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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines mit einer Fernbedienung bedienbaren elektronischen Gerätes, insbesondere eines an einem Bildschirm anschließbaren und/oder mit einem Bildschirm verbundenen unterhaltungselektronischen Gerätes nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie ein zugehöriges elektronisches Gerät nach Anspruch 13.
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Insbesondere die heutige Generation von unterhaltungselektronischen Geräten bietet eine Vielzahl von Funktionen und Einstellmöglichkeiten. Dauerhaft wirksame Grundeinstellungen müssen über verschachtelte Menüfolgen eingestellt werden.
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Das betrifft beispielsweise TV- u. Radioempfänger, Receiver für Satelliten-, Kabel-, terrestrische u. Internet-Signale und weitere Geräte der Heimelektronik, wie DVD-Player, Multifunktionsgeräte usw..
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Viele Nutzer sind mit der Vielzahl der Einstellmöglichkeiten derartiger Geräte überfordert. So passiert es gerade Senioren, dass sie sich in den Menüs versteigen, Falscheinstellungen vornehmen, Aufzeichnungen unbeabsichtigt löschen und sich letztendlich nicht mehr zurückfinden.
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Daneben besteht gegebenenfalls auch der Wunsch, ein derartiges Gerät Jugendlichen nur funktionell eingeschränkt zur Nutzung zu überlassen.
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Vor diesem Hintergrund ist bereits eine Reihe von Vorschlägen entwickelt worden, wie solche Geräte in ihrem Bedienumfang eingeschränkt und einfacher bedient werden können.
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Ein grundsätzlich in seinem Funktionsumfang und seiner Handhabung vereinfachtes elektronisches Gerät in Form eines Mobiltelefons ist beispielsweise aus der
DE 20 2005 005 072 U1 bekannt geworden. Es handelt sich um eine ausgesprochen proprietäre Lösung, d. h. ein speziell konzipiertes Mobiltelefon, das vor allem von Senioren genutzt werden soll. Dieses Gerät bietet nur eine eingeschränkte Nutzung, eine individuelle Anpassung des Gerätes an die Bedürfnisse des Nutzers ist nicht möglich.
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In einer japanischen Veröffentlichung
JP 2002108537 A wird für eine Computer-Tastatur zur Realisierung eines eingeschränkten Funktionsumfanges eine partielle Tastaturabdeckung vorgeschlagen, die Vorteile für Anfänger und auch Senioren bei der Bedienung bieten soll. Eine Anpassung an unterschiedliche Nutzungsspielräume ist auch hier nicht gegeben.
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Gemäß der gattungsbildenden
DE 198 58 310 B4 ist ein Verfahren für die zugangsberechtigte Freischaltung und der Zuweisung einer benutzerindividuellen Bedienung von unterhaltungselektronischen Geräten bekannt geworden. Diese Veröffentlichung befasst sich vor allem mit der Problemstellung, bei der die Benutzung von elektronischen Geräten der Unterhaltungselektronik automatisch an den jeweiligen Bediener angepasst werden sowie eine zugangsberechtigte Freischaltung bewirken können.
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Dazu wird vorgeschlagen, dass der Fernbediengeber mit einem biometrischen Sensor versehen ist, der die erfassten biometrischen Daten mit gespeicherten Daten vergleicht. In Abhängigkeit von dem Ergebnis dieses Vergleichs wird dann in dem unterhaltungselektronischen Gerät festgelegt, welche gerätespezifischen Funktionen genutzt werden können. Mit anderen Worten werden also in dem elektronischen Gerät bestimmte Bedienfunktionen freigeschaltet und andere gesperrt. In Abhängigkeit eines so zustandegekommenen Nutzerprofils kann das Gerät in seinem Bedienumfang eingeschränkt werden.
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Zur Konfigurierung der Einschränkungen müssen die gerätespezifischen Funktionen bzw. Einstellparameter in speziellen Konfigurationsmenüs explizit dargestellt werden nur zum Zwecke der Freischaltung (”Enabelung”) oder Sperrung (”Disabelung”).
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Dem Nutzer wird dabei meist nicht verständlich sein, welche Bedieneinschränkungen sich ergeben werden, wenn er diesen oder jenen Parameter einstellt, zulässt oder unterdrückt usw..
