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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen des Systemdrucks eines kraftfahrzeugseitigen Druckluftversorgungssystems, nämlich zum Bestimmen von Zeitpunkten, in welchen der Systemdruck bestimmt wird, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder nach dem Oberbegriff des Anspruchs 3.
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Automatische bzw. automatisierte Getriebe verfügen über Aktuatoren, die von einer Getriebesteuerungseinrichtung angesteuert werden, um im Getriebe Schaltungen bzw. Gangwechsel auszuführen. Die Aktuatoren eines automatischen bzw. automatisierten Schaltgetriebes betätigen Schaltelemente des Schaltgetriebes, so zum Beispiel Kupplungen oder Bremsen.
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Bei den Aktuatoren kann es sich um pneumatische, hydraulische, elektrische, elektrisch-pneumatische oder elektrisch-hydraulische Aktuatoren handeln. In Nutzfahrzeugen kommen vorzugsweise pneumatische oder elektrisch-pneumatische Aktuatoren zum Einsatz, die mit Druckluft betätigt werden.
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Druckluft zur Betätigung pneumatischer Aktuatoren oder auch sonstiger pneumatischer Einrichtungen eines Kraftfahrzeugs, wird von einem Druckluftversorgungssystems des Kraftfahrzeugs bereitgestellt, wobei ein solches Druckluftversorgungssystem typischerweise mindestens einen Luftvorratsbehälter umfasst, in welchem Druckluft mit einem voreingestellten Luftdruck, dem sogenannten Systemdruck bereitgehalten wird.
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Da zur Betätigung pneumatischer Aktuatoren aus dem Luftvorratsbehälter Druckluft entnommen wird, kann der im Luftvorratsbehälter herrschende Luftdruck, also der Systemdruck, Schwankungen unterliegen.
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Um jedoch in einem automatischen bzw. automatisierten Schaltgetriebe mit pneumatisch betätigten Aktuatoren Schaltungen und damit Gangwechsel sicher ausführen zu können, muss die Getriebesteuerungseinrichtung Kenntnis über den jeweils aktuellen Systemdruck im Druckluftversorgungssystem haben. Daher ist es erforderlich, den Systemdruck des Druckluftversorgungssystems zu bestimmen.
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Aus der Praxis sind verschiedene Verfahren bekannt, mithilfe derer ein Systemdruck eines kraftfahrzeugsseitigen Druckluftversorgungssystems gemessen werden kann. Diese bekannten Verfahren zur Messung und damit Bestimmung des Systemdrucks eines kraftfahrzeugsseitigen Druckluftversorgungssystems basieren auf der Ansteuerung getriebeseitiger Druckluftventile, um Druckluft in einen sogenannten Getriebestellerraum einströmen zu lassen. Entweder strömt die Druckluft nur kurzzeitig in den Getriebestellerraum ein, und man schätzt aus einem sich ausbildenden Druckanstieg bzw. Druckabfall im Getriebestellerraum auf den Systemdruck, alternativ lässt man Druckluft solange in den Getriebestellerraum einströmen, bis sich ein Druckausgleich zwischen dem Getriebestellerraum und dem Luftvorratsbehälter ausbildet, wobei dann der Systemdruck messtechnisch erfasst werden kann.
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Diese beiden Prinzipien zur messtechnischen Bestimmung des Systemdrucks eines kraftfahrzeugsseitigen Druckluftversorgungssystems sind dem hier angesprochenen Fachmann geläufig.
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Die messtechnische Bestimmung des Systemdrucks eines kraftfahrzeugsseitigen Druckluftversorgungssystems durch Ansteuerung der Druckluftventile eines Getriebestellers wird von der Getriebesteuerungseinrichtung entweder andauernd bzw. permanent oder in definierten, immer gleichbleibenden bzw. regelmäßigen Zeitabständen oder abhängig von einer getriebeseitigen Druckluftanforderung ausgeführt.
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Bei einer permanenten messtechnischen Erfassung des Systemdrucks über die Druckluftventile des Getriebestellers verfügt zwar die Getriebesteuerungseinrichtung stets über eine aktuelle Information über den aktuell vorliegenden Systemdruck, die Magnetventile unterliegen jedoch einer hohen Belastung, weiterhin wird hierdurch viel Rechenleistung eines Prozessors, welcher Messsignale auswertet, beansprucht. Gleiches kann bei einer Bestimmung des Systemdrucks in regelmäßigen Zeitabständen der Fall sein, nämlich dann, wenn die regelmäßigen Zeitabstände relativ kurz definiert sind.
