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Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Heizen eines Fahrgastraums eines Personenbeförderungsmittels, insbesondere eines Omnibusses, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine solche Anordnung weist zumindest eine Sitzreihe auf, welche sich entlang der Querachse des Personenbeförderungsmittels erstreckt, wobei die Sitzreihe zumindest einen Sitz, vorzugsweise zwei Sitze, aufweist, außerdem eine Seitenwandheizung, welches sich längs einer Seitenwand entlang der Längsachse des Personenbeförderungsmittels erstreckt,
ein Heizmittel zum Erwärmen der Seitenwandheizung und der das Heizmittel umgebenden Luft sowie ein Gebläse, zum Befördern der erwärmten Luft in den Fahrgastraum. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung einen Omnibus mit einer erfindungsgemäßen Anordnung.
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Auch bei der Personenbeförderung nimmt der Wettbewerb ständig zu. Um im Markt bestehen zu können, wird es daher für Unternehmen immer wichtiger, sich im Wettbewerb um Kunden und Marktpositionen durch Leistungsqualität von der Konkurrenz abzuheben. Ein wesentlicher Aspekt in diesem Zusammenhang sind die Komfortanforderungen der einzelnen Passagiere. Da die Wahl des Personenbeförderungsmittels durch den Fahrgast wesentlich von der Erfüllung der Komfortanforderungen abhängt, ist es sinnvoll, die Komfortanforderungen der Passagiere möglichst zu befriedigen. Einer der wichtigsten Faktoren ist dabei der Klimakomfort, welcher immer mehr an Bedeutung gewinnt. Gerade im Omnibusbereich stellt er ein wesentliches Kriterium für ein positives Fahrerlebnis dar. Der Klimakomfort wird dabei durch verschieden Einflusskriterien, wie z. B. die Luftfeuchtigkeit, das Luftvolumen sowie die Luftgeschwindigkeit beeinflusst. Die wohl wichtigsten Einflusskriterien stellen jedoch die Temperatur sowie die Temperaturschichtung dar.
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Um diese Einflusskriterien den jeweiligen Bedürfnissen anzupassen, wurden im Stand der Technik verschiedene Lösungen vorgeschlagen. Ein Beispiel hierfür ist in der
EP 131 888 A2 beschrieben. Diese zeigt eine temperaturabhängige Steuerung für eine Omnibus-Innenraumheizung, mit einer Temperaturwähleinrichtung, mindestens einem, mit dieser verbundenen Temperaturmessfühler und mindestens einem, von diesem ansteuerbaren Schalter zum An- und Ausschalten einer Fahrzeug-Heizeinrichtung, insbesondere eines Fahrzeug-Heizungsgebläses, wobei der Schalter als mehrstufiger Schalter zum stufenweisen Ändern der Wärmeabgabe der Fahrzeugheizeinrichtung, insbesondere der Förderleistung des Heizgebläses, ausgebildet ist.
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Diese Lösung hat jedoch verschiedene Nachteile. Zum einen wird die Temperatur lediglich durch das An- und Abschalten einer Fahrzeug-Heizeinrichtung reguliert. In der Nähe der Heizeinrichtung werden daher regelmäßig höhere Temperaturen herrschen als in Bereichen, die weiter von der Heizeinrichtung entfernt sind. Zum anderen haben herkömmliche Heizungen den Nachteil, dass der Bodenbereich sehr lange kalt bleibt und somit das menschliche Bedürfnis nach warmen Füßen missachtet wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anordnung zu schaffen, die es ermöglicht, allen Fahrgästen ein homogenes Innenklima bereitzustellen und gleichzeitig den Fußbereich möglichst schnell zu erwärmen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Anordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie einen Omnibus mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht insbesondere darin, dass die Anordnung zum Heizen eines Fahrgastraums eines Personenbeförderungsmittels, insbesondere eines Omnibusses, zumindest eine Sitzreihe, welche sich entlang der Querachse des Personenbeförderungsmittels erstreckt, wobei die Sitzreihe zumindest einen Sitz, vorzugsweise zwei Sitze, aufweist, eine Seitenwandheizung, welche sich längs einer Seitenwand entlang der Längsachse des Personenbeförderungsmittels erstreckt, ein Heizmittel, zum Erwärmen der Seitenwandheizung und der das Heizmittel umgebenden Luft sowie ein Gebläse, zum Befördern der erwärmten Luft in den Fahrgastraum aufweist. Die Anordnung ist dazu eingerichtet und vorgesehen, die erwärmte Luft durch eine Luftaustrittsvorrichtung in den Fußbereich der Sitze zu leiten, wobei einer Sitzreihe genau ein Gebläse zugeordnet ist. Dadurch kann insbesondere unter anderem ein Effekt ähnlich einer Fußbodenheizung erzielt werden.