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Schließlich ist eine Empfangsanlage zum Empfang von Fernseh- und/oder Radioprogrammen mit Einschränkmöglichkeit des Bedienumfanges für Anfänger oder auch Senioren auch aus der
US 6,888,576 B2 , bekannt geworden. Auch bei dieser Veröffentlichung müssen in speziellen Einstellmenüs Einstellparameter dargestellt werden, damit diese der Nutzer mittels Fernsteuer-Cursor aktivieren oder deaktivieren, auf einen bestimmten Wert einstellen kann usw..
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Auch dieses Verfahren und die zugehörige Vorrichtung verlangen zur Konfigurierung der Einschränkungen einzelner Bedienerfunktionen spezielle Konfigurationsmenüs nur zum Zwecke der Einschränkungsfestlegung.
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Auch hier wird es dem Nutzer nicht oder häufig nicht umfassend verständlich sein, welche Bedieneinschränkungen sich ergeben werden, wenn er diesen oder jenen Parameter zulässt oder unterdrückt usw..
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Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren zum Betrieb eines Gerätes der Unterhaltungselektronik mit der Möglichkeit der Einschränkung des Funktionsumfanges und/oder des Bedienumfanges sowie eine zugehörige Empfangseinrichtung mit Fernsteuereinrichtung zu schaffen.
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Die Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens entsprechend den im Anspruch 1 und bezüglich des elektronischen Gerätes entsprechend den im Anspruch 13 angegebenen Merkmalen gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Durch die vorliegende Erfindung wird mit verblüffend einfachen Mitteln die Möglichkeit geschaffen, für Senioren oder auch für Jugendliche den Bedienumfang beispielsweise eines Receivers, eines Fernseh- und/oder Radiogerätes individuell einzuschränken. Dies dient unter anderem dem Ziel, die Bedienung derartiger elektronischer Geräte der Unterhaltungselektronik leichter und fehlerfreier zu gestalten, um zu vermeiden, dass nicht unbeabsichtigt Fehleinstellungen vorgenommen werden, nach denen der Benutzer nicht mehr weiß, wie er sie wiederum abschalten oder abstellen kann. Denn es soll ein ”Verlaufen” unter einer Vielzahl von Untermenüs soweit als möglich vermieden werden, die eher zu einer Fehleinstellung des Geräts führen, als zu einer sinnvollen Nutzung notwendig sind.
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Im Gegensatz zum Stand der Technik, der stets erfordert, dass bestimmte Geräte-Einstellparameter zugelassen, abgeschaltet und/oder verstellt werden, schlägt die vorliegende Erfindung einen völlig anderen und neuen Weg vor.
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Erfindungsgemäß ist nämlich vorgesehen, dass eine aus Hard- und Software bestehende Bedien-Kontrolleinheit so einstellbar ist, dass das Gerät einmal im Normal-Mode oder im eingeschränkten Senioren-Mode betrieben werden kann. Die Einschränkung des Bedienumfanges wird in der Weise erreicht, dass bestimmte Tasten der Fernsteuerung funktionell unwirksam gemacht (”disabled”) werden.
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Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung liegt also darin, dass Tasten der Fernsteuerung funktionell gesperrt werden und nicht spezielle Konfigurationsmenüs nur zum Zwecke der Einschränkungsfestlegungen vom Nutzer eingestellt werden müssen. Der Nutzer muß lediglich die den Tasten der Fernsteuerung hinterlegten Fernsteuercodes quasi von der Kontrolleinheit ”wegwerfen” lassen, unterdrücken, unwirksam machen usw., also ”disablen”.
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Das kann erfindungsgemäß dadurch erfolgen, dass die Bedien-Kontrolleinheit im Gerät, welche die von der Fernbedienung erhaltenen Signale auswertet und entsprechend des voreingestellten Bedienumfanges überprüft, ob das empfangene Signal einer betätigten Taste als empfangen interpretiert werden darf oder nicht.
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Der Unterschied zu herkömmlichen Geräten und Anlagen mag durch folgendes Beispiel verdeutlicht werden. Würde beispielsweise bei Geräten nach dem Stand der Technik ein nur einen eingeschränkten Bedienungsumfang erlaubender Senioren-Bedienmodus voreingestellt sein, bei welchem z. B. eine ”Stummschaltung” (Mute) unwirksam ist, also durch die Taste an der Fernbedienung nicht ausgelöst werden kann, so wäre eine derartige Stummschaltung auch nicht durch am Gerät von Hause aus vorgesehene Ortsbedien-Tasten, also Gerätetasten möglich, da die Funktion grundsätzlich für das Gerät abgeschaltet ist (”disabled”).
