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Die Erfindung betrifft einen freistehenden Whirlpool, insbesondere einen transportablen freistehenden Whirlpool, mit einer Wanne, an der mindestens ein Einlass für Wasser und/oder Luft vorgesehen ist, und einem Stützrahmen zum zumindest teilweisen Abstützen der Wanne.
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Whirlpools der eingangs genannten Art, auch Jacuzzi genannt, sind bereits seit langem bekannt, so aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 82 30 581 . Üblicherweise weist der Whirlpool eine Wanne auf, die je nach Wunsch des Kunden unterschiedliche Formen und Größe aufweisen kann, beispielweise runde, quadratische, rechteckige oder ovale Formen. Die Wanne ist üblicherweise mit einem oder mehreren Einlassen für Wasser und/oder Luft ausgestattet. Das Wasser wird über mehrere Düsen (Jets) mit einem oder mehreren Ausgängen Ports unter hohem Druck in die Wanne gefördert, wobei dem Wasser auch zusätzlich Luft beigemischt werden kann, um an dem in der Wanne befindlichen Körper einen mehr oder minder starken Auftrieb zu erzeugen. Auch können über zusätzliche Wasserstrahldüsen verschiedene Körperregionen des Benutzers massiert werden.
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Generell wird bei Whirlpools zwischen zwei Bauformen unterschieden, dem fest eingebauten Whirlpool und dem freistehenden Whirlpool. Beim eingebauten Whirlpool ist die Wanne bzw. das Wasserbecken fest in die Umgebung, beispielsweise einen entsprechend ausgestatteten Raum, installiert. Bei einem freistehenden Whirlpool handelt es sich dagegen üblicherweise um ein im wesentlichen autarkes System, bei dem zumindest ein Teil der für den Betrieb des Whirlpools erforderlichen Aggregate, wie Pumpen, Wasseraufbereitung, Luftversorgung, etc., gemeinsam mit der Wanne und dem Stützrahmen eine gemeinsame Einheit bilden, die an dem gewünschten Aufstellungsort einfach zu errichten und zu installieren ist. Als Stützrahmen dient beispielsweise ein Metallgestell, von dem die Wanne zumindest abschnittsweise getragen wird und das von außen her durch entsprechende Verkleidungselemente ein ansprechendes Erscheinungsbild erhält.
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Bei den freistehenden Whirlpools besteht nun das Problem, dass die Wanne des Whirlpools nur bis zu einer maximal zulässigen Füllhöhe mit Wasser gefüllt werden darf, um ein Überlaufen der Wanne zu verhindern, beispielsweise wenn ein oder mehrere Benutzer die Wanne besteigen.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, einen freistehenden Whirlpool bereitzustellen, bei dem die Wanne immer bis zum Wannenrand gleichmäßig mit Wasser gefüllt werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen freistehenden Whirlpool mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist die Wanne des freistehenden Whirlpool zusätzlich mit einer Überlaufrinne versehen. Die Überlaufrinne ist dabei so an der Wanne angeordnet, dass der umlaufende Wannenrand zumindest abschnittsweise in die Überlaufrinne übergeht. Vorzugsweise kann die Überlaufrinne jedoch auch so ausgebildet sein, dass sie den gesamten Wannenrand vollständig umschließt. Wesentlicher Gedanke der Erfindung ist hierbei, dass die Überlaufrinne so bemessen und dimensioniert ist, dass unter normalen Betriebsbedingungen ein Überlaufen des Whirlpools verhindert ist, die Überlaufrinne also als Puffer dient, in dem das Wasser kurzfristig gespeichert ist. Hierzu ist die Überlaufrinne so dimensioniert, dass der Wasser-Volumenstrom, der maximal über den Wannenrand der vollständig gefüllten Wanne abfließen kann, kleiner ist als der Wasser-Volumenstrom, der von der Überlaufrinne maximal aufgenommen und abgeleitet werden kann. Auf diese Weise ist ein Überlaufen des Whirlpools ausgeschlossen. Wird die Wanne des erfindungsgemäßen Whirlpool beispielsweise von einem Benutzer bestiegen, kommt es naturgemäß zu einem Ansteigen des Wasserspiegels. Ist der Abstand des Wasserspiegels zur Überlaufkante des Wannenrandes sehr gering, kommt es zwangsläufig zu einem Überlaufen der Wanne.
