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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bereitstellung einer Variantencodierung in einem Hausgerät und ein entsprechendes Hausgerät.
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Es ist bekannt, dass ein Hausgerät mehrere elektronische Module aufweist, die zumindest teilweise in mehreren unterschiedlichen Varianten der Hausgeräte eingesetzt werden. Dies hat den Vorteil, dass beispielsweise ein elektronisches Modul ”Leistungselektronik” in unterschiedlichen Varianten von Haushaltsgeräten, beispielsweise Wäschetrocknern eingesetzt werden kann. Die Varianten des Hausgeräts unterscheiden z. B. zwischen unterschiedlichen Typen, Funktionsumfängen, Designformen, Baureihen, etc.
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Es ist weiterhin bekannt, dass das gemeinsam nutzbare elektronische Modul (im obigen Beispiel, die Leistungselektronik) entweder über eine Softwarecodierung oder über eine Hardwarekodierung konfiguriert wird. Im Fall der Hardwarecodierung bedeutet dies, dass das elektronische Modul, z. B. die Leistungselektronik, vor Erstinbetriebnahme durch den Kunden für die Variante, in der es eingesetzt ist, konfiguriert wird, indem eine Reihe von Jumpern (bitorientierten Schaltern) von einem Techniker entsprechend eingestellt wird. Im Fall der Softwarecodierung werden z. B. über ein Servicemenü des Hausgeräts von dem Techniker die Bitmuster entsprechend eingestellt.
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Diese Ansätze sind sehr zeitaufwändig, kostspielig und unflexibel. Darunter leidet auch der eigentlich flexible Ansatz der Verwendung eines generischen elektrischen Moduls in unterschiedlichen Varianten des Hausgeräts, weil das elektrische Modul (z. B. die Leistungssteuerung) zwar in unterschiedlichen Varianten verbaut werden kann, dann aber mühsam auf die Variante eingestellt werden muss.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die vorstehend genannten Nachteile zu vermeiden und insbesondere eine flexible und kostengünstige Lösung anzugeben, ein für mehrere Varianten von Hausgeräten nutzbares elektronisches Modul effizient für die Variante, in der es tatsächlich eingesetzt ist, zu konfigurieren.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich auch aus den abhängigen Ansprüchen.
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Zur Lösung der Aufgabe wird ein Verfahren zur Bereitstellung einer Variantencodierung in einem Hausgerät angegeben,
- – umfassend ein typspezifisches elektronisches Modul und ein generisches elektronisches Modul,
- – bei dem von dem typspezifischen elektronischen Modul die Variantencodierung dem generischen elektronische Modul bereitgestellt wird.
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Somit ist vorteilhaft eine flexible Konfiguration des generischen elektronischen Moduls basierend auf der Variantencodierung möglich. Bei der Variantencodierung kann es sich insbesondere um eine Information handeln, die zur Konfiguration des generischen elektronischen Moduls benötigt wird, um dieses auf das aktuelle Hausgerät, d. h. die Variante bzw. den Typ des Hausgeräts korrekt einzustellen.
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Damit können eine Vielzahl von generischen elektronischen Modulen in unterschiedlichen Varianten von Hausgeräten eingesetzt werden und gleichzeitig vereinfacht sich die Konfiguration dieser generischen elektronischen Module erheblich, weil nicht länger manuell die Konfiguration erfolgen muss. Der vorgeschlagene Ansatz ist deutlich schneller durchzuführen, stabiler gegen Störungen und flexibler als die bisherige manuelle Konfiguration.
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Eine Weiterbildung ist es, dass die Variantencodierung über eine drahtlose oder drahtgebundene Kommunikationsverbindung zwischen dem typspezifischen elektronischen Modul und dem generischen elektronischen Modul übermittelt wird.
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Die Kommunikationsverbindung kann eine unidirektionale oder eine bidirektionale Kommunikationsverbindung sein. Insbesondere ist es möglich, dass als Kommunikationsverbindung über eine definierte elektronische Schnittstelle, ein Bussystem oder eine Netzwerkverbindung realisiert wird.
