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Die Erfindung betrifft eine Sanitärarmatur zur Wandmontage nach dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 7.
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Sanitärarmaturen der hier betrachten Art sind in vielfältiger Weise bekannt. Wandseitig sind die Armaturen an die Heiß- und Kaltwasserinstallation des jeweiligen Gebäudes angeschlossen. Der Abstand der Anschlüsse an die Heiß- und Kaltwasserinstallation ist genormt, wobei Heiß- und Kaltwasseranschluss horizontal nebeneinander angeordnet sind. Der Heißwasseranschluss ist in der Ansicht immer linksseitig vorgesehen.
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Die bekannten Sanitärarmaturen arbeiten nach unterschiedlichen Funktionsprinzipien. Sie können als Einhebelmischer, Thermostatarmaturen, Selbstschlussarmaturen oder Elektronikarmaturen ausgeführt sein. Die Absperreinrichtung der Armaturen kann dabei entweder mit oder ohne Mischfunktion ausgebildet sein.
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Zu den Absperreinrichtungen ohne Mischfunktion zählen unter anderem Magnetventile, Selbstschlussventile – ohne Mischeinrichtung – oder Absperrventile, beispielsweise Keramikoberteile. Diesen Absperreinrichtungen ist ein Thermostat oder ein manueller Mischer vorgeschaltet, über die der Absperreinrichtung Mischwasser zugeführt wird.
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Zu den Absperreinrichtungen mit Mischfunktion zählen unter anderem Einhandmischerkartuschen oder Selbstschlussventile mit Mischteller. Diesen Absperreinrichtungen wird ungemischtes Kalt- und Heißwasser zugeführt. Die Mischung von Kalt- und Heißwasser erfolgt bei Einhandmischerkartuschen nach dem Absperrelement, zum Beispiel mittels einer Keramikscheibe, bei Selbstschlussventilen mit Mischteller dagegen vor dem Absperrelement im Ventilsitz.
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Die unterschiedlichen Funktionsprinzipien haben zur Folge, dass die Armaturen unterschiedliche Bauteile aufnehmen müssen, sodass die in der Armatur vorgesehene Kanalgeometrien je nach Funktionsweise der Armatur unterschiedlich ausgestaltet sind. So ist beispielsweise bei Einhebelmischarmaturen die jeweilige Kartusche auf der der Wand abgewandten Seite in der Armaturenmitte angeordnet. Der Heißwasserkanal sowie der Kaltwasserkanal münden direkt in die Kartusche. Bei Thermostatarmaturen ist dagegen das Thermostat überwiegend auf der dem Heißwasserzulauf abgewandten Seite im Armaturengehäuse angeordnet. In Folge dessen muss der Heißwasserkanal von dem auf der anderen Seite angeordneten Heißwasseranschluss entlang des Gehäuses der Armatur zum Thermostat führen. Der Heißwasserkanal ist dabei üblicherweise auf der der Wand zugewandten Seite des Gehäuses vorgesehen.
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Die Beispiele machen deutlich, dass je nach Funktionsweise der Sanitärarmatur vollständig unterschiedliche Geometrien im Armaturengehäuse notwendig sind.
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Hierdurch ist es erforderlich, für die unterschiedlichen Armaturentypen jeweils eigene Armaturengehäuse herzustellen. Eine wirtschaftliche Herstellung der Armaturengehäuse ist daher nur bei relativ hohen Stückzahlen möglich. Hinzu kommt folgendes:
Insbesondere bei längeren Stillstandsphasen besteht bei sanitären Armaturen die Gefahr einer starken Vermehrung von Bakterien im Wasser. Bei hohen Konzentrationen bakterieller Verseuchung kann dies zu lebensbedrohenden Erkrankungen führen. Zur Vermeidung dieser bakteriellen Vermehrung besteht neben anderen Methoden unter anderem die Möglichkeit, die Bakterien durch eine regelmäßige thermische Desinfektion abzutöten. Hierzu ist erforderlich, die betroffenen Armaturen und Leitungsabschnitte mittels heißem Wasser von mindestens 70°C über mehrere Minuten zu durchspülen. Da die direkte manuelle Bedienung, insbesondere im Falle einer Verwendung der Sanitärarmatur als Duscharmatur, nicht zuletzt aufgrund der möglichen gesundheitlichen Schäden durch Verbrühungen aufgrund der Verwendung des heißen Wassers nicht praktikabel ist, wird üblicherweise die thermische Desinfektion mit Hilfe eines Magnetventils, welches in einem Bypasskanal zwischen Heißwasserzulauf und Armaturenaustritt angeordnet ist, durchgeführt. Bei den bekannten Sanitärarmaturen zur Wandmontage ist die Anordnung eines solchen Magnetventils im Gehäuse nicht möglich.