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Anders als im Stand der Technik bisher üblich, ist die Wanne und die Überlaufrinne nicht aus einem Sanitäracryl, sondern aus einem faserverstärktem Kunststoff gefertigt. Die Kunststoffmatrix des faserverstärkten Kunststoffes besteht vorzugsweise aus einem Duroplasten, wie einem duroplastischen, ungesättigten Polyesterharz (UP), einem Epoxidharz oder einem Polyamid. Als Fasern können Glasfasern oder auch Kohlenstofffasern, verwendet werden, die beispielsweis als Matten, vorzugsweise in mehreren Lagen als Verstärkung in die Kunststoffmatrix eingebettet werden.
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Wesentlicher Vorteil der Verwendung faserverstärkter Kunststoffe für die Wanne und die Überlaufrinne ist zum einen die sehr präzise und flexible Verarbeitbarkeit des Verbundmaterials bei gleichzeitig extremer Witterungsbeständigkeit.
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Die Überlaufrinne ist einstückig mit dem Wannenrand der Wanne ausgebildet, wodurch ein Abdichten und ein Anpassen einer getrennt von der Wanne ausgebildeten Überlaufrinne entfallen können.
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Während bei herkömmlichen freistehenden Whirlpools deshalb der Wasserspiegel vergleichsweise niedrig eingestellt wird, also der Abstand zwischen dem eingestellten Wasserspiegel und der Überlaufkante des Wannenrandes vergleichsweise groß ist, um ein Überlaufen der Wanne zu verhindern, kann bei dem erfindungsgemäßen Whirlpool die Wanne vollständig gefüllt sein, d. h. der Wasserspiegel mit der Überlaufkante des Wannenrandes abschließt. Besteigt nun der Benutzer die Wanne, fließt das überschüssige Wasser in die Überlaufrinne und wird aus dieser abgeleitet.
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Je nach Ausbildung des erfindungsgemäßen Whirlpools wird das überschüssige Wasser dabei entweder zumindest teilweise in die Kanalisation abgeleitet oder in dem Rohrleitungssystem des Whirlpools oder einem zusätzlich vorgesehenen Zwischenspeicher gespeichert, um auf diese Weise sicherzustellen, dass der Wasserspiegel immer auf einem voreingestellten gewünschten Niveau bleibt, unabhängig davon, wie viele Benutzer den Whirlpool tatsächlich benutzen.
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Das Wasser wird hierzu durch den Einlass, vorzugsweise durch mehrere Einlasse, wieder in die Wanne zurückgeleitet, wobei in bekannter Weise das Wasser durch Düsen entweder unmittelbar oder mit Luft vermengt in die Wanne gefördert wird.
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Ferner kann durch das Zwischenspeichern des Wassers der Wasserspiegel wieder angehoben werden, wenn der bzw. die Benutzer die Wanne wieder verlassen. Wird der Wasserspiegel bei dem erfindungsgemäßen Whirlpool so eingestellt, dass der Wasserspiegel mit der Überlaufkante des Wannenrandes abschließt, kann auf diese Weise wirksam die Bildung von Wasserrändern in der Wanne vermieden werden.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung sowie den Unteransprüchen.
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Um sicherzustellen, dass die Überlaufrinne eine ausreichende Wassermenge aufnehmen kann wird, vorgeschlagen, das Verhältnis zwischen dem maximalen Füllvolumen der Wanne und dem maximalen Füllvolumen der Überlaufrinne definiert vorzugeben. Vorzugsweise liegt das Verhältnis zwischen dem maximalen Füllvolumen der Wanne und dem maximalen Füllvolumen der Überlaufrinne in einem Bereich von 3:1 bis 4:1 liegt. Bei Einhaltung dieses Volumenverhältnisses ist die gewünschte Funktion der Überlaufrinne bei normalen Betriebsbedingungen sicher gewährleistet.
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Besonders von Vorteil ist es, wenn während des Betriebes des Whirlpools der in die Wanne einströmende Wasser-Volumenstrom so bemessen ist, dass immer ein Teil des in der Wanne befindlichen Wasser über den Wannenrand in die Überlaufrinne abläuft. Auf diese Weise wird nicht nur eine kontinuierliche Zirkulation des Wassers im Whirlpool erreicht. Darüber hinaus wird durch das ständige Abströmen des Wassers die Entstehung von Schaum verhindert, wenn dem Whirlpool-Wasser ein Bade- oder Reinigungszusatz beigegeben wird.
