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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Detektieren eines
Fehlerzustandes einer Halbleiteranordnung bzw. einer Halbleiterbauelementanordnung
und eine Halbleiteranordnung bzw. Halbleiterbauelementanordnung.
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Eine
Halbleiteranordnung umfasst wenigstens einen Halbleiterkörper (die),
in dem wenigstens ein Halbleiterbauelement integriert ist. Der Halbleiterkörper kann
wenigstens einen elektrischen Kontakt oder einen thermischen Kontakt
aufweisen, der dazu dient, den Halbleiterkörper elektrisch zu kontaktieren oder
den Halbleiterkörper
thermisch an ein Kühlelement
anzuschließen.
Der Halbleiterkörper,
und insbesondere die Kontakte, unterliegen einer Ermüdung und
einem Verschleiß,
woraus eine Unterbrechung des elektrischen oder thermischen Kontakts
resultieren kann.
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Eine
solche durch Ermüdung
hervorgerufene Unterbrechung eines elektrischen oder thermischen Kontakts
kann zu einer Beschädigung
der Halbleiteranordnung oder, was noch relevanter ist, zu einer
Beschädigung
einer Schaltung führen,
in der die Halbleiteranordnung eingesetzt ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Detektieren
von durch Ermüdung
hergerufenen Fehlerzuständen
einer Halbleiteranordnung und eine Halbleiteranordnung mit einer
Funktionalität
zur Detektion solcher durch Ermüdung
hervorgerufener Fehlerzustände
zur Verfügung zu
stellen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 und durch eine
Halbleiteranordnung gemäß Anspruch
19 gelöst.
Ausgestaltungen und Weiterbildung der Erfindung sind Gegenstand
von Unteransprüchen.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zum Detektieren
eines mechanischen Fehlerzustandes einer Halbleiteranordnung. Das
Verfahren umfasst: Das Ermitteln eines Temperaturprofils, das n
Temperaturen, mit n ≤ 2,
umfasst, durch Ermitteln der Temperatur an n unterschiedlichen Positionen
der Halbleiteranordnung; Auswerten des Temperaturprofils durch Ermitteln
der Beziehung von wenigstens zwei der n Temperaturen des Temperaturprofils;
Ermitteln des Vorhandenseins des Fehlerzustandes abhängig von
dem Ergebnis der Auswertung des Temperaturprofils.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Halbleiteranordnung,
die aufweist: n Temperatursensoren, mit n ≤ 2, die an n unterschiedlichen
Positionen der Halbleiteranordnung angeordnet sind und die Temperatursignale
zur Verfügung
stellen, die ein Temperaturprofil mit n Temperaturen repräsentieren;
eine Auswerteschaltung, die an die Temperatursensoren angeschlossen
ist und die dazu ausgebildet ist, eine Beziehung von wenigstens
zwei der n Temperaturen des Temperaturprofils auszuwerten und die
ein Zustandssignal abhängig
von dem Ergebnis der Auswertung des Temperaturprofils erzeugt, das
einen Normalzustand oder einen mechanischen Fehlerzustand anzeigt.
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Die
Positionen, an denen die wenigstens zwei Temperaturen ermittelt
werden bzw. an denen die Temperatursensoren angeordnet sind, sind
insbesondere so gewählt,
dass sich das gegenseitige Verhältnis
der Temperaturen an diesen Positionen ändert, wenn die Halbleiteranordnung
vom Normalzustand in den Fehlerzustand übergeht. Das gegenseitige Verhältnis dieser
Temperatur kann beispielsweise durch die Differenz zwischen den
Temperaturen repräsentiert
sein. Diese wenigstens zwei Positionen sind beispielsweise so gewählt, dass
sie im Normalzustand gleiche oder annähernd gleiche Temperaturen
besitzen, und dass bei Auftreten eines Fehlerzustandes sich die
Temperatur an einer Position gegenüber der Temperatur an der anderen
Position erhöht.
Diese wenigstens zwei Positionen können auch so gewählt werden,
dass sich deren Temperaturen im Normalzustand unterscheiden und
sich im Fehlerzustand aneinander angleichen.
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Das
Verfahren eignet sich sowohl zur Detektion der Uhterbrechung thermischer
Kontakte als auch zur Detektion der Unterbrechung elektrischer Kontakte,
wobei letzterem die Überlegung
zugrunde liegt, dass elektrische Kontakte üblicherweise auch eine Wärmeableitung
bewirken und damit gleichzeitig als thermische Kontakte dienen.
Eine Unterbrechung eines thermischen oder elektrischen Kontakts kann
beispielsweise dadurch detektiert werden, dass eine erste der wenigstens
zwei Position näher
an einem solchen Kontakt als eine zweite dieser Positionen angeordnet
ist, so dass im Normalbetrieb die Temperatur an der ersten Position
niedriger als an der zweiten Position ist, wohingegen sich diese
Temperaturen im Fehlerfall, d. h. bei Unterbrechen des thermischen
Kontakts, aneinander angleichen. Die wenigstens zwei Positionen
können
auch jeweils in der Nähe
unterschiedlicher thermischer Kontakte angeordnet sein, so dass
sie im Normalbetriebszustand gleiche oder annähernd gleiche Temperaturen
besitzen, wohingegen sich diese Temperaturen im Fehlerfall, d. h.
bei Unterbrechen des thermischen Kontakts, voneinander unterscheiden.
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Beispiels
werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
und die nachfolgende Beschreibung erläutert. Die Zeichnungen dienen
dazu, das Grundprinzip zu erläutern,
so dass lediglich die Merkmale, die zur Erläuterung des Grundprinzips notwendig
sind, dargestellt sind. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen, sofern
nichts anderes angegeben ist, gleiche Merkmale mit gleicher Bedeutung.
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1 veranschaulicht eine Halbleiteranordnung,
die Temperatursensoren und eine an die Temperatursensoren gekoppelte
Auswerteschaltung aufweist.
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2 zeigt
ein Flussdiagramm, das ein Verfahren zum Detektieren eines Fehlerzustandes
veranschaulicht.
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3 veranschaulicht die Temperaturen der unterschiedlichen
Temperatursensoren in einem Normalzustand (3A) und
in einem Fehlerzustand (3B) für ein erstes
Ausführungsbeispiel
einer Halbleiteranordnung.
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4 veranschaulicht die Temperaturen der unterschiedlichen
Temperatursensoren in einem Normalzustand (4A) und
in einem Fehlerzustand (4B) für ein zweites
Beispiel einer Halbleiteranordnung.
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5 veranschaulicht eine Halbleiteranordnung,
die elektrische Kontakte und in der Nähe der elektrischen Kontakte
angeordnete Temperatursensoren aufweist und die weitere Temperatursensoren beabstandet
zu den elektrischen Kontakten aufweist.
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6 veranschaulicht
die Temperaturverteilung entlang einer Kurve in der Halbleiteranordnung gemäß 5 in einem Normalzustand.
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7 veranschaulicht
die Halbleiteranordnung gemäß 5 bei einem mechanischen Fehlerzustand,
bei dem ein elektrischer Kontakt unterbrochen ist.
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8 veranschaulicht
die Temperaturverteilung entlang einer Kurve in der Halbleiteranordnung gemäß 7.
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9 veranschaulicht
ein weiteres Beispiel einer Halbleiteranordnung, die elektrische
Kontakte und Temperatursensoren aufweist.
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10 veranschaulicht
ein weiteres Beispiel einer Halbleiteranordnung, die elektrische
Kontakte und Temperatursensoren aufweist.
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11 veranschaulicht
ein Beispiel einer Halbleiteranordnung, die einen thermischen Kontakt und
eine in der Nähe
des thermischen Kontakts angeordnete Temperatursensoranordnung aufweist.
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12 veranschaulicht
ein weiteres Beispiel einer Halbleiteranordnung.
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13 veranschaulicht
ein erstes Beispiel der Auswerteschaltung.
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14 veranschaulicht
ein Zeitdiagramm eines Temperaturmesssignals der Auswerteschaltung gemäß 13.
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15 veranschaulicht
ein zweites Beispiel der Auswerteschaltung.
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16 veranschaulicht die Funktionsweise der
Auswerteschaltung gemäß 15.
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17 veranschaulicht
ein drittes Beispiel der Auswerteschaltung.
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18 veranschaulicht
ein viertes Beispiel der Auswerteschaltung.
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19 veranschaulicht
die Funktionsweise der Auswerteschaltung gemäß 18.
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20 veranschaulicht
ein fünftes
Beispiel der Auswerteschaltung.
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21 veranschaulicht die Funktionsweise der
Auswerteschaltung gemäß 20 in
einem Normalzustand.
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22 veranschaulicht
die Funktionsweise der Auswerteschaltung gemäß 20 in
einem Fehlerzustand.