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Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sanitärarmatur zur Wandmontage zu schaffen, welche die Realisierung der unterschiedlichen Funktionsweisen der bekannten Sanitärarmaturen mit nur einem Gehäuse ermöglicht und gleichzeitig zur Durchführung einer thermischen Desinfektion geeignet ist. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale der Patentansprüche 1 und 7 gelöst.
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Mit der Erfindung ist eine Sanitärarmatur zur Wandmontage geschaffen, welche die Funktion eines Einhebelmischer, Thermostatarmatur, Selbstschlussarmatur oder Elektronikarmatur mit nur einem Gehäuse sowie die Integration einer thermischen Desinfektion mit Hilfe eines Magnetventils ermöglicht. Hierdurch sind Stückkosten für die Sanitärarmatur unabhängig von dem jeweiligen Funktionsprinzip deutlich reduziert.
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In Weiterbildung der Erfindung ist die Verbindung zwischen der Heißwasserkammer und dem Mischwasserkanal durch eine Hülse verschließbar. Hierdurch ist die Möglichkeit geschaffen, bei Verwendung von Absperrvorrichtungen mit Mischfunktion den Mischwasserkanal als Kaltwasserkanal zu betreiben und so eine Mischung von warmem und kaltem Wasser erst in der Absperrvorrichtung zu ermöglichen.
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Vorteilhaft ist der Heißwasserkanal durch einen Stopfen verschließbar ist. Hierdurch ist bei Vorhandensein einer thermischen Desinfektion gewährleistet, dass bei geschlossener thermischer Desinfektion nur in der Mischeinrichtung gemischtes Wasser in die Wasseraustrittskammer gelangt, sodass eine Verfälschung der an der Mischeinrichtung eingestellten Wassertemperatur verhindert ist.
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In anderer Weiterbildung der Erfindung zweigt von dem Heißwasserkanal ein weiterer Heißwasserkanal ab. Der weitere Heißwasserkanal steht im Bedarfsfall mit einer weiteren Absperrvorrichtung in Kontakt, die eine thermische Desinfektion ermöglicht.
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Bevorzugt ist im Anschussstutzen ein Raum vorgesehen ist, in dem eine elektronische Steuerung unterbringbar ist, sodass die Sanitärarmatur auch als elektronisch gesteuerte Armatur betrieben werden kann.
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Dadurch, dass am Übergang zwischen zwei Anschlussstutzen eine Durchgangsbohrung vorgesehen ist, besteht die Möglichkeit, Kabel von der elektronischen Steuerung zu allen in der Armatur vorgesehenen Absperrvorrichtungen zu führen.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist die Verbindung zwischen Heißwasserkanal und Wasseraustrittskammer mit einem Stopfen verschließbar. Hierdurch ist auch für den Fall, dass keine thermische Desinfektion vorgesehen ist, ein Absperren gewährleistet, sodass kein heißes Wasser unkontrolliert zur Wasseraustrittskammer gelangt.
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Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
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1 den Schnitt durch eine Sanitärarmatur zur Wandmontage mit magnetischer Absperrvorrichtung und thermischer Desinfektion mittels Magnetventil mit elektronische Steuerung;
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2 den Schnitt durch eine Sanitärarmatur zur Wandmontage als Selbstschlussarmatur,
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3 den Schnitt durch eine Sanitärarmatur zur Wandmontage als Einhebelmischarmatur;
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4 die Ansicht einer magnetischen Absperrvorrichtung;
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5 die Seitenansicht von links der in 4 dargestellten Absperrvorrichtung;
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6 die Ansicht eines Selbstschlussventils;
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7 die Seitenansicht von links des in 6 dargestellten Selbstschlussventils;
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8 die Ansicht einer Einhandmischerkartusche;
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9 die Seitenansicht von links der in 8 dargestellten Einhandmischerkartusche;
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10 den Schnitt durch das Armaturengehäuse der in den 1 bis 3 dargestellten Sanitärarmaturen;
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11 den Schnitt entlang der Linie B-B in 10.
