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Die Erfindung betrifft ein Getriebe, insbesondere ein automatisiertes Fahrzeugschaltgetriebe.
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Die
EP 1 637 757 B1 zeigt ein solches Getriebe und ein Verfahren zum Schmieren und Kühlen desselben. Dabei ist eine Getriebekammer mit einem darin untergebrachten Getriebeteil, eine Kupplungskammer mit einem darin untergebrachten Kupplungsteil sowie eine hydraulische Steuerung beschrieben. Zur Steuerung und Kühlung des Kupplungsteils saugt die Ölpumpe Öl aus einer Ansaugkammer an und pumpt dieses in die Kupplungskammer. Es besteht eine Wirkverbindung zwischen Ansaugkammer und Getriebekammer, um ein Abführen von Öl aus der Ansaugkammer in die Getriebekammer zu ermöglichen. Ferner besteht eine Wirkverbindung zwischen der Kupplungskammer und der Getriebekammer, um ein Abführen von Öl aus der Getriebekammer in die Kupplungskammer zu ermöglichen.
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Aus der
EP 1 065 401 A2 ist eine Kupplungssteuerung mit Regelung eines Solldrehmoments bei einem Anfahrvorgang eines Fahrzeugs bekannt. Eine Kupplung ist als Trockenreibungskupplung mit Druckplatte, Kupplungsscheibe, Ausrücklager und Ausrückgabel versehen. Mittels eines Aktuators mit einem Geberzylinder wird die Kupplung betätigt. Der Aktuator ist mit einer Schnüffelbohrung versehen, die mit einem Ölreservoir für das Druckmittel verbunden ist.
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Die
EP 1 888 946 B1 offenbart ein automatisiertes Vorgelegegetriebe. Es ist eine Aktuatoranordnung zum Betätigen von Schaltanordnungen vorgesehen, wobei diese mehrere hydraulische Schaltzylinder umfasst, die in Längsrichtung von Wellen wirken. Die hydraulischen Schaltzylinder gehören zu einer Aktuatoranordnung, die mit Hydraulikventilen und einer Steuerungseinrichtung eine vormontierte Mechatronikeinheit bilden, die parallel zu den Wellen angebracht ist.
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Insbesondere bei Getrieben, wie sie in vorgenannten Druckschriften gezeigt sind, kann es vorkommen, dass diese bei nicht laufendem Verbrennungsmotor leer laufen, was zum Beispiel bei den heute zunehmend eingesetzten Start-Stopp-Systemen der Fall ist. Nach einem Anlassen des Motors muss gegebenenfalls die Ölpumpe eine gewisse Zeit angetrieben werden um Leckölverluste auszugleichen. Die Leckölverluste können insbesondere bei einer Drehdurchführung der Kupplungseinheit auftreten. Während dieser Zeit wird die volle Funktionsfähigkeit des Antriebsstrangs erst wieder hergestellt, was jedoch von einem Nutzer als störend empfunden werden kann.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Getriebe bereitzustellen, welches die vorgenannten Nachteile vorzugsweise nicht aufweist.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird gelöst durch ein Getriebe, insbesondere ein automatisiertes Fahrzeugschaltgetriebeeinheit, umfassend eine Getriebeeinheit, die in einer Getriebekammer angeordnet ist, eine Kupplungseinheit mit zumindest einer Reibkupplung, wobei die Kupplungseinheit in einer Kupplungskammer angeordnet ist, eine Mechatronikeinheit, die in einer Kammer angeordnet ist. Die Kammer kann die Getriebekammer, die Kupplungskammer oder auch eine hierzu separate Ansaug- oder Ausgleichskammer sein. Innerhalb des Getriebes ist ein Ölkreislauf ausgebildet, wobei der Ölkreislauf eine Ölpumpe umfasst, die Öl aus einem ersten Ölreservoir entnimmt und wobei das entnommene Öl Einheiten, insbesondere der Getriebeeinheit, der Kupplungseinheit und/oder der Mechatronikeinheit zugeführt werden kann. Die Mechatronikeinheit umfasst zumindest ein Kupplungsventil, welches zur Ansteuerung der Kupplungseinheit vorgesehen ist. Zumindest eines der Kupplungsventile, insbesondere alle der Kupplungsventile, weisen einen Druckanschluss zum zumindest mittelbaren Anschließen des Kupplungsventils an die Ölpumpe auf. Ferner weist zumindest eines der Kupplungsventile, insbesondere alle Kupplungsventile, einen Abflussanschluss auf, der zum zumindest mittelbaren Anschließen, insbesondere ausschließlichen Anschließen, des Kupplungsventils an ein zweites Ölreservoir dient. Das erfindungsgemäße Getriebe ist dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Ölreservoir separat zum ersten Ölreservoir ausgebildet ist, wobei das zweite Ölreservoir einen Überlauf aufweist, wobei der Überlauf oberhalb aller Kupplungsventile, die an das zweite Ölreservoir insbesondere über deren Abflussanschluss angeschlossen sind, insbesondere aller Kupplungsventile der Mechatronikeinheit, angeordnet ist.
