-
Die Erfindung betrifft ein System zur Verbindung von zwei Bauteilen, einen Haltebock für ein derartiges System, sowie eine Spiegelanordnung für Kraftfahrzeuge, welche ein derartiges System bzw. einen derartigen Haltebock verwendet.
-
Bei der Verbindung zweier Bauteile, von den wenigstens eines rohr- oder hülsenförmig ist und welche zur Verbindung über einen gewissen Teilbetrag ihrer jeweiligen Längserstreckung ineinander gesteckt werden, besteht in der Praxis oftmals die Anforderung, diese Steckverbindung nicht lose, sondern gesichert im Sinne einer verdreh- und verstellfesten Lagefixierung der beiden Bauteile zueinander auszulegen. Der Anforderung nach einer Verdrehsicherung kann besonders einfach dadurch nachgekommen werden, dass die beiden Bauteile keine rundkomplementären Querschnitte, sondern eckig/komplementäre, insbesondere viereckig/komplementäre Querschnitte (z. B. in Form von Vierkantrohren oder -stutzen) erhalten. Nach einem Ineinanderstecken der beiden Bauteile mit den entsprechenden Querschnitten ist – von einem gewissen Spiel abgesehen – eine im Wesentlichen verdrehfeste Lagebeziehung der beiden Bauteile zueinander erhalten.
-
Zur Sicherung von axialen Relativbewegungen der beiden Bauteile zueinander ist aus der Praxis eine Vielzahl von Verbindungstechniken bekannt, beispielsweise Schraub- oder Steckbolzen, welche in den Wandungen der beiden Bauteile ausgebildete und miteinander fluchtende Bohrungen durchsetzen, Schnapp- oder Rastverbindungen mit unter Federspannung stehenden Rastelementen an einem Bauteil, welche in komplementäre Rastvertiefungen am anderen Bauteil eingreifen, etc. Des Weiteren ist es übliche Praxis, zwei ineinander gesteckte Bauteile durch eine Punkt- oder Längsschweißnaht, eine punkt- oder flächenförmige Verklebung oder dergleichen miteinander zu verbinden.
-
Die beiden letztgenannten Möglichkeiten haben den Nachteil, dass eine Trennung der beiden Bauteile auf zerstörungsfreie Weise in der Regel nicht mehr gegeben ist.
-
Bolzen oder Splinte, welche miteinander in Fluchtung befindliche Bohrungen in den beiden Bauteilen durchsetzen, müssen ihrerseits gesichert werden (Schraubbolzen, Federringsicherungen etc.) und sehen oftmals aufgrund der vom Außenumfang der ineinander gesteckten Bauteile vorstehenden Bolzen- oder Splintendabschnitte unansehnlich aus. Kugelverrastungen oder dergleichen haben oftmals nur geringe Haltekräfte und sind zudem aufwendig und damit teuer.
-
Aus
DE 60025104 T2 bzw.
EP1086855 B1 ist ein System zur Verbindung von zwei Bauteilen bekannt, das ein erstes Verbindungselement in Form eines einseitig offenen, rohrförmigen Stutzens und ein zweites Verbindungselement in Form eines in den rohrförmigen Stutzen mit Spiel einführbaren Haltebocks umfasst. In dem Stutzen ist eine erste Anlagefläche und eine erste Nut vorgesehen. Der Haltebock umfasst einen Grundkörper, an dem ein erster Haltezapfen zum Eingriff in die erste Nut und eine in Einführrichtung hinter dem ersten Haltezapfen angeordnete Führungsfläche vorgesehen ist, wobei die Führungsfläche der ersten Anlagefläche zugeordnet und zu dieser in spitzem Winkel geneigt ist. Durch eine Klemmeinrichtung, die bei Betätigung gegen eine erste Druckfläche auf den Grundkörper drückt, damit die geneigte Führungsfläche gegen die erste Anlagefläche drückt und damit den Haltebock in dem Stutzen verkantet.