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Wird hingegen der Systemdruck lediglich in relativ langen, regelmäßigen Zeitabständen oder nur aufgrund einer getriebeseitigen Druckluftanforderung gemessen, so werden zwar die Druckluftventile des Getriebestellers entlastet, es kann jedoch unter Umständen in der Getriebesteuerungseinrichtung kein aktueller Wert des Systemdrucks vorliegen, wobei dann die Getriebesteuerungseinrichtung mit einem falschen Systemdruckwert arbeitet und unter Umständen eine auszuführende Schaltung bzw. ein auszuführender Gangwechsel nicht korrekt ausgeführt werden kann. Außerdem können Druckluftversorgungsprobleme, wie beispielsweise ein Druckluftmangel bzw. ein Druckluftschlauch-Abriss im System, nicht rechtzeitig erkannt werden.
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Es besteht demnach Bedarf an einem Verfahren zum Bestimmen des Systemdrucks eines kraftfahrzeugsseitigen Druckluftversorgungssystems, nämlich zum Bestimmen von Zeitpunkten, in welchen der Systemdruck bestimmt wird, mit welchem einerseits die Druckluftventile eines Getriebestellers nicht zu stark beansprucht werden, mit welchem jedoch andererseits sichergestellt werden kann, dass in der Getriebesteuerungseinrichtung ein Wert des Systemdrucks vorliegt, der dem aktuellen Systemdruck entspricht und dass Druckluftversorgungsprobleme nicht zu spät erkannt werden.
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Aus der
DE 10 2006 023 681 B4 ist ein kraftfahrzeugseitiges Druckluftversorgungssystem sowie ein Verfahren zum Steuern des Luftdrucks in dem Druckluftversorgungssystem bekannt, bei welchem einerseits ein Systemdruck und andererseits ein Feuchtigkeitsgehalt im Druckluftversorgungssystem bestimmt wird.
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DE 10 2006 023 681 B4 offenbart ein Verfahren zum Steuern des Luftdrucks in einem Druckluftversorgungssystem. In einem ersten Schritt wird ein Systemdruck erfasst. In einem zweiten Schritt wird der Feuchtigkeitsgehalt in der Luftfiltereinheit bestimmt. In einem dritten Schritt wird überprüft, ob der Systemdruck größer als ein vorgegebener Abschaltdruck ist. Ist dies nicht der Fall, wird auf den ersten Schritt zurückverwiesen und der Systemdruck neu erfasst. Ist hingegen der Systemdruck größer als der Abschaltdruck, so wird in einem vierten Schritt eine Kupplung geöffnet und nachfolgend in einem fünften Schritt überprüft, ob der Feuchtigkeitswert größer als ein Schwellwert ist. Abhängig hiervon erfolgt vor der Durchführung von Überwachungs- und Steuerungsfunktionen entweder in einem sechsten Schritt eine Regeneration oder die Regeneration wird übersprungen. Es ist demnach bekannt, abhängig vom erfassten Systemdruck den Systemdruck neu zu ermitteln, nämlich dann, wenn der erfasste Systemdruck größer als der Abschaltdruck ist.
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DE 10 2007 046 944 A1 betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Druckluftversorgungseinrichtung eines Kraftfahrzeugs. Hier ist offenbart, dass ein gemessener Systemdruck abhängig von dem Messwert von Temperatursensoren des Druckluftsystems korrigiert wird.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein neuartiges Verfahren zum Bestimmen des Systemdrucks eines kraftfahrzeugseitigen Druckluftversorgungssystems zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Nach Anspruch 1 wird zumindest eine Teilmenge der Zeitpunkte, in welchen der Systemdruck des kraftfahrzeugseitigen Druckluftversorgungssystems bestimmt wird, abhängig von dem zuletzt bestimmtem Systemdruck und abhängig von einer jeweils aktuellen getriebeseitigen Temperatur eines von dem kraftfahrzeugseitigen Druckluftversorgungssystem mit Druckluft versorgten Getriebes bestimmt, derart, abhängig von dem jeweils zuletzt bestimmten Systemdruck und abhängig von der jeweils aktuellen getriebeseitigen Temperatur jeweils eine Zeitdauer bestimmt wird, nach deren Ablauf zu dem von der jeweiligen Zeitdauer abhängigen Zeitpunkt der Systemdruck des kraftfahrzeugseitigen Druckluftversorgungssystems jeweils aktuell neu bestimmt wird.
