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Die Erfindung richtet sich auf einen Steckverbinder mit einer Überwurfmutter und einer an der Überwurfmutter angeordneten Lösesicherung, wobei die Lösesicherung eine Hülse und einen an der Hülse ausgebildeten Kragen aufweist.
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Steckverbinder dienen dazu, ein Kabel mit einem Geräteanschluss oder einem anderen Kabel zu verbinden. Die Steckverbinder weisen hierfür üblicherweise einen Kontaktträger auf, wobei die Leiter des Kabels mit in dem Kontaktträger angeordneten Kontakten zur Ausbildung einer Kontaktierung verbunden werden. Nach dem Verbinden der Leiter des Kabels mit den Kontakten des Kontaktträgers wird auf den Kontaktträger eine Überwurfmutter aufgeschraubt und mit einem bestimmten Drehmoment festgezogen. Die Überwurfmutter weist hierfür einen Hülsenkörper mit einem Innengewinde auf, wobei an dem Hülsenkörper eine Lösefläche in Form einer sechskantförmigen Scheibe angeordnet ist. Die Überwurfmutter dient unter anderem dazu, den Kontaktträger im Bereich der Kontaktierung der Leiter des eingeführten Kabels mit den Kontakten gegen Feuchtigkeit und Schmutz abzudichten. Zudem kann mittels der Überwurfmutter eine Zugentlastung für die Leiter des Kabels im kontaktierten Zustand realisiert werden. Über die Lösefläche kann die Überwurfmutter an dem Kontaktträger befestigt und gelöst werden. Aus der
GB 2 252 683 A ,
US 3 519 979 A ,
JP 2001 052 818 A ,
JP 8-50 960 A und
US 4 168 921 A ist es bekannt, eine Lösesicherung in Form einer Hülse und eines an der Hülse ausgebildeten Kragens vorzusehen, wobei der Kragen die Lösefläche der Überwurfmutter vollständig überdeckt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Lösung zu schaffen, mittels welcher ein ungewolltes Lösen der Überwurfmutter von dem Kontaktträger verhindert werden kann, ein Lösen mittels eines Werkzeuges jedoch möglich ist.
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Bei einem Steckverbinder der eingangs näher bezeichneten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass sich die Hülse und der Kragen in die gleiche Richtung erstrecken, wobei der Kragen eine Lösefläche der Überwurfmutter teilweise überdeckt, wobei der Kragen mehrteilig ausgebildet ist, indem zwei oder mehr Ausnehmungen an dem Kragen ausgebildet sind.
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Zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Lösesicherung eines Steckverbinders dient dazu, ein ungewolltes Lösen der Überwurfmutter, beispielsweise per Hand sicher zu verhindern. Hierfür wird die Lösesicherung an der Außenumfangsfläche der Überwurfmutter angeordnet, so dass die Lösesicherung die Außenumfangsfläche der Überwurfmutter zumindest teilweise umgibt. Der Gebrauchszustand ist der Zustand, bei welchem die Lösesicherung an der Überwurfmutter angeordnet ist. Die Lösesicherung weist eine Hülse auf, welche in dem Gebrauchszustand den Hülsenkörper der Überwurfmutter umgibt. An der Hülse ist ein Kragen angeformt, welcher im Gebrauchszustand den Bereich der Lösesicherung der Überwurfmutter zumindest teilweise umgibt. Der Kragen verhindert dadurch, dass die Lösefläche, insbesondere zum Lösen der Überwurfmutter, ohne ein Werkzeug betätigbar ist. Der Kragen ist vorzugsweis mit der Hülse einteilig ausgebildet. Er kann jedoch auch als ein separates Bauteil an der Hülse angeordnet sein. Zwischen dem Kragen bzw. der Innenfläche des Kragens und der Lösefläche ist vorzugsweise ein Spalt ausgebildet, über welchen die Lösefläche mit einem