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Die Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung für eine Fronthaube eines Personenkraftwagens gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Eine solche Dichtungsanordnung gemäß dem Stand der Technik ist in 1 in einer ausschnittsweisen und perspektivischen Schnittansicht gezeigt. Dabei ist eine Schnittebene gewählt worden, welche sich in Fahrzeiglängsrichtung bzw. in Fahrzeughochrichtung erstreckt. Von der Dichtungsanordnung ist ein vorderer Endbereich 10 der Fronthaube 12 erkennbar, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus einem Innenteil 14 und einem Außenbeplankungsteil 16 gebildet ist, welche im vorderen Endbereich 10 über eine Flanschverbindung 18 miteinander verbunden sind. An den vorderen Endbereich 10 der Fronthaube 12 grenzt – unter Ausbildung eines Spalts 20 – eine Stoßfängerverkleidung 22 an. Um beispielsweise einen unerwünschten Wassereintritt über den Spalt 20 zwischen der Stoßfängerverkleidung 22 und dem vorderen Endbereich 10 der Fronthaube 12 in den Motorraum zu vermeiden und außerdem eine Minimierung der Motorgeräusche vom Motorraum in Richtung nach außen zu erreichen, ist eine entsprechende Dichtung 24 vorgesehen. Diese Dichtung 24 ist als Hohlkammerprofil mit einer Hohlkammer 26 ausgebildet, welche unter Vermittlung eines Haltebereichs 28 auf einen Steg 30 einer Verstärkung 32 der Stoßfängerverkleidung 22 aufgesteckt ist. Der Steg 30 verläuft dabei im Wesentlichen horizontal unterhalb des Spalts 20 und unterhalb des vorderen Endbereichs 10 der Fronthaube 12 nach hinten.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Dichtungsanordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche verbesserte Eigenschaften im Hinblick auf den Fußgängerschutz aufweist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Dichtungsanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Patentansprüchen angegeben.
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Um eine Dichtungsanordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels welcher sich im Hinblick auf die Fußgängerschutzanordnungen verbesserte Eigenschaften insbesondere der Fronthaube ergeben, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Halteeinrichtung, mit der ein entsprechendes Dichtungselement gehalten ist, zumindest im Wesentlichen außerhalb eines Bewegungsbereichs des vorderen Endbereichs der Fronthaube bei einer unfallbedingten Verlagerung nach unten angeordnet ist. Kommt es demzufolge bei einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung der Fronthaube beispielsweise infolge einer Kollision mit einem Fußgänger zu einer unfallbedingten Verlagerung der Fronthaube in Richtung nach unten, so ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die das Dichtungselement haltende Halteeinrichtung entsprechend so angeordnet ist, dass diese nicht im Bewegungsbereich des vorderen Endbereichs der Fronthaube liegt und diese an einer entsprechenden Ausweichbewegung hindert. Da somit die Halteeinrichtung nicht im Abtauchweg der Fronthaube steht und deren Ausweichbewegung behindert, ergeben sich im Hinblick auf den Fußgängerschutz erhebliche Vorteile durch die vorliegende Dichtungsanordnung.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Halteeinrichtung des Dichtungselements durch ein mit dem Dichtungselement verbundenes Halteelement gebildet ist, welches zumindest mittelbar an der Stoßfängerverkleidung befestigt ist. Ein derartiges Halteelement ist dabei besonders einfach mittels einer Clipsanordnung an der Stoßfängerverkleidung zu befestigen.
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Weiterhin vorteilhaft ist es, wenn die Stoßfängerverkleidung eine Abstützung für das Halteelement in Fahrzeuglängsrichtung und gegen Fahrzeughochrichtung aufweist. Hierdurch ergibt sich eine besonders günstige Positionierung des Dichtungselements.
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Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft gezeigt, wenn diese Abstützung für das Halteelement durch eine Verstärkung der Stoßfängerverkleidung gebildet ist. Dieser gibt eine besonders zuverlässige Abstützung, insbesondere, wenn hierfür eine Mehrzahl von Rippen der Verstärkung der Stoßfängerverkleidung herangezogen wird.
