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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft eine Ventilanordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Vom Markt her bekannt sind Getriebe bzw. Automatikgetriebe von Kraftfahrzeugen, in denen eine oder mehrere Getriebekupplungen bzw. Stellzylinder zur Betätigung der Kupplungen, verwendet werden. Die jeweils angesteuerten Kupplungen übertragen das Motormoment auf die Antriebsräder. Um ein bestimmtes Moment übertragen zu können, werden Kupplungslamellen einer jeweiligen Kupplung mit Druckkraft zusammengepresst. Zum Erreichen der Druckkraft müssen die Kupplungslamellen zuerst um einen bestimmten Weg bewegt werden. Dazu ist - bei einer hydraulischen Steuerung - eine bestimmte Menge an Fluid beziehungsweise ein bestimmter hydraulischer Volumenstrom erforderlich. Je nach Größe der Kupplung beträgt dieser Volumenstrom etwa 3 bis 10 l/min (Liter pro Minute).
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Zum Schalten des hydraulischen Volumenstroms können beispielsweise Magnetventile kleinerer Bauart mit einer vergleichsweise geringen hydraulischen Leistung verwendet, werden, mit denen ein so genannter „Nachfolgeschieber“, welcher eine Art hydraulischen Verstärker darstellt, angetrieben wird. Eine alternative Möglichkeit ist es, mittels eines vergleichsweise starken Elektromagneten den Nachfolgeschieber direkt zu treiben. Beide Möglichkeiten erfordern beim Betätigen einer Kupplung bzw. beim Kupplungsfüllvorgang häufig eine so genannte „kurzzeitige Überbestromung“ des Elektromagneten um kurze Schaltzeiten zu erreichen, die am Ende des Kupplungsfüllvorgangs wieder zurück genommen werden muss, um unerwünschte Druckspitzen zu vermeinden. Ohne diese kurzzeitige Überbestromung würde der Gangwechsel zu lange dauern.
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Aus der
CN 2 01 322 116 Y ist eine Ventilanordnung bekannt, die ein Ventilglied eines Druckregelventils, welches von einer ansteuerbaren Betätigungseinrichtung beaufschlagbar ist, und einen Ventilschieber eines Schieberventils aufweist, wobei das Druckregelventil einen Arbeitsdruck des Schieberventils regelt.
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Aus der
DE 11 2009 000 059 T5 ist eine weitere Ventilanordnung mit einem Schieberventil mit Ventilschieber und und einem Solenoidabschnitt bekannt, der den Kolben in einer Achsrichtung bewegt, wobei ein erster Kolben zusammen mit einer Hülse eine Rückkopplungskammer bildet, in welche ein Ausgabedruck eingebracht wird, der in der Lage ist, einen Eingabedruck von dem Eingabeanschluss zu regeln.
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Offenbarung der Erfindung
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Das der Erfindung zugrunde liegende Problem wird durch eine Ventilanordnung nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in Unteransprüchen angegeben. Für die Erfindung wichtige Merkmale finden sich ferner in der nachfolgenden Beschreibung und in den Zeichnungen, wobei die Merkmale sowohl in Alleinstellung als auch in unterschiedlichen Kombinationen für die Erfindung wichtig sein können, ohne dass hierauf nochmals explizit hingewiesen wird.
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Die erfindungsgemäße Ventilanordnung hat den Vorteil, dass eine Kupplung in einem Getriebe bzw. Automatikgetriebe eines Kraftfahrzeugs mittels eines wohl in den meisten Fällen als Magnetventil ausgebildeten Druckregelventils und eines von dem Druckregelventil gesteuerten Schieberventils betätigt werden kann, ohne dass es erforderlich ist, das Druckregelventil mittels einer Überbestromung und anschließender Stromrücknahme anzusteuern. Zu Beginn des Gangwechsels wird das Druckregelventil der zuschaltenden Kupplung so bestromt, dass die Kupplung den Kupplungsschließdruck erreicht, den sogenannten „Kiss point“. Durch diese Vorgabe wird die Kupplung schnellstmöglich solange gefüllt, bis am Ende des Kupplungsfüllvorgangs die Kupplungslamellen zur Anlage kommen, d.h. der „Kiss point“ erreicht ist. In diesem Punkt wird von der Kupplung noch kein Moment übertragen, weil die Kupplung noch zu fast 100% Schlupf hat. Durch weiteres Stromanheben in Form einer Rampe verringert sich der Schlupf stetig bis der Schlupf zu Null geworden ist und die Kupplung das ganze Motormoment übertragen kann. Parallel dazu wird die abschaltende Kupplung entsprechend einer Abschaltstrategie abgeschaltet, so dass am Ende der Gangwechsel vollzogen ist.
