-
Hintergrund der Erfindung
-
Die Erfindung betrifft eine Schauglas-Armatur mit einer durchsichtigen Scheibe und wenigstens einem Leuchtmittel zur Beleuchtung der Scheibe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
-
Schauglas-Armaturen, welche z. B. dafür vorgesehen sein können, an Vorrichtungen, wie z. B. Rohrleitungen, Behältern, Kesseln, Silos, Rührwerken oder ähnlichem, angeflanscht zu werden, dienen der Beobachtung des Inneren der Vorrichtungen durch die durchsichtige Scheibe der Schauglas-Armatur, insbesondere der Bobachtung eines in der Vorrichtung aufgenommenen Mediums bzw. Fluids. Mittels einer Schauglas-Armatur kann z. B. die Konsistenz oder der Verschmutzungsgrad des Mediums untersucht werden. Es ist bekannt, Schauglas-Armaturen mit einem Leuchtmittel zur Beleuchtung der Scheibe zu versehen, um insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen eine hinreichende Beleuchtung des Inneren der Vorrichtung, an welche die Schauglas-Armatur angeflanscht ist, bereitzustellen.
-
Das Leuchtmittel dient insbesondere dazu, ein in der Vorrichtung aufgenommenes bzw. strömendes Medium zur Beobachtung bzw. Untersuchung desselben zu beleuchten. Bei bekannten Schauglas-Armaturen weisen die Leuchtmittel übliche Glühlampen oder übliche Halogenglühlampen auf. Die Leuchtmittel sind hierbei mittels einer Schraubverbindung außen an der Schauglas-Armatur angebracht, wobei die Leuchtmittel bekannter Schauglas-Armaturen recht erschütterungsempfindlich sind, und zwar infolge der hohen Empfindlichkeit der Glühlampen bzw. Halogenglühlampen, so dass insbesondere beim Transport dieser Schauglas-Armaturen eine hohe Sorgfalt aufzubringen ist.
-
Ferner beanspruchen die bekannten, mit einem Leuchtmittel versehenen Schauglas-Armaturen einen Bauraum, der infolge des Vorsehens des Leuchtmittels gegenüber vergleichbaren Schauglas-Armaturen ohne Leuchtmittel wesentlich größer ausgebildet ist. Dies ist insbesondere dann von Nachteil, wenn sich die Vorrichtung, wie z. B. ein Druckbehälter, an den die Schauglas-Armatur anzuflanschen ist, in sehr engen Räumlichkeiten befindet. Dann kann der von dem Leuchtmittel zusätzlich beanspruchte Bauraum z. B. die Beobachtung eines in der Vorrichtung befindlichen Mediums sehr erschweren.
-
Aus der
DE 83 19 919 U1 ist ein Kesselschauglas mit Beleuchtung bekannt. Die
DE 9 418 524 U1 betrifft ein Messgerät zur Anzeige von Gasblasen in einer durch eine Rohrleitung strömenden Flüssigkeit. Aus der
DE 697 16 577 T2 ist ein Partikelerkennungsapparat für die Erkennung des Auftretens von Partikeln in Gasen bekannt. Die
DE 195 30 501 C1 betrifft eine Glas-Flanschfassung für Licht- und/oder Schauglaseinrichtungen an Kesseln, Behältern, Rohrleitungen etc.
-
Zugrundeliegende Aufgabe
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine mit einem Leuchtmittel versehene Schauglasarmatur anzugeben, bei der die mit dem Leuchtmittel verbundene Bauraumvergrößerung wesentlich kleiner ausgebildet ist als bei bekannten Lösungen.
-
Erfindungsgemäße Lösung
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Schauglas-Armatur mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
-
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Leuchtmittel zur Beleuchtung der Scheibe eine Mehrzahl von Leuchtdioden aufweist.