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Alternativ hierzu kann diese Abstützung jedoch auch durch die bereits beschriebene Clipsanordnung des Halteelements gebildet sein. Dadurch kann insbesondere ein Verkippen des Halteelements bei einer entsprechenden Deformation des Dichtungselements vermieden werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von zwei bevorzugten Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
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1 eine ausschnittsweise und perspektivische Schnittansicht entlang einer in Fahrzeughochrichtung beziehungsweise in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Schnittebene durch eine Dichtungsanordnung eines Personenkraftwagens gemäß dem Stand der Technik, bei welcher ein Spalt zwischen einem vorderen Endbereich einer Fronthaube und einer angrenzenden, davor angeordneten Stoßfängerverkleidung mittels einer Dichtung abgedichtet ist, welche ein über eine Halteeinrichtung gehaltenes Dichtungselement mit einem Hohlkammerprofil umfasst, wobei die Halteeinrichtung durch einen dichtungsseitigen Haltebereich gebildet ist, welcher auf einen Steg der Stoßfängerverkleidung aufsteckbar ist, der sich horizontal bis unterhalb des Spalts bzw. bis unterhalb des vorderen Endbereichs der Fronthaube erstreckt;
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2 eine ausschnittsweise Schnittansicht entlang einer in Fahrzeughochrichtung bzw. in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Schnittebene durch eine Dichtungsanordnung für eine Fronthaube eines Personenkraftwagens gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung, bei welcher ein Spalt zwischen einem vorderen Endbereich der Fronthaube und einer angrenzenden Stoßfängerverkleidung mittels einer Dichtung abgedichtet ist, welche ein über eine Halteeinrichtung gehaltenes Dichtungselement umfasst, wobei die Halteeinrichtung ein Halteelement umfasst, welches über eine Clipverbindung in einer korrespondierenden Aufnahme einer Verstärkung der Stoßfängerverkleidung befestigt ist, und wobei die Halteeinrichtung zumindest im Wesentlichen außerhalb eines Bewegungsbereichs des vorderen Endbereichs der Fronthaube bei einer unfallbedingten Verlagerung in Richtung nach unten angeordnet ist;
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3 eine ausschnittsweise und perspektivische Seitenansicht auf die Dichtungsanordnung gemäß 2;
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4 eine ausschnittsweise Perspektivensicht auf die Dichtungsanordnung gemäß den 2 und 3 bei weggelassener Fronthaube; und in
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5 eine Perspektivensicht auf eine Dichtungsanordnung für eine Fronthaube eines Personenkraftwagens in einer zu der Ausführungsform gemäß den 2 bis 4 leicht modifizierten Ausführungsform, welche analog zu 4 bei weggelassener Fronthaube dargestellt ist, sowie eine ausschnittsweise Schnittansicht durch diese in Perspektivensicht gezeigte Dichtungsanordnung.
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Während in 1 eine Dichtungsanordnung gemäß dem Stand der Technik gezeigt ist, ist in den 2 bis 4 eine erste Ausführungsform einer Dichtungsanordnung für eine Fronthaube 40 eines Personenkraftwagens gezeigt. Hierzu zeigt 2 eine entsprechende Schnittansicht durch die Dichtungsanordnung entlang einer in Fahrzeughochrichtung bzw. in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Schnittebene. 3 zeigt in einer demgegenüber perspektivischen, jedoch ebenfalls ausschnittsweisen Schnittansicht ebenfalls die Dichtungsanordnung. Auch 4 zeigt diese Dichtungsanordnung in einer Perspektivensicht, jedoch bei weggelassener Fronthaube 40.
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In Zusammenschau der 2 bis 4 ist dabei erkennbar, dass ein vorderer Endbereich 42 der Fronthaube 40 im Bereich eines in Fahrzeugquerrichtung verlaufenden Spalts 44 an eine kraftwagenbugseitige Stoßfängerverkleidung 46 angrenzt. Die Stoßfängerverkleidung 46 ist dabei durch eine dieser zugeordneten Verstärkungen 48 gehalten und abgestützt, welche vorliegend aus einem Kunststoff gestaltet ist. Diese Verstärkung 48 ist beispielsweise an einer nicht weiter erkennbaren Kühlerbrücke, welche die beiden seitlichen Längsträger einer oberen Längsträgerebene miteinander verbindet, gehalten.