-
Die vorliegende Erfindung hat es sich dem gegenüber zur Aufgabe gemacht, ein in Frage stehendes System zur Verbindung von zwei Bauteilen zu schaffen, mit dem die beiden Bauteile mit geringem montagetechnischem Aufwand und in einer ästhetisch überzeugenden Weise sicher gegeneinander lagefixiert werden können.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die vorliegende Erfindung gemäß Anspruch 1 ein System zur Verbindung von zwei Bauteilen vor, mit einem ersten Verbindungselement in Form eines zumindest einseitig offenen, rohrförmigen Stutzens, wobei in dem Stutzen eine erste Anlagefläche und eine erste Nut vorgesehen ist; einem zweiten Verbindungselement in Form eines in den rohrförmigen Stutzen mit Spiel einführbaren Haltebocks, wobei der Haltebock einen Grundkörper umfasst, an dem Grundkörper ein erster Haltezapfen zum Eingriff in die erste Nut und eine (in Einführrichtung des zweiten Verbindungselements in das erste Verbindungselement) hinter dem Haltezapfen angeordnete Führungsfläche vorgesehen ist, die der ersten Anlagefläche zugeordnet und zu dieser in einem spitzen Winkel geneigt ist; und einer Klemmeinrichtung, die den Stutzen an der der ersten Anlagefläche gegenüberliegenden Seite durchsetzt und bei Betätigung gegen eine erste Druckfläche auf dem Grundkörper drückt, damit die geneigte Führungsfläche gegen die erste Anlagefläche drückt und damit den Haltebock in dem Stutzen verkantet.
-
Beim Gegenstand der vorliegenden Erfindung werden somit die beiden Bauteile in an sich bekannter Weise teleskopartig über einen bestimmten Längenbetrag ineinander geschoben oder gesteckt. Mach Erreichen der gewünschten Einführ- oder Einstecktiefe wird das sich in dem ersten Verbindungselement mit Spiel befindliche zweite Verbindungselement durch Einwirkung der Klemmeinrichtung an die erste Anlagefläche des ersten Verbindungselements gedrückt. Da die der ersten Anlagefläche zugeordnete Führungsfläche zu der ersten Anlagefläche in einem spitzen Winkel geneigt ist, also Führungsfläche und erste Anlagefläche zwischen sich einen spitzen Winkel einschließen, wird letztlich das zweite Verbindungselement, das sich mit Spiel in dem ersten Verbindungselement befindet, relativ zu diesem und in diesem schräg gestellt und damit verkantet. Durch diese Verkantung ergibt sich eine Kanten- oder Linienpressung zwischen den beiden Bauteilen und damit eine Lagefixierung der beiden Bauteile zueinander, welche ein Auseinanderziehen der beiden Bauteile in Axialrichtung zuverlässig verhindert.
-
Bei dem erfindungsgemäßen System müssen somit nicht, wie beispielsweise im Stand der Technik bekannt, Bohrungen in den beiden Bauteilen miteinander in Fluchtung gebracht und von einem gemeinsamen Bolzen oder Splint durchsetzt werden. Weiterhin sind aufwändige und kostenintensive Rastmechanismen entbehrlich. Bei einer entsprechenden konstruktiven Auslegung der Klemmeinrichtung gibt es keine Bauteile die wesentlich vom Außenumfang des ersten Verbindungselements, also des außen liegenden Bauteils vorstehen, so dass mit dem erfindungsgemäßen Verbindungssystem auch ästhetisch ansprechende Verbindungen möglich sind.
-
Das erfindungsgemäße Verbindungssystem erlaubt – zumindest in einem gewissen Bereich – stufenlose Einstell- oder Nachjustierarbeiten zwischen den beiden Bauteilen, da keine festgelegte diskrete Rasterung in Form von Lochungen oder Rastvertiefungen vorliegt, sondern eine zwischen den beiden Bauteilen an beliebiger Stelle hervorrufbare Verkantung und damit Verklemmung.
-
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist weiterhin ein in dem erfindungsgemäßen Verbindungssystem zur Anwendung kommender Haltebock mit einem Grundkörper, einem an dem Grundkörper angeformten ersten Haltezapfen zum Eingriff in eine erste zugehörige Nut; zwei parallel zueinander verlaufenden, (in Einführrichtung des zweiten Verbindungselements in das erste Verbindungselement) hinter dem ersten Haltezapfen angeordneten, unterschiedlich hohen Führungsleisten; und einer ersten Druckfläche, die auf der dem Führungsleisten gegenüberliegenden Seite des Grundkörpers ausgebildet ist.
