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Die Erfindung betrifft eine Entlastungsanordnung eines Fensters, einer Tür oder dergleichen mit einem einfassungsseitigen Widerlager, einem flügelseitigen Widerlager und einer zwischen den Widerlagern angeordneten Lastübertragungsanordnung zum Übertragen zumindest eines Teils der Flügellast von dem flügelseitigen Widerlager zu dem einfassungsseitigen Widerlager, wobei die Lastübertragungsanordnung eine zwischen zumindest zwei Federlagerelementen angeordnete Federanordnung aufweist, deren Spannungszustand die Größe des mittels der Lastübertragungsanordnung übertragenen Teils der Flügellast bestimmt, wobei die Lastübertragungsanordnung mit Anzeigemitteln zumindest zur Überprüfung des Spannungszustands der Federanordnung versehen ist.
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Aus der
DE 10 2008 050 885 A1 ist eine gattungsgemäße Entlastungsanordnung bekannt. Im Falle des Standes der Technik dient eine Markierung an einem innerhalb der Federanordnung verschiebbaren Stift zur Kontrolle, ob die Federanordnung einen vorgegebenen Spannungszustand aufweist. Wenn die Federanordnung der Entlastungsanordnung in einem vorgegebenen Spannungszustand gespannt ist, erscheint diese Markierung in einem Sichtfenster. Wenn die Sichtverhältnisse bei der Montage der Entlastungsanordnung schlecht sind oder das Sichtfenster z. B. stark verschmutzt ist, kann ein Monteur teilweise schwer erkennen, ob die Markierung im Sichtfenster angeordnet ist oder nicht.
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Die
DE 24 21 952 A1 offenbart ferner eine federnde Aufhängung von Rohrleitungen. Mittels der Aufhängung können Gewichtsbelastungen dieser Rohrleitungen gemessen werden. Um die empfindliche Aufhängung zu schützen, wird eine Blockiereinrichtung vorgeschlagen, die die Aufhängung bei hoher Rohrbelastung sowie bei der Montage der Rohrleitungen schützt.
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Schließlich ist aus der
DE 81 07 633 U1 eine Zugfederwaage bekannt. Die Zugfederwaage weist zwei ineinander geschobene Hülsen mit einer zwischen den Hülsen angeordneten Feder auf, wobei auf der inneren Hülse eine Skala angeordnet ist, die je nach Belastung der Zugfederwaage unterschiedlich weit von der äußeren Hülse verdeckt wird. Wird die Zugfederwaage nicht genutzt, können die beiden Hülsen durch eine Spange (
1) zueinander arretiert werden, damit die empfindliche Zugfederwaage nicht überansprucht und beschädigt wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine robuste und schmutzresistente Entlastungsanordnung bereitzustellen, die einem Monteur die Überprüfung des Spannungszustands der Federanordnung erleichtert und somit eine korrekte Montage der Entlastungsanordnung sicherstellt. Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch eine Entlastungsanordnung der eingangs genannten Art, wobei die Anzeigemittel einen an einem der Federlagerelemente befestigten Einstellzeiger aufweisen, welcher sich außerhalb der Federanordnung in Richtung des anderen Federlagerelements erstreckt und welcher ein außerhalb der Federanordnung angeordnetes Kontrollelement aufweist, dessen Lage in Abhängigkeit des Spannungszustands der Federanordnung relativ zu einem zweiten Kontrollelement veränderlich ist.
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Dank der Anordnung des Einstellzeigers außerhalb der Federanordnung ist der Einstellzeiger für den Monteur gut sichtbar, ohne dass andere Bauteile der Entlastungsanordnung, insbesondere die Federanordnung, den Blick auf den Einstellzeiger und vor allem auf das Kontrollelement am Einstellzeiger behindern. Insbesondere sind das Kontrollelement am Einstellzeiger oder auch der gesamte Einstellzeiger zudem außerhalb der Federlagerelemente angeordnet. Erfindungsgemäß kann der Einstellzeiger z. B. auch kürzer ausgebildet sein, als sich die Federanordnung zumindest im entspannten Zustand entlang ihrer Längsachse erstreckt.