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Die als Ausführungsbeispiel gewählte Sanitärarmatur zur Wandmontage weist ein Armaturengehäuse 1 auf, in dem je nach Funktionsweise verschiedene Bauteile verbaut sind. Im Ausführungsbeispiel nach 1 ist eine magnetische Absperrvorrichtung 2.1 und 2.2 vorgesehen. Zudem ist eine Mischeinrichtung 4 vorgesehen, mit der das Mischverhältnis zwischen Kalt- und Warmwasser und damit die jeweilige Temperatur am Auslauf einstellbar ist. Die Sanitärarmatur gemäß 1 ist zudem mit einer elektronischen Steuerung 9 versehen. Bei der Sanitärarmatur nach dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 handelt es sich dagegen um eine Selbstschlussarmatur, weshalb ein Selbstschlussventil 3 vorgesehen ist. Im Ausführungsbeispiel nach 3 ist zudem die Verwendung eines Einhandmischers dargestellt.
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Das Armaturengehäuse 1 hat einen Kaltwasseranschluss 11 und einen Heißwasseranschluss 12, die jeweils auf der der Wand zugewandten Seite vorgesehen sind. An seinem einen Ende ist das Gehäuse 1 mit einem Anschlussstutzen 13 für die Mischeinrichtung 4 versehen. Zudem ist das Gehäuse 1 in seiner Mitte rechtwinkelig zur Längsmittellinie des Gehäuses mit einem Anschlussstutzen 14 für die Absperrvorrichtung versehen. Auf der dem Anschlussstutzen 13 abgewandten Seite ist darüber hinaus ein Anschlussstutzen 15 für die Aufnahme der elektronischen Steuerung beziehungsweise der thermischen Desinfektion ausgebildet.
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Das Armaturengehäuse 1 hat im Bereich des Heißwasseranschlusses 12 einen Heißwassereintritt 101, an dem sich ein Heißwasserkanal 102 anschließt, welcher in einer Heißwasserkammer 103 mündet. Die Heißwasserkammer 103 ist Ausführungsbeispiel als Ringkanal ausgebildet. Im Bereich des Kaltwasseranschlusses 11 ist in dem Armaturengehäuse ein Kaltwassereintritt 104 vorgesehen, an den sich ein Kaltwasserkanal 113 anschließt. Der Kaltwasserkanal 113 mündet in eine Kaltwasserkammer 105, die ebenso wie die Heißwasserkammer 103 als Ringkanal ausgebildet ist.
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Im Anschluss an die Heißwasserkammer 103 sowie die Kaltwasserkammer 105 weist das Armaturengehäuse 1 einen Mischwasserkanal 106 auf, welcher in einen Mischwasserkanal 109 der Absperrvorrichtung übergeht. Benachbart zu dem Mischwasserkanal 109 ist ein Heißwasserkanal 107 vorgesehen, der von dem Heißwasserkanal 102 abzweigt und parallel zum Mischwasserkanal 109 ausgebildet ist. Der Heißwasserkanal 107 bildet einen Beipass für die Absperrvorrichtung. Darüber hinaus ist ein Heißwasserkanal 108 vorgesehen, der ebenfalls von dem Heißwasserkanal 102 abzweigt und parallel zu dem Heißwasserkanal 108 beziehungsweise dem Mischwasserkanal 109 ausgerichtet ist. Der Heißwasserkanal 108 ist ebenso als Beipasskanal ausgebildet und findet Verwendung soweit die Armatur mit einer thermischen Desinfektion versehen ist. Im Anschluss an die Heißwasserkanäle 107 und 108 sowie den Mischwasserkanal 109 ist eine Wasseraustrittskammer 110 vorgesehen, die mit einem Auslaufanschluss 111 sowie einem Brauseanschluss 112 verbunden ist, durch die durch den Heißwassereintritt 101 beziehungsweise Kaltwassereintritt 104 in das Armaturengehäuse 1 eingeströmte Wasser diese wieder verlässt.
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Der Anschlussstutzen 13 weist eine Anschlussöffnung 130 für das Thermostat beziehungsweise die Mischeinrichtung auf. An die Anschlussöffnung 130 schließt sich eine Gewindebohrung 131 an, die abgesetzt in eine Durchgangsöffnung 132 übergeht. Koaxial und im Wesentlichen mit dem gleichen Durchmesser versehen ist. Im Bereich des Anschlussstutzens 13 eine Durchgangsöffnung 133 ausgebildet, die Verbindung zwischen der Heißwasserkammer 103 sowie der Kaltwasserkammer 105 bildet. Ebenso ist eine Durchgangsöffnung 134 vorgesehen, die die Verbindung wischen der Heißwasserkammer 103 und dem Mischwasserkanal 106 bildet.
