DE102011012109A1 - Verfahren zum Abtauen eines Luft-Sole-Wärmetauschers einer Wärmepumpe mit einem Solekreislauf - Google Patents
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Abstract
Bei einem Verfahren zum Abtauen eines Luft-Sole-Wärmetauschers (3) einer Wärmepumpe mit einem Solekreislauf (4), in dem sich eine Umwälzpumpe (5) befindet, wobei der Solekreislauf (4) mit dem Verdampfer (6) der Wärmepumpe verbunden ist, einer Erfassung der Umgebungslufttemperatur TU mittels eines ersten Temperatursensors (1) und einer Erfassung der Temperatur der Sole TS,w stromab des Luft-Sole-Wärmetauschers (3) mittels eines zweiten Temperatursensors (2), wobei der Luft-Sole-Wärmetauscher (3) über ein Gebläse (7) zur Förderung von Umgebungsluft durch den Luft-Sole-Wärmetauscher (3) verfügt, wird beim Betrieb der Umwälzpumpe (5), frühestens jedoch nach einer vorbestimmten Zeit tmin nach dem Start der Umwälzpumpe (5) die Temperaturdifferenz ΔT zwischen der Umgebungslufttemperatur TU und der Temperatur der Sole TS,w stromab des Luft-Sole-Wärmetauschers (3) erfasst und in den Fall, in dem die Temperaturdifferenz ΔT einen vorbestimmten Betrag ΔTmax übersteigt, ein Abtauvorgang eingeleitet.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Abtauen eines Luft-Sole-Wärmetauschers einer Wärmepumpe mit einem Solekreislauf.
- Mittels Luft-Sole-Wärmetauschern kann Wärmepumpen Umweltwärme selbst von sehr niedrigem Temperaturniveau zur Verfügung gestellt werden. Bei Kompressionswärmepumpen wird das Kältemittel im Wärmepumpenkreislauf auf Temperaturen bis kleiner –20°C abgekühlt. Somit kann selbst bei einer Außentemperatur von –20°C der Umwelt Wärme entzogen und im Verdampfer auf den Wärmepumpenkreislauf übertragen werden.
- Hierbei kann es jedoch zur Verreifung beziehungsweise Vereisung des Luft-Sole-Wärmetauschers kommen, insbesondere dann, wenn warme, feuchte Luft am kalten Luft-Sole-Wärmetauscher abgekühlt wird. Diese Vereisung erhöht den Strömungswiderstand und verringert somit den Luftvolumenstrom und verschlechtert hierdurch den Wärmeübergang im Wärmetauscher, so dass bei übermäßiger Vereisung der Luft-Sole-Wärmetauscher enteist werden muss. Dies sollte vorzugsweise selbsttätig geschehen.
- Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum effektiven Abtauen eines Luft-Sole-Wärmetauschers zu generieren, das die Notwendigkeit des Enteisens erkennt und entsprechende Maßnahmen einleitet.
- Erfindungsgemäß wird dies durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs gelöst. Dementsprechend werden bei einer Wärmepumpe mit einem Solekreislauf, in dem sich ein Luft-Sole-Wärmetauscher und eine Umwälzpumpe befinden, die Umgebungstemperatur der Luft und die Temperatur der Sole stromab des Luft-Sole-Wärmetauschers erfasst. Überschreitet die Temperaturdifferenz dieser beiden Medien im Betrieb eine bestimmte Differenz, so ist dies ein sicheres Indiz für einen vereisten Luft-Sole-Wärmetauscher, so dass ein Abtau- beziehungsweise Enteisungsvorgang eingeleitet wird.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich gemäß den Merkmalen der abhängigen Ansprüche.
- Wird während des Abtauvorgangs der Wärmepumpenprozess ausgeschaltet, so wird dem Solekreislauf keine Wärme entzogen, so dass er sich leichter aufheizen kann.
- Durch das Fördern von Luft mittels Gebläse durch den Luft-Sole-Wärmetauscher und der Sole mittels Umwälzpumpe wird der Solekreislauf auf Umgebungstemperatur erwärmt. Reicht dies für die Abtauung nicht aus, so kann ein vorzugsweise elektrisches Heizelement im Solekreislauf zugeschaltet werden. Dies kann stufenweise (zuerst nur das Gebläse, dann Gebläse plus Heizelement) geschehen. Das Einschalten des Heizelements kann dabei nach einer vorbestimmten Zeit nach Beginn des Abtauvorgangs oder beim Erreichen einer bestimmten Temperaturdifferenz, die kleiner als erstgenannte Temperaturdifferenz ist, erfolgen.