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Im Falle der vorliegenden Erfindung könnte durch die entsprechende Betätigung der Taste auf der Fernbedienung eine Stummschaltung nicht durchgeführt werden, wenn ein eingeschränkter Senioren-Modus mit diesem Merkmal aktiviert wurde, wobei aber eine Stummschaltung sehr wohl dann möglich wäre, wenn eine am Gerät hierfür vorgesehene Ortsbedien-Taste (Gerätetaste) vorhanden wäre. Denn die Funktion der ”Stummschaltung” ist ja weiter zulässig und vom Gerät ausführbar, da ein entsprechender Wert in der Systemsteuerung bzw. -einstellung des Gerätes nicht verändert oder abgeschaltet wurde. Nur die Signale von der Fernbedienung werden nunmehr anders ausgewertet und führen zu einem anderen Ergebnis, so, als ob die betreffende gedrückte Taste auf der Fernbedienung unwirksam wäre.
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Im Rahmen der Erfindung ist es weiterhin möglich, quasi vorkonfigurierte Senioren-Modi als vorbereitete Fernbedien-Layouts bedienbarer und unbedienbarer Tastenbereiche aufzurufen und zu aktivieren. Diese vorbereiteten Fernbedien-Layouts sind in der Firmware des Gerätes enthalten.
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Ebenso möglich wäre es beispielsweise entsprechende vorkonfigurierte Benutzerprofile mit einegeschränktem Benutzungsumfang auf andere Art und Weise bereit zu stellen, beispielsweise auf Speichereinrichtungen (USB-Sticks) den Kunden zur Verfügung zu stellen, über das Internet herunter zu laden, über einen Firmenware-Update zu berücksichtigen etc.. Beschränkungen bestehen insoweit nicht.
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Um die um den Senioren-Modus ergänzte Firmware für bereits ausgelieferte Geräte zum Kunden zu bringen, ist sowohl ein Firmware-Update möglich, oder neu erstellte Fernbedien-Layouts können auch als separate Datei nachgeliefert werden. Hierfür kommen die bekannten Wege, wie Firmware-Update über Satellit, Kabel, terrestrisch oder Internet und auch der postalische Weg mit Zusendung eines Speichermediums, wie beispielsweise mittels des oben erwähnten USB-Stick, in Frage.
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Auch ist vorgesehen, dass der Nutzer die zu deaktivierenden Tasten selbst auswählt, also das Senioren-Ferndedien-Layout individuell zusammenstellt womit größtmögliche individuelle Flexibilität erreicht wird.
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Im Folgenden wird die Erfindung beispielhaft anhand eines digitalen Satelliten-Receivers erläutert.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
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1: ein schematisches Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Gerätes der Unterhaltungselektronik mit zugehöriger Fernbedienung und Bildschirm
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2: eine schematische Ansicht einer verwendeten Fernsteuerung
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3a bis 3c: die Darstellung einer Menüstruktur, worüber man zur Einstellung eines sogenannten Senioren gelangen kann
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3d: die Darstellung der verwendeten Fernsteuerung als Layout-Abbildung im Menü ”Senioren-Mode”, im Beispiel FS-Layout-1 genannt.
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3e: die Darstellung der verwendeten Fernsteuerung als Layout-Abbildung im Menü ”Senioren-Mode”, ein Beispiel für ”Aufsammelnde Deaktivierung”.
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4: ein Ablaufdiagramm (Automatendiagramm) zur Einstellung verschiedener Senioren-Modi und deren Betrieb
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In 1 ist anhand eines Blockdiagramms der grundsätzliche Aufbau eines Empfangsgerätes der Unterhaltungselektronik für eine Fernseh- und/oder Radioempfangseinrichtung gezeigt.
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Im vorliegenden Fall wird die Erfindung anhand eines Receivers erläutert.
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Die Empfangseinheit 1 umfasst einen Tuner 5 zum Empfang des Rundfunksignals, das über die Antenne 2 empfangen wird. Aus dem Tuner wird es einem Decoder 6 zugeführt, der das Empfangssignal dekodiert und es an eine OSD-Ansteuerung 7 weitergibt. Das OSD, das ”On Screen Display”, ist ein Element der Benutzerschnittstelle für die Geräteeinstellungen, die auf der Anzeigeeinrichtung 3' des Bildschirms 3 dargestellt werden.
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Hier werden die grafischen Menüs zu den Einstellungen des Empfangsgerätes 1 abgebildet.
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Die Steuereinheit 8 ist mit allen Komponenten der Empfangseinrichtung 1 verbunden. Über diese Steuereinheit 8 werden alle Komponenten der Empfangseinrichtung 1 entsprechend der geladenen Firmware angesteuert.
