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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stopfen zum Verschließen und/oder Abdichten einer Öffnung gemäß Anspruch 1. Sie betrifft ferner eine Behandlungsvorrichtung gemäß Anspruch 5, ein Verfahren zum Herstellen eines Stopfens gemäß Anspruch 6 oder 7 bzw. zum Verwenden eines Stopfen gemäß Anspruch 8 sowie ein Verfahren zum Betätigen eines/r hinter einem Stopfen liegenden Bauteils/Fügeverbindung in oder an einem medizintechnischen Gerät gemäß Anspruch 9.
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Medizintechnische Geräte weisen regelmäßig Bauteile wie Schrauben auf, die von außerhalb des Gerätes zugänglich sein müssen. Aus verschiedenen Gründen werden Zugänge oder Zugangsöffnungen zu solchen Bauteilen in der Praxis durch Stopfen verschlossen.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Stopfen vorzuschlagen, der eine Zugangsöffnung zu Bauteilen, Fügeverbindungen wie z. B. Schrauben, oder dergleichen eines Geräts verschließt und dennoch einen Zugang zum Bauteil oder zur Fügeverbindung ermöglicht.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch einen Stopfen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Der erfindungsgemäße Stopfen ist aus einem flexiblen und/oder elastischen Werkstoff hergestellt – alternativ aus einem entsprechenden Aufbau – oder weist einen solchen auf. Der Stopfen weist ferner wenigstens eine selbstverschließende Durchgangsöffnung auf, die zur Durchführung wenigstens eines Werkzeugs geeignet, vorgesehen und/oder ausgestaltet ist.
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Der erfindungsgemäße Stopfen verschließt somit einerseits Zugangsöffnungen zu Bauteilen oder Fügeverbindungen wie Schrauben (im Folgenden sind Bauteile allgemein sowie Fügeverbindungen der Einfachheit halber auch kurz nur als Schraube bezeichnet). Der Stopfen ermöglicht andererseits aber vorteilhaft einen Zugang zur Betätigung der Schraube mittels entsprechenden Werkzeugs, ohne dass der Stopfen hierzu aus der Zugangsöffnung herausgenommen werden muss.
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Die erfindungsgemäße Behandlungsvorrichtung weist die Merkmale des Anspruchs 5 auf. Sie weist wenigstens einen erfindungsgemäßen Stopfen auf.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Herstellen wenigstens eines Stopfens weist die Merkmale des Anspruchs 6 auf. Es umfasst das einstückige Herstellen eines erfindungsgemäßen Stopfens.
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Ein weiteres erfindungsgemäßes Verfahren zum Herstellen wenigstens eines Stopfens weist die Merkmale des Anspruchs 7 auf. Es umfasst das Erzeugen, Formen, Einschneiden, Schneiden, Scheren, Stanzen und/oder Ausstanzen, usw. einer selbstverschließenden Durchgangsöffnung im Stopfen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Verschließen einer Öffnung mittels eines erfindungsgemäßen Stopfens umfasst das Anordnen des Stopfens in einer Öffnung innerhalb einer ersten Fläche einer Vorrichtung derart, dass eine zweite Fläche des Stopfens, welche die Durchgangsöffnung oder einen Abschnitt hiervon aufweist, mit der ersten Fläche bündig oder eben abschließt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betätigen einer Fügeverbindung in oder an einem medizintechnischen Gerät mittels eines Werkzeugs weist die Merkmale des Anspruchs 9 auf. Es umfasst das Durchführen des Werkzeugs durch eine selbstverschließende Durchgangsöffnung eines erfindungsgemäßen Stopfens. Es umfasst ferner das Betätigen eines Bauteils oder einer Fügeverbindung, z. B. einer Schraube, in einem medizintechnischen Gerät hinter der Durchgangsöffnung bzw. nach Durchführen des Werkzeugs durch die Durchgangsöffnung hindurch.
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Vorteilhafte Weiterentwicklungen der vorliegenden Erfindung sind jeweils Gegenstand von Unteransprüchen und Ausführungsformen.
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Erfindungsgemäße Ausführungsformen können eines oder mehrere der im Folgenden genannten Merkmale aufweisen.
