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Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektrisches/elektronisches Installationsgerät mit einem Busankoppler zur Ankopplung an einen Installationsbus eines Gebäudeinstallationssystems. Ferner betrifft die Erfindung einen Installationsbus eines Gebäudeinstallationssystems, aufweisend eine Vielzahl von über Busankoppler an den Installationsbus angekoppelten Installationsgeräten sowie wenigstens eine Netzwerkschnittstelle zur Kommunikation des Gebäudeinstallationssystems mit einer Rechnereinheit.
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Elektrische/elektronische Installationsgeräte sind insbesondere dazu geeignet, auf einfache und komfortable Art und Weise eine Vielzahl von in Gebäuden installierte Aktoren und Sensoren, wie beispielsweise Beleuchtungseinrichtungen, Fühler, Jalousieantriebe, usw., bedarfsgerecht zu beeinflussen. Elektrische/elektronische Installationsgeräte können beispielsweise Schalter, Dimmer, usw. sein. Die elektrischen/elektronischen Installationsgeräte sind zum Anschluss an ein Bussystem, dem so genannten Installationsbus, ausgebildet. Zur Ankopplung an den Installationsbus weisen daher elektrische/elektronische Installationsgeräte sogenannte Busankoppler auf. Des Weiteren weist ein elektrisches/elektronisches Installationsgerät ein aus Kunststoff bestehendes, zur Aufnahme von Funktionselementen vorgesehenes Gehäuse auf.
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Auf dem Markt der Gebäudeautomation hat sich insbesondere der KNX-Feldbus durchgesetzt. Der KNX-Standard ist ein offener Standard, dem sich eine Vielzahl von Unternehmen weltweit angeschlossen haben. KNX steht für eine ausgereifte und weltweit durchgesetzte intelligente Vernetzung moderner Haus- und Gebäudesystemtechnik gemäß den europäischen Standard EN50090 und dem internationalen Standard ISO/IEC 14543. KNX steuert gewerkeübergreifend und bedarfsgerecht beispielsweise die Heizung, die Beleuchtung, Jalousien, die Belüftung und/oder die Sicherheitstechnik innerhalb eines Gebäudes.
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KNX-Anlagen beziehungsweise die einzelnen Teilnehmer eines derartigen Installationsbuses werden über ausgereifte Softwaresysteme, insbesondere Engineering Tool Software Systeme (ETS = Engineering Tool Software), programmiert. Das heißt, die ETS ist die notwendige Programmiersoftware, um KNX-Installationen am Computer zu erstellen, zu parametrisieren und zu programmieren. Problematisch bei programmierten KNX-Anlagen ist die Hinterlegung der programmierten Daten beim Kunden. Teilweise werden die programmierten Daten einer KNX-Anlage eines Gebäudes leichtsinnig auf dem Laptop des Inbetriebsetzers hinterlegt, ohne beispielsweise Kopien auf einer CD anzufertigen. Das Projekt, das heißt die programmierten Daten, ist nach der Bezahlung des Inbetriebsetzers jedoch Eigentum des Besitzers der KNX-Anlage. Daher sollten normalerweise ein Ausdruck sowie eine Kopie des Anlagenprojektes beim Kunden beziehungsweise im Schaltschrank der KNX-Anlage hinterlegt sein. Dies ist aber häufig nicht der Fall. So kommt es insbesondere bei Erweiterung oder Änderung der KNX-Anlage häufig zu Schwierigkeiten, da die entsprechenden Programmierdaten der KNX-Anlage nicht vorliegen. Bei KNX-Anlagen mit verlorener Programmiersoftware muss diese sehr aufwendig rekonstruiert werden.
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Daher ist es Aufgabe der Erfindung, eine einfache und sichere Speicherung der programmierten Daten einer KNX-Anlage zu gewährleisten. Insbesondere sollen die programmierten Daten einer KNX-Anlage der KNX-Anlage direkt zugeordnet und dadurch für einen Nutzer leicht zugänglich sein.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein elektrisches/elektronisches Installationsgerät mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 sowie durch einen Installationsbus eines Gebäudeinstallationssystems mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 9 gelöst. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der Beschreibung. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen elektrischen/elektronischen Installationsgerät beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Installationsbus, und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird beziehungsweise werden kann.
