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Die Erfindung betrifft eine Tankstelle mit einem Tankbereich, der von einem Dach überdeckt ist, und mit Betriebsgebäuden, insbesondere einer Fahrzeugwaschanlage und/oder einer WC-Einheit.
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Solche Tankstellen werden in vielfältigen Konstellationen betrieben und dienen zur flächendeckenden Treibstoffversorgung. Zusätzlich werden zunehmend an Tankstellen weitere Dienstleistungen und ein freiverkäufliches Sortiment vertrieben. Hierüber soll ein zusätzlicher Kundennutzen bereitgestellt werden. Einen wesentlichen Einfluss auf die Betriebskosten einer solchen Tankstelle hat der Energie- und auch Wasserbedarf. Insbesondere wird für die Fahrzeugwaschanlagen und die WC-Einheiten ein hoher Wasserverbrauch generiert.
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Bei den Fahrzeugwaschanlagen sind daher aufwändige Tanksysteme eingesetzt, die in einen Kreislauf integriert sind. Dieses Kreislaufsystem weist auch eine Aufbereitungsanlage auf, mit der das Waschwasser gereinigt und der Wiederverwendung zugeführt wird.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Tankstelle der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei der die Betriebskosten deutlich reduziert werden können.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das auf dem Dach anfallende Regenwasser mittels eines Leitungssystems einer Fahrzeugwaschanlage und/oder einer WC-Einheit eines Betriebsgebäudes zugeleitet wird. Das Tankstellendach, das üblicherweise einen großen Grundstücksbereich überdeckt, wird nun als Wassersammler verwendet, und das Wasser der weiteren Verwendung der Fahrzeugwaschanlage bzw. der WC-Einheit zugeführt. Damit wird auf einfache und effektive Weise dem „Green-Building-Gedanken” Rechnung getragen und es lässt sich eine deutliche Reduzierung der Betriebskosten erreichen. Insbesondere lassen sich auch die Kosten für die Wartung und Instandhaltung reduzieren, da ein deutlich geringerer Wiederaufbereitungsaufwand vorgenommen werden muss.
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Im Rahmen der Erfindung ist es insbesondere auch denkbar, dass das gesammelte Grauwasser (Regenwasser) der Fahrzeugwaschanlage über ein Zwischenspeichersystem zugeleitet wird und aus dem Zwischenspeicher eine kontinuierliche Zudosierung in das Kreislaufsystem der Fahrzeugwaschanlage stattfindet. Auf diese Weise wird stets ein Teil des Wassers ausgetauscht und muss daher nicht separat und intensiv aufbereitet werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsvariante der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass in das Leitungssystem eine Wasser-Aufbereitungsanlage integriert ist. Das Regenwasser weist üblicherweise nur eine geringfügige Verschmutzung auf, sodass es mit einer einfach gestalteten Wasser-Aufbereitungsanlage in einen Zustand überführt werden kann, der eine Nutzung in der Fahrzeugwaschanlage oder in der WC-Einheit ermöglicht.
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Besonders bevorzugt ist eine Tankstelle derart konzipiert, dass das Dach zwei oder mehrere Stützen aufweist, die eine Dachkonstruktion tragen, und dass die Stützen einen Aufnahmeraum umschließen, in dem ein wasserführendes Fallrohr integriert ist. Damit werden den Stützen zwei Funktionen, nämlich die Tragfunktion und die Wasserführungsfunktion zugeordnet. Dies hat insbesondere bei der Erstellung des Tankstellendaches Vorteile und es wird weniger Platz für die Installation der wasserabführenden Systeme benötigt.
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Eine erfindungsgemäße Tankstelle kann dadurch ausgezeichnet sein, dass die Dachkonstruktion wenigstens zwei gegeneinander geneigte Dachflächen aufweist, die gemeinsam in einen Sammelkanal entwässern, und dass der Sammelkanal an das wasserführende Fallrohr angeschlossen ist. Auf diese Weise kann mit einfachen Maßnahmen eine geordnete Wasserabfuhr erreicht werden.
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Besonders bevorzugt kann es vorgesehen sein, dass die Dachhaut der Dachkonstruktion zumindest teilweise von flächenförmigen Photovoltaik-Elementen gebildet ist. Hiermit wird zunächst der konstruktive Aufwand zur Erstellung des Daches minimiert. Zusätzlich wird mit den Photovoltaik-Elementen auf dem großflächigen Dach der Tankstelle eine effektive Stromerzeugung möglich. Mit der Integration der Photovoltaik-Elemente in das Tankstellendach wird dem „Green-Building-Gedanken” weiter Rechnung getragen.
