DE102011011552B3 - Werkstück-Auflagekontrolle in Spannvorrichtungen - Google Patents
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Abstract
Die Feststellung und Kontrolle einer lage- und wiederholgenauen Auflage von in einem bedienarmen Prozess gefertigten elektrisch leitfähigen Werkstücken (7) auf den stirnseitigen Auflageflächen (1.5) von drei festen und weiteren höheneinstellbaren Werkstückauflageelementen (1) erfolgt als Berührungskontakt mittels eines Wechselstrom- oder Gleichstromflusses als Kontrollstrom mit Kleinspannung. Dafür sind die Werkstückauflageelemente (1) kleindimensioniert, einfach, funktionssicher und den Werkstücken (7) angepasst auszubilden. Ein innerer Halterungskörper (1.1), der das Positionierelement (2) auf der stirnseitigen Auflagefläche (1.5) trägt, und dem über das Stromkabel (3) der Kontrollstrom zugeführt wird, ist gegenüber einem Außenkörper (1.3) und der Spannvorrichtung (5) mittels eines topfförmigen, elektrisch isolierenden Hohlzylinder mit Bodenplatte (1.2) form- und stoffschlüssig dicht und fest angeordnet Das Anwendungsgebiet sind werkstückspezifisch strukturierte Sonderspannvorrichtungen mit unterschiedlichen Stützkörpern für die Werkstückauflage.
Description
- Die Erfindung geht von dem im Oberbegriff des Patentanspruches 1 definierten Gegenstandes aus, der für sich vielfach vorbekannt ist, da er eine Voraussetzung dafür ist, dass in Spannvorrichtungen gespannte Werkstücke in der geforderten Qualität gefertigt werden können.
- Die Erfindung betrifft deshalb Funktionskomponenten für die Feststellung der Anwesenheit und für die Gewährleistung einer lage- und wiederholgenauen Anordnung von in der Spannvorrichtung eingelegten, positionierten und durch Spannkomponenten fixierten Werkstücken. Insbesondere bei Sonderspannvorrichtungen, bei denen die Spannkrafterzeugung, nach DIN 6300:2009-04 als Hydraulik-Druckölspannung oder als Pneumatik-Druckluftspannung definiert, ausgebildet ist, erfolgt die spanende Fertigung der Werkstücke auf Werkzeugmaschinen als bedienarmer Prozess. Dabei ist die seit Jahren bekannte aufwändige Art und Weise der Werkstückeinlegung in die Spannvorrichtung, der Werkstückauflage auf in der Regel drei festen und weitere höheneinstellbaren Werkstückauflage- oder Werkstückstützelementen und die nachfolgende Werkstück-Auflagekontrolle als manuelle Tätigkeit des Maschinenbedieners nicht mehr durchführbar. Es bedarf deshalb einer ergänzenden Ausbildung der Werkstückauflage- oder Werkstückstützelemente mit Elementen für eine aktive selbsttätige Zustandsüberwachung und -information, um die Werkstück-Auflagekontrolle in Spannvorrichtungen fehlerfrei und ohne Bedieneraufwand durchführen zu können.
- Stand der Technik bei aktiven selbsttätigen Werkstück-Auflagekontrollen sind:
- • Pneumatische Auflagekontrollen, unter anderem bekannt aus
DE 20 2006 003 402 U1 ,DE 20 2008 002 735 U1 undDE 10 2008 006 776 B4 , wobei nach dem bekannten Staudruckprinzip der Luftabfrage, die über Leitungen zugeführte Blas-Druckluft an den Austrittsstellen auf die Werkstückflächen trifft und der sich an diesem aufbauendem Staudruck gegenüber dem Druck ohne aufliegendem Werkstück als Druckdifferenz ermittelt, bewertet und der Werkzeugmaschinen-Steuerung zugeführt wird, - • sensorisch kontrollierte Auflagekontrollen, bekannt unter anderem aus
DE 20 2008 002 735 U1 undDE 20 2009 002 164 U1 , durch eine punktuelle Anwendung von induktiven Sensoren auf Spann- und Auflagebacken, Auflagetürmen und kompakten Haltekörpern, aber auch beispielsweise wie inDE 10 2005 008 095 A1 beschrieben, als einfacher kontaktierender Taststift, inDE 37 273 12 A1 als kontaktierender Sensor, um die Werkstücklage anzuzeigen und inDE 10 2005 027 721 A1 als Abstandsensor um die richtige Werkstücklage in einer Reinigungsvorrichtung kontrollieren zu können. - • elektronische federbewegliche Positionskörper zur Aufnahme von Messsignalen mittels Kontrollstrom über die vorliegende Spannkraft sowie als Störungsüberwachung gegenüber Spänen, wobei die Werkstück-Auflagefläche beweglich und eine kontaktierende Werkstück-Auflagekontrolle nach geordnet ist und damit nur das Vorhandensein des Werkstücks feststellbar ist. Dies ist Gegenstand von
DD 276 642 A1 DE 42 22 841 C1 sowie die - • Überwachung der Werkstückart und -position mittels Bilderzeugungs- und Bildauswertungsvorrichtungen ohne kontaktierende Werkstück-Auflagekontrolle, die Gegenstand unter anderem von
DE 10 2008 005 034 A1 undDE 10 2008 046 621 A1 ist. - Nachteilig ist bei diesen Lösungsprinzipien und den dazu beispielhaft benannten Erfindungen, dass gegenüber den nach DIN 6321:2002-10 genormten, einfach, kleindimensioniert, höhengenau und funktionssicher mit einem zylindrischen Kopfteil sehr vorteilhaft ausgebildeten Auflagebolzen mehrere auch durch die ergänzende sensorische Ausbildung zu begründende, komplizierte, mehrteilige zum Teil sehr kompakte aufwändige Lösungen des Standes der Technik gefunden wurden.
- Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, die Werkstück-Auflagekontrolle als alleinige Funktion in Spannvorrichtungen mittels lage- und wiederholgenauen stirnseitigen Auflageflächen auf festen und weiteren höheneinstellbaren Werkstückauflageelementen, werkstückangepasst angeordnet, zu realisieren, wobei die Vorteilhaftigkeit der Ausbildung der Auflagebolzen nach DIN 6321:2002-10 projiziert ist.
- Es ist Aufgabe der Erfindung, die Auflagekontrolle
- • elektrisch leitfähiger Werkstücke mittels eines Wechselstrom- oder Gleichstromflusses als in einer Kleinspannung zugeführten Kontrollstrom an ihrem Berührungskontakt auf dem jeweiligen Werkstückauflageelement zu realisieren,
- • mit Werkstückauflageelementen, die als form- und stoffschlüssig dichte, elektrisch innen isolierende sowie späne- und schmutzabweisend außenisolierende, zylindrische, einfache und leichte Funktionskörper ausgebildet sind, zu realisieren.
- Das Problem wird durch den Gegenstand des Patentanspruch 1 gelöst. Die vorgeschlagene Werkstück-Auflagekontrolle in Spannvorrichtungen besteht im Wesentlichen aus jeweils einem Werkstückauflageelement wobei ein innerer Halterungskörper für das Stromkabel, mit dem der Kontrollstrom zugeführt wird, gegenüber einem Außenkörper und dem Vorrichtungskörper der Spannvorrichtung in einem topfförmig ausgebildeten, aus einem Rohr und aus einer Lochscheibe bestehenden, elektrisch isolierenden Hohlzylinder mit einer Bodenplatte, fest vergossen oder keramikbeschichtet, aufgenommen ist. Der innere Halterungskörper und der Hohlzylinder mit Bodenplatte sind als gegeneinander unbewegliche Funktionsteile form- und stoffschlüssig dicht und fest in dem Außenkörper des Werkstückauflageelementes angeordnet.
- Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Patentanspruch 2 bis 4 angegeben. Sie betreffen Ausbildungsvorschläge für
- • die stirnseitige Auflagefläche, die Umfangsfläche sowie den Positionier- und Arretierzapfen des Werkstückauflageelementes
- • die am Werkstück anliegenden Positionierelemente auf der stirnseitigen Auflagefläche und
- • das Stromversorgungs- und Signalauswertesystem der Werkstück-Auflagekontrolle auf Spannvorrichtungen.
- Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel und in einem Anwendungsbeispiel dargestellt und im folgenden Teil der Beschreibung näher erläutert:
-
1 ,2 und3 : Vorderansicht-Darstellungen von Werkstückauflageelementen -
4 : eine vereinfachte Draufsicht auf eine Spannvorrichtung mit einem Stromversorgungs- und Signalauswertesystem für die Werkstück-Auflagekontrolle -
5 : eine 3D-Ansicht eines Vorrichtungskörpers mit Positionierkörper-Ausbildungen - Das in den
1 ,2 und3 dargestellte Werkstückauflageelement1 besteht im Wesentlichen aus dem inneren Halterungskörper1.1 , dem elektrisch isolierendem Hohlzylinder mit Bodenplatte1.2 und dem Außenkörper1.3 , der mit einer Außenisolierungsschicht4 versehen ist. Auf der oberen stirnseitigen Auflagefläche1.5 an den Halterungskörpern1.1 liegt jeweils ein Positionierelement2 auf. Dieses Positionierelement2 ist in1 als flacher Auflagebolzen für das an seiner Unterseite beispielsweise finishbearbeitete Werkstück7 , gespannt mit dem Werkstückspannmodul5.6 , ausgebildet. Das Positionierelement2 ist mit seinem unteren Gewindezapfen in dem Bolzenaufnahmegewinde2.5 des Halterungskörpers1.1 aufgenommen. - Im Gegensatz zu
1 ist der Positionierbolzen2 in2 und3 gleichzeitig auch der inneren Halterungskörper1.1 des Werkstückauflageelementes1 . Mit seiner balligen stirnseitigen Auflagefläche1.5 stützt er das Werkstück7 an dessen unbearbeiteten rohen Unterseite. Der Positionier- und Arretierzapfen1.7 ist als Gewindezapfen ausgebildet. Mit diesem ist das so höheneinstellbare Werkstückauflageelement1 in die Spannvorrichtung5 verschraubt und wie in3 und5 dargestellt, mit einer passenden zusätzlichen Mutter justiert und gesichert. Der in5 dargestellte Vorrichtungskörper5.1 auf der Spannvorrichtung5 bietet als Anwendungsvarianten der im jeweiligen Halterungskörper1.1 aufgenommenen Positionierelemente2 werkstückkonturabhängig einen zylindrischen Auflagebolzen mit flacher und balliger stirnseitiger Auflagefläche1.5 , einen Schraubstützbolzen2.4 mit Sicherungsmutter oder mit federnden Taststiften sowie eine Variante ohne Positionierbolzen2 an. - Das in
4 dargestellte Stromversorungs- und Signalauswertesystem einer Spannvorrichtung5 , ist mit festen Werkstückauflageelementen1 , und mit einem darauf aufliegenden elektrisch leitfähigen metallischen Werkstück7 , welches nach der Werkstück-Auflagekontrolle mit einem Werkstückspannmodul5.6 gespannt ist, ausgestattet. - Die Spannvorrichtung
5 besteht im Wesentlichen aus den Funktionskomponenten: - • die Elektrokabel
3 zur Zuführung von Wechselstrom in Kleinspannung als Kontrollstrom - • ein Element
2.2 zur Messsignal-Einspeisung sowie Elemente2.1 zur Messsignal-Ableitung als Ausbildungen der Halterungskörper1.1 und der Positionierkörper2 - • weitere Kabel zur Messsignal-Weiterleitung
- • ein Akku
5.3 - • eine elektrische oder elektronische Signalauswerte-Einheit
5.2 - • ein 2-Wege-Ventil
5.4 und eine Stauluftleitung5.5 zur Weiterleitung von Signalen über den Zustand der Werkstück-Auflagekontrolle an die Werkzeugmaschinensteuerung der Werkzeugmaschine6 oder zu einer, in der4 nicht dargestellten, visuellen Signalanzeige für den Bediener - Das Elektrokabel
3 bzw. die Signalkabel werden von und nach außen durch als radiale oder achsiale Bohrungen im Außenkörper3 des Werkstückauflageelementes1 ausgebildete Kabeldurchführungen1.6 geführt und enden an der Kabellötverbindung3.1 mit einer Schlauchtülle1.4 an der Unterseite des inneren Halterungskörpers1 . Im Ergebnis ist die lage- und wiederholgenaue richtige Werkstückauflage durch den inneren Halterungskörper1.1 und durch das Positionierelement2 mit dem kontaktierenden Werkstück7 an der elektronischen Signalauswerte-Einheit5.2 oder an einer visuellen Signalanzeige feststell- und auswertbar. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Werkstückauflageelement
- 1.1
- Halterungskörper (von
1 ) - 1.2
- (elektrisch isolierender) Hohlzylinder mit Bodenplatte
- 1.3
- Außenkörper (von
1 ) - 1.4
- Schlauchtülle für Kabelschlauch (von
3 ) - 1.5
- stirnseitige Auflagefläche (an
1.1 ) - 1.6
- Kabeldurchführung(en) (in