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Bei allen folgenden Ausführungen ist der Gebrauch des Ausdrucks „kann sein” bzw. „kann haben” usw. synonym zu „ist vorzugsweise” bzw. „hat vorzugsweise” usw. zu verstehen und soll bestimmte erfindungsgemäße Ausführungsformen erläutern.
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Ein Stopfen bezeichnet in bestimmten Ausführungsformen einen Gegenstand zum dauerhaften oder vorübergehenden, reversiblen oder nicht-reversiblen Abdichten und/oder Verschließen einer Öffnung, eines Durchgangslochs oder Ähnlichem.
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Ein Stopfen ist in manchen Ausführungsformen als Verschlussstopfen ausgestaltet.
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Der Begriff „selbstverschließende Durchgangsöffnung”, wie er hierin in bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen verwendet wird, bezeichnet eine Durchgangsöffnung, die sich, nachdem die Durchgangsöffnung in einem ersten Schritt geöffnet wurde, in einem zweiten Schritt selbstständig wieder verschließt.
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In einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist eine selbstverschließende Durchgangsöffnung beispielsweise eine Stelle des Stopfens, welche an sich, d. h. falls keine äußeren Kräfte auf die Durchgangsöffnung wirken, insbesondere ausgeübt mittels eines Werkzeugs, geschlossen ist. Die Durchgangsöffnung kann jedoch mechanisch durchdrungen werden und einen vorübergehend bestehenden Durchgang – beispielsweise für ein Werkzeug – durch den hierbei entstandenen Öffnungskanal erlauben. Nach Herausnehmen oder Entfernen des Werkzeugs aus der Durchgangsöffnung schließt sich der vorübergehend entstandene Öffnungskanal. Das Schließen kann z. B. mittels elastischer Materialeigenschaften des Stopfens und/oder des besonderen Anordnens von Stopfenabschnitten bewirkt werden. Zu seinem Schließen ist ein aktives Unterstützen des Vorgangs des Verschließens durch den Benutzer nicht erforderlich. Die Durchgangsöffnung verschließt sich vielmehr von selbst.
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In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen hat der erfindungsgemäße Stopfen einen runden Querschnitt. Ein oder jeder Querschnitt des Stopfens können allerdings auch oval, rechteckig, quadratisch oder anderer Form sein.
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In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist der Stopfen insgesamt oder in wenigstens einem Abschnitt hiervon einen gleichen, ähnlichen oder identischen Querschnitt wie die zu verschließende Öffnung auf.
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In einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen hat der erfindungsgemäße Stopfen wenigstens zwei sich – zumindest in ihrer Größe oder Fläche – unterscheidende Querschnitte.
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In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen hat der Stopfen wenigstens einen Abschnitt, welcher einen konisch verlaufende Außenumfang hat.
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In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen geht eine Fläche des Stopfens, welche die Durchgangsöffnung oder einen Teil hiervon aufweist, rechtwinklig in Seitenbereiche des Stopfens über. Dies erlaubt vorteilhaft ein besonders bündiges und abschließendes Einsetzen des Stopfens in die Öffnung einer Vorrichtung.
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In gewissen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist eine Fläche, und insbesondere eine obere oder äußere Fläche des Stopfens, welche die Durchgangsöffnung oder einen Teil hiervon aufweist, eine ausschließlich ebene Fläche. Diese Ausgestaltung trägt vorteilhaft zur Dichtigkeit der selbstverschließenden Durchgangsöffnung bei.
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In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist der erfindungsgemäße Stopfen aus Kunststoff hergestellt oder weist wenigstens einen Kunststoff auf.
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In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist der erfindungsgemäße Stopfen aus einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere einem thermoplastischen Elastomer, abgekürzt TPE, hergestellt oder weist einen solchen auf.
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Der erfindungsgemäße Stopfen kann in einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen aus dem thermoplastischen Elastomer „TPE Allruna W60” hergestellt sein oder einen solchen aufweisen.
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Die Härte des erfindungsgemäßen Stopfens entspricht in gewissen erfindungsgemäßen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung einem Shore-Wert von 60 +/– 5 (beispielsweise nach mindestens einer der Normen ISO 868, DIN ISO 7619, ASTM D 2240 bestimmt).