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Die 1A und 1B zeigen
schematisch eine Halbleiteranordnung, die einen Halbleiterkörper (englisch:
die) 100 aufweist. Der Halbleiterkörper 100 umfasst eine
erste Seite 101, die nachfolgend auch als Vorderseite bezeichnet
wird, und eine zweite Seite 102, die nachfolgend auch als
Rückseite
bezeichnet wird. 1A zeigt einen vertikalen Querschnitt durch
den Halbleiterkörper 100,
d. h. einen Querschnitt in einer Richtung senkrecht zu der Vorderseite 101 und
der Rückseite 102 verlaufenden
Querschnittsebene. 1B zeigt eine Draufsicht auf
die Vorderseite 101 des Halbleiterkörpers 100.
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Die
Halbleiteranordnung kann einen Fehlerzustand und einen Normalzustand
annehmen. Verfahrensschritte zum Detektieren des Fehlerzustandes
werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die 1 und 2 erläutert, wobei 2 ein
Flussdiagramm zur Veranschaulichung verschiedener Verfahrensschritte
zeigt.
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Bezugnehmend
auf 2 wird in einem ersten Verfahrensschritt 201 ein
Temperaturprofil erhalten. Das Temperaturprofil umfasst n Temperaturen, mit
n ≤ 2, die
durch Ermitteln der Temperaturen an n unterschiedlichen Positionen
der Halbleiteranordnung erhalten werden. In den 1A und 1B
sind
P11, P21 die wenigstens zwei unterschiedlichen Positionen der Halbleiteranordnung,
an denen die Temperaturen zum Erhalten des Temperaturprofils ermittelt
werden. Diese Temperaturen werden unter Verwendung von Temperatursensoren 11, 12 ermittelt,
die in den 1A und 1B schematisch
dargestellt sind.
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Die
Temperatursensoren 11, 21 können beliebige Temperatursensoren
sein, die dazu ausgebildet sind, die Temperatur an einer gegebenen
Position der Halbleiteranordnung zu messen und ein Temperatursignal
zu erzeugen, das von dieser Temperatur abhängig ist. Solche Temperatursensoren
sind – ohne
jedoch darauf beschränkt
zu sein – beispielsweise
Dioden, Bipolartransistoren oder temperaturabhängige Widerstände. Diese
Bauelemente haben elektrische Eigenschaften, die von der Temperatur abhängig sind
und die daher geeignet sind, elektrische Temperaturmesssignale zur
Verfügung
zu stellen, die von der Temperatur abhängig sind. Dioden besitzen,
wenn sie mit einem konstanten Strom beaufschlagt werden, eine Flussspannung,
die von der Temperatur abhängig
ist, wobei die Spannung mit abnehmender Temperatur zunimmt. Außerdem besitzen
Dioden, wenn sie mit einer konstanten Sperrspannung beaufschlagt
werden, einen Leckstrom oder Rückwärtsstrom,
der von der Temperatur abhängig
ist. Daher kann entweder die Flussspannung oder der Rückwärtsstrom
von Dioden als elektrisches temperaturabhängiges Signal genutzt werden.
Während
Dioden nur einen integrierten pn-Übergang besitzen, haben Bipolartransistoren
zwei pn-Übergänge, wobei
einer dieser pn-Übergänge als
Temperatursensor verwendet werden kann. Entweder die Flussspannung
oder der Rückwärtsstrom
dieses pn-Übergangs
kann als Temperatursensor genutzt werden. Temperaturabhängige Widerstände sind
Widerstände
mit einem ohmschen Widerstandswert, der von der Temperatur abhängig ist.
Abhängig
von der Art des Widerstands, kann der Widerstandswert mit ansteigender
Temperatur ansteigen (PTC-Widerstände) oder kann mit ansteigender
Temperatur absinken (NTC-Widerstände).
Wenn ein temperaturabhängiger
Widerstand als Temperatursensor verwendet wird, kann dieser Widerstand
mit einem konstanten Strom beaufschlagt werden und die Spannung über dem
Widerstand kann als elektrisches Strommesssignal verwendet werden.
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Das
Verfahren zum Detektieren eines mechanischen Fehlerzustandes umfasst
außerdem
das Auswertendes Temperaturprofils durch Auswerten der Beziehung
von wenigstens zwei der n Temperaturen des Temperaturprofils, und
das Detektieren des Vorhandenseins eines Fehlerzustandes abhängig von
dem Ergebnis der Auswertung des Temperaturprofils.
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Das
für die
Halbleiteranordnung erhaltene Temperaturprofil enthält eine
Information über
die absoluten Temperaturen der Halbleiteranordnung an n unterschiedlichen
Positionen, und enthält
außerdem eine
Information über
die Beziehung zwischen dem n einzelnen Temperaturen. Das nachfolgend
beschriebene Verfahren nutzt die Tatsache, dass diese Beziehung
zwischen den n unterschiedlichen Temperaturen für den Normalzustand und für den Fehlerzustand
der Halbleiteranordnung unterschiedlich ist, d. h. dass sich die
gegenseitige Beziehung zwischen wenigstens zwei Temperaturen des
Temperaturprofils beim Übergang
der Halbleiteranordnung vom Normalzustand in den Fehlerzustand ändert.
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Gemäß einem
ersten Beispiel umfasst das Ermitteln des Temperaturprofils das
Ermitteln der Temperaturen an Positionen einer ersten Gruppe von Positionen
und das Ermitteln der Temperaturen an Positionen einer zweiten Gruppe
von Positionen, wobei jede dieser ersten und zweiten Gruppen wenigstens
eine Position umfasst, und wobei diese Gruppen so gewählt sind,
dass im Normalzustand die Temperaturen an Positionen der ersten
Gruppe von den Temperaturen an Positionen der zweiten Gruppe verschieden
sind.
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3A veranschaulicht
ein Beispiel eines im Normalzustand erhaltenen Temperaturprofils.
In diesem Beispiel ist die erste Position P11 eine Position der
ersten Gruppe und die zweite Position P21 ist eine Position der
zweiten Gruppe. T11 und T21 bezeichnen die Temperaturen an der ersten
und zweiten Position P11, P21. In diesem Beispiel sind die Positionen
der ersten Gruppe der Halbleiteranordnung ”kühlere” Positionen, während die
Positionen der zweiten Gruppe ”wärmere” Positionen
der Halbleiteranordnung sind, wenn sich die Halbleiteranordnung im
Normalzustand befindet. ”Kühlere” Positionen sind
Positionen die eine niedrigere Temperatur besitzen im Vergleich
zu ”wärmeren” Positionen,
die eine höhere
Temperatur besitzen.
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Im
Fehlerzustand nähert
sich die Temperatur T21 an der zweiten Position P21 der Temperatur
T11 an der ersten Position P11 an. Dies ist in 3B dargestellt,
die das Temperaturprofil im Fehlerzustand zeigt. In diesem Beispiel,
bei dem die Temperaturen der ersten und zweiten Gruppe im Normalzustand unterschiedlich
sind, kann das Auswerten des Temperaturprofils ein Berechnen der
Differenz zwischen einer der Temperaturen T11 der ersten Gruppe
und einer der Temperaturen T21 der zweiten Gruppe umfassen. In diesem
Fall wird beispielsweise das Vorhandensein eines Fehlerzustandes
detektiert, wenn diese Differenz oder wenn ein Absolutwert dieser
Differenz geringer ist als ein vorgegebener Differenzwert. In anderen
Worten der Fehlerzustand (fault state, FS) liegt vor (is true, T)
wenn gilt: |T21 – T11| < REF1 (1),
wobei REF1
der Referenzwert ist.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel
ist der Referenzwert REF1 abhängig
von wenigstens einer der Temperaturen des Temperaturprofils. Hierdurch
wird berücksichtigt,
dass der Absolutwert dieser Temperaturen im Normalzustand die Differenz
zwischen diesen Temperaturen beeinflussen kann. Diese Differenz
kann beispielsweise mit abnehmenden Absoluttemperaturen an diesen
zwei Positionen P11, P21 abnehmen. Der Referenzwert REF1 nimmt daher beispielsweise
mit abnehmendem Absolutwert wenigstens einer der Temperaturen des
Temperaturprofils ab.
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Anstelle
die Differenz zwischen den wenigstens zwei Temperaturen auszuwerten,
um deren Beziehung zu ermitteln, kann die Beziehung zwischen diesen
Temperaturen indirekt dadurch ermittelt werden, dass die Beziehung
dieser Temperaturen zu einem Schwellenwert ermittelt wird. Bei einem
Beispiel wird ein Fehlerzustand detektiert, wenn sowohl die Temperatur
T11 der wenigstens einen Position P11 der ersten Gruppe als auch
die Temperatur T21 der wenigstens einen Position P21 der zweiten
Gruppe jeweils oberhalb eines vorgegebenen Temperaturschwellenwertes
REF2 liegen. Dieser Temperaturschwellenwert REF2 ist so gewählt, dass
im Normalzustand die Temperaturen der kühleren Positionen der ersten
Gruppe unterhalb dieses Schwellenwertes liegen, während im
Fehlerzustand, wenn eine der Temperaturen der ersten Gruppe sich
den Temperaturen der zweiten Gruppe annähert, wenigstens eine der Temperaturen
der ersten Gruppe oberhalb des zweiten Schwellenwertes REF2 liegt.