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Unter einem Getriebe der vorliegenden Art wird insbesondere auch ein Doppelkupplungsschaltgetriebe verstanden. Die Kupplungseinheit ist vorzugsweise als Feuchtreibungskupplung ausgebildet. Unter dem Begriff anschließen bzw. angeschlossen sein, wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung insbesondere verstanden, dass die beiden aneinander angeschlossenen Elemente oder Einheiten unter Ausschluss des in Kammern herrschenden Umgebungsdrucks miteinander verbunden sind. Eine mittelbare Verbindung über ein Ölreservoir, den Ölsumpf einer Kammer oder ähnliches wird daher nicht mehr als miteinander angeschlossen angesehen.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung kann sich eine hydrostatische Ölsäule ergeben, die durch das zweite Ölreservoir bzw. den in dem zweiten Ölreservoir vorhandenen Öl gebildet wird. Diese hydrostatische Ölsäule kann den Abflussanschluss der an das zweite Ölreservoir angeschlossenen Kupplungsventile beaufschlagen. Sollten die Kupplungsventile dabei auf offen gestellt werden, d. h. dass ein angeschlossener Kupplungsaktuator mit dem Abflussanschluss des Kupplungsventils verbunden ist, gerät der Kupplungsaktuator bzw. die Verbindungsleitungen zwischen dem Kupplungsaktuator und dem Kupplungsventil in hydraulische Kommunikation mit dem zweiten Ölreservoir. Leckölverluste im Bereich des Kupplungsventils, des Kupplungsaktuators oder Leitungen dazwischen können damit durch Öl, welches im zweiten Ölreservoir vorhanden ist, zumindest für eine gewisse Zeit ausgeglichen werden. Hiermit kann ein Leerlaufen des Kupplungsventils bzw. des Kupplungsaktuators für einen gewissen Zeitraum zunächst verhindert werden. Insbesondere bei Start-Stopp-Systemen, bei denen kurzfristig der Motor ausgeschaltet wird, kann dies vorteilhaft sein. Auf separate Bauelemente wie Druckspeicher oder Energieumwandler, die auch bei stillstehendem Antriebsmotor einen gewissen Öldruck erzeugen können, kann verzichtet werden. Diese genannten Vorteile treten insbesondere bei Nassreibungskupplungen hervor, bei denen relativ große Leitungsquerschnitte im Drehdurchgang vorhanden sind. Der Drehdurchgang stellt dabei eine der wesentlichen Lecke dar, die zur Bildung von Leckölverlusten führen.
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Vorzugsweise reicht das in dem zweiten Ölreservoir aufnehmbare Öl aus, um Leckölverluste der an das zweite Ölreservoir angeschlossenen Kupplungsventile oder der an die Kupplungsventile angeschlossenen Kupplungseinheit für einen Zeitraum von zumindest einer Minute, vorzugsweise von zumindest zwei Minuten, insbesondere vorzugsweise zumindest fünf Minuten auszugleichen. Diese Zeiten gelten insbesondere bei stillstehender Ölpumpe, was insbesondere dann der Fall ist, wenn der Motor ausgeschaltet ist.