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In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist die Durchgangsöffnung ein Schlitz. In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen beträgt die Schlitzlänge zwischen 6 mm und 10 mm, insbesondere ist sie 8 mm lang.
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Die selbstverschließende Durchgangsöffnung, z. B. in Gestalt eines Schlitzes, ist in einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen auf der Oberfläche des Stopfens angeordnet.
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In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die selbstverschließende Durchgangsöffnung eine und/oder zwei Dichtlippen auf, welche die Durchgangsöffnung verschließen. Die Dichtlippe bzw. die Dichtlippen können aus einem elastischen Material hergestellt sein.
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In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist die Durchgangsöffnung werkseitig und/oder vor der ersten Benutzung erzeugt, hergestellt oder ausgeführt.
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Ein Werkzeug bezeichnet in bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen ein Arbeitsmittel, um auf Gegenstände oder Fügeverbindungen wie beispielsweise Schrauben – insbesondere mechanisch – einzuwirken, z. B. um eine Schraube festzudrehen, eine Schraube zu lösen, eine Schraube zu verstellen oder zu justieren, usw.
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Ein Werkzeug bezeichnet in einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ein Arbeitsmittel, vorgesehen, um auf nicht lebendige Gegenstände oder auf nicht lebendes Gewebe einzuwirken, insbesondere auf mechanische Art.
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In bestimmten Ausführungsformen der Erfindung ist das Werkzeug ein Schraubendreher oder ein Schraubenschlüssel.
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Der Schraubendreher kann unterschiedliche Kopfformen aufweisen. Insbesondere kann der Schraubendreher zur Verwendung mit Schlitzschrauben, Innensechskantschrauben, Kreuzschlitzschrauben, Innenvierkantschrauben, Torxschrauben oder Schrauben anderer Formen ausgestaltet sein.
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In manchen Ausführungsformen der Erfindung wird das Werkzeug per Hand betätigt. Das Werkzeug kann auch elektrisch und/oder pneumatisch angetrieben werden.
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In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist das Werkzeug dafür vorgesehen und/oder ausgestaltet, um Stellschrauben, Potentiometerschrauben oder dergleichen zu betätigen. Stellschrauben können beispielsweise dazu verwendet werden, um den Abstand zwischen Bauteilen zu sichern, zu erhalten und/oder festzulegen.
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In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist das Werkzeug dafür vorgesehen und/oder ausgestaltet, um Justierungen durchzuführen oder Einstellungen vorzunehmen, beispielsweise an Messeinrichtungen oder Anzeigen.
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In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist die selbstverschließende Durchgangsöffnung als selbstverschließende Flüssigkeitsdichtung ausgestaltet.
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Eine „Flüssigkeitsdichtung” („flüssigkeitsdicht”) bedeutet in bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen, dass die Durchgangsöffnung derart dicht ist, dass ein auf der Durchgangsöffnung stehender Flüssigkeitstropfen nicht innerhalb von einer Minute, zehn Minuten oder einer Stunde durch die Durchgangsöffnung hindurch auf deren andere Seite tritt.
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In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen dichtet die selbstverschließende Durchgangsöffnung gegen einen Flüssigkeitseintritt in das medizintechnische Gerät hinein und/oder gegen einen Flüssigkeitsaustritt aus dem Gerät heraus ab.
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Flüssigkeiten, gegen die die selbstverschließende Durchgangsöffnung abdichtet, können Desinfektionsmittel, Blut, Dialysierflüssigkeiten, Spülflüssigkeiten oder andere Flüssigkeiten umfassen.
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In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen dichtet die selbstverschließende Durchgangsöffnung gegen Schmutzeintritt ab.
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In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen der Erfindung ist der Stopfen einteilig ausgestaltet.
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In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen der Erfindung weist der Stopfen eine Verrasteinrichtung auf.
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Eine Verrasteinrichtung kann ein Absatz an dem Stopfen sein, der sich bei einem Einsetzen in eine Öffnung elastisch verformt und anschließend, wenn sich der Stopfen in seiner Gebrauchs- oder Endposition befindet oder in diese begibt, in dem Gehäuse der Öffnung (oder dem medizinischen Gerät) verrastet.
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Die Verrasteinrichtung ist in manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen eine Verschnappeinrichtung.