- Der Abtauvorgang wird beendet, sobald die Temperatur der Sole stromab des Luft-Sole-Wärmetauschers einen vorgegebenen Wert oder eine errechnete Temperatur, die um eine bestimmte Differenz über der Temperatur zu Beginn des Abtauvorgangs liegt, übersteigt. Alternativ wird der Abtauvorgang beendet, sobald der Temperaturgradient signifikant ansteigt.
- Die Erfindung wird nun anhand der Figuren erläutert. Hierbei zeigen
-
1 eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und -
2 den Temperaturverlauf beim erfindungsgemäßen Verfahren. -
1 zeigt einen Solekreislauf4 einer Wärmepumpe12 mit einem Luft-Sole-Wärmetauscher3 , der über ein Gebläse7 zur Förderung von Umgebungsluft durch den Luft-Sole-Wärmetauscher3 verfügt. In dem Solekreislauf4 befindet sich ferner eine Umwälzpumpe5 . Der Solekreislauf4 ist über einen Verdampfer6 mit der Wärmepumpe12 verbunden. Ein erster Temperatursensors1 zur Erfassung der Umgebungslufttemperatur TU ist auf der Lufteintrittsseite des Luft-Sole-Wärmetauschers3 angeordnet. Ein zweiter Temperatursensors2 ist im Solekreislauf4 zur Erfassung der Temperatur der Sole TS,w stromab des Luft-Sole-Wärmetauschers3 positioniert. Ein Heizelement8 ist unmittelbar stromauf des Luft-Sole-Wärmetauschers3 im Solekreislauf4 angeordnet. - Die Wärmepumpe
12 ist in diesem Fall in einem Haus aufgestellt. Durch die Hauswand11 hindurch führt der Solekreislauf4 zum Luft-Sole-Wärmetauscher3 . Im Solekreislauf4 sind ferner stromab und stromauf des Verdampfers6 jeweils ein dritter und ein vierter Temperatursensor9 ,10 angeordnet. - Beim Betrieb der Wärmepumpe
12 ist unter anderem die Umwälzpumpe5 in Betrieb. Es wird zumindest temporär die Umgebungslufttemperatur TU im Ansaugbereich und die Temperatur der Sole TS,w stromab des Luft-Sole-Wärmetauschers3 erfasst. Ist der Luft-Sole-Wärmetauscher3 nicht vereist, so kann die Sole Wärme aus der Umgebung aufnehmen. Im Idealfall würde die Sole die Umgebungstemperatur annehmen; bedingt durch die endliche Wärmetauscherfläche bleibt die Sole jedoch stets etwas kälter. Kommt es zu einer Vereisung des Luft-Sole-Wärmetauschers3 , so nimmt die Temperaturdifferenz ΔT zwischen der Umgebungslufttemperatur TU und die Temperatur der Sole TS,w stromab des Luft-Sole-Wärmetauschers3 zu. Je vereister der Luft-Sole-Wärmetauscher3 ist, desto größer wird die Temperaturdifferenz ΔT. - Beim Stillstand der Umwälzpumpe
5 kann es zu großen Temperaturdifferenzen ΔT kommen. Daher muss die Umwälzpumpe5 für das erfindungsgemäße Verfahren für eine vorbestimmte Zeit tmin, die einen stattgefundenen Temperaturausgleich zwischen der Umgebungsluft und der Sole am zweiten Temperatursensors2 gewährleistet, eingeschaltet sein. Die Temperaturdifferenz ΔT zwischen der Umgebungslufttemperatur TU und die Temperatur der Sole TS,w stromab des Luft-Sole-Wärmetauschers3 wird dann erfasst. Übersteigt die Temperaturdifferenz ΔT einen vorbestimmten Betrag ΔTmax von beispielsweise 7 K, so muss davon ausgegangen werden, dass der Luft-Sole-Wärmetauscher3 nicht nur geringfügig vereist ist und ein Abtauvorgang notwendig ist. - Beim Abtauvorgang wird der Wärmepumpenprozess entweder ausgeschaltet oder auf niedriger Modulation betrieben, so dass über den Verdampfer
6 dem Solekreislauf4 keine beziehungsweise kaum Wärme entzogen wird. Die Umwälzpumpe5 bleibt eingeschaltet. Das Gebläse7 fördert Umgebungsluft durch den Luft-Sole-Wärmetauscher3 , so dass Wärme aus der Umgebung auf den Luft-Sole-Wärmetauscher3 übertragen wird. - Ein Abtauen beziehungsweise Enteisen kann durch zwei Effekte erreicht werden: Die Zufuhr von Schmelzwärme und die Abgabe von Feuchte des Eises an die Umgebungsluft. Für letztgenannten Effekt ist es notwendig, dass die Umgebungsluft nicht gesättigt ist. Da das Sättigungsvermögen von Luft temperaturabhängig ist, wird letztendlich eine bestimmte Mindesttemperatur der Umgebungsluft benötigt.