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Die Erfindung macht es sich zunutze, dass mittels einer Ventilanordnung, in welcher ein erster Ventilschieber eines Druckregelventils einen zweiten Ventilschieber eines Schieberventils steuert, eine hydraulische Verstärkung erreicht werden kann. Bei der erfindungsgemäßen Ventilanordnung wird nicht der Ausgangsdruck auf die Steuerdruckfläche des ersten Ventilschiebers geführt, sondern die Steuerdruckfläche greift auf den Ausgangsdruck des Schieberventils zurück. Der Ausgangsdruck des Druckregelventils ist nach wie vor mit der Steuerdruckfläche des Schieberventils verbunden. Der Arbeitsdruck des Schieberventils wird nicht nur auf die Steuerdruckfläche des Schieberventils, sondern gleichzeitig auch auf die Steuerdruckfläche des Druckregelventils geführt. Dadurch ist eine Überbestromung nicht erforderlich, um kurze Schaltzeiten bei Gangwechsel zu erreichen. Insbesondere ist die Ventilanordnung derart ausgeführt, dass das Druckregelventil den Arbeitsdruck des Schieberventils regelt, wobei die Höhe des Arbeitsdrucks von der Stärke des durch den Elektromagneten fließenden Stroms abhängt (wenn als Aktor ein Elektromagnet eingesetzt wird).
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Weiterhin sieht die Erfindung vor, dass der Arbeitsdruck des Schieberventils mindestens mittelbar auf die Stirnfläche des ersten Ventilschiebers wirkt. Dadurch kann der Arbeitsdruck auf die axiale Position des Ventilschiebers einwirken und so auf einem vergleichsweise „kurzen Weg“ zur Regelung des Arbeitsdrucks beitragen. Außerdem wirkt der Arbeitsdruck des Schieberventils mindestens mittelbar auch auf eine Stirnfläche des zweiten Ventilschiebers. Dies ist eine einfache Realisierung der Steuerung des Schieberventils durch den Arbeitsdruck des Druckregelventils.
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Ferner kann der erste Ventilschieber einen ersten Arbeitsdruckanschluss mit einem ersten Zulaufanschluss oder einem ersten Abflussanschluss verbinden und von der ansteuerbaren Betätigungseinrichtung in einer ersten Richtung beaufschlagt werden und von einer Beaufschlagungseinrichtung in einer zweiten, zu der ersten Richtung entgegengesetzten Richtung beaufschlagt werden, wobei der zweite Ventilschieber einen zweiten Arbeitsdruckanschluss mit einem zweiten Zulaufanschluss oder einem zweiten Abflussanschluss verbinden kann, wobei der erste Arbeitsdruckanschluss mit einer auf den zweiten Ventilschieber axial wirkenden Druckfläche verbunden ist, und wobei der zweite Arbeitsdruckanschluss mit der auf den ersten Ventilschieber in der zweiten Richtung wirkenden Beaufschlagungseinrichtung verbunden ist. Dabei wird eine hydraulische Verstärkung erreicht, indem der Elektromagnet der Betätigungseinrichtung den ersten Ventilschieber steuert, wodurch nachfolgend mittels des an dem ersten Arbeitsdruckanschluss herrschenden hydraulischen Drucks der zweite Ventilschieber verschoben werden kann. Dadurch kann erfindungsgemäß der Arbeitsdruck an dem zweiten Arbeitsdruckanschluss des Schieberventils geregelt werden, indem das Schieberventil bzw. der an dem zweiten Arbeitsdruckanschluss herrschende hydraulische Druck in den für das Druckregelventil maßgeblichen Regelkreis einbezogen wird. Auf diese Weise kann der für das Betätigen der Kupplung erforderliche hydraulische Druck besonders präzise und im Wesentlichen unabhängig von einem äußeren Hydraulikdruck oder von einem hydraulischen Stellglied der Kupplung geregelt werden.