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Der Anschlussstutzen 14 weist eine Anschlussöffnung 140 auf, die je nach Anwendungsfall zur Aufnahme des Magnetventils, Selbstschlussventils oder des Einhebelmischers dient. An die Anschlussöffnung 140 schließt sich ein Anschlussgewinde 141 an. Koaxial zu der Anschlussöffnung 140 sind im Abstand zueinander Durchgangsbohrungen 143 und 144 vorgesehen. An die Durchgangsbohrung 144 schließt sich eine Gewindebohrung 145 an, in die die Kanäle 107 und 109 münden. Zudem ist am Übergang zwischen dem Anschlussstutzen 14 und dem Anschlussstutzen 15 eine Durchgangsbohrung 142 vorgesehen, durch die elektrische Kabel führbar sind, soweit die Armatur mit einer elektronischen Steuerung gemäß dem Ausführungsbeispiel nach 1 ausgestattet ist. Je nach Anwendungsfall ist der Anschlussstutzen 14 mit einem Verschlussdeckel 18 verschließbar (1).
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Der Anschlussstutzen 15 zur Aufnahme der Elektronik beziehungsweise der Bauteile für eine thermische Desinfektion besteht aus einem Raum 150, in dem die elektronische Steuerung 9 untergebracht ist. Wie 1 zu entnehmen, ist unmittelbar benachbart zur elektronischen Steuerung 9 ein Sensorfenster 91 in dem Anschlussstutzen 15 zur Erkennung eines Benutzers vorgesehen. In dem Raum 150 ist eine Aufnahme 151 ausgebildet, an die sich eine Gewindebohrung 152 anschließt. Die Gewindebohrung 152 geht abgesetzt in eine Durchgangsbohrung 153 über, welche in eine Heißwasserkammer 154 mündet, die mit dem Heißwasserkanal 108 der thermischen Desinfektion verbunden ist. Im Anschluss an die Heißwasserkammer 154 ist eine Durchgangsbohrung 155 ausgebildet, welche mit der Wasseraustrittskammer 110 verbunden ist.
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Die magnetischen Absperrvorrichtungen 2.1 und 2.2 sind im Wesentlichen gleich aufgebaut. Während die Absperrvorrichtung 2.1 das Öffnen und Schließen des Auslaufanschlusses 111 beziehungsweise des Brauseanschlusses 112 und damit die Benutzung der Sanitärarmatur regelt, dient die Absperrvorrichtung 2.2 zum Betätigen der thermischen Desinfektion. Unabhängig von ihrer Funktionsweise weisen die Absperrvorrichtungen 2.1 und 2.2 einen Eintrittsstutzen 21 und einen Austrittsstutzen 22 auf, durch den das eingeströmte Wasser in die jeweilige Wasseraustrittskammer 110 strömt. Hierzu sind ein Mischwassereintritt 26 und ein Mischwasseraustritt 27 vorgesehen, wobei der Mischwassereintritt 26 mit einem Filtersieb 28 ausgestattet ist. Zur Abdichtung der Absperrvorrichtungen sind Dichtungen 23 und 24 vorgesehen, die die Stutzen 21 und 22 gegen das Gehäuse 1 abdichten. Die Befestigung der Absperrvorrichtungen 2.1 und 2.2 in dem Armaturengehäuse 1 erfolgt mit Hilfe eines Anschlussgewindes 25, welches im Falle der Absperrvorrichtung 2.1 mit der Gewindebohrung 145 im Anschlussstutzen 14, und im Falle der Abschlussvorrichtung 2.2 mit der Gewindebohrung 152 im Anschlussstutzen 15 korrespondiert. Hierzu weisen die Absperrvorrichtungen 2.1 und 2.2 auf der den Stutzen 21 und 22 abgewandten Seite eine Einschraubhilfe in Form eines Sechskants 29 auf.
