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Die Erfindung betrifft eine Werkzeugmaschine für die Innen- und/oder Außenbearbeitung eines ring- oder rohrförmigen Werkstückes, mit einem Maschinenbett, das einen horizontal angeordneten, horizontal drehbaren Maschinenrundtisch zur Aufnahme des Werkstückes und einen horizontal und vertikal gegenüber dem Maschinenrundtisch bewegbaren Universalbearbeitungskopf zur Führung eines Bearbeitungswerkzeuges für das Werkstück trägt. Dabei ist der Maschinenrundtisch ringförmig ausgebildet und der Universalbearbeitungskopf auf einem entlang einem Schlittenführungsschienenpaar verfahrbaren Zustellschlitten angeordnet, wobei sich das Schlittenführungsschienenpaar radial zu dem Maschinenrundtisch von dessen zentralen Freiraum bis außerhalb des Maschinenrundtisches erstreckt.
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Derartige Außen-/Innenbearbeitungswerkzeugmaschinen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Sie dienen zum Einbringen von verschiedenartigsten Außen- bzw. Innenprofilen in ein ring- oder rohrförmiges Werkstück, beispielsweise zur Ausbildung von Verzahnungen, Nuten oder dergleichen an dem Außen- und/oder dem Innenumfang des Werkstückes. Gattungsgemäße bekannte Werkzeugmaschinen weisen an einem Maschinengestell horizontal einen das Werkstück drehbar aufnehmenden Rundtisch auf sowie einen Außen- und/oder Innenbearbeitungskopf, der horizontal und vertikal gegenüber dem Maschinenrundtisch durch geeignete Antriebe bewegbar ist. Der Bearbeitungskopf ist in der Regel mit einer Werkzeugaufnahme ausgestattet, die verschiedene Bearbeitungswerkzeuge für die spanende bzw. spanlose Bearbeitung des Werkstückes einfach austauschbar aufnehmen kann.
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Aus dem Stand der Technik sind Außenbearbeitungsmaschinen (1) bekannt, die dann für die Innenbearbeitung mit einem Innenbearbeitungskopf (3) umgerüstet werden müssen. Der Innenbearbeitungskopf ist an einem Maschinenständer angeordnet, an dem er vertikal bewegbar geführt ist. Dabei ist der Maschinenständer von einem Zustellschlitten getragen, der entlang eines außerhalb des Maschinenrundtisches angeordneten Schlittenführungsschienenpaares horizontal gegenüber dem Maschinenrundtisch mit dem darauf liegenden Werkstück hin und her bewegbar ist. Der Innenbearbeitungskopf insbesondere weist einen seitlich abstehenden abgewinkelten Ausleger auf, der an dem Maschinenständer vertikal bewegbar geführt ist. Die Umrüstung ist meistens sehr zeitintensiv. Die Innenbearbeitungsköpfe sind auch sehr labil, so dass teilweise die Bearbeitungsgeschwindigkeiten und/oder die Bearbeitungstoleranzen erhöht werden müssen. Meistens sind solche Innenbearbeitungsköpfe auch sehr sperrig. Weiter sind aus dem Stand der Technik auch reine Innenbearbeitungsmaschinen (2) bekannt, die jedoch nicht zur Außenbearbeitung geeignet sind. Die Verwendung einer reinen Außenbearbeitungsmaschine in Verbindung mit einer reinen Innenbearbeitungsmaschine erfordert eine Umsetzung des Werkstückes mit einer hochgenauen Ausrichtung zwischen den zwei zugeordneten Maschinenrundtischen.