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Vorteilhaft kann es sich bei dem Personenbeförderungsmittel um ein Kraftfahrzeug, aber auch um ein Schienenfahrzeug oder ein Flugzeug handeln. Weiterhin vorteilhaft kann es sich bei dem Heizmittel um ein Heizelement, also um jede Vorrichtung handeln, mit dem einem Stoff Wärmeenergie zugeführt werden kann. Es ist jedoch ebenso vorteilhaft möglich, dass es sich bei dem Heizmittel um einen sogenannten Wärmetauscher handelt, also eine Vorrichtung durch welche die thermische Energie von einem Stoffstrom in einen anderen Stoffstrom übertragen werden kann. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Gebläse um eine Vorrichtung, die ein gasförmiges Medium, z. B. Luft fördert und verdichtet. Dadurch kann die erwärmte Luft als Luftstrom in den Fahrgastraum geleitet werden. Denkbar ist auch, dass ein Luftkanal existiert oder das ein oder mehrere Gebläse dazu dienen, die erwärmte Luft in diesem Luftkanal zu bewegen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist das Heizmittel als eine von einem Heizmedium durchströmte Leitung ausgebildet ist, wobei die Leitung insbesondere längs einer Seitenwand des Personenbeförderungsmittels im Fußbereich verläuft. Als Heizmedium kommen vorteilhaft Wasser, Luft oder Thermalöl aber auch sonstige geeignete Stoffe bzw. Gase in Betracht. Die Leitung kann insbesondere eine Rohrleitung sein. Durch den Verlauf im Fußbereich des Personenbeförderungsmittels kann dieser Bereich einfacher beheizt werden. Allerdings ist es ebenso möglich, die Leitung an anderer Stelle verlaufen zu lassen.
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Vorteilhaft ist die Seitenwandheizung als Konvektionsheizung ausgebildet. Vorzugsweise wird dabei die von unten in den Heizkörper einströmende kühle Raumluft vom Konvektor erwärmt und gibt die erwärmte Luft oben an den Raum ab. Die warme Raumluft steigt dann nach oben und kühlt sich ab, die kalte Raumluft sinkt wieder nach unten. Anschließend saugt der Konvektor die kalte Raumluft wieder an. So entsteht eine Luftzirkulation.
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Vorzugsweise ist jedem Sitz eine separate Luftaustrittsvorrichtung zugeordnet. Dies ermöglicht es zu steuern, wie viel Wärme an jeden einzelnen Sitz abgegeben wird. Es ist jedoch ebenso denkbar, dass ein aus einer Luftaustrittsvorrichtung strömender Luftstrom umgelenkt wird und somit mehrere Sitze versorgt. Alternativ zu einer nicht verstellbaren Befestigung der Sitze können die Sitze dabei auch in ihrer Befestigung variabel verstellbar sein, womit auch die Luftaustrittsvorrichtung variabel ist.
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Weiter vorteilhaft weist der Fahrgastraum zumindest eine erste und eine zweite Sitzreihe auf, wobei sich die erste Sitzreihe in Vorwärts-Fahrtrichtung des Personenbeförderungsmittels vor der zweiten Sitzreihe befindet. Vorzugsweise ist die einem in der zweiten Sitzreihe angeordneten Sitz zugeordnete Luftaustrittsvorrichtung unter dem sich entlang der Querachse in der gleichen Position angeordneten Sitz der benachbarten ersten Sitzreihe angeordnet. Vorteilhaft ist die Luftaustrittsvorrichtung dabei unter der Sitzfläche des Sitzes angeordnet. Dadurch bleibt einem Fahrgast mehr Beinfreiheit. Durch die Anordnung der Luftaustrittsvorrichtung am jeweiligen Vordersitz kann die erwärmte Luft direkt in den Fußbereich des Fahrgastes gelenkt werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung tritt aus den Luftaustrittsvorrichtungen einer Sitzreihe pro Zeiteinheit eine unterschiedliche Menge erwärmter Luft aus. Dadurch kann wiederum gesteuert werden, welchem Sitz einer Reihe wie viel Wärme zugeführt wird. Dies ermöglicht eine homogene Wärmeverteilung über den gesamten Fahrgastraum. Die Menge der austretenden Luft kann durch die jeweilige Größe der Luftaustrittsvorrichtung oder andere geeignete Maßnahmen gesteuert werden.
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Insbesondere ist die Menge der aus den Luftaustrittsvorrichtungen pro Zeiteinheit austretenden erwärmten Luft desto kleiner, je geringer der Abstand zwischen dem der jeweiligen Luftaustrittsvorrichtung zugeordneten Sitz und der Seitenwandheizung ist. Dadurch wird der Tatsache Rechnung getragen, dass in der Nähe der Seitenwandheizung bereits höhere Temperaturen herrschen. Die genaue Berechnung, wie hoch die jeweils benötigte Menge erwärmter Luft ist, um eine homogene Wärmeverteilung über den gesamten Fahrgastraum zu erreichen, kann z. B. durch ein Computerprogramm auf Grundlage verschiedener Sensordaten errechnet werden.
