DE102010024777A1 - Vorrichtung zum Steuern einer Abgasklappe - Google Patents
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- Y02T10/10—Internal combustion engine [ICE] based vehicles
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Steuern einer Abgasklappe einer Ladedrucksteuerung von turboaufgeladenen Brennkraftmaschinen, insbesondere in Kraftfahrzeugen, bei der die Abgasklappe in einer Abgasleitung, insbesondere im Gehäuse einer Turbine eines Abgasturboladers, schwenkbar angeordnet ist und den Öffnungsquerschnitt einer die Turbine umgehenden Bypassleitung abhängig vom verdichterseitigen Ladedruck steuert, wobei die Abgasklappe über eine Klappenbetätigung betätigbar ist, an der ein Aktuator angreift, der von einem Steuergerät in Abhängigkeit von Betriebsparametern der Brennkraftmaschine ansteuerbar ist. Zur Eliminierung von Klappengeräuschen wird vorgeschlagen, dass der Abgasklappe (32) bei definierten Betriebszuständen der Brennkraftmaschine unmittelbar durch den Aktuator (38, 40) generierte Schwingungen überlagerbar sind.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Steuern einer Abgasklappe einer Ladedrucksteuerung für turboaufgeladene Brennkraftmaschinen, insbesondere in Kraftfahrzeugen, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
- Eine gattungsgemäße Vorrichtung zeigt beispielsweise die
DE 10 2006 028 015 A1 , bei der wie in3 dargestellt die eine Bypassleitung steuernde Abgasklappe in das Gehäuse der Abgasturbine integriert ist und über einen elektropneumatischen Aktuator abhängig von Betriebsparametern der Brennkraftmaschine bzw. zur Regelung des verdichterseitigen Ladedruckes über einen Stellhebel und eine linear verstellbare Regelstange betätigt ist. Bedingt durch Aggregateschwingungen und/oder Abgaspulsationen können an der Abgasklappe Schwingungen auftreten, die insbesondere bei beginnendem Abheben der Abgasklappe von deren Ventilsitz in der Abgasleitung bzw. der Abgasturbine störende Geräusche verursachen können. - Aufgabe der Erfindung ist es, die Vorrichtung der gattungsgemäßen Art bei geringem baulichen und/oder fertigungstechnischen Mehraufwand derart weiterzubilden, dass durch Schwingungen an der Abgasklappe verursachte Geräusche weitestgehend vermieden sind.
- Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte und besonders zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass der Abgasklappe bei definierten Betriebszuständen der Brennkraftmaschine unmittelbar durch den Aktuator generierte Schwingungen überlagerbar sind. In einfachster Ausführung der Erfindung wird über den Aktuator quasi eine der Stellbewegung überlagerte Störschwingung eingeleitet, mittels der es gelingt, die Klappenschwingungen zu unterdrücken. Von besonderem Vorteil ist dabei, dass diese Schwingungsüberlagerung nahezu ohne Mehraufwand an den Bauteilen der Klappenbetätigung verwirklichbar ist.
- Die Überlagerung der Schwingungen kann über den gesamten Betriebsbereich der Brennkraftmaschine erfolgen; bevorzugt wird jedoch vorgeschlagen, die Schwingungsüberlagerung nur dann einzusteuern, wenn Klappengeräusche auftreten können, also insbesondere bei Beginn des Abregelvorganges zum Vermindern des Ladedruckes bzw. bei beginnendem Abheben der Abgasklappe von deren korrespondierenden Ventilsitz in der Abgasleitung.
- In vorteilhafter, weiterer Ausführung der Erfindung kann der Aktuator als ein elektrischer Linearmotor ausgebildet sein, der mit einem ansteuerbaren Schwingungsgenerator kombiniert ist. Alternativ dazu kann der Aktuator als ein elektropneumatischer Aktuator mit einem elektrischen Taktventil und einem pneumatischen Stellmotor ausgebildet sein, wobei durch Anpassung der Ansteuerfrequenz des Taktventiles auch die auftretenden Schwingungen überlagerbar sind. Insbesondere die letztere Ausführung erfordert lediglich eine softwareseitige Anpassung des elektronischen Steuergerätes, während der elektropneumatische Aktuator unverändert einsetzbar ist.