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Gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein elektrisches/elektronisches Installationsgerät mit einem Busankoppler zur Ankopplung an einen Installationsbus eines Gebäudeinstallationssystems, wobei das Installationsgerät eine Speichereinrichtung zur Speicherung der Installationseinstellungen einer Gebäudeinstallation aufweist, gelöst. Dadurch, dass ein elektrisches/elektronisches Installationsgerät, das an den Installationsbus angekoppelt ist, eine Speichereinrichtung zur Speicherung der Installationseinstellung einer Gebäudeinstallation aufweist, können sämtliche Installationseinstellungen, das heißt die programmierten Daten der Anlage, insbesondere der KNX-Anlage, einfach gespeichert werden. Durch die Anordnung der Speichereinrichtung in dem elektrischen/elektronischen Installationsgerät, welches an den programmierten Installationsbus angekoppelt ist, kann das programmierte Projekt der Gebäudeinstallation, das heißt der KNX-Anlage, einfach zugeordnet werden. Das heißt, die Installationseinstellung sämtlicher Teilnehmer einer KNX-Anlage können direkt aus der Programmiersoftware, insbesondere der Engineering Tool Software, in die Speichereinrichtung des an den Installationsbus angekoppelten elektrischen/elektronischen Installationsgerätes abgelegt werden. Vorteilhaft ist es dabei, wenn zu jedem abgelegten Projekt eine Legende, in der beispielsweise das Datum, die Uhrzeit, die Projektbezeichnung und der Bearbeiter bezeichnet werden, hinterlegt wird. Der Installationsbus kann beispielsweise ein Feldbus, wie der Local Operating Network (LON), sein, der vorwiegend in der Gebäudeautomatisierung eingesetzt wird. Das Gebäudeinstallationssystem kann ein universelles Gebäudeautomationssystem, wie das Local Control Network (LCN), sein, welches vorwiegend in Wohn- und Zweckbauten zum Einsatz kommt.
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Ein derart ausgebildetes elektrisches/elektronisches Installationsgerät ist Teil der Gebäudeinstallation und ermöglicht daher eine besonders einfache Speicherung der Installationseinstellung der Gebäudeinstallation. Die in der Engineering Tool Software eingegebenen Daten können direkt über den Installationsbus in die Speichereinrichtung des elektrischen/elektronischen Installationsgerätes abgelegt werden. Bei einer späteren Änderung der Installationseinstellung der Gebäudeinstallation, das heißt der KNX-Anlage, kann unmittelbar auf die abgespeicherten Installationseinstellungen zu rückgegriffen werden und die geänderten Installationseinstellungen können wieder neu gespeichert werden. Dadurch, dass die Speichereinrichtung in einem elektrischen/elektronischen Installationsgerät vorgesehen ist, kann diese als normaler Baustein innerhalb eines Anlagenschrankes an den Installationsbus installiert beziehungsweise angekoppelt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei dem elektrischen/elektronischen Installationsgerät vorgesehen sein, dass das Installationsgerät eine Authentifizierungseinheit zum authentifizierten Zugriff auf die in der Speichereinrichtung gespeicherten Installationseinstellungen der Gebäudeinstallation aufweist. Hierdurch ist gewährleistet, dass nur berechtigte Inbetriebsetzer beziehungsweise berechtigte Personen Zugriff auf die Installationseinstellung der Gebäudeinstallation haben. Die Authentifizierung kann beispielsweise durch ein Passwort erfolgen.
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Ferner ist ein elektrisches/elektronisches Installationsgerät bevorzugt, bei dem die Speichereinrichtung eine Speicherkapazität zum Speichern der Installationseinstellungen von 10.000 oder mehr an den Installationsbus angeschlossenen Installationsgeräten aufweist. Hierdurch ist sichergestellt, dass auch komplexe Gebäudeinstallationen durch das elektrische/elektronische Installationsgerät gespeichert werden können.
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Besonders bevorzugt ist ein elektrisches/elektronisches Installationsgerät, das zusätzlich eine eindeutige IP-Adresse zur Ansteuerung über den Installationsbus aufweist. Die Engineering Tool Software verbindet sich zur Programmierung des elektrischen/elektronischen Installationsgerätes mit der IP-Adresse, die auch als physikalische Adresse bezeichnet wird, des Installationsgerätes, um das Installationsgerät in der Linie des Installationsbusses zu programmieren.