Werkzeug, wie einem Maulschlüssel oder einem Steckschlüssel betätigbar ist. Die Hülse der Lösesicherung ist hingegen mit einem möglichst geringen Abstand zu der Außenfläche des Hülsenkörpers der Überwurfmutter angeordnet, um ein Erfordernis für einen zusätzlichen Bauraum durch die Lösesicherung möglichst gering zu halten. Die Lösesicherung ist vorzugsweise bereits bei der Anordnung der Überwurfmutter an dem Kontaktträger an der Überwurfmutter angeordnet. Mittels der erfindungsgemäßen Lösesicherung kann somit einfach und kostengünstig ein ungewolltes Lösen einer Überwurfmutter von einem Kontaktträger verhindert werden. Ist die Lösesicherung bereits bei der Anordnung der Überwurfmutter an dem Kontaktträger an der Überwurfmutter angeordnet, ist auch das Befestigen der Überwurfmutter an dem Kontaktträger nur mit einem entsprechenden Werkzeug möglich. Der Kragen ist mehrteilig ausgebildet. Bei einer mehrteiligen Ausbildung sind zwei oder mehr Ausnehmungen an dem Kragen ausgebildet, so dass die Lösefläche entlang ihrer Längsseitenfläche nicht vollständig von dem Kragen abgedeckt wird. Dadurch ist es möglich, dass ein Werkzeug seitlich an der Lösefläche zum Befestigen und Lösen der Überwurfmutter angesetzt werden kann.
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Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Lösesicherung frei drehbar relativ zu der Überwurfmutter an der Überwurfmutter anordbar. Durch die freie Drehbarkeit der Lösesicherung um die Mittelachse der Lösesicherung in einem an der Überwurfmutter befestigten Zustand, d. h. dem Gebrauchszustand, kann ein Befestigen oder Lösen der Überwurfmutter, insbesondere ein Beschalten von Hand, besonders sicher verhindert werden.
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Zur verliersicheren Anordnung der Lösesicherung an der Überwurfmutter ist bevorzugt an der Hülse, insbesondere der Innenfläche der Hülse, der Lösesicherung ein Verrastelement ausgebildet. Das Verrastelement kann in Form einer Auswölbung ausgebildet sein, wobei die Auswölbung beispielsweise in Form eines Hakens, einer Rastnase oder eines Ringes ausgebildet sein kann, welche in eine an der Außenumfangsfläche der Überwurfmutter ausgebildete Ausnehmung eingreift. Alternativ kann das Verrastelement aber auch an der Innenfläche der Hülse in Form eine Ausnehmung ausgebildet sein, in welche eine an der Außenumfangsfläche der Überwurfmutter ausgebildete Auswölbung eingreift. Dabei ist vorzugsweise die Passung der Auswölbung mit der Ausnehmung mit einem Spiel versehen, so dass die freie Drehbarkeit der Lösesicherung um seine Mittelachse trotz der verliersicheren Anordnung weiter gewährleistet werden kann. Durch das Vorsehen eines Verrastelementes wird im Gebrauchszustand insbesondere ein Verrutschen der Lösesicherung in Axialrichtung entlang der Mittelachse der Überwurfmutter, welche der Mittelachse der Lösesicherung entspricht, verhindert.
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Vorteilhafterweise kann es ferner vorgesehen sein, dass zwischen der Hülse und dem Kragen eine Stufe ausgebildet ist. Bei einer Ausbildung einer Stufe weist der Kragen, insbesondere die Innenfläche des Kragens, einen größeren radialen Abstand zu der Mittelachse der Lösesicherung auf als die Hülse, insbesondere die Innenfläche der Hülse. Durch die Stufe kann der Abstand zwischen der Lösefläche und der Innenfläche des Kragens vergrößert werden, wodurch eine bessere Erreichbarkeit der Lösefläche für ein Werkzeug zum Befestigen und Lösen der Überwurfmutter erreicht werden kann.