-
In einer besonders bevorzugten, jedoch nicht ausschließlichen Anwendung kann das erfindungsgemäße Verbindungssystem in einer Spiegelanordnung für Kraftfahrzeuge, insbesondere einer Außenspiegelanordnung zur Anwendung gelangen, mit einer Tragstruktur, an dessen einem Ende wenigstens ein Spiegelkopf und an dessen anderem Ende wenigstens ein Haltebock gemäß der vorliegenden Erfindung vorgesehen ist.
-
Die geneigte Führungsfläche ist bevorzugt durch zwei parallel zueinander verlaufende, in Einführrichtung des zweiten Verbindungselements in das erste Verbindungselement hinter dem ersten Haltezapfen angeordneten, unterschiedlichen hohen Führungsleisten ausgebildet. Dies ermöglicht unter anderen eine fertigungstechnisch besonders einfache Möglichkeit, wie die geneigte Führungsfläche ausgebildet werden kann: je nach Höhenunterschied zwischen den freien Endflächen der beiden Führungsleisten ist der zwischen der ersten Anlagefläche und der Führungsfläche eingeschlossene Winkel mehr oder weniger spitz; die erforderliche Verkantung und die hieraus resultierenden Kräfte lassen sich somit besonders einfach beherrschen.
-
Der Haltebock umfasst bevorzugt wenigstens einen zweiten Haltezapfen, der in eine zugeordnete zweite Nut in dem Stutzen eingreift. Dies bewirkt eine zusätzliche Sicherung der beiden Bauteile zueinander. Weiterhin kann hierdurch die notwendige Einstecktiefe der beiden Bauteile ineinander begrenzt werden.
-
Die beiden Nuten sind aus fertigungstechnischen Gründen bevorzugt als durchgehende Öffnungen in dem Stutzen ausgebildet. Ist hierbei die zweite Nut darüber hinaus als Einkerbung in dem Stutzen ausgebildet, also nicht als eine umfangseitig vom Material des Stutzens umschlossene Durchgangsöffnung, wird das Einführen des Haltebocks in den Stutzen erleichtert.
-
Die Führungsfläche, welche den spitzen Winkel zur ersten Anlagefläche einnimmt, solange die Klemmeinrichtung in einem nicht klemmenden Zustand ist und die sich bei aufbringen der Klemmwirkung durch die Klemmeinrichtung im Wesentlichen vollflächig unter Verkantung der beiden Bauteile zueinander an die erste Anlagefläche anlegt, liegt bevorzugt zwischen den beiden Haltezapfen.
-
Der Stutzen (und damit bevorzugt auch der Haltebock) sind jeweils von viereckigem oder vierkantigen Querschnitt, wobei dann der Stutzen ein Vierkantrohr ist. Wie bereits Eingangs erläutert, ergibt sich hieraus quasi zwangsläufig eine zuverlässige Verdrehsicherung der beiden Bauteile zueinander. Bei Gewährleistung des Spiels zwischen Haltebock und Stutzen ist damit auch die Verkantung zwischen Haltebock und Stutzen und damit zwischen den beiden Bauteilen gewährleistet.
-
Die Klemmeinrichtung ist gemäß einer möglichen Ausgestaltungsform eine den Stutzen durchsetzende Schraube, welche die erste Druckfläche des Haltebocks kontaktiert, so dass bei einem Einschrauben der Schraube besagte Druckfläche von der Schraube in das innere des Verbindungssystems gespannt wird, was den Haltebock bzw. dessen Führungsfläche gegen die erste Anlagefläche drückt.
