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Die Erfindung betrifft einen Einsatz für ein Resektoskop nach dem Oberbegriff des Anspruches 1, einen Schlitten für ein Resektoskop nach dem Oberbegriff des Anspruches 7 oder 9 und ein Resektoskop nach dem Anspruch 8 oder 15.
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Resektoskope sind chirurgische Instrumente mit einer bewegbaren Elektrode, die unter Hochfrequenzbeaufschlagung schneidende Bewegungen im Gewebe ausführen kann, die durch das optische System des Resektoskopes laufend beobachtbar sind. Dazu sind Beleuchtungseinrichtungen vorgesehen. Üblicherweise weisen Resektoskope auch eine Spüleinrichtung zum Freispülen des Blickfeldes auf.
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Resektoskope werden für schneidende und koagulierende Operationen in der U-rologie verwendet, insbesondere zur Prostataresektion, aber auch für Arbeiten im Uterus.
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Ein gattungsgemäßes Resektoskop ist in der
DE 10 2004 045 337 A1 dargestellt. Das Resektoskop weist eine längsverschiebbar angeordnete Elektrode auf, die an ihrem proximalen Ende einen Kontaktstift aufweist. Dieser ist in eine Kontaktbuchse in einem Schlitten steckbar, welcher längsverschiebbar am Resektoskop gelagert ist und zum Antrieb der Elektrode dient. Die Kontaktbuchse ist Teil eines Kontaktelementes, das auch eine Steckbuchse aufweist, in die der Stecker eines Anschlusskabels steckbar ist. Das Kontaktelement dient zur elektrischen Kontaktierung der Elektrode mit dem Anschlusskabel. Auf diese Weise kann die Elektrode von einem außerhalb angeordneten Hochfrequenzgenerator mit dem in der Elektrochirurgie zum Schneiden üblichen Hochfrequenzstrom versorgt werden. Das Kontaktelement ist in einem Einsatz auswechselbar gestaltet, was Reparaturen erleichtert und Konfigurationsänderungen ermöglicht.
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Die elektrische Kontaktierung der Elektrode mit dem Anschlusskabel stellt den Konstrukteur vor grosse Probleme. Hochfrequenzströme bei den hier erforderlichen Leistungen von einigen Hundert Watt neigen dazu, schon bei den geringsten Kontaktproblemen an den Kontakten Wärme zu erzeugen, die zum Schmoren und letztlich zur Zerstörung führt. Eine umfangreiche Literatur befasst sich mit diesem Problem.
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Eine der Ursachen dieses Problems sind Rückstände am Kontaktelement. Insbesondere ist es die Kontaktbuchse, in die der Kontaktstift der Elektrode gesteckt wird, die zu rückstandsbedingtem Verschmoren neigt. Rückstände können sich hier anlagern, wenn während einer Operation die Elektrode gewechselt wird und dabei z. B. Spülflüssigkeit oder andere Flüssigkeiten auf die Öffnung des Schlittens spritzen, in die die Elektrode eingesteckt wird.
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Resektoskope werden wegen ihrer aufwändigen Konstruktion stets wiederverwendet. Dazu werden sie gereinigt und sterilisiert. In die Kontaktbuchse eingedrungene Flüssigkeiten können Rückstände hinterlassen, die zwar sterilisiert sind, aber in der Kontaktbuchse bleiben und dort Reste bilden. Hinzu kommen z.B. nach Trocknen verbleibende Reste von Reinigungs- und Sterilisationsmitteln.
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Solche Rückstände in der Kontaktbuchse wirken kontaktmindernd und möglicherweise korrodierend. Sie können den Kontakt zwischen der Kontaktbuchse und dem Kontaktstift so weit verringern, dass es zum Verschmoren kommt. Die Folgen eines solchen Kontaktverschmorens sind sehr unangenehm. Das Kontaktelement muss ausgewechselt werden, was bei vielen Konstruktionen nur durch Auswechseln des Schlittens erfolgen kann. Dazu muss das Resektoskop sehr aufwändig zerlegt werden. Es entstehen beträchtliche Reparaturkosten.
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Aus der
DE 10 2007 012 859 B4 ist es bekannt, bei einem medizinischen Bohrfutter, das einen mittig durchgehenden Kanal aufweist, in diesen Spülflüssigkeit einzuspeisen, um von dort alle Räume und Spalten des Futters zu durchspülen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, bei einem gattungsgemäßen Resektoskop das durch Verschmoren bedingte Schadensrisiko zu verringern.