-
Ein Leuchtmittel, dass wenigstens eine Leuchtdiode (üblicherweise auch LED für „Light Emitting Diode” bzw. lichtemittierende Diode genannt bzw. mit LED abgekürzt) aufweist, kann infolge der im Vergleich zu Glühlampen bzw. Halogenglühlampen deutlichen kleineren Bauform von Leuchtdioden wesentlich kompakter bzw. platzsparender ausgebildet werden, so dass die mit dem Leuchtmittel verbundene Bauraumvergrößerung wesentlich kleiner ausgebildet ist als bei bekannten Lösungen. Die erfindungsgemäße Schauglas-Armatur kann daher insbesondere auch in sehr engen Räumlichkeiten zur Beobachtung des Inneren von Vorrichtungen, wie beispielsweise Behältern oder Rohrleitungen, bzw. zur Beobachtung eines in der Vorrichtung aufgenommen bzw. strömenden Mediums verwendet werden. Ferner müssen für Leuchtdioden im Unterschied zu Glühlampen bzw. Halogenglühlampen keine Fassungen vorgesehen werden. Leuchtdioden sind auch deutlich unempfindlich gegenüber Erschütterungen als Glühlampen oder Halogenglühlampen, was insbesondere beim Transport von Vorteil ist.
-
Die Leuchtdiode kann bevorzugt eine sogenannte weiße Leuchtdiode sein, also eine Leuchtdiode, die mittels bekannter Maßnahmen dazu eingerichtet ist, weißes Licht zu emittieren bzw. in aktiviertem Zustand weiß zu erscheinen.
-
Es ist eine Mehrzahl von Leuchtdioden vorgesehen, die vorzugsweise voneinander beabstandet sind, wobei die Leuchtdioden besonders bevorzugt auf einem Haltekörper angebracht sein können. Dieser Haltekörper kann hierbei z. B. in Form eines Streifens ausgebildet sein, der z. B. eine geradlinige Erstreckung aufweisen kann.
-
Es kann eine beliebige Mehrzahl von Leuchtdioden vorgesehen sein. Bevorzugt können 2 bis 10 oder 2 bis 20 Leuchtdioden vorgesehen sein. Besonders bevorzugt können 10, 15 oder 20 Leuchtdioden vorgesehen sein.
-
Es kann z. B. auch eine Mehrzahl von 50 oder wenigstens 50 Leuchtdioden oder z. B. eine Mehrzahl von 100 oder wenigstens 100 Leuchtdioden oder z. B. eine Mehrzahl von 150 oder wenigstens 150 Leuchtdioden vorgesehen sein.
-
Die Schauglas-Armatur weist zwei Haltelemente mit jeweils einer Öffnung auf, wobei die Scheibe zwischen den beiden Halteelementen klemmend gehalten ist und beide Öffnungen bedeckt. Das Leuchtmittel kann vorzugsweise an einem der beiden Haltelemente angebracht und der Scheibe zugewandt sein. An wenigstens einem Halteelement ist eine der Scheibe zugewandte Vertiefung vorgesehen, in welcher das Leuchtmittel angeordnet ist.
-
Im Unterschied zu bekannten Lösungen, bei denen das Leuchtmittel an einer Außenfläche der Schauglas-Armatur angebracht bzw. verschraubt ist, kann durch Anordnung des Leuchtmittels in der Vertiefung eine sich durch das Leuchtmittel ergebende Bauraumvergrößerung praktisch vollständig vermieden werden.
-
Besonders bevorzugt ist ein Durchgang zur Durchführung einer Stromversorgungsleitung für das Leuchtmittel vorgesehen. Der Durchgang kann vorzugsweise an dem Haltelement mit der Vertiefung oder an dem Halteelement, an dem das Leuchtmittel angebracht ist, ausgebildet sein.
-
Die Vertiefung ist in Form einer die Öffnung des Halteelements umgebenden Nut ausgebildet. Die Nut ist hierbei in Form einer Ringnut ausgebildet, und es ist eine Mehrzahl von wenigstens drei Leuchtdioden vorgesehen, die in Umfangrichtung der Ringnut gleichmäßig verteilt in der Ringnut angeordnet sind. Hierbei ist eine gleichmäßige Verteilung im Sinne der Erfindung eine Verteilung, bei welcher die Leuchtdioden derart angeordnet sind, dass von der Mehrzahl von n Leuchtdioden jeweils zwei benachbarte Leuchtdioden einen Winkelabstand von 360°/n bzw. einen Winkelabstand von im wesentlichen 360°/n aufweisen. Die Mehrzahl von Leuchtdioden kann besonders bevorzugt auf einem ringförmigen Haltekörper angebracht sein, der in der Ringnut angeordnet und in dieser gehalten ist.