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Die Ventilanordnung baut einfacher, wenn die Verbindung zwischen zweitem Arbeitsdruckanschluss und der Beaufschlagungseinrichtung einen Kanal im zweiten Ventilschieber und/oder eine axiale Öffnung in einem den ersten Ventilschieber und den zweiten Ventilschieber trennenden Wandabschnitt umfasst. Dadurch kann das Schieberventil besonders präzise und mit kurzen hydraulischen Verbindungen hergestellt und eine externe Hydraulikleitung eingespart werden. Sofern das Schieberventil im Wesentlichen rotationssymmetrisch um eine Längsache ausgeführt ist, so kann die axiale Öffnung vorzugsweise zentrisch in dem Schieberventil angeordnet sein. Alternativ ist es möglich, den Wandabschnitt zwischen dem ersten Ventilschieber und dem zweiten Ventilschieber entfallen zu lassen, so dass die hydraulische Verbindung beispielsweise durch den inneren Querschnitt eines Gehäuses der Ventilanordnung hergestellt wird.
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Möglich ist auch, dass die Ventilanordnung eine Feder umfasst, die den zweiten Ventilschieber in einer ersten Richtung beaufschlagt und sich direkt an einem zur Beaufschlagungseinrichtung gehörenden Bauteil oder einem Gehäuse des ersten Ventilschiebers oder einem den ersten Ventilschieber und den zweiten Ventilschieber trennenden Wandabschnitt abstützt. Dies ist konstruktive ebenfalls einfach und daher preiswert und ermöglicht eine definierte Kraft, die der durch den Steuerdruck des Druckregelventils auf den zweiten Ventilschieber einwirkenden Kraft entgegenwirkt.
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In Weiterbildung hierzu wird vorgeschlagen, dass die Position des trennenden Wandabschnitts einstellbar ist, so dass die Federvorspannkraft der Feder eingestellt werden kann. Fertigungstoleranzen können so auf einfache Art und Weise kompensiert werden.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Beaufschlagungseinrichtung einen axial bewegbaren Druckstift umfasst, dessen eines Ende vom Arbeitsdruck des Schieberventils und dessen anderes Ende vom ersten Ventilschieber beaufschlagt, vorzugsweise kraftschlüssig mit mit diesem verbunden ist. Mittels des Druckstiftes kann einerseits der Arbeitsdruck präzise erfasst werden, und andererseits kann damit die hydraulische Verstärkung zwischen Druckregelventil und Schieberventil variiert werden. Der Druckstift muss dabei nicht im ersten Ventilschieber des Druckregelventils geführt werden, sondern kann seine eigene Führung haben. Damit kann der erste Ventilschieber im Durchmesser klein gehalten und unabhängig von der gewählten hydraulischen Verstärkung als Gleichteil verwendet werden, was sehr kostengünstig ist.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der erste Ventilschieber eine erste und eine zweite Verbindungsausnehmung umfasst, und dass diese und die ersten Anschlüsse so angeordnet sind, dass je nach axialer Stellung des Ventilschiebers entweder der erste Abflussanschluss über die erste Verbindungsausnehmung oder der erste Zulaufanschluss über die zweite Verbindungsausnehmung mit dem ersten Arbeitsdruckanschluss verbunden ist. Sofern der erste Ventilschieber im Wesentlichen rotationssymmetrisch ausgeführt ist, können die erste und die zweite Verbindungsausnehmung hergestellt werden, indem ein den ersten Ventilschieber charakterisierender Radius über jeweils einen axialen Abschnitt vermindert wird. Durch die Verwendung zweier Verbindungsausnehmungen können der erste Zulaufanschluss und der erste Abflussanschluss besonders gut getrennt und somit Leckagen vermindert werden.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der erste Ventilschieber eine Verbindungsausnehmung umfasst, und dass diese und die ersten Anschlüsse so angeordnet sind, dass je nach axialer Stellung des Ventilschiebers entweder der erste Abflussanschluss über die Verbindungsausnehmung oder der erste Zulaufanschluss über die Verbindungsausnehmung mit dem ersten Arbeitsdruckanschluss verbunden ist. Damit kann der erste Ventilschieber besonders einfach und kostengünstig hergestellt werden.
