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Die Erfindung betrifft eine Farbprüfleuchte zur Kontrolle von Druckerzeugnissen gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Zur Kontrolle von Druckerzeugnissen sind Farbprüfleuchten hinlänglich bekannt und in Benutzung, und zwar insbesondere in Form von in mehr oder weniger großflächigen Lichtkästen stationär angeordneten, mit Reflektoren versehenen speziellen Leuchtstoffröhren, die das geeignete Licht zur Kontrolle hinsichtlich Farbgebung, Farbtreue und gegebenenfalls weiterer Parameter liefern. Um einen solchen Prüfvorgang unter möglichst gleich bleibenden Umgebungsbedingungen durchführen zu können, gehört zur Farbprüfleuchte auch eine in geeigneter Distanz zugeordnete Auflage für das zu prüfende und in einem Andruck entstandene Druckerzeugnis. Solche Farbprüfleuchten kommen dabei insbesondere im Rahmen so genannter Leitstände zur Steuerung von Druckmaschinen zur Verwendung, die auch in der Regel pultartig angeordnete Auflagen aufweisen, wozu beispielsweise auf die
DE 10 2008 025 874 A1 verwiesen sei, aber auch auf die
EP 1 314 972 A1 , die
DE 10 2004 049 604 A1 und die
WO 2007/083250 A1 , die sich bereits mit der Verwendung von LEDs für einschlägige Beleuchtungsfälle befassen, und zwar zum Teil als Ersatz für die bislang in solchen Farbprüfleuchten verwendeten Leuchtstoffröhren, die den Nachteil haben, dass deren Helligkeitseinstellung mit einer Farbtemperaturänderung verbunden ist und diese Leuchtstoffröhren außerdem nur über eine bestimmte Zeit gleichbleibendes Licht liefern, d. h., diese müssen nach einer bestimmten Zeit bzw. Lebensdauer, die in der Regel mit geeigneten Einrichtungen (Betriebsstundenzähler) gemessen und auch angezeigt wird, gegen neue ausgetauscht werden. Bei solchen Prüfvorgängen ist auch zu berücksichtigen, dass die prüfenden und die beleuchtete Druckvorlage betrachtenden Personen in der Regel unterschiedliche Größen haben, d. h., es können sich unterschiedliche Sichtwinkel ergeben. Bei der Einrichtung nach der vorerwähnten
DE 10 2008 025 874 A1 , von der hier als nächstliegendem Stand der Technik ausgegangen ist, sind die dort vorgesehenen LEDs stationär angeordnet, wobei aber diesen LEDs in einer so genannten Beleuchtungseinheit eine als Reflektionseinheit bezeichnete zusätzliche optische Anordnung zur Lenkung der ausgestrahlten Lichtstrahlenbündel vorgeschaltet ist, die als mattweise Reflektoren ausgebildet sein soll.
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Ausgehend von einer Farbprüfleuchte der eingangs genannten Art, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, solche bereits mit LEDs bestückten Farbprüfleuchten hinsichtlich des eigentlichen Prüfvorganges weiter zu verbessern.
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Diese Aufgabe ist mit einer Farbprüfleuchte der eingangs genannten Art nach der Erfindung durch die im Kennzeichen des unabhängigen Patentanspruches 1 angeführten Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich nach den abhängigen Patentansprüchen.
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Mit anderen Worten handelt es sich, abgesehen von der Verwendung von LEDs mit ihrer vorteilhaft länger gleichbleibenden Lichtabgabe anstelle von Leuchtstoffröhren, bei der erfindungsgemäßen Lösung darum, es nicht nur allein bei diesem Leuchtelementenersatz durch LEDs zu belassen, sondern auch darum, dafür zu sorgen, dass beim Prüfvorgang der jeweiligen Druckvorlage optimierbare Betrachtungsverhältnisse vorliegen. Praktisch bedeutet dies, dass die am Gehäuse lichtwirksam verfügbare und gegen die hier gezielt neigungseinstellbar ausgebildete Auflage bzw. das darauf abgelegte Druckerzeugnis gerichtete Fläche mit einer entsprechenden Vielzahl von LEDs gewissermaßen flächendeckend besetzt ist, dies aber erfindungsgemäß derart, dass zum einen, wie erwähnt, die Auflage neigungseinstellbar und zum anderen die Ausrichtung der Lichtstrahlen an die jeweils vorliegende Neigung der Auflage gekoppelt ist bzw. diese in entsprechender Abhängigkeit von der Auflagenneigung erfolgt, so dass die Lichstrahlen senkrecht bzw. im Wesentlichen senkrecht auf die zu prüfende Druckvorlage treffen, ohne dass es dazu der Vorschaltung einer besonderen Reflektionseinheit bedarf.