-
Durch die in Umfangsrichtung gleichmäßige Verteilung einer Mehrzahl von Leuchtdioden in der Ringnut kann eine sehr gleichmäßige und intensive bzw. starke Beleuchtung der Scheibe der Schauglas-Armatur bereitgestellt werden, so dass insbesondere Prozesse und Reaktionen in Fluiden bzw. Medien, die sich z. B. in Behältern wie Druckbehältern oder Rohrleitungen befinden, wesentlich genauer beobachtet werden können als es mit bekannten Schauglas-Armaturen, die ein Leuchtmittel mit einer Glühlampe oder Halogenglühlampe aufweisen, möglich ist.
-
Die beiden Öffnungen können beispielsweise kreisförmig und fluchtend zueinander ausgerichtet sein, wobei die Öffnung des Haltelements, an dem das Leuchtmittel angebracht ist oder an dem die Vertiefung vorgesehen ist, vorzugsweise einen kleineren Durchmesser aufweist als die Öffnung des anderen Halteelements. Durch Vorsehen dieses kleineren Durchmessers kann das der Scheibe zugewandte Leuchtmittel bzw. jede Leuchtdiode dieses Leuchtmittels mit einem radialen Abstand zum gemeinsamen Zentrum der Öffnungen an dem Halteelement angebracht sein, der kleiner ist als der halbe Durchmesser der Öffnung des anderen Halteelements. So kann das von dem Leuchtmittel emittierte Licht die Scheibe durchdringen, derart, dass kein oder nur ein geringer Anteil des gesamten emittierten Lichts auf das untere Halteelement auftreffen und von diesem reflektiert bzw. absorbiert werden kann. Hierbei kann insbesondere die Ringnut eine radiale Entfernung zu dem gemeinsamen Zentrum aufweisen, die kleiner ist als der halbe Durchmesser der Öffnung des anderen Halteelements.
-
Eines der beiden Halteelemente kann vorzugsweise in Form eines standardisierten Flansches ausgebildet sein, wobei der standardisierte Flansch vorzugsweise ein Flansch einer gemäß der DIN-Norm 28120 (Stand 9. Februar 2010) ausgebildeten bzw. ausgeführten Schauglas-Armatur ist. Dies hat den Vorteil, dass bekannte gemäß dieser Norm ausgeführte bzw. ausgebildete Schauglas-Armaturen ohne großen Aufwand zur Herstellung bzw. Bildung der erfindungsgemäßen Schauglas-Armatur umgerüstet bzw. umgebaut werden können.
-
Bei einer praktischen Ausführungsform ist wenigstens eines der beiden Halteelemente an einen Flanschring eines Behälters, der eine Öffnung des Behälters umgibt, anflanschbar. Hierbei kann der Behälter beispielsweise in Form eines Druckbehälters ausgebildet sein.
-
Bei einer weiteren praktischen Ausführungsform ist wenigstens eines der beiden Halteelemente an einen Flanschring einer Rohrleitung, der eine Öffnung der Rohrleitung umgibt, anflanschbar. Die Erfindung betrifft ferner einen Behälter gemäß Anspruch 10 und eine Rohrleitung gemäß Anspruch 11.
-
Kurzbeschreibung der Figur
-
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figur erläutert, die eine Querschnittsdarstellung einer erfindungsgemäßen Schauglas-Armatur 10 zeigt.
-
Die Schauglas-Armatur 10 weist eine durchsichtige Scheibe 12 und ein Leuchtmittel 13 zur Beleuchtung der Scheibe 12 auf, wobei das Leuchtmittel 13 eine Mehrzahl von Leuchtdioden 14 umfasst. In dem in der Figur dargestellten Querschnitt sind zwei der Leuchtdioden 14 schematisch veranschaulicht.