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Hierbei kann es bevorzugt insbesondere vorgesehen sein, dass die Photovoltaik-Elemente als Formatelemente mit gleicher Formatgröße ausgebildet sind, und dass die Photovoltaik-Elemente matrixförmig angeordnet sind. Durch die Verwendung gleicher Formatelemente wird eine Reduzierung des Teileaufwandes ermöglicht. Zusätzlich kann über die modulförmige Anordnung der Photovoltaik-Elemente, abhängig von den Grundstücksanforderungen, eine bausatzartige Erweiterung der Dachfläche einfach vorgenommen werden. Insbesondere lassen sich in Zeilen- und/oder Spaltenrichtung weitere Formatelemente anaddieren.
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Hierbei gelingt eine einfache Dachentwässerung dadurch, dass die Photovoltaik-Elemente derart in Zeilen oder Spalten angeordnet sind, dass zwei oder mehrere Zeilen oder Spalten gemeinsam eine geneigte Dachteilfläche bilden, und dass der Übergang zwischen den Photovoltaik-Elementen benachbarter Zeilen oder Spalten mit einer wasserführenden Abdeckung überbrückt sind. Durch die Verwendung mehrerer Zeilen oder Spalten innerhalb einer Dachteilfläche wird eine großzügige Entwässerungsfläche gebildet, mit der sich insbesondere auch flache Dachneigungen verwirklichen lassen. In dieser Dachteilfläche bilden die einzelnen Photovoltaik-Elemente Teilbaueinheiten, die hinsichtlich ihrer Belastbarkeit so ausgelegt werden können, dass sie üblichen Beanspruchungen, die auf die Dachoberseite einwirken, widerstehen können. Insbesondere können die Formatgrößen dabei so gewählt werden, dass ein Begehen der Dachfläche zu Wartungs- oder Reinigungszwecken möglich wird.
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Eine erfindungsgemäße Tankstelle kann dadurch gekennzeichnet sein, dass jeweils zwei oder mehrere gegeneinander geneigte Dachteilflächen satteldachartig gegeneinander angestellt sind, und jeweils von einem Hochpunkt zu einem Tiefpunkt entwässern, und dass an die geneigten Dachteilflächen im Bereich des Tiefpunktes weitere geneigte Dachteilflächen anschließen, die von den Tiefpunkten zu weiteren Hochpunkten geneigt verlaufen. Hierbei wird eine Schmetterlingsdachkonstruktion erreicht, die sich insbesondere für die Anwendung bei Tankstellen bausatzartig erweitern lässt und es lassen sich mit geringer Dachaufbauhöhe effektive Entwässerungsflächen schaffen. Im Tiefpunkt, der der Entwässerung dient, kann ein Sammelkanal zu diesem Zweck verlegt sein.
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Eine besonders bevorzugte Erfindungsausgestaltung ist derart, dass die Dachkonstruktion ein aus zueinander jeweils parallelen Längs- und Querträgern zusammengesetztes Rost aufweist. Bei dieser Dachkonstruktion kann durch Anaddieren von Längs- und/oder Querträgern eine Größenvariation des Daches auf einfache Weise durchgeführt werden.
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Zur Verringerung des Teile- und Montageaufwandes und für eine verbesserte optische Gestaltung kann es hierbei insbesondere vorgesehen sein, dass zumindest ein Teil der Längs- und/oder Querträger Entwässerungskanäle aufweist.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein Dach in perspektivischer Darstellung;
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2 eine Querschnittsansicht durch eine Stütze des Daches gemäß 1 (siehe Schnittverlauf II-II in 1);
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3 eine Isometrie eines Kreuzungsknotens gemäß dem in 1 mit III markierten Detail;
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4 eine Draufsicht auf die in 3 dargestellte Einheit;
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5 eine Isometrie des in 1 mit IV markierten Kreuzungsknotens;
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6 bis 8 eine Seitenansicht auf einen Kreuzungsknoten gemäß den in 1 mit VI bis VIII markierten Details und an verschiedenen Dachpositionen;
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9 eine Seitenansicht auf den Kreuzungsknoten gemäß 3 mit einem Dachaufbau;
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10 eine Draufsicht auf das Dach gemäß 1;
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11 eine Schnittansicht längs des in 2 mit XI-XI markierten Schnittverlaufes; und
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12 in Seitenansicht die Attika des Daches gemäß der Erfindung.