- Das Schwingungsspektrum kann hinsichtlich Frequenz und/oder Amplitude der Überlagerungsschwingungen in den relevanten Betriebszuständen der Brennkraftmaschine empirisch derart festgelegt sein, dass Schwingungen an der Abgasklappe zumindest im Wesentlichen unterdrückt sind. Es wird praktisch keine destruktive Interferenz, sondern eine Störschwingung generiert, die in vielen Fällen zufriedenstellend Klappengeräusche eliminiert.
- Alternativ und bei entsprechendem Mehraufwand kann an der Klappenbetätigung im Kraftfluss stromab des Aktuators ein Schwingungssensor angeordnet sein, der das Schwingungsspektrum der Abgasklappe erfasst und über den Aktuator gegenphasige Schwingungen (Interferenzprinzip) generiert, die den Klappenschwingungen entgegenwirken bzw. diese glätten. Klappengeräusche sind dadurch zuverlässig ausgeschlossen.
- Schließlich kann in besonders zweckmäßiger Weise der Schwingungssensor an dem Stellhebel der Abgasklappe derart angeordnet sein, dass dessen Aufnehmer an dem Stellhebel nur im unteren Öffnungsbereich der Abgasklappe anliegt und bei größerem Öffnungsgrad von dem Stellhebel abgehoben ist und somit keine weiteren Schwingungsüberlagerungen auslöst.
- Ferner wird mit Anspruch 8 eine Verfahrensführung beansprucht, mittels der die vorbeschriebenen Vorteile erzielt werden können.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im Folgenden mit weiteren Einzelheiten näher erläutert.
- Die schematische Zeichnung zeigt eine Abgasturbolader-Anordnung für eine Brennkraftmaschine für Kraftfahrzeuge, mit einer Abgasklappe zur Ladedrucksteuerung und einem elektropneumatischen Aktuator zur Betätigung der Abgasklappe, sowie mit einem Schwingungssensor zur Einsteuerung von Überlagerungsschwingungen über den Aktuator.
- Die als Blockschaltbild ausgeführte Zeichnung zeigt einen Abgasturbolader
10 , der sich im Wesentlichen aus einer Abgasturbine12 und einem Verdichter14 üblicher Bauart zusammensetzt. - Das Abgas aus den Brennräumen der Brennkraftmaschine wir über einen Abgassammler (nicht dargestellt) und eine Abgasleitung
16 der Abgasturbine12 zugeführt und über eine Abströmleitung18 zum nachgeschalteten Abgassystem abgeleitet. - Das Turbinenlaufrad
20 der Abgasturbine12 treibt über eine Welle22 das Laufrad24 des Verdichters14 an, das aus einer Zuführleitung26 in üblicher Weise Verbrennungsluft ansaugt und einer zu den Brennräumen der Brennkraftmaschine führenden Ladedruckleitung28 zuführt. - Von der Abgasleitung
16 zweigt eine Bypassleitung30 ab, die stromab des Turbinenlaufrades20 in die Abströmleitung18 mündet. - An der Abzweigung der Bypassleitung
30 von der Abgasleitung16 ist eine Abgasklappe32 schwenkbar an einem Stellhebel34 gelagert, die den Öffnungsquerschnitt eines in der Abgasleitung16 angeordneten Ventilsitzes36 steuert. - Durch zunehmendes Abheben der Abgasklappe
32 vom Ventilsitz36 kann zunehmend Abgas aus der Abgasleitung16 unter Umgehung des Turbinenlaufrades20 in die Abströmleitung18 geleitet werden und damit verbunden der Ladedruck in der Ladedruckleitung28 vermindert werden. - Die Steuerung der Abgasklappe
32 erfolgt mittels eines elektropneumatischen Aktuators, der sich im Wesentlichen aus einem pneumatischen Stellmotor38 und einem elektrischen Taktventil40 zusammensetzt. - Das Taktventil