-
Die Schauglas-Armatur 10 weist zwei Haltelemente 16, 18 mit jeweils einer kreisförmigen Öffnung 20 auf, wobei die Scheibe 12 zwischen den beiden Halteelementen 16, 18 durch eine Mehrzahl von Schraubverbindungen 22 klemmend gehalten ist und beide Öffnungen 20 bedeckt. Die beiden Öffnungen 20 sind fluchtend zueinander ausgerichtet und die Scheibe 12 ist zwischen den beiden Halteelementen 16, 18 derart klemmend gehalten, dass sich die mechanische Spannung bzw. die mechanische Klemmspannung in Dickenrichtung der Scheibe 12 bzw. im wesentlichen in Dickenrichtung der Scheibe 12 erstreckt. In dem in der Figur dargestellten Querschnitt sind zwei der Schraubverbindungen 22 schematisch veranschaulicht. Jede Schraubverbindung 22 umfasst eine Mutter 24 und eine beide Halteelemente 16, 18 durchsetzende Schraube 26. Zur Abdichtung kann wenigstens eine Dichtung, z. B. in Form einer Flachdichtung (hier nicht dargestellt), zwischen der Scheibe 12 und einem der beiden Halteelemente 16, 18 vorgesehen sein. An dem in der Figur oberen Halteelement 16 ist eine Vertiefung 28 vorgesehen, die der Scheibe 12 zugewandt ist. In der Vertiefung 28 ist das Leuchtmittel 13, umfassend eine Mehrzahl von Leuchtdioden 14 angeordnet und angebracht. Die Vertiefung 28 ist in Form einer die Öffnung 20 des Halteelements 16 umgebenden Ringnut 28 ausgebildet und die Mehrzahl der Leuchtdioden 14 des Leuchtmittels 13 sind in Umfangrichtung der Ringnut 28 gleichmäßig verteilt in derselben angeordnet und angebracht, und zwar vorzugsweise derart, dass die Leuchtdioden auf einem ringförmigen Haltekörper angebracht sind, der in der Ringnut 28 angeordnet und in dieser gehalten ist (hier nicht näher dargestellt).
-
Das in der Figur untere Haltelement 18 ist an einen Flanschring eines Behälters (z. B. in Form eines Druckbehälters) oder einer Rohrleitung, wobei der Flanschring eine Öffnung des Behälters oder der Rohrleitung umgibt, anflanschbar. Das in der Figur untere Haltelement 18 ist ferner in Form eines gemäß der DIN-Norm 28120 (Stand 9. Februar 2010) standardisierten Flansches ausgebildet. Das in der Figur obere Halteelement 16 unterscheidet sich – abgesehen von der Ringnut 28 – von dem entsprechenden Flansch gemäß der DIN-Norm 28120 lediglich dadurch, dass die Öffnung 20 des oberen Haltelements 16 einen um 25,00 mm kleineren Durchmesser D aufweist als die Öffnung D des unteren Halteelements 18, welche in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel 125,00 mm beträgt. Diese Verkleinerung des Durchmessers ermöglicht es die Ringnut 28 in einer radialen Entfernung zu dem gemeinsamen Zentrum Z vorzusehen, die kleiner ist als der halbe Durchmesser der Öffnung 20 des unteren Halteelements 18. So kann das von dem Leuchtmittel 13 emittierte Licht die Scheibe 12 durchdringen, und zwar derart, dass kein oder nur ein geringer Anteil des gesamten emittierten Lichts auf das untere Halteelement 18 auftreffen und von diesem reflektiert bzw. absorbiert werden kann.
-
Das obere Halteelement 16 weist einen sich bis zur Ringnut 28 radial erstreckenden Durchgang 30 zur Durchführung einer Stromversorgungsleitung für das Leuchtmittel 13 auf, welche das Leuchtmittel 13 z. B. mit einer typischen Spannung von 6 Volt bis 8 Volt einer äußeren Spannungsquelle versorgen kann.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Schauglas-Armatur
- 12
- Scheibe
- 13
- Leuchtmittel
- 14
- Leuchtdiode
- 16
- Halteelement
- 18
- Halteelement
- 20
- Öffnung
- 22
- Schraubverbindung
- 24
- Mutter
- 26
- Schraube
- 28
- Ringnut
- 30
- Durchgang