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Die Erfindung betrifft den Sektor Rollsportgeräte, Rollschuhe, Skates, Roll-Skates, die eine sportliche und bis hin zu akrobatisch schwierige Fortbewegung auf Rollen ermöglichen.
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Konkreter Gegenstand der Erfindung ist ein am Fuß fest angeschnallter Roll-Skate, welcher ideal in der Kombination mit einem sicheren Tretroller gefahren werden kann, wobei der Roll-Skate auch ohne Tretroller benutzbar ist, entweder einzeln an nur einem Fuß oder auch paarweise an beiden Füßen. Entsprechend ursprünglichem Erfindungszweck ist der Roll-Skate vor allem spezialisiert für die Verwendung an einem Fuß, während der andere Fuß auf dem Trittbrett eines Tretrollers steht. Diese funktionale Kombination des Roll-Skate mit einem Tretroller erlaubt unterschiedliche Varianten und Kombinationen von Antriebs- und Bewegungsarten, wie sie ähnlich mit Rollschuhen, Inlineskates, Tretroller, Waveboard, Ski und ähnlichem zum Einsatz kommen.
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Stand der Technik:
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Rollschuhe, Roll-Skates und Rollbretter für sportliche Benutzer sind allgemein bekannt. Als Klassiker könnten Rollschuhe herkömmlicher Bauart bezeichnet werden, mit vier unter dem Rollschuh und Fuß angeordneten kleinen breiten Rädern in symmetrischer Quad-Anordnung, wobei für vorgesehene Benutzungsweisen dort zwei Achsen und Radpaare vor und hinter dem mittleren Drittel der Skate-Konstruktion liegen, der Skate starr und nicht maßgeblich länger als der Fuß des Benutzers ist. Andere Konstruktionen folgten.
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DE 199 34 906 C2 stellt ein nicht fest am Fuß angeschnalltes starres Rollbrett dar, mit zwei Radpaaren an Achsen ausserhalb des mittleren Drittels des Rollbrettes. Ein sicherer Betrieb in Kombination mit einem Tretroller erscheint nicht denkbar.
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DE 101 33 952 A1 ist ein Rollschuh mit zwei Rädern, die jeweils einzeln, etwa neben dem Fußknöchelbereich befestigt sind. Bei erweiterten Ausführungsarten, die noch ein Hilfsrad vor dem Fuß aufweisen oder die auch zwei weitere, aussenseitig erhöht angebrachte Räder haben, befinden sich diese jeweils ausserhalb des mittleren Drittels des Skates.
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FR 2 870 135 A1 ist eine Fersenroller-Vorrichtung, wobei sich hier lediglich zwei Räder etwa neben dem Fußknöchelbereich befinden. Anforderungen an den Benutzer hinsichtlich erforderlicher Kraft zum Rollen und Balancieren, ebenso wie fehlende hinreichende Spurführung und Bremssicherheit liegen in problematisch schwierigen Extrembereichen und lassen nur an die Benutzung durch besonders Befähigte mit hoher Risikobereitschaft denken. Von einer mit Tretroller kombinierten Benutzung ist unbedingt abzuraten.
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US 7 341 261 B2 ist eine am Schuh anschnallbare Vorrichtung, die einen der vorliegenden Roll-Skate Erfindung etwas ähnlicheren Grundansatz zeigt – ebenfalls mit zwei sich parallel gegenüberliegenden Rädern, die jedoch aussen und innen den gleichen kleinen Raddurchmesser haben und ohne durchgehende Achsen. Eine lediglich unter der Schuhmitte befindliche Verbindung der äusseren und inneren Räder bietet nur wenig Richtungsstabilität und Fixierung am Fuß. Stabiler Geradeauslauf und sichere Abbremsbarkeit lassen sich kaum erwarten. Der sich hier nur anbietende recht kleine Raddurchmesser ermöglicht nur geringen Rollkomfort und wenig Sicherheit; bei Einsatz größerer Räder würden die bereits riskant steilen Kippwinkel beim Nachvorne- und Nachhintenkippen noch weiter verschärft. Beim Nachvornekippen ist ein erhebliches Risiko für schweres abruptes Blockieren und Stolpern zu sehen. Noch steiler ist der Kippwinkel beim Nachhintenkippen, was hohes Risiko für Stürze rücklings bedingt.
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Alle bisher bekannten Roll-Skate Konstruktionen unterscheiden sich in wesentlichen Konstruktionsmerkmalen entscheidend von vorliegender Erfindung. Ein mit Tretroller kombinierter Fahrbetrieb ist unter Aspekten der Sicherheit wie auch funktionalen Benutzungskomforts für normal durchschnittlich sportliche Personen nicht zu empfehlen.