-
Die Klemmeinrichtung umfasst weiterhin bevorzugt ein Hebelelement mit einem ersten und einem zweiten Hebelarm, wobei der erste Hebelarm länger als der zweite Hebelarm ist und an dem längeren Hebelarm die erste Druckfläche und an dem kürzeren Hebelarm eine zweite Druckfläche ausgebildet ist. Der zweiten Druckfläche gegenüberliegend ist an dem Stutzen eine zweite Anlagefläche ausgebildet, an der sich der kürzere Hebelarm abstützen kann. Durch diese Hebelanordnung erfolgt eine Umsetzung der von der Schraube der Klemmeinrichtung aufgebrachten geradlinig verlaufenden Zustellbewegung in eine Schubbewegung unter gleichzeitiger Kraftvergrößerung.
-
Das Hebelelement hat bevorzugt die Grundform einer Viertelscheibe oder eines Sektors mit einer ersten und einer zweiten Schenkelkante und einer die beiden Schenkelkanten verbindenden Rundkante. Die erste Druckfläche, gegen welche die Schraube drückt, ist auf der ersten Schenkelkante nahe der Rundkante angeordnet. Die zweite Druckfläche befindet sich auf einem Vorsprung, der aus der ersten Schenkelkante nahe dem Zusammentreffen der beiden Schenkelkanten oder der Sektorspitze angeordnet ist. Die Rundkante ist in axialer Richtung gerundet und das Hebelelement ist in einer entsprechend geformten Ausnehmung in den Grundkörper beweglich angeordnet oder gelagert. Mit dieser Ausgestaltung lassen sich auf konstruktiv einfacher und mechanisch stabiler Weise hohe Zustell- bzw. Klemmkräfte und damit Haltekräfte erzielen.
-
In einer anderen bevorzugten Ausgestaltungsform kann die Klemmeinrichtung eine in dem Grundkörper angeordnete oder ausgebildete Druckplatte umfassen, deren dem Grundkörper abgewandete Oberfläche die erste Druckfläche definiert, welche die Schraube kontaktiert. Unabhängig von der Ausgestaltung des Grundkörpers kann somit für die Schraube eine definierte Druckfläche bereitgestellt werden, welche wiederum von der Oberfläche der Druckplatte bereitgestellt wird.
-
Hierbei kann die Druckplatte entweder ein separates Bauteil sein, welches an oder in dem Rundkörper angeordnet ist oder die Druckplatte bzw. die Druckfläche wird an oder in dem Grundkörper direkt ausgebildet, beispielsweise durch eine partielle Oberflächenhärtung. Aus herstellungstechnischen Gründen dürfte in der Praxis die separate Ausbildung der Druckplatte und deren Anordnung in einer entsprechenden Aufnahmevertiefung seitens des Grundkörpers bevorzugt sein.
-
Wird die Druckplatte in der Aufnahmevertiefung seitens des Grundkörpers angeordnet, kann sie gegebenenfalls in einer Ebene parallel zur Längsachse des ersten Verbindungselements verkippbar sein. Diese Verkippbarkeit der Druckplatte kann unter Umständen dadurch unterstützt werden, dass eine z. B. Gegenfläche seitens des Grundkörpers, an der sich die Druckplatte abstützt, ballig/sich vorwölbend ausgebildet ist.
-
Weitere Einzelheiten, Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich besser aus der nachfolgenden Beschreibung anhand der Zeichnung.
-
Es zeigt:
-
1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht auf ein Verbindungssystem gemäß einer ersten Ausführungsform;
-
2 eine Draufsicht auf das Verbindungssystem in Richtung des Pfeils II in 1;
-
3 einen Schnitt durch das Verbindungssystem entlang Linie III-III in 1;
-
4 eine 1 entsprechende Ansicht einer zweiten Ausführungsform; und
-
5 einen 3 entsprechenden Schnitt entlang Linie V-V in 4.
-
Ein in der Zeichnung insgesamt mit 2 bezeichnetes System zur Verbindung von zwei Bauteilen (nachfolgend „Verbindungssystem” genannt) dient zur Verbindung besagter Bauteile 4 und 6, wobei das in 1 auf der rechten Seite liegende Bauteil 6 einen rohrförmigen Stutzen 8 aufweist, der den aus 3 ersichtlichen rechteckförmigen Querschnitt hat. Das zweite Bauteil 4, welches mit dem ersten Bauteil 6 verbindbar ist, weist ebenfalls einen langgestreckt/rechteckförmigen Querschnitt auf. An seinem in den 1 und 2 linken freien Ende weist das Bauteil 4 eine Aufnahme 10 auf, mittels der an dem Bauteil 4 ein weiteres Bauteil befestigbar ist.
