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Die Erfindung betrifft einen Uterusmanipulator der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art.
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Gattungsgemäße Uterusmanipulatoren werden mit dem Dorn in den Cervikalkanal des Uterus eingeführt, wobei die Portiokappe die Portio, also den in die Scheide hineinragenden Teil des Gebärmutterhalses umfasst. Nach dieser Platzierung des Uterusmanipulators kann der Operateur an dessen Griff anfassend den Uterus, auch mit grösseren Kräften, halten und in beliebige Stellungen bewegen.
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Dies ist für Arbeiten am Uterus äußerst hilfreich, insbesondere bei den komplizierten Arbeiten zur Entfernung des Uterus, insbesondere bei der Entfernung mit Zugang durch die Vagina.
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Ein technisch sehr einfacher, gattungsgemäßer Uterusmanipulator ist in der Literaturstelle
”Hysterektomie – das Spektrum, Wiesbaden, November 2008”, Prof. Dr. Klaus J. Neis (gefunden am 4. Juni 2010 unter: http:\\www.joho.de\weiterbildung\Neis_Hysterektomie_Das_Spektrum.pdf)
auf den Seiten 25 ff dargestellt.
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Auch die
WO 03/015643 A2 zeigt einen ähnlichen gattungsgemäßen Uterusmanipulator, bei dem der Schaft, zur besseren Anpassung an die anatomische Lage des Uterus, mehrfach abwinkelbar ausgebildet ist.
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Bei den bekannten gattungsgemäßen Uterusmanipulatoren ist die Portiokappe auf dem Schaft längsverstellbar befestigt und zwar mittels Verschraubungen, die nur mühsam und zeitaufwändig bedienbar sind. Bei der zumeist hektischen Arbeitsweise während einer Operation kann das empfindlich behindern.
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Die Druckschriften
DE 10341561 A1 und
FR 2745171 A1 zeigen einen Uterusmanipulator, bei dem eine Stange mit einer Rasteinrichtung zwischen längsbeabstandeten Rastpositionen verstellbar ist. Die
DE 10 2006 016 002 A1 zeigt einen Uterusmanipulator, bei dem ein Stellring zwischen umfangsbeabstandeten Rastpositionen verstellbar ausgebildet ist.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen hinsichtlich der Verstellbarkeit der Portiokappe verbesserten gattungsgemäßen Uterusmanipulator zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteils des Anspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist für die Längsverstellung eine Rasteinrichtung mit mehreren Rastpositionen vorgesehen. Damit lässt sich eine sehr schnelle Verstellung mit anschließend sicherem Einrasten vornehmen, die insbesondere die Aufmerksamkeit des Operateurs nur sehr kurzfristig benötigt. Zur Verstellung kann an der Halteeinrichtung angegriffen werden, an der auch die Rasteinrichtung sitzen kann. Es ist also die Verstellung und die Bedienung der Rasteinrichtung mit nur einer Hand möglich, so dass die andere Hand stets sichernd am Griff verbleiben kann.
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Ein Uterusmanipulator mit einer rotationssymmetrischen Portiokappe, wie er in der eingangs zweitgenannten Druckschrift beschrieben ist, kann die Portiokappe unabhängig von ihrer Drehposition verwenden. Eine Drehverstellung ist daher nicht nötig. Das ist allerdings bei der eingangs erstgenannten bekannten Konstruktion mit einer Portiokappe mit unsymmetrischem Rand anders. Hier kann es aus Gründen der Anatomie oder der Operationstechnik erforderlich sein, die Portiokappe in einer bestimmten Drehposition auf die Portio aufzusetzen. Die Drehposition kann z. B. außen an der Drehstellung des Griffes erkannt werden. Daher ist eine Drehverstellung der Portiokappe gegenüber dem Schaft, bzw. dem Griff erforderlich. Hierzu könnte wiederum eine drehverstellbare Schraubbefestigung vorgesehen sein. Erfindungsgemäß sind umfangsbeabstandete Rastpositionen vorgesehen, die eine einrastbare Drehverstellung ermöglichen. Zusammen mit der rastenden Längsverstellung ergibt sich eine äußerst einfach und schnell bedienbare Rastverstellung sowohl in Längsrichtung als auch in Drehrichtung, die äußerst einfach und intuitiv in die exakt richtige Position verstellbar ist.
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Für die Rasteinrichtung sind unterschiedliche Konstruktionen denkbar, wie z. B. solche mit federnden Rastelementen am Schaft, die an einer entsprechenden Rastgeometrie an der Portiokappe eingreifen können. Das würde allerdings eine sehr aufwändige Konstruktion des Schaftes erforderlich machen. Vorteilhaft ist daher die Rasteinrichtung gemäß Anspruch 3 mit einem oder mehreren federnden Stiften an der Portiokappe ausgebildet, die in Vertiefungen auf der Außenseite des Schaftes einrasten können. Dadurch kann der Schaft konstruktiv einfacher und auch besser reinigbar ausgebildet sein.
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Vorteilhaft gemäß Anspruch 4 ist die Portiokappe mit einer Hülse auf dem Schaft geführt, welche auch die Rasteinrichtung trägt. Dies ergibt eine konstruktiv einfache und sichere Ausbildung.
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Die Vertiefungen der Rasteinrichtung sind vorteilhaft gemäß Anspruch 5 in einem den Schaft umlaufenden Gitter angeordnet, also in um den Schaft umlaufenden Reihen und längs zum Schaft verlaufenden Spalten, was eine sinnvolle und übersichtlich bedienbare Anordnung ergibt.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und schematisch in einer einzigen 1 dargestellt, die eine an der Rasteinrichtung teilgeschnittene Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Uterusmanipulators darstellt.