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Das Gebrauchsmuster
DE 17 31 830 U offenbart eine Fräsmaschine für das Einarbeiten von Zahnlücken in ringförmige Werkstücke. Die Fräsmaschine weist eine drehbare Aufspannung für das Werkstück auf und eine zur Aufspannfläche parallele Führungsbahn für einen Schlitten, der die Arbeitsspindel des Fräswerkzeuges unmittelbar trägt oder einen hierauf verschieblichen Werkzeugsupport, in welchem die Arbeitsspindel gelagert ist, wobei die Führungsbahn mit ihrem einen Ende an einem Ständer verfahrbar und in gewünschten Abständen von der Aufspannfläche feststellbar ist. Die Führungsbahn ist mit Abstand zu dem Werkstück oberhalb der drehbaren Aufspannung angeordnet und ist höhenverstellbar. Sie erstreckt sich von einem Außenraum bis zu einem Innenraum der Aufspannung, wobei der Schlitten um eine zur Aufspannung senkrechte Achse drehbar und in mindestens zwei um 180° entgegengesetzten Stellungen verstellbar ist.
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Die Schriften
WO 2010/023 764 A1 und
DE 11 2008 003 992 T5 lehren eine Bearbeitungsvorrichtung zum Entgraden, Anfasen und Verjüngen von Werkstücken, beispielsweise von Zahnradrohlingen. Die Vorrichtung kann die Werkstücke an der äußeren und/oder inneren Kante sowie an der Außen- wie auch an der Innenumfangsseite bearbeiten. Die Bearbeitungsvorrichtung weist einen Basissockel auf, der ein Halte-Drehmittel und ein Bearbeitungsmittel mit einem Bearbeitungswerkzeug für das Werkstück trägt. Das Bearbeitungsmittel ist an das Halte-Drehmittel und damit an das Werkstück heran und von diesen wegbeweglich geführt. Das Bearbeitungsmittel ist auf Schienen verfahrbar und kann, ohne dass sich ein Werkstück auf dem Halte-Drehmittel befindet, zwischen einem Innenbereich und einem Außenbereich des Halte-Drehmittels hin- und herbewegt werden, wobei das Bearbeitungswerkzeug eine Schwenkachse aufweist, die senkrecht zu der Drehachse des Halte-Drehmittels angeordnet ist und ein Verschwenken des Bearbeitungswerkzeuges um 180° ermöglicht.
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Die Druckschrift
WO 2011/067949 A1 schlägt eine Zahnradbearbeitungsmaschine vor, die einen Schneidkopf mit verbesserter Steifigkeit aufweist, der an einem portalförmigen Träger mittig beweglich befestigt ist. Der Schneidkopf ist an den Träger höhenverstellbar geführt. Durch den Freiraum des Trägers erstreckt sich ein Sockel mit einem Schiebeschlitten der eine Halte-Dreheinrichtung für das Werkstück trägt. Der Schiebeschlitten kann mit darauf angeordnetem Werkstück von einer zu der anderen Seite des portalförmigen Trägers bewegt werden, wenn der Schneidkopf nach oben gefahren ist. Damit ist sowohl eine Innen- wie auch eine Außenbearbeitung des Werkstücks möglich.
