-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von aufgebrühten Getränken mit einer Brüheinheit, die eine Brühkammer aufweist.
-
Derartige Vorrichtungen sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt und werden beispielsweise zur Herstellung von Kaffee, Espresso, Cappuccino, Tee oder sonstigen Getränken aber auch Suppen, Fertiggerichten und dergleichen verwendet. Bei diesen Vorrichtungen wird eine Kapsel, die das jeweilige Rohmaterial, beispielsweise den gemahlenen Kaffee, aufweist von einer Flüssigkeit, insbesondere heißem Wasser, durchströmt und dabei wird das Getränkerohmaterial extrahiert und/oder aufgelöst und dadurch das herzustellende Getränk oder Lebensmittel zubereitet. Derartige Vorrichtungen weisen stets einen fest mit dem Gehäuse der Brüheinheit verbundenen Einführschacht auf, welcher derart lang ausgebildet ist, dass ein Benutzer nicht mit dem Finger durch die Zuführöffnung für die Kapsel bis in die Brühkammer gelangen kann und somit einer möglichen Verletzung des Benutzers durch die Kapsel-Aufstechspitzen in der Brühkammer vorgebeugt wird. Nachteilig hieran ist, dass eine Reinigung der Brühkammer und/oder des Einwurfschachts nicht möglich ist. Der aus der Brühkammer während des Extraktionsvorgangs aufsteigende Kaffeewasserdampf setzt sich hierdurch im Einwurfschacht fest, wodurch es in der Brühkammer und/oder im Einführschacht im Laufe der Zeit zu gesundheitsgefährdenden Keim- und Schimmelbildungen kommt. Es ist allgemein bekannt, dass sich gerade in Kaffeewasser in vergleichsweise kurzer Zeit Schimmelpilz bildet, wobei derartiger Schimmel im Verdacht steht krebserregend zu sein.
-
Es war deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung von aufgebrühten Getränken oder Lebensmitteln zur Verfügung zu stellen, bei der sichergestellt ist, dass eine einfache und gründliche Reinigung der Brühkammer durchführbar ist und somit ein gesundheitlich unbedenklicher Kaffeegenuss sichergestellt werden kann.
-
Gelöst wird die Aufgabe mit einer Vorrichtung zur Herstellung von aufgebrühten Getränken mit einer Brüheinheit, die eine Brühkammer aufweist, in die eine Kapsel einführbar ist, wobei die Brüheinheit ein Kopplungsmittel aufweist, welches zur lösbaren Kopplung mit einem Einwurfschacht ausgebildet ist.
-
In vorteilhafter Weise ist somit die Brüheinheit lösbar mit einem Einwurfschacht verbindbar, so dass einerseits im normalen Betriebsmodus eine Verletzungsgefahr für den Benutzer mittels eines ausreichend langen Einwurfschachts wirksam unterbunden wird und andererseits zur Reinigung der Brühkammer und/oder des Einwurfschachts der Einwurfschacht von der Brüheinheit abnehmbar ist. Ferner ist ein Austausch eines defekten oder nicht mehr zu reinigenden Einwurfschacht durch einen neuen Einwurfschacht möglich, ohne dass die komplette Brüheinheit ausgetauscht werden muss. Darüberhinaus ermöglicht die Demontagefunktion ein einfaches Eintauchen des kompletten Einführschachtes in ein Entkalkungsbad zu Entkalkungszwecken und/oder eine Reinigung des Einführschachtes in der Geschirrspülmaschine. Ein Kopplungsmittel im Sinne der vorliegenden Erfindung ist dabei insbesondere jegliches Mittel, welches dazu geeignet ist, eine lösbare Verbindung mit einem Einführschacht einzugehen.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Kopplungsmittel zur form- und/oder kraftschlüssigen Kopplung mit einem Einwurfschacht ausgebildet ist, so dass trotz einfacher Demontagemöglichkeit eine stabile mechanische Verbindung zwischen Brüheinheit und Einwurfschacht erzielbar ist. Das Kopplungsmittel umfasst besonders bevorzugt eine Ausnehmung, welche zumindest teilweise zur formschlüssigen Aufnahme des Einwurfschachts ausgebildet ist. Auf diese Weise kann der Einwurfschacht beispielsweise zur Montage einfach in die Ausnehmung eingesteckt und zur Demontage wieder herausgezogen werden. Das Kopplungsmittel, insbesondere die Ausnehmung, ist vorzugsweise in das Gehäuse der Brüheinrichtung integriert.