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Nach Anspruch 1 wird vorgeschlagen, Zeitpunkte, in welchen der Systemdruck des kraftfahrzeugseitigen Druckluftversorgungssystems bestimmt wird, abhängig von dem zuletzt bestimmten Systemdruck und abhängig von einer getriebeseitigen Temperatur eines von dem kraftfahrzeugseitigen Druckluftversorgungssystem mit Druckluft versorgten Getriebes zu bestimmen. Dadurch wird der Systemdruck in ungleichmäßigen, adaptiv angepassten Zeitabständen erfasst, wodurch sichergestellt wird, dass einerseits Druckluftventile eines Getriebestellers hinsichtlich ihrer Belastung für die Bestimmung des Systemdrucks entlastet werden, andererseits kann jedoch sichergestellt werden, dass in der Getriebesteuerungseinrichtung ein Wert des Systemdrucks vorliegt, der dem aktuellen Systemdruck entspricht bzw. möglichst nahe kommt. Dem liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, dass abhängig vom zuletzt bestimmten Systemdruck und abhängig von der getriebeseitigen Temperatur des mit Druckluft zu versorgenden Getriebes der Systemdruck unterschiedlichen Veränderungen unterliegt, sodass die Zeitpunkte, zu welchen der Systemdruck für die Getriebesteuerungseinrichtung bestimmt wird, abhängig vom zuletzt bestimmten Systemdruck und abhängig von der getriebeseitigen Temperatur angepasst werden können.
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Diese Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren gemäß Anspruch 3 gelöst.
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Nach Anspruch 3 wird zumindest eine Teilmenge der Zeitpunkte, in welchen der Systemdruck des kraftfahrzeugseitigen Druckluftversorgungssystems bestimmt wird, abhängig von einer jeweils aktuellen getriebeseitigen Temperatur eines von dem kraftfahrzeugseitigen Druckluftversorgungssystem mit Druckluft versorgten Getriebes bestimmt, wobei zusätzliche Zeitpunkte, in welchen der Systemdruck des kraftfahrzeugseitigen Druckluftversorgungssystems bestimmt wird, abhängig von einer getriebeseitigen Druckluftanforderung und/oder einer fahrerseitigen Druckluftanforderung bestimmt werden.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 eine schematisierte Anordnung aus einer mit Druckluft betätigten, getriebeseitigen Baugruppe, aus einem Getriebesteller und aus einem Druckluftspeicher; und
- 2 ein Signalflussdiagramm zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Bestimmen des Systemdrucks eines kraftfahrzeugseitigen Druckluftversorgungssystems, nämlich zum Bestimmen von Zeitpunkten, in welchen der Systemdruck bestimmt wird.
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Kraftfahrzeuge mit einem automatisierten bzw. automatischen Getriebe, insbesondere einem automatisierten bzw. automatischen Schaltgetriebe, verfügen über mehrere Aktuatoren, zur Betätigung von Schaltelementen, wie zum Beispiel Kupplungen oder Bremsen, des Getriebes.
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Dann, wenn die Aktuatoren als pneumatische Aktuatoren ausgeführt sind, werden dieselben mit Druckluft betätigt, wobei die Druckluft zur Betätigung der pneumatischer Aktuatoren oder sonstiger pneumatischer Einrichtungen von einem Druckluftversorgungssystems des Kraftfahrzeugs bereitgestellt wird.
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1 zeigt stark schematisiert einen mit Druckluft zu betätigenden, pneumatischen Aktuator 1 eines Getriebes, wobei die Druckluft zur Betätigung des pneumatischen Aktuators 1 in einem Luftvorratsbehälter 2 eines Druckluftversorgungssystems bereitgehalten wird und dem Aktuator 1 über einen pneumatischen Getriebesteller 3 zugeführt werden kann. Der pneumatische Getriebesteller 3 verfügt im Ausführungsbeispiel der 1 über zwei magnetisch betätigte Druckluftventile 4 und 5, die abhängig von ihrer Schaltstellung entweder das Einströmen von Druckluft aus dem Vorratsbehälter 2 in den Getriebesteller 3 zulassen oder unterbinden. Es sei darauf hingewiesen, dass die Anzahl der vorhandenen, magnetischen Druckluftventile 4, 5 beliebig ist. Es kann auch nur ein einziges magnetisch betätigtes Druckluftventil vorhanden sein. Dann, wenn mehrere magnetisch betätigte Druckluftventile 4, 5 vorhanden sind, unterscheiden sich dieselben typischerweise hinsichtlich ihres Druckschlussquerschnitts.