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Das elektrische/elektronische Installationsgerät kann verschiedenartig ausgebildet sein. Das bedeutet, das Gehäuse des elektrischen/elektronischen Installationsgerätes kann verschiedene Abmaße, insbesondere Breiten, aufweisen. Bevorzugt weist das elektrische/elektronische Installationsgerät jedoch die Breite einer halben, einer oder zweier Teilungseinheit(en) eines normierten Reiheneinbaugerätes auf, wobei eine Teilungseinheit eine Breite von 18 mm aufweist. Dies bedeutet, dass das elektrische/elektronische Installationsgerät vorteilhafterweise eine Breite von 9 mm, 18 mm oder 36 mm aufweist. Dies ermöglicht den einfachen Einbau des elektrischen/elektronischen Installationsgerätes in einem Schaltschrank der KNX-Anlage, insbesondere genauso, wie die üblichen Reiheneinbaugeräte beziehungsweise Installationsgeräte. Selbstverständlich sind auch andere Breiten des elektrischen/elektronischen Installationsgerätes möglich. Das elektrische/elektronische Installationsgerät kann auch als Unter-Putz-Variante ausgeführt sein. Bei einer derartigen Ausführungsvariante dient das elektrische/elektronische Installationsgerät insbesondere zum Einsatz in einem Schalter, einer Steckdose oder einem Raumbediengerät. Ferner kann das elektrische/elektronische Installationsgerät als Platine ausgebildet sein und in ein Touch-Panel oder einen Kleincomputer mit Anschluss an das jeweilige Bussystem eingebaut sein. Insbesondere kann das elektrische/elektronische Installationsgerät ein Busgerät zum Bedienen und Beobachten von KNX oder LON oder LCN Geräten sein. In einer weiteren Ausführungsvariante kann das elektrische/elektronische Installationsgerät auch ein Aufputz-Gerät mit einer Gehäusebauform aus Kunststoff oder Metall mit integrierten Busankoppler oder Bus Transceiver Modul oder Transceiver Modul Plus sein. Insbesondere kann das elektrische/elektronische Installationsgerät in ein Schnell-Montage-System von KNX oder LON oder LCN Geräten eingebaut beziehungsweise eingesteckt sein. Derartige Installationsgeräte sind auf Hutschienen, in Aufputz- oder Unterputzverteilern oder Raumverteilerboxen steckbar.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei dem elektrischen/elektronischen Installationsgerät vorgesehen sein, dass die Speichereinrichtung zur automatischen Speicherung der Installationseinstellung der Gebäudeinstallation aus der Engineering Tool Software ausgebildet ist. Hierdurch ist sichergestellt, dass bereits während der Programmierung beziehungsweise direkt nach der Programmierung der Gebäudeinstallation durch die Engineering Tool Software eine Speicherung der Installationseinstellungen in die Speichereinrichtung des elektrischen/elektronischen Installationsgerätes erfolgt.