-
In einer konkreten, jedoch nicht als einschränkend zu verstehenden Ausführungsform bzw. Einsatzmöglichkeit ist das erste Bauteil 6 über einen nicht näher dargestellten Spiegelfuß mit einer Fahrzeugkarosserie verbindbar und das zweite Bauteil 4 trägt über die Aufnahme 10 direkt oder indirekt einen Fahrzeugrückspiegel.
-
An seinem der Aufnahme 10 abgewandten Ende ist das Bauteil 4 mit einem Haltebock 12 versehen, der einen Grundkörper 14 umfasst. Dieser ist in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise in das hohle Innere des ersten Bauteils 6 von dessen offenem Ende her einführbar, wobei zwischen Grundkörper 14 und Bauteil 6 bzw. zwischen vertikalen Seitenwänden 16a und 16b des Grundkörpers 14 und hierzu benachbarten vertikalen inneren Seitenwänden 18a und 18b des Bauteils 6 ein gewisses Spiel vorliegt (s. 3).
-
Das erste Bauteil 6 weist in einer oberen Deckwand 20 zwei Öffnungen 24 und 26 auf, wobei die Öffnung 24 als ein Schlitz oder eine Einkerbung ausgebildet ist, die sich ausgehend von dem freien Rand 28 des Bauteils 6 aus in Einführrichtung des Bauteils 4 in das Bauteil 6 erstreckt. Die Öffnung 26 liegt zusammen mit der Öffnung 24 fluchtend entlang der Längsachse L des Bauteils 6 in einem bestimmten Abstand hierzu und durchbricht die Deckwand 20 in Form eines Langlochs.
-
In der der Deckwand 20 gegenüberliegenden Bodenwand 22 des Bauteils 6 befindet sich eine weitere Öffnung 30, welch ein Draufsicht gesehen zwischen den Öffnungen 24 und 26 liegt und in der mittels einer Muffe 32 eine Stellschraube 34 geführt ist.
-
Der Haltebock 12 weist einen an dem Grundkörper 14 ausgebildeten ersten Haltezapfen 36 auf, der in der aus den 1 und 2 ersichtlichen Weise in Eingriff mit der Öffnung 26 bringbar ist. Weiterhin weist der Haltebock 12 einen zweiten Haltezapfen 38 auf, der in der insbesondere aus 2 ersichtlichen Weise in Eingriff mit der Öffnung 24 bringbar ist.
-
In dem Grundkörper 14 des Haltebocks 12 befindet sich eine Aufnahmekammer 40, in welcher ein Hebelelement 42 angeordnet ist.
-
Das Hebelelement 42 ist ein Körper, der in der Seitenansicht gemäß 1 nach Art eines Tortenstücks sektorartig ausgebildet ist und zusammen mit der Stellschraube 34 eine Klemmeinrichtung 44 bildet. Das Hebelelement 42 bzw. der das Hebelelement 42 definierende Kreissektor weist eine erste Schenkelkante 46 und eine zweite Schenkelkante 48 auf. Die beiden Schenkelkanten schließen hierbei zwischen sich einen Winkel von annähernd 90° (± 20°) ein. Das einer Werkzeugöffnung 50 abgewandte Ende der Stellschraube 34 liegt in der aus 1 ersichtlichen Weise an der ersten Schenkelkante 1 an. Zwischen den beiden Schenkelkanten 46 und 48 verläuft eine bogenförmige Rundkante 52, die sich an einem entsprechend gerundeten Gegenprofil 54 abstützt, welche Teil des Grundkörpers 14 ist, der die Aufnahmekammer 40 begrenzt. Hierbei können zwischen der Rundkante 52 und dem Gegenprofil 54 zusätzliche Führungsmittel vorgesehen sein, beispielsweise eine Leiste seitens des Gegenprofils 54, die in eine entsprechende Nut seitens der Rundkante 52 (mit ausreichend Spiel, um eine später noch zu beschreibende Kippbewegung des Grundkörpers 14 relativ zum Hebelelement 42 zu gestatten) eingreift und eine Dreh- oder Schwenkbewegung des Hebelelements 42 entlang des Gegenprofils 54 um eine imaginäre Schwenkachse S gestattet.