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Der notwendige Neigungseinstellbereich der LEDS am Gehäuse ist einerseits zwar relativ klein, um aber andererseits den damit verbundenen apparativen Aufwand am Gehäuse so klein und zweckmäßig wie möglich zu gestalten, sind für die Vielzahl der unterzubringenden LEDS im Gehäuse quasi lamellen- bzw. jalousieartig einander zugeordnete Elemente als Halter für die LEDS vorgesehen, was noch näher erläutert wird.
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Die Neigungseinstellungen sowohl der Halter als auch der Auflage können, beispielsweise orientiert an dann vorzusehenden Neigungs bzw. Winkelmarkierungen, zwar auch von Hand betätigbar ausgestaltet sein, bevorzugt werden aber automatisch über eine Steuerung bewirkbare Einstellungen, und was dabei die Einstellung der Halter untereinander betrifft, so ist diese in diesem Zusammenhang und in Weiterbildung synchron für alle am Gehäuse vorhandenen Halter vorgesehen. Mit Rücksicht auf die geringe Größe von LEDs sind auf jedem Halter mehrere Reihen von LEDS angeordnet und dies in Weiterbildung vorzugsweise gegliedert in Modulgruppen.
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Die erfindungsgemäße Farbprüfleuchte und deren weiteren vorteilhaften Ausführungsformen werden an Hand der zeichnerischen Darstellung von Ausführungsbeispielen nachfolgend näher erläutert.
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Es zeigt
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1 schematisch und in Seitenansicht die Zuordnung von Farbprüfleuchte und Auflage;
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2 einen schematischen Schnitt durch die Farbprüfleuchte mit einer besonderen Art von Stellelementen für die Zeilenformationen;
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3 schematisch eine Ansicht der Farbprüfleuchte von unten;
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4 eine Draufsicht auf die Auflage und
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5 in Seitenansicht einen sogenannten Leitstand mit der Farbprüfleuchte und der Auflage.
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Die Farbprüfleuchte zur Kontrolle von Druckerzeugnissen besteht in bekannter Weise aus einem in Ausleuchtdistanz über einer Auflage 2 angeordneten Gehäuse 3, in dem mehrere, über die leuchtwirksame gegen die Auflage 2 für das zu prüfende Druckerzeugnis 4 gerichtete Fläche 5 des Gehäuses 3 verteilt, bestrombare Leuchtelemente 6 in Form von LEDs angeordnet sind.
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Für eine solche Farbprüfleuchte ist nunmehr wesentlich, dass zum einen die Auflage 2 neigungseinstellbar ausgebildet ist und dass zum anderen die Richtung der direkt, d. h., ohne Zwischenschaltung von optischen Lenkeinrichtungen auf die Auflage 2 gerichteten Lichtstrahlen neigungskonform zur Neigung der Auflage 2 ausrichtbar ausgebildet sind.
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Diese Maßgabe wird, orientiert am bevorzugten und dargestellten Ausführungsbeispiel, konkret derart umgesetzt, dass die LEDs zu mehreren auf mehreren im Gehäuse 3 synchron neigungseinstellbaren und leistenartig ausgebildeten Haltern 7 angeordnet sind, die sich parallel zur mit 1 bezeichneten Bedienseite im Gehäuse 3 erstrecken und die quer zu ihrer Längserstreckung neigungseinstellbar sind.
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Die Breite 27 der in geeigneter Weise dreh- bzw. schwenkbar im Gehäuse 3 gelagerten Halter 7 ist dabei so bemessen, dass alle vorhandenen Halter 7 ohne gegenseitige Behinderung in Nullstellung, d. h., in horizontale Stellung bringbar sind, und außerdem sind die Halter 7 mit einem gewissen Abstand zueinander angeordnet, um bei Neigungsstellung gegenseitige Randabschattungen für das auszustrahlende Licht auszuschließen. Auf jedem Halter können dabei mehrere Reihen von LEDs angeordnet werden, wie dies im unteren Teil der 3 angedeutet ist.