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Die Steuereinheit ist außerdem mit einem Speicher 9 verbunden, der u. a. zur Speicherung der Firmware und Einstellungen, die der Nutzer vorgenommen hat, dient.
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Bezüglich des grundsätzlichen Aufbaues einer in
1 schematisch dargestellten Fernseh-/Radio-Empfangseinrichtung nach Art eines Receivers sei u. a. auf
US 6,888,576 B2 verwiesen.
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Grafische Menüs können mit der Fernsteuerung 4 aufgerufen und eingestellt werden.
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So kann der Nutzer über die Fernsteuerung beispielsweise einen bestimmten Service auswählen und Kommandos eingeben. Die Kommandos werden drahtlos übertragen (meist als Infrarot-Signal). Dazu enthält die Fernsteuerung einen Signalgeber und das Gerät einen Signalempfänger 14.
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Die Bedien-Kontrolleinheit 16 dient dazu, die vom Signalempfänger 14 kommenden Kommandos auszuwerten und auszuführen, z. B. bei Betätigung der Lauter-Taste das Gerät lauter einzustellen, bei Betätigung einer Menü-Taste das entsprechende Menü auf der Anzeigeeinrichtung 3' darzustellen usw..
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2 zeigt eine beispielhafte Ausführung der Fernsteuerung, wie sie in dieser Variante oder in ähnlicher Form von vielen Herstellern angeboten wird. Die folgenden Erläuterungen sind – daher nur beispielhaft, und zwar ohne Einschränkung auf eine Umsetzung auf eine andere Fernbedienung, die mehr oder weniger Tasten, Wippen, Einstellhebel, Schieberegler oder sonstige Einstellelemente umfassen kann.
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Gemäß 2 umfasst die Fernsteuerung 20 eine Power-Taste 21, worüber die Empfangseinrichtung 1 eingeschaltet oder in den StandBy-Modus geschickt werden kann.
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Daneben ist eine Reihe weiterer Tasten vorgesehen, in der Regel eine Stummschalt-Taste 22, Ziffern- oder Symbol-Tasten 23, eine Navigator-Kreuz-Tasteneinrichtung 24 mit Auslösetasten 24a, 24b, 24c und 24d zum Navigieren in den Servicelisten, einer OK- oder Eingabe-Abschluss-Taste 25.
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Eine Tastenzeile 26 kann zum Schnell-Einstieg in weiterführende Menüs dienen, beispielsweise in die Favoritenlisten oder eine Umschaltung zwischen TV- und Radiobetrieb usw..
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Ferner kann ein Taster 27 vorgesehen sein, worüber man in das Menü der elektronischen Programmzeitschrift Electronic Program Guide) gelangt.
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Mit einem Taster 28 lässt sich das Teletext-Menü aufrufen.
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Schließlich können zum Hoch- und Runterregeln der Lautstärke die sogenannten ”UP”-Tasten 28 bzw. ”DOWN”-Tasten 29 benutzt werden.
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Mit den Tasten 28 und 29 kann in den Service-Listen jeweils ein Service hoch- oder runtergeschaltet werden.
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Ein Tastenfeld 30 dient schließlich zur Steuerung im Wiedergabearchiv, wenn eine Festplatte zur Aufzeichnung und Wiedergabe vorgesehen ist.
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Eine Taste 32 (”Exit”-Taste) kann den Nutzer aus dem aktuellen Einstellmenü herausführen direkt wieder zurück zum TV- oder Radio-Betrieb.
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Die Menü-Taste 31 zum Eintritt in das ”Haupt-Menü” und daraus in Verzweigung zu weiteren Untermenüs zur Konfiguration, also zu den Geräteeinstellungen.
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Nur beispielhaft sind in 2 noch weitere Tasten 34 usw. gezeigt.
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Die 3a bis 3c zeigen beispielhaft einen Teil der Menüstruktur, der zum Senioren-Mode Menü führt.
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Nach Drücken der Menü-Taste 31 wird auf dem Display das Hauptmenü 3a abgebildet.
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Der Nutzer kann den Cursor mittels der Tasten 24a bis 24d des Navigatorkreuzes 24 auf das ihn interessierende Untermenü steuern und mit OK 25 öffnen. In Zusammenhang mit der Erfindung interessiert das Untermenü ”Systemparameter” gemäß 3b.
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Der Nutzer hat das Untermenü ”Systemparameter” (3b) geöffnet.