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1 zeigt einen Uterusmanipulator 1, der zur Verbesserung der Übersichtlichkeit mit relativ zur Breite, bzw. zum Querschnitt stark verkürzter Länge dargestellt ist.
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Der Uterusmanipulator 1 weist einen Schaft 2 runden Querschnittes auf, der beispielsweise als Rohr ausgebildet ist. Am proximalen Ende des Schaftes 2 ist ein Griff 3 befestigt. Am anderen, dem distalen Ende des Schaftes 2, das in der Darstellung der 1 verdeckt ist, ist ein in Verlängerung des Schaftes 2 ragender Dorn 4 befestigt, der beispielsweise auch als Schraube zum Einschrauben in den Uterus ausgebildet oder gegen eine solche auswechselbar sein kann.
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Auf dem Schaft 2 ist in Längsrichtung des Schaftes 2 verschiebbar eine Hülse 5 gelagert, die an ihrem poximalen Ende eine Portiokappe 6 trägt, welche einen unsymmetrischen Rand 7 aufweist. Durch Längsverschiebung der Hülse 5 gegenüber dem Schaft 2 lässt sich der Abstand des Randes 7 zur Spitze 8 des Dornes 4 verstellen. Durch Verdrehen der Hülse 5 lässt sich die Winkelstellung der Portiokappe 6 in Bezug zum Griff 3 verstellen. Damit können die jeweiligen anatomischen Gegebenheiten des Uterus berücksichtigt werden.
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Dabei ist es erforderlich, die Portiokappe 6 in ihrer Lage gegen die Manipulationskräfte zu sichern. Bei der erfindungsgemäßen Konstruktion geschieht dies mit einer Rasteinrichtung 9. Die Rasteinrichtung 9 weist an der Hülse 5 einen Stift 10 auf, der radial zum Schaft 2 verschiebbar in einer Führung 11 der Hülse 5 gelagert ist. Er wird angetrieben von einem Hebel 12, der mit einer Achse 13 am Stift 10 und mit einer Achse 14 an einem an der Hülse 5 befestigten Lagerbock 15 gelagert ist.
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Das freie Ende des Hebels 12 ist mit einer Feder 16 gegen die Hülse 5 abgestützt.
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Wird in Richtung des Pfeiles 18 auf das freie Ende des Hebels 12 gedrückt, so wird dieser um die Achse 14 geschwenkt und zieht den Stift 10 radial von der Oberfläche des Schaftes 2 weg. Wird wieder losgelassen, so drückt die Feder 16 den Stift 10 gegen die Oberfläche des Schaftes 2.
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Im Verstellbereich des Stiftes 10, der sich bei Verstellung der Hülse 5 gegenüber dem Schaft 2 ergibt, sind in dessen Oberfläche Vertiefungen 17 ausgebildet, in die, wie die 1 zeigt, der Stift 10 einrasten kann. Wird der Stift 10 in der beschriebenen Weise angehoben und die Hülse 5 gegenüber dem Schaft 2 in Längs- und/oder Drehrichtung verstellt, so kann der Stift 10 in einer anderen Rastposition in einer anderen Vertiefung 17 einrasten.
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Die Vertiefungen 17 sind, wie 1 zeigt, in einem Gitter angeordnet und zwar in Längsreihen parallel zur Achse des Schaftes 2 und in Querreihen in Umfangsrichtung dazu. Die Anordnung der Vertiefungen könnte auch chaotisch sein. Das würde aber die Übersichtlichkeit und Intuitivität der Bedienung erschweren.
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Bei der dargestellten Ausführungsform liegen die Vertiefungen im Abstand, so dass der Stift 10 nicht überall einrasten kann. Die Vertiefungen 17 können aber in engerer Nachbarschaft derart angeordnet sein, dass der an seinem Ende verrundete Stift 10 überall sofort einrasten kann.
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Anstelle von nach Art von Bohrungen in den Schaft 2 eingebrachten Vertiefungen 17, wie in 1 dargestellt, können die Vertiefungen beispielsweise auch zwischen gitterartig auf der Oberfläche des Schaftes 2 angeordnete Rippen oder auf sonstig geeignete Weise gebildet sein.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Schaft 2 gerade und starr dargestellt. Der Dorn 4 kann in üblicher Weise auswechselbar ausgebildet sein. Der Schaft 2 kann auch an seinem distale Endbereich zum Dorn 4 hin und/oder in seinem proximalen Endbereich zum Griff 3 hin mit einem Gelenk versehen sein, wie dies aus der eingangs erstgenannten Druckschrift hervorgeht. Auch weitere, bei Uterusmanipulatoren bekannte Konstruktionsdetails lassen sich an der dargestellten erfindungsgemäßen Konstruktion vorsehen.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Rasteinrichtung 9 einen Stift 10 zum rastenden Eingriff in Vertiefungen 17 am Schaft 2 auf. Es kann jedoch auch eine Rasteinrichtung vorgesehen sein, die mit mehreren Rasten z. B. mehreren Stiften 10 in Eingriff gelangt, womit z. B. die Festigkeit des Rasteingriffes erhöht werden kann.
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1 zeigt, dass zur Verstellung der Längsposition der Portiokappe 6 sehr günstig mit einer Hand an der Halteeinrichtung 5 angegriffen werden kann. Diese Hand kann dabei leicht auch die Rasteinrichtung 9 bedienen. Es ergibt sich eine Einhandbedienung, die die andere Hand des Operateurs freilässt, um ständig sichernd am Griff 3 bleiben zu können.