-
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Kopplungsmittel zur Erhöhung der mechanischen Stabilität wenigstens ein Verriegelungselement auf, welches zur Verriegelung mit einem Einwurfschacht ausgebildet ist. Das Verriegelungselement umfasst hierbei vorzugsweise ein Verrastelement, beispielsweise in Form eines Bajonettverschlusses.
-
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Einwurfschacht zur Führung von Kapseln, welcher wenigstens eine Führungsfläche aufweist, wobei der Einwurfschacht ein weiteres Kopplungsmittel aufweist, welches zur lösbaren Kopplung mit einer Brüheinheit ausgebildet ist.
-
In vorteilhafter Weise ist der erfindungsgemäße Einwurfschacht lösbar mit einer Brühvorrichtung zu verbinden, so dass hierdurch die oben genannten gründlichen Reinigungs- und Wartungsarbeiten am Einwurfschacht und/oder an der Brühkammer in einfacher Weise ermöglicht werden. Insbesondere ist ein Austausch eines irreversibel verdreckten Einwurfschacht auf diese Weise möglich. Ebenfalls ist eine zeitlich bedingte Demontage des Einwurfschachtes zur maschinellen Reinigung des Einwurfschachtes in einer Geschirrspülmaschine möglich. Der Einwurfschacht weist vorzugsweise einen Führungskanal zur Führung der Kapsel auf. Der Querschnitt des Führungskanals ist dabei besonders bevorzugt wenigstens teilweise der äußeren Kontur einer Kapsel nachgebildet, so dass eine eindeutige Führung der Kapsel gewährleistet wird.
-
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist ist das weitere Kopplungsmittel zur form- und/oder kraftschlüssigen Kopplung mit einer Brüheinheit ausgebildet, um trotz Demontagemöglichkeit eine möglichst stabile mechanische Verbindung zu gewährleisten. Das weitere Kopplungsmittel weist vorzugsweise wenigstens ein weiteres Verriegelungselement auf, welches zur Verriegelung mit einer Brüheinrichtung ausgebildet ist, wobei das weitere Verriegelungselement vorzugsweise ein weiteres Verrastelement umfasst. Dies kann beispielsweise ein entsprechendes Gegenstück zum oben genannten Bajonettverschluss sein.
-
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Brühsystem umfassend eine erfindungsgemäße Vorrichtung Herstellung von aufgebrühten Getränken und einen erfindungsgemäßen Einwurfschacht, wobei das Kopplungsmittel und das weitere Kopplungsmittel lösbar miteinander verbunden sind.
-
In vorteilhafter Weise sind mit dem erfindungsgemäßen Brühsystem sämtliche Sicherheitsstandards eines aus dem Stand der Technik bekannten Brühsystems realisierbar, wobei zusätzlich eine umfassende, gründliche und/oder maschinelle Reinigung des Einwurfschachtes und/oder der Brühkammer ermöglicht wird. Die Lebensdauer des Brühsystems, sowie die gesundheitliche Verträglichkeit des aufgebrühten Getränks können somit im Vergleich zum Stand der Technik deutlich gesteigert werden.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Zeichnungen illustrieren lediglich beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung, welche den wesentlichen Erfindungsgedanken nicht einschränken.
