DE102010052446A1

DE102010052446A1 - Vorrichtung zum Verhindern des Entstehens von seewasserbedingten Ablagerungen

Info

Publication number: DE102010052446A1
Application number: DE201010052446
Authority: DE
Inventors: Anmelder Gleich
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2010-11-24
Filing date: 2010-11-24
Publication date: 2012-02-16

Abstract

Bei einer Vorrichtung zum Verhindern des Entstehens von seewasserbedingten Ablagerungen und/oder Bewuchs an mit Seewasser in Kontakt geratenden Flächen während einer Relativbewegung zwischen Seewasser und Fläche, insbesondere an Seewassereinlässen und -auslässen in Schiffen, ist vorgesehen, dass sie wenigstens eine UV-Lampe aufweist. Mit dieser Vorrichtung können Flächen, an denen Seewasser vorbeiströmt, sicher gegen das Entstehen insbesondere von Bakterien bedingten Bewuchses geschützt werden.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verhindern des Entstehens von seewasserbedingten Ablagerungen und/oder Bewuchs an mit Seewasser in Kontakt geratenden Flächen während einer Relativbewegung zwischen Seewasser und Fläche, insbesondere an Seewassereinlässen und -auslässen in Schiffen.
Im Seewasser sind eine Reihe von Organismen enthalten. Bakterien, Algen, Pilze, Spuren von Korallen und Muscheln werden häufig an Flächen vorbeigeführt und können sich an diesen Flächen absetzen. Dadurch können Bewuchse entstehen, die z. B. im Wesentlichen aus Bakterien gebildet sind. Die Bewuchse stören das Fließen des Seewassers. Handelt es sich bei dem Weg für das Seewasser um einen Einlass von Seewasser in das Innere eines Schiffes, beispielsweise zu Motorkühlungszwecken, so kann durch den Bewuchs der Einsatz verschmälert bzw. ganz zugesetzt werden. Dieses Problem tritt auch am Auslass von Seewasser in Schiffen auf. Das austretende Wasser ist durch seinen Durchlauf durch z. B. eine Verbrennungskraftmaschine aufgewärmt worden, dieses warme Wasser bildet für Bakterien und andere Organismen gute Lebensbedingungen. Daraus folgt eine verstärkte Ansiedelung.
Bewuchs an Flächen, an denen Seewasser vorbeiströmt, ist aber auch an festen Orten möglich, beispielsweise an Wasserkanälen für Seewasserschwimmbäder.
Insbesondere in Einlassbereichen und Auslassbereichen für Seewasser in Schiffen erfolgt eine Bekämpfung des Bakterienbewuchses durch das Auftragen von antibakteriellen Farben. Mit diesen kann ein Bewuchs reduziert werden, jedoch besteht der Nachteil, dass derartige Anstriche regelmäßig wiederholt werden müssen. Da sich die Ein- und Auslässe für Seewasser unterhalb der Wasserlinie des Schiffes befinden, ist das Erneuern eines Anstrichs in diesem Bereich mit einem hohen Aufwand insbesondere an Kosten verbunden. Enge und hinterschnittene Flächenbereiche sind zudem mit einem Farbauftrag schlecht zu erreichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung aufzuzeigen, mit der Flächen, an denen Seewasser vorbeiströmt, sicher gegen das Entstehen eines Bewuchses geschützt werden.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die gattungsgemäße Vorrichtung wenigstens eine UV-Lampe aufweist.
UV-Licht wirkt antibakteriell. Wird eine UV-Lampe im Bereich einer Fläche angeordnet, an der das Seewasser entlangströmt, so hat sich gezeigt, dass das Entstehen eines z. B. bakteriellen Bewuchses auch in bewegtem Seewasser verhindert ist. Auch bei stark beanspruchten Flächen, wie im Bereich eines Auslasses für angewärmtes Seewasser in einem Schiff, konnte durch das Installieren wenigstens einer UV-Lampe das Entstehen eines insbesondere bakterienbedingten Bewuchses verhindert werden.