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Eine Verrasteinrichtung kann in manchen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Stopfens verhindern, dass sich der Stopfen selbsttätig oder selbstständig, d. h. ohne äußeren Einfluss, aus der Öffnung löst. Somit kann beispielsweise eine dauerhafte Abdichtung der Öffnung mittels der Verrasteinrichtung vorteilhaft erhalten werden.
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Die Verrasteinrichtung ist in einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen eine Einrichtung, mittels welcher der Stopfen hinter eine Wand, einen Vorsprung oder dergleichen der Vorrichtung greift, in welche er eingesetzt ist.
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In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist die Verrasteinrichtung des Stopfens derart ausgestaltet, dass der Stopfen aus der Öffnung wieder entfernt werden kann, beispielsweise indem die Verrasteinrichtung durch mechanische Krafteinwirkung erneut elastisch verformt wird.
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In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist die Durchgangsöffnung nach dem Herstellen des Grundkörpers des Stopfens, welches z. B. mittels Spritzgießens erfolgt sein kann, geschaffen bzw. wird geschaffen (etwa durch Schneiden, Lasern, Stanzen, usw.).
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In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen umfasst das Verfahren zum Herstellen das Erzeugen, Formen, Einschneiden, Schneiden, Scheren, Stanzen und/oder Ausstanzen, usw. der Durchgangsöffnung ohne Abtrag von Werkstoff, insbesondere spanfrei.
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Das medizintechnische Gerät ist in bestimmten Ausführungsformen eine Therapie- oder Behandlungsvorrichtung, insbesondere Blutbehandlungsvorrichtung, insbesondere vorgesehen zum Durchführen einer Hämodialyse, Hämofiltration oder Hämodiafiltration an einem Patienten. Ein medizintechnisches Gerät kann auch eine Blutpumpe, ein Röntgengerät oder jedes andere Gerät aus dem Bereich der Medizintechnik sein.
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Das medizintechnische Gerät ist in einigen Ausführungsformen eine Therapie- oder Behandlungseinrichtung, welche eine Zugangsöffnung für ein Bauteil, z. B. ein Schraube, mit einem darin angeordneten Bauteil aufweist, wobei die Zugangsöffnung mittels eines erfindungsgemäßen Stopfens gegenüber einem Äußeren verschlossen ist.
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Bestimmte erfindungsgemäße Ausführungsformen weisen einen oder mehrere der im Folgenden genannten Vorteile auf.
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Die vorliegende Erfindung stellt einen Stopfen zum Verschließen und/oder Abdichten einer Öffnung in einem medizintechnischen Gerät bereit. Der Stopfen weist eine selbstverschließende Durchgangsöffnung zum Durchführen eines Werkzeugs auf. Mit dem Werkzeug können beispielsweise hinter dem Stopfen liegende Schrauben des medizintechnischen Geräts durch den Stopfen hindurch betätigt werden, ohne dass der Stopfen aus der Öffnung entfernt werden muss. Ein möglicherweise mühsames Entfernen des Stopfens vom Gerät, um eine von diesem verdeckte Schraube zu lösen oder anzuziehen, kann vorteilhaft unterbleiben. Damit entfällt vorteilhaft die Gefahr, einen zum Betätigen einer Schraube oder dergleichen entnommenen Stopfen verlieren zu können.
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Mit der vorliegenden Erfindung ist es ferner vorteilhaft möglich, von außen (bezogen auf das medizintechnische Gerät) zugängliche Schrauben gegenüber der Gehäusewand des medizintechnischen Geräts versenkt anzuordnen und durch einen erfindungsgemäßen Stopfen abzudecken, wobei eine im Wesentlichen glatte Gehäuseoberfläche entsteht. Eine glatte Gehäuseoberfläche ist zum Reinigen und/oder Desinfizieren besonders von medizintechnischen Geräten von Vorteil. Denn anders als im Stand der Technik bedarf es beim erfindungsgemäßen Stopfen keiner Entnahmehilfe wie eines Eingriffs, eines Henkels, eines Vorsprungs oder dergleichen, an welchem ein Werkzeug ansetzen kann, um den Stopfen aus der Öffnung zu entnehmen – der erfindungsgemäße Stopfen muss nicht entnommen werden. Er ist – mit einfachen Worten – in keiner Situation störend im Weg.