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Die Überlaufrinne steht vorzugsweise mit ihrer Umlaufkante in Betriebsstellung des Whirlpools in vertikaler Richtung gesehen über den Wannenrand hervor oder verläuft mit dieser zumindest auf gleicher Höhe. Durch diese Maßnahme wird sichergestellt, dass das Wasser auch bei extremer Verdrängung in der Wanne, beispielsweise, wenn mehrere Benutzer den Whirlpool gleichzeitig besteigen, nicht über die Überlaufrinne hinaus aus dem Whirlpool abströmen kann. Ist die Überlaufrinne allerdings ausreichend groß dimensioniert, ist es gegebenenfalls sogar möglich, die Umlaufkante der Überlaufrinne unterhalb der Überlaufkante des Wannenrandes vorzusehen.
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Um einen geschlossenen Wasserkreislauf vorzusehen, wird bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Whirlpools vorgeschlagen, die Überlaufrinne mit einer Zirkulationspumpe zu verbinden, welche zumindest ein Teil des in die Überlaufrinne aus der Wanne abgeflossenen Wassers durch den Einlass bzw. die Einlasse wieder in die Wanne zurückfördert. Die Zirkulationspumpe kann hierzu beispielsweise mit einer Sensoreinrichtung oder auch einem Schwimmer in der Überlaufrinne verbunden sein, so dass in Abhängigkeit von der in der Überlaufrinne befindlichen Wassermenge die Zirkulationspumpe aktiviert wird, um die Überlaufrinne zu leeren. Alternativ oder ergänzend hierzu kann die Zirkulationspumpe auch mit einem Schwimmer oder Sensor gekoppelt sein, welcher den Wasserspiegel in der Wanner erfasst und zur Einstellung eines vorbestimmten Wasserspiegels eine entsprechende Wassermenge in die Wanne fördert.
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Wird das Wasser mehrfach in die Wanne zurückgefördert, wird bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Whirlpool das aus der Überlaufrinne in die Wanne zurückgeförderte Wasser eine dem Einlass bzw. den Einlassen in Förderrichtung gesehen vorgeordnete Wasseraufbereitungseinheit zugeführt, in der das Wasser beispielsweise durch UV-Licht entkeimt und/oder durch weitere Maßnahmen gefiltert und gereinigt wird.
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Um das optische Erscheinungsbild des erfindungsgemäßen Whirlpools weiter zu verbessern, wird ferner vorgeschlagen, die Überlaufrinne zu kaschieren. Hierzu wird erfindungsgemäß bei einer Ausführungsform vorgeschlagen, die Überlaufrinne mit Gestaltungselementen, wie Steinen, zu befüllen. Dabei ist das Volumen der Überlaufrinne so bemessen, dass der von der Überlaufrinne aufnehmbare und ableitbare Wasser-Volumenstrom trotz der in der Überlaufrinne enthaltenen, das Volumen vermindernden Gestaltungselemente größer ist als der unter normalen Betriebsbedingungen maximal über den Wannenrand in die Überlaufrinne abströmende Wasser-Volumenstrom.
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Alternativ oder ergänzend hierzu kann die Überlaufrinne auch durch eine lösbare Abdeckung zumindest teilweise abgedeckt sein, beispielsweise ein Gitter oder einen Rost, welcher auf beidseitig in der Überlaufrinne vorgesehenen Auflagern ruht.
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Um einen völlig autarken Whirlpool bereitzustellen, wird bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Whirlpool vorgeschlagen, sämtliche für den Betrieb des Whirlpools erforderlichen Aggregate, wie Zirkulationspumpe, Wasseraufbereitung, Heizung, Druckluftversorgung für die dem Wasser beizumengende Luft, Beleuchtung, etc. im Stützrahmen lösbar zu befestigen. Die Überlaufrinne kann zumindest abschnittsweise über den Stützrahmen soweit gezogen sein, dass nur mehr der untere Teil des Stützrahmens durch Verkleidungselemente zu kaschieren ist.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigt:
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1 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Whirlpool;
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2 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie A-A in 1, in der lediglich ein Schnitt durch die Wanne und die einstückig mit dieser ausgebildeten Überlaufrinne dargestellt ist, nicht jedoch die weiteren Komponenten des Whirlpools; und
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3 eine perspektivische Darstellung der Wanne mit Überlaufrinne des erfindungsgemäßen Whirlpools.
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1 zeigt in Draufsicht einen erfindungsgemäßen Whirlpool 10. Der Whirlpool 10 hat eine Wanne 12 mit etwa fünfeckiger Grundform. Die Wanne 12 ruht in einem nicht dargestellten Stützrahmen, der die Wanne 12 abstützt.