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1 zeigt ein Dach für eine Tankstelle, das mehrere vertikale Stützen 10 aufweist. Die Stützen 10 sind mit einer Fußplatte am Boden verankert oder direkt in den Boden einbetoniert. An ihrem dem Boden abgewandten Ende tragen die Stützen 10 eine Dachkonstruktion. Diese Dachkonstruktion ist in Form eines Fachwerkes aus Längsträgern L und Querträgern Q zusammengesetzt. Dabei sind die Längsträger L und die Querträger Q jeweils parallel zueinander beabstandet angeordnet, wobei der Teilungsabstand jeweils gleichbleibend identisch ist. Auf diese Weise bildet die Dachkonstruktion eine matrixartige Struktur, bei der die Längs- und Querträger L, Q Fächer gleicher Größe umschließen. Die Fächer sind dabei in Längs- und Querrichtung in Zeilen und Spalten angeordnet.
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Unter Bezugnahme auf die 2 und 3 wird nachfolgend die Gestaltung der Stützen 10 erläutert.
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Wie 2 zeigt, sind die Stützen 10 als geschlossene Hohlprofile ausgebildet. Dabei sind an den Profilseiten identische Doppel-T-Träger 12 verwendet. Diese Doppel-T-Träger 12 weisen zwei zueinander parallel beabstandete Gurte 12.2 auf, die über einen Verbindungsabschnitt 12.1 miteinander verbunden sind. Die Gurte 12.2 sind im Bereich ihres dem Innenquerschnitt der Stütze 10 zugewandten Bereiches mit Winkelprofilen 11 verschweißt. Auf diese Weise ergibt sich eine kreuzförmige Struktur, wie dies die 2 deutlich erkennen lässt.
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3 veranschaulicht den Anschluss der Längs- und Querträger L, Q an die vertikalen Stützen 10. Wie diese Darstellung erkennen lässt, sind im Kopfbereich der Stützen 10 Anschlussstücke 14 in Form von Platten angeschweißt. Diese dienen zur lösbaren Ankopplung der Längsträger L und Querträger Q mittels Befestigungsschrauben 24.1. Die Längsträger L und Querträger Q sind prinzipiell zur Reduzierung des Teileaufwandes identisch aufgebaut. Sie weisen jeweils einen Obergurt 21 und einen Untergurt 22 auf. Ober- und Untergurt 21, 22 sind wieder jeweils als Doppel-T-Träger ausgebildet, und weisen mithin einen Verbindungsabschnitt 21.1 auf, an dem endseitig zwei Gurte 21.2 angeschlossen sind. Die Doppel-T-Träger sind dabei so ausgerichtet, dass die Verbindungsabschnitte 21.2 horizontal angeordnet sind. Zur Überbrückung des Abstandsbereiches zwischen dem Ober- und Untergurt 21, 22 sind Streben 23 in Form von Flachstählen verwendet. Im Anschlussbereich an die Stütze 10 sind der Obergurt 21, der Untergurt 22 und die Streben 23 stirnseitig an einen Flansch 24 angeschweißt. Der Flansch 24 kann plan auf das Anschlussstück 14 aufgelegt werden. Dabei stehen Befestigungsaufnahmen des Flansches 24 in Flucht zu Befestigungsaufnahmen des Anschlussstückes 14. Durch die Befestigungsaufnahmen können Befestigungsschrauben 24.1 hindurchgeführt und mittels Muttern gekontert werden. Auf diese Weise lassen sich an allen vier durch die Doppel-T-Träger 12 definierten Seiten Längsträger L und Querträger Q an die Stütze 10 anschließen.
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Infolge der horizontalen Ausrichtung der Verbindungsabschnitte 21.2 und 22.2 von Ober- und Untergurt 21, 22 ergibt sich eine Kabelführung zwischen den Gurten 21.2, 22.2. Wie 3 veranschaulicht, können Kabel 86 durch entsprechende Kabeldurchführungen 24.2 im Anschlussstück 14, dem Flansch 24 und der Stütze 10 aus dem Innenraum der Stütze 10 ausgeschleift werden. Im Bereich des Obergurtes 21 ist eine Ausnehmung 12.3 für die Kabelführung vorgesehen.
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Zur Aussteifung der Stütze 10 im Kopfbereich ist eine Kopfplatte 13 verwendet. Diese Kopfplatte 13 ist in den Innenquerschnitt der Stütze 10 eingesetzt und hier verschweißt (siehe Schweißnähte 18). Die Kopfplatte 13 weist einen Durchbruch 13.1 auf, der zur Aufnahme eines Fallrohres 17 dient, wie dies später noch eingehend erläutert wird.