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In bestimmten Ausführungsformen der Erfindung wird ein Eindringen von Flüssigkeiten, z. B. Blut, Desinfektionsmittel, Reinigungsflüssigkeiten oder anderen Flüssigkeiten, in das Innere des medizintechnischen Geräts vorteilhaft verhindert, selbst wenn bereits einmal mittels Werkzeug durch die Durchgangsöffnung hindurch eine hinter dem Stopfen liegende Fügeverbindung betätigt wurde. Diese vorteilhafte Wirkung ergibt sich in bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen aufgrund der selbstverschließenden Funktion der Durchgangsöffnung im Stopfen.
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Neben Flüssigkeiten wird auch das Eindringen von Schmutz, Staub etc. vorteilhaft aufgrund des Stopfens und der selbstverschließenden Durchgangsöffnung im Stopfen verhindert.
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In bestimmten Ausführungsformen der Erfindung ist der erfindungsgemäße Stopfen einteilig ausgestaltet. Dadurch ist ein Auswechseln des Stopfens, beispielsweise nach einer Beschädigung des Stopfens und/oder einer Beschädigung der selbstverschließenden Dichtlippe vorteilhaft einfach möglich.
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Auch die Herstellung des einstückigen Stopfens kann einfacher vonstatten gehen als das Herstellen eines mehrteiligen Stopfens.
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In bestimmten Ausführungsformen der Erfindung wird der erfindungsgemäße Stopfen zum Verschließen und/oder Abdichten einer Öffnung in einem medizintechnischen Gerät mit der selbstverschließenden Durchgangsöffnung zur Durchführung wenigstens eines Werkzeugs vor, während oder nach einer Betätigung von Schrauben in dem medizintechnischen Gerät nicht entfernt. Dadurch wird vorteilhaft verhindert, dass der Stopfen bei einer Ablage an anderer Stelle verunreinigt wird, beschädigt wird oder verloren geht wie dies bei abnehmbaren Stopfen möglich ist.
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Aufgrund der erfindungsgemäßen selbstverschließenden Durchgangsöffnung in dem Stopfen sind vorteilhaft keine weiteren Abdeckungen für den Stopfen zum Abdichten notwendig. Es sind beispielsweise keine klappbaren Deckel, zusätzliche Dichtmembranen oder Ähnliches notwendig. Derartige Zusatzteile können beispielsweise nach mehrmaligem Gebrauch verschleißen, undicht werden oder sind schlechter zu reinigen als glatte Oberflächen ohne Zusatzteile wie sie erfindungsgemäß vorgeschlagen werden.
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In bestimmten Ausführungsformen der Erfindung sind die Schrauben, die mit dem Werkzeug durch die selbstverschließende Durchgangsöffnung in dem Stopfen betätigt werden sollen, Stellschrauben, Potentiometerschrauben, etc., die für eine Feinjustage wiederholt zugänglich sein sollen. Der erfindungsgemäße Stopfen ermöglicht den hierzu erforderlichen Zugang zur Schraube oder zum Bauteil vorteilhaft, ohne dass das Gehäuse geöffnet werden muss.
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Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren der beigefügten Zeichnungen, in welchen identische Bezugszeichen gleiche oder ähnliche Bauteile bezeichnen, exemplarisch erläutert. In den zum Teil vereinfachten Figuren gilt:
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1 zeigt eine perspektivische Gesamtansicht eines erfindungsgemäßen Stopfens mit einer selbstverschließenden Durchgangsöffnung;
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2 zeigt eine Ansicht von unten (oben gezeigt) und eine Schnittdarstellung (unten gezeigt) des Stopfens der 1;
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3a–3c zeigen ein Hindurchführen von Werkzeug durch eine selbstverschließende Durchgangsöffnung des Stopfens aus 1;
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4 zeigt eine Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Stopfens im Gebrauchszustand;
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5 zeigt eine weitere Schnittdarstellung eines eingebauten erfindungsgemäßen Stopfens in einem Gehäuse in leicht perspektivischer Ansicht; und
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6 zeigt eine Gesamtansicht des Stopfens im Gehäuse der 5.
