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Die Erfindung betrifft eine Verdunstungsvorrichtung zum Verdunsten von Abtauwasser eines Kältegerätes, insbesondere eines Haushaltskältegerätes. Weiter betrifft die Erfindung ein mit der Verdunstungsvorrichtung ausgestattetes Kältegerät, insbesondere Haushaltskältegerät.
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Im Innenraum von Kältegeräten, beispielsweise von Kühlschränken oder Gefrierschränken, entsteht durch Kondensation von Luftfeuchtigkeit an den Wänden bzw. an dem den Innenraum des Kältegerätes kühlenden Verdampfer Abtauwasser, das aus dem Innenraum abgeführt werden muss. Dieses Abtauwasser wird in einer Verdunstungsschale, die z. B. außerhalb des Innenraumes angeordnet ist, aufgefangen und verdunstet in die Umgebung. Bei hoher Luftfeuchtigkeit bzw. starker Kühlleistung besteht die Gefahr, dass das in der Verdunstungsschale aufgefangene Abtauwasser nicht schnell genug verdunstet und die Verdunstungsschale überläuft.
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Um dem entgegenzuwirken wird die Verdunstungsschale häufig in der Nähe des Verdichters des Kältemittelkreislaufs des Kältegerätes angeordnet. Der Verdichter gibt beim Komprimieren des in dem Kältemittelkreislauf geführten Kältemittels Energie in Form von Wärme an die Umgebung ab. Diese Wärme kann in der Verdunstungsschale genutzt werden, um das aufgefangene Abtauwasser zu erhitzen und somit die Verdunstung zu beschleunigen.
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Kältegeräte, insbesondere Haushaltskältegeräte wie Kühlschränke oder Gefriergeräte, weisen zunehmend einen geringeren Energieverbrauch auf. Dies führt dazu, dass immer weniger Abwärme für die Verdunstung des Abtauwassers frei wird. Eine Lösung, dem entgegenzuwirken, ist es, große Verdunstungsschalen, eine Vielzahl von Verdunstungsoberflächen oder auch eine Beheizung der Verdunstungsschale über den Kältekreislauf zu verwenden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verdunstungsvorrichtung zum Verdunsten von Abtauwasser eines Kältegerätes vorzuschlagen, die die Verdunstung des Abtauwassers in besonders energiesparender und/oder effektiver Weise ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Verdunstungsvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
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Ein Kältegerät, das die Verdunstungsvorrichtung aufweist, ist Gegenstand des Nebenanspruches. Unter einem Kältegerät wird insbesondere ein Haushaltskältegerät verstanden, also ein Kältegerät das zur Haushaltsführung in Haushalten oder eventuell auch im Gastronomiebereich eingesetzt wird, und insbesondere dazu dient Lebensmittel und/oder Getränke in haushaltsüblichen Mengen bei bestimmten Temperaturen zu lagern, wie beispielsweise ein Kühlschrank, ein Gefrierschrank, eine Kühlgefrierkombination, eine Gefriertruhe oder ein Weinlagerschrank.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Verdunstungsvorrichtung zum Verdunsten von Abtauwasser eines Kältegerätes weist eine Wärmequelle mit einer Wärmeleiteinrichtung und eine Verdunstungsschale mit einem Aufnahmeraum zum Aufnehmen des Abtauwassers auf. Die Verdunstungsschale ist kontaktfrei zu der Wärmequelle angeordnet und die Wärmeleiteinrichtung ragt in den Aufnahmeraum hinein.
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Mit einer solchen Anordnung ist es möglich, die Energie in Form von Wärme der Wärmequelle nicht nur über Strahlung bzw. Konvektion an das Abtauwasser abzugeben, sondern über direkte Wärmeleitung mittels der Wärmeleiteinrichtung, die in den Aufnahmeraum der Verdunstungsschale und somit in das Abtauwasser hineinragt.
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Da die Verdunstungsschale kontaktfrei zu der Wärmequelle und somit auch zu der Wärmeleiteinrichtung angeordnet ist, lässt sich vermeiden, dass ein direkter Kontakt zwischen Verdunstungsschale und Wärmequelle bzw. Wärmeleiteinrichtung bei einem Transport des Kältegerätes mechanische Belastungen auf die Wärmequelle bzw. die Wärmeleiteinrichtung ausübt und somit Beschädigungen entstehen.