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Ergänzend ist vorgesehen, dass der erste Ventilschieber in einer Schieberhülse geführt ist, wobei die Schieberhülse wiederum in die Steuerplatte eingeführt ist und/oder gegen Wandabschnitte der Steuerplatte fluidisch abgedichtet ist.
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Ein weiteres vorteilhaftes Merkmal dieser Erfindung kann sein, dass mindestens einer der beiden Ventilschieber, vorzugsweise beide Ventilschieber, keine Stufung im Außendurchmesser haben, also keine Stufenkolben ist/sind, d.h. die Oberfläche der Ventilschieber kann für eine präzise Anwendung „centerless“ geschliffen werden, was ebenfalls sehr kostengünstig ist.
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Ergänzend wird vorgeschlagen, dass eine Regelkennlinie der Ventilanordnung wenigstens abschnittsweise einen steigenden Verlauf aufweist. Damit wird ein erster Verlauf der Regelkennlinie charakterisiert, der für die erfindungsgemäße Ventilanordnung besonders geeignet ist.
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Weiter ergänzend wird vorgeschlagen, dass eine Regelkennlinie der Ventilanordnung wenigstens abschnittsweise einen fallenden Verlauf aufweist. Damit wird ein zweiter geeigneter Verlauf der Regelkennlinie charakterisiert. Auf diese Weise ergeben sich vielfältige für das Schaltverhalten vorteilhafte Möglichkeiten, um die erfindungsgemäße Ventilanordnung auszuführen.
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Insbesondere sieht die Erfindung vor, dass sich die Steuerdruckfläche des ersten Ventilschiebers des Druckregelventils der Steuerdruckfläche des zweiten Ventilschiebers des Schieberventils direkt und unmittelbar auf einer Achse gegenüberstehen, was konstruktiv erhebliche Vorteile aufweist.
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Nachfolgend werden beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- 1 einen teilweisen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform einer Ventilanordnung;
- 2 eine vergrößerte Darstellung eines Ausschnitts II von 1;
- 3 eine Darstellung wie 1 einer zweiten Ausführungsform der Ventilanordnung;
- 4 einen hydraulischen Schaltplan der zweiten Ausführungsform;
- 5 eine Darstellung wie 1 einer dritten Ausführungsform; und
- 6 einen hydraulischen Schaltplan der dritten Ausführungsform.
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Es werden für funktionsäquivalente Elemente und Größen in allen Figuren auch bei unterschiedlichen Ausführungsformen die gleichen Bezugszeichen verwendet.
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1 zeigt eine Ventilanordnung 10 zum hydraulischen Betätigen einer Kupplungseinrichtung oder eines Gangstellers eines automatischen Getriebes eines Kraftfahrzeugs. Die Ventilanordnung 10 umfasst ein als sogenannte Steuerplatte ausgebildetes Gehäuse 12, an welchem im rechten Bereich der Zeichnung eine ansteuerbare Betätigungseinrichtung 14, welche vorliegend als ein Elektromagnet 14 ausgeführt ist, angeordnet ist. Der Elektromagnet 14 umfasst eine Spule 13 und einen Anker 15. Die Ventilanordnung 10 und die zu der Ventilanordnung 10 gehörenden Elemente sind im Wesentlichen rotationssymmetrisch um eine Längsache 16 ausgeführt.
