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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Aufteilelement für einen Faserverbund mit wenigstens zwei Fasern. Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung des Aufteilelements.
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Für vielfältige Anwendungsmöglichkeiten sind in der modernen Industrie-Gesellschaft die verschiedenartigsten Faserverbindungen erforderlich. Dies gilt insbesondere für die Kommunikationstechnik. Hier kommen insbesondere Lichtleiter zur Anwendung.
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Solche Lichtleiter werden auch als Lichtwellenleiter, Lichtleitfasern oder Glasfasern bezeichnet (Kleine Enzyklopädie der Technik, Henri Deutsch Verlag - Frankfurt 1985, S. 415). Diese bestehen in der Regel aus einem zylindrischen Kern aus meist Quarzglas mit einem Durchmesser von 2 bis 5 µm bzw. 50 bis 100 µm und einem umhüllenden Mantel aus meist Borsilikatglas mit einem Durchmesser von 100 bis 350 µm. Ein Lichtleiterkabel enthält in der Regel mehrere in Schutzschläuche eingelegte Lichtleiter sowie Zugentlastungselemente (Kevlar®, Aramidgarn).
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Lichtleiter dienen als Übertragungsmedium für leitungsgebundene Telekommunikationsverfahren. Die Lichtleiterkabel werden beispielsweise zur Anbindung von Gebäuden an Telekommunikationssysteme eingesetzt. Dazu werden die Lichtleiterkabel von Verteilern zu den einzelnen Gebäuden verlegt. Zwischen dem Verteiler und dem jeweiligen Gebäudeanschluss werden beispielsweise Lehrrohre verlegt, durch welche das Lichtwellenleiterkabel dann hindurch gezogen wird.
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An dem freien Ende des Lichtleiterkabels wird ein Stecker montiert, um daran das Kommunikationssystem des Gebäudes anschließen zu können. Da die Bearbeitung des Lichtleiterendes sehr präzise erfolgen muss, ist die Montage des Steckers aufwendig und von einem entsprechend geschulten Monteur durchzuführen. Dieser benötigt spezielle Werkzeuge und Vorrichtungen. Ferner ist bei diesen Arbeiten vor Ort die Einfügedämpfung und Rückflußdämpfung des Lichtleiters zu überprüfen, wofür entsprechende Messgeräte benötigt werden. Aufgrund dieser Arbeiten sind die anfallenden Kosten für die den Anschluss eines Lichtleiterkabels hoch.
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Aus der
US 2008/0317410 A1 ist ein Verfahren bekannt, mit welchem die genannten Nachteile vermieden werden können. Hierbei werden die Kabel mit vorkonfektionierter Steckerkomponente (Ferrule) mittels Druckluft durch Leerrohre mit genügend großem Durchmesser zum Empfangsort gedrückt.
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Nachteilig bei dieser Technik ist, dass sie nur für sog. Simplexsysteme einsetzbar ist. Für Systeme mit mehreren Steckern, z.B. Duplex-Anschlüsse, ist das Verfahren nicht verwendbar.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nunmehr, ein System zu entwickeln, welches es erlaubt, durch herkömmliche Leerrohre bzw. Rohrförmig ausgebildete Kabelführungen mit 3 bis 5 mm, vorzugsweise 3 bis 4,5 mm, besonders bevorzugt weniger als 4 mm Innendurchmesser Faserverbunde mit mindestens zwei Fasern und zwei vorkonfektionierte Steckerkomponenten hindurch zu schieben und/oder zu blasen.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Aufteilelement für einen Faserverbund mit wenigstens zwei Fasern, welche endseitig vorkonfektionierte Steckerkomponenten zur Herstellung von Steckverbindungen aufweisen und derart ausgestaltet sind, dass sie in eine rohrförmig ausgebildete Kabelführung eingeschoben werden können, wobei die Länge der einzelnen Fasern derart abgestuft ausgestaltet sind, dass die Steckerkomponenten nach dem Einschieben in die Kabelführung versetzt zueinander angeordnet sind.
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Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Steckerkomponenten sind die Ferrule gemäß
US 2008 / 0 317 410 A1 . Die Erfindung ist aber auf diese Komponente nicht beschränkt. Es können alle Arten von handelsüblichen Steckern zum Einsatz kommen. Hierzu zählen demgemäß alle üblichen, dem Fachmann geläufigen Steckverbindungen, welche zum Trennen und Verbinden von Leitungen, insbesondere Lichtwellenleiter, dienen.