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Im Menü ”Systemparameter” ist das Untermenü ”Senioren-Mode” zu finden. Das wird angewählt u mit OK 25 geöffnet.
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Das Menü ”Senioren-Mode” gemäß Darstellung nach 3c bietet dem Nutzer mehrere Fernsteuerungs-Layouts, die nachfolgend auch kurz als FS-Layouts abgekürzt werden, und das Menü zur ”Aufsammelnden Deaktivierung” der Tasten der Fernsteuerung zur Auswahl an.
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Wird beispielsweise das FS-Layout mit OK 25 ausgewählt, so wird auf dem Display das FS-Layout-1 abgebildet. Eine vergrößerte Darstellung dieses FS-Layouts ist in 3d zu sehen.
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So kann der Nutzer in einem Untermenü-Verzeichnis aus mehreren vom Hersteller grafisch dargestellten FS-Layouts eines auswählen, bei denen die auf ”disabled” gesetzten Fernsteuerungs-Tasten z. B. grau dargestellt oder ausgeblendet oder dergleichen sein können, wobei die funktionierenden Tasten in ihrer Originalfarbe wie auf der Fernsteuerung wiedergegeben sein können. Bedienhinweise können auf jeder Grafik mit untergebracht sein. Diese eingeschränkten FS-Layouts entsprechen verschiedenen Schablonen zur variablen Tastaturabdeckung der Fernsteuerung.
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Nach Auswahl eines FS-Layouts mit der OK-Taste 25 verlässt der Nutzer dieses Menü durch Betätigung der EXIT-Taste 32.
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Dazu können beispielsweise auf dem Display unterhalb der Abbildung der Fernsteuerung noch folgende Hinweise eingeblendet sein:
- • Auswählen dieses Fernsteuerungs-Layouts mit der [OK]-Taste
- • Zurück zum Fernsehen mit der [EXIT]-Taste
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Ab jetzt arbeitet der Receiver dauerhaft im SeniorenMode mit dem ausgewählten FS-Layout.
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So sind hier in diesem FS-Layout-1 als Beispiel nur die Tasten für
- – [•] StandBy/Power an
- – [←], [→], [OK], also das Navigatorkreuz für die Serviceauswahl in der Gesamtliste
- – [EXIT] für die Rückkehr in den TV-Modus
aktiviert. Das bedeutet, dass der Nutzer in diesem Senioren-Mode keine unerwünschten Verstellungen vornehmen kann. Mit EXIT kommt der Nutzer zurück in den TV- oder Radio-Mode.
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Die im FS-Layout 1 auf ”enabled” gesetzten Tasten stellen das Bedien-Minimum dar, sie dürfen nicht auch noch deaktiviert werden. Das ist auch wichtig, um mit einer Mindest-Anzahl aktiver Tasten auch immer wieder aus dem Senioren-Mode zurück zum Normal-Mode zu gelangen.
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Der Senioren-Mode ist einer der Betriebsparameter. Er bleibt auch nach dem Aus- und Einschalten des Receivers dauerhaft erhalten.
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Zudem kann der Nutzer in dem Untermenü 3c die Option: ”Aufsammelnde Deaktivierung” der einzelnen Fernsteuerungstasten auswählen.
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3e gibt das Menü ”Aufsammelnde Deaktivierung” wieder.
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Dazu wird auf dem Display ein FS-Layout abgebildet, bei dem ausgangsmäßig alle Tasten aktiviert sind wie in 2. Durch aufsammelnde Deaktivierung, also Drücken der Tasten, die deaktiviert werden sollen, könnte beispielhaft das FS-Layout nach 3e entstanden sein.
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So sind hier nur noch die Tasten für
- – [•] StandBy/Power an
- – Der Ziffernblock mit den Ziffern von 1, ... 0
- – [Text] für Einstieg in den Teletext
- – [←], [→], [OK], also das Navigatorkreuz für Serviceauswahl in der Gesamtliste
- – [i] Info-Anzeige
- – [EXIT]
aktiviert.
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Durch ein derartiges FS-Layout könnte ein entsprechender Senioren-Modus für einen Nutzer konfiguriert werden, der auf den Teletext nicht verzichten will usw..