- Das Enteisen mittels Zufuhr von Schmelzwärme setzt voraus, dass das wärmenden Medium eine Temperatur oberhalb der Schmelztemperatur von Eis (0°C) besitzt.
- Hieraus folgt, dass in dem Fall, in dem die Umgebungstemperatur TU oberhalb eines vorgegebenen Wertes TU,min, beispielsweise 5°C, liegt, das Enteisen nur mittels Betrieb des Gebläses
7 und der Umwälzpumpe5 erfolgen kann. - Unterschreitet die mittels des ersten Temperatursensors
1 erfasste Umgebungslufttemperatur TU diesen vorgegebenen Wert TU,min, so wird das Heizelement8 , das stromauf des Luft-Sole-Wärmetauschers3 im Solekreislauf4 angeordnet ist, zeitversetzt oder unmittelbar eingeschaltet. - Wird das Heizelement
8 mit konstanter Leistung betrieben, so kann die Temperatur stromab des Heizelements8 durch die Variation des Volumenstroms mittels einer drehzahlgeregelten Umwälzpumpe5 eingestellt werden. - Solang sich Eis am Luft-Sole-Wärmetauscher
3 befindet, steigt die Temperatur der Sole TS,w am zweiten Temperatursensor2 im Solekreislauf4 stromab des Luft-Sole-Wärmetauschers3 nicht signifikant an. - Der Abtauvorgang wird beendet, sobald die Temperatur der Sole TS,w stromab des Luft-Sole-Wärmetauschers
3 einen vorgegebenen Wert TS,w,max oder eine Temperatur, die um eine bestimmte Differenz ΔTS über der Temperatur zu Beginn des Abtauvorgangs liegt, übersteigt oder der Temperaturgradient dTS/dt signifikant ansteigt. Letzteres ist beispielsweise dann der Fall, wenn während des Enteisens der Temperaturanstieg unter 0,1 K/min liegt und plötzlich der Temperaturanstieg auf einen Betrag größer 1 K/min ansteigt. -
2 zeigt den Verlauf des Abtauens. Bis zum Zeitpunkt t1 verlaufen die Umgebungslufttemperatur TU sowie die Temperatur der Sole TS,w am zweiter Temperatursensors2 parallel. Ab dem Zeitpunkt t1 sinkt die Temperatur der Sole TS,w da der Luft-Sole-Wärmetauscher3 vereist. Zum Zeitpunkt t2 ist die Temperaturdifferenz ΔTmax zwischen der Umgebungslufttemperatur TU sowie die Temperatur der Sole TS,w erreicht. Der Wärmepumpenkreislauf wird abgeschaltet, während die Umwälzpumpe5 und das Gebläse7 weiterlaufen. Die Temperatur der Sole TS,w steigt durch die Aufnahme von Umgebungswärme und gleicht sich der Umgebungslufttemperatur TU an. Nach einer vorbestimmten Zeit Δt nach Erreichen der Temperaturdifferenz ΔTmax wird das Heizelements8 zum Zeitpunkt t3 eingeschaltet. Alternativ kann das Heizelement8 eingeschaltet werden, wenn die Temperaturdifferenz ΔT zwischen der Umgebungslufttemperatur TU sowie die Temperatur der Sole TS,w eine vorgegebene Temperaturdifferenz ΔTmin, die kleiner als ΔTmax ist, erreicht. So kann beispielsweise das Heizelement8 eingeschaltet werden, sobald die Sole nur noch 1 bis 2 K kälter als die Umgebung ist. Nun wird die Sole auf eine Temperatur größer der Umgebungstemperatur TU erhitzt. Da die Wärme als Schmelzwärme an den Luft-Sole-Wärmetauscher3 abgegeben wird, verharrt die Temperatur der Sole TS,w nach einem kurzen Temperaturanstieg bei einer Temperatur knapp oberhalb der Schmelztemperatur. Diese Temperatur ergibt sich im Gleichgewicht dadurch, dass sich in einem Wärmetauscher stets ein Temperaturgefälle einstellt und der Luft-Sole-Wärmetauscher3 durch den Schmelzprozess selbst bei 