Dieser Schwellenwert REF2 ist in den Temperaturprofilen der 3A und 3B dargestellt.
In diesem Beispiel gilt: FS = T if(T11 > REF2 and T21 > REF2) (2).
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Ein
Fehlerzustand liegt also vor, wenn sowohl die erste Temperatur T11
als auch die zweite Temperatur T21 oberhalb des zweiten Referenzwertes
liegen, während
im Normalzustand eine, nämlich in
dem Beispiel die zweite Temperatur T21 unterhalb dieses Schwellenwertes
REF2 liegt. Wie in dem zuvor erläuterten
Beispiel kann der Temperaturschwellenwert REF2 von wenigstens einer
der Temperaturen des Temperaturprofils abhängig sein, wobei dieser Schwellenwert
REF2 beispielsweise mit zunehmenden Absolutwert dieser wenigstens
einen Temperatur zunimmt.
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Bezugnehmend
auf die vorangehende Erläuterung
ist ein Temperaturprofil mit zwei Temperaturen, die an zwei unterschiedlichen
Positionen der Halbleiteranordnung gemessen wurden, ausreichend zum
Detektieren des Fehlerzustandes. Allerdings sind die ersten und
zweiten Gruppen von Positionen nicht darauf beschränkt, lediglich
jeweils eine Position zu umfassen. Diese Gruppen von Positionen
können
vielmehr eine beliebige Anzahl von unterschiedlichen Positionen
umfassen, wobei diese Positionen so gewählt sind, dass im Normalzustand
der Halbleiteranordnung die Temperaturen an den ersten Positionen
unterhalb der Temperaturen an den zweiten Positionen liegen. In 1B sind
beispielhaft mittels gepunkteten Linien zwei zusätzliche Positionen dargestellt:
Eine zusätzliche
Position P12 der ersten Gruppe, und eine zusätzliche Position P22 der zweiten Gruppe.
Die zusätzlichen
Abschnitte der Temperaturprofile, die durch Verwenden dieser zwei
zusätzlichen
Positionen erhalten werden, sind in den 3A und 3B in
gepunkteten Linien dargestellt.
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Wenn
die zweite Gruppe mehr als eine Position umfasst, kann das Auswerten
des Temperaturprofils beinhalten: Auswerten der Differenz zwischen einer
beliebigen der Temperaturen der zweiten Gruppe und einer beliebigen
Temperatur der ersten Gruppe; oder Auswerten, ob eine beliebige
der Temperaturen der ersten Gruppe oberhalb eines vorgegebenen Schwellenwertes
liegt.
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Gemäß einem
weiteren Beispiel umfasst das Ermitteln des Temperaturprofils das
Ermitteln der Temperaturen an Positionen der ersten Gruppe von Positionen,
wobei diese erste Gruppe wenigstens zwei Positionen umfasst und
wobei die Temperaturen an diesen Positionen der ersten Gruppe innerhalb
eines vorgegebenen Temperaturbereichs liegen, wenn sich die Halbleiteranordnung
im Normalzustand befindet. Bezugnehmend auf 1B sind
die Positionen P11 und P12 Positionen dieser ersten Gruppe. 4A veranschaulicht
das Temperaturprofil, das im Normalzustand durch Ermitteln der Temperaturen T11,
T12 an diesen zwei Positionen P11, P12 erhalten wird.
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Im
Fehlerzustand, der in 4B dargestellt ist, verlässt die
Temperatur einer der Positionen, in dem Beispiel die Temperatur
T12, den vorgegebenen Temperaturbereich. Dies ist gleichbedeutend
damit, dass ein Fehlerzustand detektiert wird (FS = T), wenn der
Absolutwert der Differenz zwischen diesen zwei Temperaturen einen
Referenzwert REF3 übersteigt, d.
h.: FS = T if|T12 – T11| > REF3 (3).
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Anstelle
die Differenz zwischen den wenigstens zwei Temperaturen auszuwerten,
um deren Beziehung zu ermitteln, kann die Beziehung zwischen diesen
Temperaturen indirekt dadurch ermittelt werden, dass die Beziehung
dieser Temperaturen zu einem weiteren Schwellenwert REF4 ausgewertet wird,
wobei ein Fehlerzustand detektiert wird (FS = T), wenn eine dieser
Temperaturen den Schwellenwert übersteigt,
d. h.: FS = T if(T11 > REF4 or T12 > REF4) (4).
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Wie
in dem zuvor erläuterten
Beispiel können
der Referenzwert REF3 und der Schwellewert REF4 von dem Absolutwert
wenigstens einer der Temperaturen des Temperaturprofils abhängig sein. In
diesem Fall nimmt beispielsweise der Referenzwert REF3 mit zunehmendem
Absolutwert der Temperatur zu, und der Temperaturschwellenwert REF4 nimmt
beispielsweise mit zunehmendem Absolutwert der Temperatur zu.
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Gemäß einem
weiteren Beispiel wird der Mittelwert der Temperaturen der ersten
Gruppe berechnet, sofern die erste Gruppe mehr als zwei Positionen umfasst.
In diesem Fall wird das Vorhandensein eines Fehlerzustandes detektiert,
wenn die Differenz zwischen einer der Temperaturen und dem Mittelwert größer ist
als ein Referenzwert. Außerdem
kann auch die Standardabweichung der Temperaturen der ersten Gruppe
berechnet werden, wobei der Referenzwert von der Standardabweichung
abhängig
sein kann. Der Referenzwert ist beispielsweise größer als das
1,5-fache der Standardabweichung.
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Außer der
Beziehung zwischen Temperaturen, die an unterschiedlichen Positionen
ermittelt wurden, kann zusätzlich
der Absolutwert von einer oder von mehreren dieser Temperaturen
verwendet werden, um einen Überlastungszustand
der Halbleiteranordnung zu detektieren. Ein solcher Überlastungszustand wird
beispielsweise dann detektiert, wenn die Temperatur an wenigstens
einer der Positionen einen vorgegebenen Temperaturschwellenwert erreicht.
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Die 5A und 5B veranschaulichen eine
Draufsicht auf und einen Querschnitt durch einen Halbleiterkörper 100,
der eine Anzahl von elektrischen Kontakten 41–45 an
seiner Vorderseite 101 aufweist. Diese Kontakte sind zwischen
einem Kontaktbereich und einem Verbindungselement, das den Kontaktbereich
elektrisch kontaktiert, angeordnet. Der Kontaktbereich befindet
sich entweder unmittelbar an der Oberfläche des Halbleiterkörpers 100 oder befindet
sich an einer optionalen Metallschicht 51 (in 5B gestrichelt
dargestellt), die an der Vorderseite 101 des Halbleiterkörpers 100 angeordnet
sind. Die Kontakte 41–45 sind
beispielsweise Bonddrahtkontakte. Solche Bonddrahtkontakte sind
zwischen dem Kontaktbereich bzw. der Kontaktflüche – die in diesem Fall auch als
Bondpad bezeichnet wird – und einem
Bonddraht als Verbindungselement vorhanden. Bei einem Ausführungsbeispiel
ist ein Leistungshalbleiterbauelement, wie z. B. ein Leistungs-MOSFET,
ein Leistungs-IGBT oder ein Thyristor in dem Halbleiterkörper integriert,
wobei die elektrischen Kontakte 41–51 einen der Lastanschlüsse dieses
Leistungshalbleiterbauelements kontaktieren. Bei einem MOSFET oder
einem IGBT sind die Drain- und Sourceanschlüsse Lastanschlüsse (die
bei einem IGBT auch als Emitter- und Kollektoranschlüsse bezeichnet
werden), bei einem Thyristor sind Anoden- und Kathodenanschlüsse Lastanschlüsse. Das Leistungshalbleiterbauelement
umfasst außerdem einen
Steueranschluss, wie z. B. einen Gateanschluss in einem MOSFET oder
einem IGBT. Diese Steueranschlüsse
sind in den 5A und 5B allerdings
nicht dargestellt.
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Zu
Zwecken der Erläuterung
sei angenommen, dass ein vertikaler MOSFET in dem Halbleiterkörper 100 angeordnet
ist, wobei ein Sourceanschluss dieses MOSFET an der Vorderseite 101 und ein
Drainanschluss an der Rückseite 102 des
Halbleiterkörpers 100 angeordnet
ist. Ein Gateanschluss kann ebenfalls an der Vorderseite des Halbleiterkörpers 100 angeordnet
sein. Allerdings ist dieser Gateanschluss in den 5A und 5B nicht
dargestellt.