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Ausgehend von dem vorstehend beschriebenen Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine kombinierte Innen-/Außenbearbeitungswerkzeugmaschine vorzuschlagen, die sehr schnell von einer Innen- auf eine Außenbearbeitung und umgekehrt umgerüstet werden kann, ohne den Bearbeitungskopf zu verändern. Die vorgeschlagene Werkzeugmaschine für die Innen- und Außenbearbeitung soll außerdem eine große mechanische Steifigkeit aufweisen und dadurch sehr kleine Bearbeitungstoleranzen ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Werkzeugmaschine mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
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Demnach erstreckt sich bei der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine, bei der der Maschinenrundtisch ringförmig ausgebildet und der Universalbearbeitungskopf auf einem entlang einem Schlittenführungsschienenpaar verfahrbaren Zustellschlitten angeordnet ist, das Schlittenführungsschienenpaar in bekannter Weise radial zu dem Maschinenrundtisch von dessen zentralem Freiraum bis außerhalb des Maschinenrundtisches. Der Zustellschlitten, der den Universalbearbeitungskopf trägt, kann von einem Außenbearbeitungsbereich außerhalb des ringförmigen Maschinenrundtisches zu einem Innenbearbeitungsbereich im Freiraum des ringförmigen Maschinenrundtisches und umgekehrt schnell und einfach mit hoher Wiederholgenauigkeit durch Verfahren auf dem Schlittenführungsschienenpaar bewegt werden. Dabei kann das Schlittenführungsschienenpaar für den verfahrbaren Zustellschlitten vertieft oder erhaben an dem Maschinenbett angeordnet sein. Gleiches gilt für den Zustellschlitten, der den Universalbearbeitungskopf direkt oder an einem Bearbeitungskopfständer verschiebbar angeordnet trägt. An dem Universalbearbeitungskopf ist das Bearbeitungswerkzeug abhängig von der Art des Werkzeuges lagestabil, dreh- oder schwenkbar befestigt. Der Universalbearbeitungskopf, bzw. der Bearbeitungskopfständer mit dem Universalbearbeitungskopf ist lösbar, vorzugsweise selbstausrichtend mit dem Zustellschlitten verbunden.
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Erfindungsgemäß weist das Rundtischunterteil an der dem Maschinenbett zugewandten Stirnseite einen sich radial erstreckenden, das Schlittenführungsschienenpaar übergreifenden Durchbruch zum Bewegen des Zustellschlittens zwischen dem Außenbearbeitungsbereich und dem Innenbearbeitungsbereich der Werkzeugmaschine auf. Der Durchbruch ist in seiner Höhe und Breite derart ausgebildet, dass zumindest der Zustellschlitten allein bei auf dem Maschinenbett aufgesetztem Rundtischunterteil den Durchbruch problemlos passieren kann. Prinzipiell kann der Zustellschlitten auch mit aufgesetztem Universalbearbeitungskopf oder mit aufgesetztem Bearbeitungskopfständer durch den Durchbruch hindurch bewegt werden, wenn der Maschinenrundtisch entsprechend der Höhe des Universalbearbeitungskopfes bzw. des Bearbeitungskopfständers mit dem Universalbearbeitungskopf angehoben wird. Aufgrund des Durchbruchs genügt in diesem Fall jedoch ein geringerer Abstand des Maschinenrundtisches zu dem Maschinenbett als bei einem Rundtischunterteil ohne Durchbruch, um dem Zustellschlitten zwischen dem Außen- und Innenbearbeitungsbereich verfahren zu können.
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Vorzugsweise weist der Maschinenrundtisch ein drehfest mit dem Maschinenbett verbundenes ringförmiges Rundtischunterteil und ein drehbar auf dem Rundtischunterteil angeordnetes Rundtischoberteil auf. Der Zustellschlitten kann bei vertiefter Anordnung im Maschinenbett bei abgenommenem Universalbearbeitungskopf bzw. bei abgenommenem Bearbeitungskopfständer unter dem Maschinenrundtisch hindurch zwischen dem Außenbearbeitungsbereich und dem Innenbearbeitungsbereich der Werkzeugmaschine verfahren werden. Für den Fall, dass das Schlittenführungsschienenpaar und/oder der Zustellschlitten erhaben an dem Maschinenbett angeordnet sind, muss der Maschinenrundtisch von dem Maschinenbett an- oder abgehoben werden. Zum positionsgenauen Wiederaufsetzen des Maschinenrundtisches auf das Maschinenbett weist der Maschinenrundtisch und/oder das Maschinenbett geeignete Führungselemente auf, die den Maschinenrundtisch exakt gegenüber dem Maschinenbett ausrichten. Der Maschinenrundtisch muss dazu so weit von dem Maschinenbett in der Höhe entfernt werden, dass der Zustellschlitten mit oder ohne Universalbearbeitungskopf bzw. mit oder ohne Bearbeitungskopfständer entlang dem Schlittenführungsschienenpaar bewegt werden kann, ohne von dem Rundtischunterteil behindert zu werden. Dabei kann der Maschinenrundtisch, der Universalbearbeitungskopf bzw. der Bearbeitungskopfständer mit dem Universalbearbeitungskopf beispielsweise von oben mittels eines Seil- oder Kettenzuges bzw. eines Krans angehoben werden.