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Weiter ist es bevorzugt vorgesehen, dass die Lösesicherung aus einem Kunststoffmaterial ausgebildet ist. Als Kunststoffmaterial kann beispielsweise Polyamid verwendet werden. Durch die Verwendung eines Kunststoffmaterials weist die Lösesicherung ein geringes Gewicht und eine gute Isolierwirkung auf. Zudem kann die Herstellung der Lösesicherung kostengünstig und mit einem geringen Aufwand in hohen Stückzahlen erfolgen.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsformen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer aus dem Stand der Technik bekannten, an einer Überwurfmutter angeordneten Lösesicherung;
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2 eine schematische Darstellung einer an einer Überwurfmutter angeordneten erfindungsgemäßen Lösesicherung;
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3 eine weitere schematische Darstellung einer aus dem Stand der Technik bekannten, an einer Überwurfmutter angeordneten Lösesicherung; und
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4 eine schematische Schnittdarstellung entlang einer Längsseitenfläche der wie in 2 dargestellten an einer Überwurfmutter angeordneten erfindungsgemäßen Lösesicherung.
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In 1 ist eine aus dem Stand der Technik bekannte Lösesicherung 10 gezeigt, welche an einer Überwurfmutter 12 eines Steckverbinders angeordnet ist. Die Lösesicherung 10 weist eine Hülse 14 und einen an der Hülse 14 ausgebildeten Kragen 16 auf, wobei der Kragen 16 in dem hier gezeigten Gebrauchszustand eine Lösefläche 18, insbesondere die Längsseitenflächen der Lösefläche 18, vollständig überdeckt. Ein Lösen oder Befestigen der Überwurfmutter 12 an einem hier nicht gezeigten Kontaktträger eines Steckverbinders kann dadurch nur mittels eines Werkzeuges und nicht per Hand erfolgen. Die Lösefläche 18 ist in Form einer sechskantigen Scheibe ausgebildet, welche an einem zylinderförmigen Hülsenkörper 20 der Überwurfmutter 12 angeordnet ist. Der zylinderförmige Hülsenkörper 20, welcher, wie auch in 4 gezeigt ist, ein Innengewinde 22 zur Befestigung an dem Kontaktträger aufweist, wird zumindest teilweise von der Hülse 14 der Lösesicherung 10 überdeckt. An dem Übergang zwischen dem Hülsenkörper 20 und der Lösefläche 18 ist ein Spleißring 24, wie er auch in 4 gezeigt ist, angeordnet.
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Bei der in 1 gezeigten Lösesicherung ist die Hülse 14 und der Kragen 16 einteilig ausgebildet. Bei einer einteiligen Ausbildung ist der Kragen 16 umlaufend um die Lösefläche 18 der Überwurfmutter 12, so dass die Lösefläche 18, insbesondere die Längsseitenfläche der Lösefläche 18, vollständig von dem Kragen 16 abgedeckt wird, ausgebildet wird. Ein Befestigen oder Lösen der Überwurfmutter 12 erfolgt dann, indem ein Werkzeug von oben, d. h. von der Stirnfläche der Lösefläche 18 aus, auf die Lösefläche 18 aufgesetzt und betätigt wird.
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Der Kragen 16 ist ferner umlaufend und damit ebenfalls einteilig ausgebildet. Zwischen dem Kragen 16 bzw. der Innenfläche des Kragens 16 und der Längsseitenfläche Lösefläche 18 ist ein Spalt 26 ausgebildet, über welchen die Lösefläche 18 mit einem Werkzeug, wie beispielsweise einem Maulschlüssel oder einem Steckschlüssel, betätigbar ist. Die Hülse 14 der Lösesicherung 10 ist hingegen mit einem möglichst geringen Abstand zu der Außenfläche des Hülsenkörpers 20 der Überwurfmutter 12 angeordnet. Der Kragen 16 verhindert eine freie Zugänglichkeit der Lösefläche 18 der Überwurfmutter 12 mit der Hand, so dass insbesondere ein ungewolltes Lösen der Überwurfmutter 12 von einem Kontaktträger mittels der Lösesicherung 10 verhindert werden kann.