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In
Leistungshalbleiterbauelementen, wie beispielsweise Leistungs-MOSFETs,
werden üblicherweise
mehrere elektrische Kontakte zum Kontaktieren eines der Lastanschlüsse verwendet,
wobei diese Mehreren Lastanschlüsse
benötigt
werden, um hohe Lastströme
zu tragen, die durch solche Leistungshalbleiterbauelemente fließen können.
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Aufgrund
der hohen Temperaturen, die in Leistungshalbleiterbauelementen auftreten
können, unterliegen
diese elektrischen Kontakte 41–45 während der
Lebensdauer der Halbleiteranordnung einem Verschleiß oder einer
Ermüdung.
Ein solcher Verschleiß oder
eine solche Ermüdung
kann dazu führen,
dass sich einer der Bonddrähte
ablöst,
d. h. dass einer der elektrischen Kontakte unterbrochen wird. Die
Unterbrechung eines elektrischen Kontakts führt zu einem höheren Strom über die
anderen Kontakte, was wiederum einen Verschleiß- oder Ermüdungsprozess dieser anderen
Kontakte beschleunigt. Außerdem
kann die Unterbrechung eines Kontakts die Stromdichte in Bereichen
der anderen Kontakte erhöhen.
Dies kann zu einer unerwünschten
lokalen Erwärmung
der Halbleiteranordnung im Bereich dieser anderen Kontakte führen. Eine
solche unerwünschte
oder unkontrollierte Erwärmung
kann zu einer Beschädigung
der Halbleiteranordnung und/oder zu einer Beschädigung anderer an die Halbleiteranordnung
angeschlossener Schaltungen führen.
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Um
solche Beschädigungen
zu vermeiden, ist es wünschenswert,
einen Fehlerzustand der Halbleiteranordnung zu detektieren, bei
dem einer der elektrischen Kontakte unterbrochen ist. Ein solcher Fehlerzustand
wird nachfolgend als ”mechanischer Fehlerzustand” bezeichnet.
Jedes der zuvor erläuterten
Verfahren kann dazu verwendet werden, einen solchen mechanischen
Fehler zu detektieren, wie nachfolgend erläutert wird.
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Beispiele
von Verfahren zum Detektieren eines mechanischen Fehlerzustandes
werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die 6 bis 8 erläutert. Bei
diesen Verfahren werden die Temperaturen in der Nähe der elektrischen
Kontakte 41–45 ausgewertet.
Die erste Gruppe von Positionen oder die erste Gruppe von Sensoren
ist daher unterhalb der elektrischen Kontakte 41–45 oder
wenigstens in der Nähe
dieser elektrischen Kontakte 41–45 angeordnet. Abhängig von
den verwendeten Auswerteverfahren werden nur die Temperaturen an
den ersten Positionen ausgewertet. Optional wird eine zweite Gruppe
von Positionen, d. h. eine zweite Gruppe von Sensoren, verwendet,
und das für
die erste und zweite Gruppe von Positionen ermittelte Temperaturprofil wird
ausgewertet. Wenn eine zweite Gruppe von Positionen verwendet wird,
sind diese Positionen der zweiten Gruppe so angeordnet, dass sie
einen größeren Abstand
zu den elektrischen Kontakten 41–45 besitzen als die
Positionen der ersten Gruppe. 5 zeigt
Beispiele dieser zweiten Positionen 21–23.
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Die 5A und 6 veranschaulichen
die Temperaturverteilung in dem Halbleiterkörper 100 im Normalzustand.
In 5A veranschaulichen gestrichelte und gepunktete
Linien Isothermen; dies sind Linien, entlang derer die Temperatur
konstant ist. In dem vorliegenden Beispiel nimmt die Temperatur ausgehend
von dem Randbereich des Halbleiterkörpers 100 zu, d. h.
eine äußerste Isotherme
repräsentiert
eine niedrigste Temperatur T1, und eine innerste Isotherme repräsentiert
eine höchste
Temperatur T2. Wie in 5A dargestellt sind, sind ”kühle Punkte (cool
spots)” im
Bereich der elektrischen Kontakte 41–45 vorhanden. Dies
resultiert daraus, dass die elektrischen Kontakte nicht nur dazu
dienen, ein Verbindungselement, wie beispielsweise einen Bonddraht,
elektrisch an den Halbleiterkörper
anzuschließen,
sondern auch einen thermischen Kontakt zu dem Halbleiterkörper 100 darstellen,
wobei ein solcher thermischer Kontakt dazu dient, Wärme von dem
Halbleiterkörper 100 abzuleiten.
Diese thermischen Kontakte werden nachfolgend auch als wärmeableitende
Kontakte bezeichnet.
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Die
wärmeableitende
Eigenschaft der elektrischen Kontakte beruht beispielsweise darauf,
dass für
das Verbindungselement, wie beispielsweise den Bonddraht, oder für die elektrischen
Kontakte 41–45 üblicherweise
Materialien verwendet werden, die nicht nur einen geringen elektrischen
Widerstand besitzen, sondern die auch einen niedrigen thermischen
Widerstand besitzen. Im Normalzustand ist daher die Temperatur im
Bereich oder in der Nähe der
elektrischen und thermischen Kontakte 41–45 geringer
als in solchen Bereichen, die beabstandet zu diesen elektrischen
und thermischen Kontakten 41–45 angeordnet sind.
Im Normalzustand der Halbleiteranordnung sind die Temperaturen an
den ersten Positionen P11–P15,
die in der Nähe
der elektrischen Kontakte 41–45 angeordnet sind,
daher niedriger als an den zweiten Positionen P21–P23, die
beabstandet zu diesen elektrischen und thermischen Kontakten 41–45 angeordnet
sind.
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6 veranschaulicht
das Temperaturprofil entlang der Linien 301, 302.
diese Linien verlaufen durch die einzelnen Positionen der ersten
und zweiten Gruppe in folgender Reihenfolge: P11–P21–P12–P22–P13 (Linie 301) und P14–P23–P15 (Linie 302).
In dem vorliegenden Beispiel verlaufen die Linien 301, 302 abwechselnd durch
Positionen der ersten und zweiten Gruppe, so dass das entlang dieser
Linien ermittelte Temperaturprofil zwischen hohen Temperaturwerten
und niedrigen Temperaturwerten oszilliert.
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7 veranschaulicht
die Halbleiteranordnung gemäß 5A bei
einem Fehlerzustand, bei dem einer 42 der elektrischen
und thermischen Kontakte 41–45 unterbrochen ist.
Eine solche Unterbrechung kann aus einem durch Ermüdung bedingten Abheben
des Bonddrahts resultieren, der im Normalzustand diesen Kontakt 42 bildet.
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8 veranschaulicht
das Temperaturprofil entlang der Linie 301 für den speziellen
in 7 dargestellten Fehlerzustand. Wie anhand der
Verteilung der Isothermen in 7 ersichtlich
ist, steigt die Temperatur T12 an der Position P12, die sich unterhalb des
unterbrochenen elektrischen und thermischen Kontakts 52 befindet,
signifikant über
die Temperaturen T11, T13 an den Positionen P11, P13 der ersten Gruppe
an, die sich unterhalb intakter Kontakte 41, 43 befinden.
Die Temperatur T12 an der Position P12 des fehlerhaften Kontakts
nähert
sich den Temperaturen T21, T22 an den Positionen P21, P22 der zweiten
Gruppe an.
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Der
in 7 dargestellte Fehlerzustand kann entweder nur
durch Auswerten der Temperaturen an Positionen der ersten Gruppe
detektiert werden, oder kann durch Auswerten der Temperaturen der
ersten und zweiten Gruppe detektiert werden. Im ersten Fall können die
Temperaturen der ersten Gruppe miteinander verglichen werden, wobei
ein Fehlerzustand detektiert wird, wenn eine dieser Temperaturen
außerhalb
eines vorgegebenen Temperaturbereichs liegt. Dieser Temperaturbereich
kann durch eine beliebige der anderen Temperaturen der ersten Gruppe,
durch einen Mittelwert aller Temperaturen der ersten Gruppe oder
durch den Mittelwert wenigstens einer Untergruppe der Temperaturen
der ersten Gruppe definiert werden. Der Temperaturbereich wird beispielsweise
definiert als ein Bereich, der Temperaturwerte umfasst, die innerhalb
eines vorgegebenen Temperaturfensters um die eine der anderen Temperaturen
der ersten Gruppe, um den Mittelwert aller der Temperaturen der
ersten Gruppe, oder um den Mittelwert der Temperaturen wenigstens
einer Untergruppe der ersten Gruppe liegen.
