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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Steckkontaktteil zur Fixierung einer elektrischen Anschlussleitung und zum Einklemmen eines Steckerteils und ein Verfahren zur Herstellung eines Steckkontaktteils.
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Bisher wurden Steckkontakte, die der Übertragung von elektrischem Strom dienen, aus zwei unterschiedlichen Werkstoffen hergestellt. Zur Kontaktierung einer elektrischen Anschlussleitung wird üblicherweise ein Material verwendet, das Stahl enthält, um eventuell eine für die Kontaktierung günstige Federkraft von dem Steckkontakt auf die Anschlussleitung zu ermöglichen. Zur weiteren elektrischen Kontaktierung zu einem Steckerkontakt kann dann z. B. ein NE-Metall (Nicht-Eisen-Metall) verwendet werden.
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In den aus dem Stand der Technik bekannten üblichen Verfahren wird ein derartiger Steckkontakt somit aus mindestens zwei Teilen hergestellt: Der erste Teil umfasst den Abschnitt aus Stahl enthaltendem Material, und der zweite Teil den Abschnitt aus NE-Metall, so dass die beiden Teile in einem eigenen Herstellungsschritt miteinander verbunden werden müssen, z. B. durch Nieten, Punktschweißen, Crimpen o. ä..
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Die beschriebenen Steckkontakte können zum Beispiel in jeder üblichen Steckdose Anwendung finden. Hierbei muss zudem darauf geachtet werden, dass die entsprechenden VDE Normen eingehalten werden: Zum Beispiel wird ein genormter Prüfdorn mehrere tausend Mal in den zur Einklemmung bestimmten Abschnitt des Steckkontakts ein- und ausgesteckt und gleichzeitig dieser mit einem Normgewicht von 350 Gramm so beaufschlagt, dass festgestellt werden kann, ob der Prüfdorn auch tatsächlich in dem Einklemmabschnitt festgehalten wird. Auf diese Weise soll festgestellt werden, ob der Steckkontakt im Gebrauch z. B. durch sein Eigengewicht bei Überkopfhalten hinausgleiten kann oder sich die Einklemmeigenschaft des Steckkontakts bei mehrmaligem Gebrauch verschlechtert. Eine zusätzliche Anforderung an den Steckkontakt besteht darin, dass der Kontakt sich auch bei voller Strombelastung nicht über ein bestimmtes Maß erwärmt. Daher werden z. B. entsprechend gut leitende Materialien verwendet und diese gegebenenfalls zusätzlich galvanisch oder thermisch mit einer Schutzschicht, wie Nickel oder Zinn, an der Oberfläche behandelt.
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Herstellungsverfahren, die einen qualitativ hochwertigen Steckkontakt liefern, sind demnach relativ aufwendig, gerade unter Berücksichtigung der hohen Stückzahlen, mit denen heutzutage derartige elektrische Steckkontakte, z. B. zur Anwendung in üblichen Steckdosen, produziert werden, und den gleichzeitig hohen Qualitätsanforderungen gemäß VDE Norm genügen.
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Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen einfachen und damit schneller herzustellenden Steckkontakt und ein Verfahren zu seiner Herstellung bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der Patentansprüche gelöst.
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Gemäß dem generellen Konzept der Erfindung umfassen beide Abschnitte eines Steckerteils, also der, der der Einklemmung eines Steckerkontakts dient, und der, der der Fixierung des elektrischen Anschlussdrahtes dient, ein zweilagiges Verbundteil, das sowohl gute elektrische Leitfähigkeiten als auch eine gute Federwirkung aufweist.
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Die Erfindung betrifft ein Steckkontaktteil mit einem ersten Abschnitt, der geeignet ist, eine elektrische Anschlussleitung zu fixieren, und einem zweiten Abschnitt, der geeignet ist, ein Steckerteil einzuklemmen. Das Steckkontaktteil weist ein zweilagiges Verbundteil auf, dessen erste Lage aus einem NE-Metall und dessen zweite Lage aus einem metallischen Material hergestellt ist. Der Elastizitätsmodul der zweiten Lage ist hierbei höher als der des NE-Metalls der ersten Lage. Das zweilagige Verbundteil ist zudem derart geformt, dass die erste Lage sowohl das Steckerteil bei dem Einklemmen, als auch die Anschlussleitung bei der Fixierung berührt.