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Außerdem kann der Grad der Abweichung von derjenigen Lage des Kontrollelementes am Einstellzeiger gegenüber dem zweiten Kontrollelement, in welcher die Kontrollelemente bei korrekter Federvorspannung zueinander angeordnet sind, von dem Monteur ungehindert gesehen werden.
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Ein weiterer Vorteil der Anordnung des Einstellzeigers außerhalb der Federanordnung ist, dass der Einstellzeiger zumindest abschnittsweise als Abdeckung für die Federanordnung dienen kann.
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Die Federanordnung kann z. B. als Druck- und/oder als Zugfederanordnung ausgebildet sein. Beispielhaft zu nennen sind Federanordnungen in Form einer Schraubenfeder oder in Form von mehreren aufeinander gestapelten Tellerfederpakten usw. Um die Federanordnung von einem Spannungszustand in einen anderen Spannungszustand zu überführen, wird eine solche Federanordnung zusammengedrückt oder auseinandergezogen. Dabei verändert sich der Abstand zwischen den Federlagerelementen. Bei einer Druckfederanordnung ist die Spannkraft z. B. umso größer, je kleiner der Abstand der Federlagerelemente entlang einer Spannachse der Federanordnung ist. Der Abstand der Federlagerelemente ist demnach ein Maß für die Spannkraft, mit welcher die Federanordnung gespannt ist, also für den Spannungszustand der Federanordnung.
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In analoger Weise ist bei einer als Drehfederanordnung ausgebildeten Federanordnung die Relativdrehstellung der Federlagerelemente ein Maß für die Spannkraft, mit welcher die Federanordnung gespannt ist.
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Dies macht sich die Erfindung zu Nutze, indem der mit einem Kontrollelement versehene Einstellzeiger ausgehend von einem Federlagerelement zu dem anderen Federlagerelement hin ragt und sich das Kontrollelement am Einstellzeiger gut sichtbar für den Monteur z. B. beim Zusammendrücken der Federanordnung an das zweite Kontrollelement annähert. Wenn das erste und zweite Kontrollelement eine vordefinierte, möglichst markante Lage zueinander einnehmen, weiß der Monteur, dass der vorgegebene Spannungszustand vorliegt.
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Die Kontrollelemente können in Form von Markierungen, Laschen, markanten Abschnitten von Bauteilen, wie Kanten, Kerben, usw. ausgebildet sein.
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Vorzugsweise ist das zweite Kontrollelement relativ zu dem anderen Federlagerelement ortsfest angeordnet. Damit wird die Lage zwischen dem ersten und dem zweiten Kontrollelement nur durch die Lage der Federlagerelemente zueinander bestimmt, welche wiederum ein unmittelbares Maß für den Spannungszustand der Federanordnung darstellt. Ungenauigkeiten bzw. Varianzen bei der Montage der Entlastungsanordnung wirken sich daher nicht schädlich auf die Relativlage der Kontrollelemente aus, so dass die Kontrollelemente unabhängig von der Montagegenauigkeit immer den vorgegebenen Spannungszustand bei derselben, unveränderten Relativlage anzeigen.
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Eine freie Sicht auf das Kontrollelement an dem Einstellzeiger ergibt sich insbesondere, wenn das Kontrollelement zumindest radial zur Längsachse der Federanordnung außerhalb der Federanordnung angeordnet ist. Vorzugsweise ist der Einstellzeiger insgesamt zumindest radial zur Längsachse der Federanordnung außerhalb der Federanordnung angeordnet.
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Im Falle einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Kontrollelemente derart angeordnet, dass sie entlang der Spannachse der Federanordnung unmittelbar aufeinander folgen, wenn die Federanordnung einen vorgegebenen Spannungszustand aufweist. Es ergibt sich eine intuitiv verständliche Kontrollanzeige des Spannungszustandes mit einfachen Mitteln. Alternativ oder ergänzend ergibt sich ebenso eine intuitive Kontrollanzeige mit einfachen Mitteln, indem die Kontrollelemente zumindest teilweise miteinander überlappen bzw. zur Deckung gelangen, wenn die Federanordnung einen vorgegebenen Spannungszustand aufweist.