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In
dem zweiten Fall können
die Temperaturen der ersten Gruppe mit den Temperaturen der zweiten
Gruppe verglichen werden, wobei ein Fehlerzustand detektiert wird,
wenn die Differenz zwischen einer beliebigen der Temperaturen der
ersten Gruppe und einer beliebigen der Temperaturen der zweiten Gruppe
geringer ist als ein vorgegebener Referenzwert.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass die in 5A dargestellte
Anordnung der Kontakte lediglich beispielhaft ist. Selbstverständlich kann
abhängig
von den elektrischen Anforderungen des in dem Halbleiterkörper integrierten
Halbleiterbauelements eine beliebige Anzahl elektrischer Kontakte
in einer beliebigen geeigneten Konfiguration angeordnet sein.
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9 veranschaulicht
ein weiteres Beispiel einer Halbleiteranordnung, die einen Halbleiterkörper und
eine Anzahl elektrischer Kontakte 41–44 auf einer der
Oberflächen
des Halbleiterkörpers
aufweist. In dem Beispiel gemäß 9 sind
die elektrischen Kontakte an Ecken eines imaginären Rechtecks angeordnet. Die
Positionen P11–P14
der ersten Gruppe sind unterhalb dieser elektrischen Kontakte 41–45 angeordnet.
Optional können
die Temperaturen an Positionen P21–P22– P23 einer zweiten Gruppe
ermittelt werden, wobei eine P21 dieser Positionen in dem Zentrum
des Rechtecks angeordnet ist, das durch die Positionen der ersten
Gruppe elektrischer Kontakte 41–44 definiert ist.
-
Es
sei darauf hingewiesen, dass das zuvor erläuterte Detektionsverfahren
nicht darauf beschränkt
ist, die Unterbrechung elektrischer Kontakte einer Halbleiteranordnung,
die Leistungshalbleiterbauelemente umfasst, verwendet zu werden.
Das Verfahren eignet sich vielmehr für jede Halbleiteranordnung,
das ein Halbleiterbauelement aufweist, das elektrische Leistung
in Wärme
umsetzt.
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10 zeigt
eine Draufsicht auf einen Halbleiterkörper 100, der eine
integrierte Schaltung, wie beispielsweise einen Mikrocontroller,
einen Mikroprozessor oder eine beliebige andere integrierte Schaltung,
umfasst. Der Halbleiterkörper 100 umfasst
eine Anzahl von elektrischen Kontakten 41–4n,
die entlang von Rändern
des Halbleiterkörpers 100 angeordnet
sind. Temperatursensoren 11–1n der ersten Gruppe
können
unterhalb dieser elektrischen Kontakte 41–4n angeordnet
sein.
-
Bei
einem ersten Verfahren wird nur das für die Positionen der ersten
Gruppe ermittelte Temperaturprofil ausgewertet. Bei einem zweiten
Verfahren umfasst die Detektion des Fehlerzustandes das Vergleichen
der Temperaturen der ersten Gruppe mit den im Normalzustand höheren Temperaturen
der zweiten Gruppe. In diesem Fall ist wenigstens ein Temperatursensor 21 der
zweiten Gruppe beabstandet zu diesen elektrischen Kontakten 41–4n,
wie beispielsweise nahe der Mitte des Halbleiterkörpers 100,
angeordnet.
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Außerdem ist
das hierin beschriebene Verfahren nicht darauf beschränkt, die
Unterbrechung thermischer Kontakte zu detektieren, die gleichzeitig elektrische
Kontakte sind, wie dies z. B. bei Bonddrahtkontakten der Fall ist,
sondern kann auch zur Diagnose des Zustands von ausschließlich thermischen
Kontakten verwendet werden. 11 veranschaulicht
eine Halbleiteranordnung, die einen Halbleiterkörper 100 aufweist,
dessen Rückseite 102 auf einem
Träger
befestigt ist. Der Halbleiterkörper 100 ist
an diesem Träger 62 unter
Verwendung eines Lotmaterials oder eines Klebers befestigt, das/der
zwischen der Rückseite 102 des
Halbleiterkörpers 100 und
dem Träger 62 aufgebracht
wurde. Der Träger 62 dient
dazu, Wärme
aus dem Halbleiterkörper 100 abzuleiten
und kann zusätzlich
auf einem optionalen Kühlelement 63 (gestrichelt
dargestellt) angeordnet sein. Das Lotmaterial oder der Kleber 61 bildet.
eine thermische Kontaktschicht bzw. einen thermischen Kontakt zwischen
dem Halbleiterkörper 100 und
dem Träger 62.
Der thermische Widerstand der thermischen Kontaktschicht 61 beeinflusst
die Wärmeableitung
von dem Halbleiterkörper 100 zu
dem Kühlkörper 63.
-
Die
Wärmeableiteigenschaften
der thermischen Kontaktschicht 61 können durch verschiedene Faktoren
negativ beeinflusst werden: Erstens, der thermische Kontakt kann
einer Ermüdung
oder einem Verschleiß während der
Lebensdauer des Halbleiterbauelements unterliegen, was zu Rissen
in der thermischen Kontaktschicht 61 führen kann. Diese Risse beginnen üblicherweise
an einem Ort und können
sich dann vollständig
durch die Kontaktschicht 61 ausbreiten. In Bereichen, in
denen diese Risse beginnen, ist die Wärmeableiteigenschaft der Kontaktschicht 61 reduziert,
d. h. der thermische Widerstand der Kontaktschicht 61 ist
in diesem Bereich erhöht. Zweitens
können
Fehler während
des Herstellungsprozesses auftreten, die zu einer fehlerhaften Ausrichtung
der Kontaktschicht 61 bezüglich des Halbleiterkörpers 100 führen. Diese
fehlerhaft Ausrichtung ist in 11 mittels
gepunkteten Linie dargestellt. Wenn der Halbleiterkörper 100 bezüglich der
Kontaktschicht 61 falsch ausgerichtet ist, werden Bereiche
des Halbleiterkörpers 100 nicht
durch die Kontaktschicht 61 kontaktiert, was zu einem erhöhten thermischen
Widerstand zwischen diesen Bereichen und dem Träger 62 führt. Drittens
können
Fehler während
des Herstellungsprozesses auftreten, die zu Hohlräumen oder
anderen Beschädigungen
der Kontaktschicht 61 führen
können,
wobei diese Hohlräume
oder Beschädigungen
zu einem lokal erhöhten thermischen
Widerstand der Kontaktschicht 61 führen können.
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Diese
durch Ermüdung
hervorgerufenen oder durch die Herstellung bedingten Fehler der
Kontaktschicht 61 können
durch Ermitteln eines Temperaturprofils detektiert werden, das an
den Positionen P11, P12 der ersten Gruppe ermittelte Temperaturen umfasst,
wobei diese Positionen in der Nähe
der thermischen Kontaktschicht 61 angeordnet sind. Im Normalzustand
liegen die Temperaturen dieser Positionen der ersten Gruppe innerhalb
eines vorgegebenen Temperaturbereichs. Wenn ein Fehler der Kontaktschicht 61 vorliegt,
der zu einem lokal erhöhten thermischen
Widerstand führt,
ist die Temperatur in dem Halbleiterkörper 100 im Bereich
dieses Fehlers höher
als in anderen Bereichen. Dieser Fehler kann durch Ermitteln des
Temperaturprofils an Positionen der ersten Gruppe und durch Auswerten
der Temperaturen ermittelt werden, und kann insbesondere ermittelt
werden durch Auswerten, ob die entlang der Positionen der ersten
Gruppe ermittelten einzelnen Temperaturen derart zueinander in Beziehung
stehen, dass sie innerhalb des vorgegebenen Temperaturbereichs liegen.
-
Der
Halbleiterkörper
gemäß 11 kann
ein beliebiges Halbleiterbauelement oder eine beliebige integrierte
Schaltung umfassen. Abhängig
von der Art des Halbleiterbauelements oder der integrierten Schaltung,
das/die in dem Halbleiterkörper 100 integriert
ist, kann die Rückseite 102 des
Halbleiterkörpers 100 einen
der elektrischen Kontakte des Halbleiterbauelements bzw. der elektrischen
Schaltung bilden. Dies ist beispielsweise der Fall bei vertikalen Leistungsbauelementen,
wie beispielsweise vertikalen MOSFETs, vertikalen IGBTs oder vertikalen
Thyristoren. Bei diesen Bauelementen bildet die Rückseite 102 des
Halbleiterkörpers 100 üblicherweise
einen Drain- oder Kathodenanschluss des Bauelements. In diesem Fall
besteht die Funktion der Kontaktschicht 61 nicht nur darin,
Wärme von
dem Halbleiterkörper 100 abzuleiten,
sondern auch darin, die Rückseite 102 des
Halbleiterkörpers 100 elektrisch an
den Träger 62 anzuschließen. In
diesem Fall ist der Träger 62 beispielsweise
ein Leiterrahmen (Leadframe).
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Bei
einem anderen Beispiel umfasst die in 11 dargestellte
Anordnung einen Halbleiterkörper 100 als
einen ersten Halbleiterkörper
und einen zweiten Halbleiterkörper
als Träger 62.