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Vorteilhafterweise wird gleichzeitig auf der Anzeigeeinrichtung 3' für den Nutzer erklärt, wie er am besten vorzugehen hat (Bedienerführung). Beispielsweise so:
- 1. Drücken Sie nacheinander alle Tasten der Fernsteuerung, welche ”disabled” werden sollen
- 2. Durch erneutes Drücken dieser Tasten werden diese wieder auf aktiviert (”enabled”) gesetzt – (Flip-Flop-Prinzip)
- 3. Abschluss durch Drücken der Taste [OK]
- 4. Zurück zum TV- oder zum Radio-Betrieb durch Drücken von [EXIT]
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Nach dem Drücken der [EXIT]-Taste arbeitet das unterhaltungselektronische Gerät 1 dauerhaft im Senioren-Mode mit dem individuell zusammengestellten FS-Layout.
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Die im FS-Layout 1 auf ”enabled” gesetzten Tasten stellen das Bedien-Minimum dar, sie dürfen hier bei der aufsammelnden Deaktivierung durch den Nutzer nicht auch noch deaktiviert werden können. Das ist durch die Steuereinheit sicherzustellen. Das ist auch wichtig, um wieder aus dem Senioren-Mode zurück zum Normal-Mode zu gelangen.
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Das Aktivieren (auf ”enabled” gesetzt) oder Deaktivieren, Unwirksammachen (auf ”disabled” gesetzt) der Fern-Bedientasten erfolgt in der Bedien-Kontrolleinrichtung 16 durch Firmware.
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Die vorbereiteten FS-Layouts sind in der Firmware des Gerätes der Unterhaltungselektronik 1 gespeichert, vom Nutzer selbst konfigurierte FS-Layouts sind als Betriebsparameter in einem nicht-flüchtigen Speicher (z. B. einem Flash-Speicher) abgespeichert.
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In dieser erwähnten Bedien-Kontrolleinrichtung 16 wird ausgewertet und überprüft, ob die empfangenen FS-Tasten-Kommandos wie beim Normal-Modus üblich verarbeitet werden sollen, oder ob diese ignoriert werden sollen.
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Dazu ist also die Bedien-Kontrolleinrichtung 16, d. h. insbesondere die Steuereinheit 8 vorgesehen, die Teil der Bedien-Kontrolleinrichtung 16 sein kann, sofern für die Bedien-Kontrolleinrichtung 16 für die entsprechende Einstellung der erläuterten Funktionsweise nicht noch eine weitere separate Steuereinheit vorgesehen ist. Die Bedien-Kontrolleinrichtung 16 umfasst dabei hardwaremäßig zumindest die Steuereinheit 8 oder eine andere Steuereinheit und/oder ist softwaremäßig umgesetzt, um in der entsprechenden Steuereinheit 8 die entsprechenden Funktionen zuzulassen oder unwirksam zu machen, die entsprechenden Funktionstasten der Fernbedienung also auf ”enabled” oder ”disabled” zu setzen und diese Werte abzuspeichern. In der erwähnten Bedien-Kontrolleinrichtung 16 und/oder der Steuereinheit 8 oder einer weiteren anderen Steuereinheit wird dann ausgewertet und überprüft, ob die entsprechend unwirksam geschalteten Tasten (im Zustand ”disabled”) berücksichtigt und ausgewertet werden sollen, wenn von der Fernbedienung ein entsprechendes Signal abgegeben und durch den Signalempfänger 14 empfangen wird. Mit anderen Worten werden unwirksam geschaltete Tasten nach Empfang eines entsprechenden Sendesignals unberücksichtigt gelassen, d. h. der entsprechende den Tasten zugeordnete Fernsteuerungscode ignoriert.
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Der Unterschied zu herkömmlichen elektronischen Geräten, insbesondere unterhaltungselektronischen Geräten wie Fernseher, Set-Top-Box und dergleichen, bei denen entsprechende Funktionen in der Systemkonfiguration abgeschaltet oder inaktiviert werden müssen, wird durch folgendes Beispiel klar:
Bei nach dem Stand der Technik herkömmlichen Verfahren zur Einschränkung der Funktions- und Bedienvielfalt einer Fernsteuerung werden in entsprechenden Menüs die entsprechenden System-Funktionen und/oder Systemparameter des elektronischen Gerätes 1 voreingestellt oder abgeschaltet, wodurch entsprechende Einstellparameter fest vorgegeben und Funktionen aktiviert bzw. deaktiviert werden können.
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Dies ist vergleichsweise aufwendig und erfordert einen größeren Umfang in der Firmware und insbesondere einige Fachkenntnisse des Nutzers. Würde bei einer derartigen herkömmlichen Lösung beispielsweise die Stummschaltung inaktiviert werden, so könnte weder von der Fernsteuerung noch vom Gerät über Ortsbedientasten die Stummschaltung aktiviert werden, da dieses Merkmal abgeschaltet wurde.