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Das Selbstschlussventil 3, wie es in den 2, 6 und 7 dargestellt ist, weist einen Mischteller 31 auf, der mit einer Mischkammer 32 versehen ist. Der Mischteller 31 ist in montiertem Zustand im Anschluss an den Heißwasserkanal 107 beziehungsweise dem Mischwasserkanal 109 platziert. In den Kanälen 107 und 109 ist jeweils eine Hülse 36 positioniert, die unter dem Einfluss jeweils einer Druckfeder 35 stehen. Die Hülsen 36 stützen sich gegen den Mischteller 31 ab. Durch die Federn 35 ist gewährleistet, dass der Kontakt zuverlässig erfolgt. An den Mischteller 31 schließt sich ein abgesetzter Bereich an, der eine Dichtung 34 aufnimmt. Benachbart zu der Dichtung 34 ist eine Austrittsöffnung 33 in dem Selbstschlussventil 3 vorgesehen, durch die das Wasser das Selbstschlussventil 3 in Richtung der Wasseraustrittskammer 110 verlassen kann. Mit Hilfe einer weiteren Dichtung 34 ist die Wasseraustrittskammer 110 gegen das Armaturengehäuse 1 abgedichtet. Die Befestigung des Selbstschlussventils 3 in dem Armaturengehäuse 1 erfolgt mit Hilfe eines Anschlussgewindes 38, das mit dem Anschlussgewinde 141 korrespondiert. In dem dem Mischteller 31 abgewandten Bereich ist eine Einschraubhilfe in Form eines Sechskants 39 vorgesehen.
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An seinem freien Ende ist das Selbstschlussventil 3 mit einer Spindel 37 versehen, auf die ein Betätigungsgriff 19 aufgesetzt ist. Der Betätigungsgriff 19 ist bereichsweise von einer Hülse 20 geführt, die in die Anschlussöffnung 140 des Anschlussstutzens 14 eingesetzt ist. Der Betätigungsgriff 19 ist beabstandet zur Stirnseite des Anschlussstutzens 14 angeordnet, so dass sich ein umlaufender Spalt ergibt (2). Dieser ist notwendig um eine Betätigung des Selbstschlussventils 3 durch Drücken des Betätigungsgriffs 19 zu ermöglichen. Eine Regelung der Mischwassertemperatur erfolgt durch Drehen des Betätigungsgriffs 19. Die Drehbewegung überträgt sich über die Spindel 37 auf den Mischteller 31. Hierdurch ist die Position der Mischkammer 32 unter den in dem Heißwasserkanal 107 beziehungsweise dem Mischwasserkanal 109 platzierten Hülsen 36 veränderbar, wodurch der Heißwasser- beziehungsweise Kaltwasserzulauf vollständig oder teilweise geöffnet oder verschlossen werden kann.
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Die Mischeinrichtung 4 ist im Anschlussstutzen 13 angeordnet. Sie weist einen Kaltwassereintritt 41 sowie einen Heißwassereintritt 42 auf, die im montiertem Zustand der Mischeinrichtung 4 im Ausführungsbeispiel nach 1 im Bereich der Heißwasserkammer 103 beziehungsweise Kaltwasserkammer 105 angeordnet sind. Im Ausführungsbeispiel sind der Kaltwassereintritt 41 sowie der Heißwassereintritt 42 nach Art eines Siebes ausgebildet. Zwischen den Kaltwassereintritt 41 und dem Heißwassereintritt 42 ist eine Dichtung 44 vorgesehen, die im Bereich der Durchgangsöffnung 133 angeordnet ist. Ebenso ist an dem dem Mischwasserkanal 106 zugewandten Ende der Mischeinrichtung 4 eine Dichtung 45 vorgesehen, die sich in der Durchgangsöffnung 134 in montiertem Zustand befindet. Zudem ist eine Dichtung 43 an der Mischeinrichtung 4 im Bereich der Durchgangsöffnung 132 vorgesehen. Im Anschluss an die Dichtung 43 weist die Mischeinrichtung 4 ein Anschlussgewinde 46 auf, welches mit der Gewindebohrung 131 korrespondiert. An das Anschlussgewinde 46 schließt sich eine Spindel 47 an, auf der ein Betätigungsgriff 48 angeordnet ist, welcher das freie Ende des Anschlussstutzens 13 abdeckt.