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Bezüglich der Neigungseinstellung der Halter 7 wäre zwar eine Neigungseinstellung von Hand möglich, aber abgesehen davon, dass eine weitestgehend gleichgerichtete Einstellung aller im Gehäuse 3 vorhandenen Halter 7 anzustreben ist, sind die Halter 7 zu ihrer Neigungssynchronverstellung miteinander durch Stellelemente 8 (in 1 nur gestrichelt angedeutet) verkoppelt, wodurch die Neigungseinstellung aller beteiligten Halter 7 von einer Stelle aus erfolgen kann, und zwar entweder von Hand oder auch vorzugsweise mittels eines für diesen Zweck geeigneten kleinen Stellmotors 20. Bei diesen Stellelementen kann es sich beispielsweise um ein alle Halter verbindendes Gestänge 21 (1) handeln oder auch um einen endlosen Zahnriemen 22 (2), der einerseits mit an Halterdrehachsen 23 angeordneten kleinen Ritzeln 24 kämmend in Eingriff und ebenfalls mit einem Stellmotor 20 in Verbindung steht.
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Da die Halter 7 je nach Breitenbemessung des Gehäuses 3 unterschiedlich lang sein müssen, ist ferner unter Verweis auf 3 vorteilhaft vorgesehen, die in Reihe auf den Haltern angeordneten LEDs zu mehreren in Modulgruppen 10 zusammenzufassen, die jeweils in Reihe nebeneinander an den Haltern 7 in geeigneter Weise zu befestigen sind. Eine solche Modulgruppe 10 würde dann beispielsweise mit 4 × 4 oder 5 × 5 LEDs bestückt sein, die im Zeilen- und Spaltenverband auf einem geeigneten Befestigungssockel 26 sitzen.
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Da die Auflage 2 aus dem einleitend genannten Grund neigungseinstellbar sein soll, sind für deren Neigungseinstellung (nur schematisch in 1 angedeutet) ebenfalls Stellglieder 9, wie Stellmotor, Stellzylinder, Stellgestänge oder dergleichen vorgesehen, womit die Möglichkeit geschaffen ist, die Stellelemente 8 für die Halter 7 mit den Stellgliedern 9 für die Auflage 2 steuerungsmäßig zu verkoppeln.
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Ebenfalls im Rahmen der Bedienungsoptimierung liegend, ist für die Auflage 2 vorgesehen, in deren Randbereichen 25 Lichtmesssensoren 11 im Sinne der 4 anzuordnen, die über eine Steuerung 12 der hier nicht dargestellten Bestromung für die LEDs verschaltet sind. Mit diesen Lichtmesssensoren 11 kann u. a. auch dem aus der Umgebung gegebenenfalls einfallenden Licht Rechnung getragen werden.
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Abgesehen von dieser speziell vorbeschriebenen Ausbildung der Farbprüfleuchte sind unter Verweis auf 5 das mit LEDs bestückte Gehäuse 3 und die zugehörige Auflage 2 insbesondre als Teile eines Leitstandes 13 für die Steuerung einer Druckmaschine ausgebildet, wobei außer der Steuerung für eine Druckmaschine am Leitstand 13 eine Gesamtsteuerung 14 für die Betätigung, Regelung und Kontrolle aller an einem Farbprüfvorgang beteiligten Elemente vorgesehen ist.
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Was die zur Verwendung kommen LEDs selbst betrifft, so sind dafür so genannte Leistungs-LEDS mit einer Lichtfarbe in der Größenordnung von 5000 K vorgesehen, die außerdem im einzelnen mit kleinen Reflektoren (nicht besonders dargestellt) ausgestattet sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bedienseite
- 2
- Auflage
- 3
- Gehäuse
- 4
- Druckerzeugnisse
- 5
- Fläche
- 6
- Leuchtelemente (LEDs)
- 7
- Halter
- 8
- Stellelement
- 9
- Stellglied
- 10
- Modulgruppe
- 11
- Lichtmesssensoren
- 12
- Steuerung
- 13
- Leitstand
- 14
- Gesamtsteuerung
- 20
- Stellmotor
- 21
- Gestänge
- 22
- Zahnriemen
- 23
- Halterdrehachsen
- 24
- Ritzel
- 25
- Randbereich
- 26
- Befestigungssockel
- 27
- Breite
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008025874 A1 [0002, 0002]
- EP 1314972 A1 [0002]
- DE 102004049604 A1 [0002]
- WO 2007/083250 A1 [0002]