DE102011003598A1 - Elektronische Auslöseeinheit für einen elektrischen Schalter - Google Patents
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Abstract
Es wird eine elektronische Auslöseeinheit für einen elektrischen Schalter offenbart, die mindestens einen elektrischen Anschluss aufweist, die in den elektrischen Schalter montierbar ist und im montierten Zustand mit diesem zur Auslösung des Schalters zusammenwirkt, wobei in Einbaulage des elektrischen Schalters die montierte Auslöseeinheit mindestens eine nach vorne gerichtete Vorderfläche, mindestens eine nach hinten gerichtete Rückfläche und Seitenflächen aufweist, wobei im montierten Zustandrei zugänglich ist, und wobei sich der elektrische Anschluss an einer der frei zugänglichen Seitenflächen der Auslöseeinheit befindet.
Description
- Elektrische Schalter dienen dem Schalten von elektrischen Strömen. Eine Klasse von elektrischen Schaltern sind die sogenannten Leistungsschalter, die typischerweise Ströme von mehr als 100 A schalten können. Leistungsschalter sind typischerweise in einem Gehäuse untergebracht. Die einzelnen Phasen der Ströme werden typischerweise in sogenannten Pol-Kassetten geschaltet. Polkassetten sind Gehäuse, in denen ein Beweg- und ein Festkontakt untergebracht sind, die mechanisch getrennt bzw. zusammengebracht werden können zum Aus- bzw. Einschalten der Ströme. Die Mechaniken zur Betätigung des Ein- und Ausschaltens der einzelnen Pol-Kassetten werden so zusammengefasst, dass sie mit einer einzigen Handhabe am elektrischen Schalter geschaltet werden können.
- Zusätzlich zur Funktionalität des Ein- bzw. Ausschaltens des elektrischen Stromes wird im Gehäuse eines elektrischen Schalters oftmals eine elektronische Auslöseeinheit (electronic trip unit, ETU) untergebracht. Die elektronische Auslöseeinheit hat die Aufgabe, ein vom elektrischen Schalter erhaltenes Stromsignal zu analysieren bezüglich beispielsweise Kurzschlüssen oder Überströmen. Die elektronische Auslöseeinheit löst, sobald sie einen Kurzschluss oder Überstrom detektiert, den elektrischen Schalter aus, was bedeutet, dass der Schalter ausgeschaltet wird, indem die Kontakte getrennt werden und dadurch der Stromfluss unterbrochen wird.
- Für eine Weiterverarbeitung der Eingangs- oder Ausgangssignale der elektronischen Auslöseeinheit wird in manchen Anwendungen diese mit weiteren elektrischen Geräten verbunden. Als weitere elektrische Geräte kommen z. B. ein Fehlerstromschutzschalter (residual current device, RCD) oder ein externer N-Leiter-Wandler in Frage. Diese werden typischerweise mittels einer Kabelverbindung mit der elektronischen Auslöseeinheit verbunden, wobei die elektronische Auslöseeinheit selber über Kontakte im Gehäuse des elektrischen Schalters mit diesem zusammenwirkt. Die Anschlüsse für die weiteren elektrischen Geräte liegen typischerweise auf der Bedienfläche der elektronischen Auslöseeinheit und sind dort nach Entfernen einer Abdeckung erreichbar. Ebenso können sich die Anschlüsse für die weiteren elektrischen Geräte in einer sogenannten Zubehörtasche des Schalters befinden. Als Zubehörtasche wird der Raum im Gehäuse eines elektrischen Schalters bezeichnet, der sich in Einbaulage neben der Handhabe befindet, während die elektronische Auslöseeinheit typischerweise oberhalb oder unterhalb der Handhabe angeordnet ist.
- Typischerweise werden die oben beschriebenen elektrischen Schalter in einem Schaltschrank eingebaut. Dieser wird mit einer Türe versehen, um ein unbefugtes Bedienen der Schalter und anderen Einbauten zu verhindern. Aus Platzgründen ist oftmals zwischen der Oberfläche des elektrischen Schalters und der Tür nicht viel Raum vorhanden. Wenn sich nun die Anschlüsse für die weiteren elektrischen Geräte auf der Bedienfläche der elektronischen Auslöseeinheit oder in einer Zubehörtasche befinden, ist es oftmals schwerlich möglich, die Tür des Schaltschranks zu schließen bzw. es werden Schaltschränke mit einer größeren Einbautiefe benötigt.
- Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine elektronische Auslöseeinheit für einen elektrischen Schalter mit mindestens einem elektrischen Anschluss zur Verfügung zu stellen, an die möglichst platzsparend weitere elektrische Geräte angeschlossen werden können.
- Die Aufgabe wird gelöst gemäß Anspruch 1. Die elektronische Auslöseeinheit für einen elektrischen Schalter weist mindestens einen elektrischen Anschluss auf, wobei die Auslöseeinheit in den elektrischen Schalter montierbar ist und im montierten Zustand mit diesem zur Auslösung des Schalters zusammenwirkt, wobei in Einbaulage des elektrischen Schalters die montierte Auslöseeinheit mindestens eine nach vorne gerichtete Vorderfläche, mindestens eine nach hinten gerichtete Rückfläche und Seitenflächen aufweist, und wobei im montierten Zustand der Auslöseeinheit wenigstens eine der Seitenflächen frei zugänglich ist, wobei sich der elektrische Anschluss an einer der frei zugänglichen Seitenflächen der Auslöseeinheit befindet.
- Vorteilhaft ist hierbei, dass die Bauhöhe eines Schaltschrankes, in den der elektrische Schalter montiert ist, bei Anschluss weiterer elektrischer Geräte nicht vergrößert werden muss.
- In einer Ausführungsform ist der elektrische Anschluss in Einbaulage des elektrischen Schalters nach unten gerichtet. Dadurch wird sichergestellt, dass die Verkabelung weiterer elektrischer Geräte besonders platzsparend vorgenommen werden kann.
- In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass der elektrische Anschluss mit einem Verschlusselement versehen ist. Dies gewährleistet, dass der Anschluss vor Schmutz und Berührung gesichert ist.
- Vorteilhafterweise kann das Verschlusselement einteilig ausgebildet sein. Dadurch kann es besonders kostengünstig hergestellt werden.
- In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Verschlusselement mit einem Rastpunkt versehen, der im geschlossenen Zustand des Verschlusselementes mit dem Gehäuse der Auslöseeinheit verrastet. Dadurch kann das unbeabsichtigte Öffnen des Verschlusselementes verhindert werden.
- Ebenso kann das Verschlusselement vorteilhafterweise mit einer Wulst versehen sein, so dass es leichter bedienbar beim Öffnen oder Schließen ist.
- In einer weiteren Ausführungsform ist das Verschlusselement unverlierbar mit der elektronischen Auslöseeinheit verbunden.
- Der elektrische Anschluss kann als Buchse ausgebildet sein, in die ein Stecker einsteckbar ist.
- Die Erfindung wird im Weiteren anhand der nachfolgenden Figuren beschrieben.