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Im Ausführungsbeispiel nach 2, in dem die Betätigung der Sanitärarmatur mit Hilfe des Selbstschlussventils 3 erfolgt, ist keine Mischeinrichtung 4 vorgesehen. Aus diesem Grund ist im Bereich der als Ringkanal ausgebildeten Heißwasserkammer 103 sowie der als Ringkanal ausgebildeten Kaltwasserkammer 105 eine Hülse 5 vorgesehen, die die Durchgangsöffnungen 132, 133 und 134 durchsetzt und in denen Dichtungen 43, 44 und 45 vorgesehen sind. Die Hülse 5 ist mit Hilfe eines Anschlussgewindes 57, welches mit der Gewindebohrung 131 im Anschlussstutzen 13 korrespondiert, mit diesem verschraubt. Zudem weist die Hülse 5 Eintrittsöffnungen 51 auf, die jeweils um 90°C versetzt im Bereich der Kaltwasserkammer 105 angeordnet sind. Durch diese tritt das kalte Wasser in die Hülse 5 ein, so dass innerhalb der Hülse 5 eine Kaltwasserkammer 52 ausgebildet ist, von der aus das Wasser in den Mischwasserkanal 106, der in diesem Ausführungsbeispiel lediglich kaltes Wasser beinhaltet, gelangt. Durch die Hülse 5 ist die Verbindung zwischen der Heißwasserkammer 103 und der Kaltwasserkammer 105 verschlossen. Aufgrund des Fehlens der Mischeinrichtung 4 im Anschlussstutzen 13 ist das freie Ende des Anschlussstutzens 13 mit einem Verschlussdeckel 10 verschlossen.
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Darüber hinaus ist im Ausführungsbeispiel nach 2 im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel nach 1 keine thermische Desinfektion vorgesehen. Aus diesem Grund ist der Heißwasserkanal 108, der als Beipass für die thermische Desinfektion dient, verschlossen. Dies geschieht mit Hilfe eines Stopfens 6, der mit einem Absatz 61 versehen ist, welcher in montiertem Zustand in der Durchgangsbohrung 153 des Anschlussstutzens 15 angeordnet ist. Der Absatz 61 nimmt eine Dichtung 63 auf, die den Stopfen 6 gegen das Armaturengehäuse 1 abdichtet. An den Absatz 61 schließt sich ein Zapfen 61 an, der in die Durchgangsbohrung 155 eintaucht und an dessen freien Ende eine Dichtung 64 vorgesehen ist, die die Verbindung zwischen Heißwasserkanal 108 und der dazu benachbarten Wasseraustrittskammer 110 zuverlässig abdichtet. In Folge dessen kann kein heißes Wasser aus dem Heißwasserkanal 102 durch den Beipass-Heißwasserkanal 108 zur Wasseraustrittskammer 110 gelangen.
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Um eine funktionsgerechte Mischung der Wassertemperatur mit Hilfe der Mischeinrichtung 4 zu gewährleisten und eine Verfälschung durch einen anderweitigen Zulauf von heißem Wasser zu vermeiden, ist im Ausführungsbeispiel nach 1 der Heißwasserkanal 107, der direkt von dem Heißwasserkanal 102 abzweigt, mit einem Stopfen 7 verschlossen. In Folge dessen fließt bei abgesperrter thermischer Desinfektion also bei abgesperrtem Absperrventil 2.2 lediglich das von der Mischeinrichtung 4 gemischte Wasser zur Wasseraustrittskammer 110.
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Für die zuverlässige Funktion der Absperreinrichtung 2.1 im Ausführungsbeispiel nach 1 ist ein Adapter 8 vorgesehen, welcher von der Gewindebohrung 145 aufgenommen ist, die mit Hilfe einer Dichtung 84 gegen das Gehäuse abgedichtet ist. Zur Versorgung der Absperrvorrichtung 2.1 mit Mischwasser ist in dem Adapter 8 eine Eintrittsöffnung 81 vorgesehen, durch die das Mischwasser in Richtung der Absperreinrichtung 2.1 fließt. Über eine Austrittsöffnung 82 kann das Mischwasser nach Passieren der Absperreinrichtung 2.1 den Adapter 8 wieder verlassen. Zur Abdichtung des trockenen Bereichs des Anschlussstutzens 14 ist an dem Adapter 8 eine weitere Dichtung 83 vorgesehen.
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Im Ausführungsbeispiel nach 3 erfolgt die Betätigung der Sanitärarmatur mit Hilfe des Einhandmischers. Auch in diesem Ausführungsbeispiel ist im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel nach 1 keine thermische Desinfektion vorgesehen. Aus diesem Grund ist auch hier der Heißwasserkanal 108 mit Hilfe des Stopfens 6 verschlossen. Der Einhandmischer umfasst einen Adapter 16 sowie eine Einhandmischerkartusche 17.