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2 zeigt eine mögliche Ausführungsform einer Lösesicherung 10 gemäß der Erfindung. Die in 2 gezeigte Lösesicherung 10 entspricht im Wesentlichen der in 1 gezeigten Lösesicherung 10, wobei bei der in 2 gezeigten Ausführungsform im Gegensatz zu der in 1 gezeigten Ausgestaltung der Kragen 16 zweiteilig ausgebildet ist, indem der Kragen 16 zwei Ausnehmungen bzw. zwei zueinander beabstandet angeordnete Teilelemente 28, zwischen denen jeweils eine Ausnehmung vorgesehen ist, aufweist. Bei der in 2 gezeigten Ausführungsform ist somit die Lösefläche 18 entlang ihrer Längsseitenfläche nicht vollständig von dem Kragen 16 abgedeckt, so dass ein Werkzeug auch seitlich an der Lösefläche 18 zum Befestigen und Lösen der Überwurfmutter 12 angesetzt werden kann.
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3 zeigt eine weitere aus dem Stand der Technik bekannte Lösesicherung, bei welcher der Kragen 16, wie bei der in 1 gezeigten Ausgestaltung, einteilig ausgebildet ist, d. h. umlaufend um die Lösefläche 18 der Überwurfmutter 12 ausgebildet ist, und zwischen der Hülse 14 und dem Kragen 16 eine Stufe ausgebildet ist. Bei einer Ausbildung einer Stufe weist der Kragen 16 bzw. die Innenfläche des Kragens 16 einen größeren radialen Abstand zu der Mittelachse der Lösesicherung 10 auf als die Hülse 14 bzw. die Innenfläche der Hülse 14. Durch die Stufe wird der Abstand zwischen der Lösefläche 18 und der Innenfläche des Kragens 16 und damit der Spalt 26 zwischen dem Kragen 16 und der Lösefläche 18 vergrößert, wodurch eine bessere Erreichbarkeit der Lösefläche 18 für ein Werkzeug zum Befestigen und Lösen der Überwurfmutter 12 erreicht wird.
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In 4 ist ein Längsschnitt einer an einer Überwurfmutter 12 angeordneten Lösesicherung 10 dargestellt. Hierbei ist zu erkennen, dass die Lösesicherung 10 über ein Verrastelement 30 verliersicher an der Außenumfangsfläche der Überwurfmutter 12 angeordnet bzw. befestigt ist. Das Verrastelement 30 ist bei der in 4 gezeigten Ausführungsform in Form einer Auswölbung ausgebildet, die an der Innenfläche der Lösesicherung 10, insbesondere an der Innenfläche der Hülse 14, angeformt ist. Das Verrastelement 30 greift in eine an der Außenumfangsfläche der Überwurfmutter 12 ausgebildete Ausnehmung ein, um eine Verrastung auszubilden. Das Verrastelement 30 kann einteilig mit der Lösesicherung 10 oder in Form eines separaten Bauteiles ausgebildet sein. Die Passung des Verrastelementes 30 mit der Ausnehmung ist mit einem Spiel versehen und zwischen der Innenfläche der Hülse 14 und der Außenumfangsfläche der Überwurfmutter 12 bzw. der Außenumfangsfläche des Hülsenkörpers 20 der Überwurfmutter 12 ist ein kleiner Spalt 32 ausgebildet, so dass trotz der verliersicheren Befestigung der Lösesicherung 10 an der Überwurfmutter 12 eine freie Drehbarkeit der Lösesicherung 10 um die Überwurfmutter 12 bzw. um die Mittelachse der Lösesicherung 10 bzw. um die Mittelachse der Überwurfmutter 12 gewährleistet werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Lösesicherung
- 12
- Überwurfmutter
- 14
- Hülse
- 16
- Kragen
- 18
- Lösefläche
- 20
- Hülsenkörper
- 22
- Innengewinde
- 24
- Spleißring
- 26
- Spalt
- 28
- Teilelement
- 30
- Verrastelement
- 32
- Spalt