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Das Steckkontaktteil dient prinzipiell dazu, eine Anschlussleitung mit einem Steckerkontakt elektrisch und mechanisch zu verbinden. Die elektrische Verbindung findet dabei über zumindest eine der metallischen Lagen, z. B. die erste Lage, statt. Die elektrische Anschlussleitung kann z. B. direkt vom Netz kommen, während der Steckerkontakt ein üblicher Steckerstift sein kann oder auch ein elektrisch leitfähiger Draht oder eine sonstige Einrichtung, über die z. B. elektrische Geräte an die Anschlussleitung bzw. das Netz angeschlossen werden sollen. Die mechanische Verbindung zwischen dem Steckerkontakt und der Anschlussleitung kann z. B. von dem Steckkontaktteil dadurch realisiert werden, dass die Anschlussleitung in dem Steckkontaktteil fest angeordnet werden kann, insbesondere derart, dass ein elektrischer Kontakt zwischen der Anschlussleitung und einer der Lagen des Steckkontaktteils gewährleistet wird. Die mechanische Verbindung zwischen Steckkontaktteil und Steckerkontakt kann hierbei z. B. dadurch realisiert werden, dass das zweilagige Verbundteil im zweiten Abschnitt des Steckkontaktteils als Tulpe geformt ist und somit einen Steckerstift oder eine sonstige Einrichtung beim Einführen in die Tulpe derart einklemmt, dass der Steckerkontakt den VDE Normen entsprechend am Herausfallen gehindert wird.
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Das zweilagige Verbundteil weist hierbei eine erste Lage aus einem NE-Metall und eine zweite Lage aus einem metallischen Material auf oder besteht aus diesen. Ein NE-Metall ist hierbei ein Metall wie z. B. Kupfer, Messing, Zinnbronze usw., während das metallische Material der zweiten Lage z. B. Stahl oder eine eisenhaltige Metalllegierung sein kann. Insbesondere weist hierbei das Material der ersten Lage einen Ausdehnungskoeffizienten in der Größenordnung von ca. 2,4 auf, während der von Stahllegierungen für die zweite Lage z. B. in der Größenordnung von 1,1 liegt.
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Dadurch kann es in vorteilhafter Weise zu einer Verspannung der Verbindung zwischen der ersten Lage und dem Steckerkontakt bzw. zwischen der ersten Lage und der Anschlussleitung kommen: In einer Ausführungsform ist die erste Lage z. B. in dem ersten und zweiten Abschnitt so angeordnet, dass sie sich bei Erwärmung des Steckkontaktteils (z. B. durch den elektrischen Strom) ausdehnen kann, so dass sich der Kontaktdruck zwischen der ersten Lage und dem Steckerkontakt bzw. zwischen der ersten Lage und der Anschlussleitung weiter erhöhen kann und somit die mechanische Verbindung in diesen Abschnitten noch fester wird.
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Das metallische Material der zweiten Lage weist einen höheren Elastizitätsmodul als die erste Lage auf, so dass z. B. bei einer geeigneten Anordnung des zweilagigen Verbundteils, eine Federkraft sowohl auf die fixierte Anschlussleitung als auch auf den Steckerkontakt wirkt. Eine hohe Federkonstante der zweiten Lage ermöglicht somit eine festere mechanische Verbindung zwischen dem Steckerkontaktteil und der Anschlussleitung bzw. zwischen dem Steckerkontaktteil und dem Steckerkontakt als eine Schicht ohne die zweite Lage.