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Die Gestaltung der Kopfplatte 13 ist in 4 deutlicher erkennbar. Wie diese Darstellung zeigt, weist die Kopfplatte 13 in den Außeneckbereichen Ausklinkungen auf, die aus schweißtechnischen Gründen erforderlich sind.
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5 zeigt einen Kreuzungsknoten, in dem die Längs- und Querträger L, Q abseits der Stützen 10 aufeinander treffen. Wie diese Darstellung erkennen lässt, ist der Querträger Q ununterbrochen und durchlaufend ausgebildet. Die Längsträger L hingegen sind im Bereich des Kreuzungsknotens infolge der durchgehenden Ausgestaltung des Querträgers Q unterbrochen und schließen mithin mit ihren als Längsträger-Teilstücke ausgebildeten Trägern 20 beidseitig an den Querträger Q an. Zu diesem Zwecke sind der Obergurt 21 und der Untergurt 22 des Längsträgers L jeweils stirnseitig mit einem Anschlussstück 32 abgeschlossen. Das Anschlussstück 32 ist an den Ober- bzw. Untergurt 21, 22 angeschweißt. Es weist zwei Befestigungsaufnahmen auf, die in Flucht zu Befestigungsaufnahmen des Querträgers Q stehen. Durch die Befestigungsaufnahmen können Befestigungsschrauben 33 hindurchgeführt und mittels einer Mutter gekontert werden. Zur Aussteifung des Zwischenknotens 30 sind Querstreben 31 verwendet. Diese sind zwischen den Gurten 21.2, 22.2 eingeschweißt. Eine weitere Aussteifung des Zwischenknotens 30 wird mit einem Verbindungsstück 34 erreicht. Das Verbindungsstück 34 ist ebenfalls als Doppel-T-Träger ausgebildet, wobei dessen Profillängserstreckung vertikal verläuft. Im Bereich seiner stirnseitigen Enden ist das Verbindungsstück 34 an seinem Verbindungsabschnitt 34.1 und seinen Gurten 34.2 mit dem Obergurt 21 und dem Unter 22 verschweißt. Das Verbindungsstück 34 ist mit einem zentralen Durchbruch 34.3 in seinem Verbindungsabschnitt 34.1 versehen. Damit können durch den Durchbruch 34.3 Kabel hindurchgeführt werden.
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Das in 1 gezeigte Dach kann nun maßlich auf die Grundstücksgegebenheit ausgelegt werden. Die Breite des Daches ist infolge der durchlaufenden Querträger Q zwischen den Stützen 10 festgelegt. Vorliegend ist eine Dachbreite gewählt, die eine vierspurige Tankstellenbenutzung ermöglicht. Die Länge des Daches kann nun einfach variiert werden, indem die Längsträger L mit Trägern 20 verlängert werden.
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Dies gelingt einfach über die lösbare Ankopplung im Bereich der Kreuzungsknoten (Zwischenknoten 30) und an den Stützen 10. Die Verlängerung des Daches lässt sich dabei modulartig vornehmen, wobei jeweils als kleinste Baugröße eine Spalte anaddiert wird.
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Unter Bezugnahme auf die 6 bis 9 wird nun der Dachaufbau weiter erläutert.
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Wie diese Zeichnungen veranschaulichen, können auf die Obergurte 21 der Längs- und Querträger L, Q Tragstücke 50 aufgesetzt werden. Dabei sind die Tragstücke 50 als Hohlkammerprofile ausgebildet, die je nach Ausgestaltung eine oder mehrere Kammern 51 aufweisen können. Im Bereich ihrer Unterseite weisen die Tragstücke 50 angeformte Befestigungsschrauben auf. Diese sind zur Fixierung der Tragstücke 50 durch Befestigungsaufnahmen von Stützplatten 21.3 hindurchgeführt und mittels Muttern gekontert. Die Stützplatten 21.3 sind mit den Gurten 21.2 der Obergurte 21 verschweißt. Dabei sind die Tragstücke 50 unter Zwischenlage einer Neoprendichtung 21.4 auf die Stützplatten 21.3 aufgesetzt. Die Anschlussstücke 50 weisen eine zur Oberseite hin offene Hohlkammer auf, in die Stützriegel 52 eingesetzt sind. Die Stützriegel 52 besitzen an ihrer Oberseite ein Verbindungselement 55 sowie Dichtelemente 53. Auf die Dichtelemente 53 können Photovoltaik-Elemente 60 in Form von Glasplatten aufgelegt werden. Zur Fixierung der Photovoltaik-Elemente 60 werden Klemmelemente 54 auf die Oberseite der Photovoltaik-Elemente 60 aufgesetzt und mit dem Verbindungselement 55 verspannt. Gleichzeitig wird mittels des Klemmelementes 54 eine Abdeckung 56 eingespannt, die den Zwischenraum zwischen den Tragstücken 50 überbrückt.
