DE102010021175A1 - Elektromagnet - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Elektromagneten, insbesondere Schaltmagnet, mit einer auf einem Spulenkörper (7) befindlichen Erregerwicklung (11) und einem ein Teil des magnetischen Rückschlusses bildenden Polstück (23), wobei innerhalb des Spulenkörpers (7) ein Polkern (17) und ein axial beweglicher Magnetkolben (19) vorgesehen sind, das Polstück (23) an dem dem Polkern (17) entgegengesetzten Bereich eine Durchgangsöffnung (25) für den Magnetkolben (19) bildet und dieser für seine Bewegung in seiner Führung des Polkernes (17) gelagert ist, der dadurch gekennzeichnet ist, dass das Polstück (23) ein den Spulenkörper (7) an seinem axialen Ende zumindest teilweise übergreifendes Flanschteil (27) und ein sich von diesem axial erstreckendes Büchsenteil (29) aufweist, das innerhalb des Spulenkörpers (7) einen einen Längenabschnitt des Magnetkolbens (19) übergreifenden Hohlzylinder bildet, zwischen dessen Innenwand und dem Umfang des Magnetkolbens (19) ein parasitärer Luftspalt (30) gebildet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Elektromagnet, insbesondere Schaltmagnet, mit einer auf einem Spulenkörper befindlichen Erregerwicklung und einem ein Teil des magnetischen Rückschlusses bildenden Polstück, wobei innerhalb des Spulenkörpers ein Polkern und ein axial beweglicher Magnetkolben vorgesehen sind, das Polstück an dem dem Polkern entgegengesetzten Bereich eine Durchgangsöffnung für den Magnetkolben bildet und dieser für seine Bewegung in einer Führung des Polkerns gelagert ist.
- Ein Elektromagnet dieser Art ist aus dem Dokument
EP 1 818 951 B1 bekannt. Für die Betriebseigenschaften derartiger Magnete ist der magnetische Rückschluss zwischen Polstück und Magnetkolben von großer Bedeutung. Die Eigenschaft dieses Rückschlusses hängt von der Gestaltung des zwischen Magnetkolben und Polstück befindlichen Luftspaltes ab. Allgemein führt ein geringer Luftspalt zwischen Magnetkolben und Polstück zu einer Erhöhung der Magnetkraft über Hub. In dem genannten Dokument sind hinsichtlich der Gestaltung des Luftspaltes mehrere Lösungen aufgezeigt, die sämtliche auf Maßnahmen der Formgebung des Magnetkolbens an dessen der Durchgangsöffnung am Polstück benachbarten Ende basieren. Dabei handelt es sich um Verjüngungen am Endabschnitt des Kolbens oder um eine Verkürzung des Kolbens derart, dass dessen Endfläche die Durchgangsöffnung nicht völlig durchgreift. - Bei den bekannten Lösungen lässt das Betriebsverhalten zu wünschen übrig. Im Hinblick hierauf liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Elektromagnet zur Verfügung zu stellen, der sich durch eine vergleichsweise verbesserte Magnetkraft-Hub-Kennlinie auszeichnet.
- Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe durch einen Elektromagnet gelöst, der die Merkmale des Patentanspruches 1 in seiner Gesamtheit aufweist.
- Demgemäß besteht eine Besonderheit der Erfindung darin, dass ein die Betriebseigenschaften des Elektromagneten maßgeblich bestimmender parasitärer Luftspalt in der Weise gebildet ist, dass das Polstück, anschließend an ein das axiale Ende des Spulenkörpers teilweise übergreifendes Flanschteil ein Büchsenteil bildet, das sich in Form eines Hohlzylinders in den Spulenkörper erstreckt und einen Längenabschnitt des Magnetkolbens übergreift, wobei zwischen der Innenwand des Hohlzylinders und dem Umfang des Kolbens ein parasitärer Luftspalt ausgebildet ist. Durch Wahl des Unterschiedes zwischen Innendurchmesser des Hohlzylinders des Büchsenteiles und Außendurchmesser des Kolbens lässt sich die Spaltweite auf einen optimalen Wert einstellen. Im Unterschied zu den dem Stand der Technik entsprechenden Lösungen ergibt sich bei Kolbenbewegungen keinerlei Veränderungen der Spaltgeometrie, so dass eine optimale Kraft-Hub-Kennlinie realisierbar ist.