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Eine andere Weiterbildung ist es, dass infolge einer Anfrage, die von dem generischen elektronischen Modul an das typspezifische elektronische Modul übermittelt wurde, die Variantencodierung dem generischen elektronischen Modul bereitgestellt wird.
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Insbesondere ist es eine Weiterbildung, dass die Anfrage infolge eines ersten Ereignisses z. B. in dem Hausgerät übermittelt wird.
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So ist es eine Weiterbildung, dass das erste Ereignis einen Reset, eine Inbetriebnahme, eine Erstinbetriebnahme oder ein Ablauf eines Zeitgebers des generischen elektronischen Moduls umfasst.
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Ferner ist es eine Weiterbildung, dass infolge eines zweiten Ereignisses die Variantencodierung dem generischen elektronischen Modul bereitgestellt oder zu einem definierten beliebigen Ereignis angestoßen wird.
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Im Rahmen einer zusätzlichen Weiterbildung umfasst das zweite Ereignis, einen Reset, eine Inbetriebnahme, eine Erstinbetriebnahme oder ein Ablauf eines Zeitgebers des typspezifischen elektronischen Moduls.
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Eine nächste Weiterbildung besteht darin, dass die Variantencodierung eine Information zur Konfiguration des generischen elektronischen Moduls umfasst, wobei das generische elektronische Modul anhand der Variantencodierung konfiguriert wird.
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Eine Ausgestaltung ist es, dass das generische elektronische Modul mindestens eines der folgenden Module mit einer Kommunikationsschnittstelle umfasst:
- – eine Leistungselektronik,
- – eine Steuerelektronik
- – ein Aktor,
- – ein Sensor.
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Eine alternative Ausführungsform besteht darin, dass in dem typspezifischen elektronischen Modul die Variantencodierung gespeichert ist und das typspezifische elektronische Modul ein variantenspezifisches elektronisches Modul ist.
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Beispielsweise kann es sich bei dem typspezifischen elektronischen Modul um ein Bedienteil mit einer Kommunikationsschnittstelle handeln.
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Die vorstehend genannte Aufgabe wird auch gelöst durch ein Hausgerät
- – umfassend ein typspezifisches elektronisches Modul und ein generisches elektronisches Modul,
- – wobei von dem typspezifischen elektronischen Modul eine Variantencodierung dem generischen elektronischen Modul bereitstellbar ist.
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Eine Weiterbildung ist es, dass anhand der bereitgestellten Variantencodierung das generische elektronische Modul konfigurierbar ist.
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Die Weiterbildungen betreffend das hier erläuterte Verfahren gelten für die Vorrichtung, insbesondere besagtes Hausgerät, entsprechend. Die Merkmale des Verfahrens können somit auch bevorzugte Merkmale der Vorrichtung bzw. des Hausgeräts sein, wobei die Merkmale für sich alleine bzw. in beliebiger Kombination miteinander im Rahmen der Erfindung angewendet werden können.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen dargestellt und erläutert.
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Es zeigen:
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1 beispielhaft ein Nachrichtenflussdiagramm zwischen einem generischen elektronischen Modul und einem typspezifischen elektronischen Modul zur Veranschaulichung der Bereitstellung der Variantencodierung;
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2 schematisch ein Hausgerät mit dem in 1 gezeigten generischen elektronischen Modul und typspezifischen elektronischen Modul, die über eine Kommunikationsverbindung miteinander verbunden sind.
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Es wird vorgeschlagen, ein generisches elektronisches Modul, das in einer Vielzahl unterschiedlicher Varianten eines Hausgeräts eingesetzt werden kann, auf effiziente Weise zu konfigurieren (zu codieren) und zwar abhängig von der Variante, in der das generische elektronische Modul tatsächlich verbaut ist.
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Bei den Varianten kann es sich um unterschiedliche Baureihen, Typen, Designs, Funktionalitäten, etc. von Hausgeräten, insbesondere von Haushaltsgeräten wie z. B. Gargeräten, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Kühlschränke, Geschirrspülmaschinen o. ä., auch um elektronische Geräte, die eine generische und eine spezielle Elektronik verwenden, handeln.