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Vorzugsweise ist das zweite Ölreservoir oberhalb aller am zweiten Ölreservoir angeschlossenen Kupplungsventile angeordnet und weist ein Fassungsvolumen von zumindest 30 ml, vorzugsweise von zumindest 60 ml oder zumindest 150 ml auf. Durch ein gewisses Fassungsvolumen kann das Leerlaufen der Kupplungseinheiten bzw. Ventile für einen gewissen Zeitpunkt verhindert werden. Je größer das Fassungsvolumen ist, desto länger ist die Zeit, die überbrückt werden kann. Dabei ist unter dem zweiten Ölreservoir im Rahmen der vorliegenden Erfindung ausschließlich derjenige Bereich eines Behälters gemeint, der oberhalb aller Kupplungsventile angebracht ist. Zwar kann der Behälter, der das zweite Ölreservoir bildet, auch Bereiche unterhalb dieser Bezugsebene aufweisen; dieser Bereich wird dann allerdings nicht mehr als zweites Ölreservoir angesehen, da dieser nicht zur Bildung der hydrostatischen Säule oberhalb des Kupplungsventil-Niveaus beiträgt.
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Vorzugsweise weist das zweite Ölreservoir eine mittlere horizontale flächige Querschnittsausdehnung auf, die zumindest dem zweifachen, vorzugsweise dem dreifachen, vorzugsweise zumindest dem fünffachen einer mittleren Querschnittsausdehnung einer Abflussleitung vom Abflussanschluss zum zweiten Ölreservoir entspricht. Durch die Vergrößerung der Querschnittsausdehnung im Bereich des zweiten Ölreservoirs, verglichen mit der Abflussleitung, kann sichergestellt werden, dass im Bereich des Ölreservoirs und damit im Bereich des benötigten hohen Ölniveaus, eine gewisse Mindestmenge an Öl aufgenommen sein kann, die zum Ausgleichen von Lecköl über eine gewisse Zeit notwendig ist.
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Vorzugsweise ist das zweite Ölreservoir unterhalb des Überlaufs ausschließlich an Abflussanschlüsse von Ventilen, insbesondere Kupplungsventilen oder Schaltventilen angeschlossen. Damit kann sichergestellt werden, dass das zweite Ölreservoir ausschließlich zum Ausgleichen von Leckverlusten vorgesehen ist.
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Vorzugsweise weist das Getriebe eine Auffangvorrichtung zum definierten Überführen von Spritzöl auf. Die Auffangvorrichtung mündet in das zweite Ölreservoir. So eine Auffangvorrichtung kann beispielsweise durch definierte Rillen oder Kerben in Wandungen gebildet sein, die an Wandungen herabfließendes Öl auffangen und der Schwerkraft folgend in Richtung des zweiten Ölreservoirs fördern können. Münden bedeutet dabei auch, dass eine Ausgangsöffnung der Auffangvorrichtung oberhalb einer Öffnung des zweiten Ölreservoirs angeordnet sein kann, so dass von der Auffangvorrichtung das Öl der Schwerkraft folgend in das zweite Ölreservoir fließen kann. Ferner kann das zweite Ölreservoir auch eine trichterförmige Öffnung aufweisen oder insgesamt trichterförmig ausgebildet sein, so dass eine möglichst große Auffangfläche zum Auffangen von Spritzöl gebildet werden kann. Eine trichterförmige Öffnung des Ölreservoirs kann eine Auffangvorrichtung darstellen.
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Vorzugsweise ist die Auffangvorrichtung dazu geeignet, an Wandungen der Getriebekammer und/oder der Kupplungskammer herabfließendes Öl aufzufangen und definiert im ZweitÖlreservoir zuzuführen. Dies ist insbesondere von Vorteil, da in diesen Kammern ein hohes Aufkommen an Spritzöl vorhanden ist. Hierdurch kann eine ausreichende Befüllung des zweiten Ölreservoirs mit Spritzöl sichergestellt sein.
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Alternativ und in Kombination damit kann ein Abblasausgang eines Überdruckventils an das zweite Ölreservoir angeschlossen sein. Das Überdruckventil öffnet dabei den Abblasausgang und fördert Öl durch den Abblasausgang hindurch, wenn der Öldruck auf der Druckseite des Ölkreislaufes ein ausreichendes Niveau aufweist. Durch das Anschließen des Abblasausgangs an das zweite Ölreservoir kann eine ausreichende Befüllung des zweiten Ölreservoirs unabhängig von der Befüllung mit Spritzöl sichergestellt werden oder zumindest dazu beitragen.