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Um den Maschinenrundtisch von dem Maschinenbett weg Bewegen zu können, ist das Rundtischunterteil vorteilhafterweise auf dem Maschinenbett anhebbar gelagert, wobei das Maschinenbett vorzugsweise eine mehrfache Säulenführung und eine angetriebene Hebeeinrichtung für den Maschinenrundtisch aufweist. Auf diese Weise kann der Maschinenrundtisch jederzeit schnell und problemlos angehoben und danach exakt ausgerichtet wiederum auf das Maschinenbett abgesenkt werden.
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Bei einer vorteilhaften Ausführung der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine weist der Zustellschlitten einen abhebbar befestigten Bearbeitungskopfständer auf, an dem der Universalbearbeitungskopf vertikal verschiebbar geführt ist. Der Universalbearbeitungskopf ist zum Führen eines als Fräs-, Schleif-, Hon-, Läpp-, Hobel-, Dreh- oder Stoßwerkzeug ausgebildeten Bearbeitungswerkzeuges vorgesehen.
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Bei einer bevorzugten Variante der Erfindung weist das Maschinenbett der Werkzeugmaschine mindestens einen zusätzlichen Bearbeitungskopf zum Schleifen oder Drehen der Innenumfangsfläche, der Außenumfangsfläche und/oder der Stirnfläche des Werkstückes auf. Dieser zweite Bearbeitungskopf kann das Werkstück gleichzeitig mit dem anderen Universalbearbeitungskopf bearbeiten, der die Innen- bzw. Außenumfangsfläche profiliert. Es wird damit eine verkürzte Bearbeitungszeit für das Werkstück ermöglicht.
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Kurz zusammengefasst, bestehen die Vorteile der Erfindung darin, dass der ringförmig ausgebildete, von dem Maschinenbett abhebbare Maschinenrundtisch insbesondere ermöglicht, den Bearbeitungskopfständer auf dem Zustellschlitten mit dem Universalbearbeitungskopf und dem Bearbeitungswerkzeug von dem Außenbearbeitungsbereich in den Innenbearbeitungsbereich und umgekehrt zu verfahren. Die Anhebung des Maschinenrundtisches kann dabei vollautomatisch, z. B. über Hebezylinder oder anderweitig geeignete Hilfsmittel motorisch oder manuell angetrieben stattfinden. Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist, dass keinerlei Versorgungsleitungen beim Umrüsten von der Innen- auf die Außenbearbeitung bzw. umgekehrt abgeschlossen werden müssen. Die Abhebung des Universalbearbeitungskopfes bzw. des Bearbeitungskopfständers mit dem Universalbearbeitungskopf von dem Zustellschlitten erfordert zwar eine geringere Anhebung des Maschinenrundtisches gegenüber dem Maschinenbett, jedoch mit dem Nachteil dass die Versorgungsleitungen zwischen dem Zustellschlitten und dem Bearbeitungskopfständer getrennt und wieder verbunden werden müssen. Wesentlicher Vorteil ist, dass die Umrüstung von der Innen- zu der Außenbearbeitung und umgekehrt sehr schnell erfolgen kann, ohne dass das zu bearbeitende Werkstück dazwischen abgespannt werden muss.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele der Erfindung in Verbindung mit den Ansprüchen und der beigefügten Zeichnung. Die einzelnen Merkmale der Erfindung können für sich allein oder zu mehreren bei unterschiedlichen Ausführungsformen der Erfindung verwirklicht sein. Es zeigen:
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1 eine Außenbearbeitungsmaschine gemäß dem Stand der Technik;
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2 eine Innenbearbeitungsmaschine gemäß dem Stand der Technik;
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3 eine für die Innenbearbeitung umgerüstete Außenbearbeitungsmaschine gemäß dem Stand der Technik;
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4 eine erfindungsgemäße Werkzeugmaschine zur Innen- und Außenbearbeitung in der Außenbearbeitungsstellung, mit Werkstück;
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5 die Werkzeugmaschine aus 4 in der Innenbearbeitungsstellung, mit Werkstück;
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6 die Werkzeugmaschine gemäß den 4, 5 in Außenbearbeitungsstellung (6a) und in der Innenbearbeitungsstellung (6b), ohne Werkstück;
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7 die Werkzeugmaschine aus 6a mit vom Maschinenbett abgehobenem Maschinenrundtisch (7a) und mit vom Zuführschlitten abgehobenem Bearbeitungskopfständer (7b); und
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8 eine erfindungsgemäße Werkzeugmaschine gemäß den 4, 5 mit einem zusätzlichen Schleifbearbeitungskopf (8a bis 8d).