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Vorzugsweise ist der Einstellzeiger derart ausgebildet, dass er sich von einem Federlagerelement zu dem anderen Federlagerelement weitgehend über die gesamte Federanordnung hinweg erstreckt, zumindest wenn die Federanordnung einen vorgegebenen Spannungszustand aufweist. Auf diese Weise dient der Einstellzeiger - zumindest bei korrekt vorgespannter Entlastungsanordnung - zum Abdecken der Federanordnung über zumindest weitgehend deren gesamte Länge hinweg. Bei nicht ausreichend vorgespannter Federanordnung bleibt z. B. ein Teil der Federanordnung sichtbar. Dies ist ein gut erkennbares Zeichen einer unzureichenden Spannung der Federanordnung. Fehleinschätzungen über den Spannungszustand der Federanordnung werden dadurch sicher vermieden.
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Durch eine kompakte Bauweise zeichnet sich ein Ausführungsbeispiel der Erfindung aus, bei welchem der Einstellzeiger unmittelbar an dem Federlagerelement befestigt ist. Fertigungstechnisch vorteilhaft ist es zudem, wenn der Einstellzeiger und das Federlagerelement sogar einstückig ausgebildet sind. Beispielsweise sind der Einstellzeiger und der das Federlagerelement als einstückiges Kunststoffteil ausgebildet.
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Eine besonders bevorzugte Erfindungsvariante zeichnet sich ebenfalls durch eine intuitiv verständliche Kontrollanzeige mit einfachen Mitteln aus. Bei dieser Variante ist ein Kontrollelement von einem Endabschnitt des Einstellzeigers gebildet. Beispielsweise kann dieser Endabschnitt auch zusätzlich farblich oder in sonstiger Weise hervorgehoben werden. Alternativ oder ergänzend ist das andere Kontrollelement von einem (markanten) Abschnitt des anderen Federlagerelementes gebildet. Vorzugsweise dient ein Endabschnitt oder insbesondere ein Kantenabschnitt des anderen Federlagerelementes als zweites Kontrollelement.
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Bei korrekt eingestellter Federspannung ist der Endabschnitt des Einstellzeigers entlang der Spannachse bzw. Längsachse der Federanordnung beispielsweise auf Höhe eines Kantenabschnitts des anderen Federlagerelementes angeordnet. Gegebenenfalls kann der korrekte Einstellungszustand auch dann vorliegen, wenn der Endabschnitt des Einstellzeigers zumindest teilweise mit dem Endabschnitt des anderen Federlagerelementes überlappt oder diesen nach außen hin zumindest teilweise überdeckt.
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Um eine korrekte Montage der Entlastungsanordnung zu erleichtern, sind vorzugsweise Einstellmittel vorgesehen, mittels derer der Spannungszustand der Federanordnung nach erfolgter Befestigung der Widerlager und der Lastübertragungsanordnung einstellbar ist.
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Bei den meisten Bauarten von Entlastungsanordnungen bestimmt die Relativposition des einfassungsseitigen und des flügelseitigen Widerlagers maßgeblich den Spannungszustand der Federanordnung, der sich nach der Montage der Entlastungsanordnung zunächst ergibt. Je näher die Widerlager zueinander befestigt sind, desto stärker wird die Federanordnung z. B. komprimiert. Damit sich der vorgegebene Spannungszustand ergibt, müssten daher die Widerlager in einem vorgegebenen Abstand möglichst positionsgenau an der festen Einfassung und dem Flügel befestigt werden. Aufgrund der erfindungsgemäßen Einstellmittel kann der Spannungszustand aber nachträglich eingestellt bzw. nachjustiert werden. Damit sind die Anforderungen an die Positionsgenauigkeit der Montage der Widerlager wesentlich niedriger. Die Montage vereinfacht sich. Die Entlastungsanordnung kann zunächst montiert werden und anschließend die gewünschte Federspannung eingestellt werden. Außerdem kann der Spannungszustand mittels der Einstellmittel auch nach längerem Betrieb der Entlastungsanordnung nachjustiert oder geändert werden.