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In einer Ausführungsform bestehen die erste und/oder die zweite Lage (durchgängig) aus jeweils einem einzigen (sortenreinen) metallischen Werkstoff. Insbesondere kann der metallische Werkstoff sortenrein sein, d. h. er besteht aus Metall oder einer Metalllegierung und weist keine weiteren Zusätze wie z. B. Kunststoffe auf. In diesem Fall kann zumindest eine der beiden Lagen durchgängig, d. h. über die gesamte Fläche der Lage, aus dem sortenreinen metallischen Werkstoff bestehen. Auf diese Weise können Steckkontaktteile bereitgestellt werden, die über ihre gesamte Lagen-Fläche gleichbleibende Materialeigenschaften wie z. B. Leitfähigkeit und somit insgesamt gleichbleibende Nutzungseigenschaften über einen längeren Gebrauchszeitraum garantieren.
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In einer Ausführungsform weist das zweilagige Verbundteil sowohl im ersten, als auch im zweiten Abschnitt des Steckkontaktteils die erste und die zweite Lage auf. Insbesondere kann der gesamte Bereich des ersten Abschnitts und des zweiten Abschnitts und auch in einem dritten Abschnitt, der diese ersten beiden Abschnitte verbindet, das zweilagige Verbundteil umfassen, bzw. aus dieser bestehen. Auf diese Weise kann z. B. eine exzellente elektrische Leitfähigkeit der NE-Lage, sowohl zur Kontaktierung mit der elektrischen Anschlussleitung, als auch zur Kontaktierung mit dem Steckerkontakt dienen. Somit können Verluste, wie sie bei herkömmlichen Steckerkontakten mit verschiedenen Kontaktierungsmaterialien auftreten können, weiter reduziert werden. Auch ist es aufgrund dieser Konfiguration möglich, dass z. B. eine gute Federwirkung der zweiten Lage (z. B. aus einem stahl-haltigen Material wie Federstahl) sich vorteilhaft auswirkt einerseits auf die Fixierung der elektrischen Anschlussleitung und andererseits auf die Einklemmwirkung des Steckerkontakts.
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In einer Ausführungsform umfasst das Steckkontaktteil eine Blattfeder in dem ersten Abschnitt, die derart angeordnet ist, dass ihre Federkraft bei der Fixierung der Anschlussleitung in Richtung eines Berührungspunktes zwischen Anschlussleitung und der ersten Lage wirkt. Insbesondere weist das Material der Blattfeder einen höheren Elastizitätsmodul auf als die NE-Metall-Lage. Die Blattfeder kann z. B. aus dem gleichen Material bestehen wie die zweite Lage des zweilagigen Verbundteils. In einer Ausführungsform kann die Blattfeder derart angeordnet und konfiguriert sein, dass nach Fixierung der Anschlussleitung die „Fixier”-Kraft vergrößert wird, die die Blattfeder auf die Anschlussleitung ausübt, sobald versucht wird, die Anschlussleitung während der Fixierung aus dem Steckkontaktteil herauszuziehen. Dies kann z. B. dadurch erreicht werden, dass die Blattfeder bei Einführen der Anschlussleitung um einen bestimmten Winkel ausgelenkt wird und die dadurch resultierende Rückstellkraft an der freien Kante der Blattfeder die Anschlussleitung gegen die erste Lage des zweilagigen Verbundteilsdrückt. Diese Fixierung der Anschlussleitung wird im Grunde verstärkt, wenn versucht wird, die Anschlussleitung in diesem fixierten Zustand wieder herauszuziehen: Die fixierende Kante der Blattfeder wird weiter im Sinne ihrer Rückstellkraft, also gegen die Schicht gezogen und somit fester zwischen Blattfederkante und Schicht fixiert (siehe als Beispiel hierfür 1). Auf diese Weise kann vermieden werden, dass die Anschlussleitung versehentlich aus dem Steckkontaktteil gelöst wird.
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In einer Ausführungsform ist das zweilagige Verbundteil in dem ersten Abschnitt derart gebogen, dass dort das Ende des Verbundteils in Richtung der zweiten Lage des Verbundteils weist, insbesondere das Ende des Verbundteils um einen Winkel von mindestens 270° eingerollt ist.