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Wie die 6 bis 8 zeigen, können drei unterschiedlich hohe Anschlussstücke 50 verbaut werden. Dabei weist das Anschlussstück 50 gemäß 6 die größte und das Anschlussstück 50 gemäß 8 die kleinste Bauhöhe auf. Das Anschlussstück 50 gemäß 7 weist eine Zwischenhöhe auf. Der in 1 mit VI markierte Zwischenknoten 30 stellt den in 6 gezeigten Zwischenknoten 30 dar. Dementsprechend wird in dieser Dachposition das Anschlussstück 50 mit der höchsten Bauhöhe 50 eingesetzt. In Längsträgerrichtung folgend werden nun Anschlussstücke 50 mit einer Zwischenbauhöhe gemäß 7 verbaut. Dementsprechend ist in 1 der Zwischenknoten 30 mit der Zwischenbauhöhe mit VII gemäß 7 markiert. An die Zwischenknoten 30 gemäß 7 schließen sich in Längsträgerlängsrichtung die Zwischenknoten 30 gemäß 8 an, sodass diese Zwischenknoten 30 entsprechend in 1 mit VIII markiert sind. Mit den unterschiedlich hohen Tragstücken 50 wird den Photovoltaik-Elementen 60 eine Dachneigung aufgegeben, die zur Entwässerung dient. Dementsprechend verläuft dieses Gefälle ausgehend von dem in 6 gezeigten Hochpunkt HP über den in 7 gezeigten Zwischenpunkt ZP zu dem in 8 gezeigten Tiefpunkt TP. In Längsträgerrichtung wiederholt sich diese Gefällestruktur. Wie dies 8 zeigt, schließt sich entsprechend dann wieder ein steigendes Gefälle an, das über einen Zwischenpunkt ZP zu einem Hochpunkt HP leitet. Anfallendes Regenwasser kann somit über die Photovoltaik-Elemente 60 und die Abdeckungen 56 in Richtung zum Tiefpunkt TP (gemäß 8) entwässert werden. Dort bilden die Photovoltaik-Elemente 60 einen Regenwasserabfluss, der in einen Sammelkanal 58 mündet. Der Sammelkanal 58 ist in Form eines U-Profils ausgebildet, der einen Boden und zwei davon aufsteigende, zueinander parallele, Seitenwände aufweist. Die Seitenwände sind endseitig mit Abkantungen 58.1 versehen. Diese Abkantung 58.1 ist von einer Tropfkante einer Tropfleiste 57 übergriffen. Im Bereich zwischen der Unterseite des Photovoltaik-Elementes 60 und der Oberseite der Tropfleiste 57 bzw. der Oberseite des Stützriegels 52 ist ein Dichtelement 53 aufgelegt. Das im Sammelkanal 58 gesammelte Wasser wird längs des diesen Sammelkanal 58 tragenden Querträgers Q abgeführt. Hierzu ist der Sammelkanal 58 im Gefälle verlegt und den Stützen 10 zugeleitet, wie dies 9 näher erkennen lässt. Dementsprechend verläuft der Sammelkanal 58 mit 2%igem Gefälle einem Laubkorb 15 zu. Der Laubkorb 15 ist in den Sammelkanal 58 eingesetzt. Der Sammelkanal 58 ist unter Zwischenlage einer Neopren-Dichtung 21.4 dichtend an ein Fallrohr 17 angeschlossen. Das Fallrohr 17 ist im Innenraum der Stütze 10 vertikal verlegt. Dementsprechend fließt das Wasser vom Sammelkanal 58 kommend durch den Laubkorb 15 in das Fallrohr 17 ein und kann dort zentral abgeführt werden. Zusätzlich ist oberhalb des Laubkorbes 15 ein Einlaufstück 70 eingesetzt, von dem Wasser, welches an der Oberseite der Photovoltaik-Elemente 60 abfließt, entwässert. Das Einlaufstück 70 ist mit Klemmprofilen 71 fixiert.
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Das von der Dachfläche entwässerte Regenwasser kann somit zentral über sämtliche Stützen 10 des Daches abgeführt werden. Dieses Wasser wird einem oder mehreren Sammelbehältern zugeleitet. Es kann dann über eine Wasseraufbereitung geführt werden. Dort wird es in einen Zustand überführt, der eine Nutzung in der Autowaschanlage und ggf. in der WC-Anlage der Tankstelle ermöglicht.