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Eine kompakt bauende Entlastungsanordnung ergibt sich, wenn beide Federlagerelemente und die Federanordnung an demselben Widerlager angeordnet sind. Vorzugsweise ist dieses Widerlager mit einem die Federlagerelemente und die Federanordnung umgebenden Gehäuse versehen. Die Elemente werden durch das Gehäuse vor Beschädigungen und Schmutz geschützt.
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Um dem Monteur freie Sicht zumindest auf die Kontrollelemente zu ermöglichen, weist das Gehäuse vorzugsweise ein Sichtfenster auf, durch welches zumindest die Kontrollelemente sichtbar sind. Der Monteur kann durch das Sichtfenster ungestört verfolgen, ob sich der vorgegebene Spannungszustand der Federanordnung ergibt.
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In der Regel verändert sich bei der Dreh- oder Kippöffnungsbewegung des Flügels relativ zu der festen Einfassung der Abstand zwischen dem flügelseitigen und dem einfassungsseitigen Widerlager. Aus diesem Grunde erfolgt vorzugsweise bei der Öffnungsbewegung des Flügels auch eine Änderung der effektiven Länge der zwischen den Widerlagern angeordneten Lastübertragungsanordnung. Die Längenänderung kann z. B. durch eine Änderung des Abstandes zwischen den Federlagerelementen begleitet von einem Zusammendrücken oder Auseinanderziehen der Federanordnung ermöglicht werden. Beispielsweise ist für die hierzu erforderliche Relativbewegung der Federelemente zueinander zumindest ein Federelement an einem Widerlager verschiebbar geführt. Aufgrund der Führung des Federlagerelementes an dem Widerlager zeichnet sich die Entlastungsanordnung durch eine stabile Konstruktion aus.
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Die Führung des Federlagerelementes an einem Widerlager kann auch dazu dienen, ein Federelement bei einer Relativbewegung gegenüber einem anderen Federlagerelement beim Einstellen der Spannkraft der Federanordnung zu führen. Besonders bevorzugt ist eine Erfindungsbauart, bei welcher ein Federlagerelement zum Längenausgleich und ein anderes Federlagerelement zum Einstellen der Spannkraft an ein und demselben Widerlager verschiebbar geführt sind. Eine besonders kompakte Konstruktion ergibt sich, indem ein die Federlagerelemente und die Federanordnung umgebendes Gehäuse zur Führung der Federlagerelemente dient.
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In den Rahmen der Erfindung fällt außerdem ein Fenster, eine Tür oder dergleichen mit einer erfindungsgemäßen Entlastungsanordnung.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigen, sowie aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung verwirklicht sein.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt und werden nachfolgend mit Bezug zu den Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- 1 den unteren Eckbereich eines Fensters mit einer Entlastungsanordnung in weitgehend entspanntem Zustand,
- 2 die Entlastungsanordnung gemäß 1,
- 3 die Bauteile des flügelseitigen Teils der Entlastungsanordnung in einer Explosionsdarstellung,
- 4 den flügelseitigen Teil der Entlastungsanordnung im zusammengebauten Zustand,
- 5 den flügelseitigen Teil der Entlastungsanordnung in einer Ansicht auf die dem Flügelrahmen zugewandte Seite,
- 6 eine Darstellung des flügelseitigen Teils der Entlastungsanordnung ohne Gehäuse des flügelseitigen Widerlagers,
- 7 den flügelseitigen Teil einer zweiten Variante einer Entlastungsanordnung und
- 8 den flügelseitigen Teil einer dritten Variante einer Entlastungsanordnung.
