DE102010022745A1

DE102010022745A1 - Trockengasadapter zur Kalibrierung von Atemalkoholtestgeräten

Info

Publication number: DE102010022745A1
Application number: DE102010022745A
Authority: DE
Inventors: Jens Tuckermann; Martin Eckermann
Original assignee: Envitec Wismar GmbH
Current assignee: Envitec Wismar GmbH
Priority date: 2010-06-04
Filing date: 2010-06-04
Publication date: 2011-12-08
Anticipated expiration: 2030-06-05
Also published as: DE102010022745B4

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kalibrieren von Atemalkoholtestgeräten bei der zwischen einem Druckgasbehälter und dem Gassensor ein Trockengasadapter angeordnet ist, der mit einer Bohrung, einer außenseitigen und einer innenseitigen Abschrägung in die Mundstücktülle derart eingreift, dass die Bohrung austrittsseitig den Gasflow teilweise in die Bohrung der Flowmessung leitet wobei der Hauptgasflow über die innenseitige Abschrägung in den Kanal der Mundstücktülle umgelenkt und weiter geleitet wird.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kalibrierung von Atemalkoholtestgeräten. Der Einsatz von Atemalkoholtestgeräten ist bekannt und Stand der Technik. Atemalkoholtestgeräte werden zunehmend bei Kontrollen der Polizei im Straßenverkehr als Vortestgeräte eingesetzt. Um die Messgenauigkeit des Atemalkoholtestgerätes zu gewährleisten, müssen diese in bestimmten Zeitabständen kalibriert werden.
So beschreibt die DE 19740342 C2 ein Verfahren zum Kalibrieren eines Atemalkoholmessgerätes mittels eines Kalibriergasgenerators mit einem Flüssigkeitsbehälter für wässrige Ethanollösungen und Luftzufuhreinrichtungen, die dazu ausgelegt sind, die Ethanollösung von Luft durchperlen zu lassen und Gas aus der Atmosphäre oberhalb der Ethanollösung zum Atemalkoholtestgerät zu leiten, sowie eine Atemalkoholtesteinrichtung, bestehend aus einem Alkoholtestgerät und einem Kalibriergasgenerator.
In der DE-PS 24 22 271 ist eine Kalibriereinrichtung für Vorrichtungen zur automatischen Bestimmung von Spuren von organischen Lösungsmitteldämpfen in Luft bekannt, bei welchem einem auf das Lösungsmittel ansprechenden Gasdetektor über ein offenes Leitungssystem zu Kalibrierzwecken ein Gemisch aus lösungsmittelfreier Luft und einem Prüfgas zugeführt wird, welches in einem Behälter mit einer vorbestimmten Dampfkonzentration des Lösungsmittels angereichert wurde.
Das Prüfgas wird über eine Strömungsdrossel und ein gesteuertes Absperrventil der Mischungsstelle zugeführt. Um das Absperrventil mit dem Lösungsmittel enthaltenden Prüfgas kontinuierlich sperren zu können, verbindet eine Nebenschlussleitung den Eingang des Absperrventils mit einer auf das Luft-Prüfgas-Gemisch durch den Gassensor saugende Pumpe.
Weiterhin wird in der DE 295 21 224 U1 eine Vorrichtung zur Kalibrierung von Gasmessgeräten unter Verwendung von festen Kalibriergasquellsubstanzen offenbart, bei der man dem Messkopf des Gasmessgerätes ein Kalibriergas in bekannter Konzentration zuführt und als Quelle für das Kalibriergas Verbindungen verwendet werden, die unter Normalbedingungen (Raumtemperatur, Atmosphärendruck) fest sind und das Kalibriergas durch Sublimation, Desorption, Thermolyse oder chemische Reaktion, insbesondere Depolymerisation, Hydrolyse, Säure-/Base-Reaktionen kontinuierlich freisetzen.
Die Kalibration mit Kalibriertrockengasen wird allgemein mit Druckbehältern durchgeführt. Diese Art der Kalibrierung hat den Nachteil, dass diese Druckgasbehälter einerseits sehr teuer sind und das unter hohem Druck stehende Prüfgas schnell verbraucht wird. Die Anzahl der Kalibrierungen je Druckgasbehälter und somit auch der mobile Einsatz einer Kalibriergasflasche ist somit stark eingeschränkt.
Aufgabe der Erfindung ist es eine Vorrichtung zum Kalibrieren von Atemalkoholtestgeräten zu offenbaren, die diese bekannten Nachteile ausschließt und zu einer wesentlichen Reduzierung des Kalibriergasverbrauchs führt sowie einfach aufgebaut und sicher handhabbar ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass zwischen dem Druckgasbehälter und dem Gassensor ein Trockengasadapter angeordnet ist, der mit einer Bohrung und einer außenseitigen Abschrägung sowie einer innenseitigen Abschrägung in die Mundstücktülle derart eingreift, dass die Bohrung austrittsseitig den Gasflow teilweise in die Bohrung der Flowmessung leitet, wobei der Hauptgasflow über die innenseitige Abschrägung in den Kanal der Mundstücktülle umgelenkt und weiter geleitet wird.
Allgemeine Beschreibung der Funktionsweise