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In 10 ist nochmals das Prinzip der Entwässerung schematisch dargestellt. Diese Zeichnung zeigt das Dach gemäß 1 in Draufsicht. Wie diese Zeichnung erkennen lässt, schließt sich an eine Stütze S beidseitig jeweils ein Zwischenknoten 30 in Ausgestaltung als Zwischenpunkt ZP und an diese ein Zwischenknoten 30 in Ausgestaltung als Hochpunkt HP an. Damit ergibt sich in Form eines flachen Schmetterlingsdaches eine alternatierende Gefällestruktur in Längsträgerrichtung. In Querträgerrichtung wird in der Stützenebene der Entwässerungskanal 58 verlegt, wobei die Zwischenknoten 30 zwischen den Stützen die Tiefpunkte TP bilden.
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6 bis 8 zeigen, dass im Bereich der Zwischenknoten 30 Leuchtelemente 40 angeordnet sein können. Beispielsweise können an jedem Zwischenknoten 30 solche Leuchtelemente 40 montiert sein. Dabei ist das Leuchtelement 40 in dem zwischen dem Verbindungsabschnitt 22.1 und den Gurten 22.2 eingefassten Bereich des Untergurtes 22 montiert. Das Leuchtelement 40 ist dabei als sogenanntes „Down-Light”, insbesondere „LED-Down Light”, ausgeführt und strahlt mithin ein Licht mit breitem Lichtkegel in Richtung zum Boden der Tankstelle aus. Das Lichtelement 40 wird über einen Transformator 41, der auf der Oberseite des Verbindungsabschnittes 22.1 montiert ist, versorgt. Für eine optische Abdeckung sind beidseitig des Trägers 20 Abdeckungen 43, beispielsweise aus Blech, vorgesehen. Dem Transformator 41 sind Anschlussklemmen 42 zugeordnet, über die Stromversorgungskabel angeschlossen werden können. Die Stromversorgungskabel können auf der Oberseite der Verbindungsabschnitte 22.1 der Untergurte 22 geführt werden. Infolge der rostartigen Ausgestaltung der Dachkonstruktion können die Leuchtelemente 40 im Bereich der Zwischenknoten 30 mit gleichbleibendem Leuchtenabstand montiert werden. Auf diese Weise kann eine gleichmäßige Grundausleuchtung der Tankstelle vorgenommen werden. Die Leuchtelemente 40 können auch über eine Dimmerschaltung angesteuert sein. Dabei wird zum Zwecke der Energieeinsparung die Leuchtstärke des Leuchtelementes 40 bei Nichtbenutzung der Tankstelle herunter geregelt oder ausgeschaltet. Wenn über eine Schalteinheit, insbesondere eine in der Fahrbahn eingearbeitete Induktionsschleife, ein einfahrendes Auto erkannt wird, so regelt die Steuerschaltung die Leuchtelemente 40 dann wieder in den Betriebszustand hoch. Damit beeinflusst der Fahrer interaktiv die Lichtsteuerung. Es kann auch vorgesehen sein, dass einige Kreuzungspunkte mit Lautsprechern bestückt sind, die ihren Schall in Richtung zum Boden in Form einer Schallsäule abgeben. Durch diese Schallabgabe wird eine Hintergrundbeschallung möglich, die nur gering seitlich abstrahlt, ohne die Nachbarn zu stören.
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Die Energiezuleitung zu den Leuchtelementen 40 erfolgt über die vertikalen Stützen 10, wie dies unter Bezugnahme auf 11 näher erläutert wird. Wie diese Darstellung zeigt, ist seitlich im Bereich des Innenraums der Stütze ein Kabelkanal 80 angeordnet. In dem Kabelkanal 80 sind Kabel 81, 83, 86 geführt. Die Kabel 86 sind dabei im Bereich der Flansche 24 (siehe 3) durch Kabeldurchführungen 24.2 den Untergurten 22 zugeleitet. Zur geordneten Verdrahtung sind hierzu Klemmen 82 im Innenraum der Stütze 10 untergebracht. Die Kabel 86 führen zu einer zentralen Steuereinheit, die beispielsweise im Technikraum der Tankstelle untergebracht sein kann. Von dort kann dann die Ansteuerung der Leuchtelemente 40 vorgenommen werden. Weiterhin sind im Kabelkanal 80 Kabel 83 geführt, die zu einer Klemme 84 führen. Diese Klemme 84 ist zwischen den Tragstücken 50 angeordnet. An diese Klemme 84 sind Kabel angeschlossen, die zu einer Klemme 86 führen. Die Klemme 85 ist innenseitig an eines der Tragstücke 50 angebaut. Von dieser Klemme 85 führen Kabel 86 zu den Photovoltaik-Elementen 60. Über die Kabel 86 kann der von den Photovoltaik-Elementen 60 erzeugte Strom gesammelt abgeleitet werden. Er wird dann über die Kabel 83 einer Zentraleinheit zugeordnet, in der auch die Wechselrichter zur Erzeugung von Wechselstrom angeordnet sind. Beispielsweise kann diese Umsetzung in einem zentralen Technikraum vorgenommen werden.
