DE102011011011A1 - Gehäuse eines Radnabenantriebs - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Gehäuse eines Radnabenantriebs für Kraftfahrzeuge, das zur Aufnahme zumindest eines Motors, insbesondere eines Elektromotors, ausgebildet ist, und das zumindest zwei einstückig angeformte Befestigungssegmente aufweist, die zur Befestigung von Komponenten einer Radaufhängung ausgebildet sind. Die Komponenten der Radaufhängung sind ein oder mehrere Querlenker und/oder ein Längslenker.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gehäuse eines Radnabenantriebs für Kraftfahrzeuge.
- Bei herkömmlichen Kraftfahrzeugen befindet sich eine Antriebseinheit in der Regel vorne oder hinten in der Fahrzeugmitte. Das von der Antriebseinheit erzeugte Drehmoment wird über Gelenkwellen auf angetriebene Räder des Kraftfahrzeugs übertragen. Ein solcher Antriebsstrang beansprucht erheblichen Bauraum, der für andere Komponenten des Kraftfahrzeugs nicht nutzbar ist.
- Radnabenantriebe stellen eine kompakte Antriebsalternative dar. Jedem angetriebenen Rad ist ein eigener Antrieb zugeordnet, der sich im Bereich der Radnabe befindet. Aufwändige Komponenten zur Übertragung des Antriebsdrehmoments einer Antriebseinheit auf die angetriebenen Räder entfallen daher. Der nicht mehr benötigte Bauraum kann durch andere Fahrzeugkomponenten genutzt werden. Bei Elektro- oder Hybridfahrzeugen kann beispielsweise eine Batterie in dem frei gewordenen Bereich angeordnet werden.
- Jedoch ist auch der Bauraum im Bereich der Radnabe begrenzt, sodass entsprechende Radnabenantriebe kompakt ausgebildet sein müssen. Auch bei einer kompakten Ausgestaltung herkömmlicher Radnabenantriebe können sich in dem genannten Bereich Bauraumprobleme ergeben, da hier auch wesentliche Komponenten einer Radaufhängung angeordnet sind.
- Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die vorstehende Problematik zu lösen.
- Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch ein Gehäuse eines Radnabenantriebs mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
- Das erfindungsgemäße Gehäuse eines Radnabenantriebs für Kraftfahrzeuge ist zur Aufnahme zumindest eines Motors, insbesondere eines Elektromotors, ausgebildet. Das Gehäuse weist zumindest zwei einstückig angeformte Befestigungssegmente auf, die zur Befestigung von Komponenten einer Radaufhängung ausgebildet sind. Die Komponenten sind ein oder mehrere Querlenker und/oder ein Längslenker und/oder ein Stoßdämpfer.
- Mit anderen Worten bildet das Gehäuse selbst ein wesentliches Element der Radaufhängung, wodurch zusätzliche strukturelle Elemente entfallen. Das Gehäuse hat somit nicht nur eine Schutzfunktion für den Motor sondern ist selbst eine tragende Komponente und muss daher entsprechend stabil ausgebildet sein, um die maximal auftretenden Belastungen aufnehmen zu können.
- Es versteht sich, dass das Gehäuse außer dem Motor auch noch weitere Komponenten eines Radnabenantriebs umfassen kann, um einen möglichst kompakten Aufbau zu ermöglichen. Insbesondere können auch ein ein- oder mehrstufiges Getriebe und ein Radlager in dem Gehäuse angeordnet bzw. in dieses integriert sein.
- Gemäß einer Ausführungsform ist der Längslenker fest mit dem Gehäuse verbunden, insbesondere einstückig mit diesem ausgebildet.
- Das Gehäuse kann zumindest einen Gehäuseabschnitt mit im Wesentlichen zylindrischer Grundform aufweisen, wobei die Befestigungssegmente in Umfangsrichtung verteilt an dem Gehäuseabschnitt angeordnet sind. Dies erleichtert die Befestigung der Radaufhängungskomponenten.
- Vorzugsweise ist das Gehäuse aus Aluminium gefertigt.
- Die Erfindung betrifft ferner ein Kraftfahrzeug mit zumindest zwei Achsen mit jeweils zwei Rädern, wobei die beiden Räder zumindest einer der Achsen mit einem Radnabenantrieb mit einem Gehäuse gemäß zumindest einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsform antreibbar sind. Der Radnabenantrieb ist nur über die Befestigungssegmente tragend mit einem Fahrzeugaufbau des Kraftfahrzeugs verbunden.
- Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen angegeben.
- Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand vorteilhafter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
-
1 und2 Ansichten einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gehäuses aus unterschiedlichen Perspektiven, -
3 und4 Ansichten einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gehäuses aus unterschiedlichen Perspektiven und -
5 und6 Ansichten einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gehäuses aus verschiedenen Perspektiven. -
1 zeigt ein Gehäuse10 eines Radnabenantriebs12 in einer Ansicht von schräg hinten, wobei ”hinten” eine in Einbaulage einem Aufbau des Fahrzeugs zugewandte Seite des Radnabenantriebs12 bezeichnet. Das Gehäuse12 umfasst einen Deckel14 , der eine Kammer des Gehäuses10 verschließt, in der ein Elektromotor (nicht gezeigt) des Radnabenantriebs12 angeordnet ist. Von vorne (also von einer einem Rad des Fahrzeugs zugewandten Seite) ist eine weitere Kammer10 des Gehäuses10 zugänglich, um beispielsweise ein Getriebe zu installieren, das antriebswirksam mit dem Motor verbunden ist. Diese Kammer kann ebenfalls durch einen Deckel verschlossen werden. Durch den dem Getriebe zugeordneten Deckel ragt ein Wellenabschnitt, der mit einem Rad des Fahrzeugs antriebswirksam verbindbar ist. - Im hinteren Bereich des Gehäuses
10 sind zwei Querlenkeransätze18 vorgesehen, die in Einbaulage des Radnabenantriebs12 oben bzw. unten am Gehäuse10 angeordnet sind. Die Querlenkeransätze18 sind einstückig mit dem Gehäuse10 ausgeformt und weisen Bohrungen18' auf, durch die jeweils ein Stift oder ähnliches gesteckt werden kann, um Querlenker20 einer Radaufhängung an den Ansätzen18 befestigen zu können. Die Querlenkeransätze18 sind vergleichsweise massiv ausgeführt, um die erforderliche Stabilität zur Verankerung der Querlenker20 zu gewährleisten. Zudem sind in axialer Richtung – bezogen auf eine Rotationsachse des Motors – verlaufende Stabilisierungsrippen22 und in Umfangsrichtung verlaufende Stabilisierungsrippen22' vorgesehen, um die auf die Querlenkeransätze18 wirkenden Kräfte aufzunehmen/abzuleiten und dem Gehäuse10 selbst zusätzliche Stabilität zu verleihen. - An der in Einbaulage unteren Seite des Gehäuses
10 ist ferner eine Stoßdämpferverankerung24 vorgesehen, die ebenfalls zusammen mit dem Gehäuse10 gegossen wird und somit einstückig mit diesem ausgebildet ist. Die Bauweise der Stoßdämpferverankerung24 ist aufgrund der stärkeren Belastungen noch etwas massiver ausgeführt als die der Querlenkeransätze18 . Die Stoßdämpferverankerung24 nimmt ein Ende eines Stoßdämpfers26 auf und dient als dessen Verbindungspunkt zu dem von dem Radnabenantrieb12 angetriebenen Rad. - Zusätzlich zu den vorstehend beschriebenen Komponenten ist an dem Gehäuse
10 seitlich ein Längslenkerelement28 einstückig mit dem Gehäuse10 ausgeformt. - Aus den vorstehend ausgeführten Betrachtungen ist ersichtlich, dass das Gehäuse
10 durch die Ansatz-/Verankerungspunkte18 ,24 ,28 , die an ihm ausgebildet sind, selbst eine tragende Komponente der Radaufhängung ist. Dadurch fallen separate tragende Radaufhängungskomponenten weg, so dass der zur Verfügung Bauraum in dem radnabennahen Bereich optimal ausgenutzt wird. -
2 zeigt den Radnabenantrieb der1 in einer weiteren Ansicht, wodurch unter anderem die Formgebung der Stoßdämpferverankerung24 sowie des Längslenkerelements28 besser zur Geltung kommt. Zur Erhöhung der Stabilität sind beide mit einem Versteifungsabschnitt22'' versehen, der sich in axialer Richtung des Gehäuses10'' erstreckt (d. h. parallel zu der Rotationsachse des Motors) und der mit diesem verbunden ist. -