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Im Gegensatz dazu wird im Rahmen der Erfindung vorgeschlagen, über die Bedien-Kontrolleinheit nur die Umsetzung der von der Fernsteuerung ausgesendeten und über den Signalempfänger 14 empfangenen Fernsteuercodes zu ermöglichen oder zu unterbinden. Wäre also beispielhaft an der Fernsteuerung 2 die Stummschalt-Taste unwirksam gemacht worden (”disabled”), hätte dies zur Folge, dass bei Betätigung dieser Taste das unterhaltungselektronische Gerät 1 nicht in den Zustand Stumm umgeschaltet wird, obwohl eine Stummschaltung weiterhin dann möglich wäre, wenn am Gerät 1 selbst eine Ortsbedientaste vorhanden wäre.
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Nachfolgend wird auf die weitere Bedienung im Rahmen des erfindungsgemäßen Gerätes 1 eingegangen.
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Vom Senioren-Modus zurück in den Normal-Modus gelangt der Nutzer durch ein in der Bedienanleitung genanntes untypisches Bedienverhalten, z. B. durch gleichzeitiges Drücken der Navigatortasten [←] und [→] oder auch einer anderen Tastenkombination. Auch ein zeitlich langes Drücken einer Taste (z. B. von [OK]) könnte zurück zum Normal-Mode führen. Das erledigt die Firmware in der Bedien-Kontrolleinrichtung 16.
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Das hieraus erzeugte Ereignis heißt ”zurück zum TV-/Ra-Normal-Betrieb”.
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In 4 ist ein Ablaufdiagramm (Automatendiagramm) zur Erläuterung des Verfahrens abgebildet.
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Zunächst befindet sich das Gerät 1 im Zustand 41: ”TV-/Ra-Normal-Mode”.
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Wird das Ereignis ”MENU-Taste” gedrückt erkannt, gelangt der Nutzer in dem Zustand 42 (gem. 3a): ”Display von Hauptmenü”.
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Wird anschließend das ”System-Menü” ausgewählt, wird auf dem Bildschirm 3 in dem Zustand 43: ”Display von System-Menü” abgebildet (gemäß 3b).
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Wird daraufhin das Ereignis ”Senioren-Mode” ausgewählt, wird auf dem Display in Zustand 44 ”Display von Senioren-Mode” abgebildet (gem. 3c).
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An dieser Stelle hat nunmehr der Nutzer mehrere Auswahlmöglichkeiten, z. B. von stark eingeschränkt bis wenig eingeschränkt. Wird z. B. das Ereignis ”FS-Layout 1” erzeugt, wird auf dem Display 3 das ”FS-Layout” nach 3d abgebildet in Zustand 45. Durch Auswahl anderer Layouts gelangt man in die Zustände 46, 47, 48....
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Nach Ereignisgabe ”OK” durch Drücken der [OK]-Taste 25 der Fernsteuerung wird das jeweilige Layout verbindlich ausgewählt und nach dem Ereignis ”EXIT” durch Drücken der [EXIT]-Taste 32 der Fernsteuerung kommt der Nutzer zurück in den jeweiligen TV-/Ra-Senioren-Mode, hier beispielhaft in den Zustand TV-Ra-S-1 (TV-/Ra-Senioren-Mode-1) in Zustand-Nr. 49. Bei Auswahl anderer Layouts kommt man in die anderen Zustände für Fernseh- oder Radioempfang im Senioren-Mode 50, 51, 52.
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In diesem Zustand wird ab jetzt der Nutzer des unterhaltungselektronischen Gerätes 1 immer Fernsehen oder Radio hören. Dieser Zustand wird von der Bedien-Kontrolleinheit 16 dauerhaft als Betriebszustand eingestellt.
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Zurück aus dem Senioren-Mode in den vollen Funktions-Modus kommt der Nutzer durch eine ungewöhnliche Tastenkombination (z. B. durch gleichzeitiges Drücken der Tasten [←] und [→]) oder eine ungewöhnlich lange Betätigungszeit oder durch mehrmaliges schnelles Betätigen einer oder mehrerer der verbliebenen funktionsfähigen Tasten der Fernsteuerung. Nach einer derartigen Betätigung wird das Ereignis ”Zurück zum TV/Ra-Normal-Betrieb” generiert, und dieses führt in dem Ablaufplan von 4 in den Zustand ”TV-/Ra-Normal-Mode” 41. Hier sind wieder alle Tasten der Fernsteuerung aktiviert.