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1 zeigt den unteren Eckbereich eines Fensters 1 mit einem Flügel 2 und einem als feste Einfassung dienenden Fensterrahmen 3. Der Flügel 2 ist gegenüber dem Fensterrahmen 3 mittels eines Dreh/Kipp-Beschlages dreh- und kippöffenbar. Von dem Dreh/Kipp-Beschlag ist in 1 nur ein unterer Ecklagerbeschlag 4 dargestellt. Der Flügel 2 ist in einer um 90° geöffneten Drehstellung gegenüber dem Fensterrahmen 3 gezeigt.
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Das Fenster 1 ist mit einer Entlastungsanordnung 5 versehen, welche ein einfassungsseitiges Widerlager 6, ein flügelseitigen Teil 15 mit einem flügelseitigen Widerlager 7 und eine im Kraftfluss zwischen den Widerlagern 6, 7 angeordnete Lastübertragungsanordnung 10 aufweist. Die Entlastungsanordnung 5 dient zum Übertragen zumindest eines Teils der Flügellast auf die Einfassung. An dem Dreh/Kipp-Beschlag liegt daher nicht die ganze Flügellast, sondern nur ein Teil der Flügellast an. Gemäß 1 ist die Entlastungsanordnung 5 aber in einem weitgehend entspannten Zustand gezeigt, in welchem die gesamte Flügellast an dem Dreh/Kipp-Beschlag anliegt.
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2 zeigt die Bauteile der Entlastungsanordnung 5 nochmals isoliert. Das einfassungsseitige Widerlager 6 ist demnach mit einem abgewinkelten Stützschenkel 11 versehen, über welchen es zusätzlich an einer Grundplatte des Ecklagerbeschlags 4 abgestützt ist. Die Lastübertragungsanordnung 10 weist ein Lastübertragungselement in Form eines Stützstabes 12 auf. Der Stützstab 12 ist an einem Ende an dem einfassungsseitigen Widerlager 6 abgestützt. An seinem anderen Ende ist er an einem zylindrischen Lagerblock 13 abgestützt. Beide Enden des Stützstabs 12 sind mit kugelförmigen Ausformungen versehen (nicht gezeigt). Mittels dieser kugelförmigen Ausformungen ist der Stützstab 12 in Stützstabaufnahmen 14 an dem einfassungsseitigen Widerlager 6 und an dem Lagerblock 13 einclipsbar.
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3 zeigt eine Explosionsdarstellung der Bauteile des flügelseitigen Teils 15 der Entlastungsanordnung 5. Das flügelseitige Widerlager 7 ist im Wesentlichen durch ein längliches Gehäuse 16 gebildet. In einer entlang der Längsachse 17 des Gehäuses verlaufenden Aufnahmenut 20 sind aufeinander folgend (in 3 von unten nach oben) der zylindrische Lagerblock 13, eine Federanordnung 21, z. B. in Form einer Schraubenfeder, ein Federlagerelement in Form einer Lagerscheibe 22 mit einem Lagerzapfen 23, ein mit der Lagerscheibe 22 einstückig ausgebildeter, laschenförmiger Einstellzeiger 24, eine Gewindehülse 25 und eine Verstellschraube 26 angeordnet.
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Die Verstellschraube 26 ist mit einem Außengewinde versehen, das in 3 aber nicht dargestellt ist. Die Gewindehülse 25 ist mit einem entsprechenden Innengewinde (nicht gezeigt) und vier Einkerbungen 27 (zwei verdeckt) versehen. Die Einkerbungen 27 dienen zur Fixierung der Gewindehülse 25 in dem Gehäuse 16. Mittels vier, in das Gehäuse 16 einschraubbaren Madenschrauben 30, die in die Einkerbungen 27 eingreifen, wird die Gewindehülse 25 unverschieblich und drehfest in dem Gehäuse 16 festgesetzt.