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Problemstellung:
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Bisherige Skate-Konstruktionen lassen keine hinreichenden Eigenschaften sehen, um sie sicher und komfortabel in multifunktionaler Kombination mit einem Tretroller fahren zu können. Bisherige Skate-Konstruktionen ermöglichen nicht jederzeitig während des Gebrauchs gleichermaßen das kippelfreie Rollen und Skaten, Spurstabilität für sicheren Geradeauslauf, einfache und sichere Lenkbarkeit, adäquat sichere Bremsfunktion, wie auch stabilen Stand und Schrittbetrieb. Sie fordern vom Benutzer oft ein hohes Maß an Balancefähigkeit und teils extreme Muskelkraft oder man benötigt zusätzlich Stöcke, um ausreichend voran zu kommen. Sie sind eher für besonders Befähigte und Trainierte angemessen und scheiden für durchschnittlich sportliche Personen bereits aufgrund Sicherheitsaspekten aus. Vorrangiges Ziel war dem Anmelder dieses Patents somit, einen jederzeitig flexibel multifunktionalen Roll-Skate zu konstruieren, der sich auch für durchschnittlich sportliche Personen benutzungssicher eignet, um komfortabel und problemlos in Kombination mit einem handelsüblichen Tretroller gefahren werden zu können. Es sollen hierzu keine extremen Kraft-Akte, kein besonderes Balancevermögen und keine speziellen artistischen Fähigkeiten notwendig werden. Eigenschaften, die dieser Skate jederzeitig während des Betriebs auf momentane Anforderung hin bieten können müsste, sind: Die Möglichkeit, standfest kippelfrei sicher zu rollen, Skateschritt typisch zu skaten, den Skate auch jederzeit blockierungsfrei nach vorn kippen zu können für vorantreibendes Anstoßen mittels Tretroller typischer Fußaktionen – ebenfalls den Skate auch nach hinten kippen zu können, für spurstabile und adäquat leistungsstarke Bremsung. Ausserdem müsste einwandfreie Spurstabilität des Skates im Rollbetrieb gewährleistet sein, wie auch einfache und zielsichere Lenkbarkeit. Gesamtziel wäre, alle vorgesehenen Betriebsarten komfortabel und unter bester Benutzungssicherheit gewährleisten zu können, während typische Vorrichtungs bedingte Gefahrenpotenziale bisheriger Roll-Skates so weit wie möglich ausgeschlossen werden müssten.
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Lösung:
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Die beschriebene Roll-Skate Erfindung löst sämtliche vorgenannten Probleme und Aufgabenstellungen hinsichtlich Befähigungsanforderungen, Kraftaufwand und Sicherheit bei der Benutzung. Standsichere Kippelfreiheit und zuverlässige Spurtreue beim Rollen und Skaten, wie auch ideale Lenk- und adäquate Bremsfunktion werden durch folgende konstruktive Merkmals-Kombination ermöglicht, die zudem einen einfachen Aufbau mit wenigen Einzelteilen möglich macht, wie folgt
– gemäß Patentanspruch 1, Merkmale a bis f:
Dadurch dass ein aus einem durchgehenden Materialteil bestehender langgezogener Skate-Korpus a (welcher auch die Skate-Korpus-Bereiche b und c mit beinhaltet) verwendet wird, genügen bereits wenige Einzelbauteile für einfachen und sicheren Aufbau. Im mittleren Drittel des Skate-Korpus a sind mittels starrer L-Winkel Schienen g vier Räder in Quad-Anordnung auf zwei gerade durchgehenden Achsen d befestigt. Durch den realisierten Achs-Abstand ist der selbsttätig kippelfrei stabile Stand, wie auch Roll- und Skateschritt-Betrieb des Skates gewährleistet; gleichzeitig ermöglicht der gewählte Abstand der Achsen mit Rädern im mittleren Drittel des Skate-Korpus d auch zu jedem gewünschten Zeitpunkt ein willentliches physiologisches Kippen des Roll-Skates nach vorn, zum Zwecke des Anstoßbetriebs mittels der als Laufsohle ausgeformten Unterseite des vorderen Drittels b des Skate-Korpus, wobei die unterseitige physiologisch angeschrägte Ausformung des Laufsohlenbereichs im vorderen Skate-Drittel b einen sehr flachen Aufsetzwinkel bietet, so dass Vornüber-Stolpern aufgrund unerwünscht abbremsender Blockierung nahezu ausgeschlossen wird. Ebenso erlaubt der gewählte Achs-Abstand auch ein willentlich gezieltes Kippen des Skates nach hinten, was ein spurstabiles, andruck-dosierbares Abbremsen mit der Unterseite des hinteren Skate-Korpus-Drittels c ermöglicht. Ausserdem gewährleistet der gewählte Achs- und Rad-Abstand d im mittleren Drittel des Skate-Korpus a ohne Verdrehungsgefahr des Fußes die sichere willentliche Lenkbarkeit des Roll-Skates mittels dosierten Ausrichtens des Fußes in die erwünschte Richtung. Der Benutzerfuß ist etwa auf dem mittleren Drittel des langgezogenen Skate-Korpus a festgeschnallt; er wird mittels stabiler Fußhaltevorrichtung e, f rutschfrei und richtungsstabil fest auf der Oberfläche des Skate-Korpus a gehalten. Dadurch, dass die beiden Räder neben der Aussenseite des Roll-Skates gezielt größer gewählt sind als die beiden Räder neben der Innenseite des Skates, wird eine Skating physiologische Schrägstellung des Benutzerbeines erwirkt, wie sie zum Beispiel beim Skaten mit Inlineskates typisch ist und dadurch zu ergonomischerem Skaten als auf ursprünglichen Quad-Rollschuhen verhilft und eine effizientere Kraftausnützung für den Vortrieb bietet. Ausserdem wird durch die größeren Räder aussen als innen eine sinnvolle Antiskating-Wirkung erzielt, die während Skateschritt-Bewegungen – also beim Abdrücken nach aussen hin – einem übermäßigen Abdriften des Fußes nach aussen hin nützlich entgegen wirkt.