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Das gebogene Ende des Verbundteils in dem ersten Abschnitt des Steckkontaktteils kann z. B. dazu dienen, einen stabilen Bereich zu schaffen, in dem die elektrische Anschlussleitung fixiert werden kann. Dies kann z. B. dadurch geschehen, dass die oben beschriebene Blattfeder die Anschlussleitung gegen das gebogene Ende des Verbundteils drückt, wobei das Ende aufgrund seiner gebogenen Form besonders steif wirkt. Z. B. kann das Ende bzw. die Kante des Verbundteils in Richtung der zweiten Lage des Verbundteils eingerollt werden. In einer anderen Ausführungsform kann das Ende bzw. die Kante des Verbundteils in Richtung der zweiten Lage zunächst um einen Winkel von mindestens 90° abgebogen werden und in einem weiteren Schritt – ausgehend von der mindestens 90° Biegung – um 180° oder mehr in Richtung der zweiten Lage eingerollt werden. Alternativ kann auch zunächst ein Einrollen um mindestens 180° in Richtung der zweiten Lage erfolgen und dann der eingerollte Bereich des Verbundteils um mindestens 90° in Richtung der zweiten Lage abgebogen werden. In beiden Fällen kann somit das Ende bzw. die Kante des Verbundteils auch um insgesamt mehr als 270° gebogen werden, genauso wie bei einem einfachen Einrollen wie oben beschrieben.
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In einer Ausführungsform ist die Oberfläche der ersten Lage des zweilagigen Verbundteils kleiner als die Oberfläche der zweiten Lage des zweilagigen Verbundteils. Insbesondere kann die erste Lage auf der zweiten Lage nur an bestimmten Abschnitten des Steckkontaktteils vorgesehen sein. Allerdings können auch in diesem Fall alle Teile der ersten Lage, die sich auf der zweiten Lage befinden und dann an diesen Stellen das zweilagige Verbundteil bilden, miteinander verbunden sein (und z. B. lediglich unterschiedliche Längen und/oder Breiten aufweisen, während z. B. die zweite Lage eine größere Länge und/oder Breite als die erste Lage hat). Auf diese Weise ist es möglich, Material für die erste Lage zu sparen, indem lediglich für bestimmte Abschnitte des Steckkontaktteils die erste Lage vorgesehen ist. Die Oberfläche der zweiten Lage kann z. B. in einem Teilbereich des Steckkontaktteils größer als die erste Lage vorgesehen sein. So kann z. B. die oben beschriebene Blattfeder aus dem gleichen Material bestehen wie die zweite Lage, so dass bei der Herstellung des Steckkontaktteils z. B. aus zwei metallischen Lagen die Lage, die die höhere Federwirkung hat, in dem Teilbereich der später für die Blattfeder vorgesehen ist, breiter und/oder länger ist als die Lage des NE-Metalls, das z. B. in diesem Teilbereich auch gar nicht vorgesehen sein kann.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines Steckkontaktteils, insbesondere eines Steckkontaktteils nach einer der oben beschriebenen Ausführungsformen. Hierbei werden eine erste Lage und eine zweite Lage zu einem zweilagigen Verbundteil auf einer Transportbahn zusammengewalzt, wobei die erste Lage ein NE-Metall und die zweite Lage ein metallisches Material mit einem Elastizitätsmodul ist, der höher ist als der des NE-Metalls der ersten Lage. Das zweilagige Verbundteil wird dann in ein Stanzwerkzeug eingeführt, in dem das Verbundteil dann einem Stanz- und Biegeprozess ausgesetzt wird.
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Bei dem Stanz- und Biegeprozess kann dann ein Steckkontaktteil hergestellt werden, z. B. eines der Art wie oben erfindungsgemäß beschrieben.
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Das Zusammenwalzen der beiden Lagen auf der Transportbahn führt dabei dazu, dass ein einstückiges, über die gesamte Kontaktfläche zwischen erster und zweiter Lage flächig und fest verbundenes zweilagiges Verbundteil entsteht. Diese Bimetallschicht kann dann in dem sich anschließenden Stanz- und Biegeprozess zu dem Steckkontaktteil geformt werden.