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Vorteilhaft weist die Wärmeleiteinrichtung wenigstens einen Vorsprung zum Einragen in den Aufnahmeraum auf. Dies ist insbesondere deshalb von Vorteil, da mit einer solchen Anordnung die Wärmequelle einfach über Halteeinrichtungen mit einem genügend großen Abstand oberhalb der Verdunstungsschale angeordnet werden kann, und dennoch eine beliebig große Kontaktfläche zwischen Abtauwasser und Wärmequelle erzeugt werden kann. Weiter kann so auch ein thermischer Kontakt mit Abtauwasser hergestellt werden, das nicht in einer unterhalb der Wärmequelle angeordneten Verdunstungsschale, sondern in einer seitlich oder oberhalb der Wärmequelle angeordneten Verdunstungsschale gesammelt wird.
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Vorzugsweise ist der wenigstens eine Vorsprung ein Bügel, insbesondere ein Metallbügel. Metalle weisen generell eine gute Wärmeleitfähigkeit auf und werden daher bevorzugt als Materialien zum Bilden der Wärmeleiteinrichtung bzw. des Vorsprunges verwendet. Ein Bügel hat den Vorteil, dass er mit einfachen Mitteln auch nachträglich an die Wärmequelle angebracht werden kann.
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In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist die Wärmeleiteinrichtung an einer Wandanordnung der Wärmequelle angeordnet oder durch diese gebildet und weiter bevorzugt ist der Vorsprung an die Wandanordnung angeschweißt oder angeklebt.
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In besonders bevorzugter Ausgestaltung weist die Wandanordnung eine Wandstärke von mehreren Millimetern auf. Die Wandanordnung bildet dadurch eine größere thermische Masse, was eine gleichmäßige Wärmeabgabe auch bei unregelmäßigem Betrieb eines z. B. als Wärmequelle verwendeten Verdichters ermöglicht.
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Vorzugsweise ist die Wärmeleiteinrichtung zum Einwölben in den Aufnahmeraum gewölbt ausgebildet.
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In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist die Wärmeleiteinrichtung oberhalb der Verdunstungsschale angeordnet, weil somit besonders platzsparend eine Verdunstungsvorrichtung geschaffen werden kann, bei der über die Wärmeleiteinrichtung Energie an das Abtauwasser abgegeben werden kann.
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Vorteilhaft ist die Wärmeleiteinrichtung durch ein Gehäuse eines Verdichters eines Kältegerätes gebildet. Die Verdichter in Kältemittelkreisläufen von Kältegeräten, beispielsweise von Haushaltskältegeräten wie Kühlschränken oder Gefriergeräten, geben Wärme an die Umgebung ab, während sie das Kältemittel komprimieren. Die so entstehende Wärme kann energiesparend direkt für die Verdunstung des Abtauwassers genutzt werden. Eine zusätzliche Heizeinrichtung für die Verdunstungsschale kann dadurch entbehrlich sein.
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Die Wärmequelle ist bevorzugt der Verdichter eines Kältegerätes.
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Ein Kältegerät, insbesondere ein Haushaltskältegerät wie beispielsweise ein Kühlschrank oder Gefrierschrank oder eine Kühlgefrierkombination, weist ein Gehäuse mit wenigstens einem Innenraum und einem zum Kühlen des wenigstens einen Innenraums ausgebildeten Kältemittelkreislauf auf. Der Innenraum bildet dabei vorzugsweise entweder den Gefrierraum oder den Kühlraum bzw. es können auch mehrere Innenräume vorhanden sein, um die Kühlgefrierkombination zu bilden.
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Der Kältemittelkreislauf weist vorzugsweise wenigstens eine der folgenden Komponenten auf:
- – Verflüssiger
- – Drossel
- – Verdampfer
- – Verdichter.
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Verflüssiger, Drossel und Kompressor sind vorzugsweise außerhalb des wenigstens einen Innenraumes des Kältegerätes angeordnet, während der Verdampfer vorzugsweise in dem oder an dem wenigstens einen Innenraum angeordnet ist. Ein Kältemittel läuft in dem Kältemittelkreislauf und wird, zunächst in gasförmigem Zustand, durch den Verdichter adiabatisch, d. h. ohne Wärmeaustausch mit der Umgebung, verdichtet, wodurch sich das Kältemittel erwärmt. Diese Wärme wird über den Verflüssiger an die Umgebung abgegeben, wodurch das Kältemittel kondensiert. Zur Druckabsenkung strömt es durch eine Drossel, d. h. z. B. ein Expansionsventil, und dann in den Verdampfer, der in oder an dem Inneren des Kältegerätes angeordnet ist. Es expandiert und verdampft dabei und nimmt die dazu notwendige Verdampfungswärme aus dem wenigstens einen Innenraum des Kältegerätes auf. Wieder in gasförmigem Zustand strömt es zum Verdichter, wodurch der Kältemittelkreislauf geschlossen ist.