-
Wo die beiden Schenkelkanten 46 und 48 mit ihren von der Rundkante 52 abgewandten Enden zusammenlaufen, also die Spitze des Kreissektors bilden, ist ein Vorsprung 56 ausgebildet, der sich mit seinem freien Ende an der Innenfläche der Bodenwand 22 abstützt. Das freie Ende des Vorsprungs 56 ist hierbei im Querschnitt gemäß 1 bevorzugt abgerundet oder ballig ausgebildet.
-
An dem Grundkörper 14 ist weiterhin eine Führungsfläche 58 ausgebildet, welche in Richtung der Innenseite der Deckwand 20 weist, wobei diese Innenseite der Deckwand 20 als erste Anlagefläche 60 definiert ist. Die Führungsfläche 58 ist hierbei so gestaltet, dass sie zu der ersten Anlagefläche 60 nicht parallel verläuft, sondern mit dieser einen spitzen Winkel einschließt. Im zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiel wird dies dadurch realisiert, dass der Grundkörper 14 zwischen den beiden Vorsprüngen 36 und 38 zwei parallel zueinander verlaufende unterschiedlich hohe Führungsleisten 62 und 64 aufweist. In der Schnittdarstellung gemäß 3 ist hierbei die linke Führungsleiste 62 von geringerer Höhenerstreckung als die rechte Führungsleiste 64, das heißt, wenn das obere freie Ende der Führungsleiste 64 (entsprechend einem Teil der Führungsfläche 58) an der ersten Anlagefläche 60 anliegt, ist das obere freie Ende der Führungsleiste 62 (ebenfalls entsprechend einem Teil der Führungsfläche 58) von der gegenüberliegenden ersten Anlagefläche 60 um eine Abstand h beabstandet.
-
Die erste Schenkelkante 46 des Hebelelements 42 dient als eine erste Druckfläche 66 und das Ende des Vorsprungs 56 am Hebelelement 42 dient als zweite Druckfläche 68.
-
Zur Verbindung der beiden Bauteile 4 und 6 miteinander wird das Bauteil 4 mit seinem Haltebock 12 in das offene Ende des Bauteils 6 eingeschoben, wobei das Bauteil 4 und das Bauteil 6 zueinander in der Seitenansicht von 1 leicht abgeknickt sind, so dass das obere freie Ende des Haltezapfens 36 entlang der ersten Anlagefläche 60 im Inneren des Bauteils 6 gleiten kann, bis der erste Haltezapfen 36 in der Öffnung 26 zu liegen kommt. Im Wesentlichen gleichzeitig hiermit gelangt der zweite Haltezapfen 38 in Eingriff mit der Öffnung oder Kerbe 24 in der Deckwand 20.
-
Durch ein in die Öffnung 50 eingestecktes Werkzeug wird die Stellschraube 34 in die Muffe 32 und damit das Innere des Bauteils 6 gedreht, so dass über die Stellschraube 34 Druck auf die erste Schenkelkante 46 bzw. die erste Druckfläche 66 ausgeübt wird. Dieser Druck bedingt eine Schwenkbewegung des Hebelelements 42 in 1 entgegen Uhrzeigersinn, wobei die Rundkante 52 auf dem Gegenprofil 54 abgleitet. Die Schwenkbewegung erfolgt hierbei unter Abstützung des Vorsprungs 56 bzw. der zweiten Druckfläche 68 an der Innenseite der Bodenwand 22, wobei aufgrund der unterschiedlichen Abstände zwischen Vorsprung 56 bzw. zweiter Druckfläche 68 und einer durch den Punkt S verlaufenden Linie und dem Angriffspunkt der Stellschraube 34 an der ersten Schenkelkante 46 bzw. der ersten Druckfläche 66 und der durch den Punkt S verlaufenden Linie eine Hebelwirkung und damit eine Kraftverstärkung vorliegt. Diese nach dem Hebelprinzip verstärkte Kraft wird von dem Hebelelement 42 über das Gegenprofil 54 auf den Grundkörper 14 und damit die beiden Führungsleisten 62 und 64 weitergeleitet, wobei aufgrund der unterschiedlichen Höhenerstreckung der beiden Führungsleisten 62 und 64 die in 3 rechts liegende Führungsleiste 64 als erste mit der ersten Anlagefläche 60 in Anlage gelangt. Eine weitere Zustellbewegung der Stellschraube 34 bewirkt nunmehr eine Verkippung des Grundkörpers 14 bzw. des Haltebocks 12 im Inneren des Bauteils 6 in Richtung des Pfeils in 3, so dass sich das obere freie Ende der Führungsleiste 62 an die ersten Anlagefläche 60 annähert.