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Aus den vorstehenden Ausführungen ergibt sich, dass sowohl die Wasserableitung als auch die Energieführung zentral in den Stützen 10 vorgenommen wird. Hierzu erfolgt in den Stützen 10 eine eindeutige Systemtrennung in den wasserführenden Bereich und in den stromführenden Bereich. Innerhalb der Stütze 10 wird der wasserführende Bereich durch das Fallrohr 17 abgegrenzt. Der verbleibende Innenraum der Stütze 10 kann für die Stromführung verwendet werden. Im Bereich oberhalb der Obergurte 21 werden die elektrisch führenden Bauteile zum einen mittels der Photovoltaik-Elemente 60 und zum anderen mittels abgedichtet montierter Abdeckungen 56 zwischen den Photovoltaik-Elementen 60 geschützt (siehe beispielsweise 6 und 7). Die eindeutige Wasserabfuhr wird über die Sammelkanäle 58 in definierten Bereichen gewährleistet.
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Die Photovoltaik-Elemente 60 sind als transluzente Glaselemente mit integrierter gelochter Dünnschicht PV-Zelle ausgebildet. Die gelochte Dünnschicht bietet zur Tagzeit eine ideale Nutzung des Tageslichts mit zusätzlicher Sonnenschutzwirkung. Auf diese Weise kann zu Tageszeiten ein ausreichend hoher Lichteinfall bis auf den Boden der Tankstelle gewährleistet werden. Zur Nachtzeit wird, wie oben beschrieben, die Grundausleuchtung mittels der Leuchtelemente 40 vorgenommen. Zusätzlich ist eine sogenannte „Ambi-Light-Ausleuchtung” des Tankstellendaches vorgesehen. Diese erfolgt, wie dies 5 symbolisiert, an der Unterseite der Längs- und Querträger L, Q. Dementsprechend sind hier LED-Bänder als Bandleuchtmittel 110 eingesetzt. Diese Bandleuchtmittel 110 werden vorzugsweise an allen Längs- und Querträgen L, Q unterseitig im Bereich der Verbindungsabschnitte 22.1 montiert. Sie geben ein Licht in Richtung auf den Tankstellenboden ab. Die Stromversorgung für diese Bandleuchtmittel 110 erfolgt wieder über den Kabelkanal 18 in den Stützen 10. Bei angesteuerten Bandleuchtmitteln 110 wird im Bereich der Dachunterseite ein Leuchteffekt erzielt, der die Untersicht des Daches als leuchtende Fläche erscheinen lässt. Beispielsweise kann zur Nachtzeit die Ansteuerung so geschaltet sein, dass die Leuchtelemente 40 außer Betrieb sind und nur die Bandleuchtmittel 110 aktiviert sind. Fährt ein Auto in die Tankstelle ein, dann kann über eine Erkennungsschaltung zusätzlich eine Aktivierung der Leuchtelemente 40 zur Grundausleuchtung oder Beleuchtung bestimmter Bereiche der Tankstelle vorgenommen werden. Auf diese Weise werden besondere optische Leuchtreize geboten, die zur Benutzung der Tankstelle einladen.
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Wie 12 veranschaulicht, ist das Dach im Bereich seiner Attika mit einer umlaufenden Abschlusskonstruktion versehen. Diese Attika ist an die randseitigen Längs- und Querträger L, Q angebaut, die einen umlaufenden seitlichen Abschlussrahmen bilden. An diese Längs- und Querträger L, Q sind in vorbestimmten Befestigungsabständen Haken 98 an Befestigungsplatten 21.3 festgeschweißt, wobei die Befestigungsplatten 21.3, wie oben beschrieben, an den Obergurten 21 angeschweißt sind. Weiterhin sind im Bereich der Untergurte 22 an deren Gurten 22.2 weitere Haken 98 angeschweißt. An diesen Haken 98 kann ein Bildschirmträger 90 in Form eines offenen Gehäuses angehangen werden. Der Bildschirmträger 90 weist einen Boden 91 auf, von dem senkrecht Seitenwände 92, 93 umlaufend aufsteigen. Der Boden 91 ist mit Durchbrüchen 95 versehen, die korrespondierend zu den Haken 98 angeordnet sind. Dementsprechend kann der Bildschirmträger 90 auf die Haken 98 aufgehangen werden. Mittels einer Befestigungsschraube 98.2, die den Haken 98 und den Boden 91 durchgreift, wird eine Fixierung de Bildschirmträgers 90 erreicht.