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Gemäß einer Ausführungsform weist ein solches Kältegerät die beschriebene Verdunstungsvorrichtung auf, wodurch die Abwärme, die durch die Arbeit des Verdichters entsteht, besonders effektiv auch über das Abtauwasser an die Umgebung abgegeben werden kann und gleichzeitig Teile eingespart werden können, da die Abwärme des Verdichters direkt zum Verdunsten des Abtauwassers verwendet wird. Dies ist besonders effektiv gestattet, wenn nicht nur Konvektion und Strahlung zum Verdampfen des Abtauwassers beitragen, sondern zusätzlich auch ein direkter Wärmekontakt zwischen dem Verdichter und dem Abtauwasser hergestellt wird.
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Vorteilhaft ist die Verdunstungsschale zum Aufnehmen von an dem Verdampfer und/oder an Wänden des wenigstens einen Innenraums anfallendem Abtauwasser ausgebildet Besonders bei hoher Luftfeuchtigkeit bzw. hohen Außentemperaturen kondensiert schnell Wasser an den Wänden bzw. an dem Verdampfer im wenigstens einen Innenraum des Kältegerätes, vor allem im Innenraum eines Gefriergerätes.
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Daher ist es vorteilhaft, wenn Leitungen zum Leiten des Abtauwassers von dem Verdampfer und/oder den Wänden des wenigstens einen Innenraums zu der Verdunstungsschale vorgesehen sind, um dieses Abtauwasser aus dem wenigstens einen Innenraum herauszuleiten. So kann ein Gefrieren des Abtauwassers vermieden werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt:
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1 ein Kältegerät für den Haushaft, hier eine Kühlgefrierkombination mit einem schematisch dargestellten Kältemittelkreislauf;
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2 eine erste Ausführungsform einer Verdunstungsvorrichtung zum Verdunsten von Abtauwasser aus einem Innenraum des Kältegerätes von 1; und
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3 eine zweite Ausführungsform der Verdunstungsvorrichtung zum Verdunsten von Abtauwasser aus einem Innenraum des Kältegerätes aus 1.
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1 zeigt ein Kältegerät 10 in Form einer Kühlgefrierkombination 12 mit einem Gehäuse 13, das ein Kühlfach 14 und ein Gefrierfach 16 aufweist, und mit einem Kältemittelkreislauf 18. Das Kühlfach 14 und das Gefrierfach 16 sind voneinander getrennte Innenräume 20, 22 des Gehäuses und weisen jeweils eine Tür 24 auf, die die Innenräume 20, 22 von der Umgebung 26 des Kältegerätes 10 abtrennt.
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Der Kältemittelkreislauf 18 des Kältegerätes 10 ist in 1 lediglich schematisch dargestellt, um die Funktionsweise zu veranschaulichen. Er weist einen Verflüssiger 28, eine Drossel 30, einen Verdampfer 32 und einen Verdichter 34 auf. Der Kältemittelkreislauf 18 ist geschlossen und führt ein Kältemittel 36, das in Richtung der Pfeile strömt. Das Kältemittel 36 nimmt in den Innenräumen 20, 22 des Kältegerätes 10 Energie in Form von Wärme auf und gibt diese Wärme in dem außerhalb des Kältegerätes 10 angeordneten Teil des Kältemittelkreislaufes 18 an die Umgebung 26 ab. Dazu wird es in dem Verdichter 34 komprimiert, in dem Verflüssiger 28, der Schlangen 38 zur Vergrößerung der Oberfläche aufweist, aus dem gasförmigen Zustand in den flüssigen Zustand kondensiert, und über die Drossel 30 expandiert. Durch die Expansion gelangt sich entspannendes Kältemittel 36 in den Verdampfer 32, wobei das Kältemittel 36 in den gasförmigen Zustand übergeht. Für diese Verdampfung benötigt es Energie, die es in Form von Wärme den Innenräumen 20, 22 entzieht. Der in 1 gezeigte Kältemittelkreislauf 18 weist jeweils einen Verdampfer 32 pro Innenraum 20, 22 auf.
