DE102011006907B4 - Wälzkörper - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft einen Wälzkörper mit einem Element aus einem piezoelektrischen Material.
- Es sind Wälzkörper, häufig als Mess-Wälzkörper bezeichnet, bekannt, die ein Element aus einem piezoelektrischen Material umfassen und zusätzlich zu dem Element aus dem piezoelektrischen Material andere Komponenten aufweisen, beispielsweise einen Sender mit einer Antenne bzw. einen Mikrochip, der die von dem piezoelektrischen Element gelieferte Spannungswerte auswertet. Aufgrund der piezoelektrischen Eigenschaften liefert das piezoelektrische Element eine Spannung, wenn ein Druck bzw. eine Kraft auf das piezoelektrische Element einwirkt.
-
DE 10 2006 051 642 A1 beschreibt einen Wälzkörper, der einen hohlzylindrischen Mantel umfasst, innerhalb dessen ein vollzylindrischer Stützkörper angeordnet ist. In einer Nut des Stützkörpers ist ein Sensor, speziell eine Messbrücke aus vier Dehnungsmessstreifen, bzw. ein nach dem SAW (surface acoustic wave) Prinzip arbeitender Chip angeordnet. -
DE 10 2007 006 061 A1 beschreibt die Erfassung und Dämpfung von Schwingungen in einem Lager mittels an der Laufbahn der Wälzlagerringe angebrachter piezoelektrischer Schichten. -
DE 694 12 390 T2 beschreibt einen Wälzkörper, der als einseitig hohler Wälzkörper ausgebildet ist, wobei in der Sacklochbohrung ein Dehnungsmessstreifen angeordnet ist, um Kräfte zu erfassen, die auf den Wälzkörper einwirken. Ein derartiger Wälzkörper kann nur geringe Kräfte übertragen. -
DE 10 2004 026 246 A1 beschreibt einen Rollkörper, der auch als Wälzkörper eines Wälzlagers ausgebildet sein kann, wobei der Wälzkörper eine gestapelte Abfolge von piezoelektrischen Schichten aufweist, die mittels isolierender keramischer Zwischenschichten getrennt sind. Die Herstellung eines derartigen Wälzkörpers aus vielen Schichten und die nachfolgende Formgebung, bei der ein Materialabtrag vorgesehen ist, ist aufwendig. Die keramischen Zwischenschichten machen den Wälzkörper brüchig. - Aufgabe der Erfindung
- Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen einfach herstellbaren Wälzkörper anzugeben, der Kräfte in einem Lager erfassen kann.
- Zusammenfassung der Erfindung
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Wälzkörper nach Anspruch 1 gelöst.
- Das mindestens eine piezoelektrische Element ist innerhalb der Ummantelung leicht anzuordnen und durch den als Elektrode ausgebildeten Abschnitt der Ummantelung bzw. durch den als weitere Elektrode ausgebildeten Abschnitt der Kontaktierung einfach zu beschalten. Aufgrund der Füllung der hohlen Ummantelung durch das mindestens eine piezoelektrische Element kann der Wälzkörper hohe Kräfte bzw. Drücke aufnehmen und erfassen.
- Der Wälzkörper lässt sich sowohl als Sensor beschalten, der Kräfte bzw. Schwingungen in dem Lager erfasst, als auch als Aktor, der Kräften entgegenwirkt bzw. Schwingungen in dem Lager dämpft.
- Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Wälzkörper weiter ein zweites kreisringförmige Element aus einem piezoelektrischen Material umfasst, wobei das zweite Element durch ein elektrisch nichtleitendes Trennelement von dem ersten Element getrennt ist, wobei die Kontaktierung des ersten Elementes das Trennelement durchsetzt. Insbesondere sind zwei oder mehr Kontaktierungen des ersten Elementes vorgesehen, die voneinander elektrisch isoliert sind und jeweils das Trennelement durchsetzen. Die beiden piezoelektrischen Elemente erfassen Kräfte bzw. Drücke an unterschiedlichen Stellen des Wälzkörpers bzw. des Lagers. Dabei lässt sich ein genaueres, ortsaufgelöstes Bild der Kräfte bzw. Drücke in dem Lager erhalten. Die mindestens zwei piezoelektrischen Elemente können so ausgebildet sein, dass sie Kräfte bzw. Drücke in unterschiedlichen Richtungen erfassen können, insbesondere für den Fall, dass die piezoelektrischen Elemente als Zuschnitte aus piezoelektrischen Kristallen ausgebildet sind, die Vorzugsrichtungen aufweisen, entlang derer Kräfte bzw. Drücke eine besonders hohe Spannung hervorrufen.
- Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Wälzkörper weiter einen Energiespeicher und/oder eine Antenne umfasst.
- Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung.
- Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die anliegende Zeichnung näher beschrieben und erläutert.
- Kurze Beschreibung der Zeichnung
-
1 zeigt schematisch eine teilweise geschnittene Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Wälzkörpers. - Detaillierte Beschreibung der Zeichnung
-
1 zeigt einen Wälzkörper für ein nicht näher dargestelltes Wälzlager, wobei das drehsymmetrische Korpus1 des Wälzkörpers ein erstes Element2 aus einem piezoelektrischen Material umfasst. Das erste piezoelektrische Element2 ist als kreisringförmiger, im wesentlichen hohlzylindrischer Zuschnitt aus einem piezoelektrischen Kristall ausgebildet, wobei eine mittige Bohrung vorgesehen ist. - Der Wälzkörper weist eine Drehachse
3 auf, entlang derer die mittige Bohrung des ersten piezoelektrischen Elementes2 ausgerichtet ist, so dass das erste piezoelektrische Element2 die Drehachse3 konzentrisch umgibt. - Das Korpus
1 des Wälzkörpers umfasst weiter eine Ummantelung4 , die als Hülse ausgebildet ist, innerhalb derer das erste piezoelektrische Element2 angeordnet ist. Die äußere Mantelfläche des ersten piezoelektrischen Elementes2 sitzt dabei mittels Presssitz an der inneren Mantelfläche der Ummantelung, so dass ein inniger, insbesondere elektrisch leitender Kontakt entsteht. Die Ummantelung4 besteht aus einem Metall oder weist zumindest an der inneren Mantelfläche eine elektrisch leitfähige Beschichtung aus, ist also mindestens abschnittsweise elektrisch leitend. - Das Korpus
1 des Wälzkörpers umfasst weiter eine elektrische Kontaktierung5 , die innerhalb der Bohrung des ersten piezoelektrischen Elementes2 angeordnet ist, wobei die Kontaktierung5 das erste piezoelektrische Element2 mit einer innerhalb der Ummantelung4 vorgesehenen Auswerteelektronik6 verbindet. Die Kontaktierung5 ist als zylindrischer Stab ausgebildet, der ein der Bohrung des ersten piezoelektrischen Elementes2 so angeordnet ist, dass die äußere Wandung des Stabes an der inneren Mantelfläche des ersten piezoelektrischen Elementes2 anliegt, so dass eine elektrisch leitende Verbindung zwischen dem voll- oder hohlzylindrischen Stab und dem ersten piezoelektrischen Element2 ausgebildet ist. - Die Ummantelung
4 bzw. ein elektrisch leitender Abschnitt der Ummantelung4 ist dabei als erste Elektrode und die Kontaktierung5 als zweite Elektrode des ersten piezoelektrischen Elementes2 geschaltet. - Tritt im Bereich des Wälzlagers eine Kraft bzw. ein Druck auf, bewirkt dies im Bereich des ersten piezoelektrischen Elementes
2 des Wälzkörpers aufgrund des piezoelektrischen Effektes das Auftreten einer elektrischen Spannung zwischen den beiden Elektroden, die von der Auswerteelektronik6 erfasst, ggf. elektronisch bearbeitet und bei Bedarf ausgewertet und mittels einer Antenne7 an einen außerhalb des Wälzkörpers befindlichen Empfänger übermittelt werden kann. Die Auswerteelektronik umfasst beispielsweise einen Energiespeicher, der die Antenne7 mit Energie versorgt. - In dem vorstehend beschriebenen Fall wird der Wälzkörper als Sensor verwendet, der Kräfte bzw. Schwingungen in dem Wälzlager erfasst. Der Wälzkörper kann auch als Aktor verwendet werden, so dass das erste piezoelektrische Element
2 zu Eigenschwingungen angeregt wird, die Körperschall-Schwingungen innerhalb des Wälzlagers entgegenwirken. - Das Korpus