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Weiterhin umfasst die Ventilanordnung 10 ein Druckregelventil 18 längs eines ersten Ventilabschnitts 19 im mittleren Bereich der Zeichnung, und ein Schieberventil 20 längs eines zweiten Ventilabschnitts 21 im linken Bereich der Zeichnung. Der erste Ventilabschnitt 19 und der zweite Ventilabschnitt 21 sind durch einen Wandabschnitt 23 getrennt, welcher eine axiale Öffnung 25 aufweist. Das Druckregelventil 18 umfasst einen ersten Ventilschieber 22 mit einer ersten und einer zweiten Verbindungsausnehmung 26 und 27, die axial voneinander beabstandet sind. Der erste Ventilschieber 22 ist axial verschiebbar in einem als Schieberhülse 28 ausgebildeten Gehäuse angeordnet. Der erste Ventilschieber 22 ist in der 1 in einer etwa mittleren axialen Position gezeichnet. Die Schieberhülse 28 ist mittels Dichtungen 30 gegen radial innen liegende Abschnitte der Steuerplatte 12 fluidisch abgedichtet. Ferner weist die Schieberhülse 28 Öffnungen (ohne Bezugszeichen) auf, welche mit Anschlüssen der Steuerplatte 12 hydraulisch korrespondieren. Diese Anschlüsse umfassen einen ersten Zulaufanschluss P1, einen ersten Abflussanschluss T1 und einen ersten Arbeitsdruckanschluss A1. Ferner ist der erste Ventilschieber 22 kraftschlüssig mit dem Anker 15 des Elektromagneten 14 gekoppelt.
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Das Schieberventil 20 umfasst einen zweiten Ventilschieber 32, welcher in der Steuerplatte12 axial verschiebbar angeordnet ist. Der zweite Ventilschieber 32 weist eine Verbindungsausnehmung 34 auf, welche mit einem mittels je einer axialen und radialen Bohrung ausgeführten Kanal 36 fluidisch verbunden ist. Der Kanal 36 mündet in eine stirnseitige Ausnehmung 37 in der in der Zeichnung rechten Stirnfläche 39 des zweiten Ventilschiebers 32. In der stirnseitigen Ausnehmung 37 ist eine als Druckfeder ausgebildete Feder 38 angeordnet, welche den zweiten Ventilschieber 32 von dem Wandabschnitt 23 wegdrücken kann. Eine Stirnfläche am in der Zeichnung linksseitigen Ende des zweiten Ventilschiebers 32 bildet eine axial wirkende Druckfläche 40. Die Verbindungsausnehmung 34 korrespondiert je nach Position des zweiten Ventilschiebers 32 hydraulisch mit weiteren Anschlüssen der Steuerplatte 12. Diese weiteren Anschlüsse umfassen einen zweiten Zulaufanschluss P2, einen zweiten Abflussanschluss T2 und einen zweiten Arbeitsdruckanschluss A2. An dem Arbeitsdruckanschluss A2 herrscht ein Arbeitsdruck 41. Außerdem korrespondiert die Druckfläche 40 mit einem Regeldruckanschluss S3 an einem in der Zeichnung linken Endabschnitt der Steuerplatte 12. Der linke Endabschnitt der Steuerplatte 12 wird durch ein in der Steuerplatte 12 verstemmtes Dichtelement 42 hydraulisch abgedichtet. Zwischen dem Dichtelement 42 und der Druckfläche 40 ist ein hydraulischer Steuerraum 44 ausgebildet.
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Ferner sind der erste Zulaufanschluss P1 und der zweite Zulaufanschluss P2 über eine hydraulische Verbindung 46 miteinander verbunden, und mittels einer hydraulischen Verbindung 48 an eine nicht dargestellte Druckquelle angeschlossen. Weiterhin sind der erste Arbeitsdruckanschluss A1 und der Regeldruckanschluss S3 über eine hydraulische Verbindung 50 miteinander verbunden. Außerdem sind die Abflussanschlüsse T1 und T2 mittels hydraulischer Verbindungen 51 an ein ebenfalls nicht dargestelltes druckloses Fluidreservoir angeschlossen. Der Arbeitsdruckanschluss A2 ist über eine hydraulische Verbindung 52 an eine ebenfalls nicht dargestellte hydraulische Kupplung (Nasskupplung) oder an ein hydraulisches Stellglied einer Kupplung (Trockenkupplung) oder eines Gangsteller angeschlossen. Weiterhin ist zu erkennen, dass die Ventilanordnung 10 keine Stufenkolben aufweist und dadurch vergleichsweise einfach baut.