- Bei besonders vorteilhaften Ausführungsbeispielen ist der Magnetkolben auf einer Führungshülse in einer Gleitpassung gelagert, deren Koaxialität zum Hohlzylinder des Polstückes derart eng toleriert ist, dass der Magnetkolben bei einer Weite des parasitären Luftspaltes von weniger als 0,1 mm vom Hohlzylinder berührungsfrei bleibt. Eine Berührung zwischen Magnetkolben und Polstück würde durch Reibung zu einer erhöhten Hysterese in der Magnetkraft-Hub-Kennlinie führen und muss daher unbedingt vermieden werden. Dank der erfindungsgemäß vorgesehenen, eng tolerierten Koaxialität der Führung im Polkern und der Führungshülse eröffnet sich die Möglichkeit, die Weite des parasitären Luftspaltes zu minimieren, ohne die Gefahr einer Berührung in Kauf nehmen zu müssen.
- In besonders vorteilhafter Weise kann die Anordnung so getroffen sein, dass ein zweites Polstück, das als Gleichteil des ersten Polstückes ausgebildet ist, an dem der Durchgangsöffnung entgegengesetzten Bereich angeordnet ist und mit seinem Büchsenteil den Festsitz für den im Hohlzylinder gelagerten Polkern bildet. Der Einsatz von zwei baugleichen Polstücken eröffnet die Möglichkeit, den Einzelteilepreis durch die doppelte Stückzahl zu minimieren, so dass das Endprodukt in kostengünstiger Weise herstellbar ist.
- Hinsichtlich der Gestaltung des weiteren magnetischen Rückschlusses kann die Anordnung mit Vorteil so getroffen sein, dass ein die Wicklung zumindest teilweise umgebender magnetischer Rückführmantel einen magnetischen Rückschluss zum Flanschteil des betreffenden Polstückes bildet. Derartige Ausführungsbeispiele zeichnen sich durch eine bei geringer Baugröße vergleichsweise hohe Magnetkraft aus.
- Eine besonders rationelle Herstellung ermöglichen Ausführungsbeispiele, bei denen Spulenkörper, Polstück und Rückführmantel zur Bildung einer festen Einheit durch eine Kunststoff-Umspritzmasse umspritzt sind, die ein einheitliches Gehäuse bildet.
- Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles im Einzelnen erläutert. Es zeigen:
-
1 einen Längsschnitt des Ausführungsbeispieles, wobei eine im Gehäuse befindliche, mittels eines Betätigungsstößels des Elektromagneten betätigbare Ventilanordnung der einfachen Darstellung wegen weggelassen ist; -
2 eine der1 ähnliche Schnittdarstellung, wobei der Zustand der Herstellung des Gehäuses durch Umspritzen des Spulenkörpers, jedoch vor dem Einbau von Polkern und Magnetkolben dargestellt ist, und -
3 eine vergrößerte Teilschnittdarstellung lediglich des dem Magnetkolben benachbarten Bezirks von1 . - Die Erfindung ist nachstehend anhand eines Beispieles erläutert, bei dem der Elektromagnet innerhalb eines Gehäuses
1 das Betätigungselement für eine Ventileinrichtung bildet, die im Gehäuse1 in einer Ventilkammer3 angeordnet ist, die in der Zeichnung weggelassen ist, weil die Ventileinrichtung nicht Teil der Erfindung bildet. Das Gehäuse1 ist aus einer Kunststoff-Umspritzmasse5 einteilig ausgebildet, mit der der Spulenkörper7 sowie die weiteren Komponenten des Elektromagneten umspritzt sind. - Um beim Umspritzen eine gasdichte Verbindung zwischen Umspritzmasse und Spulenkörper zu gewährleisten, sind, wie in der vergrößerten Darstellung von