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Im Getriebesteller 3 ist weiterhin ein Drucksensor 6 verbaut, mithilfe dessen dann, wenn Druckluft in den Getriebesteller 3 einströmt, ein Luftdruck und somit ein Systemdruck des Druckluftversorgungssystems messtechnisch bestimmt werden kann. Dann, wenn der Luftdruck im Getriebesteller 3 den gewünschten Pegel erreicht hat, wird von einer nicht gezeigten Getriebesteuerungseinrichtung ein Schaltventil 7 des Getriebestellers 3 betätigt, um dann die Druckluft ausgehend vom Getriebesteller 3 dem pneumatischen Aktuator 1 zur Verfügung zu stellen.
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Die nicht gezeigte Getriebesteuerungseinrichtung muss, damit dieselbe Schaltungsabläufe bzw. Gangwechsel exakt steuern kann, Kenntnis über den Systemdruck und damit den Luftdruck im Druckvorratsbehälter 2 des Druckluftversorgungssystems haben. Dann, wenn im Druckvorratsbehälter 2 kein separater Drucksensor verbaut ist, sondern vielmehr der Luftdruck bzw. Systemdruck unter Verwendung des Drucksensors 6 des Getriebestellers 3 ermittelt wird, ist an der messtechnischen Erfassung des Systemdrucks mindestens eines der magnetisch betätigten Druckluftventile 4 und 5 des Getriebestellers 3 der 1 beteiligt.
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Die hier vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren, mithilfe dessen Zeitpunkte, in welchen der Systemdruck für die Getriebesteuerungseinrichtung bestimmt wird, derart festgelegt werden, dass einerseits die Druckventile des Getriebestellers nicht unnötig häuft beansprucht werden, dass andererseits jedoch der Getriebesteuerungseinrichtung ein zuverlässiger Wert über den Systemdruck vorliegt.
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Nach einem ersten Aspekt der Erfindung wird zumindest eine Teilmenge der Zeitpunkte, in welchen der Systemdruck des kraftfahrzeugseitigen Druckluftversorgungssystems bestimmt wird, abhängig von dem zuletzt bestimmten Systemdruck und abhängig von einer getriebeseitigen Temperatur eines vom kraftfahrzeugsseitigen Druckluftversorgungssystem mit Druckluft zu versorgenden Getriebes bestimmt. Dem liegt demnach die Erkenntnis zugrunde, dass Zeitpunkte, in welchen der Systemdruck des kraftfahrzeugsseitigen Druckluftversorgungssystems vom Drucksensor 6 des Getriebestellers 3 unter Beteiligung der Druckluftventile 4 und 5 messtechnisch erfasst wird, abhängig vom zuletzt bestimmten Systemdruck und abhängig von einer getriebeseitigen Temperatur festgelegt werden. Hierdurch werden demnach Zeitpunkte, in welchen der Systemdruck bestimmt wird, dynamisch adaptiv bestimmt, sodass die Abstände zwischen den Zeitpunkten, in welchen der Systemdruck für die Getriebesteuerungseinrichtung bestimmt wird, dynamisch variieren.
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2 zeigt ein Signalflussdiagramm zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei in einem Block 8 der 2 eine getriebeseitige Temperatur eines von dem kraftfahrzeugseitigen Druckluftversorgungssystem mit Druckluft zu versorgenden Getriebes bereitgestellt wird. Bei dieser getriebeseitigen Temperatur, die gemäß Block 8 bereitgestellt wird, kann es sich um eine messtechnisch erfasste oder errechnete Getriebeöltemperatur handeln. Alternativ ist es möglich, eine andere gemessene oder errechnete, getriebeseitige Temperatur bereit zu stellen, so zum Beispiel eine gemessene oder errechnete Temperatur einer Getriebesteuerungseinrichtung bzw. eines Getriebesteuerungsgeräts, die bzw. das am Getriebe verbaut ist.