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Von der Fronthaube 40 ist in 2 lediglich ein Innenteil 50 im vorderen Endbereich 42 erkennbar. Ein zugehöriges Außenbeplankungsteil 52, welches in einem umgebördelten Flanschbereich 54 mit dem Innenteil 50 verbunden ist, der an den Spalt 44 angrenzt, ist lediglich in 3 erkennbar.
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Um ein übermäßiges Motorgeräusch aus dem unterhalb der Fronthaube 40 liegenden Motorraum zu vermeiden und darüber hinaus ein Eindringen von Schmutz, Wasser oder dergleichen in den Motorraum zu vermeiden, ist der Spalt 44 zwischen der Fronthaube 40 und der Stoßfängerverkleidung 46 mittels einer Dichtung 56 abgedichtet. Wie insbesondere aus 4 erkennbar ist, umfasst die Dichtung 56 ein unterseitig angeordnetes, leistenartiges Halteelement 58 und ein oberseitig von diesem angeordnetes und durch dieses gehaltenes Dichtungselement 50, welches ebenfalls leistenartig ausgebildet ist. Während das Halteelement 58 aus einem entsprechend steifen und harten Kunststoff besteht, ist das Dichtungselement 60 als Weichkomponente ausgestaltet und besteht beispielsweise aus einem entsprechend weichelastischen Kunststoff oder dergleichen. Das Halteelement 58 ist Teil einer Halteeinrichtung 57, welche neben dem Halteelement 58 eine entsprechende Abstützung 62 auf Seiten der Verstärkung 48 der Stoßfängerverkleidung 46 umfasst.
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Wie insbesondere aus 2 erkennbar ist, weist diese Abstützung 62 gemäß der ersten, in den 2 bis 4 dargestellten Ausführungsform eine Mehrzahl von Stecköffnungen 64 in der Verstärkung 48 auf, in welcher korrespondierende Clipse 66 einer Clipsanordnung 68 eingesteckt und formschlüssig verrastet sind. Hierdurch ist das Halteelement 58 an der Verstärkung 48 der Stoßfängerverkleidung 46 festgehalten. Die einzelnen Clipse 66 verlaufen dabei in einer horizontalen und in Fahrzeugquerrichtung verlaufenden Reihe.
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Des Weiteren umfasst die Verstärkung 48 eine Mehrzahl von in Fahrzeuglängsrichtung bzw. in Fahrzeughochrichtung angeordneten, insbesondere in 4 erkennbaren Rippen 70, die die verstärkungsseitige Abstützung 62 bilden. Diese Rippen 70 weisen jeweils eine winkelförmige Anlage 72 für das Halteelement 58 der Dichtung 56 auf, so dass dieses Halteelement 58 bzw. die gesamte Dichtung 56 insbesondere in Fahrzeughochrichtung und in Fahrzeuglängsrichtung abgestützt ist. Gemeinsam mit den Clipsen 66 ergibt sich somit eine sehr gute Positionierung des Halteelements 58, welches auch bei einer Deformation des Dichtungselements 60 ortsfest an Ort und Stelle verbleibt.
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Das Dichtungselement 60 ist in seiner Höhe und seiner Gestalt so ausgebildet, dass dieses bei geschlossener Fronthaube 40, wie dies insbesondere in 3 erkennbar ist, unterseitig des Endbereichs 42 der Fronthaube 40 in dichter Anlage ist. Hierdurch wird die entsprechende Abdichtung des Spalts 44 erzielt.