1 des Wälzkörpers umfasst weiter ein zweites, im wesentlichen kreisringförmiges Element8 aus einem piezoelektrischen Material, insbesondere aus dem gleichen Material wie das erste piezoelektrische Element2 . Das zweite piezoelektrische Element8 ist auf der Drehachse3 durch ein elektrisch nichtleitendes Trennelement9 von dem ersten piezoelektrischen Element2 isoliert angeordnet. Innerhalb einer Bohrung in dem hohlzylindrischen zweiten piezoelektrischen Element8 ist eine zweite Kontaktierung10 angeordnet, die als hohler Stab ausgebildet ist, dessen äußere Wandung die innere Mantelfläche der Bohrung des zweiten piezoelektrischen Elementes8 elektrisch leitend kontaktiert. Innerhalb der zweiten Kontaktierung10 , von dieser elektrisch isoliert, ist die erste Kontaktierung5 geführt, die das erste piezoelektrische Element2 mit der Auswerteeinheit6 verbindet. Die zweite Kontaktierung10 ist als zweite Elektrode des zweiten piezoelektrischen Elementes8 ausgebildet und verbindet das zweite piezoelektrische Element8 mit der Auswerteeinheit6 . Als erste Elektrode des zweiten piezoelektrischen Elementes8 die die Ummantelung4 , die beide piezoelektrische Elemente2 ,8 sowie die Auswerteeinheit6 umgibt. - Das zusätzlich zu dem ersten piezoelektrischen Element
2 vorgesehene zweite piezoelektrische Element8 bietet die Möglichkeit, die Kraft bzw. den Druck an einer anderen Stelle des Wälzkörpers zusätzlich zu messen. Das zweite piezoelektrische Element8 ist als Zuschnitt aus einem piezoelektrischen Kristall ausgebildet, wobei die Schnittebene von der des ersten piezoelektrischen Elementes2 abweicht, so dass beispielsweise das erste piezoelektrische Element2 auf Kräfte senkrecht zu der Drehachse3 und das zweite piezoelektrische Element8 auf Kräfte parallel zu der Drehachse3 anspricht, wobei ausgenutzt wird, dass die in piezoelektrischen Kristallen generierte Spannung eine Vorzugsrichtung aufweist. Aufgrund der beiden voneinander unabhängigen Kontaktierungen5 ,10 lassen sich die Spannungen der beiden piezoelektrischen Elemente2 ,8 unabhängig voneinander erfassen und auswerten. - Das Korpus
1 des Wälzkörpers umfasst ein drittes Element11 aus einem piezoelektrischen Material, das, durch ein zweites Trennelement12 von dem zweiten piezoelektrischen Element8 getrennt, innerhalb der Ummantelung4 angeordnet ist. Das zweite Trennelement12 wird dabei von der ersten Kontaktierung5 sowie von der zweiten Kontaktierung10 der ersten beiden piezoelektrischen Elemente2 ,8 durchsetzt. - Die Ummantelung ist dabei als gemeinsame Elektrode aller drei piezoelektrischen Elemente
2 ,8 ,11 vorgesehen. Das dritte piezoelektrische Element11 ist mittels einer dritten Kontaktierung13 mit der Auswerteeinheit6 verbunden, wobei die dritte Kontaktierung13 als hohler Stab ausgebildet ist, innerhalb dessen die erste Kontaktierung5 sowie die zweite Kontaktierung10 der beiden ersten piezoelektrischen Elemente2 ,8 untereinander elektrisch isoliert geführt sind. - Die drei piezoelektrischen Elemente
2 ,8 ,11 lassen sich unabhängig von einander ansprechen und auswerten. - Es versteht sich, dass das Korpus
1 des Wälzkörpers weitere piezoelektrische Elemente umfassen kann, wo je zwei bei benachbarte piezoelektrische Elemente durch ein elektrisch isolierendes Trennelement, beispielsweise aus einem Kunststoff oder einer isolierenden Keramik, getrennt sind. - Mittels der Antenne
7 lassen sich die Daten, insbesondere die Messwerte, die in der Auswerteeinheit6 erfasst und ermittelt werden, an einen außerhalb des Wälzkörpers vorgesehenen Empfänger übermitteln, beispielsweise durch eine hochfrequente Übertragung nach dem Transformatorprinzip, wobei der Empfänger die hochfrequente Wechselspannung gleichrichtet und als Energieversorgung verwendet. - Der genannte Empfänger ist beispielsweise in einem Lagerdeckel des Wälzlagers angeordnet und umfasst einen Mikrocontroller, der die übermittelten Messdaten aufbereitet und weiterverarbeitet sowie die Energieversorgung des Empfängers steuert.