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Der Adapter 16 weist an seinem der Anschlussöffnung 140 abgewandten Ende einen Heißwasser-Anschlussstutzen 160 sowie einen Kaltwasser-Anschlussstutzen 161 auf, die in montiertem Zustand in den Heißwasserkanal 107 bzw. den Mischwasserkanal 109 des Armaturengehäuses 1 ragen (3). Von den Stutzen 160, 161 erstrecken sich ein Heißwasserkanal 162 und ein Kaltwasserkanal 163, die den Adapter 16 vollständig durchsetzen. Darüber hinaus ist der Adapter 16 mit einem Mischwasserkanal 164 versehen, der sich von dem der Anschlussöffnung 140 zugewandten Ende bis in den mittleren Bereich des Adapters 16 erstreckt und von dort rechtwinklig zum Umfang des Adapters verläuft. In montiertem Zustand mündet der Mischwasserkanal 164 des Adapters 16 in die Wasseraustrittskammer 110 des Gehäuses 1. Der Adapter 16 ist gegen das Gehäuse 1 abgedichtet. Hierzu sind außen an den Anschlussstutzen 160, 161 jeweils Dichtungen 165 vorgesehen. Zudem sind auf dem Umfang des Adapters 16 benachbarte zur Wasseraustrittskammer 110 des Gehäuses 1 Dichtungen 166 und 167 angeordnet.
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Der Adapter 16 steht auf seiner der Anschlussöffnung 140 zugewandten Seite mit der Einhandmischerkartusche 17 in Kontakt. Diese weist auf ihrer dem Adapter 16 abgewandten Seite einen Kipphebel 70 auf, der mit einer Aufnahme 171 eines Hebelgriffs 172 korrespondiert und eine Betätigung des Einhandmischers ermöglicht. Die Kartusche 17 ist mit Hilfe einer Befestigungsmutter 173 in den Anschlussstutzen 14 befestigt, die mit dem Anschlussgewinde 141 des Anschlussstutzens 14 korrespondiert. Zwischen der Befestigungsmutter 173 und dem Hebelgriff 172 ist eine Abdeckung 174 vorgesehen.
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Auf der dem Adapter 16 zugewandten Seite ist die Kartusche 17 mit einem Heißwassereintritt 175, einem Kaltwassereintritt 176 sowie einem Mischwasseraustritt 177 versehen (9), die mit den Kanälen 162, 163 und 164 des Adapters 16 in montiertem Zustand korrespondieren. Die Eintritte 175 und 176 sowie der Austritt 177 sind gegen den Adapter 16 mittels Dichtungen 178 abgedichtet. Zudem sind auf der dem Adapter 16 zugewandten Seite an der Einhandmischerkartusche 17 Fixiernocken 179 vorgesehen, mit denen eine positionsgenaue Montage von Adapter 16 und Kartusche 17 ermöglicht ist, um eine koaxiale Anordnung der jeweiligen Kanäle bzw. Wasserein- und austritte zu ermöglichen.
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Die erfindungsgemäße Sanitärarmatur bietet aufgrund der Gestaltung des Armaturengehäuses 1 die Möglichkeit, mit ein und demselben Gehäuse verschiedene Funktionsweisen von Sanitärarmaturen für die Wandmontage abdecken zu können. Wie vorstehend dargelegt, besteht beispielsweise die Möglichkeit, eine elektronisch gesteuerte Sanitärarmatur mit dem erfindungsgemäßen Gehäuse zu realisieren, oder auch eine mit einem Selbstschlussventil versehene Armatur, wie dies im Ausführungsbeispiel nach 2 dargestellt ist, die ohne thermische Desinfektion arbeitet. Ebenso ist es möglich, eine Regelung mittels eines Einhandmischers zu realisieren, wie dies beispielhaft in 3 dargestellt ist. Zudem besteht die Möglichkeit, alle verschiedenen Funktionsweisen mit oder ohne thermischer Desinfektion zu realisieren. Aufgrund der Verwendung lediglich eines einzigen Gehäuses für verschiedene Funktionsweisen sind die Herstellkosten und auch die Lagerkosten wesentlich reduziert. Infolgedessen ist auch die Herstellung von kleinen Serien, beispielsweise von Armaturen mit thermischer Desinfektion, die üblicherweise nicht so große Stückzahlen erreichen, kostendeckend möglich.