Bei diesem Beispiel kann der zweite Halbleiterkörper 62 ein Halbleiterbauelement,
wie beispielsweise einen MOSFET, einen IGBT oder einen Thyristor
umfassen, und der erste Halbleiterkörper 100 kann eine Steuerschaltung
zum Steuern des Leistungshalbleiterbauelements umfassen. In diesem
Fall kann eine thermisch leitende Schicht zwischen dem Leistungshalbleiterbauelement 62 und
dem Halbleiterkörper 100,
der die Steuerschaltung aufweist, angeordnet sein. Unter Verwendung
eines der zuvor erläuterten Verfahren
können
mechanische Fehler der thermisch leitenden Schicht 61 ebenso
detektiert werden wie mechanische Fehler der elektrischen Verbindungen zwischen
der Steuerschaltung 62 und dem Leistungshalbleiterbauelement 100.
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Die
hierin beschriebenen Verfahren erlauben nicht nur die Unterbrechung
von elektrischen Kontakten und/oder die Ermüdung von thermischen Kontakte
zu detektieren, sondern erlauben auch die Unterbrechung elektrischer
Kontakte an Positionen beabstandet zu dem Halbleiterkörper 100 zu
detektieren. Dies wird nachfolgend unter Bezugnahme auf 12 erläutert. 12 veranschaulicht
eine Halbleiteranordnung mit einem Halbleiterkörper 100. Der Halbleiterkörper 100 besitzt
eine Rückseite,
die an einem Träger 62,
wie beispielsweise einem Leadframe befestigt ist. Der Halbleiterkörper 100 und
der Träger 62 sind
von einem Gehäuse
(Package) 63 umgeben. Innerhalb des Gehäuses bilden Bonddrähte 51, 52 elektrische
Kontakte mit Kontaktbereichen an der Vorderseite 101 des
Halbleiterkörpers.
Diese Bonddrähte 61, 62 sind
mit Anschlussbeinen 64, 65 verbunden, die sich
in das Gehäuse 63 hineinerstrecken und
die dazu dienen, die Halbleiteranordnung auf einer Leiterplatte
zu montieren. Diese Beine 64, 65 sind beispielsweise
unter Verwendung eines elektrisch leitenden Klebers oder Lotmaterials
an der Leiterplatte 68 befestigt. Bonddrähte 51, 52,
die den Halbleiterkörper 100 an
Kontakten 41, 42 kontaktieren, Beine 64, 65 und
Lotmaterial- oder Kleberflecken 66, 67 bilden
gemeinsam elektrische Kontakte zu dem Halbleiterkörper 100.
Eine Unterbrechung eines dieser elektrischen Kontakte an einem beliebigen Punkt
kann zu einer lokal erhöhten
Temperatur des Halbleiterkörpers 100 in
dem Bereich, in dem der elektrische Kontakt den Halbleiterkörper 100 kontaktiert,
führen.
Zu Zwecken der Erläuterung
sei angenommen, dass der erste elektrische Kontakt außerhalb
des Gehäuses 63 unterbrochen
ist, und zwar beispielsweise aufgrund eines Risses in den Lotmaterial-
oder Kleberflecken 66, der aus einem Abheben des Beins 64 von
der Leiterplatte 68 resultiert. Diese Unterbrechung reduziert
die Wärmeableitung über den
elektrischen Anschluss, was zu einer erhöhten Temperatur im Bereich
des elektrischen Kontakts 61 führt. Ein solcher Fehler kann
durch die gleichen Methoden detektiert werden, wie sie anhand der 5 bis 8 erläutert wurden.
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Die
zuvor beschriebenen Verfahrenschritte zum Auswerten des Temperaturprofils
können
unter Verwendung einer Detektorschaltung, die in 1 in gestrichelten
Linien dargestellt ist, durchgeführt
werden. Die Detektorschaltung 30 ist an die einzelnen Temperatursensoren
gekoppelt, die die Temperatur an den unterschiedlichen Positionen
zum Ermitteln des Temperaturprofils messen. Gemäß einem Beispiel stellt die
Detektorschaltung 30 ein Statussignal zur Verfügung, das
einen ersten oder einen zweiten Signalpegel annimmt, der nachfolgend
auch als Fehlerzustandspegel und Normalzustandspegel bezeichnet
wird, und zwar abhängig
vom Zustand der Halbleiteranordnung. Die Detektorschaltung 30 kann
in dem Halbleiterkörper 100 integriert
sein. In diesem Fall wird für
das Bereitstellen nur eines ”digitalen” Statussignals
S30 anstelle des Bereitstellens unterschiedlicher Temperaturwerte,
die ”außerhalb” des Halbleiterkörpers ausgewertet
werden, lediglich einen zusätzlichen
Anschluss oder Pin an der Halbleiteranordnung im Vergleich zu solchen
Halbleiteranordnungen, die nicht die zuvor erläuterte Funktion zur Detektion
eines mechanischen Fehlers besitzen, benötigt. Außerdem ist eine digitale Signalübertragung robuster
bezüglich
unterschiedlicher Offsets und ist zuverlässiger im Vergleich zu einer
analogen Signalübertragung.
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13 veranschaulicht
ein Beispiel einer Detektorschaltung 30. Zum besseren Verständnis ist in 13 außer der
Detektorschaltung 30 eine Anzahl von Temperatursensoren 11, 12, 13, 21, 22,
die an die Detektorschaltung 30 angeschlossen sind, ebenfalls
dargestellt. In dem dargestellten Beispiel sind die Temperatursensoren
Dioden, die in Flussrichtung gepolt sind. Solche in Flussrichtung
gepolte Dioden besitzen einen negativen Temperaturkoeffizienten,
d. h. die Spannung über
diesen Dioden nimmt mit ansteigender Temperatur ab. Selbstverständlich kann
jedoch auch jede andere Art von Temperatursensor verwendet werden,
wie z. B. Temperatursensoren, die einen positiven Temperaturkoeffizienten besitzen
und die daher ein Temperatursignal erzeugen, dessen Amplitude mit
ansteigernder Temperatur ansteigt.
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Die
Detektorschaltung 30 umfasst einen Multiplexer 31,
der in Reihe zu einer Stromquelle 32 zwischen einen Anschluss
für ein
erstes Versorgungspotential V+ und die Temperatursensoren geschaltet
ist, wobei die Temperatursensoren zwischen den Multiplexer 31 und
ein zweites Versorgungspotential geschaltet sind. Das zweite Versorgungspotential
ist beispielsweise Massepotential. Dem Multiplexer 31 ist
ein Steuersignal S31 zugeführt.
Der Multiplexer ist dazu ausgebildet, selektiv einen der Temperatursensoren
an die Stromquelle 32 anzuschießen. Die Stromquelle 32 treibt über den
Multiplexer 31 einen Strom I32 durch den ausgewählten Temperatursensor,
wobei dieser Strom zu einem Spannungsabfall über dem ausgewählten Temperatursensor
führt und wobei
dieser Spannungsabfall abhängig
von der Temperatur des Sensors ist. In 13 bezeichnet V31
den Spannungsabfall über
dem durch den Multiplexer 31 ausgewählten Temperatursensor. In
dem dargestellten Beispiel umfasst die Spannung V31 auch den Spannungsabfall über dem
Multiplexer 31. Dieser Spannungsabfall ist allerdings konstant,
und zwar unabhängig
davon, welcher Temperatursensor ausgewählt ist, und beeinflusst daher
die Auswertung der Temperatursignale nicht negativ. Die Detektorschaltung 30 umfasst
außerdem
eine Auswerteschaltung 33, der die durch die Reihenschaltung
mit der Stromquelle 32, dem Multiplexer 31 und
den Temperatursensoren erzeugte Spannung V31 zugeführt ist.
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Das
Temperatursignal, das durch die Spannung V31 repräsentiert
ist, umfasst eine Sequenz unterschiedlicher Temperatursignale, wobei
jedes dieser Temperatursignale die Spannung über einem der Temperatursensoren
repräsentiert
und daher die durch die unterschiedlichen Temperatursensoren gemessenen
unterschiedlichen Temperaturen repräsentiert. 14 veranschaulicht
ein Beispiel des der Auswerteschaltung 33 zugeführten Temperatursignals
V31. Das Temperatursignal V31 umfasst in diesem Beispiel eine Sequenz
unterschiedlicher Temperatursignale V11, V21, V12, V22, V13, V23,
..., wobei jedes dieser Signale die Spannung über einem der Temperatursensoren
und daher die Temperatur an einer Position innerhalb der Halbleiteranordnung
repräsentiert.