Bei der Atemalkoholmessung wird nach Erreichen eines bestimmten Einblasvolumens des Probanden eine Probe gezogen, die über einen elektrochemischen Ethanolsensor sowie das coulometrische Messverfahren ausgewertet und zur Anzeige gebracht wird.
Das Einblasvolumen, Flow pro Zeit, wird in der Mundstücktülle des Atemalkoholtestgerätes über einen Drucksensor kontrolliert, sodass immer das gleiche Einblasvolumen erreicht wird, bevor die Probe gezogen wird. Der Proband muss in einem bestimmten Flowbereich einblasen. Außerhalb dieses Flowbereiches wird im Atemalkoholtestgerät ein Einblasfehler erzeugt, so dass es zu keiner Verfälschung des Messergebnisses durch den Pobanden kommen kann.
Da die Messgenauigkeit der Ethanolmessung mit der Zeit abnimmt, muss das Atemalkoholtestgerät in bestimmten Zeitabständen mit einem Referenzgas kalibriert werden. Das wird mittels eines Druckgasbehälters, eines Druckminderers sowie des Trockengasadapters realisiert.
Beim Kalibrieren des Atemalkoholtestgerätes gelangt das Kalibriergas aus dem Druckgasbehälter, über einen Druckminderer, welcher einen konstanten Flow erzeugt, durch den Trockengasadapter in die Mundstücktülle des Atemalkoholtestgerätes.
Dieser Trockengasadapter beeinflusst das Strömungsverhalten in der Mundstücktülle des Atemalkoholtestgerätes derart, das eine genaue Messung in einem ganz kleinen Flowbereich möglich ist und so mit nur sehr wenig Kalibriergas verbraucht wird. Es können somit wesentlich mehr Kalibrierungen pro Druckgasbehälter durchgeführt werden.
Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
1 zeigt den Trockengasadapter von beiden Seiten
2 zeigt die Mundstücktülle des Atemalkoholtestgerätes in die der Trockengasadapter eingesetzt wird
3 zeigt den in die Mundstücktülle eingesetzten Trockengasadapter
4 zeigt den Querschnitt von Mundstücktülle und Trockengasadapter
In 1 ist der erfindungsgemäße Trockengasadapter (1) dargestellt. Dieser rund ausgeführte Trockengasadapter (1) hat am Ende außenseitig eine Abschrägung (3) die insbesondere zur sicheren und lagegerechten formschlüssigen Verbindung mit der Mundstücktülle (4) vorgesehen ist.
Die nach unten gerichtete innere Abschrägung (3.1), die die Bohrung (2.1) vollständig freigibt, dient der gerichteten Führung des Gasflows hin zur Flowmessung.
2 zeigt die Mundstücktülle (4), in die der Trockengasadapter (1) eingesetzt wird mit seiner Bohrung (5), die zum Gassensor führt sowie dem Kanal (4.1), der den Gasflow aufnimmt und weiter leitet.
In 3 ist der in die Mundstücktülle (4) formschlüssig eingesetzte Trockengasadapter (1) dargestellt. Die äußere Abschrägung und der endseitige Anschlag des Trockengasadapters (1) innerhalb der Mundstücktülle (4) sichern die notwendige lagegerechte feste Verbindung miteinander.
In 4 ist der Querschnitt von Mundstücktülle (4) mit Trockengasadapter (1) dargestellt. Das Kalibriergas gelangt hier aus einem Druckgasbehälter in die Bohrung (2) des Trockengasadapters (1) bis hin in die abgewinkelte Bohrung (2.1). Diese abgewinkelte Bohrung (2.1) mit der inneren Abschrägung (3.1) ist so angeordnet, dass sie fluchtend mit der Bohrung (5) zur Flowmessung liegt, so dass der Gasflow aus der Bohrung (2.1) in Erstreckungsrichtung in Bohrung (5) geleitet wird und hier als Staudruck anliegt. Der Gasflow wird über die innere Abschrägung (3.1) in den Kanal (4.1) umgelenkt und hin zum Gassensor geleitet.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 19740342 C2 [0002]
DE 2422271 [0003]
DE 29521224 U1 [0005]

Claims

Vorrichtung zum Kalibrieren von Atemalkoholtestgeräten, dadurch gekennzeichnet, dass ein Trockengasadapter (1) mit Bohrung (2; 2.1) und einer außenseitigen Abschrägung (3) sowie einer innenseitigen Abschrägung (3.1) in die Mundstücktülle (4) derart eingreift, dass Bohrung (2.1) austrittsseitig den Gasflow in die Bohrung (5) der Flowmessung leitet, wobei der Gasflow über die innenseitige Abschrägung (3.1) in den Kanal (4.1) der Mundstücktülle (4) umgelenkt und weitergeleitet wird.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verlauf von Bohrung (2) zu Bohrung (2.1) abgewinkelt ausgebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass Bohrung (2.1) mit Bohrung (5) fluchtend ausgebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, dass Bohrung (2.1) zu Bohrung (5) berührungslos beabstandet angeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, dass Bohrung (2.1) und Bohrung (5) vorzugsweise den gleichen lichten Durchmesser aufweisen.
Vorrichtung nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass die innenseitige Abschrägung (3.1) Bohrung (2.1) vollständig frei gibt.