3 deutlicher erkennbar ist, am Spulenkörper7 Zacken9 gebildet, die beim Umspritzvorgang sogenannte Abschmelzkanten bilden. Die auf dem Spulenkörper7 befindliche Erregerwicklung11 ist in der bei derartigen Elektromagneten üblichen Weise von einem ein Teil des magnetischen Rückschlusses bildenden Rückführmantel13 umgeben, der, ebenso wie zur Bestromung der Wicklung11 dienende Flachstecker15 in die Umspritzmasse5 eingebettet ist. - An dem der Ventilkammer
3 zugewandten Bereich befindet sich innerhalb des Spulenkörpers7 ein fest angeordneter Polkern17 , relativ zudem im Inneren des Spulenkörpers7 ein Magnetkolben19 axial beweglich angeordnet ist. Inder Darstellung von1 und3 ist der Magnetkolben19 in der Position seines an den Polkern17 angenäherten Hubendes dargestellt, bei dem sich eine mit dem Magnetkolben19 zusammenwirkende Führungshülse21 , in der ein nicht näher dargestellter Betätigungsstößel aufnehmbar ist, der für die Steuerung der nicht gezeigten Ventileinrichtung vorgesehen ist, in ihrer in der Zeichnung am weitesten links gelegenen Stellung befindet. Wenn es sich um einen sogenannten „drückenden” Elektromagneten handelt, entspricht diese Kolbenstellung dem voll bestromten Zustand der Erregerwicklung11 , anderenfalls ist der Magnetkolben19 durch Bestromen aus der gezeigten Endposition nach rechts bewegbar. - Für die Fortsetzung des magnetischen Rückschlusses vom Rückführmantel
13 ins Innere des Spulenkörpers7 sind als Gleichteile ausgebildete Polstücke23 vorgesehen, von denen ein erstes Polstück23 im Bereich des Magnetkolbens19 eine Durchgangsöffnung25 bildet, innerhalb deren der Magnetkolben19 bewegbar ist. Jedes der Polstücke23 weist ein Flanschteil27 auf, das das zugewandte axiale Ende des Spulenkörpers7 so übergreift, dass es sich bis in die Nähe des Rückführmantels13 erstreckt. Vom Flanschteil27 erstreckt sich ein Büchsenteil29 ins Innere des Spulenkörpers7 . Das Büchsenteil29 bildet einen Hohlzylinder, der sich bei dem ersten Polstück23 über einen Längenabschnitt des Kolbens19 und beim zweiten Polstück23 über einen Längenabschnitt des Polkernes17 erstreckt. In diesem Längenabschnitt des zweiten Polstückes23 ist der Polkern17 durch Festsitz festgelegt. Die Innenwand des Hohlzylinders am ersten Polstück23 befindet sich vom Umfang des Magnetkolbens19 jedoch in einem kleinen parasitären Luftspalt30 bildenden Abstand, wobei die Spaltweite weniger als 0,1 mm beträgt. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel beträgt die Differenz zwischen dem Außendurchmesser des Magnetkolbens19 und dem Innendurchmesser des Hohlzylinders des Büchsenteiles29 beispielsweise 0,07 mm. - Eine derart minimierte Spaltweite, ohne dass hierbei die Gefahr einer Berührung des Magnetkolbens
19 besteht, was zu einer erhöhten Hysterese und damit zu einer Betriebsstörung führen würde, ist bei der Erfindung dadurch auf sichere Weise realisierbar, dass der Magnetkolben19 mit seiner Führungshülse21 in einer eng tolerierten Gleitpassung am Polkern17 verschiebbar gelagert ist und dass eine eng tolerierte Koaxialität der Hohlzylinder beider Büchsenteile29 der Polstücke23 eingehalten wird. Dies wird dadurch erreicht, dass bei dem Umspritzprozess, bei dem die in2 gezeigte Fertigungsstufe erreicht wird, in dem in2 noch offenen Innenraum des Spulenkörpers7 ein kalibrierter Umspritzdorn (nicht dargestellt) zum Einsatz gebracht wird, wodurch die Koaxialität zwischen den Hohlzylindern