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In der Wanne 12 sind mehrere als Sitz- bzw. Liegeflächen dienende Erhebungen 14 ausgeformt. Die Wanne 12 und insbesondere die Erhebungen 14 sind in bekannter Weise mit als Düsen ausgebildeten Einlassen (nicht dargestellt) versehen, durch die Wasser bzw. Luft oder ein Luft-Wasser-Gemisch in die Wanne 12 unter hohem Druck gefördert wird. Die Versorgung der Einlasse erfolgt über eine Zirkulationspumpe und, sofern erforderlich, ein Aggregat zur Luftbeimischung, wobei das Wasser zuvor von einer Wasseraufbereitungseinheit gereinigt worden ist (alle Aggregate sind nicht dargestellt).
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Wie insbesondere den 2 und 3 gut zu entnehmen ist, geht der Wannenrand 16 der Wanne 12 in eine umlaufende, den Wannenrand 16 vollständig umschließende Überlaufrinne 18 über, welche einstückig an der Wanne 12 angeformt ist.
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Die Wanne 12 ist hierzu aus einem faserverstärkten Kunststoffverbundmaterial gefertigt.
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Die Überlaufrinne 18 ist vergleichsweise groß bemessen und steht über nicht gezeigte Anschlüsse mit dem Wasserkreislauf des Whirlpools, insbesondere mit der Zirkulationspumpe, in Strömungsverbindung, so dass in der Überlaufrinne 18 aufgenommenes Wasser von der Zirkulationspumpe nach Durchlaufen der Wasseraufbereitungseinheit wieder in die Wanne 12 zurückgeleitet werden kann.
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Eine wesentliche Eigenschaft der Überlaufrinne 18 besteht darin, dass der unter normalen Betriebsbedingungen maximal über den Wannenrand 16 in die Überlaufrinne 18 abströmende Wasser-Volumenstrom geringer ist als der Wasser-Volumenstrom, der von der Überlaufrinne 18 maximal aufgenommen und abgeleitet werden kann.
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Auf diese Weise wird erreicht, dass Wasser, welches über den Wannenrand 16 aus der Wanne 12 abfließt von der Überlaufrinne 18 aufgenommen werden kann, ohne dass die Überlaufrinne 18 überläuft. Im dargestellten Ausführungsbeispiel liegt beispielsweise das maximale Volumen der Wanne 12 bei 1300 Litern Wasser, während die Überlaufrinne 18 in der Lage ist gleichzeitig bis zu 400 Liter Wasser aufzunehmen und abzuleiten. Die äußere Umlaufkante 20 der Überlaufrinne 18 ist dabei soweit nach oben gezogen, dass sie in vertikaler Richtung gesehen über den Wannenrand 16 hervorsteht.
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In Folge ist es bei dem erfindungsgemäßen freistehenden Whirlpool 10 erstmals möglich, die Wanne 12 soweit mit Wasser zu füllen, dass immer ein leichter Wasserstrom über den Wannenrand 16 in die Überlaufrinne 18 abfließen kann, wodurch einerseits eine kontinuierliche Zirkulation in der Wanne 12 sichergestellt ist, während anderseits Schaum, der durch Beigabe von Badezusätzen in das Wasser in der Wanne 12 entstanden ist, gleichfalls ständig abtransportiert wird. Ferner wird durch das Anheben des Wasserspiegels in der Wanne 12 auf Höhe des Wannenrandes 16 die Entstehung von Wasser- oder Schmutzrändern in der Wanne 12 wirksam vermieden.
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Begibt sich nun ein Benutzer in die Wanne 12, kann das Wasser, welches durch das Volumen des Benutzers aus der Wanne 12 verdrängt wird, in die Überlaufrinne 18 abströmen, ohne dass es zu einem Überlaufen des Whirlpools kommen kann. Die Überlaufrinne 18 kann dabei als Puffer dienen, in dem das Wasser kurzfristig gespeichert ist, bis es von der Zirkulationspumpe wieder in die Wanne 12 gefördert wird. Nach kurzer Zeit stellt sich hierbei wieder ein Gleichgewicht zwischen der aus der Wanne 12 abfließenden Wassermenge und der von der Zirkulationspumpe wieder in die Wanne 12 geförderten Wassermenge ein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Whirlpool
- 12
- Wanne
- 14
- Erhebungen
- 16
- Wannenrand
- 18
- Überlaufrinne
- 20
- Umlaufkante