zum anderen der Ausbildung des Gasgeneratorgehäuses 22, wobei der Abschnitt 26 des zweiten Gehäuseteils 18 wiederum der Abgrenzung der Gassackkammer 6 gegenüber dem Aufnahmeraum 8 dient, während der Abschnitt 24 des ersten Gehäuseteils 16 der Abgrenzung des Aufnahmeraums 8 gegenüber der Umgebung dient.
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3 zeigt eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Airbagmoduls 2, wobei die dritte Ausführungsform der ersten Ausführungsform nach 1 im Wesentlichen ähnelt, so dass nachstehend lediglich auf die Unterschiede eingegangen wird, gleiche Bezugszeichen für gleiche oder ähnliche Teile verwendet werden und die vorangehende Beschreibung im Übrigen entsprechend gilt. Darüber hinaus sei angemerkt, dass auch die unter Bezugnahme auf 2 beschriebene Konfiguration bei der dritten Ausführungsform nach 3 angewandt werden kann, selbst wenn dies nicht nochmals dargestellt ist.
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Wie aus 3 ersichtlich, führen die ersten Ausströmöffnungen 34 nicht direkt von dem Aufnahmeraum 8 in die Gassackkammer 6 und somit in den Gassack 10. Es ist vielmehr ein den Aufnahmeraum 8 umgebender Ringraum 40 innerhalb des Gasgeneratorgehäuses 22, in diesem Fall innerhalb des zweiten Gehäuseteils 18, ausgebildet. So führen die erste Ausströmöffnungen 34 von dem Aufnahmeraum 8 in den Ringraum 40. Darüber hinaus sind zweite Ausströmöffnungen 42 vorgesehen, die von dem Ringraum 40 aus dem Gasgeneratorgehäuse 22 bzw. dem zweiten Gehäuseteil 18 herausführen, so dass das austretende Gas über die zweiten Ausströmöffnungen 42 in die Gassackkammer 6 und in den Gassack 10 gelangen kann, um letzteren aufzublasen.
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Innerhalb des Ringraums 40 sind ferner Kühlelemente 44 zur Kühlung des durch den Ringraum 40 strömenden Gases vorgesehen. Um das Gas dabei besonders effektiv kühlen zu können, münden die ersten und zweiten Ausströmöffnungen 34, 42 derart in den Ringraum 40, dass die ersten und zweiten Ausströmöffnungen 34, 42 nicht hintereinander fluchtend angeordnet sind. Die genannten ersten und zweiten Ausströmöffnungen 34, 42 sind vielmehr zueinander versetzt angeordnet, wie dies der 3 entnommen werden kann.
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Bei der Herstellung der drei zuvor beschriebenen Ausführungsformen des Airbagmoduls 2 wird wie folgt vorgegangen. So werden zunächst die beiden Gehäuseteile 16, 18 des Airbaggehäuses 4 und die von dem aufreißbaren Mantel 30 umhüllte entzündbare Treibladung 28 bereitgestellt. Nun werden die beiden Gehäuseteile 16, 18 in den Bereichen 20 unlösbar miteinander verbunden, wobei dies unter Zwischenlage der Treibladung 28 erfolgt. Dies bedeutet, dass durch das Verbinden der beiden Gehäuseteile 16, 18 ein den Aufnahmeraum 8 umgebenes Gasgeneratorgehäuse 22 entsteht, innerhalb dessen die Treibladung 28 angeordnet ist, deren Mantel 30 unmittelbar von dem Gasgeneratorgehäuse 22 umgeben ist. Anschließend kann der Gassack 10 in die Gassackkammer 6 eingebracht und an dem Airbaggehäuse 4 bzw. dem ersten Gehäuseteil 16 oder beiden Gehäuseteilen 16, 18 befestigt werden. Hierbei ist es bevorzugt, wenn die der Treibladung 28 bzw. dem Mantel 30 zuzuwendende Seite 36 des Gasgeneratorgehäuses 22 vor dem Verbinden der Gehäuseteile 16, 18 mit dem Material 38 versehen oder beschichtet wird, das hitzebeständiger als das Grundmaterial, im vorliegenden Beispiel also der Kunststoff, des Gasgeneratorgehäuses 22 ist.
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Da vorstehend lediglich eine oder mehrere beispielhafte Ausführungsformen beschrieben wurden, sei klargestellt, dass grundsätzlich eine Vielzahl von Variationen und Abweichungen möglich sind. Es sei ferner klargestellt, dass die beschriebenen Ausführungsformen lediglich Beispiele darstellen, die den Schutzbereich, die Anwendbarkeit oder den Aufbau nicht einschränken. Vielmehr stellen die Zusammenfassung und die beschriebenen Ausführungsformen lediglich eine praktische Anleitung für den Fachmann dar, auf deren Grundlage der Fachmann zu zumindest einer beispielhaften Ausführungsform gelangen kann. Dabei ist es für den Fachmann selbstverständlich, dass verschiedene Veränderungen betreffend die Funktion und die Anordnung der unter Bezugnahme auf die in den beispielhaften Ausführungsformen beschriebenen Elemente vorgenommen werden können, ohne dass von dem Bereich der beigefügten Patentansprüche und deren Äquivalenten abgewichen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Airbagmodul
- 4
- Airbaggehäuse
- 6
- Gassackkammer
- 8
- Aufnahmeraum
- 10
- Gassack
- 12
- Gassackaustrittsöffnung
- 14
- Austrittsrichtung
- 16
- erstes Gehäuseteil
- 18
- zweites Gehäuseteil
- 20
- Bereiche
- 22
- Gasgeneratorgehäuse
- 24
- Abschnitt
- 26
- Abschnitt
- 28
- Treibladung
- 30
- Mantel
- 32
- Zündeinrichtung
- 34
- erste Ausströmöffnungen
- 36
- Seite
- 38
- Material
- 40
- Ringraum
- 42
- zweite Ausströmöffnungen
- 44
- Kühlelemente