-
Diese Verkippbewegung des Grundkörpers 14 und damit des Bauteils 4 gegenüber dem Bauteil 6 wird erleichtert durch eine komplementär/ballige oder bogenförmige Ausbildung der Fläche zwischen Rundkante 52 und Gegenprofil 54, d. h. diese Fläche ist in Axialrichtung (Richtung senkrecht zur Zeichenebene von 1) gerundet. Dies bedingt eine entsprechende Ausbildung von Rundkante 52 und Gegenprofil 54 als konkav/konvex oder konvex/konkav, wobei die Ausbildung konvex/konkav (Rundkante 52/Gegenprofil 54) in 3 dargestellt ist.
-
Im Zuge der Verschwenkung des Grundkörpers 14 oder Halteblocks 12 im Inneren des Bauteils 6 erfolgt eine Verkantung im Bereich einer unteren freien Kante 70 zwischen der Seiteninnenwand 18a des Bauteils 6 und dem Grundkörper 14, so dass durch diese Verkantung oder Linienpressung die beiden Bauteile 4 und 6 ineinander verspannt sind.
-
Durch den Eingriff des Vorsprungs oder Haltezapfens 36 in der Nut 26 kann der Grundkörper 14 gegenüber dem Stutzen 8 keine oder nur eine unwesentliche Bewegung in Axialrichtung durchführen, so dass der Einspann- oder Anziehvorgang durch die Stellschraube 34 nicht durch etwaige Ausweichbewegungen des Grundkörpers 14 gegenüber dem Stutzen 8 abgeschwächt oder gar zunichte gemacht wird. Die Verkippung oder Schrägstellung des Grundkörpers 14 gegenüber dem Stutzen 8 (Bauteil 4 gegenüber dem Bauteil 6) zur Erzielung des angestrebten Klemm- und Halteeffekts wird durch den Eingriff von Haltezapfen 36 und Nut 26 dagegen nicht behindert.
-
Zum Lösen der Verbindung zwischen den Bauteilen 4 und 6 genügt es, durch ein Herausdrehen der Stellschraube 34 die auf das Hebelelement 42 aufgebrachte Kraft aufzuheben, so dass die Verkippung oder Verkantung des Bauteils 4 gegenüber dem Bauteil 6 aufgehoben wird, wonach bei Bedarf das Bauteil 4 aus dem Bauteil 6 herausgezogen werden kann.
-
Eine entsprechende Längsdimensionierung der Öffnungen 24 und 26 vorausgesetzt, kann hierdurch auch das Bauteil 4 gegenüber dem Bauteil 6 über eine bestimmten, durch die Erstreckung der Öffnungen 24 und 26 bestimmten Betrag stufenlos verstellt werden.
-
4 zeigt in einer 1 entsprechenden Darstellung eine zweite Ausgestaltungsform eines erfindungsgemäßen Verbindungssystems 2, wobei gleiche oder einander entsprechenden bzw. in ihrer Funktion vollständig oder im Wesentlichen äquivalente Abschnitte oder Teile mit gleichen Bezugszeichen wie in 1 bezeichnet sind. Gleiches trifft auf die Schnittdarstellung von 5 mit Blick auf 3 zu.