Der Multiplexer 31 fragt die durch die einzelnen Temperatursensoren
bereitgestellten Temperaturinformationen zyklisch ab, wobei die
Dauer der einzelnen Temperatursignale V11, V21, ... innerhalb des
Temperatursignals V31 abhängig
ist von einem Steuersignal S31, das den Multiplexer 31 zwischen den
einzelnen Temperatursensoren umschaltet. Der Multiplexer 31 ist
beispielsweise dazu ausgebildet, zwischen den einzelnen Temperatursensoren
in einer vorgegebenen Reihenfolge umzuschalten. Die durch die einzelnen
Temperatursensoren 11, 21, 12, ... bereitgestellten
Temperaturinformationen sind dann in dem Temperatursignal V31 in
dieser vorgegebenen Reihenfolge enthalten. Die Auswerteschaltung 33 ist
dazu ausgebildet, die Temperaturinformation, die sie von den einzelnen
Temperatursensoren erhält,
gemäß einem
der zuvor erläuterten
Verfahren auszuwerten. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen,
dass die an den Multiplexer 31 angeschlossenen Temperatursensoren
entweder Temperatursensoren der ersten Gruppe und der zweiten Gruppe
oder nur Temperatursensoren der ersten Gruppe sein können. Abhängig von
der Art der Temperatursensoren, die an die Detektorschaltung 30 angeschlossen
sind, führt
die Auswerteschaltung 33 eines der zuvor erläuterten
Auswerteverfahren durch. In dem Beispiel gemäß 14 resultiert
das Temperatursignal V31 aus einem abwechselnden Abfragen der Temperatursensoren
der ersten Gruppe und der zweiten Gruppe, so dass das Temperatursignal
V31 abwechselnd niedrige und hohe Signalpegel annimmt, wenn kein
mechanischer Fehlerzustand aufgetreten ist. Hohe Signalpegel stammen
von Temperatursensoren der ersten Gruppe, die an ”kühleren” Positionen
angeordnet sind, und niedrige Signalpegel stammen von Temperatursensoren
der zweiten Gruppe, die an ”wärmeren” Positionen
angeordnet sind.
-
15.
veranschaulicht ein Beispiel einer Detektorschaltung 30,
die zusätzlich
zu der durch die einzelnen Temperatursensoren bereitgestellten Temperaturinformation
eine Startinformation oder ein Startsignal S an die Auswerteschaltung 33 liefert. Diese
Startinformation S ist eine eindeutige Information, die sich von
der durch die Temperatursensoren im Normalzustand oder im Fehlerzustand
bereitgestellten Temperaturinformationen unterscheidet. In dem Beispiel
gemäß 15 wird
die Startinformation S unter Verwendung eines Widerstands 10 erzeugt, der
parallel zu den Temperatursensoren 11, 22 zwischen
den Multiplexer 31 und das zweite Versorgungspotential
GND geschaltet ist. Der Widerstandswert dieses Widerstands 11 ist
beispielsweise so gewählt,
dass eine Spannung über
dem Widerstand 10, die aus einem durch den Widerstand 10 fließenden Strom
I32 resultiert, höher
ist als ein Spannungsabfall über
den Temperatursensoren 11–22, sofern die Temperaturen
innerhalb eines vorgegebenen Temperaturbereichs liegen. Wenn Temperatursensoren
verwendet werden, die einen negativen Temperaturkoeffizienten besitzen,
ist der Widerstand 10 so gewählt, dass der Spannungsabfall über dem
Widerstand 10 höher
ist als der Spannungsabfall über
einem beliebigen der Temperatursensoren bei einer minimalen Temperatur.
Alternativ ist der Widerstandswert des Widerstands 10 beispielsweise
so gewählt,
dass eine Spannung über
dem Widerstand 10, die aus einem durch den Widerstand 10 fließenden Strom
I32 resultiert, geringer ist als der Spannungsabfall über den Temperatursensoren 11–22 bei
einer maximalen Temperatur. Anstelle eines Widerstandes kann ein beliebiges
anderes passives Bauelement zum Erzeugen des Startsignals S verwendet
werden. Ein Beispiel eines solchen anderen passiven Bauelements ist
beispielsweise eine Zenerdiode.
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16A veranschaulicht ein Beispiel des Temperatursignals
V31, das in der Detektorschaltung 30 gemäß 15 erhalten
wird. Bei dieser Schaltung fragt der Multiplexer 32 zyklisch
den Widerstand 10 und die Temperatursensoren 11–22 ab.
V10 in 16A bezeichnet den Spannungsabfall über dem Widerstand 10,
der höher
ist als der jeweilige Spannungsabfall über den Temperatursensoren 11–22. Der
hohe Spannungsabfall über
dem Widerstand 10 markiert den Beginn eines neuen Abfragezyklus-Dieser hohe Spannungsabfall
kann unter Verwendung eines Komparators 34 ausgewertet
werden, der das Temperatursignal V31 mit einem Referenzsignal VREF-START vergleicht, wobei dieses Referenzsignal VREF-START höher ist als der jeweilige Spannungsabfall, der über einem
beliebigen der Temperatursensoren 11–22 bei einer minimalen
Temperatur auftreten kann. Die minimale Temperatur führt zu dem
höchsten
Temperatursignal, das bei Verwendung der Halbleiteranordnung auftreten
kann.
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Bei
der Detektorschaltung gemäß 15 erzeugt
der Komparator 34 das Startsignal S. Bezugnehmend auf 16C umfasst das Startsignal S einen Signalimpuls
jedes Mal dann, wenn das Temperatursignal V31 über den Referenzwert VREF-START ansteigt. Signalimpulse des Startsignals
S markieren daher den Beginn eines neuen Abfragezyklus. Die Signalinformation,
die während
der Zeitdauer zwischen zwei ”Startimpulsen” vorliegt,
ist die durch die einzelnen Temperatursensoren zur Verfügung gestellte Temperaturinformation.
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Optional
wird das Temperatursignal V31 vor-ausgewertet, bevor dieses Signal
der Auswerteschaltung 33 zugeführt wird. Diese Vor-Auswertung kann
unter Verwendung eines zweiten Komparators 35 (in 15 in
gestrichelten Linien dargestellt) durchgeführt werden, der das Temperatursignal
V31 mit einem Temperaturreferenzsignal VREF-TEMP vergleicht.
Dieses Temperaturreferenzsignal VREF-TEMP ist geringer
als das Startreferenzsignal VREF-START.
Der zweite Komparator 35 erzeugt ein Ausgangssignal D, das
einen ersten Signalpegel aufweist (einen High-Pegel in dem dargestellten
Beispiel), wenn das Temperatursignal V31 höher ist als das Referenzsignal
VREF-TEMP, und der einen zweiten Signalpegel
(einen Low-Pegel in dem dargestellten Beispiel) aufweist, wenn das
Temperatursignal V31 geringer ist als das Referenzsignal VREF-TEMP. Abhängig von der Art des verwendeten
Temperatursensors zeigt ein High-Pegel des Ausgangssignals D entweder
an, dass die durch einen der Temperatursensoren gemessene Temperatur
höher ist
als ein Temperaturschwellenwert, der durch das Referenzsignal VREF_TEMP repräsentiert ist, oder zeigt an,
dass die durch einen der Sensoren gemessene Temperatur niedriger
ist als ein Temperaturschwellenwert, der durch das Referenzsignal
VREF-TEMP repräsentiert ist. Der erste Fall
liegt vor, wenn Temperatursensoren mit einem positiven Temperaturkoeffizienten
verwendet werden und der zweite Fall liegt vor, wenn Temperatursensoren
mit einem negativen Temperaturkoeffizienten verwendet werden.
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Eine
solche Vor-Auswertung kann bei Detektionsverfahren verwendet werden,
bei denen ein Fehlerzustand lediglich durch Vergleichen der durch die
Temperatursensoren erzeugten Temperatursignale mit einem Referenzsignal
detektiert wird. 16A veranschaulicht ein Beispiel,
bei dem Temperatursensoren einer ersten Gruppe und einer zweiten
Gruppe verwendet werden, und bei dem Temperatursensoren einer ersten
und einer zweiten Gruppe abwechselnd durch den Multiplexer 31 abgefragt werden.
In diesem Fall nimmt das Temperaturdatensignal D abwechselnd einen
hohen und einen niedrigen Signalpegel zwischen zwei Startimpulsen
an, wenn sich das Halbleiterbauelement in seinem Normalzustand befindet.
Die 16A und 16B veranschaulichen
in gepunkteten Linien einen Fehlerzustand, bei dem das Temperatursignal
V12 eines der Temperatursensoren der ersten Gruppe über den Temperaturreferenzwert
VREF-TEMP ansteigt, was dazu führt, dass
das Datensignal D einen niedrigen Signalpegel annimmt.
