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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schiebemechanismus für Gebinde, welcher in Verbindung mit einer schiefen Ebene zur Bewegung von Gebinden eingesetzt wird. Die schiefe Ebene ist dabei entweder aus einem Material mit einem geringen Gleitreibungskoeffizienten hergestellt oder mit einer Beschichtung mit niedrigen Gleitreibungskoeffizienten ausgerüstet.
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Ein häufiges Beispiel für solche Gebinde sind leere Getränkekisten. Diese leeren Getränkekisten werden heute häufig über automatisierte Einrichtungen angenommen (beispielsweise in Supermärkten). Von diesen Einrichtungen bewegen sich die leeren Getränkekisten auf Laufbändern in Richtung Leergutlager. An dieser Stelle ist es dann sehr schwierig kostengünstig ein großes Leergutlager darzustellen. Eine Weiterleitung auf Laufbändern verbietet sich in den meisten Fällen aus Kostengründen. Daher ist eine alternative Lösung wünschenswert; hierfür bietet sich ein Schiebemechanismus in Verbindung mit einer schiefen Ebene an.
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Einrichtungen welche sich grundsätzlich zum Transport von Gebinden eignen, sind aus mehreren Patentschriften bekannt. Dabei beschreibt Offenlegungsschrift
DE 195 00 290 A1 ein Verfahren zum Kommissionieren und Transportieren von nach oben offenen Behältern mit einem Unterboden sowie gegenüberliegenden Seitenwänden, insbesondere Getränkekisten mit einem rechteckigen Unterboden sowie vier Seitenwänden, wobei die Behälter in einem oder mehreren Lagerbereichen zu nebeneinander stehenden Stapeln aufeinander gestellt werden, wobei eine Greifeinrichtung von oben auf den zu greifenden Behälter abgesenkt wird, bis mehrere Greifelemente der Greifeinrichtung von oben in das Innere des zu greifenden Behälters eintauchen, und dass daraufhin die Greifelemente nach außen bewegt und mit dem Behälter in Eingriff gebracht und/oder verspannt werden und dass der Behälter schließlich von der Greifeinrichtung angehoben und an einen Zielort transportiert wird.
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Patentschrift
DE 10 2005 061 696 B3 beschreibt ein Gebindeabgabesystem mit auf mehreren Ebenen und nebeneinander angeordneten Bereitstellungsbahnen, an deren Enden verfahrbar angetriebene Bestückungs- und Entnahmevorrichtungen angeordnet sind und in die Bereitstellungsbahnen Gebinde aus einer Übergangsstation einstellen und aus den Bereitstellungsbahnen Gebinde auf Anforderung entnehmen und einer Ausgabestelle zuführen.
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Ein Verfahren zum Ein- und Auslagern von Stückgütern, insbesondere Getränkekisten und ein Lagersystem hierfür wird in Patentschrift
DE 10 2006 035 049 B4 beschrieben. Es wird ein Verfahren beschrieben zum Ein- und Auslagern von Stückgütern, insbesondere Getränkekisten, in oder aus einem Lagerbereich, der als Durchlauflager ausgebildet ist und eine Vielzahl von Lagerkanäle aufweist, wobei die Stückgüter an einer Ausgangsseite des Lagerbereichs mittels eines teleskopartigen Auslagerungselements aus einem ausgangsseitig Regalbediengeräts aus den Lagerkanälen ausgelagert wird.
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In Patentschrift 10 2007 027 864 A1 wird eine Kipp und Drehstation für Kommissionieranlagen beschrieben: ein System und Verfahren zum Packen eines Artikel auf einen Versandträger, welcher Artikel in einer Kommissionieranlage auf einer Förderstrecke stromabwärts in einer beliebigen Orientierung relativ zur Förderstrecke zu einer Packstation mit einem Packroboter transportiert wird, wobei der Artikel mit einer vorgegebenen Seite auf dem Versandträger angeordnet werden kann.
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In Patentschrift 10 2008 038 525 A1 wird eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Sammeln von Rückgabegebinden beschrieben. Es handelt sich um eine Vorrichtung zum Sammeln von Rückgabegebinden. Diese weist einen Sammelbehälter mit einem absenkbaren Sammelbehälterboden auf sowie eine Zuführöffnung, durch die die Rückgabegebinde dem Sammelbehälter zuführbar sind.