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Diese Aufgabe wird durch einen Einsatz mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teiles des Anspruches 1, durch einen Schlitten mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teiles des Anspruches 7 oder 9 und durch ein Resektoskop nach dem Anspruch 8 oder 15 gelöst.
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Erfindungsgemäß sind die Kontaktbuchse und die Steckbuchse so verbunden, dass sie von Spülflüssigkeit durchströmbar sind. Damit können Verschmutzungsreste freigespült werden, wobei in üblicher Weise der Spülflüssigkeit Reinigungs- und auch Desinfektionsmittel zugesetzt sein können. Das Spülen kann z.B. in einer Endoskopwaschmaschine erfolgen, die ohnehin zum Durchspülen der Kanäle von endoskopischen Instrumenten ausgebildet ist. Durch das Spülen des Kontaktelementes kann dieses bei jeder Reinigung der Einsatz des Resektoskopes wieder vollständig gesäubert werden, so dass stets ausreichend leitfähige Kontaktübergänge gesichert sind.
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Das Spülen kann über auf unterschiedliche Weise verlegten Wegen erfolgen, um die zu spülenden Bereiche mit Spülflüssigkeit zu versorgen. Vorteilhaft sind dabei die Merkmale des Anspruches 2 vorgesehen. Auf diese Weise werden mittels des Verbindungskanales die Steckbuchse und die Kontaktbuchse zu einem Kanal verbunden, der die beiden spülbedürftigen Buchsen versorgt.
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Vorteilhaft sind dabei die Merkmale des Anspruches 3 vorgesehen. Hierdurch wird gewährleistet, dass bei beiden Buchsen die besonders spülbedürftigen Innenräume durchströmt und gespült werden.
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Dabei sind vorteilhaft die Merkmale nach Anspruch 4 vorgesehen, die dafür sorgen, dass die spülbedürftigen Innenräume in besonders wirksamer Weise auf voller Länge durchströmt werden.
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An dem Einsatz kann ein gesonderter Spülanschluss vorgesehen sein. Vorteilhaft wird dieser aber gemäss Anspruch 5 durch die ohnehin vorhandene Steckbuchse gebildet, die aufgrund ihrer Formgebung für diese Zwecke gut geeignet ist.
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Der Spülausgang kann an irgendeiner geeigneten Stelle des Einsatzes vorgesehen sein. Vorteilhaft gemäß Anspruch 6 dient dazu jedoch die Öffnung, durch die die Elektrode bis zur Kontaktbuchse eingesteckt wird. Dadurch wird sichergestellt, dass beim Durchspülen nicht nur die Kontaktbuchse, sondern auch der gesamte Einsteckkanal durchspült wird, durch den die Elektrode eingesteckt wird.
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Vorteilhaft ist gemäß Anspruch 7 der Schlitten eines Resektoskopes mit einem Einsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche versehen.
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Vorteilhaft ist gemäß Anspruch 8 ein Resektoskop mit einem Schlitten nach Anspruch 7 versehen.
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Die Ansprüche 9 bis 15 betreffen einen erfindungsgemässen Schlitten und Anspruch 16 ein damit ausgerüstetes Endoskop.
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Einen vom Schlitten abnehmbaren Einsatz zeigt die eingangs zitierte Druckschrift. Einige Vorteile dieser Konstruktion können auch bei der Erfindung genutzt werden, so z. B. dass das Kontaktelement durch Wechseln des Einsatzes ausgewechselt werden kann, wenn es Kontaktprobleme zeigt. Außerdem kann bei unsymmetrischer Ausbildung des Einsatzes, wie in der eingangs genannten Druckschrift beschrieben, der Einsatz auf zwei unterschiedliche Arten einsteckbar ausgebildet sein. Es wird dazu auf die Ausführungen in der eingangs erwähnten Druckschrift verwiesen.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt. Es zeigen:
- 1 die Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Resektoskopes,
- 2 einen vergrösserten Schnitt durch den Schlitten des Resektoskopes der 1,
- 3 einen Schnitt durch einen an die Konstruktion der 2 ansteckbaren Stecker eines Anschlusskabels und
- 4 einen Schnitt durch einen an die Konstruktion der 2 ansteckbaren Spülstecker.
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1 zeigt in stark schematisierter Darstellung ein Resektoskop 100 mit einem Schaftrohr 101, das mit seinem proximalen Ende an einem Hauptkörper 102 befestigt ist. Das Schaftrohr 101 und der Hauptkörper 102 sind von einer Optik 103 durchlaufen, die an ihrem distalen Ende ein Objektiv und an ihrem proximalen Ende ein Okular 104 aufweist, das an einer Führungsplatte 105 gehalten ist.