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Die 2 zeigt einen Ausschnitt II der 1 in einer stark vergrößerten Darstellung. Man erkennt, dass in einem in der Zeichnung linken Endabschnitt der Schieberhülse 28 ein Endstück 54 angeordnet - vorliegend eingepresst - ist, an dem sich eine auf Druck beanspruchte Schieberfeder 56 abstützt, welche den ersten Ventilschieber 22 in der Zeichnung nach rechts drücken kann. Weiterhin weist das Endstück 54 einen Führungsabschnitt 58 auf, in dem ein axial bewegbarer Druckstift 60 geführt ist. Dieser ist also nicht im ersten Ventilschieber 22 geführt. Das in der Figur linke Ende des Druckstifts 60 ist über eine zentrische stirnseitige Öffnung 62 des Endstücks 54 und über die axiale Öffnung 25 des Wandabschnitts 23 mit der stirnseitigen Ausnehmung 37, und weiter über den Kanal 36 und die Verbindungsausnehmung 34 mit dem Arbeitsdruckanschluss A2 hydraulisch verbunden. Das in der Zeichnung rechte Ende des Druckstiftes 60 beaufschlagt eine in der Zeichnung linke axiale Stirnfläche 61 des ersten Ventilschiebers 22. Der Druckstift 60 und die Schieberfeder 56 bilden zusammen eine Beaufschlagungseinrichtung 63. In der Schieberhülse 28 ist eine radial verlaufende Bohrung 65 angebracht. Sie kann einerseits zum Entlüften des Raums 67, in dem die Schieberfeder 56 untergebracht ist, und andererseits zur hydraulischen Dämpfung der Bewegung des Ventilschiebers 22 benutzt werden. Um den Raum 67 abzudichten, befindet sich am Außendurchmesser der Schieberhülse 28 eine O-Ringabdichtung 69. Auch die Ausnehmung 37 kann nach außen entlüftet sein, beispielsweise durch eine Bohrung 71.
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Wenn der Elektromagnet 14 unbestromt ist, drückt die Schieberfeder 56 und/oder der Druckstift 60 den ersten Ventilschieber 22 in der Zeichnung der 1 nach rechts in eine „zweite“ Richtung 66, wobei der erste Arbeitsdruckanschluss A1 über die Verbindungsausnehmung 26 mit dem ersten Abflussanschluss T1 hydraulisch verbunden wird. Über die hydraulische Verbindung 50 und den Regeldruckanschluss S3 wird der an dem ersten Abflussanschluss T1 herrschende vergleichsweise niedrige Druck an den hydraulischen Steuerraum 44 weitergegeben. Daher kann der zweite Ventilschieber 32 durch die Kraft der Feder 38 in der Zeichnung nach links bewegt werden, wobei der zweite Arbeitsdruckanschluss A2 mit dem zweiten Abflussanschluss T2 hydraulisch verbunden wird. Als Folge des vergleichsweise niedrigen Drucks an dem zweiten Arbeitsdruckanschluss A2 kann nachfolgend ein Stellglied einer Kupplung (nicht dargestellt) einen Ruhezustand annehmen und man spricht von einer offenen Kupplung.