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Der zylindrische Lagerblock 13 ist zumindest äußerlich baugleich mit der Gewindehülse 25 ausgebildet, wodurch aufgrund der Fertigung von baugleichen Bauteilen die Fertigungskosten reduziert werden können. Im Unterschied zur Gewindehülse 25 weist der zylindrische Lagerblock 13 aber kein Innengewinde auf. Außerdem ist der Lagerblock 13 an einer Stirnseite 31 mit einer Stützstabaufnahme 14 für ein Ende des Stützstabs 12 versehen. Der zylindrische Lagerblock 13 wird nicht in dem Gehäuse 16 fixiert, sondern ist in der Aufnahmenut 20 entlang der Längsachse 17 des Gehäuses 16 verschiebbar geführt. Eine nicht gezeigte Verprägung an der in 3 unteren Öffnung 32 der Aufnahmenut 20, verhindert das Herausfallen des zylindrischen Lagerblocks 13. Einkerbungen 33 an dem Lagerblock 13 haben keine Funktion für die Lagerung des zylindrischen Lagerblocks 13.
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Die 4 bis 6 zeigen nochmals den flügelseitigen Teil 15 der Entlastungsanordnung 5 im zusammengebauten Zustand. In den 4 und 6 ist der flügelseitige Teil 15 in einer Ansicht gemäß den 1 und 2 dargestellt, wobei in 6 das Gehäuse 16 weggelassen wurde. In 5 ist der flügelseitige Teil 15 der Entlastungsanordnung 5 in einer Ansicht auf die dem Flügel 2 zugewandte Rückseite 34 gezeigt. Die Aufnahmenut 20 des Gehäuses 16 ist zu dieser Rückseite 34 hin offen.
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Die Federanordnung 21 stützt sich mit einem Ende an dem zylindrischen Lagerblock 13 ab, welcher folglich als ein Federlagerelement für die Federanordnung 21 dient. Mit dem anderen Ende ist die Federanordnung 21 an der Lagerscheibe 22 abgestützt, deren Lagerzapfen 23 in die als Schraubenfeder ausgebildete Federanordnung 21 ragt. Die Lagerscheibe 22 ist mitsamt dem Einstellzeiger 24 in dem Gehäuse 16 entlang dessen Längsachse 17 verschiebbar geführt.
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Durch ein Sichtfenster 35 im Gehäuse 16 (4) sind insbesondere der Einstellzeiger 24 und der obere Endabschnitt des Lagerblocks 13 von außen sichtbar. Der Einstellzeiger 24 erstreckt sich außerhalb der Federanordnung 21, insbesondere radial zur Längsachse der Federanordnung 24, welche mit der Längsachse 17 des Gehäuses zusammenfällt, außerhalb der Federanordnung 21, von der Lagerscheibe 22 in Richtung auf den Lagerblock 13 zu. Der Einstellzeiger 24 ist zudem radial außerhalb der Lagerscheibe 22 und dem Lagerblock 13 angeordnet. Der dem Lagerblock 13 zugewandte Endabschnitt 36 des Einstellzeigers 24 bildet ein erstes Kontrollelement, welches folglich ebenfalls radial zur Längsachse der Federanordnung 21 außerhalb der Federanordnung angeordnet. Der durch das Sichtfenster 35 sichtbare Kantenabschnitt 37 des Lagerblocks 13 bildet ein zweites Kontrollelement. Der Einstellzeiger 24 und die Kontrollelemente sind Anzeigemittel 40 zur Überprüfung des Spannungszustands der Federanordnung 21.
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Die Verstellschraube 26 ist in die Gewindehülse 25 eingeschraubt und liegt mit einem Ende 41 an der von der Federanordnung 21 abgewandten Seite 42 der Lagerscheibe 22 an. Die Verstellschraube 26 dient als Einstellmittel 43 zur Einstellung des Spannungszustands der Federanordnung 21.
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Die Funktionsweise der Anzeigemittel 40 und der Einstellmittel 43 wird nachstehend im Rahmen der Beschreibung der Montage der Entlastungsanordnung 5 an einem Fenster 1 oder dergleichen näher erläutert.