1.3 ) - 1.7
- Positionier- und Arretierzapfen (von
1 ) - 1.8
- federnder Taststift
- 2
- Positionierelement
- 2.1
- Element für Messsignal-Ableitung
- 2.2
- Element für Messsignal-Einspeisung
- 2.3
- Auflagebolzen
- 2.4
- Schraubstützbolzen
- 2.5
- Bolzenaufnahmegewinde (in
1.1 ) - 3
- Elektrokabel
- 3.1
- Kabel-Lötverbindung
- 4
- Außenisolierungsschicht (an
1.3 ) - 5
- Spannvorrichtung
- 5.1
- Vorrichtungskörper
- 5.2
- Elektronische Signalauswerte-Einheit
- 5.3
- Akku
- 5.4
- 2-Wege-Ventil
- 5.5
- Stauluftleitung
- 5.6
- Werkstückspannmodul
- 6
- Werkzeugmaschine
- 7
- Werkstück
Claims (4)
- Werkstück-Auflagekontrolle in Spannvorrichtungen (
5 ) für eine lage- und wiederholgenaue Feststellung eines aufliegenden, elektrisch leitfähigen metallischen und mit einem Werkstückspannmodul (5.6 ) gespannten Werkstückes (7 ) auf festen unbeweglichen stirnseitigen Auflageflächen (1.5 ) von Werkstückauflageelementen (1 ) oder Werkstück-Stützkörpern, über Berührungskontakte mittels eines Wechselstrom- oder eines Gleichstromflusses als Kontrollstrom, mit Kleinspannung über isolierte Potentialzuführungen bereitgestellt, dadurch gekennzeichnet, dass ein innerer Halterungskörper (1.1 ) für das jeweilige Stromkabel (3 ) gegenüber einem Außenkörper (1.3 ) und dem Vorrichtungskörper (5.1 ) der Spannvorrichtung (5 ) in einem topfförmig ausgebildeten, aus einem Rohr und aus einer Lochscheibe bestehenden, elektrisch isolierenden Hohlzylinder mit Bodenplatte (1.2 ) fest vergossen oder keramikbeschichtet aufgenommen ist und beide in dem Außenkörper (1.3 ) des Werkstückauflageelementes (1 ) als gegeneinander unbewegliche Funktionsteile form- und stoffschlüssig dicht und fest angeordnet sind. - Werkstück-Auflagekontrolle in Spannvorrichtungen nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstückauflageelement (
1 ) als Adapter für werkstückabhängig ausgebildete Positionierelemente (2 ) an deren stirnseitigen Auflagefläche (1.5 ) mit einem achsialen Bolzenaufnahmegewinde (2.5 ) ausgestattet ist und dass sein Außenkörper (1.3 ) mit einem Positionier- und Arretierzapfen (1.7 ), durch dessen Kabeldurchführungen (1.6 ) das Stromkabel (3 ) zur Potentialzuführung außerhalb des Außenkörpers geführt, in dem jeweiligen Vorrichtungskörper (5.1 ) der Spannvorrichtung (5 ) aufgenommen ist und dass die Umfangsfläche und die stirnseitige Auflagefläche (1.5 ) des Außenkörpers (1.3 ) mit einer korrosionsbeständigen späneabweisenden Außenisolierungsschicht (4 ) versehen ist. - Werkstück-Auflagekontrolle in Spannvorrichtungen nach Patentanspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, dass die im Halterungskörper (
1.1 ) aufgenommenen Positionierelemente (2 ), werkstückkonturabhängig, wahlweise als • Zylindrische Auflagebolzen, jeweils auf einem unteren ebenfalls zylindrischen Positionier- und Arretierzapfen (1.7 ) geringeren Durchmessers oder auf einem Gewindeansatz, einstückig ausgebildet, angeordnet sind, wobei die obere stirnseitige Auflagefläche (1.5 ) flach, ballig oder geriffelt, sowie als Kegelstumpf oder als Pyramidenstumpf ausgebildet ist, als • Schraub-Stützbolzen, mit einer passenden zusätzlichen Mutter justier- und sicherbar, oder als • federnde Taststifte (1.8 ), ausgebildet auf dem Vorrichtungskörper (5.1 ) der Spannvorrichtung (5 ) angeordnet sind. - Werkstück-Auflagekontrolle in Spannvorrichtungen nach Patentanspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, dass der Wechselstrom- oder Gleichstromzufluss über die Elektrokabel (
3 ) zu den Werkstückauflageelementen (1 ) als Elemente für Messsignal-Einspeisung (2.2 ) und als Elemente für Messsignal-Ableitung (2.1 ) zur Feststellung des auf auf allen stirnseitigen Auflageflächen (1.5 ) aufliegenden und kontaktierenden Werkstückes (7 ) über einen Akku (5.3 ), über eine elektronische Signalauswerte-Einheit (5.2 ) und über ein 2-Wege-Ventil (5.4 ), alle auf der Spannvorrichtung (5 ) angeordnet, sowie über eine Stauluftleitung (5.5 ) als Informationstransfer zur Werkzeugmaschine (6 ) von dieser aus steuer- und schaltbar sind.
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