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In Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2008 006 101 U1 wird eine Vorrichtung zur Handhabung einer Getränkekiste beschrieben. Diese besteht aus einem Träger, an dem mittig ein Griffstück angebracht ist und an dessen Enden im Wesentlichen parallel zu dem Griffstück jeweils wenigstens ein Anschlag angeordnet ist.
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Keine der aufgeführten Patenschriften beschreibt einen Schiebemechanismus für Gebinde, der in Verbindung mit einer schiefen Ebene eingesetzt wird. Darüber hinaus beschreiben alle bis auf die letzte Patentschrift sehr aufwendige Systeme und Anlagen, die sich für beispielsweise für großräumige Leergutlager in Supermärkten aus ökonomischen Gründen nicht eignen. Darüber hinaus sorgt die aufwendige Bauweise für eine große Störungsanfälligkeit.
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Die vorliegende Erfindung beschreibt einen Schiebemechanismus für Gebinde verschiedenster Art, beispielsweise Gebinde, die als nach oben offene Behälter mit einem Unterboden sowie gegenüberliegenden Seitenwänden ausgeführt sind, in Verbindung mit einer schiefen Ebene. Dabei werden die Gebinde auf beliebige Art und Weise, beispielsweise über Rollenbänder, zu dem Schiebemechanismus geleitet. Durch geeignet Einrichtung erkennt der Schiebemechanismus das Vorhandensein einer geeigneten Zahl von Gebinden und schiebt diese gewisse Anzahl von Gebinden dann auf einer im Wesentlichen parallel zu der Zuführeinrichtung angeordnete schiefe Ebene. Danach zieht sich der Schiebemechanismus wieder zurück und erlaubt erneut die Zufuhr einer geeigneten Anzahl an Gebinden.
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Die Gebinde werden dabei jeweils von nachfolgenden Gebinden auf der schiefen Ebene bewegt, ohne dass weitere Einrichtungen erforderlich sind. Die Gebinde sammeln sich auf der preisgünstigen schiefen Ebene und können nach einem relativ langen Zeitraum durch Menschen oder sonstige Einrichtungen aussortiert und einer weiteren Verwendung zugeführt werden. Der Winkel der schiefen Ebene kann dabei so ausgewählt werden, dass die Gebinde gerade eben noch nicht selbstständig zu Gleiten beginnen; hierdurch kann erreicht werden, dass ein relativ schwach ausgelegter Schiebemechanismus sehr viele Gebinde bewegne kann. Die schiefe Ebene kann dabei entweder aus einem Material mit einem geringen Gleitreibungskoeffizienten hergestellt oder mit einer Beschichtung mit niedrigen Gleitreibungskoeffizienten ausgerüstet werden.
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Der Schiebemechanismus kann dabei durch eine frei wählbare Anzahl von teleskopisierbaren Elementen realisiert werden, beispielsweise Hydraulikzylindern, Pneumatikzylindern, elektrischen Linearantrieben oder Gewindespindeln in Verbindung mit hydraulischen, pneumatischen oder elektrischen Motoren jeglicher Bauweise. Die Führung einer beliebig geformten Schiebeschiene kann durch diese Elemente selbst oder durch eine geeignete Führung realisiert sein. Die Schiebeschiene kann zum Schutz der Gebinde aus elastischem Material ausgeführt werden.
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Das Vorhandensein einer geeigneten Zahl an Gebinden für den Schiebevorgang kann über optische Sensoren, über Gewichtssensoren in der Zuführeinheit, über Berührungs- oder Ultraschallsensoren in der Schiebeschiene oder der Zuführeinheit sowie über beliebigen weitere Sensoren ermittelt werden.
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Darüber hinaus kann die Schiebevorrichtung mit einer Hubeinrichtung gekoppelt werden. Eine solche Hubeinrichtung ermöglicht einen Schiebevorgang auf mehreren Ebenen. Dadurch ergibt sich eine bessere Raumausnutzung, da mehrere übereinanderliegende Ebenen genutzt werden können.
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Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet oder werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung des bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine detaillierte schematische Darstellung der Schiebevorrichtung.
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2 eine schematische Darstellung der Schiebevorrichtung zu Beginn des Schiebevorgangs.
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3 eine schematische Darstellung der Schiebevorrichtung in der Mitte des Schiebevorgangs.
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4 eine schematische Darstellung der Schiebevorrichtung kurz vor Ende des Schiebevorgangs.