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Die 1 bis 3 zeigen Werkzeugmaschinen aus dem Stand der Technik, die als herkömmliche Außenbearbeitungsmaschine 1' (1), als entsprechende Innenbearbeitungsmaschine 1'' (2) und als durch Umbau der Außenbearbeitungsmaschine 1' zu einer Innenbearbeitungsmaschine 1''' ausgeführt sind. Die Werkzeugmaschinen 1', 1'', 1''' sind nur für die Innen- oder Außenbearbeitung eines ring- oder rohrförmigen Werkstückes 2 vorgesehen. Sie weisen jeweils ein Maschinenbett 3, einen horizontal an dem Maschinenbett 3 angeordneten, horizontal drehbaren Maschinenrundtisch 4 und einen horizontal und vertikal gegenüber dem Maschinenrundtisch 4 bewegbaren Universalbearbeitungskopf 5 auf. Der Universalbearbeitungskopf 5 trägt ein Bearbeitungswerkzeug 6 zur Bearbeitung des Werkstückes 2. Der Universalbearbeitungskopf 5 ist an einem Bearbeitungskopfständer 7 vertikal verschiebbar geführt, wobei der Bearbeitungskopfständer 7 auf einem Zustellschlitten 8 angeordnet ist. Der Zustellschlitten 8 ist in radialer Richtung des Maschinenrundtisches 4 verschiebbar ausgebildet. Dazu ist der Zustellschlitten 8 auf einem Schlittenführungsschienenpaar 9 angeordnet, das sich bei den Werkzeugmaschinen 1', 1''' außerhalb und bei der Werkzeugmaschine 1'' innerhalb des Maschinenrundtisches 4 in radialer Richtung des Maschinenrundtisches 4 erstreckt.
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Der Universalbearbeitungskopf 5 ist gegenüber dem Zustellschlitten 8 vertikal, der Zustellschlitten 8 gegenüber dem Maschinenbett 3 horizontal mittels in der Zeichnung nicht dargestellter geeigneter Antriebe in Verbindung mit einer Maschinensteuerung hin und her bewegbar. Als Antriebe eignen sich zum Beispiel Spindelantriebe oder dergleichen. Die 1 zeigt das Werkstück 2 mit einer Außenverzahnung 10, die 2, 3 mit einer Innenverzahnung 11, jeweils aufgesetzt auf einen ringförmigen Maschinenrundtisch 4. Die Innenbearbeitungsmaschine 1''' mit außerhalb des Maschinenrundtisches 4 angeordnetem Zustellschlitten 8 weist an dem Bearbeitungskopfständer 7 einen Universalbearbeitungskopf 5 mit seitlich abstehenden, abgewinkelten Ausleger 12 auf, an dem das Bearbeitungswerkzeug 6 stirnseitig entfernt von dem Bearbeitungskopfständer 7 angeordnet ist. Die Bewegung des Bearbeitungswerkzeuges 6 erfolgt in gleicher Weise wie bei der Außenbearbeitungsmaschine 1' bzw. der Innenbearbeitungsmaschine 1''.