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1 zeigt eine perspektivische Gesamtansicht eines erfindungsgemäßen Stopfens 100 mit einem Schlitz als selbstverschließender Durchgangsöffnung 1, der sich bis auf eine Oberfläche 5 des Stopfens 100 erstreckt.
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Der Stopfen 100 ist – rein exemplarisch – mit rundem Querschnitt dargestellt. Der Stopfen 100 hat einen Absatz 3, welcher vorgesehen ist, um als eine Verrasteinrichtung beim Einsetzen des Stopfens 100 hinter ein Wandung eines Gehäuses oder hinter einen anderen Abschnitt einer Vorrichtung zu greifen. Die zu dichtende Fläche des Gehäuses oder der Vorrichtung schließt in diesem Ausführungsbeispiel mit einer rotationssymmetrischen Dichtfläche 7 formschlüssig ab. Der Stopfen 100 kann in seiner in 1 gezeigten Ausführung beispielsweise zum Abdichten einer Fläche mit einer runden Öffnung eingesetzt zu werden.
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Der Stopfen 100 ist aus einem elastischen Material, zumindest im Bereich des Absatzes 3 und/oder seiner Durchgangsöffnung 1, hergestellt oder weist ein solches auf, sodass er im Bereich der Absatzes 3 verformt und in eine Gehäuseöffnung hineingedrückt werden kann. Ein erfindungsgemäß verwendetes elastisches Material ist beispielsweise ein elastischer Kunststoff, z. B. ein thermoplastisches Elastomer.
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Die Oberfläche 5 des Stopfens 100 ist im Beispiel der 1 dafür vorgesehen und ausgestaltet, mit der Oberfläche des abzudichtenden Gehäuses (in 1 nicht gezeigt) eine ebene Fläche zu bilden. Eine ebene Fläche kann beispielsweise die Reinigung der Gehäuseoberfläche vorteilhaft erleichtern.
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2 zeigt in ihrer oberen Darstellung den Stopfen 100 der 1 in einer Draufsicht. Im oberen Teil der 2 ist eine Ansicht des Stopfens von unten dargestellt. Im unteren Teil der 2 ist eine Schnittdarstellung des Stopfens dargestellt.
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Die selbstverschließende Durchgangsöffnung 1 ist in 2 als Spalt zu erkennen. Erfindungsgemäß ist dieser Spalt aufgrund seiner Geometrie und der elastischen Materialeigenschaften des Stopfens selbstverschließend. Dies bedeutet, dass der Spalt bei seiner Erzeugung oder Herstellung, beispielsweise mittels eines Schnitts mit Hilfe einer Stanzklinge, eine endliche Breite aufweist. Diese Breite ist in der Darstellung der 2 gezeigt. Nach Entnahme der Stanzklinge verschließt sich der in 2 gezeigte Spalt und bildet die erfindungsgemäße selbstverschließende Durchgangsöffnung 1.
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Die 3a, 3b und 3c zeigen drei aufeinanderfolgende Schritte einer Führung und Benutzung eines Werkzeugs durch die selbstverschließende Durchgangsöffnung 1 des Stopfens 100, wie er in 1 gezeigt ist, hindurch.
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In 3 wird die grundsätzliche Funktion oder Benutzung des Stopfens 100 exemplarisch anhand der drei Schritte erklärt. Nicht dargestellt ist das Gehäuse oder das Gerät, in welchem der Stopfen 100 beispielsweise eine Öffnung verschließt. Nicht dargestellt ist die mechanisch, elektrisch oder auf andere Art erfolgende Weise, mit welcher das Werkzeug betätigt wird.
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In 3a wird ein Werkzeug 9, in diesem Ausführungsbeispiel als Torx-Schraubenschlüssel dargestellt, in Pfeilrichtung an die selbstverschließende Durchgangsöffnung 1 des Stopfens 100 herangeführt.
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In 3b ist das Werkzeug 9 durch die selbstverschließende Durchgangsöffnung 1 des Stopfens 100 hindurchgeführt und auf den Schraubenkopf einer Schraube 200 aufgesetzt.
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Der Doppelpfeil in 3b deutet an, dass das Werkzeug 9 zum Anziehen oder Lösen der Schraube 200 in die eine oder andere Richtung gedreht werden kann.