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Zusätzlich zu der in Block 8 bereitgestellten, getriebeseitigen Temperatur wird in einem Block 9 ein zuvor ermittelter Systemdruck des Druckluftversorgungssystems bereit gestellt, wobei die gemäß Block 8 bereit gestellte, getriebeseitige Temperatur und der gemäß Block 9 bereit gestellte Systemdruck des Druckluftversorgungssystems für einen Block 10 als Eingangsgrößen verwendet werden, und wobei im Block 10 abhängig von der getriebeseitigen Temperatur sowie abhängig vom dem zuletzt bestimmten Systemdruck eine Zeitdauer bestimmt wird, mithilfe derer in einem Block 11 ein Timer gesetzt und damit gestartet wird. In einem Block 12 wird überwacht, ob die in Block 10 bestimmte Zeitdauer, mit welcher in Block 11 der Timer gesetzt und gestartet wurde, abgelaufen ist. Dann, wenn in Block 12 festgestellt wird, dass die Timerzeit noch nicht abgelaufen ist, wird auf Block 11 zurück verzweigt. Dann hingegen, wenn in Block 12 festgestellt wird, dass die in Block 10 festgelegte Zeitdauer für den Timer abgelaufen ist, wird ausgehend von Block 12 auf Block 13 verzweigt, wobei dann in Block 13 eine messtechnische Bestimmung des Systemdrucks des kraftfahrzeugseitigen Druckluftversorgungssystems über den Getriebesteller 3 unter Verwendung dessen Drucksensors 6 sowie mindestens eines Druckluftventils 4, 5 desselben erfolgt.
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Nach dem ersten Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird demnach abhängig von dem in Block 9 jeweils zuletzt bestimmten Systemdruck und abhängig von der jeweiligen in Block 8 bereit gestellten, aktuellen, getriebeseitigen Temperatur in Block 10 jeweils eine Zeitdauer bestimmt, nach deren Ablauf zu dem von der jeweiligen Zeitdauer abhängigen Zeitpunkt der Systemdruck des kraftfahrzeugseitigen Druckluftversorgungssystems jeweils neu bestimmt wird.
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Obwohl es prinzipiell möglich ist, diese Zeitdauer und damit den jeweiligen Zeitpunkt zur Bestimmung des Systemdrucks auch ausschließlich abhängig vom zuletzt bestimmten Systemdruck oder ausschließlich abhängig von der aktuellen, getriebeseitigen Temperatur zu bestimmen, ist es bevorzugt, diese Zeitdauern und damit die Zeitpunkte sowohl abhängig vom zuletzt bestimmten Systemdruck sowie abhängig von der jeweils aktuellen, getriebeseitigen Temperatur aktuell neu zu bestimmen.
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Dann, wenn der in Block 9 zuletzt bestimmte Systemdruck relativ hoch war, wird in Block 10 eine relativ lange Zeitdauer ausgewählt, nach deren Ablauf dann der Systemdruck neu bestimmt wird. Dann hingegen, wenn in Block 9 der zuletzt bestimmte Systemdruck relativ gering war, wird in Block 10 eine relativ kurze Zeitdauer ausgewählt bzw. festgelegt, nach deren Ablauf der Systemdruck neu bestimmt wird.
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Dann, wenn die in Block 8 bereit gestellte, getriebeseitige Temperatur relativ hoch ist, wird in Block 10 eine relativ lange Zeitdauer festgelegt, nach deren Ablauf der Systemdruck neu bestimmt wird. Wird hingegen in Block 8 eine relativ geringe, getriebeseitige Temperatur bereitgestellt, so wird in Block 10 eine relativ kurze Zeitdauer gewählt, nach deren Ablauf der Systemdruck neu bestimmt wird.