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Vorzugsweise ist die Ölpumpe an einen Ansaugstutzen angeschlossen über den Öl aus dem ersten Ölreservoir angesaugt wird. Zwischen dem ersten Ölreservoir und der Ölpumpe ist dabei ein Ölfilter angebracht. Dabei ist erfindungsgemäß vorzugsweise vorgesehen, dass der Überlauf des zweiten Ölreservoirs unter Umgehung des Ölfilters an einen Eingangsanschluss der Ölpumpe angeschlossen ist. Durch diese Schaltungsanordnung kann der Vorteil ausgenutzt werden, dass das bereits gefilterte und durch den Abblasausgang in das zweite Ölreservoir geförderte Öl nicht erneut durch den Ölfilter angesaugt werden muss. Dies ist deswegen von Vorteil, da das Ansaugen durch den Ölfilter ansonsten Verlustleistung erzeugt. Insofern kann das zweite Ölreservoir auch als eine Art Ölansaugstelle betrachtet werden, aus dem Öl aber nicht unterhalb des Überlaufs angesaugt wird, damit grundsätzlich die benötigte Menge an Öl zum Ausgleichen von Leckölverlusten unterhalb des Überlaufs zur Verfügung bleibt. Das zweite Ölreservoir kann dabei im Wesentlichen geschlossen ausgebildet sein, so dass kein ungefiltertes Öl aus Kammern in das zweite Ölreservoir gelangen kann. Insofern ist das zweite Ölreservoir vorzugsweise ausschließlich an Abflussanschlüsse sowie an die Ölpumpe angeschlossen und vorzugsweise ansonsten abgedichtet. Dabei sind geeignete Mittel vorzusehen, die ein Ansaugen von Luft aus dem zweiten Ölreservoir durch die Ölpumpe verhindern, wenn im zweiten Ölreservoir kein Öl oberhalb des Überlaufs vorhanden ist.
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Vorzugsweise wird der Ölkreislauf durch ein Getriebegehäuse von einer Getriebeumgebung getrennt. Das erfindungsgemäße Getriebe ist dann vorzugsweise dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Ölreservoir vollständig durch Wandungen gebildet ist, die separat zum Getriebegehäuse gebildet sind. Durch die separate Ausbildung zum Getriebegehäuse kann das zweite Ölreservoir unabhängig von der Ausgestaltung des Getriebegehäuses hergestellt und eingesetzt werden. Je nach Platzverhältnissen kann das zweite Ölreservoir in unterschiedlichen Bereichen des Getriebes eingebaut werden.
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Vorzugsweise ist das zweite Ölreservoir ausschließlich durch Wandungen der Mechatronikeinheit gebildet. Die Mechatronikeinheit kann dann zusammen mit dem zweiten Ölreservoir eine bauliche Einheit bilden und flexibel in unterschiedliche Getriebetypen oder Bauarten eingebaut werden. Das Vorsehen von weiteren Bauteilen kann damit vermieden werden, woraus sich grundsätzlich ein einfacher Aufbau ergeben kann.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Hierin zeigt
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1 ein erfindungsgemäßes Getriebe in schematischer Darstellung;
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2a a) den hydraulischen Schaltplan des Getriebes nach 1 in einer ersten Ausgestaltung,
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2b b) den hydraulischen Schaltplan eines erfindungsgemäßen Getriebes in einer zweiten Ausgestaltung,
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3 eine Mechatronikeinheit des Getriebes nach 1 in vereinfachter perspektivischer Darstellung.
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In 1 ist ein Getriebe 1 schematisch dargestellt. Das Getriebe 1 umfasst eine Getriebeeinheit 2 mit ineinander kämmenden Zahnrädern, die in einer Getriebekammer 3 angeordnet ist. Die Zahnräder der Getriebeeinheit 2 tauchen in Öl 9 ein, welches sich in einem Ölsumpf unten in der Getriebekammer 3 sammelt. Ferner ist eine in 1 nicht gezeigte Kupplungseinheit 4 vorgesehen, die in einer Kupplungskammer 5 angeordnet ist. Auch in der Kupplungskammer 5 kann sich unten Öl ansammeln.
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In einer Ansaugkammer 7 ist eine Mechatronikeinheit 6 angeordnet. Dabei umfasst die Mechatronikeinheit 6 mehrere Kupplungsventile 10, von denen im vorliegenden Beispiel vier vorgesehen sind. Es sind aber auch andere Anzahlen von Kupplungsventilen möglich. In der Ansaugkammer 7 unten kann sich auch Öl ansammeln. Dabei ist eine Ölpumpe 8 vorgesehen, die Öl 9 aus der Ansaugkammer 7 ansaugt. Über einen Durchlass 27 kann Öl 9 zwischen einzelnen Kammern oberhalb eines gewissen Mindestniveaus fließen.