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Im Übrigen sind auch die Merkmale und Vorgehensweisen, die oben in Zusammenhang mit der Erfindung des Steckkontaktteils und seinen Ausführungsformen beschrieben sind, auch auf die hier und weiter unten beschriebenen Verfahren anwendbar.
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Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin, dass das Steckkontaktteil zum Beispiel auf die oben beschriebene Art und Weise im Wesentlichen aus einem Bimetallband hergestellt werden kann. Das Steckkontaktteil kann somit z. B. in einem Folgeverbund-Stanzwerkzeug auf einer Stanzpresse in hoher Stückzahl pro Zeiteinheit ohne weitere Nacharbeit als fertige Funktionseinheit hergestellt werden. Insbesondere kann das Bimetallband im Walzwerk bzw. auf der Transportbahn aus einem Stahl-haltigen Material, wie z. B. Federbandstahl, und einem elektrisch gut leitenden Material, wie einem NE-Metall, z. B. Kupfer, Messing, Zinnbronce o. ä., in der jeweils erforderlichen Lagendicke zusammengewalzt werden. Danach kann das zweilagige Bimetall-Verbundteil an die Stanz- und Biegeeinrichtung geliefert werden, um das Steckkontaktteil, insbesondere einstückig, herzustellen.
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Die Erfindung betrifft auch die Verwendung eines Bimetall-Verbundteils zur Herstellung eines Steckkontaktteils nach einem der oben beschriebenen Ausführungsformen.
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Hierbei kann ein bereits fertiges Bimetall-Verbundteil, das aus zwei Lagen wie oben beschrieben besteht, in eine Stanz- und Biegeeinrichtung eingeführt und darin ein Steckkontaktteil hergestellt werden, das einen ersten Abschnitt zur Fixierung einer Anschlussleitung und einen zweiten Abschnitt zum Einklemmen eines Steckerkontakts aufweist.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines Steckkontaktteils, insbesondere eines Steckkontaktteils nach einer der oben beschriebenen Ausführungsformen. Hierbei werden eine erste Lage über eine erste Transportbahn und eine zweite Lage über eine zweite Transportbahn gleichzeitig in ein Stanzwerkzeug eingeführt. Die erste Lage ist ein NE-Metall und die zweite Lage ein metallisches Material mit einem Elastizitätsmodul, der höher ist als der des NE-Metalls der ersten Lage. Die erste Lage und die zweite Lage werden dann auf einer dritten Transportbahn einem Stanz- und Biegeprozess unterzogen, so dass die erste und zweite Lage form- und kraftschlüssig miteinander zu einem zweilagigen Verbundteil verbunden werden.
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In diesem Fall werden die beiden Lagen nicht vor Einführung in eine Stanz- und Biegeeinrichtung form- und kraftschlüssig zu einer Bimetallschicht bzw. zu einem zweilagigen Verbundteil miteinander verbunden. Vielmehr können die beiden Lagen auch erst während des Stanz- und Biegeprozesses z. B. durch Schercrimpen oder ähnliche Verbindungstechniken form- und kraftschlüssig miteinander verbunden werden.
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Aufgrund der Einsparung eines vorbereitenden Schritts zur Bereitstellung eines zweilagigen Verbundteils kann das Herstellungsverfahren eines Steckkontaktteils noch schneller durchgeführt werden, so dass noch höhere Stückzahlen pro Zeiteinheit erreichbar sind.
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Die Erfindung betrifft auch ein Computerprogrammprodukt, das mindestens ein computerlesbares Medium mit auf einem Computer ablaufbaren Instruktionen zur Ausführung der Verfahrensschritte in einem und oder allen der oben beschriebenen Verfahren aufweist.
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Zum Beispiel kann das Computerprogrammprodukt ein Computerprogramm umfassen, das geeignet ist, den Ablauf des Verfahrens, insbesondere des Stanz- und Biegeprozesse, zu steuern und/oder zu kontrollieren. Zum Beispiel kann bei Ablauf des Computerprogramms eine Stanz- und Biegeeinrichtung derart gesteuert werden, dass wohl-definierte Biege- und Stanzverfahrensschritte derart ausgeführt werden, dass das resultierende Steckkontaktteil einem bestimmten, zuvor simulierten und/oder festgelegten Modell entspricht.
