DE102010042186A1 - Verbund, Luft- oder Raumfahrzeug sowie Verfahren - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung schafft einen Verbund (1) für ein Luft- oder Raumfahrzeug, mit: einem Hautabschnitt (2); einem Stringer (3), welcher mit dem Hautabschnitt (2) verbunden ist; und einem Spant (4) aus Faserverbundwerkstoff, welcher mit dem Hautabschnitt (2) verbunden ist und mit diesem eine Öffnung (11) bildet, durch die sich der Stringer (3) im Wesentlichen quer zu dem Spant (4) streckt.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen Verbund, ein Luft- oder Raumfahrzeug sowie ein Verfahren.
- Obwohl auf beliebige Luft- oder Raumfahrzeuge anwendbar, werden die vorliegende Erfindung sowie die ihr zugrunde liegende Problematik in Bezug auf ein Flugzeug näher erläutert.
- Die Druckschrift
DE 10 2006 060 364 B4 beschreibt einen Hautabschnitt, welcher mit Stringern und Spanten verstärkt ist. Während die Stringer direkt mit dem Hautabschnitt verbunden sind, sind die Spanten beabstandet von dem Hautabschnitt oberhalb der Stringer angeordnet und schließen an den Hautabschnitt mittels mehrerer Clipse an. - Ein Verbund mit dem vorstehend beschriebenen Aufbau lässt sich in Faserverbundbauweise kaum kosteneffektiv darstellen. Dies hängt insbesondere mit den verwendeten Clipsen zusammen. Bei einem typischen Rumpf für ein Mittel- oder Langstreckenflugzeug werden heute etwa 4000 bis 5000 solcher Clipse verwendet, die zumeist geometrisch nicht identisch sind. Würde man die geometrisch hinreichend ähnlichen Clipse zusammenfassen, verblieben immer noch über 200 verschiedene Clipstypen und eine entsprechend große Anzahl von Fertigungsmitteln.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die mit den vorstehend beschriebenen Clipsen verbundenen Nachteile zumindest zu verringern.
- Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Verbund mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, durch ein Luft- oder Raumfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 5 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 6.
- Demgemäß wird ein Verbund für ein Luft- oder Raumfahrzeug, mit: einem Hautabschnitt; einem Stringer, welcher mit dem Hautabschnitt verbunden ist; und einem Spant aus Faserverbundwerkstoff, welcher mit dem Hautabschnitt verbunden ist und mit diesem eine Öffnung bildet, durch die sich der Stringer im Wesentlichen quer zu dem Spant streckt; bereitgestellt.
- Weiterhin wird ein Luft- oder Raumfahrzeug mit dem erfindungsgemäßen Verbund bereitgestellt.
- Ferner wird ein Verfahren zum Herstellen eines Verbunds, insbesondere des erfindungsgemäßen Verbunds, mit den Schritten: Verbinden eines Stringers mit einem Hautabschnitt; und Verbinden eines Spants aus Faserverbundwerkstoff mit dem Hautabschnitt, wobei sich der Stringer durch eine zwischen dem Spant und dem Hautabschnitt gebildete Öffnung erstreckt; bereitgestellt.
- Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Idee besteht darin, auf die aus dem Stand der Technik bekannten Clipse zu verzichten und anstelle dieser einen Spant aus Faserverbundwerkstoff derart vorzusehen, dass dieser mit einem Hautabschnitt eine Öffnung bildet, durch welche sich der Stringer im Wesentlichen quer zu dem Spant erstreckt. Damit kann für eine Befestigung des Spants direkt an dem Hautabschnitt gesorgt werden und gleichzeitig auf die Clipse verzichtet werden. Damit fallen entsprechende Aufwendungen für die Herstellung und Vorhaltung der Clipse.
- Aus den Unteransprüchen ergeben sich vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
- Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verbunds ist der Stringer T-förmig und/oder der Spant Ω-förmig ausgebildet. Die Ω-Form ist mit dem Vorteil verbunden, dass ein derartiger Spant vergleichsweise verwindungssteif ist. Im Wege der T-Form des Stringers kann die Öffnung in dem Spant vergleichsweise klein gehalten werden, so dass die entsprechende Schwächung des Spants nur gering ausfällt.