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Bevorzugt ist ferner ein elektrisches/elektronisches Installationsgerät, bei dem die Speichereinrichtung in einer USB-Schnittstelle oder in einer Netzwerkschnittstelle des Installationsgerätes integriert ist. Eine derartige USB-Schnittstelle oder Netzwerkschnittstelle ist eine Schnittstelle, die einem Computer oder einer Netzwerkkomponente den Zugang zu einem Rechnernetz ermöglicht. Eine typische Netzwerkschnittstelle für Computer ist eine der Varianten des Ethernet-Standards. Diese bietet einen Netzwerkanschluss, meist in Form einer RJ-45-Buchse, an die ein Twisted-Pare-Kabel angeschlossen wird. Ein Anschluss für Lichtwellenleiter ist über die Netzwerkschnittstelle ebenfalls möglich. Weit verbreitet sind ferner auch drahtlose Netzwerkschnittstellen zu einem WLAN. Die USB-Schnittstelle beziehungsweise Netzwerkschnittstelle ermöglicht die Kommunikation zwischen einem Computer und der KNX-Anlage. Vorzugsweise kann eine LED vorgesehen sein, die eine Datenübertragung zwischen dem Computer und der KNX-Anlage anzeigt. Vorteil bei einer USB-Schnittstelle ist, dass diese einfach an den Installationsbus angeschlossen werden kann. Die USB-Schnittstelle beziehungsweise Netzwerkschnittstelle wird in der Regel automatisch von dem Computer-Betriebssystem erkannt und installiert. Der Anschluss der USB-Schnittstelle beziehungsweise der Netzwerkschnittstelle an den Installationsbus erfolgt vorzugsweise über einen Busankoppler beziehungsweise eine Busanschlussklemme. Beispielsweise kann das elektrische/elektronische Installationsgerät auf einen Busankoppler, ein Bus Transceiver Modul oder einen Transceiver Modul Plus aufgesteckt sein.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei dem elektrischen/elektronischen Installationsgerät vorgesehen sein, dass die Speichereinrichtung als Flash-Speicher ausgebildet ist. Ein Flash-Speicher ist ein Speicherbaustein, der Daten auch ohne ständige Stromversorgung dauerhaft speichern kann. Daher macht es nichts, wenn ein Flash-Speicher von einer Stromquelle getrennt wird. Der Speicherinhalt bleibt erhalten. Der Flash-Speicher besteht meistens nur aus einem elektronischen Baustein, einem sogenannten EEPROM (EEPROM = Electrically Erasable Programmable Read Only Memory). Derartige Flash-Speicher weisen gegenüber anderen Speicherarten einige Vorteile auf. Zum einen bleiben die gespeicherten Daten auch ohne ständige Spannungsversorgung erhalten. Im Betrieb benötigen Flash-Speicher nur einen sehr geringen Stromverbrauch. Flash-Speicher sind unempfindlich gegenüber Erschütterungen und magnetischen Feldern, wodurch sie eine lange Lebensdauer aufweisen. Das Auslesen des Flash-Speichers funktioniert ebenfalls sehr einfach. Ferner erzeugen Flash-Speicher fast keine Wärme im Betrieb und erfordern nur geringe Ausmaße.
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Gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch einen Installationsbus eines Gebäudeinstallationssystems, aufweisend eine Vielzahl von über Busankopplern an den Installationsbus angekoppelten Installationsgeräten sowie wenigstens eine Netzwerkschnittstelle zur Kommunikation des Gebäudeinstallationssystems mit einer Rechnereinheit, wobei zumindest eine Netzwerkschnittstelle eine Speichereinrichtung zur Speicherung der Installationseinstellungen einer Gebäudeinstallation aufweist, gelöst. Ein derartiger Installationsbus eines Gebäudeinstallationssystems ermöglicht die einfache Speicherung der Installationseinstellungen der Gebäudeinstallation. Insbesondere bleiben die Installationseinstellungen der Gebäudeinstallation dem Installationsbus zugeordnet und sind nicht auf einem externen Speichermedium abgelegt. Bevorzugt ist die zunächst eine Netzwerkschnittstelle als eine USB-Schnittstelle ausgebildet.
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Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch einen Installationsbus eines Gebäudeinstallationssystems, aufweisend eine Vielzahl von über Busankoppler an den Installationsbus angekoppelten Installationsgeräten sowie wenigstens eine Netzwerkschnittstelle zur Kommunikation des Gebäudeinstallationssystems mit einer Rechnereinheit, wobei der Installationsbus ein elektrisches/elektronisches Installationsgerät gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung aufweist, gelöst. Ein derartiger Installationsbus eines Gebäudeinstallationssystems ermöglicht, dass die über eine Engineering Tool Software programmierten Installationseinstellungen dauerhaft dem Installationsbus zugeordnet sind. Das elektrische/elektronische Installationsgerät, das eine Speichereinrichtung zur Speicherung der Installationseinstellungen der Gebäudeinstallation aufweist, kann wie jedes andere Installationsgerät der KNX-Anlage in einem KNX-Schaltschrank an den Installationsbus angeschlossen werden. Hierdurch sind die gespeicherten Installationsdaten dauerhaft der KNX-Anlage zugeordnet. Bei Änderungen oder Erweiterungen der KNX-Anlage kann der Kunde jederzeit auf die programmierten Daten zurückgreifen, da diese nicht verloren gehen können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- europäischen Standard EN50090 [0003]
- internationalen Standard ISO/IEC 14543 [0003]