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Die 4 bis 8 zeigen zwei Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine 1 für die Innen- und/oder Außenbearbeitung eines Werkstückes 2 ohne Umspannung, in einer Außenbearbeitungsstellung (4, 6a, 7a, 7b, 8a, 8b) bzw. in einer Innenbearbeitungsstellung (5, 6b, 8c, 8d). In den 4 bis 7 ist die Werkzeugmaschine 1 mit einem einzigen Universalbearbeitungskopf 5 zur Herstellung einer Außenverzahnung 10 und einer Innenverzahnung 11 an einer Außenumfangsfläche 14 bzw. einer Innenumfangsfläche 15 des Werkstücks 2 abgebildet. Die in der 8 gezeigte Werkzeugmaschine 1 weist dem gegenüber einen zusätzlichen Bearbeitungskopf 26 auf, vorzugsweise zum Schleifen oder Drehen der Stirnfläche 16 des Werkstückes 2. Die gegenüber dem Stand der Technik neue Werkzeugmaschine 1 mit zwei Bearbeitungsköpfen weist wie die vorstehend beschriebene Werkzeugmaschine 1 ein Maschinenbett 3, einen Maschinenrundtisch 4, einen Universalbearbeitungskopf 5, ein Bearbeitungswerkzeug 6, einen Bearbeitungskopfständer 7, einen Zustellschlitten 8 und ein Schlittenführungsschienenpaar 9 auf.
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Die 4 zeigt die Bearbeitungsmaschine 1 mit auf dem Maschinenrundtisch 4 aufgesetztem Werkstück 2 mit Außenverzahnung 10 in Außenbearbeitungsstellung. Der Zustellschlitten 8 ist in einem Außenbearbeitungsbereich außerhalb des ringförmigen Maschinenrundtisches 4 angeordnet, von dem aus sich das Schlittenführungsschienenpaar 9 bis zu einem Innenbearbeitungsbereich innerhalb des ringförmigen Maschinenrundtisches 4 erstreckt. Der Maschinenrundtisch 4 weist an der dem Maschinenbett 3 zugewandten Stirnseite 17 einen sich radial erstreckenden, das Schlittenführungsschienenpaar 9 übergreifenden Durchbruch 18 zum Bewegen des Zustellschlittens 8 zwischen dem Außen- und dem Innenbearbeitungsbereich der Werkzeugmaschine 1 auf. Der Durchbruch 18 weist Abmessungen auf, die ein Verfahren des Zustellschlittens 8 zwischen den beiden Bearbeitungsbereichen bei abgenommenem Bearbeitungskopfständer 7 ermöglichen.
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Die 5 zeigt die Bearbeitungsmaschine 1 der 4 in der Innenbearbeitungsstellung. Der Zustellschlitten 8 ist in dem Innenbearbeitungsbereich der Werkzeugmaschine 1, d. h. innerhalb des ringförmigen Maschinenrundtisches 4 angeordnet. Der Zustellschlitten 8 trägt den Bearbeitungskopfständer 7 mit dem Universalbearbeitungskopf 5. Der Bearbeitungskopfständer 7 mit dem Universalbearbeitungskopf 5 und dem Bearbeitungswerkzeug 6 erstreckt sich in der Innenbearbeitungsstellung in die gleiche Richtung gegenüber dem Maschinenbett 3 wie in der Außenbearbeitungsstellung. Das Schlittenführungsschienenpaar 9, auf dem der Zustellschlitten 8 angeordnet ist, erstreckt sich dabei in der 5 nicht sichtbar in dem Innenbearbeitungsbereich, insbesondere verdeckt durch den Zustellschlitten 8 innerhalb des ringförmigen Maschinenrundtisches 4. Das Werkstück 2 ist mit einer Innenverzahnung 11 abgebildet.