0°C verbleibt. Erst wenn das Eis geschmolzen ist, steigt die Temperatur der Sole TS,w signifikant an. Anhand des gemessenen Anstiegs (Gradienten) der Temperatur der Sole TS,w oder anhand des Überschreitens einer Absoluttemperatur, beispielsweise 4°C, wird die Eisfreiheit festgestellt, so dass der Abtauvorgang zum Zeitpunkt t4 beendet wird. - Die Erfindung ist nicht nur auf Kompressionswärmepumpen beschränkt. So kann erfindungsgemäß beispielsweise auch ein Luft-Sole-Wärmetauscher einer Sorptionswärmepumpe enteist werden.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- erster Temperatursensor
- 2
- zweiter Temperatursensor
- 3
- Luft-Sole-Wärmetauscher
- 4
- Solekreislauf
- 5
- Umwälzpumpe
- 6
- Verdampfer
- 7
- Gebläse
- 8
- Heizelement
- 9, 10
- dritter und ein vierter Temperatursensor
- 11
- Hauswand
- 12
- Wärmepumpe
Claims (4)
- Verfahren zum Abtauen eines Luft-Sole-Wärmetauschers (
3 ) einer Wärmepumpe mit einem Solekreislauf (4 ), in dem sich eine Umwälzpumpe (5 ) befindet, wobei der Solekreislauf (4 ) mit dem Verdampfer (6 ) der Wärmepumpe verbunden ist, einer Erfassung der Umgebungslufttemperatur TU mittels eines ersten Temperatursensors (1 ) und einer Erfassung der Temperatur der Sole TS,w stromab des Luft-Sole-Wärmetauschers (3 ) mittels eines zweiten Temperatursensors (2 ), wobei der Luft-Sole-Wärmetauscher (3 ) über ein Gebläse (7 ) zur Förderung von Umgebungsluft durch den Luft-Sole-Wärmetauscher (3 ) verfügt, dadurch gekennzeichnet, dass beim Betrieb der Umwälzpumpe (5 ), frühestens jedoch nach einer vorbestimmten Zeit tmin nach dem Start der Umwälzpumpe (5 ) die Temperaturdifferenz ΔT zwischen der Umgebungslufttemperatur TU und der Temperatur der Sole TS,w stromab des Luft-Sole-Wärmetauschers (3 ) erfasst wird und in den Fall, in dem die Temperaturdifferenz ΔT einen vorbestimmten Betrag ΔTmax übersteigt, ein Abtauvorgang eingeleitet wird. - Verfahren zum Abtauen eines Luft-Sole-Wärmetauschers (
3 ) einer Wärmepumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beim Abtauvorgang der Wärmepumpenprozess ausgeschaltet wird, während das Gebläse (7 ) Luft fördert. - Verfahren zum Abtauen eines Luft-Sole-Wärmetauschers (
3 ) einer Wärmepumpe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Fall, in dem die Umgebungstemperatur TU,min einen vorgegebenen Wert unterschreitet, ein Heizelement (8 ), das stromauf des Luft-Sole-Wärmetauschers (3 ) im Solekreislauf (4 ) angeordnet ist, eingeschaltet wird, wobei das Einschalten des Heizelements (8 ) vorzugsweise erst nach einer vorbestimmten Zeit Δt nach Erreichen der Temperaturdifferenz ΔTmax oder beim Erreichen einer Temperaturdifferenz ΔTmin, die kleiner als ΔTmax ist, erfolgt. - Verfahren zum Abtauen eines Luft-Sole-Wärmetauschers (
3 ) einer Wärmepumpe nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abtauvorgang beendet wird, sobald die Temperatur der Sole TS,w stromab des Luft-Sole-Wärmetauschers (3 ) einen vorgegebenen Wert TS,w,max oder eine Temperatur, die um eine bestimmte Differenz ΔTS über der Temperatur zu Beginn des Abtauvorgangs liegt, übersteigt oder der Gradient der Temperatur der Sole TS,w signifikant zunimmt.
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