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In den Innenräumen 20, 22 wird durch Abkühlung entstehendes Abtauwasser 40 durch Leitungen 42 in die Umgebung 26 abgeführt. Es wird in einer außerhalb der Innenräume 20, 22 angeordneten Verdunstungsschale 44 aufgefangen. Dort verdunstet das Abtauwasser in die Umgebung 26 ab, wie durch die Pfeile dargestellt ist.
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Um die Verdunstung des Abtauwassers 40 zu beschleunigen, wird die Abwärme des Verdichters 34 genutzt, der somit eine Wärmequelle 46 bildet. Die Verdunstungsschale 44 bildet somit zusammen mit dem Verdichter 34 eine Verdunstungsvorrichtung 48, um das Abtauwasser 40 zu verdunsten.
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Die Verdunstungsvorrichtung 48 ist in größerem Detail in den 2 und 3 dargestellt.
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2 zeigt eine erste Ausführungsform der Verdunstungsvorrichtung 48. Sie weist den Verdichter 34 als Wärmequelle 46 und die darunter angeordnete Verdunstungsschale 44 auf. Der Verdichter 34 schwebt über eine Haltevorrichtung 50 gehalten kontaktfrei über der Verdunstungsvorrichtung 48. 2 zeigt eine untere Wandanordnung 51 eines Gehäuses 52 des Verdichters 34, an der ein Vorsprung 56 als Wärmeleiteinrichtung 58 angebracht ist. Der Vorsprung 56 ragt in einen Aufnahmeraum 60 der Verdunstungsschale 44, in den über die hier nicht dargestellten Leitungen 42 das Abtauwasser 40 (hier nicht gezeigt) eingeleitet wird.
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Zwischen der Verdunstungsschale 44 und der Wandanordnung 51 des Verdichters 34 bzw. dem Vorsprung 56 besteht kein direkter Kontakt, so dass auch während eines Transportes keine Beschädigungen an dem Verdichter 34 entstehen können. Weiter wird so auch vermieden, dass Vibrationen von dem Verdichter 34 auf die Verdunstungsschale 44 und damit in Kontakt stehende Elemente, wie beispielsweise den Maschinenraum, übertragen werden. So kann die Geräuschkulisse des Kältegerätes 10 möglichst gering gehalten werden.
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Über den Vorsprung 56 wird die an der Wandanordnung 51 vorherrschende Wärme, die der Verdichter 34 beim Arbeiten erzeugt, an das in dem Aufnahmeraum 60 stehende Abtauwasser 40 abgegeben. Dadurch wird dieses durch Energiezufuhr so weit erwärmt oder erhitzt, dass es verdunstet oder verdampft. Weiter gibt der Verdichter 34 auch zusätzlich über Strahlung Wärme an die Oberfläche des Abtauwassers 40 ab, wodurch dieses weiter erwärmt oder erhitzt wird. Durch das Verdunsten oder Verdampfen des Abtauwassers 40 entsteht ein Konvektionsstrom über der Oberfläche des Abtauwassers 40, wodurch ständig neue trockene Luft zu der Oberfläche hingeleitet wird, die dann fähig ist, weiteres verdunstendes oder verdampfendes Abtauwasser 40 aufzunehmen. So wird erreicht, dass, selbst wenn durch eine hohe Luftfeuchtigkeit bedingt viel Abtauwasser 40 anfällt, dieses schnell verdunstet, und die Verdunstungsschale 44 nicht überläuft.
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Der Vorsprung 56 ist in der gezeigten Form durch einen Bügel 62 gebildet, der aus Metall gefertigt ist und in den Aufnahmeraum 60 hineinragt. Der Bügel 62 ist derart an die Wandanordnung 51 des Verdichters 34 angebracht, dass eine Korrosion weitgehend vermieden wird. Dies kann entweder dadurch geschehen, dass der Bügel 62 angeklebt ist und dadurch die Kondensation des bereits verdunsteten Abtauwassers 40 an der Wandanordnung 51 des Verdichters 34 verhindert wird, oder dass der Bügel 62 an die Wandordnung 51 angeschweißt ist, wobei die Schweißstellen (hier nicht gezeigt) ebenfalls durch die Abwärme des Verdichters 34 erwärmt werden und so eine Kondensation des verdampften Abtauwassers 40 vermieden wird. Dadurch ist die Bildung von Kondenswasser an der Wandanordnung 51 unterbunden und eine Korrosion kann weitgehend vermieden werden.
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3 zeigt eine zweite Ausführungsform der Verdunstungsvorrichtung 48.