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Die Erfindung wird im Folgenden mit Bezug auf die Figuren näher erläutert, die schematisch einen Steckkontakt bzw. das entsprechende zweilagige Verbundteil zeigen:
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1 zeigt schematisch eine Schrägansicht eines erfindungsgemäßen Steckkontaktteils von oben;
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2 zeigt schematisch eine Schrägansicht eines erfindungsgemäßen Steckkontaktteils von unten;
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3 zeigt schematisch eine Draufsicht auf ein Steckkontaktteil gemäß der vorliegenden Erfindung;
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4 zeigt schematisch ein Steckkontaktteil gemäß der vorliegenden Erfindung von unten; und
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5 zeigt schematisch ein zweilagiges Verbundteil zur Herstellung eines Steckkontaktteils gemäß der vorliegenden Erfindung.
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In 1 wird beispielhaft eine perspektivische Ansicht (z. B. von schräg oben) auf ein Steckkontaktteil 1 gezeigt, wobei eine Anschlussleitung 2 (im vorliegenden Fall von unten nach oben) in einem ersten Abschnitt 11 des Steckkontaktteils 1 fixiert ist. Das Steckkontaktteil 1 weist zudem einen zweiten Abschnitt 12 auf (auch als „Tulpe” bezeichnet), in welchem ein Steckerstift 3 eingeklemmt ist. Ein Dritter Abschnitt 13 des Steckkontaktteils 1 verbindet den ersten Abschnitt 11 mit dem zweiten Abschnitt 12. Das Steckkontaktteil 1 hat ein zweilagiges Verbundteil 14 mit einer ersten Lage 14a aus einem NE-Metall und einer zweiten Lage 14b z. B. aus Stahl. In dem gezeigten Beispiel erstreckt sich das zweilagige Verbundteil 14 über alle drei Abschnitte 11, 12, 13. Insbesondere kann die erste Lage 14a hierbei eine geringere Breite besitzen als die zweite Lage 14b, wie in der Ansicht erkennbar. Im ersten Abschnitt 11 ist das zweilagige Verbundteil in Richtung der zweiten Lage 14b gebogen, so dass das Ende 15 bzw. die Kante 15a der Schicht um mehr als 270° eingerollt ist. Auf diese Weise ist das zweilagige Verbundteil in dem ersten Abschnitt 11 besonders stabil und kann z. B. zusammen mit einer Blattfeder 16 die Anschlussleitung 2 noch besser und langanhaltender fixieren und so ein Lösen (im vorliegenden Fall ein Lösen nach unten) verhindern.
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In 2 wird beispielhaft eine perspektivische Ansicht (z. B. von schräg unten) auf ein Steckkontaktteil 1 gezeigt. Die gezeigten Bezugszeichen haben hierbei die gleiche Bedeutung wie schon in 1 erläutert. Insbesondere zeigt 2 das gleiche Steckkontaktteil wie in 1, nur aus einer anderen Perspektive. Das Steckkontaktteil 1 umfasst in dieser Ausführungsform zur Stabilisierung des gesamten Teils 1 eine Bodenplatte 18. Die Bodenplatte 18 hat ein Loch 18a, welches den Innendurchmesser 12a der Tulpe 12 konzentrisch offenlegt. Auf diese Weise kann ein Steckerstift 3 leicht in die Tulpe 12 eingeführt werden. Der Durchmesser 18b des Lochs 18a ist hierbei größer als der Außendurchmesser der Tulpe 12, so dass das Loch 18 eine mechanische Schwelle für den Durchmesser des Steckerstiftes 3 vorgibt, um Überdehnungen durch zu große Auslenkungen (z. B. verursacht durch zu große Steckerstifte, die in den zweiten Abschnitt 12 eingeführt werden) und damit eventuelle Schädigungen des zweilagigen Verbundteils in diesem Abschnitt 12 zu vermeiden.