der Büchsenteile29 beider Polstücke23 kleiner als 0,07 mm gehalten werden kann. Dergestalt ist auch eine insgesamt druckdichte Anordnung für den Magneten als Ganzes erreicht. Wie des weiteren die1 und3 zeigen, ist zwischen dem Außenumfang der Führungshülse21 und dem zugewandten Innenumfang des Magnetkolbens19 noch eine zylindrische Führungsbuchse eingesetzt, die jedoch, wie dargestellt, nicht völlig bis zum Boden des Magnetkolbens19 fortgeführt ist. Ferner ist die Führungsbuchse über eine absatzartige Verringerung des Durchmessers im Magnetkolben19 gehalten, die in Blickrichtung auf die Figuren nach rechts gesehen in den Boden des Magnetkolbens19 übergeht an dem sich die Führungshülse21 abstützt. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- EP 1818951 B1 [0002]
Claims (6)
- Elektromagnet, insbesondere Schaltmagnet, mit einer auf einem Spulenkörper (
7 ) befindlichen Erregerwicklung (11 ) und einem ein Teil des magnetischen Rückschlusses bildenden Polstück (23 ), wobei innerhalb des Spulenkörpers (7 ) ein Polkern (17 ) und ein axial beweglicher Magnetkolben (19 ) vorgesehen sind, das Polstück (23 ) an dem dem Polkern (17 ) entgegengesetzten Bereich eine Durchgangsöffnung (25 ) für den Magnetkolben (19 ) bildet und dieser für seine Bewegung in seiner Führung des Polkernes (17 ) gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Polstück (23 ) ein den Spulenkörper (7 ) an seinem axialen Ende zumindest teilweise übergreifendes Flanschteil (27 ) und ein sich von diesem axial erstreckendes Büchsenteil (29 ) aufweist, das innerhalb des Spulenkörpers (7 ) einen einen Längenabschnitt des Magnetkolbens (19 ) übergreifenden Hohlzylinder bildet, zwischen dessen Innenwand und dem Umfang des Magnetkolbens (19 ) ein parasitärer Luftspalt (30 ) gebildet ist. - Elektromagnet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Magnetkolben (
19 ) auf einer Führungshülse (21 ) in einer Gleitpassung gelagert ist, deren Koaxialität zum Hohlzylinder des Polstückes (23 ) derart eng toleriert ist, dass der Magnetkolben (19 ) bei einer Weite des parasitären Luftspaltes (30 ) von weniger als 0,1 mm vom Hohlzylinder berührungsfrei bleibt. - Elektromagnet nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweites Polstück (
23 ), das als Gleichteil des ersten Polstückes (23 ) ausgebildet ist, an dem der Durchgangsöffnung (25 ) entgegengesetzten Bereich angeordnet ist und mit seinem Büchsenteil (29 ) den Festsitz für den im Hohlzylinder gelagerten Polkern (17 ) bildet. - Elektromagnet nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein die Wicklung (
11 ) zumindest teilweise umgebender magnetischer Rückführmantel (13 ) einen magnetischen Rückschluss zum Flanschteil (27 ) des betreffenden Polstückes (23 ) bildet. - Elektromagnet nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass Spulenkörper (
7 ), Polstück (23 ) und Rückführmantel (13 ) zur Bildung einer festen Einheit durch eine Kunststoff-Umspritzmasse (5 ) umspritzt sind, die ein einheitliches Gehäuse (1 ) bildet. - Elektromagnet nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsstößel (
21 ) des Magnetkolbens (19 ) über eine Bestandteil der Gleitpassung als Führungshülse (21 ) bildende Führungsbahn (31 ) am Polkern (17 ) gelagert ist.
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