- Gemäß einer weiter bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verbunds entspricht die Form der Öffnung im Wesentlichen der äußeren Geometrie des Stringers. Auch dadurch kann die Öffnung in dem Spant und die entsprechende Schwächung desselben klein gehalten werden.
- Gemäß einer weiter bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verbunds ist der Stringer und/oder der Spant mit dem Hautabschnitt vernietet. Damit ergibt sich ein einfaches Fertigungsverfahren.
- Gemäß einer weiter bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verbunds sind der Hautabschnitt und/oder der Stringer aus Faserverbundwerkstoff ausgebildet. Als Faserverbundwerkstoff kommt insbesondere Kohlefaserkunststoff (CFK) oder auch ein Faserverbund-Metall-Mischmaterial, beispielsweise ein Aluminium-Glasfaser-Laminat, insbesondere GLARE, in Frage.
- Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Stringer und/oder der Spant beim Schritt des Verbindens mit dem Hautabschnitt vernietet.
- Gemäß einer weiter bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Stringer und/oder Hautabschnitt aus einem Faserverbundwerkstoff ausgebildet. Weiterhin bevorzugt ist der Stringer, der Spant und/oder der Hautabschnitt beim Schritt des Verbindens wenigstens teilweise ausgehärtet.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegende Figur der Zeichnung näher erläutert.
- Die Figur zeigt einen Verbund
1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. - Der Verbund
1 weist einen Hautabschnitt2 , Stringer3 sowie einen Spant4 auf. - Der Hautabschnitt
2 ist bevorzugt aus einem Faserverbundwerkstoff, insbesondere CFK, ausgebildet. Der Hautabschnitt2 bildet beispielsweise eine Außenhaut einer Rumpftonne eines allgemein mit7 bezeichneten Flugzeugs. - Die Stringer
3 weisen beispielsweise einen T-förmigen Querschnitt auf. Die Stringer3 können beispielsweise mit einem Fußabschnitt8 derselben mit dem Hautabschnitt2 verbunden, insbesondere vernietet, sein, während ein Stegabschnitt9 derselben nach oben von dem Fußabschnitt8 bzw. Hautabschnitt2 absteht. Bevorzugt sind die Stringer3 aus einem Faserverbundwerkstoff, beispielsweise CFK, ausgebildet. - Der Spant
4 weist vorzugsweise einen Ω-förmigen Querschnitt (auch teilweise als A-förmig bezeichnet) auf. Der Ω-förmige Querschnitt setzt sich aus Fußabschnitten5 und einem Kamm6 zusammen. Der Spant4 ist vorzugsweise mittels der Fußabschnitte5 mit dem Hautabschnitt2 fest verbunden, insbesondere vernietet. Für das Vernieten kommen insbesondere „kissbond-rivets” in Frage. Der Spant4 ist aus einem Faserverbundwerkstoff, beispielsweise CFK, ausgebildet. - Der Spant
4 ist mit mehreren Öffnungen11 gebildet. Eine jeweilige Öffnung11 erstreckt sich durch die Fußabschnitte5 hindurch und teilweise in den Kammabschnitt6 hinein. Durch jede der Öffnungen11 erstreckt sich einer der Stringer3 . Das heißt, die Stringer3 verlaufen im Wesentlichen quer zu dem Spant4 durch diesen hindurch. Die Öffnungen11 sind dabei in ihrer Form derart gebildet, dass sie der äußeren Geometrie der Stringer3 jeweils im Wesentlichen entsprechen. Ein Spalt12 zwischen einem jeweiligen Stringer und dem Spant4 im Bereich der Öffnung3 kann dadurch minimiert oder sogar geschlossen werden. - Nachfolgend wird noch kurz das Verfahren zum Herstellen des Verbunds
1 erläutert:
Zunächst wird der Hautabschnitt2 bereitgestellt. Dieser kann dabei teilweise oder vollständig ausgehärtet sein. „Ausgehärtet” bezieht sich vorliegend immer auf die Matrix, insbesondere eine Epoxidharzmatrix, in dem Faserverbundwerkstoff. Auch eine Thermoplastmatrix ist möglich. - Hiernach werden auf dem Hautabschnitt