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Der Hauptkörper 102 und die Führungsplatte 105 sind durch ein die Optik 103 führend aufnehmendes Führungsrohr 3 verbunden, auf dem ein in 2 geschnitten dargestellter Schlitten 1 mit einer Führungsbohrung 2 geführt ist. Der Schlitten 1 ist in dieser Weise auf dem Führungsrohr 3 längsverschiebbar gelagert.
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Am Schlitten 1 ist mit einem Gelenk 107 ein distaler Hebel 106 gelagert, der an einem mittleren Gelenk 108 mit einem proximalen Hebel 109 verbunden ist. Der proximale Hebel 109 ist mit einem Gelenk 110 an der Führungsplatte 105 gelagert. Ein Fingergriffstück 111 ist am Schlitten 1 befestigt und ein Fingergriffstück 112 am proximalen Hebel 109. Durch Bedienen der Fingergriffstücke 111 und 112 mit den Fingern einer Hand kann der Operateur die Schiebebewegung des Schlittens 1 auf dem Führungsrohr 3 steuern.
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Wie in diesen Schriften im Einzelnen erläutert ist, weist das Resektoskop 100 eine einen nicht isolierten Schneidbereich 113 aufweisende Elektrode 4 auf, deren proximaler Endbereich in 2 dargestellt ist. Die Elektrode 4 ist mit ihrem proximalen Ende am Schlitten 1 befestigt und wird von diesem bei seiner Schiebebewegung mitgenommen, wodurch der Operateur die Bewegung des Schneidbereiches 113 steuern kann, mit dem unter Beaufschlagung mit Hochfrequenzspannung Körpergewebe geschnitten werden kann.
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Man erkennt, dass das proximale Endstück der Elektrode 4 ohne Isolierung als Kontaktstift 5 ausgebildet ist. Dieser lässt sich durch eine Öffnung 6 in der in 2 dargestellten Weise in den Schlitten 1 stecken, und zwar bis zu einer Kontaktbuchse 7, in deren zur Öffnung 6 hin offenen Sackbohrung 8 der Kontaktstift 5 eng passend einsteckbar ist, um mit der Kontaktbuchse 7 elektrischen Kontakt zu finden. Der Kontaktstift 5 und die Kontaktbuchse 7 bestehen zu diesem Zweck aus leitfähigem Metall.
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Die Kontaktbuchse 7 ist mit einem Grundkörper 9 verbunden, der ebenfalls aus Metall besteht. Der Grundkörper 9 kann die Kontaktbuchse 7 als integrales Element ausbilden, oder, wie dargestellt, als separates Bauelement in einer Querbohrung 10 aufnehmen, in der die Kontaktbuchse 7 klemmend oder z.B. durch Verschweissung befestigt ist.
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Der Grundkörper 9 ragt, wie 2 zeigt, mit einem Ende (in 2 mit dem unteren Ende) aus dem Schlitten 1 heraus und weist dort eine Sackbohrung 11 auf. In diesem aus dem Schlitten 1 herausragenden Bereich ist der Grundkörper 9 von einem elektrisch isolierenden Mantel 12 umgeben. Auch der Schlitten 1 besteht aus elektrisch isolierendem Material.
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In dem Bereich mit der Sackbohrung 11 bildet der Grundkörper 9 eine Steckbuchse 22 aus, in die ein in 3 dargestellter Stecker 13 steckbar ist. Dieser weist einen Steckstift 14 auf, der, wie dargestellt, geschlitzt ist, um federnd in die Sackbohrung 11 der Steckbuchse 22 eingesteckt werden zu können. Der Steckstift 14 ist an ein nur schematisch angedeutetes elektrisches Anschlusskabel 15 angeschlossen, das in nicht dargestellter Weise an einen entfernt aufgestellten Hochfrequenzgenerator anschließbar ist.
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Der Steckstift 14 ist in einer isolierenden Kappe 16 gehalten, die mit ihrem Innendurchmesser auf den Außendurchmesser des Mantels 12 der Steckbuchse 22 passt. Ein O-Ring 17 sorgt für die Abdichtung, um den Kontaktbereich zwischen dem Steckstift 14 und dem Grundkörper 9 wasserdicht zu schützen.
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Auch die Kontaktbuchse 7 kann in ihrem die Wand der Sackbohrung 8 bildenden Teil geschlitzt sein, um eine federnde Klemmung des eingesteckten Kontaktstiftes 5 zu ermöglichen. Der sichere Halt der Elektrode 4 am Schlitten 1 kann auch auf andere Weise z.B. mit einer gesonderten Klemmeinrichtung erreicht werden.