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In 3c wird dargestellt, dass sich die Durchgangsöffnung erfindungsgemäß wieder verschließt, wenn das Werkzeug 9 nach der Betätigung der Schraube 200 durch die selbstverschließende Durchgangsöffnung 1 des Stopfens 100 wieder zurückgezogen wird. Dadurch kann vorteilhaft beispielsweise das Eindringen oder Hinaustreten von Flüssigkeiten verhindert werden.
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4 zeigt eine Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Stopfens 100, gebrauchsgemäß angeordnet in einem nur ausschnittsweise dargestellten Gehäuse 300 einer erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung 500.
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Auf der rechten Seite (bezogen auf die Darstellung in 4) befindet sich die Oberfläche oder Außenseite des Gehäuses 300. Von dieser Seite wird der erfindungsgemäße Stopfen 100 eingesetzt. Der Absatz 3 wird bei dem Einsetzvorgang des Stopfens 100 auf den Durchmesser der Dichtfläche 7 zusammengedrückt. Wenn der Stopfen 100 anschließend vollständig eingedrückt ist bzw. sein Endlage erreicht hat, verrastet der Absatz 3 im Gehäuse. Die Dichtfläche 7 liegt dann formschlüssig an der gegenüberliegenden Gehäusefläche an und bewirkt eine Dichtwirkung des Stopfens 100. Die Stopfenoberfläche 5 schließt bündig mit der Gehäuseoberfläche ab. Dies kann beispielsweise vorteilhaft das Reinigen der Gehäuseoberfläche erleichtern.
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Die Durchtrittsöffnung 1 steht in 4 senkrecht. Geschnitten dargestellt sind daher jene Bereiche der Stopfenoberfläche 5, welche bezogen auf die Ansicht der 3a oder 3c über bzw. unter der Durchtrittsöffnung 1 liegen.
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5 zeigt eine weitere Schnittdarstellung eines eingebauten erfindungsgemäßen Stopfens 100 im Gehäuse 300 der in 4 angedeuteten Behandlungsvorrichtung 500 mit einer zusätzlichen Gehäuseöffnung 13. Die Gehäuseöffnung 13 wird durch eine Dichtung 15 verschlossen.
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In 5 ist wiederum gut zu erkennen, dass die Stopfenoberfläche 5 mit der Gehäuseoberfläche 11 eben oder bündig abschließt.
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6 zeigt eine Gesamtansicht des Stopfens 100 in dem in 5 gezeigten Gehäuse 300.
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Beim Aufrüsten der zugehörigen Vorrichtung wird zunächst deren Gehäuse
300 dicht verschlossen, indem die Dichtung
15 und der erfindungsgemäße Stopfen
100 in die jeweiligen Öffnungen eingesetzt werden. In einem darauf folgenden Schritt wird beispielsweise eine Infusionsstange durch eine Öffnung
17, die z. B. mittels einer oder mehrerer Membranen in der Dichtung
15 des Gehäusee abgedichtet sind, in das Gehäuse eingeführt. Diese Infusionsstange wird mittels Stellschrauben im Inneren des Gehäuses fixiert. Der Zugang zu dieser Stellschraube (oder diesen, falls es mehrere Stellschrauben sind) kann vorteilhaft durch die erfindungsgemäße Durchgangsöffnung
1 des Stopfens
100 hindurch erfolgen. Hierzu muss der Stopfen
100 nicht entfernt werden. Die Stellschraube des Infusionsstangenhalters wird festgezogen. Die Infusionsstange wird auf diese Weise befestigt bzw. im Gehäuse fixiert. Sie kann durch den Stopfen
100 hindurch justiert und neu in ihrer Höheausrichtung eingestellt werden. Bezugszeichenliste
Bezugszeichen | Beschreibung |
100 | Stopfen |
200 | Schraube |
300 | Gehäuse |
500 | Behandlungsvorrichtung |
1 | selbstverschließende Durchgangsöffnung |
3 | Absatz; als Verrasteinrichtung |
5 | Stopfenoberfläche |
7 | Dichtfläche des Stopfens |
9 | Werkzeug |
11 | Gehäuseoberfläche |
13 | weitere Gehäuseöffnung |
15 | Dichtung |
17 | Öffnung in der Dichtung |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- ISO 868 [0028]
- DIN ISO 7619 [0028]
- ASTM D 2240 [0028]