-
1 elektronische Auslöseeinheit für einen elektrischen Schalter mit drei elektrischen Anschlüssen, und -
2 elektronische Auslöseeinheit für einen elektrischen Schalter mit drei elektrischen Anschlüssen und einen eingesteckten Stecker. -
1 zeigt einen elektrischen Schalter mit einer elektronischen Auslöseeinheit100 . Die elektronische Auslöseeinheit ist im elektrischen Schalter montiert und wirkt mit diesem zur Auslösung des Schalters zusammen. Die elektronische Auslöseeinheit100 wird dabei typischerweise in einen Gehäuseschacht des elektrischen Schalters eingeführt und mittels Steckkontakten kontaktiert. Bei jeder elektronischen Auslöseeinheit100 gibt es mindestens eine nach vorne gerichtete Vorderfläche, mindestens eine nach hinten gerichtete Rückfläche und Seitenflächen, wenn die Auslöseeinheit100 im elektrischen Schalter montiert ist und dieser sich in Einbaulage befindet. Die elektronische Auslöseeinheit100 weist auf dem Bedienfeld, welches von einer der Vorderflächen gebildet wird, eine Frontabdeckung110 auf. Anschlüsse für weitere elektrische Geräte befanden sich bisher typischerweise unter dieser Frontabdeckung110 . - Die elektronische Auslöseeinheit
100 aus1 weist im montierten Zustand frei zugängliche Seitenflächen151 und152 auf. Weitere Seitenflächen der Auslöseeinheit100 können sich im Gehäuse des elektrischen Schalters verbergen und sind daher nicht frei zugänglich. Die elektronische Auslöseeinheit100 weist zusätzlich drei elektrische Anschlüsse191 ,192 und193 auf. Diese sind in der1 an der Seitenfläche152 der elektronischen Auslöseeinheit100 angeordnet. Die elektrischen Anschlüsse191 ,192 und193 sind als Öffnungen im Gehäuse der elektronischen Auslöseeinheit100 ausgebildet. - Oftmals werden elektrische Schalter in Schaltschränken montiert, wobei mehrere elektrische Schalter nebeneinander angeordnet sind. Dadurch ist es vorteilhaft, die elektrischen Anschlüsse
191 ,192 und193 nicht an der Seitenfläche151 anzuordnen, da hier ein benachbarter elektrischer Schalter montiert sein kann. Es ist daher vorteilhaft, dass die elektrischen Anschlüsse191 ,192 und193 in Einbaulage des elektrischen Schalters nach unten gerichtet sind, wie es in1 an der Seitenfläche152 dargestellt ist. - Dadurch, dass die elektrischen Anschlüsse
191 ,192 und193 in Einbaulage des elektrischen Schalters nach unten gerichtet sind, wird bei Anschluss eines Steckers und einer Kabelverbindung an den elektrischen Anschlüssen191 ,192 und193 zur Verbindung mit den Ausgängen eines weiteren elektrischen Geräts wenig Platz verbraucht und die Bauhöhe eines den Schalter umgebenen Schrankes muss nicht vergrößert werden. - Die elektrischen Anschlüsse
191 ,192 und193 , die in1 als Öffnungen in der Seitenfläche152 der elektronischen Auslöseeinheit100 dargestellt sind, sind mit Verschlusselementen161 ,162 und163 versehen. Diese Verschlusselemente verhindern ein Verschmutzen oder ein Berühren der elektrischen Kontakte. Die Verschlusselemente161 ,162 und163 sind einteilig ausgebildet und weisen jeweils einen Rastpunkt181 und eine Wulst180 auf. Im geschlossenen Zustand des Verschlusselementes161 ,162 ,163 verrastet der Rastpunkt181 mit dem Gehäuse der elektronischen Auslöseeinheit100 . Der Rastpunkt181 verhindert, dass sich das Verschlusselement161 ,162 ,163 unbeabsichtigt öffnet. Gerade im Auslösefall des elektrischen Schalters wird dieser mechanisch erschüttert und der Rastpunkt181 verhindert das unbeabsichtigte Öffnen des Verschlusselementes161 ,162 ,163 . Die Wulst180 erleichtert das Auf- oder Zuschieben des Verschlusselementes161 ,162 ,163 . Das Verschlusselement161 des ersten elektrischen Anschlusses191 ist in1 geschlossen dargestellt. Ebenso ist in1 das Verschlusselement162 des zweiten elektrischen Anschlusses192 in geschlossener Stellung. Das Verschlusselement163 des dritten elektrischen Anschlusses193 ist geöffnet dargestellt in1 . Beim dritten Anschluss193 ist nur noch die Wulst180 zu sehen, welche für einen Benutzer zum Schließen des Verschlusselementes163 leicht greifbar ist. - Die einteilig ausgebildeten Verschlusselemente