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Wenn
eine Vor-Auswertung des Temperatursignals V31 durchgeführt wird,
ist die Auswerteschaltung 33 dazu ausgebildet, das Signalmuster
des Temperatursignals D mit einem intern in der Auswerteschaltung 33 abgespeicherten
Referenzsignalmuster zu vergleichen, wobei dieses Referenzmuster
das Signalmuster repräsentiert,
das im Normalzustand der Halbleiteranordnung erhalten wird. In dem
Beispiel gemäß 16 entspricht dieses Referenzmuster dem
Signalmuster, das für
das Signal D in durchgezogenen Linien zwischen den Startimpulsen
dargestellt ist. ein Fehlerzustand wird durch die Auswerteschaltung 33 detektiert,
wenn das Signalmuster des Temperaturdatensignals D nicht mit dem
Referenzsignalmuster übereinstimmt.
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Wie
zuvor erläutert
wurde, kann bei Verfahren, bei denen die Temperaturen der ersten
Gruppe mit einem Referenzwert verglichen werden, um einen Fehlerzustand
zu detektieren, der Referenzwert über der Zeit angepasst bzw.
adaptiert werden. 17 veranschaulicht eine Detektorschaltung 30,
bei der die Auswerteschaltung 33 das Temperaturreferenzsignal
VREF-TEMP erzeugt. Die Auswerteschaltung 33 ist beispielsweise
dazu ausgebildet, dieses Referenzsignal VREF-TEMP abhängig von
einer Anzahl von Temperaturen zu erzeugen, die durch die ersten
und/oder zweiten Temperatursensoren ermittelt werden. Wenn eine
Vor-Auswertung des Temperatursignals V31 durchgeführt wird,
wird der Auswerteschaltung 33 außer dem Temperaturinformationssignal
D auch das Temperatursignal V31 zugeführt, das eine Information über die
durch die Temperatursensoren 11–22 ermittelten absoluten
Temperaturen enthält.
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Bei
den Auswerteschaltungen 30 gemäß der 15 und 17 stellt
die Vor-Auswerteschaltung 35 eine Information dahingehend
zur Verfügung,
ob das Temperatursignal V31 höher
ist oder niedriger ist als das Referenzsignal VREF-TEMP.
Eine Information über
den Absolutwert der einzelnen Temperatursignale, die durch die Temperatursensoren 11–22 erzeugt
werden, sind in dem Temperaturdatensignal D nicht enthalten. 18 veranschaulicht
eine Detektorschaltung 30, die eine Vor-Auswerteschaltung 33 aufweist,
die ein pulseitenmoduliertes Temperaturdatensignal D erzeugt. Die
Dauer der einzelnen Impulse dieses. Datensignals D repräsentiert
eine Information über
die Absolutwerte der Temperatursignale, die durch die Temperatursensoren 11–22 erzeugt
werden. Bei dieser Detektorschaltung 30 ist das Referenzsignal
ein Sägezahnsignal,
das durch einen Sägezahngenerator 36 erzeugt
wird. Ein Beispiel eines Zeitverlaufs dieses Sägezahnsignals VREF-TEMP ist in 19 dargestellt. 19 veranschaulicht
außerdem
ein Beispiel des Temperatursignals V31, das durch den Komparator 35 mit
dem Referenzsignal VREF-TEMP verglichen
wird, und des durch den Komparator 35 erzeugten Temperaturdatensignals
D. Wie in 19 dargestellt ist, ist die
Dauer der einzelnen Impulse des Datensignals D um so länger, je
höher die Amplitude
der einzelnen Temperatursignals V11, V21, ... ist.
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Optional
kann der Widerstand 10 auch in Verbindung mit der Detektorschaltung
gemäß 18 verwendet
werden. Der hohe Spannungsabfall über dem Widerstand 10 führt zu Signalimpulsen,
die länger
sind als Signalimpulse, die aus den jeweiligen Spannungsabfällen über den
Temperatursensoren resultieren. Diese langen Signalimpulse markieren daher
jeweils den Beginn eines neuen Abfragezyklus und können in
der Auswerteschaltung 33 ausgewertet werden.
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Bei
der Detektorschaltung gemäß 18 wird
das Steuersignal S31 durch eine Schaltung 37 erzeugt, der
das Sägezahnsignal
VREF-TEMP zugeführt ist und die das Steuersignal
S31 abhängig
von dem Sägezahnsignal
erzeugt. Die Schaltung 37 ist beispielsweise dazu ausgebildet,
den Multiplexer 31 jedes Mal dann umzuschalten, wenn eine
neue Periode (ein neuer Sägezahn)
des Sägezahnsignals
beginnt.
-
Die
Detektorschaltung, die im Zusammenhang mit 18 erläutert wurde,
kann – wie
jede der anderen Detektorschaltungen 30 die zuvor erläutert wurden – vollständig in
dem Halb Leiterkörper
der Halbleiteranordnung integriert sein. Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist die Auswerteschaltung 33 nicht in dem Halbleiterkörper integriert.
Bei diesem Ausführungsbeispiel
kann die Auswerteschaltung 33 ein Mikrocontroller oder
ein Teil eines Mikrocontrollers sein, dem das Datensignal D zur
Auswertung und zum Erzeugen des Statussignals S30 zugeführt ist.
-
20 veranschaulicht
ein weiteres Beispiel einer Detektorschaltung 30. Diese
Detektorschaltung ist insbesondere geeignet zum Auswerten von Temperaturprofilen,
die in einem Normalzustand wenigsten zwei unterschiedliche Temperaturen
besitzen, wobei eine dieser Temperaturen unterhalb eines Referenzwertes
VREF-TEMP liegt und die andere dieser Temperaturen
oberhalb des Referenzwerts VREF-TEMP liegt.
In dem Beispiel gemäß 20 wird
das Temperaturprofil unter Verwendung eines Temperatursensors 21 der
zweiten Gruppe und von drei Temperatursensoren 11, 12, 13 der
ersten Gruppe erzeugt, wobei auch ein Temperatursensor der ersten
Gruppe ausreichend wäre.
Bei dieser Schaltung fragt der Multiplexer 31 zyklisch
die einzelnen Temperatursensoren derart ab, dass abwechselnd ein
Temperatursensor der ersten Gruppe und der Temperatursensor der
zweiten Gruppe abgefragt wird. Ein Beispiel eines Temperatursignals
V31, das durch Abfragen der einzelnen Temperatursensoren in der
erläuterten Weise
erhalten wird, ist in 21A dargestellt.
Dieses Temperatursignal V31 wird mit dem Referenzsignal VREF-TEMP durch den Komparator 35 verglichen.
Im Normalzustand der Halbleiteranordnung umfasst das Temperaturdatensignal
am Ausgang des Komparators 35 abwechselnd Signalimpulse
mit hohen und niedrigen Signalpegeln. Dieses Datensignal D wird integriert
oder tiefpassgefiltert, wobei ein aus dieser Integration resultierendes
Signal VD der Auswerteschaltung 33 zugeführt ist.
Zum Integrieren des Datensignals D kann ein beliebiger geeigneter
Integrierer verwendet werden. Bei dem Beispiel gemäß 20 umfasst
der Integrierer einen Kondensator 74, zwei Stromquellen 71, 72 und
einen Schalter 73. Der Schalter 73 wird durch
das Datensignal D angesteuert und verbindet abhängig von dem Datensignal D
den Kondensator 74 mit der ersten oder zweiten Stromquelle 71, 72.
Der Kondensator 34 wird geladen, wenn die erste Stromquelle 71 aktiv
ist, und der Kondensator 74 wird entladen, wenn die zweite Stromquelle 72 aktiv
ist. Die durch diese zwei Stromquellen 71, 72 bereitgestellten
Ströme
sind jeweils gleich. Im Normalzustand oszilliert das durch Integration
erhaltene Signal VD um einen konstanten
Wert. Dies ist in 21 dargestellt,
indem der Zeitverlauf des integrierten Signals VD abhängig von
dem Temperatursignal V31 dargestellt ist.
-
22 veranschaulicht
das Temperatursignal V31 bei einem Fehlerzustand, bei dem eine der ersten
Temperaturen (V11 in dem dargestellten Beispiel) unter den Referenzwert
VREF-TEMP absinkt. Als Ergebnis davon verringert
sich die Gesamtdauer, für welche
die erste Stromquelle 31 den Kondensator 34 auflädt, im Vergleich
zum Normalzustand. Das integrierte Signal VD bzw.
der Mittelwert dieses integrierten Signals VD nimmt über der
Zeit ab. In dem dargestellten Beispiel ist die Auswerteschaltung 33 dazu ausgebildet,
das integrierte Signal VD mit einem Schwellenwert
VTH zu vergleichen, und ist dazu ausgebildet,
einen Fehlerzustand zu detektieren, wenn das integrierte Signal
VD unter das Referenzsignal absinkt.
-
Abschließend sei
darauf hingewiesen, dass Merkmale, die im Zusammenhang mit einer
der Figuren erläutert
wurden, auch dann mit Merkmalen anderer Figuren kombiniert werden
können,
wenn dies zuvor nicht explizit erwähnt wurde.