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Das generische elektronische Modul ist vorzugsweise in mehreren Varianten einsetzbar. Bei dem generischen elektronischen Modul kann es sich z. B. um eine Leistungselektronik, ein Trocknungsmodul, ein Motormodul, etc. handeln. Beispielsweise kann eine Leistungselektronik für mehrere Varianten des Hausgeräts verwendet werden. Damit muss logistisch nur ein einziger Typ Leistungselektronik hergestellt werden, der in einer Vielzahl von Varianten einsetzbar ist. Dies reduziert insbesondere Kosten für Logistik und Entwicklung.
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Die Konfiguration des generischen elektronischen Moduls erfolgt über eine Kommunikationsschnittstelle mit einem typspezifischen elektronischen Modul. Bei dem typspezifischen elektronischen Modul handelt es sich insbesondere um ein Modul, das eine Variantencodierung aufweist, also eine Information betreffend die zu konfigurierende Variante. Beispielsweise kann das typspezifische elektronische Modul ein Bedienteil des Hausgeräts sein, das insbesondere eine Kommunikationsschnittstelle zu dem generischen elektronischen Modul aufweisen kann.
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Die Kommunikationsschnittstelle kann eine drahtlose oder drahtgebundene Kommunikationsschnittstelle sein. Insbesondere ist es möglich, dass die Kommunikationsverbindung zwischen den elektronischen Modulen eine zweiadrige oder mehradrige Leitung umfasst, über die seriell und/oder parallel Daten übertragen werden. Die Kommunikation zwischen dem typspezifischen elektronischen Modul und dem generischen elektronischen Modul kann als bidirektionale oder als unidirektionale Kommunikation implementiert sein. Die besagte Kommunikation kann über eine elektronische Schnittstelle, ein Bussystem oder über eine Netzwerkverbindung erfolgen. Das generische elektronische Modul kann die Information (Variantencodierung) von dem typspezifischen elektronischen Modul anfordern und das typspezifische elektronische Modul kann auf diese Anforderung hin die Variantencodierung an das generische elektronische Modul übertagen. Alternativ ist es möglich, dass z. B. basierend auf einem Ereignis, z. B. einer Inbetriebnahme des typspezifischen elektronischen Moduls, dieses die Variantencodierung an das generische elektronische Modul übermittelt.
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Bei der Variantencodierung handelt es sich um eine Information betreffend die Variante des Hausgeräts, die von dem generischen elektronischen Modul zu dessen Konfiguration verwendet werden kann. Beispielsweise erhält eine Leistungselektronik als generisches elektronisches Modul so die benötigte Information zur Ansteuerung des Waschgeräts, in dem es verbaut ist.
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Eine Option ist es, dass die Variantencodierung bei der Erstinbetriebnahme des Hausgeräts oder eines der Module dem generischen elektronischen Modul bereitgestellt wird, d. h. z. B. entweder unaufgefordert oder auf Anforderung an das generische elektronische Modul übertragen wird. Beispielsweise kann nach dem Tauschen eines der Module nach dem Einschalten des getauschten Moduls eine Initialisierung, durchgeführt werden derart, dass entweder die Variantencodierung angefordert wird oder aber die Variantencodierung (z. B. automatisch) bereitgestellt (z. B. übertragen) wird.
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1 zeigt beispielhaft ein Nachrichtenflussdiagramm zwischen einem generischen elektronischen Modul 101 und einem typspezifischen elektronischen Modul 102 zur Veranschaulichung der Bereitstellung der Variantencodierung.
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Das generische elektronische Modul 101 kann mittels einer Nachricht 103 eine Variantencodierung, die in dem typspezifischen elektronischen Modul 102 abgespeichert ist, von diesem anfordern. Daraufhin kann das typspezifische elektronische Modul 102 die Variantencodierung mittels einer Nachricht 104 an das generische elektronische Modul 101 übertragen.