161 ,162 und163 können aus Kunststoff hergestellt sein. Dabei kann es sich um einen thermo- oder duroplastischen Kunststoff handeln. - Die Verschlusselemente
161 ,162 ,163 sind unverlierbar mit der Auslöseeinheit100 verbunden. Durch die Ausgestaltung des Verschlusselementes, welches einteilig ausgebildet und unverlierbar mit der Auslöseeinheit verbunden ist, und durch das Versehen des Verschlusselementes mit einem Rastpunkt und einer Wulst, ist der elektrische Anschluss191 ,192 ,193 besonders komfortabel gesichert gegen Berührung und Schmutz. - In
2 sind die elektrischen Anschlüsse191 ,192 ,193 als Buchsen ausgebildet, in die jeweils ein Stecker einsteckbar ist. Das Verschlusselement163 des dritten elektrischen Anschlusses193 ist geöffnet und in diese Öffnung ist der Stecker190 eingeführt. Über den Stecker190 und das dazugehörige Kabel kann ein weiteres elektrisches Gerät mit der elektronischen Auslöseeinheit100 verbunden werden. - Erfindungsgemäß kann die elektronische Auslöseeinheit
100 mit jeder beliebigen Anzahl an elektrischen Anschlüssen an einer der Seitenflächen der Auslöseeinheit versehen sein. - Die Buchse, in die der Stecker eines weiteren elektrischen Gerätes einsteckbar ist, kann als Platine mit Kontaktflächen ausgebildet sein. Ebenso kann der elektrische Anschluss ein elektrisches Kontaktfeld bzw. eine Buchse für ein elektrisches Kontaktfeld sein. Alle möglichen Verbindungstechniken für Steckverbindungen können im elektrischen Anschluss implementiert werden.
Claims (8)
- Elektronische Auslöseeinheit (
100 ) für einen elektrischen Schalter, wobei die Auslöseeinheit (100 ) mindestens einen elektrischen Anschluss (191 ;192 ;193 ) aufweist, wobei die Auslöseeinheit (100 ) in den elektrischen Schalter montierbar ist und im montierten Zustand mit diesem zur Auslösung des Schalters zusammenwirkt, wobei in Einbaulage des elektrischen Schalters die montierte Auslöseeinheit (100 ) mindestens eine nach vorne gerichtete Vorderfläche, mindestens eine nach hinten gerichtete Rückfläche und Seitenflächen aufweist, und wobei im montierten Zustand der Auslöseeinheit (100 ) wenigstens eine der Seitenflächen (151 ;152 ) frei zugänglich ist, dadurch gekennzeichnet, dass sich der elektrische Anschluss (191 ;192 ;193 ) an einer der frei zugänglichen Seitenflächen (151 ;152 ) der Auslöseeinheit (100 ) befindet. - Elektronische Auslöseeinheit (
100 ) gemäß Anspruch 1, bei dem der mindestens eine elektrische Anschluss (191 ;192 ;193 ) in Einbaulage des elektrischen Schalters nach unten gerichtet ist. - Elektronische Auslöseeinheit (
100 ) gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, bei dem der mindestens eine elektrische Anschluss (191 ;192 ;193 ) mit einem Verschlusselement (161 ;162 ;163 ) versehen ist. - Elektronische Auslöseeinheit (
100 ) gemäß Anspruch 3, bei der das Verschlusselement (161 ;162 ;163 ) einteilig ausgebildet ist. - Elektronische Auslöseeinheit (
100 ) gemäß einem der Ansprüche 3 oder 4, bei der das Verschlusselement (161 ;162 ;163 ) mit einem Rastpunkt (181 ) versehen ist, der im geschlossenen Zustand des Verschlusselementes (161 ;162 ;163 ) mit dem Gehäuse der Auslöseeinheit (100 ) verrastet. - Elektronische Auslöseeinheit (
100 ) gemäß einem der Ansprüche 3 bis 5, bei der das Verschlusselement (161 ;162 ;163 ) mit einer Wulst (180 ) versehen ist zur leichteren Bedienbarkeit beim Öffnen oder Schließen des Verschlusselementes. - Elektronische Auslöseeinheit (
100 ) gemäß einem der Ansprüche 3 bis 6, bei dem das Verschlusselement (161 ;162 ;163 ) unverlierbar mit der Auslöseeinheit (100 ) verbunden ist. - Elektronische Auslöseeinheit (
100 ) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, bei dem der mindestens eine elektrische Anschluss (191 ;192 ;193 ) als Buchse ausgebildet ist in den ein Stecker (190 ) einsteckbar ist.
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