- Die Kontaktierungen
5 ,10 ,13 in dem Korpus1 des Wälzkörpers können zur Erfassung der Temperatur des Wälzkörpers sowie des Wälzlagers herangezogen werden, wobei die Temperaturabhängigkeit des elektrischen Widerstandes der Leitungen der Kontaktierungen erfasst und ermittelt wird. Die temperaturabhängige Spannung bzw. der temperaturabhängige Widerstand wird in der Auswerteeinheit6 umgewandelt und an dem Empfänger übermittelt. Es versteht sich, dass innerhalb der Auswerteeinheit ein Temperatursensor integriert sein kann, beispielsweise einen Pt100-Temperatursensor, der unabhängig von den Kontaktierungen5 ,10 ,13 ermöglicht, die Temperatur in dem Wälzkörper zu ermitteln. - Die Auswerteeinheit
6 kann weiter einen Beschleunigungsmesser umfassen, dessen Messwerte direkt an den Empfänger übermittelt werden. - Innerhalb eines Wälzlagers kann mindestens einer der Wälzkörper durch einen erfindungsgemäßen Wälzkörper ersetzt werden, wobei der vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Wälzkörper aufgrund des Kontaktes der piezoelektrischen Elemente
2 ,8 ,11 mit der diese aufnehmenden, gemeinsamen Ummantelung4 eine für viele Anwendungen ausreichende Tragfähigkeit aufweist, die größer ist als die Tragfähigkeit von Hohlrollen. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Korpus
- 2
- erstes piezoelektrisches Element
- 3
- Drehachse
- 4
- Ummantelung
- 5
- Kontaktierung
- 6
- Auswerteelektronik
- 7
- Antenne
- 8
- zweites piezoelektrisches Element
- 9
- Trennelement
- 10
- zweite Kontaktierung
- 11
- drittes piezoelektrisches Element
- 12
- zweites Trennelement
- 13
- dritte Kontaktierung
Claims (3)
- Wälzkörper für ein Wälzlager, umfassend mindestens ein im wesentlichen kreisringförmiges Element (
2 ;8 ;11 ) aus einem piezoelektrischen Material, eine elektrisch leitende Ummantelung (4 ), innerhalb derer das Element (2 ;8 ;11 ) aufgenommen ist, und eine Kontaktierung (5 ;10 ;13 ), die das Element (2 ;8 ;11 ) mit einer in der Ummantelung (4 ) aufgenommen Auswerteelektronik (6 ) verbindet, wobei die Ummantelung (4 ) eine erste Elektrode und die Kontaktierung (5 ;10 ;13 ) eine zweite Elektrode für das Element (2 ;8 ;11 ) aufweist. - Wälzkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, weiter umfassend ein zweites kreisringförmige Element (
8 ;11 ) aus einem piezoelektrischen Material, wobei das zweite Element (8 ;11 ) durch ein elektrisch nicht-leitendes Trennelement (9 ;12 ) von dem ersten Element (2 ;8 ) getrennt ist, wobei die Kontaktierung (5 ;10 ) des ersten Elementes (2 ;8 ) das Trennelement (9 ;12 ) durchsetzt. - Wälzkörper nach Anspruch 1 oder 2, weiter umfassend einen Energiespeicher und/oder eine Antenne (
7 ).
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R081 | Change of applicant/patentee |
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