40 weist in einem gemeinsamen Gehäuse40a einen Elektromagneten40b und einen Stößel40c auf und kann nach Maßgabe von Betriebsparametern der Brennkraftmaschine und des momentanen Ladedruckes in unterschiedlichen Taktfrequenzen betrieben werden, wobei der oszillierende Stößel40c im Gehäuse40a vorgesehene Kanäle mehr oder minder schließt bzw. freigibt. - Die Kanäle (ohne Bezugszeichen) münden in die stromauf des Laufrades
24 des Verdichters14 liegende Zuführleitung26 und in die stromab des Laufrades24 abgehende Ladedruckleitung28 und ermöglichen die Einsteuerung eines modifizierten Steuerdruckes über die Steuerleitung42 , die mit dem pneumatischen Stellmotor38 verbunden ist. - Das bewegliche Stellorgan
38a (Kolben oder Membrane) des Stellmotors38 ist dabei über eine Regelstange44 gelenkig mit dem schwenkbar an der Ladedruckleitung30 gelagerten Stellhebel34 verbunden. Die Gelenkverbindungen können durch einfache Bolzengelenke ausgeführt sein. Eine in den Stellmotor38 integrierte Rückstellfeder46 spannt die Abgasklappe32 über den Stellhebel34 und die Regelstange44 in die geschlossene Position vor. - Die Ansteuerung des Taktventiles
40 erfolgt mittels eines elektronischen Steuergerätes48 , dem u. a. Lastsignale über ein Gaspedal50 , der Ladedruck in der Ladedruckleitung28 über einen Drucksensor52 und Signale eines an der Bypassleitung30 befestigten Schwingungssensors54 zugeführt werden. - Es versteht sich, dass über das Steuergerät
48 auch andere, zur Steuerung der Brennkraftmaschine erforderliche Betriebsparameter wie Drehzahl, Temperatur, etc. elektronisch verarbeitet werden können. Das Steuergerät48 kann insbesondere ein zentrales Motorsteuergerät sein, in das die Ladedrucksteuerung und die Funktion der Überlagerungsschwingungen softwaremäßig integriert ist. - Der Schwingungssensor
54 weist einen an dem Stellhebel34 anliegenden, stößelförmigen Aufnehmer54a auf, der an der Abgasklappe32 durch Aggregatschwingungen und/oder Abgaspulsationen angeregte Schwingungen hinsichtlich deren Amplitude, Phasenlage und Frequenz erfasst und als elektrische Signale dem Steuergerät48 zuführt. - Im Steuergerät
48 wird aus den anliegenden Signalen eine Ansteuerfrequenz für das Taktventil40 errechnet, die neben der Druckmodulation bzw. Stellfunktion des Stellmotors38 diesem Überlagerungsschwingungen aufprägt, die in der Phasenlage den Schwingungen der Abgasklappe32 entgegengerichtet sind und diese Schwingungen glätten bzw. eliminieren. - Der Schwingungssensor
54 , der an sich geläufigem Stand der Technik entsprechen kann, ist bevorzugt derart angeordnet, dass dessen Aufnehmer54a Schwingungen der Abgasklappe nur im unteren Öffnungsbereich bzw. bei abhebender Abgasklappe32 von ihrem Ventilsitz36 erfasst, wodurch Aufschlaggeräusche (Prasseln) am Ventilsitz36 vermieden sind. - Bei weiterem Öffnen der Abgasklappe
32 hebt der stößelförmige Aufnehmer54a des Schwingungssensors54 von dem Stellhebel34 ab, so dass keine weiteren Signale erfasst werden und die Funktion der Schwingungsüberlagerung abgeschaltet ist. - Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt.