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Hier wird das Gehäuse 52 des Verdichters 34 wieder über Haltevorrichtungen 50 oberhalb der Verdunstungsschale 44 gehalten. Das Gehäuse 52 weist Zuleitungen 64 zum Zuleiten von Kältemittel 36 sowie eine Ableitung 66 zum Abführen des verdichteten Kältemittels 36 auf.
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Seitlich auf beiden Seiten des Gehäuses 52 ragen Leitungen 42 in den Aufnahmeraum 60 der Verdunstungsschale 44, um so das Abtauwasser 40 aus den Innenräumen 20, 22 des Kältegerätes 10 abzuführen.
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Die Wandanordnung 51 des Gehäuses 52 ist in Richtung der Verdunstungsschale 44, die unterhalb der Wandanordnung 51 angeordnet ist, gewölbt ausgebildet, so dass sie in den Aufnahmeraum 60 hineinragt. Hier wird kein zusätzlicher Vorsprung 56 benötigt, der die Wärme des Verdichters 34 direkt an das Abtauwasser 40 abgibt, sondern die Wärmeleiteinrichtung 58 ist direkt durch die gewölbte Wandanordnung 51 gebildet. Um hier Schäden durch Korrosion zu vermeiden, weist die Wandanordnung 51 eine Wandstärke von mehreren Millimetern auf, so dass auch eine geringfügige Korrosion nicht zu einem Durchbruch in dem Gehäuse 52 führt. Somit kann eine hohe Lebensdauer gewährleistet werden.
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Mit der in den 2 und 3 gezeigten Anordnung soll möglichst vermieden werden, dass die Verdunstungsschale 44 beim Nutzer des Kältegerätes überläuft. Weiterhin besteht der Vorteil, dass dies über möglichst wenige Komponenten und über geringe Fertigungsaufwendungen realisiert werden kann.
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Beim Betrieb von Kältegeräten 10 wird das anfallende Abtauwasser 40 in einer Verdunstungsschale 44 aufgefangen, welche üblicherweise in einem Bereich des Maschinenraumes (nicht gezeigt). Das dann aufgefangene Abtauwasser 40 verdunstet, begünstigt durch die Wärme des Verdichters 34.
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Mit zunehmend geringerem Energieverbrauch der Haushaltskältegeräte 10 wird immer weniger Abwärme für die Verdunstung des Abtauwassers 40 frei. Dies führte in der Vergangenheit dazu, dass immer größere Verdunstungsschalen 44, eine Vielzahl von Verdunstungsoberflächen oder eine Beheizung der Verdunstungsschale 44 über den Kältemittelkreislauf 18 realisiert wurde.
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Wenn die Verdunstungsschale 44 unter dem Verdichter 34 platziert wird, hat dies den Vorteil, dass bei den beengten Platzverhältnissen im nicht gezeigten Maschinenraum nicht noch weitere Verdunstungsoberflächen generiert werden müssen.
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Hierbei werden insbesondere zwei Effekte ausgenutzt. Da der Verdichter 34 warm ist, strahlt er Wärme ab und heizt somit das in der unteren Verdunstungsschale 44 stehende Abtauwasser 40 direkt auf und steigert damit durch die erhöhte Wassertemperatur die Verdunstungsleistung. Weiter wird die den Verdichter 34 umgebende Luft durch die Temperaturunterschiede, d. h. durch natürliche Konvektion, bewegt und schafft somit einen Luftaustausch in unmittelbarer Nähe der Wasseroberfläche des Abtauwassers 40. Dies führt zu einer erhöhten Verdunstungsleistung durch verbesserte Luftzufuhr.
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Neue effiziente Verdichter 34 weisen zunehmend die Eigenschaft auf, dass diese am unteren Gehäuseteil des Verdichters 34 wärmer sind als oben, da beispielsweise die Sauggaskühlung des Verdichteröles entfällt o. ä.
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Gemäß der hier gezeigten Ausführungsform wird unter dem Verdichter 34 eine Verdunstungsschale 44 platziert. Um den Wärmetransfer auf das unten anstehende Abtauwasser 40 zu erhöhen, können dem Verdichter 34 ein oder mehrere wärmeleitende Teile im unteren Bereich angefügt werden, z. B. ein Metallteil. Diese können so ausgeprägt sein, dass sie bei erhöhtem Füllstand der Verdunstungsschale 44 in das Abtauwasser 40 hineinragen und somit eine Wärmeleitung vom Verdichtergehäuse 52 in das Abtauwasser 40 realisiert wird. Dabei könnte in einer Ausführungsart dieser thermischen Verbindung ein Metallbügel 62 angeschweißt sein. Dieses Verfahren wird z. B. praktiziert, um Verdunstungsschalen 44 auf dem Verdichter 34 zu verrasten. Sollte sich wenig Wasser in der Verdunstungsschale 44 befinden, ragt das thermische Verbindungsteil lediglich in die Luft unterhalb des Verdichters 34.