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Der flügelseitige Teil 15 der Entlastungsanordnung 5 (ohne Stützstab) und das einfassungsseitige Widerlager 6 werden als vormontierte Einheiten geliefert. Zunächst werden diese beiden Einheiten an dem Fensterahmen 3 bzw. an dem Flügel 2 montiert. Das einfassungsseitige Widerlager 6 wird mittels des Stützschenkels 11 sowie mit üblichen Befestigungsschrauben an dem Fensterrahmen 3 festgelegt. Der flügelseitige Teil 15 der Entlastungsanordnung 5 wird in einer Befestigungsnut 44 an einem Flügelrahmenprofil 45 (1) eingeführt. Zu diesem Zweck weist das Gehäuse 16 seitliche Längsnuten 46 (4) auf, in welche überstehende Nutstege 48 der flügelseitigen Befestigungsnut 44 eingreifen können.
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Anschließend wird der Stützstab 12 in die Stützstabaufnahmen 14 an den Widerlagern 6, 7 eingeclipst und das Gehäuse 16 schließlich in der flügelseitigen Befestigungsnut 44 fixiert. Zur Fixierung wird das Gehäuse 16 mit den Nutstegen 48 verpresst, indem die Madenschrauben 30, welche durch das Gehäuse 16 hindurch geführt sind (5), soweit eingeschraubt werden, dass das Gehäuse 16 durch die Madenschrauben 30 von dem Grund der flügelseitigen Befestigungsnut 44 weggedrückt wird. Es ergeben sich die insbesondere z. B. in den 1 und 4 gezeigten Verhältnisse.
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Die vorstehend beschriebene Art der Befestigung des Gehäuses 16 an dem Flügelrahmenprofil 45 ist insbesondere bei Flügelrahmenprofilen 45 bevorzugt, welche ein Aluminiumprofil aufweisen. Alternativ kann das Gehäuse 16 z. B. im Falle eines Flügelrahmenprofils, welches ein Holz- oder PVC-Profil aufweist, Im Profilmaterial befestigt werden.
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Die Federanordnung 21 weist noch nicht den für den Betrieb vorgegebenen Spannungszustand auf, sondern befindet sich vielmehr in einem weitgehend entspannten Zustand. Ausweislich z. B. 4 ist der Einstellzeiger 24 kürzer als die Federanordnung 21 im entspannten Zustand. Der Spannungszustand der Federanordnung 21 bestimmt die Größe des Teils der Flügellast, welcher über die Entlastungsanordnung 5 abgetragen wird. Folglich wird bei den gezeigten Verhältnissen zunächst keine Last über die Entlastungsanordnung 5 abgetragen. Die gesamte Flügellast liegt an dem Dreh/Kippbeschlag an.
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Um die Federanordnung 21 in einen vorgegebenen Spannungszustand zu überführen, wird die Verstellschraube 26 gemäß 4 nach unten weiter in die Gewindehülse 25 geschraubt. Dabei wird die Lagerscheibe 22 in Richtung des Lagerblocks 13 geschoben. Die zwischen der Lagerscheibe 22 und dem Lagerblock 13 angeordnete Federanordnung 21 wird zunehmend komprimiert. Die an der Federanordnung 21 anliegende Spannkraft erhöht sich. Zusammen mit der Lagerscheibe 22 wird der Einstellzeiger 24 verschoben. Die Lage des Endabschnitts 36 des Einstellzeigers 24 (erstes Kontrollelement) gegenüber dem Kantenabschnitt 37 des Lagerblocks 13 (zweites Kontrollelement) ändert sich folglich in Abhängigkeit des Spannungszustands der Federanordnung 21.
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Die Federanordnung 21 weist einen vorgegebenen Spannungszustand auf, wenn der Endabschnitt 36 des Einstellzeigers 24 entlang der Spannachse 47 bzw. der Längsachse der Federanordnung 21, welche mit der Längsachse 17 des Gehäuses 16 zusammenfällen, gerade auf Höhe des Kantenabschnitts 37 des Lagerblocks 13 angeordnet ist. Insbesondere ist der vorgegebene Spannungszustand erreicht, wenn der Endabschnitt 36 einen Teil des Kantenabschnitts 37 überdeckt, wobei ein Teil des Kantenabschnitts 37 aufgrund einer Abschrägung 50 am Endabschnitt des Einstellzeigers 24 noch sichtbar ist. Der Einstellzeiger 24 erstreckt sich nun über die gesamte Länge der Federanordnung 21 und bildet eine Abdeckung für diese.