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Die Festlegung der jeweiligen Zeitdauer in Block
10, nach deren Ablauf der Systemdruck des Druckluftversorgungssystems unter Beteiligung des Getriebestellers
3 neu bestimmt wird, erfolgt vorzugsweise unter Verwendung eines tabellarischen Datenfelds bzw. Kennfelds, das wie nachfolgend gezeigt, aufgebaut sein kann.
| p1=3 bar | p2=5 bar | p3=6 bar | p4=8 bar | p5=11 bar |
T1=40°C | t(T1,p1) | t(T1,p2) | t(T1,p3) | t(T1,p4) | t(T1,p5) |
T2=+40°C | t(T2, p1) | t(T2,p2) | t(T2,p3) | t(T2,p4) | t(T2,p5) |
T3=+80°C | t(T3,p1) | t(T3, p2) | t(T3,p3) | t(T3,p4) | t(T3,p5) |
T4=+100°C | t(T4,p1) | t(T4,p2) | t(T4,p3) | t(T4,p4) | t(T4,p5) |
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So zeigt die obige Tabelle, dass für definierte, getriebeseitige Temperaturen T1, T2, T3 und T4 sowie für definierte Systemdrücke p1, p2, p3, p4 und p5 Zeitdauern t hinterlegt sind, nach deren Ablauf ein Systemdruck im Getriebesteller 3 neu bestimmt wird.
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Liegt eine Getriebetemperatur, die im Block 8 bereitgestellt wird und/oder ein in Block 9 zuletzt bestimmter Systemdruck zwischen den in der obigen Tabelle angegebenen Stützstellen, so wird vorzugsweise zwischen den Stützstellen interpoliert, um über Interpolation eine entsprechend angepasste Zeitdauer zu bestimmen, nach Ablauf derer der Systemdruck neu erfasst bzw. gemessen wird.
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Wie bereits ausgeführt, wird bei relativ niedrigen, getriebeseitigen Temperaturen T und relativ niedrigen Systemdrücken p eine relativ kurze Zeitdauer t ausgewählt, nach deren Ablauf der Systemdruck neu bestimmt wird. Mit zunehmender, getriebeseitiger Temperatur T und zunehmenden Systemdrücken p verlängern sich diese Zeitdauern t.
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Bei niedrigen, getriebeseitigen Temperaturen ist die Wahrscheinlichkeit einer Leckage im Druckluftversorgungssystem größer als bei hohen getriebeseitigen Temperaturen. Daher muss bei niedrigen, getriebeseitigen Temperaturen der Systemdruck in kürzeren Intervallen bestimmt werden. Weiterhin ist bei relativ hohen Systemdrücken damit zu rechnen, dass der Systemdruck weniger stark und weniger schnell abfällt als bei niedrigen Systemdrücken. Daher kann bei relativ hohen Systemdrücken die Bestimmung des Systemdrucks in längeren Zeitabständen erfolgen.
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In Block 13 des Signalflussdiagramms der 2 liegt demnach ein Zeitpunkt vor, zu welchem prinzipiell bzw. grundsätzlich ein Systemdruck des Druckluftversorgungssystems für die Getriebesteuerungseinrichtung neu bestimmt werden soll, wobei anschließend gemäß Block 14 zuvor jedoch überprüft wird, ob ein Abbruchkriterium für die Systemdruckmessung vorliegt. Liegt ein derartiges Abbruchkriterium in Block 14 nicht vor, so wird auf Block 15 verzweigt und der Systemdruck unter Beteiligung des Getriebestellers 3, nämlich dessen Drucksensor 6 sowie mindestens eines Druckventils 4 bzw. 5, durchgeführt, wobei dann gemäß Block 9 ein neuer Wert des Systemdrucks gemessen wird. Liegt hingegen in Block 14 ein Abbruchkriterium vor, so erfolgt keine neue Messung des Systemdrucks, vielmehr bleibt der zuvor gemessene Systemdruck unverändert.
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Ein Abbruchkriterium, bei welchem gemäß Block 14 trotz Vorliegen eines Zeitpunkts für die Systemdruckbestimmung dennoch keine messtechnische Systemdruckbestimmung erfolgt, kann zum Beispiel ein Ausfall des Drucksensors 6 des Getriebestellers 3 sein. Bei einem weiteren Abbruchkriterium kann es sich zum Beispiel um einen Kurzschluss handeln. Weiterhin darf ein Systemdruck nur dann gemessen werden, wenn das Schaltventil 7 geschlossen ist. Ist also das Schaltventil 7 geöffnet, so liegt in Block 14 ebenfalls ein Abbruchkriterium vor.