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Die Abstände dieses thermischen Verbindungsteiles sind dabei so gewählt, dass beim Transport des Kältegerätes 10 kein direkter Kontakt zur Verdunstungsschale 44 stattfinden kann, um mechanische Belastungen auf den Verdichter 34 und auf das angeschweißte Teil bzw. die angeschweißten Teile zu vermeiden. Insgesamt sollten das Korrosionsrisiko und daraus resultierende Schäden für den Kältemittelkreislauf 18 gering sein, da der Verdichter 34 die Wärmezufuhr darstellt und damit Kondensation an der Schweißstelle ausgeschlossen ist. Weiterhin ist das Verdichtergehäuse 52 typischerweise mit einigen Millimeter Wandstärke ausgeführt, so dass auch ein gewisses Maß an Korrosion akzeptiert werden kann.
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Eine andere Ausführungsart könnte ein Ankleben eines thermisch leitenden Verbindungsteiles sein. Dies hätte eventuell den Vorteil von reduziertem Korrosionsrisiko durch die relativ feuchte Luft im Bereich der Kontaktstelle zum Verdichter 34.
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Die einfachste Ausführungsart ist es, die Verdunstungsschale 44 unter dem Verdichter 34 so anzuordnen, dass der Bauch des Verdichters 34 bei höheren Füllständen in das Abtauwasser 40 eintauchen kann. Diese Möglichkeit hängt von der Geometrie des Verdichters 34 ab. Bei sehr flach ausgeprägten Verdichterbäuchen wird diese Lösung eher schwierig, hingegen erleichtem kleine Radien im unteren Bereich des Verdichters 34 diese Lösung wesentlich.
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Vorteile der gezeigten Ausführungsform liegen insbesondere darin, dass die Verdichterabwärme nun auch auf der unteren Seite des Verdichters 34, nicht nur über Strahlung oder Konvektion, sondern auch über Wärmeleitung, zur Erhöhung der Verdunstungsleistung genutzt werden kann. Weiter werden durch den Aufbau keine energiereichen Vibrationen des Verdichters 34 auf die Verdunstungsschale 44 oder den Maschinenraum übertragen, obwohl eine thermische Kopplung herbeigeführt wird. Somit wird die Schallleistung des Kühlgerätes 10 nicht negativ beeinflusst. Außerdem sollte eine funktionsbeeinträchtigende Korrosion des Verdichtergehäuses 52 über die Lebensdauer des Kältegerätes 10 vermieden sein, weil der Verdichter 34 nicht selbst in das Abtauwasser 40 ragt, sondern nur das in das Abtauwasser 40 ragende Teil korrosiv beeinträchtigt werden kann. Zusätzlich ergeben sich beim Transport des Kühlgerätes 10 durch fehlenden mechanischen Kontakt keine weiteren Probleme und durch die erhöhte Oberfläche des Verdichters 34 wird seine Temperatur gesenkt, was seiner Effizienz und seiner Lebensdauer zugute kommt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kältegerät
- 12
- Kühlgefrierkombination
- 13
- Gehäuse des Kältegerätes
- 14
- Kühlfach
- 16
- Gefrierfach
- 18
- Kältemittelkreislauf
- 20
- Innenraum
- 22
- Innenraum
- 24
- Tür
- 26
- Umgebung
- 28
- Verflüssiger
- 30
- Drossel
- 32
- Verdampfer
- 34
- Verdichter
- 36
- Kältemittel
- 38
- Schlangen
- 40
- Abtauwasser
- 42
- Leitungen
- 44
- Verdunstungsschale
- 46
- Wärmequelle
- 48
- Verdunstungsvorrichtung
- 50
- Haltevorrichtung
- 51
- Wandanordnung
- 52
- Gehäuse
- 56
- Vorsprung
- 58
- Wärmeleiteinrichtung
- 60
- Aufnahmeraum
- 62
- Bügel
- 64
- Zuleitung
- 66
- Ableitung