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Mit der Verwendung von zwischengelegten Stützelementen 98.1 wird eine zuverlässige Fixierung erreicht. Der Bildschirmträger 90 weist im Bereich seiner unteren horizontalen Seitenwand 93 frontseitig eine Abkantung 94 auf. In den Bildschirmträger 90 kann eine Bilderzeugungseinheit 100, nämlich ein Flachbildschirm, vorzugsweise ein LED-Bildschirm, insbesondere ein LED-Video-Screen, eingesetzt werden. Dabei wird die Bilderzeugungseinheit 100 auf dem Boden 93 hinter der Abkantung 94 sicher abgestützt. Zusätzlich wird die Bilderzeugungseinheit 100 mittels eines, in den Zeichnungen nicht dargestellten, Fixierelementes, beispielsweise an der Bilderzeugungseinheit-Oberseite, fixiert. Die Energie- und Signalversorgung der Bilderzeugungseinheit 100 erfolgt wieder über die Stützen 10, wobei die geordnete Kabelführung auf der Oberseite der Untergurte 22 vorgenommen ist. Der Bildschirmträger 90 ist zum Schutz vor Regenwasser mittels einer Abdeckung 99 deckseitig übergriffen. Diese Abdeckung 99 weist zwei angeschlossene Schenkel 99.1 und 99.2 auf. Dabei bilden die Schenkel 99.1, 99.2 rückseitig bzw. vorderseitig Tropfkanten. Die rückseitige Tropfkante entwässert dabei auf eine Verkleidung 97.2. Die Verkleidung 97.2 hintergreift den Schenkel 99.1 mit einem vertikalen Anschlussstück 97.1, das mittels eines Befestigungselementes 96 am Boden 91 des Bildschirmträgers 90 fixiert ist. Das Anschlussstück 97.1 geht in eine geneigte Ableitfläche 97.2 über, die in einer abwärts gerichteten Tropfkante 97.3 endet. Die Tropfkante 97.3 entwässert auf die Oberfläche der Photovoltaik-Elemente 60 randseitig. Zur Erzeugung einer Werbefläche im Bereich der Attika ist eine Vielzahl von Bildschirmträgern 90 mit den entsprechenden Bilderzeugungseinheiten 100 aneinander gereiht. Dabei kann beispielsweise nur eine Seite oder ein Teil einer Seite des Daches beaufschlagt sein oder es können Bildschirmträger 90 umlaufend am Dach befestigt werden. Denkbar ist auch, dass zwei oder drei Seiten des Daches mit Bildschirmträgern 90 bestückt sind. Die Bilderzeugungseinheiten 100 sind über Steuerleitungen mit einer zentralen Schaltelektronik verbunden. Von dieser können bevorzugterweise die einzelnen Bildpunkte der Bilderzeugungseinheiten 100 individuell oder in Gruppen angesteuert werden. Auf diese Weise lassen sich Bilder erzeugen, die in die aneinandergereihten Bilderzeugungseinheiten 100 übergehen.
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Die zentrale Schaltelektronik kann auch abseits der Tankstelle angeordnet und über das Internet an die Tankstellentechnik angeschlossen sein. Hierbei kann insbesondere eine DMX-Steuerung (FA E:cue) zum Einsatz kommen. Auf diese Weise können beispielsweise zentral die Anzeigen einer Vielzahl von Tankstellen zentral bespielt und variiert werden.
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Die Bilderzeugungseinheiten 100 sind ihrerseits in einem explosionsgeschützten Gehäuse untergebracht. Sie können ein integriertes Kühlmodul aufweisen, das auch über einen Wärmetauscher mit der Umgebung in Verbindung stehen kann.
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Im Rahmen der Erfindung wird eine Tankstelle als „Green-Building” konzipiert, wobei insbesondere ein Schwerpunkt auf energie- und resourcenschonende Bauweise gelegt ist. Dabei soll auch ein multimediales Gesamtkonzept in die Baukonstruktion integriert werden.