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Befindet sich im Bereich der Öffnung 6 des Schlittens 1 während einer Operation angespritzte Flüssigkeit, so kann diese bei dem dargestellten Vorgang des Einsteckens des Kontaktstiftes 5 von diesem in die Sackbohrung 8 der Kontaktbuchse 7 gedrückt werden. Bei späterer Reinigung wird sie dort nur unvollständig entfernt. Verbleibende getrocknete Reste oder dünne Schichten von Rückständen, wie z. B. Reinigungsmittel und dergleichen, bilden einen den elektrischen Kontakt zwischen dem Kontaktstift 5 und der Kontaktbuchse 7 störenden mechanischen und elektrischen Widerstand. Fließt Hochfrequenzschneidstrom hoher Leistung während der Operation zwischen dem Anschlusskabel 15 und der Elektrode 4, dann kann es an der Kontaktstelle durch diese Störungen zu einem Verschmoren kommen.
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Bei der in 2 dargestellten Konstruktion ist zwischen der Sackbohrung 11 in der Steckbuchse 22 und der Sackbohrung 8 in der Kontaktbuchse 7 ein durch eine kurze Bohrung ausgebildeter Verbindungskanal 18 ausgebildet. Wird an die Sackbohrung 11 der Steckbuchse 22 Spülflüssigkeit unter Druck angeschlossen, so kann diese die gesamte Sackbohrung 11 durchströmen und vom Ende der Sackbohrung 11 her durch den Verbindungskanal 18 in die Sackbohrung 8 eintreten und sodann diese von ihrem Ende her bis durch die Öffnung 6 im Schlitten 1 nach außen durchströmen. Hierdurch werden diese Wege gut durchspült und gesäubert, so dass eine gute Kontaktfähigkeit sichergestellt wird.
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In alternativer Ausbildung kann der das Kontaktelement 9 durchsetzende Kanal nicht über den Weg 11 - 18 - 8 - 6 verlaufen, sondern auf anderem Wege, wobei sichergestellt sein muss, dass die wichtigen kontaktgebenden Bereiche und zwar in erster Linie die Sackbohrung 8 der Kontaktbuchse 7 gut gereinigt werden.
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Zum Anschluss der Spülflüssigkeit kann ein Spülstecker 19 vorgesehen sein, den die 4 zeigt. Dieser entspricht weitgehend der Konstruktion des Steckers 13 der 3. Er besitzt dieselbe Kappe 16 mit dem O-Ring 17. Es fehlen allerdings der Steckstift 14 und das Anschlusskabel 15. An dessen Stelle ist ein Spülschlauch 20 vorgesehen, der in das Innere der Kappe 16 mündet und an seinem äußeren, nicht dargestellten Ende an eine Spülpumpe oder dergleichen anschließbar ist. Wird der Spülstecker 19 anstelle des elektrischen Steckers 13 auf die Steckbuchse 22 gesteckt und über den Spülschlauch 20 unter Spüldruck gesetzt, so wird zugeführte Spülflüssigkeit in der beschriebenen Weise durch die Sackbohrung 11, den Verbindungskanal 18, die Sackbohrung 8 und die Öffnung 6 geführt.
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Der Spülstecker 19 kann z.B. als Teil einer ansonsten handelsüblichen Endoskopwaschmaschine ausgebildet sein.
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Wie 2 zeigt, ist der den Bereich des Kontaktierungsbereichs umgebende Bereich des Schlittens 1 als herausnehmbarer Einsatz 21 ausgebildet, der aus dem Schlitten 1 herausgenommen und wieder eingesetzt werden kann. Diese Bauweise ermöglicht das leichte Auswechseln des Kontaktbereiches ohne dazu den Schlitten 1 demontieren zu müssen.
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Es kann auch wie in der
DE 10 2004 045 337 A1 beschrieben, eine Konstruktion vorgesehen sein, bei der der Einsatz
21 in zwei unterschiedlichen Orientierungen einsetzbar ist, um unterschiedliche Varianten von Endoskopen optimal zu versorgen.
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Ferner wird auf die
DE 20 2005 013 853 U1 verwiesen. Diese erläutert, dass der Kontaktierungsbereich nach allen Seiten durch Dichtungen vor Flüssigkeit geschützt werden kann. Die dort gezeigten Abdichtungsmaßnahmen können auch bei der Konstruktion der
2 vorgesehen sein.