-
1 zeigt eine schematische Schnittbildansicht einer Brühvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
-
2a bis 2b zeigen schematische Ansichten eines Einwurfschachts gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
-
3 zeigt eine schematische Schnittbildansicht eines Brühsystems gemäß einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
-
4a bis 4d zeigen schematische Ansichten eines Brühvorgangs mit einem Brühsystem gemäß einer vierten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
-
5 zeigt eine schematische Ansicht eines Brühsystems gemäß einer fünften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
-
In den verschiedenen Figuren sind gleiche Teile stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen und werden daher in der Regel auch jeweils nur einmal benannt bzw. erwähnt.
-
In 1 ist eine schematische Schnittbildansicht einer Vorrichtung 1 zur Herstellung von aufgebrühten Getränken gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Die Vorrichtung 1 umfasst dabei eine Brüheinheit 2 mit einem als Aufnahmeelement bzw. teilweise hohles Glockenelement ausgebildetes erstes Brühkammerelement 20 und ein als Verschlusselement bzw. Kolben ausgebildetes zweites Brühkammerelement 21. Das erste Brühkammerelement 20 ist relativ zum zweiten Brühkammerelement 21 entlang einer axialen Richtung zwischen einer in 4a illustrierten Ladestellung und einer in 4c illustrierten Extraktionsstellung bewegbar. In der Extraktionsstellung bilden das erste und zweite Brühkammerelement 20, 21 eine im Wesentlichen geschlossene Brühkammer 3. Die Brüheinheit 2 weist auf seiner Oberseite ein Kopplungsmittel 5 in Form zweier Ausnehmungen 5' auf, welche zur Herstellung einer von Hand lösbaren Verbindung bzw. Kopplung mit einem nicht abgebildeten Einwurfschacht 6 vorgesehen sind. Dabei wird der nicht abgebildete Einwurfschacht 6 beispielweise einfach in die Ausnehmungen 5' eingesetzt.
-
In 2a bis 2b sind schematische Ansichten eines Einwurfschachts 6 gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zusammen mit einer in den Einwurfschacht beispielhaft halb eingeführten Kapsel 4 dargestellt. In 1a ist der Einwurfschacht 6 in einer Schnittbilddarstellung illustriert. An seiner Unterseite weist er weitere Kopplungsmittel 9 auf, welche mit den in 1 illustrierten Kopplungsmitteln 5 lösbar verbindbar sind. Die weiteren Kopplungsmittel 9 umfassen dabei zwei Ausbuchtungen, welche in die Ausnehmungen 5' einschiebbar sind. Alternativ ist ebenso denkbar, dass ein kreisrundes weiteres Kopplungsmittel 9 an der Unterseite des Einwurfschachtes 6 ausgebildet ist, welches in eine entsprechend kreisrunde Ausnehmung 5' an der Oberseite der Brüheinheit 2 einsteckbar ist. Ferner ist denkbar, dass das weitere Kopplungsmittel 9 in das Kopplungsmittel 5 geklemmt wird. Auch ein Vertauschen von Ausnehmung 5' und Ausbuchtung ist denkbar. In 2b ist der Einwurfschacht 6 in einer Aufsichtsdarstellung illustriert. Es ist zu erkennen, dass der Einwurfschacht 6 einen Führungskanal 11 aufweist, durch welchen die Kapsel 4 geführt wird. Der Querschnitt des Führungskanals ist dabei im Wesentlichen der äußeren Kontur der Kapsel 4 angepasst. Die Wandungen des Führungskanals wirken dabei als Führungsflächen 6.