-
Das System 2 gemäß 4 weist im wesentlichen Unterschied zur Ausgestaltungsform von 1 eine Druckplatte 72 auf, welche in der aus den 4 und 5 ersichtlichen Weise in einer Aufnahmevertiefung 74 aufgenommen ist, welche in dem Grundkörper 14 ausgebildet ist. Die Druckplatte 72 kann hierbei entweder – wie in den 4 und 5 gezeigt – als ein vom Grundkörper 14 separates Bauteil ausgeführt sein, oder sie kann aus dem Material des Grundkörpers 14 durch beispielsweise eine partielle Oberflächenvergütung, z. B. eine Härtung geformt werden. Die Druckplatte 72 definiert an ihrer dem Grundkörper 14 abgewanden Oberfläche die erste Druckfläche 66', an der die Stellschraube 34 mit Ihrem freien Ende anliegt.
-
Ist die Druckplatte 72 als separates Bauteil ausgeführt und in der Aufnahmevertiefung 74 gehalten, kann eine der beiden Anlageflächen zwischen Druckplatte 72 und Grundkörper 14 eben und die andere ballig oder sonst wie von der Ebenenform abweichend, z. B. mit einem Vorsprung oder einer Leiste/Rippe ausgebildet sein, beispielsweise eine Gegenfläche 76, welche den Grund der Aufnahmevertiefung 74 bildet. Hierdurch ist die Druckplatte 72 unter der Voraussetzung, dass sie mit ausreichend Spiel in der Vertiefung 74 aufgenommen ist, in der Lage, beschränkte Kippbewegungen in einer Ebene parallel zur Längsachse L (2) durchzuführen. Derartige Kippbewegungen können einen Schrägstellung des Grundkörpers 14 und damit eine Verkantung zur Lagefixierung unterstützen, wenn durch Anziehen der Stellschraube 34, wobei Druck auf die Druckfläche 66' ausgeübt wird, der Grundkörper 14 in 5 angehoben wird, sodass auf Grund der Höhendifferenz h der Grundkörper 14 sich im Inneren des Verbindungselements 6 schrägstellt.
-
Die weiter oben getroffenen Aussagen hinsichtlich Funktion, Wirkungsweise und Vorteile betreffend die erste Ausführungsform der 1 bis 3 treffen auf die Ausführungsform gemäß den 4 und 5 gleichermaßen oder in analoger Weise zu, sodass eine nochmalige Erläuterung hiervon nicht erfolgt.
-
Das erfindungsgemäße Verbindungssystem 2 zeichnet sich durch robusten und zuverlässigen Aufbau, einfache Handhabbarkeit, Vibrationssicherheit und ästhetisches Erscheinungsbild aus, da die einzigen nach außen hin sichtbaren Elemente des Verbindungssystems 2 das durch die Öffnung 26 ragende freie Ende des ersten Haltezapfens 36 und auf der gegenüberliegenden Seite die Stellschraube 34 bzw. deren Muffe 32 sind. Der gesamte Klemmmechanismus, insbesondere das Hebelelement 42 mit seiner Rundkante 52 und dem Gegenprofil 54 befinden sich geschützt im Inneren des Bauteils 6 und sind somit weitestgehend vor Staub, Witterungseinflüssen etc. geschützt.
-
Es versteht sich, dass die voranstehende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform als rein illustrativ und nicht einschränkend zu werten ist. So ist insbesondere die Ausgestaltung des Klemmmechanismus, mit dem die Verkantung und damit Verkrallung der beiden Bauteile 4 und 6 zueinander hervorgerufen und aufrechterhalten werden kann, nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel mit dem sektorförmigen Hebelelement 42 beschränkt. Auch können von der dargestellten langgestreckt/rechteckförmigen Querschnittsform abweichende Querschnittsformen für die Bauteile 4 und 6 gewählt werden, solang gewährleistet ist, dass über einen entsprechenden Mechanismus eine Verkantung oder Verklemmung der beiden Bauteile 4 und 6 ineinander im Sinne der vorliegenden Erfindung hervorgerufen und aufrechterhalten werden kann.