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Die 6a und 6b zeigen die Werkzeugmaschine 1 entsprechend den 4, 5 in der Außenbearbeitungs- bzw. Innenbearbeitungsstellung, jedoch jeweils ohne auf dem Maschinenrundtisch 4 angeordnetem Werkstück 2. Der Maschinenrundtisch 4 weist dabei ein drehfest mit dem Maschinenbett 3 verbundenes ringförmiges Rundtischunterteil 19 und ein drehbar auf dem Rundtischunterteil 19 angeordnetes, ebenfalls ringförmiges Rundtischoberteil 20 auf. In der 6 ist das Rundtischunterteil, das das Rundtischoberteil 20 zur drehbaren Aufnahme eines Werkstücks 2 trägt, auf dem Maschinenbett 3 aufgesetzt. Zum Verfahren des Zustellschlittens 8 von dem Außenbearbeitungsbereich zu dem Innenbearbeitungsbereich oder umgekehrt muss der Bearbeitungskopfständer 7 mit dem daran befestigten Universalbearbeitungskopf 5 von dem Zustellschlitten 8, wie in 7b gezeigt, abgehoben und nach dem Verfahren wieder auf den Zustellschlitten 8 aufgesetzt werden.
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Anstelle den Bearbeitungskopfständer 7 von dem Zustellschlitten 8 abzuheben, kann auch der Maschinenrundtisch 4 von dem Maschinenbett 3 abgehoben werden. Dazu ist das Rundtischunterteil 19, wie die 7a zeigt, auf einer Säulenführung 21, beispielsweise auf drei Hebezylindern 22 angeordnet. Der Maschinenrundtisch 4 ist damit so weit von dem Maschinenbett 3 entfernbar, dass der Zustellschlitten 8 mit aufgesetztem Bearbeitungskopfständer 7 unterhalb des Maschinenrundtisches 4, vorzugsweise durch den Durchbruch 18 des Rundtischunterteils 19, zwischen dem Außenbearbeitungsbereich und dem Innenbearbeitungsbereich der Werkzeugmaschine 1 entlang dem Schlittenführungsschienenpaar 9 bewegbar ist.
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In der 8 ist die erfindungsgemäße Werkzeugmaschine mit einem zusätzlichen Schleif- oder Drehbearbeitungskopf 26 abgebildet. Die 8a bis 8d zeigen die Werkzeugmaschine 1 gemäß den 4 und 5 mit im Außenbearbeitungsbereich bzw. im Innenbearbeitungsbereich angeordnetem Zustellschlitten 8 mit dem Bearbeitungskopfständer 7 und dem Universalbearbeitungskopf 5. Fluchtend mit dem Schlittenführungsschienenpaar 9 ist ein weiteres Führungsschienenpaar 23 außerhalb des Maschinenrundtisches 4 auf dem Maschinenbett 3 angeordnet. Auf dem Führungsschienenpaar 23 ist ein beweglicher Positionierschlitten 24 verfahrbar angeordnet, der einen Schleif- oder Drehbearbeitungskopfständer 25, einen Schleif- oder Drehbearbeitungskopf 26 und ein Schleif- oder Drehwerkzeug 27 aufweist. Der Positionierschlitten 24 und der Schleifbearbeitungskopf 26 können in ähnlicher Weise bewegt werden wie der Zustellschlitten 8 bzw. der Universalbearbeitungskopf 5. Das Schleifwerkzeug 27, das an einem knickbaren Tragearm 13 angeordnet ist, kann die Stirnfläche 16 und/oder die Außenumfangsfläche 14 bzw. die Innenumfangsfläche 15 des Werkstücks 2 schleifend oder drehend bearbeiten. Die 8b und 8d zeigen die Bearbeitung der Stirnfläche 16, die 8a die Bearbeitung der Außenumfangsfläche 14 und die 8c die Bearbeitung der Innenumfangsfläche 15.