2 teilweise oder voll ausgehärtete Stringer3 mit ihren jeweiligen Fußabschnitten8 gesetzt und mit dem Hautabschnitt2 verbunden, insbesondere vernietet. - In einem weiteren Schritt wird der Spant
4 mit den Öffnungen11 gebildet und auf den Hautabschnitt2 mit seinen Fußabschnitten5 im teilweise oder vollausgehärteten Zustand aufgesetzt. - Hiernach werden die Fußabschnitte
5 des Spants4 mit dem Hautabschnitt2 verbunden, insbesondere vernietet. - Je nachdem, ob die Stringer
3 , der Spant4 und der Hautabschnitt2 nur teilweise ausgehärtet sind, kann der gesamte Verbund1 unter Druck und/oder Wärme anschließend ausgehärtet werden. - Obwohl die Erfindung vorliegend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, ist sie darauf keineswegs beschränkt, sondern auf vielfältige Weise modifizierbar. Insbesondere sind die vorstehend beschriebenen Ausgestaltungen und Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verbunds entsprechend auf das erfindungsgemäße Luft- oder Raumfahrzeug und das erfindungsgemäße Verfahren anwendbar, und umgekehrt. „Ein” schließt vorliegend keine Vielzahl aus.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Verbund
- 2
- Hautabschnitt
- 3
- Stringer
- 4
- Spant
- 5
- Fußabschnitt
- 6
- Kammabschnitt
- 7
- Flugzeug
- 8
- Fußabschnitt
- 9
- Stegabschnitt
- 11
- Öffnung
- 12
- Spalt
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102006060364 B4 [0003]
Claims (9)
- Verbund (
1 ) für ein Luft- oder Raumfahrzeug, mit: einem Hautabschnitt (2 ); einem Stringer (3 ), welcher mit dem Hautabschnitt (2 ) verbunden ist; und einem Spant (4 ) aus Faserverbundwerkstoff, welcher mit dem Hautabschnitt (2 ) verbunden ist und mit diesem eine Öffnung (11 ) bildet, durch die sich der Stringer (3 ) im Wesentlichen quer zu dem Spant (4 ) streckt. - Verbund nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stringer (
3 ) T-förmig und/oder der Spant (4 ) Ω-förmig ausgebildet ist. - Verbund nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Form der Öffnung (
11 ) der äußeren Geometrie des Stringers (3 ) im Wesentlichen entspricht. - Verbund nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stringer (
3 ) und/oder der Spant (4 ) mit dem Hautabschnitt (2 ) vernietet ist. - Verbund nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hautabschnitt (
2 ) und/oder der Stringer (3 ) aus Faserverbundwerkstoff ausgebildet sind. - Luft- oder Raumfahrzeug (
7 ), mit einem Verbund (1 ) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche. - Verfahren zum Herstellen eines Verbunds (
1 ), insbesondere des Verbunds (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, mit den Schritten: Verbinden eines Stringers (3 ) mit einem Hautabschnitt (2 ); und Verbinden eines Spants (4 ) aus Faserverbundwerkstoff mit dem Hautabschnitt (2 ), wobei sich der Stringer (3 ) durch eine zwischen dem Spant (4 ) und dem Hautabschnitt (2 ) gebildeten Öffnung (11 ) erstreckt. - Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Stringer (
3 ) und/oder der Spant (4 ) beim Schritt des Verbindens mit dem Hautabschnitt (2 ) vernietet wird. - Verbund nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Stringer (
3 ) und/oder der Hautabschnitt (2 ) aus einem Faserverbundwerkstoff ausgebildet wird und der Stringer (3 ), Spant (4 ) und/oder der Hautabschnitt (2 ) beim Schritt des Verbindens wenigstens teilweise ausgehärtet ist.
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