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Der Bereich der Ansaugkammer 7 in dem das Öl 9 angeordnet ist, wird. als erstes Ölreservoir 11 angesehen. Das von der Pumpe 8 angesaugte Öl 9 wird dabei Druckanschlüssen 13 der Kupplungsventile 10 zugeführt. Je nach Stellung der Kupplungsventile 10 kann dann das Öl 9 einem Hydraulikzylinder 26 zugeführt werden, der für die Betätigung von Kupplungsscheiben innerhalb der Kupplungseinheit vorgesehen ist (2). Die Kupplungsventile 10 weisen jeweils einen Abflussanschluss 14 auf, der an ein zweites Ölreservoir 12 angeschlossen ist, und zwar über eine Abflussleitung 16. Es ist in 1 zuerkennen, dass das zweite Ölreservoir 12 unterhalb eines Überlaufs 15 ausschließlich an die Abflussanschlüsse 14 über die Abflussleitungen 16 angeschlossen ist. Ferner ist das zweite Ölreservoir vollständig oberhalb der Kupplungsventile 10 angeordnet. Öl, welches sich im zweiten Ölreservoir 12 befindet, kann damit eine hydrostatische Säule ausbilden, die lediglich über die Abflussanschlüsse 14 der Kupplungsventile 10 abgebaut werden kann. Sollte sich an den Kupplungsventilen 10 oder nachgelagerten Leitungen oder der Kupplungseinheit 4, welche unterhalb des Ölstandes des zweiten Ölreservoirs 12 angeordnet sind, Lecköle ergeben, wird über die Abflussleitung 16 und die Abflussanschlüsse 14 das Lecköl ausgeglichen, solange im zweiten Ölreservoir 12 ein Ölstand vorhanden ist, der oberhalb der Kupplungsventile 10 ist. Sinkt der Ölstand ab und werden auch die Abflussleitungen 16 entleert, ist ab einem gewissen Zeitpunkt kein Ausgleichen von Lecköl mehr möglich. In dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel wird das zweite Ölreservoir 12 über Spritzöl gefüllt, welches sich in den Kammern befindet. Dazu ist beispielhaft eine Auffangvorrichtung 17 vorgesehen, die Öl aufsammeln kann, welches an Wandungen der Getriebekammer 3 oder der Kupplungskammer 5 herunter fließt. Über eine Rohrleitung der Auffangvorrichtung wird dann dieses herabfließende Öl dem zweiten Ölreservoir 12 zugeführt, da eine Mündung der Auffangvorrichtung 17 oberhalb des zweiten Ölreservoirs angeordnet ist. Das zweite Ölreservoir 12 ist dann oben offen. Über einen Überlauf 15 kann überschüssiges Öl aus dem zweiten Ölreservoir 12 in eine der Kammern fließen.
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Das Getriebe 1 wird durch ein Getriebegehäuse 23 von einer Getriebeumgebung 24 getrennt. Das zweite Ölreservoir 12 wird aber vollständig durch Wandungen der Mechatronikeinheit 25 gebildet. Insofern ist das zweite Ölreservoir 12 völlig unabhängig von der Ausgestaltung des Getriebegehäuses 23. Es kann damit zusammen mit der Mechatronikeinheit 6 im Getriebegehäuse 23 angeordnet werden.
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In 2a ist der Schaltplan des Getriebes nach 1 dargestellt. Es ist ersichtlich, dass über die Ölpumpe 8 Öl 9 aus dem ersten Ölreservoir 11 angesaugt wird, welches zunächst einen Ölfilter 21 passiert. Der Ölpumpe 8 ist ein Überdruckventil 18 nachgeordnet. Ein erster Ausgang des Überdruckventils 18 ist dabei mit den Druckanschlüssen 13 der Kupplungsventile 10 angeordnet, von denen nur beispielhaft ein einziges dargestellt ist. Falls in dem Bereich zwischen dem Überdruckventil 18 und dem Druckanschluss 13 ein ausreichender Druck gegeben ist, wird das Überdruckventil 18 geöffnet, so dass die Ölpumpe 8 Öl 9 nicht mehr in Richtung Druckanschluss 13, sondern in einen Abblasausgang 19 des Überdruckventils fördert. Der Abblasausgang 19 ist unmittelbar an den Eingang der Ölpumpe 8 unter Umgehung des Ölfilters 21 angeschlossen. insofern muss das abgeblasene Öl 9 nicht erneut durch den Ölfilter 21 angesaugt werden, wodurch sich Wirkungsgradvorteile ergeben.