- So kann anstelle des beschriebenen elektropneumatischen Aktuators
38 ,40 auch ein Elektromotor, insbesondere ein elektrischer Linearmotor eingesetzt sein, der ggf. mit einem Schwingungsgenerator kombiniert ist. - Des Weiteren kann die beschriebene Schwingungsüberlagerung auf das Stellorgan bzw. den Stellhebel
34 der Abgasklappe32 auch durch Generierung empirisch ermittelter Ansteuerfrequenzen des Taktventils40 bewirkt werden, wobei hier das Schwingungsverhalten der Abgasklappe34 verändernde Störschwingungen eingesteuert werden, die zumindest im Wesentlichen Klappengeräusche unterdrücken. Der beschriebene Schwingungsaufnehmer54 kann dann entfallen. - Abweichend von dem Ausführungsbeispiel können die Bypassleitung
30 und die Abgasklappe32 wie bekannt unmittelbar in das Gehäuse der Abgasturbine12 integriert sein. Dabei kann die Betätigung der Abgasklappe32 über eine im Gehäuse drehbar gelagerte Welle und einen außerhalb des Gehäuses angeordneten Mitnehmerhebel34 bewerkstelligt sein. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006028015 A1 [0002]
Claims (8)
- Vorrichtung zum Steuern einer Abgasklappe einer Ladedrucksteuerung von turboaufgeladenen Brennkraftmaschinen, insbesondere in Kraftfahrzeugen, bei der die Abgasklappe in einer Abgasleitung, insbesondere im Gehäuse einer Turbine eines Abgasturboladers, schwenkbar angeordnet ist und den Öffnungsquerschnitt einer die Turbine umgehenden Bypassleitung abhängig vom verdichterseitigen Ladedruck steuert, wobei die Abgasklappe über eine Klappenbetätigung betätigbar ist, an der ein Aktuator angreift, der von einem Steuergerät in Abhängigkeit von Betriebsparametern der Brennkraftmaschine ansteuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Abgasklappe (
32 ) bei definierten Betriebszuständen der Brennkraftmaschine unmittelbar durch den Aktuator (38 ,40 ) generierte Schwingungen überlagerbar sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingungen bei Beginn des Abregelvorganges zum Vermindern des Ladedruckes und/oder bei beginnendem Abheben der Abgasklappe (
32 ) von deren korrespondierendem Ventilsitz (36 ) in der Abgasleitung (16 ) überlagert werden. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator als ein elektrischer Linearmotor ausgebildet ist, der mit einem ansteuerbaren Schwingungsgenerator kombiniert ist.
- Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator als ein elektropneumatischer Aktuator mit einem elektrischen Taktventil (
40 ) und einem pneumatischen Stellmotor (38 ) ausgebildet ist und dass durch Anpassung der Ansteuerfrequenz des Taktventiles die auftretenden Schwingungen überlagerbar sind. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwingungsspektrum hinsichtlich Frequenz und/oder Amplitude in den relevanten Betriebszuständen der Brennkraftmaschine empirisch derart festgelegt ist, dass Schwingungen an der Abgasklappe (
32 ) zumindest im Wesentlichen unterdrückt sind. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an der Klappenbetätigung im Kraftfluss stromab des Aktuators (
38 ) ein Schwingungssensor (54 ) angeordnet ist, der das Schwingungsspektrum der Abgasklappe (32 ) erfasst und über den Aktuator (38 ,40 ) gegenphasige Schwingungen generiert. - Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungssensor (
54 ) an dem Stellhebel (34 ) der Abgasklappe (32 ) derart angeordnet ist, dass dessen Aufnehmer (54a ) an dem Stellhebel (34 ) nur im unteren Öffnungsbereich der Abgasklappe (32 ) anliegt und bei größerem Öffnungsgrad von dem Stellhebel (34 ) abgehoben ist. - Verfahren zum Steuern einer Abgasklappe einer Ladedrucksteuerung von turboaufgeladenen Brennkraftmaschinen, insbesondere mittels einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7.
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- 2010-06-23 DE DE102010024777A patent/DE102010024777A1/de not_active Ceased
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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R003 | Refusal decision now final |
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