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Alternativ ist es möglich, dass die Nachricht 104 übertragen wird, ohne dass zuvor das typspezifische elektronische Modul 102 die Nachricht 103 erhalten hat. Beispielsweise kann das typspezifische elektronische Modul 102 basierend auf einem (externen) Ereignis 106 die Übermittlung der Nachricht 104 veranlassen. Bei dem Ereignis 106 handelt es sich beispielsweise um eine Erstinbetriebnahme des typspezifischen elektronischen Moduls 102.
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Optional ist es ferner möglich, dass die (optionale, darum gestrichelt gezeichnete) Nachricht 103 von dem generischen elektronischen Modul 101 infolge eines Ereignisses 105 erzeugt (und übertragen) wird. Bei dem Ereignis 105 kann es sich um die Erstinbetriebnahme des generischen elektronischen Moduls 101 handeln.
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Ferner ist es eine Option, dass der Abgleich der Variantencodierung, also insbesondere die Übermittlung der Nachricht 104 nach einem Reset des Hausgeräts oder mindestens einer der Module des Hausgeräts erfolgt.
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Somit ist es von Vorteil, dass das Hausgerät automatisch, z. B. bei einer Erstinbetriebnahme ggf. während eines Tests nach dem Zusammenbau, automatisch die Konfiguration des generischen elektronischen Moduls 101 basierend auf der bereitgestellten Variantencodierung veranlasst. Bei Auslieferung des Hausgeräts an den Kunden ist dieses bereits typspezifisch konfiguriert.
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Beispielsweise kann es sich bei dem typspezifischen elektronischen Modul 102 um eine Bedienelektronik oder ein Bedienteil handeln, die bzw. das über eine Kommunikationsschnittstelle verfügt und in dem eine Variantencodierung gespeichert ist.
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Optional kann es sich bei dem generischen elektronischen Modul 101 um eines der folgenden Module mit einer Kommunikationsschnittstelle handeln:
- – eine Leistungselektronik,
- – eine Steuerelektronik
- – ein Aktor,
- – ein Sensor.
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Beispielsweise ist es auch möglich, dass das generische elektronische Modul 101 die Nachricht 103 nur dann sendet, wenn es erkennt, dass es über keine oder keine aktuelle Variantencodierung verfügt. Ferner kann die Nachricht 103 auch in regelmäßigen Abständen oder abhängig von unterschiedlichen Ereignissen 105 (z. B. nach einem Reset oder nach einem Ablauf einer vorgegebenen Zeitdauer) gesendet werden.
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2 zeigt schematisch ein Hausgerät 202 mit dem in 1 dargestellten generischen elektronischen Modul 101 und typspezifischen elektronischen Modul 102, die über eine Kommunikationsverbindung 201 miteinander verbunden sind.
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Somit ist es von Vorteil, dass trotz eine hohen Vielfalt an Hausgeräten ein beträchtlicher Anteil der Varianten identische Module, nämlich die hier erwähnten generischen elektronischen Module, aufweisen kann. Diese werden z. B. mit der Erstinbetriebnahme geeignet auf die jeweilige Variante, in der sie verbaut sind, eingestellt. Dies erfolgt mittels der erhaltenen Variantencodierung, die von einem Modul bereitgestellt wird, das varianten-spezifische Merkmale aufweist (d. h. dem hier erwähnten typspezifischen elektronischen Modul). Der Ansatz reduziert somit den für die Vielzahl der Module erforderlichen logistischen Aufwand, die benötigte Programmierung und Konfiguration der Module, den erforderlichen Fertigungsaufwand sowie die damit zusammenhängenden Kosten.
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Bezugszeichenliste
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- 101
- generisches elektronisches Modul
- 102
- typspezifisches elektronisches Modul
- 103
- Nachricht zur Anforderung der Variantencodierung
- 104
- Nachricht zur Übermittlung der Variantencodierung
- 105
- Ereignis (z. B. Reset, (Erst-)Inbetriebnahme, Ablauf eines Zeitgebers)
- 106
- Ereignis (z. B. Reset, (Erst-)Inbetriebnahme, Ablauf eines Zeitgebers)
- 201
- Kommunikationsverbindung
- 202
- Hausgerät