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In einer ersten Stellung des Kupplungsventils 10 ist dieses mit einem Hydraulikzylinder 26 verbunden, der stellvertretend für die Kupplungseinheit gezeichnet ist. In einer zweiten Stellung des Kupplungsventils 10 ist der Hydraulikzylinder 26 mit einem Abflussanschluss 14 des Kupplungsventils 10 verbunden. Der Abflussanschluss 14 mündet dabei in das zweite Ölreservoir 12. Es ist zu erkennen, dass das zweite Ölreservoir 12 oberhalb des Kupplungsventils 10 ist und oben geöffnet ist. Insofern ist es für die Aufnahme von Spritzöl geeignet Über den Überlauf 15 kann Öl in die Kammern fließen.
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Der Schaltplan nach 2b entspricht weitgehend dem Schaltplan nach 2a, so dass im Folgenden nur auf die Unterschiede eingegangen wird. Das zweite Ölreservoir 12 ist geschlossen ausgebildet und nicht für die Aufnahme von Spritzöl geeignet. Befüllt wird das zweite Ölreservoir 12 durch Abflussanschlüsse 14, wenn ein Hydraulikzylinder 26 mit dem Abflussanschluss 14 verbunden ist. Ferner wird das zweite Ölreservoir 12 unmittelbar durch den Abblasausgang 19 des Überdruckventils 18 befüllt. Eine anderweitige Befüllung ist ausdrücklich nicht vorgesehen.
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Es ist zu erkennen, dass der Überlauf 15' des zweiten Ölreservoirs 12 unmittelbar mit dem Eingang der Ölpumpe 8 verbunden ist, so dass der Ölfilter 21 von dem Öl 9, was aus dem zweiten Ölreservoir 12 zum Pumpeneingang gelangt, umgangen wird. Insofern ist auch hier sichergestellt, dass das Öl 9, welches von dem Überdruckventil 18 abgeblasen wird, nicht erneut durch den Ölfilter 21 angesaugt wird. in der Ausgestaltung nach 2b sind ferner weitere Mittel vorgesehen, die zwischen dem Überlauf 15' und dem Eingang der Ölpumpe 8 angeordnet sind, die ein Ansaugen von dem Überlauf 15' verhindern, falls der Ölstand im zweiten Ölreservoir 12 unterhalb des Überlaufs 15 ist. Durch die Anordnung des Überlaufs 15' in einer gewissen Höhe wird auch verhindert, dass durch die Pumpe 8 Öl 9 aus dem zweiten Ölreservoir 12 angesaugt wird, welches eigentlich zum Ausgleich von Leckölverlusten gedacht ist.
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In 3 ist schematisch die Mechatronikeinheit 6 vereinfacht dargestellt. Es ist ersichtlich, dass das zweite Ölreservoir 12 vollständig durch Wandungen der Mechatronikeinheit 25 gebildet ist. Stellvertretend sind zwei Kupplungsventile 10 dargestellt, die ebenfalls an der Mechatronikeinheit angeordnet sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Getriebe
- 2
- Getriebeeinheit
- 3
- Getriebekammer
- 4
- Kupplungseinheit
- 5
- Kupplungskammer
- 6
- Mechatronikeinheit
- 7
- Ansaugkammer
- 8
- Ölpumpe
- 9
- Öl
- 10
- Kupplungsventil
- 11
- erstes Ölreservoir
- 12
- zweites Ölreservoir
- 13
- Druckanschluss
- 14
- Abflussanschluss
- 15
- Überlauf
- 16
- Abflussleitung
- 17
- Auffangvorrichtung
- 18
- Überdruckventil
- 19
- Abblasausgang
- 20
- Ansaugstutzen
- 21
- Ölfilter
- 22
- Eingangsanschluss
- 23
- Getriebegehäuse
- 24
- Getriebeumgebung
- 25
- Wandungen der Mechatronikeinheit
- 26
- Hydraulikzylinder
- 27
- Durchlass