Die UV-Lampe wird direkt vor Ort in den Bereichen von Flächen angeordnet, in denen das Entstehen eines Bewuchses beobachtbar war. Die UV-Lampe kann dabei nachgerüstet werden. Da sie gegebenenfalls aus dem Schiffsinneren zu erreichen ist oder gegebenenfalls auch von außen gut erreichbar ist, sind die Kosten für die Installation und den gegebenenfalls Wechsel einer UV-Lampe gering.
Die UV-Lampe hat beispielsweise einen röhrenartigen Aufbau mit etwa 30 cm bis 70 cm Baulänge. Sie kann in Längsrichtung einer Wasserleitung angeordnet werden.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der UV-Lampe eine Ein- und Ausschaltvorrichtung mit einer Zeitsteuerung zugeordnet ist. Versuche haben gezeigt, dass nicht zwingend ein dauerhaftes Bestrahlen der Flächen mit UV-Licht erforderlich ist. Es kann vielmehr ein pulsierendes Bestrahlen erfolgen, beispielsweise im Wechsel von jeweils einer Stunde UV-Licht an und UV-Licht aus. Durch den nicht dauerhaften Betrieb der UV-Lampe verringert sich der Einsatz elektrischer Energie für den Betrieb dieser.
Die UV-Lampe ist vorzugsweise eine UV-C-Lampe. Diese sendet eine Strahlung aus, welche Keime tötet. Vorzugsweise wird ein Wellenlängenbereich von etwa 250 nm bis etwa 300 nm abgedeckt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung stellt eine einfache konstruktive Möglichkeit auf, mit Seewasser in Kontakt geratende Flächen dauerhaft und sicher gegen Bewuchs zu schützen. Das Zurückführen des Bewuchses bzw. das Verhindern neuen Bewuchses erhöht die Leistungsfähigkeit der auf das Seewasser angewiesenen nachgeordneten bzw. vorgeschalteten Baugruppen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
1: eine schematische Ansicht eines Kühlkreislaufes für ein Schiff und
2: die schematische Ansicht eines Abschnittes einer Leitung des Kühlkreislaufes gem. 1
Der Kühlkreislauf in 1 umfasst eine Seewasserzuleitung 1 und eine Seewasserableitung 2. Beide Leitungen 1, 2 werden bis zu einer Bordwand 3 eines nicht weiter dargestellten Schiffes geführt. Die Seewasserzuleitung 1 verläuft zu einem Niedertemperaturkühler 4 und weiter zu einem Hochtemperaturkühler 5, der mit dem Hauptmotor 6 des Schiffes in Wirkverbindung steht. Der Niedertemperaturkühler 4 steht dagegen mit einem Wärmetauscher 7 für Ladeluft und weiteren Wärmetauschern 8 zum Beispiel für Schmieröl des Hauptmotors 6 in Wirkverbindung.
In die Seewasserzuleitung 1 ist eine durch eine Sonne 9 stilisierte UV-Lampe 10 eingesetzt.
Die UV-Lampe 10 ist in 2 dargestellt, sie weist einen röhrenartigen Aufbau auf. Die Längsmittelachse der UV-Lampe 10 fällt mit der Längsmittelachse des in 2 gezeigten Leitungsabschnittes der Seewasserzuleitung 1 zusammen. Das Seewasser wird entlang des Pfeils 11 durch die Seewasserzuleitung 1 und damit an der UV-Lampe 10 vorbeigeführt.
Die UV-Lampe 10 wird vorzugsweise mit einer Niederspannung, beispielsweise mit einer Spannung von 12 V betrieben. Der Wellenlängenbereich beträgt etwa 250 nm bis 300 nm, vorzugsweise 282 nm.

Claims

Vorrichtung zum Verhindern des Entstehens von seewasserbedingten Ablagerungen und/oder Bewuchs an mit Seewasser in Kontakt geratenden Flächen während einer Relativbewegung zwischen Seewasser und Fläche, insbesondere an Seewassereinlässen und -auslässen in Schiffen, dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens eine UV-Lampe (10) aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die UV-Lampe (10) einen röhrenartigen Aufbau mit etwa 30 cm bis 70 cm Baulänge hat.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der UV-Lampe (10) eine Ein- und Ausschalteinrichtung mit einer Zeitsteuerung zugeordnet ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die UV-Lampe (10) eine UV-C-Lampe ist.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass UV-Lampe (10) einen Wellenlängenbereich von etwa 250 nm bis etwa 300 nm abdeckt.