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Wird der Elektromagnet 14 bestromt, so wird der erste Ventilschieber 22 durch magnetische Kraft in der Zeichnung nach links gegen die Kraft der Schieberfeder 56 in eine „erste“ Richtung 64 bewegt, wobei der erste Arbeitsdruckanschluss A1 zuerst von dem ersten Abflussanschluss T1 getrennt wird, und danach über die Verbindungsausnehmung 27 mit dem ersten Zulaufanschluss P1 hydraulisch verbunden wird. Über die hydraulische Verbindung 50 und den Regeldruckanschluss S3 wird der an dem ersten Zulaufanschluss P1 herrschende vergleichsweise hohe Druck an den hydraulischen Steuerraum 44 weitergegeben. Daher kann der zweite Ventilschieber 32 durch hydraulische Kraft entgegen der Feder 38 in der Zeichnung nach rechts bewegt werden, wobei der zweite Arbeitsdruckanschluss A2 zuerst von dem zweiten Abflussanschluss T2 getrennt wird, und danach mit dem zweiten Zulaufanschluss P2 hydraulisch verbunden wird. Als Folge des derart erhöhten Drucks an dem zweiten Arbeitsdruckanschluss A2 kann nachfolgend das Stellglied einen Arbeitszustand annehmen, die Kupplung also betätigt werden.
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Der an dem zweiten Arbeitsdruckanschluss A2 herrschende hydraulische Druck wird über den Kanal 36 zu der stirnseitigen Ausnehmung 37 weitergeleitet. Durch die axiale Öffnung 25 in dem Wandabschnitt 23 und die stirnseitige Öffnung 62 in dem Endstück 54 wirkt der hydraulische Druck weiter auf das in der Zeichnung linke Ende des Druckstiftes 60. Je stärker der hydraulische Druck an dem zweiten Arbeitsdruckanschluss A2 ist, um so stärker wird nachfolgend mittels des Druckstiftes 60 der erste Ventilschieber 22 gegen die magnetische Kraft in der Zeichnung nach rechts gedrückt. Dadurch kann ein hydraulisch wirksamer Querschnitt der Verbindung zwischen dem ersten Zulaufanschluss P1 und dem ersten Arbeitsdruckanschluss A1 zumindest verkleinert werden, worauf der in dem Steuerraum 44 herrschende Druck ebenfalls kleiner werden kann. Auf diese Weise ergibt sich ein geschlossener Regelkreis zur Regelung des Arbeitsdrucks 41 an dem zweiten Arbeitsdruckanschluss A2. Insgesamt weist die Ventilanordnung 10 der 1 eine Regelkennlinie mit einem wenigstens abschnittsweise steigenden Verlauf auf.
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Die 3 zeigt eine zweite Ausführungsform der Ventilanordnung 10, welche der Ventilanordnung 10 der 1 im Wesentlichen entspricht. Abweichend von der 1 weist der erste Ventilschieber 22 der 3 lediglich eine einzige Verbindungsausnehmung 72 auf. Die Verbindungsausnehmung 72 weist eine größere axiale Länge auf als die Verbindungsausnehmung 26 oder die Verbindungsausnehmung 27 und hat daher in Bezug auf die Ventilanordnung 10 der 1 eine hydraulisch umgekehrte Wirkung. Entsprechend sind der erste Zulaufanschluss P1 und der erste Abflussanschluss T1 in Bezug auf die 1 vertauscht angeordnet, so dass sich hinsichtlich des Zustands des Elektromagneten 14 eine zu der 1 gleiche Wirkung ergibt.
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Die hydraulische Verschaltung der Ventilanordnung 10 von 3 ist in 4 dargestellt. Sie entspricht einer sog. „steigenden Kennlinie“.
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In der in 5 gezeigten Ventilanordnung 10 sind der Elektromagnet 14 und die Schieberfeder 56 hinsichtlich der Wirkungsrichtung axial um 180° verdreht angeordnet, und die zugehörige hydraulische Verschaltung gemäß 6 ist eine solche mit sog. „fallender Kennlinie“. Die Feder 38 greift direkt am Endstück 54 an. Eine Feder 74 beaufschlagt den Anker 15 in der Zeichnung nach links. Bei dieser Ausführungsform wird bei unbestromtem Elektromagneten 14 der erste Ventilschieber 22 von der Feder 74 in der Zeichnung nach links beaufschlagt, und bei bestromten Elektromagneten 14 wird der erste Ventilschieber 22 durch magnetische Kraft in der Zeichnung nach rechts beaufschlagt.