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In dem Zustand 41 wird ab dann der Nutzer immer Fernsehen oder Radio hören. Auch dieser Zustand wird von der Bedien-Kontrolleinheit 16 in dauerhaft abgespeichert.
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Schließlich können bei der Darstellung des sogenannten ”Automatendiagramms” gemäß 4 auf dem Display noch erläuternde Hinweise bezüglich der verwendeten Abkürzungen erscheinen, beispielsweise in der folgenden Weise:
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Abkürzungen:
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- TV-/RA-Normal-Mode
- = TV oder Radio im uneingeschränkten Normal-Mode
- TV-RA-5-Mode-1
- = TV oder Radio im Senioren-Mode mit FS-Layout 1
usw..
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Die Erfindung ist nicht beschränkt auf die in 1 angegebene Anordnung. So kann das unterhaltungselektronische Gerät 1 Bestandteil eines Fernsehempfängers sein, oder es kann ein Kombinationsgerät sein usw..
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Es ist beschrieben worden, wie unterschiedliche Nutzerprofile erstellt werden können, die unterschiedlich große Funktionsumfänge ermöglichen, damit also den Betrieb eines Gerätes der Unterhaltungselektronik, insbesondere Receiver, Fernseher und Radiogeräte in einem unbeschränkten oder in unterschiedlich eingeschränkten Modi erlauben.
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Die Einstellung kann dabei, wie erläutert, völlig individuell von einem Nutzer oder einer dritten, Hilfestellung gebenden Person vorgenommen werden. Möglich ist auch, dass von Hause aus herstellerseitig voreingestellte Nutzer-Profile bereitgestellt werden, die bestimmte Funktions-Layouts umfassen, in denen unterschiedliche Tasten quasi abgeschaltet oder unterdrückt sind, zumindest in ihrer funktionalen Wirkung. Ebenso möglich wäre, das entsprechend vorgefertigte Bedienungs-Layout zur Bereitstellung unterschiedlicher Nutzer-Profile auch über das Internet bereitgestellt und downgeloaded oder auf separaten Speichermedien zur Verfügung gestellt werden können (beispielsweise USB-Sticks) etc..
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Möglich wäre es, beim Drücken von Tasten, die auf ”disabled” gesetzt sind, auf dem Bildschirm einen Hinweis einzublenden, dass diese Taste unwirksam gemacht wurde, also auf ”disabled” gesetzt ist, um dem Nutzer einen Hinweis zu geben, dass diese Taste an sich funktioniert und nicht defekt ist.
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Es ist erläutert worden, wie insbesondere für Senioren der Bedienumfang der Fernsteuerung eingeschränkt werden kann. Lediglich die Tasten für ”StandBy”, für das Navigatorkreuz und die ”EXIT”-Taste müssen als Minimalvariante bedienbar bleiben.
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Um das zu erreichen, kann im ”Hauptmenü” eines elektronischen Empfangsgerätes, Fernsehers, Receivers, Set-Top-Box etc. ein neuer Menüpunkt eingeführt werden, der beispielsweise ”Senioren-Modus” heißt. Hier kann ein eingeschränktes Nutzer-Profil abgerufen und vollzogen werden. Danach reagiert der Receiver nur noch auf Druck weniger zugelassener Tasten.
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Den Rückweg aus dem Senioren-Modus in den vollen Funktionsumfang kann durch eine ungewöhnliche Tasten-Kombination und/oder eine ungewöhnliche Bestätigungszeit mit den verbliebenen (wenigen) Tasten der Fernbedienung erreicht werden, beispielsweise durch dreimaliges schnelles Drücken der [OK]-Taste oder andere ausgewählte Tasten.
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Die Einführung des erläuterten Senioren-Mode erfordert keine Nachbearbeitung oder Änderung der Hardware des empfangselektronischen Gerätes oder der Fernbedienung. Die erfindungsgemäße Lösung ist dabei quasi kostenfrei zu erreichen. Es ist lediglich im Rahmen der Erfindung erforderlich, eine erweiterte Firmware für das unterhaltungselektronische Gerät zu entwickeln und aufzuspielen.
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Über ein Firmware-Update vor Ort, über Satellit oder USB-Stick zum Beispiel kann die Firmware mit dem Senioren-Mode an bereits ausgelieferte Geräte weltweit nachgeliefert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202005005072 U1 [0007]
- JP 2002108537 A [0008]
- DE 19858310 B4 [0009]
- US 6888576 B2 [0013, 0044]