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In 3 wird beispielhaft eine Draufsicht und in 4 beispielhaft eine Ansicht von unten eines Steckkontaktteils 1 gezeigt. Die Bezugszeichen haben hierbei die gleiche Bedeutung wie schon in den 1 und 2 erläutert. Die jeweiligen Steckerstifte 3 und die Anschlussleitungen 2 verlaufen hierbei senkrecht zur Zeichnungsblattebene. In 3 ist zusätzlich angedeutet, dass das Ende 15 bzw. die Kante 15a des Verbundteils 14 um etwa 90° in Richtung der zweiten Lage 14b abgebogen und – ausgehend von diesem Zustand – um mehr als 180° eingerollt ist. Insgesamt ergibt sich somit für die Kante 15a ein eingerollter Zustand von mehr als 270° gegenüber dem Verbundteil 14 im dritten Abschnitt 13. Auf diese Weise kann ein stabilerer erster Abschnitt 11 zur Fixierung der Anschlussleitung 2 geschaffen werden. Gegenüber der Federkraft der Blattfeder 16 ist eine derartige Anordnung im ersten Abschnitt 11 deutlich steifer als in dem Fall, wenn das zweilagige Verbundteil 14 hier lediglich um z. B. 90° abgebogen wäre, um die Anschlussleitung 2 zu fixieren. Bei Erwärmung des Steckkontaktteils 1, z. B. im Betrieb bei Stromfluß, verursacht zudem die besondere Anordnung der beiden Lagen 14a, 14b mit einem höheren Ausdehnungskoeffizienten für die erste Lage 14a eine zusätzliche Verspannung des Endes 15 des Verbundteils 14 im ersten Abschnitt 11, wodurch die Fixierung der Anschlussleitung weiter begünstigt wird. Das Gleiche gilt auch für das Einklemmen des Steckerstifts 3 im zweiten Abschnitt 12.
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Die Anordnung der ersten Lage 14a außen an dem Steckkontaktteil 1, während sich die zweite Lage 14b innen befindet, führt zudem zu einer Werkzeugschonung, insbesondere an den Schnitt- und/oder Biegekanten des Verbundteils 14, da die NE-Metall-Lage 14a weicher ist (insbesondere plastisch verformbar ist) als die zweite Lage 14b (z. B. aus Stahl), die nur relativ geringfügig plastisch verformbar ist und einen relativ größeren Elastizitätsmodul aufweist
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In 5 wird beispielhaft und schematisch ein zweilagiges Verbundteil 14 gezeigt mit einer ersten Lage 14a aus NE-Metall und einer zweiten Lage 14b, z. B. aus Stahl, bevor die Schicht 14 zu einem Steckkontaktteil 1 geformt wird. Hierbei wird deutlich, dass die erste Lage 14a insgesamt eine geringere Oberfläche aufweist als die zweite Lage 14b: Die erste Lage 14a kann z. B. nur in dem ersten und zweiten Abschnitt, insbesondere auch in dem dritten Abschnitt, des Steckkontaktteils 1 verwendet werden. Somit können dann auch die Längen- und Breitendimensionen der ersten Lage 14a in bestimmten Teilbereichen des Verbundteils 14 entsprechend geringer sein als die der zweiten Schicht 14b und gegebenenfalls insgesamt auch variieren über die drei Abschnitte des Steckkontaktteils 1. Auf diese Weise können die Materialkosten für die Herstellung eines Steckkontaktteils weiter gesenkt werden.
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Durch die besondere Anordnung des zweilagigen Verbundteils in dem Steckkontaktteil kann somit eine bessere mechanische Verbindung zwischen Steckkontaktteil und Anschlussleitung sowie zwischen Steckkontaktteil und Steckerkontakt erreicht werden. Dadurch reduziert sich insbesondere auch der Stromübergangswiderstand, so dass bei gleichem Materialeinsatz höhere Ströme übertragen werden können. Zudem vereinfacht sich auch die Herstellung des Steckkontaktteils, das mit den erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise einstückig in hoher Anzahl pro Zeiteinheit produziert werden kann.