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Eine Problematik derartiger Fronthauben 40 besteht jedoch darin, dass diese bei einer Frontalkollision des Personenkraftwagens mit einem Fußgänger mit dem vorderen Endbereich 42 entsprechend nach unten verlagert können werden soll. Da die Fronthaube 40 normalerweise über entsprechende Scharniere in ihrem hinteren Bereich gelagert ist, ergibt sich im Wesentlichen ein Bewegungsbereich des vorderen Endbereichs 42 der Fronthaube 40, welcher mit einer gestrichelten Linie 74 in 2 entsprechend angedeutet ist. Dies bedeutet, dass sich der Bewegungsbereich 74 des vorderen Endbereichs 42 der Fronthaube 40 von hinten her bis zu dieser Linie 74 erstreckt.
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Es ist nun insbesondere aus 2 erkennbar, dass die Halteeinrichtung 57 – im vorliegenden Fall insbesondere das Halteelement 58 – des Dichtungselements 60 zumindest im Wesentlichen außerhalb dieses Bewegungsbereichs 74 des vorderen Endbereichs 42 der Fronthaube 40 angeordnet ist. Im Unterschied zum Stand der Technik, gemäß 1, bei welchem der vordere Endbereich 10 der dortigen Fronthaube 12 bei einer entsprechenden unfallbedingten Abwärtsbewegung auf den Steg 30 auftreffen konnte, ist diese Problematik somit vorwiegend nicht gegeben. Vielmehr ist erkennbar, dass insbesondere das Halteelement 58 außerhalb des Bewegungsbereichs 74 des vorderen Bereichs 42 der Fronthaube 40 angeordnet ist. Ist dabei der Bewegungsbereich 74 des vorderen Endbereichs 42 der Fronthaube 40 größer als in 2 angedeutet, also kann sich der vordere Endbereich 42 weiter nach unten bewegen als angedeutet, so können die Rippen 70 vorliegend entsprechend anders gestaltet werden, so dass der Endbereich 42 der Fronthaube 40 nicht auf die Rippen 70 auftreffen kann.
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Insgesamt ist somit erkennbar, dass die von der Dichtungsanordnung so ausgebildet ist, dass insbesondere das Halteelement 58 der Halteeinrichtung 57 nicht zu einem Blockbildner wird, wenn die Fronthaube 40 mit ihrem vorderen Endbereich 42 infolge einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung bei einer Kollision mit einem Fußgänger nach unten verlagert wird.
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Schließlich ist in 5 in einer weiteren Perspektivansicht eine zweite Ausführungsform der Dichtungsanordnung in einer Perspektivansicht analog zu 4 gezeigt. Außerdem ist diese Dichtungsanordnung in einer entsprechenden schematischen Schnittansicht gezeigt. Dabei sind mit der Ausführungsform gemäß den 2 bis 4 gleiche bzw. gleich wirkende Bauteile und Funktionsbereiche mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die vorliegende Ausführungsform unterscheidet sich von derjenigen gemäß den 2 bis 4 insbesondere dadurch, dass eine modifizierte Halteeinrichtung 58 der Dichtung 56 gewählt ist. Hierbei ist nämlich ein Halteelement 58 vorgesehen, welches sich unterseitig nicht an den korrespondierenden Rippen 70 in Fahrzeughochrichtung bzw. in Fahrzeuglängsrichtung abstützt.
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Vielmehr sind neben den Clipsen 66, welche in der Schnittansicht und mit entsprechenden, strahlenförmigen Pfeilen in ihrer Position auch in der Perspektivansicht angedeutet sind, weitere Clipse bzw. Rasthaken 76 der Clipsanordnung 68 als Abstützung vorgesehen. Neben den Clipsen 66, die – wie in der Perspektivansicht erkennbar ist – in einer horizontalen Reihe angeordnet sind, sind somit vorliegend die Rasthaken 76 vorhanden, mittels welchen das Halteelement 58 außerdem an der Verstärkung 48 eingehängt bzw. fixiert sind. Die Rasthaken 76 sind dabei – in Fahrzeugquerrichtung betrachtet – versetzt zu den Clipsen 66 angeordnet und verlaufen ebenfalls in einer horizontalen Reihe. Durch die Rasthaken 76 wird insbesondere wiederum ein Verkippen des Halteelements 58 bei einer Deformation des Dichtungselements 60 vermieden.