3 zeigt einen Radnabenantrieb12 mit einem Gehäuse10' des Gehäuses. Das Gehäuse10' weist drei Querlenkeransätze18 auf, die einstückig mit dem Gehäuse10' ausgebildet sind. Außerdem weist die Stoßdämpferverankerung24 lediglich eine axiale Komponente auf, während die Stoßdämpferverankerung24 des Gehäuses10 einen abgewinkelten Verlauf aufweist. - Ein weiterer Unterschied zu dem Gehäuse
10 besteht darin, dass das Längslenkerelement28 an einer Befestigungsplatte30 angeschraubt ist. Das Längslenkerelement28 ist daher lösbar mit dem Gehäuse10 verbunden. -
4 zeigt das Gehäuse10' der3 aus einer anderen Perspektive, wobei einer der Querlenkeransätze18 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt ist. Er wäre in der Ansicht der4 rechts unten an dem Gehäuse10' angeordnet. -
5 zeigt einen Radnabenantrieb12 mit einem Gehäuse10'' in einer Perspektivansicht von schräg hinten. Das Gehäuse10'' weist keine Querlenkeransätze18 auf. Die Stoßdämpferverankerung24 ist im Wesentlichen so ausgeformt, wie die des Gehäuses10 . Das einstückig mit dem Gehäuse10'' ausgebildete Längslenkerelement28 bildet eine Art Schwinge, die mit einem Verbindungsträger32 fest verschraubt ist, der an seinem gegenüberliegenden Ende mit einem Längslenkerelement eines weiteren Radnabenantriebs in Verbindung steht. Dadurch wird eine Verbundlenkerachse geschaffen. - Die anhand der
1 bis6 diskutierten Ausführungsformen10 ,10' ,10'' eines Gehäuses für einen Radnabenantrieb zeigen beispielhaft, welche vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten zur Anordnung und Ausbildung von Befestigungssegmenten für Komponenten einer Radaufhängung vorgesehen sein können. Den Gehäusen10 ,10' ,10'' ist gemeinsam, dass zumindest zwei Befestigungssegmente einstückig an dem jeweiligen Gehäuse10 ,10' ,10'' ausgebildet sind, um dieses in das Radaufhängungskonzept als tragende Komponente zu integrieren und dadurch Bauraum einzusparen. Da zudem bisher üblich Aufhängungskomponenten entfallen, ergeben sich zusätzlich Vorteile in Bezug auf die Herstellungs- und Montagekosten. - Bezugszeichenliste
-
- 10, 10', 10''
- Gehäuse
- 12
- Radnabenantrieb
- 14
- Deckel
- 18
- Querlenkeransatz
- 18'
- Bohrung
- 20
- Querlenker
- 22, 22'
- Stabilisierungsrippe
- 22''
- Versteifungsabschnitt
- 24
- Stoßdämpferverankerung
- 26
- Stoßdämpfer
- 28
- Längslenkerelement
- 30
- Befestigungsplatte
- 32
- Verbindungsträger
Claims (5)
- Gehäuse eines Radnabenantriebs für Kraftfahrzeuge, das zur Aufnahme zumindest eines Motors, insbesondere eines Elektromotors, ausgebildet ist, und das zumindest zwei einstückig angeformte Befestigungssegmente (
18 ,24 ,28 ) aufweist, die zur Befestigung von Komponenten einer Radaufhängung ausgebildet sind, wobei die Komponenten ein oder mehrere Querlenker (20 ) und/oder ein Längslenker (28 ) und/oder ein Stoßdämpfer (26 ). - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Längslenker (
28 ) fest mit dem Gehäuse verbunden ist, insbesondere einstückig mit diesem ausgebildet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse zumindest einen Gehäuseabschnitt mit im Wesentlichen zylindrischer Grundform aufweist, wobei die Befestigungssegmente (
18 ,24 ,28 ) in Umfangsrichtung verteilt an dem Gehäuseabschnitt angeordnet sind. - Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse aus Aluminium gefertigt ist.
- Kraftfahrzeug mit zumindest zwei Achsen mit jeweils zwei Rädern, wobei die beiden Räder zumindest einer der Achsen mit einem Radnabenantrieb mit einem Gehäuse gemäß zumindest einem der vorstehenden Ansprüche antreibbar sind, wobei der Radnabenantrieb nur über die Befestigungssegmente (
18 ,24 ,28 ) tragend mit einem Fahrzeugaufbau des Kraftfahrzeugs verbunden ist.
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-
2011
- 2011-02-11 DE DE102011011011A patent/DE102011011011A1/de not_active Withdrawn
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