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Aufgrund der markanten Relativlage der beiden Kontrollelemente bei korrekter Federspannung kann ein Monteur in einfacher Weise erkennen, ob die Federanordnung 21 korrekt gespannt ist oder nicht.
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Der Vollständigkeit halber wird darauf hingewiesen, dass sich bei einer Dreh- oder Kippbewegung des Flügels 2 relativ zu dem Fensterrahmen 3 der Abstand der Widerlager 6, 7 zueinander ändert. Diese Abstandsänderung wird durch eine Verschiebebewegung des Lagerblocks 13 innerhalb des Gehäuses 16 ausgeglichen. Durch die Ausgleichsbewegung ändert sich auch der Abstand zwischen der Lagerscheibe 22 und dem Lagerblock 13. Dies hat wiederum zur Folge, dass sich auch die Lage des an der Lagerscheibe 22 vorgesehenen Einstellzeigers 24 gegenüber dem Lagerblock 13 in Abhängigkeit des Öffnungswinkels des Flügels 2 verändert. Folglich ändert sich vor allem auch die zur Anzeige des Spannungszustands der Federanordnung 21 dienende Relativlage des Endabschnitts 36 des Einstellzeigers 24 gegenüber dem Kantenabschnitt 37 des Lagerblocks 13 in Abhängigkeit des Öffnungswinkels des Flügels 2. Aus diesem Grunde ist es erforderlich, dass der Monteur beim Einstellen bzw. Überprüfen des Spannungszustands der Federanordnung 21 den Flügel 2 in einem vorgegebenen Öffnungswinkel, z. B. 90°, anordnet, damit die Einstellung bzw. Überprüfung möglichst bei definierten Verhältnissen erfolgt.
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Bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel ist insbesondere die Länge des Einstellzeigers 24 derart gewählt, dass dessen Endabschnitt 36 auf Höhe der Anlagefläche 51 an dem Lagerblock angeordnet ist, wenn die Federanordnung 21 mit einer vorgegebenen Spannkraft gespannt ist.
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Bei einer in 7 gezeigten Variante des flügelseitigen Teils einer Entlastungsanordnung 60 kann die Länge des Einstellzeigers 61 dank mehrere Sollbruchstellen 62 in einfacher Weise verkürzt werden. Die Sollbruchstellen 62 sind z. B. jeweils einer Bauart eines Fensters, einer Tür oder dergleichen zugeordnet. Vor der Montage wird der Einstellzeiger 61 an einer der Sollbruchstellen 62 abgebrochen. Je kürzer der Einstellzeiger 61 nach Brechen einer Sollbruchstelle 62 ausgebildet ist, desto größer ist die Federspannung, wenn der sich dann ergebende Endabschnitt des Einstellzeigers 61 mit dem Kantenabschnitt 63 des Lagerblocks 64 auf eine Höhe gebracht wird. Die Entlastungsanordnung 60 gemäß 7 kann flexibel an verschiedenen Bauarten von Fenstern, Türen oder dergleichen eingesetzt werden.
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Durch den gleichen Vorteil zeichnet sich die in 8 dargestellte Variante einer Entlastungsanordnung 70 aus. In diesem Fall ist an dem Lagerblock 71 eine Skalierung 72 vorgesehen. Je nach Größe der abzutragenden Last muss der Endabschnitt 73 des Einstellzeigers 74 auf Höhe einer bestimmten Skalierungsmarke angeordnet sein. Die über die Entlastungsanordnung 70 abzutragende Last ist aufgrund der Skalierung 72 in kleinen Schritten anzeigbar bzw. kontrollierbar.
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Bei einem alternativen Ausführungsbeispiel kann die Entlastungsanordnung auch als Zugsystem ausgebildet sein. In diesem Fall kann anstelle des Stützstabs auch ein flexibles Lastübertragungselement, z. B. ein Drahtseil oder ähnliches, verwendet werden.