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Schließlich betrifft die Erfindung einen Omnibus mit einer entsprechenden Anordnung.
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Im Folgenden wird eine beispielhafte Ausführungsform der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 die schematische Darstellung einer Anordnung von Sitzen in einem Bus,
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2 die schematische Darstellung zweier hintereinander liegender Doppelsitzreihen,
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3 die schematische Hinteransicht einer Doppelsitzreihe sowie
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4 die schematische Hinteransicht einer Doppelsitzreihe mit einer Konvektionsheizung
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1 zeigt in Form einer schematischen Darstellung die Anordnung von Sitzen 14 in einem Omnibus 11, wobei der Fahrgastraum 10, die Seitenwände 15 sowie eine erste Sitzreihe 13 und eine zweite Sitzreihe 12 vorhanden sind. Der besseren Übersichtlichkeit halber wurde in 1 nur einer der Sitze 14 gekennzeichnet. Der schwarze Pfeil 16 zeigt die Vorwärts-Fahrtrichtung des Omnibusses 11 an. Es ist zu erkennen, dass sich die erste Sitzreihe 13 in Fahrtrichtung 16 vor der zweiten Sitzreihe 12 befindet. In der Figur besteht eine Sitzreihe 12, 13 aus lediglich zwei Sitzen 14. Die jeweils durch den Gang getrennten beiden Sitze an der anderen Seitenwand stellen eine separate Sitzreihe dar.
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2 zeigt die schematische Darstellung zweier hintereinander liegender Doppelsitzreihen 12 13, wobei die Sitze 14 und die Luftaustrittsvorrichtungen 32 erkennbar sind. Es handelt sich dabei um eine erste 13 und eine zweite Sitzreihe 12, wobei sich die erste Sitzreihe 13 in Vorwärts-Fahrtrichtung des Personenbeförderungsmittels vor der zweiten Sitzreihe 12 befindet. Es ist zu erkennen, dass die einem in der zweiten Sitzreihe 12 angeordneten Sitz 14 zugeordnete Luftaustrittsvorrichtung 32 jeweils unter der Sitzfläche des Vordersitzes 14 angeordnet ist. Dadurch kann die erwärmte Luft direkt in den Fußbereich 33 des Fahrgastes gelenkt werden.
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3 zeigt die schematische Hinteransicht einer Doppelsitzreihe, wobei zwei Sitze 14, zwei Luftaustrittsvorrichtungen 32, eine Seitenwandheizung 31, die Seitenwand 15 sowie der Fußraum zu erkennen sind. Die Luftaustrittsvorrichtungen 32 sind wiederum unter der Sitzfläche der Sitze 14 angeordnet. Zwischen Boden und Sitzen 14 befindet sich der Fußraum. Auch die Seitenwandheizung 31 befindet sich in Höhe des Fußraums 33.
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4 zeigt die schematische Hinteransicht einer Doppelsitzreihe mit einer Konvektionsheizung 31, wobei wiederum zwei Sitze 14, zwei Luftaustrittsvorrichtungen 32, die Seitenwand 15 sowie der Fußraum 33 zu erkennen sind. Die Luftaustrittsvorrichtungen 32 sind ebenfalls unter der Sitzfläche der Sitze 14 angeordnet. Die Pfeile stellen die zirkulierende Luft dar, wobei gepunktete Pfeile warme Luft und gestrichelte Pfeile kalte Luft symbolisieren. Es ist zu erkennen, dass die von unten in die Seitenwandheizung 31 einströmende kühle Raumluft von der Seitenwandheizung 31 erwärmt und nach oben an den Fahrgastraum 10 abgegeben wird. Die warme Luft steigt dann nach oben und kühlt sich ab, die kalte Luft sinkt wieder nach unten. Anschließend saugt die Seitenwandheizung 31 die kalte Raumluft wieder an. Es entsteht eine Luftzirkulation. Es wird allerdings deutlich, dass die Luft in der Nähe der Seitenwandheizung wärmer ist, als neben dem zweiten Sitz 14, wo die inzwischen abgekühlte Luft wieder nach unten sinkt. Um eine homogene Wärmeverteilung zu ermöglichen ist es notwendig, dies über die Luftaustrittsvorrichtungen 32 auszugleichen. Daher tritt aus den Luftaustrittsvorrichtungen 32 einer Sitzreihe 12, 13 pro Zeiteinheit eine unterschiedliche Menge erwärmter Luft aus. Die Menge der austretenden Luft kann durch die jeweilige Größe der Luftaustrittsvorrichtung 32 oder andere geeignete Maßnahmen gesteuert werden. Vorteilhaft ist die Menge der aus den Luftaustrittsvorrichtungen 32 pro Zeiteinheit austretenden erwärmten Luft desto kleiner, je geringer der Abstand zwischen dem der jeweiligen Luftaustrittsvorrichtung 32 zugeordneten Sitz 14 und der Seitenwandheizung 31 ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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