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5 eine schematische Darstellung der Schiebevorrichtung am Ende des Schiebevorgangs.
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6 eine schematische Darstellung der Schiebevorrichtung mit mehreren Gebinden.
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1 zeigt eine detaillierte schematische Darstellung der Schiebevorrichtung. Zu sehen sind beispielhaft drei teleskopisierbare Einheiten 1, 2 und 3, hier beispielhaft ausgeführt als Hydraulikzylinder. In dem abgebildeten Beispiel übernehmen die Einheiten 1, 2 und 3 selbst die Führung der Schiebeschiene 4. Vor der Schiebevorrichtung befindet sich ein Bereich 5 in den Gebinde durch eine geeignete nicht gezeigte Einrichtung gefördert werden. Vor diesem Bereich befindet sich wiederum eine schiefe Ebene 6, die aus einem Material mit einem geringen Gleitreibungskoeffizienten hergestellt oder mit einer Beschichtung mit niedrigen Gleitreibungskoeffizienten ausgerüstet werden kann.
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2 zeigt eine schematische Darstellung der Schiebevorrichtung zu Beginn des Schiebevorgangs. Zu sehen ist eine beliebige Anzahl an teleskopisierbaren Einheiten 1 in komplett eingefahrener Stellung und eine geeignete Schiebeschiene 2. Ein einiger Entfernung von der Schiebeschiene 2 befindet sich eine schiefe Ebene 3. Ein Gebinde 4 wird gerade eben aus seiner durch die nicht gezeigte Zuführeinrichtung vorgegebenen Position geschoben.
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3 zeigt eine schematische Darstellung der Schiebevorrichtung in der Mitte des Schiebevorgangs. Zu sehen ist eine beliebige Anzahl an teleskopisierbaren Einheiten 1 in halb ausgefahrener Stellung und eine geeignete Schiebeschiene 2. In einiger Entfernung von der Schiebeschiene 2 befindet sich eine schiefe Ebene 3. Ein Gebinde 4 wird in Richtung schiefe Ebene geschoben.
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4 zeigt eine schematische Darstellung der Schiebevorrichtung kurz vor Ende des Schiebevorgangs. Zu sehen ist eine beliebige Anzahl an teleskopisierbaren Einheiten 1 in fast voll ausgefahrener Stellung und eine geeignete Schiebeschiene 2. In einiger Entfernung von der Schiebeschiene 2 befindet sich eine schiefe Ebene 3. Ein Gebinde 4 wurde bis kurz vor die schiefe Ebene geschoben.
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5 zeigt eine schematische Darstellung der Schiebevorrichtung am Ende des Schiebevorgangs. Zu sehen ist eine beliebige Anzahl an teleskopisierbaren Einheiten 1 in voll ausgefahrener Stellung und eine geeignete Schiebeschiene 2. In einiger Entfernung von der Schiebeschiene 2 befindet sich eine schiefe Ebene 3. Ein Gebinde 4 wurde auf die schiefe Ebene geschoben und kann schon durch geringe Krafteinwirkung zum weiteren Gleiten gebracht werden.
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6 zeigt eine schematische Darstellung der Schiebevorrichtung mit mehreren Gebinden. Zu sehen ist eine beliebige Anzahl an teleskopisierbaren Einheiten 1 und eine geeignete Schiebeschiene 2. In einiger Entfernung von der Schiebeschiene 2 befindet sich eine schiefe Ebene 3. Ein erstes Gebinde 4 wurde auf die schiefe Ebene geschoben. Dieses Gebinde verschiebt ein weiteres Gebinde 5, das bereits zuvor auf die schiefe Ebene geschoben wurde sowie ein weiteres Gebinde 6, das bereits zu einem noch früherem Zeitpunkt auf die Ebene geschoben wurde. Die Zahl an Gebinden in der jeweilige Reihe (eins) ist dabei als Beispiel zu verstehen, es können durchaus mehrere Gebinde auf einmal verschoben werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen denkbar, die ebenfalls vom Erfindungsgedanken, Gebinde mittels einer Schiebeeinrichtung in Kombination mit einer schiefen Ebene zu transportieren und damit ein Zwischenlager zu realisieren, Gebrauch machen und damit in den Schutzbereich fallen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19500290 A1 [0003]
- DE 102005061696 B3 [0004]
- DE 102006035049 B4 [0005]
- DE 202008006101 U1 [0008]