– und gemäß Patentanspruch 2,
kann sich der Skate-Korpus a aufgrund seiner stabilen Zähelastizität den Fußbewegungen bei vorantreibenden Anstoßbewegungen im Laufsohlenbereich b stetig physiologisch mitformen, wobei der Skate-Korpus aufgrund genügender Materialstärke und Stabilität auch in seinem vorderen Drittel b den Vorderfuß gegen übermäßige Abknickung und Verletzungsgefahr schützt. Zudem werden dadurch, dass der Skate-Korpus a aus zähelastischem Material besteht, Stöße und Vibrationen durch Rauheiten des Untergrundes beziehungsweise Fahrbelags wirksam absorbiert, so dass auch auf nicht ganz idealem Untergrund das komfortable Fahrgefühl gewährleistet bleibt.
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Vorteile, die durch die Erfindung erreicht wurden:
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Ergebnis der Erfindungstätigkeit ist ein Skate, der ungewöhnlich vielseitige Betriebsarten möglich macht. Dieser Skate erlaubt neue attraktive rollsportliche Fortbewegungs-Möglichkeiten, insbesondere zusammen mit einem handelsüblichen sicheren Tretroller, wobei diese Kombination zu höherer Fahrsicherheit und Komfort verhilft. Der Skate bietet in solcher Kombination bereits für durchschnittlich sportliche Benutzer einfach zu erlernende und leicht zu beherrschende Verwendung bei hoher Benutzungssicherheit. Jederzeitig flexibel verfügbar ist kippelfreier und spurstabiler Anstoß-, Roll-, Skateschritt-Betrieb und slalomartiges Carven bergab, ähnlich wie auf Skiern; ausserdem ist bei nach vorn gekipptem Skate auch nicht-rollend stabiler Stand möglich, wie auch ein nicht-rollender Schrittbetrieb für trabendes Laufen. Ebenfalls ist problemlose Lenkbarkeit und spurstabile, adäquat leistungsstarke Bremsfunktion gesichert. Der Aufbau dieses Skates braucht nur wenige Einzelbauteile und ist überschaubar einfach. Typische und häufige Konstruktions bedingte Unfall-Risiken bisheriger Skates konnten bei diesem Skate durch die spezielle Konstruktion vielfach vermieden und effektiv minimiert werden. Der Roll-Skate stellt mehrerlei unterschiedliche Betriebsmodi jederzeitig flexibel nutzbar zur Verfügung, ohne vorherige Umbauarbeiten für spezielle Funktionsweisen zu erfordern. Wesentlich ist bisher unerreichte Benutzungssicherheit nebst hohem Fahrkomfort auch durch relativ große mögliche Raddurchmesser, bei sportivem, neuartigem Scooter-Skating mittels eines Tretrollers plus eines Roll-Skates in der sich funktional ideal ergänzenden Kombination.
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Weitere Ausgestaltung der Erfindung:
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Der zähelastische Skate-Korpus kann idealerweise aus Ethyl-Vinyl-Acetat (EVA) bestehen, das hoch strapazierfähig und trotzdem leichtgewichtig ist. Als Räder können für diesen Roll-Skate beispielsweise handelsübliche Inlinerollen mit entsprechenden Kugellagern dienen. Die Laufsohlenfläche im vorderen Skate-Drittel ist bei benutzungsbedingtem Verschleiss reparaturfähig mit passendem Reparatur-Belag; entsprechendes gilt ebenso für die Bremsfläche im hinteren Skate-Drittel.
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Beschreibung eines Ausführungsbeispiels:
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Die gekennzeichneten Teile a bis f – ggf. mit zu erfüllender Funktion – sind wie folgt:
- a) Skate-Korpus – ist Standfläche für den Fuß – und in und an ihr sind die Achsen, starren L-Winkel-Schienen und weiteren Teile befestigt.
- b) Laufsohlenbereich im vorderen Skate-Korpus-Drittel
- c) zusätzlich aufgeklebter Bremsbelag aus gummiartigem Material möglich, reparaturfähig, erneuerbar.
- d) vier Räder, Durchmesser fußinnenseitig kleiner, fußaussenseitig größer, an zwei durchgehenden Achsen.
- e) stabile Fersenhalterung
- f) Anschnall-Haltegurte, bespielsweise aus stabilen Klettbändern – oder ein stabiles anderes geeignetes Eindungs-System