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Wie 2 zeigt, können nach einem zweiten Aspekt der Erfindung zusätzlich zu den abhängig von einer getriebeseitigen Temperatur bestimmten Zeitpunkten, in welchen der Systemdruck des kraftfahrzeugseitigen Druckluftversorgungssystems bestimmt wird, weitere Zeitpunkte für die Bestimmung des Systemdrucks ermittelt werden, nämlich gemäß Block 16 abhängig von einer getriebeseitigen Druckluftanforderung und/oder gemäß Block 17 abhängig von einer fahrerseitigen Druckluftanforderung. Bei der getriebeseitigen Druckluftanforderung gemäß Block 16 kann es sich um eine Systemdruckanforderung handeln, die bei regulären Gangwechseln auftritt. Bei Ausführung regulärer Gangwechsel werden die Druckluftventile 4 und 5 des Getriebestellers 3 ohnehin angesteuert, sodass dann bei einer solchen getriebeseitigen Systemdruck- bzw. Druckluftanforderung auch ein neuer Messwert des Systemdrucks ermittelt und der Getriebesteuerungseinrichtung bereitgestellt werden kann. Bei einer weiteren getriebeseitigen Druckluftanforderung kann es sich um eine steuerungsseitige Druckluftanforderung zur Betätigung einer Kupplung handeln. Soll zum Beispiel eine Kupplung geöffnet werden, so ist hierzu bei pneumatisch betätigten Kupplungen Luftdruck erforderlich, wobei dann wieder bei einer solchen getriebeseitigen Anforderung der Systemdruck gemessen werden kann.
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Bei einer fahrerseitigen Druckluftanforderung gemäß Block 17 kann es sich um eine durch einen Fahrer zum Beispiel über einen Schalter am Armaturenbrett angeforderte Systemdruckanforderung handeln, um zum Beispiel an einer Anzeige im Armaturenbrett einen aktuellen Systemdruck anzuzeigen.
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Zusätzlich ist es möglich Zeitpunkte, in welchen der Systemdruck des kraftfahrzeugseitigen Druckluftversorgungssystems bestimmt wird, in regelmäßigen Zeitabständen zu bestimmen, wobei dies in 2 durch einen Block 18 visualisiert ist. In diesem Fall handelt es sich dann um Zeitpunkte, die in relativ langen Zeitabständen regelmäßig auftreten.
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Es ist es demnach möglich, unter Schonung von Druckluftventilen eines Getriebestellers an einer Getriebesteuerungseinrichtung zuverlässige Messwerte für den Systemdruck eines Druckluftversorgungssystems bereit zu halten, sodass die Getriebesteuerungseinrichtung auf Grundlage eines zuverlässigen Messwerts Gangwechsel und damit Schaltungen in einem automatisierten bzw. automatischen Schaltgetriebe steuern bzw. regeln kann.
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Hierzu werden nach einem ersten Aspekt Zeitpunkte abhängig von einer aktuellen, getriebeseitigen Temperatur und abhängig von einem zuletzt gemessenen Systemdruck bestimmt. Die so bestimmten Zeitpunkte, in welchen der Systemdruck unter Beteiligung des Getriebestellers bestimmt wird, treten demnach abhängig von der getriebeseitigen Temperatur und abhängig vom zuletzt gemessenen Systemdruck in veränderlichen Zeitabständen auf.
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Nach einem zweiten Aspekt werden Zeitpunkte, in welchen der Systemdruck des kraftfahrzeugseitigen Druckluftversorgungssystems bestimmt wird, abhängig von einer jeweils aktuellen getriebeseitigen Temperatur eines von dem kraftfahrzeugseitigen Druckluftversorgungssystem mit Druckluft versorgten Getriebes bestimmt, wobei zusätzliche Zeitpunkte, in welchen der Systemdruck des kraftfahrzeugseitigen Druckluftversorgungssystems bestimmt wird, abhängig von einer getriebeseitigen Druckluftanforderung und/oder einer fahrerseitigen Druckluftanforderung bestimmt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Aktuator
- 2
- Luftvorratsbehälter
- 3
- Getriebesteller
- 4
- Druckluftventil
- 5
- Druckluftventil
- 6
- Drucksensor
- 7
- Schaltventil
- 8
- Block
- 9
- Block
- 10
- Block
- 11
- Block
- 12
- Block
- 13
- Block
- 14
- Block
- 15
- Block
- 16
- Block
- 17
- Block
- 18
- Block