-
In 3 ist eine schematische Schnittbildansicht eines Brühsystems 1 gemäß einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt, wobei die in 1 gezeigte Vorrichtung 1 mit dem in 2a und 2b gezeigten Einwurfschacht derart lösbar verbunden ist, dass die Kopplungsmittel 5' der Brüheinheit 2 mit den weiteren Kopplungsmitteln 9 des Einwurfschachtes 6 lösbar gekoppelt sind. Einerseits wird somit eine mechanisch stabile Verbindung zwischen Brüheinheit 2 und Einwurfschacht 6 erzielt, wobei dennoch der Einwurfschacht 6 in einfacher Weise und ohne die Hilfe von Werkzeug von Brüheinheit 2 abgenommen, sowie ausgetauscht oder gereinigt werden kann. Ferner wird nach dem Abnehmen des Einwurfschachts 6 die Brühkammer 3 für Reinigungs- oder Wartungszwecke zugänglich. Denkbar ist auch, dass auf diese Weise ein Einwurfschacht 6 mit verändertem Querschnitt des Führungskanals 11 installiert wird, um die Vorrichtung 1 zur Verwendung mit anderen Kapseln 4 vorzubereiten.
-
In 4a bis 4d sind schematische Ansichten eines Brühvorgangs mit einem Brühsystem 1 gemäß einer vierten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. In 4a befindet sich das Brühsystem 1 in der Ladestellung, d. h. das zweite Brühkammerelement 21 ist von dem ersten Brühkammerelement 20 beabstandet, so dass durch den Einführschacht 6 eine Kapsel 4 in einen Zwischenraum zwischen das erste und zweite Brühkammerelement 20, 21 eingeführt werden kann (Vgl. 4b). Anschließend wird das zweite Brühkammerelement 21 zusammen mit der eingeführten Kapsel 4 in Richtung des ersten Brühkammerelements 20 bewegt, wodurch die Kapsel 4 in die Brühkammer 3 geschoben wird, wobei die Brühkammer 3 durch das zweite Brühkammerelement 21 verschlossen wird. Durch die Schließbewegung wird die Kapsel 4 auf beiden Seiten perforiert. Anschließend wird der Extraktionsvorgang durchgeführt, d. h. ausgehend vom zweiten Brühkammerelement 21 wird heißes Wasser in die Kapsel 4 geleitet, welches mit im Inneren der Kapsel 4 angeordneten Getränkepulver, beispielsweise Röstkaffeegranulat, wechselwirkt. Der entstehende Getränkeextrakt wird anschließend durch das erste Brühkammerelement 20 aus der Kapsel 4 und der Brühkammer 3 abgeleitet und beispielsweise einem nicht abgebildeten Getränkegefäß zugeführt. Zum Entladen der Brühvorrichtung 1 wird anschließend das zweite Brühkammerelement 21 von dem ersten Brühkammerelement 20 wieder entfernt und in seine Ausgangsposition zurückgefahren. Die verbrauchte Kapsel 4 fällt während dieser Bewegung unter Schwerkrafteinwirkung selbstständig aus der Brüheinheit 20.
-
In 5 ist eine schematische Ansicht eines Brühsystems 1 gemäß einer fünften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung illustriert, wobei die fünfte Ausführungsform im Wesentlichen der in 3 illustrierten dritten Ausführungsform gleicht, wobei die Kopplungsmittel 5 in der dritten Ausführungsform zusätzlich jeweils noch ein Verriegelungsmittel 8 umfassen, wodurch eine zusätzliche Arretierung des Einführschachtes 6 an der Brüheinheit 2 erzielt wird. Die Verriegelungsmittel 8 umfassen beispielsweise eine Art Druckknopf-Mechanik, wodurch ein Kraftschluss zwischen dem Einführschacht 6 und der Brüheinheit 2 erzeugt wird.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Vorrichtung
- 1'
- Brühsystem
- 2
- Brüheinheit
- 3
- Brühkammer
- 4
- Kapsel
- 5
- Kopplungsmittel
- 6
- Einwurfschacht
- 7
- Gehäuse
- 8
- Verriegelungselement
- 9
- Weiteres Kopplungsmittel
- 10
- Führungsfläche
- 11
- Führungskanal
- 20
- Erstes Brühkammerelement
- 21
- Zweites Brühkammerelement