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Erfindungsgemäß umfasst das Aufteilelement vorzugsweise zwei Fasern. Die Enden sind vorzugsweise um die Länge einer Steckerkomponente gegeneinander versetzt. Dabei ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die Steckerkomponente sich nicht gegenseitig berühren. Diem Fasern sind vorzugsweise in üblicher Weise ummantelt, z.B. mittels Kunststoffbeschichtung oder rohrförmiger Ummantelungen. Im letzten Fall werden die Fasern in so genannte Hohladern eingeschoben.
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Die Differenz in der Länge der Fasern beträgt vorzugsweise 5 bis 20, besonders bevorzugt 8 bis 15, ganz besonders bevorzugt 9 bis 12, höchst bevorzugt ca. 10 mm. Entsprechend dieser Werte sind die vorkonfektionierten Steckerkomponenten gegeneinander versetzt.
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Das Aufteilelement enthält an seinem den vorkonfektionierten Steckerkomponenten gegenüberliegenden Ende eine Hülse, vorzugsweise aus Metall, mit integrierter Zugentlastung. Mittels der Hülse soll erreicht werden, dass die beiden Fasern mit dem eigentlichen Kabel verbunden werden. Durch das Crimpen wird erreicht, dass dies erfolgen kann, ohne die empfindlichen Fasern zu stressen. Stressen bedeutet, dass im Falle des Überschreitens von Biegeradien und eines zu festen Crimpens übermäßiger Druck auf die Fasern ausgeübt wird. Dies kann einen Faserbruch zur Folge haben oder zumindest zu erhöhten Dämpfungen führen. Die Befestigung des Zuglastungselements kann durch Kleben oder Crimpen erfolgen. Der Abstand zwischen vorkonfektionierten Steckerkomponenten und Zugentlastungselementen beträgt 300 bis 500 mm, vorzugsweise 350 bis 450 mm, besonders bevorzugt 350 bis 400 mm. Die erfindungsgemäße Anordnung ist vorzugsweise darauf ausgelegt, dass insbesondere bei Einsatz von Duplexsystemen Kabelführungen einsetzbar sind, deren Innendurchmesser zwischen 3 und 4,5 mm, besonders bevorzugt zwischen 3 und 4 mm, ganz besonders bevorzugt zwischen 3,3 und 3,5 mm liegen.
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Als Fasern werden erfindungsgemäß vorzugsweise Lichtleiter eingesetzt (auch als Lichtwellenleiter, Lichtleiterphase oder Glasfaser bezeichnet). Die erfindungsgemäß versetzte Anordnung der vorkonfektionierten Steckerkomponenten ermöglicht es, Mehrfachstecker, z.B. Duplexanschlüsse durch eine rohrförmig ausgebildete Kabelführung zu schieben. Durch diese Maßnahme ist eine Anbindung eines Gebäudes an ein Telekommunikationsnetz, beispielsweise mittels Lichtwellenkabel, mit geringem Montageaufwand vor Ort im Gebäude selbst für Duplexlösungen realisierbar.
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Durch die Konfektionierung bzw. Vorkonfektionierung der Faserenden mit mehreren Steckerkomponenten, vorzugsweise zwei Steckerkomponenten, kann das Bearbeiten der Fasern und das Überprüfen der Einfügedämpfung und Rückflussdämpfung am Faserende bereits werksseitig vorgenommen werden. So ist beispielsweise das Anschleifen der Stirnseite der Faser und das Anfertigen entsprechender Qualitätsprotokolle bereits werksseitig möglich, so dass derartige bisher vor Ort ausgeführte Arbeiten nicht mehr notwendig sind. Die versetzte Anordnung der Steckerkomponenten lässt ferner ein Verlegen auch durch Kabelführungen mit kleinstem Rohrinnendurchmesser, insbesondere einem Durchmesser von 3 bis 5 mm, vorzugsweise 3 bis 4,5 mm, besonders bevorzugt weniger als 4 mm, zu. Damit eignet sich das erfindungsgemäße Aufteilelement für besonders kritische Verlegungen, bei denen bisher aufgrund des sehr geringen zur Verfügung stehenden Bauraumes beim Verlegen der Fasern nur Ausführungen ohne Steckerkomponenten durch die Kabelführung geschoben werden konnten.
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Erfindungsgemäß werden vorzugsweise sog. „Einblasstecker“ verwendet. D.h. es werden entsprechend der
US 2008/0317410 A1 mittels Druckluft die Fasern mit den Steckern durch die Kabelführung zum Zielort geschoben und/oder geblasen.
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Im Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Abbildungen näher erläutert.
- 1 zeigt in einer schematischen Skizze das erfindungsgemäße Aufteilelement.
- 2 zeigt in perspektivischer Sicht ein Beispiel für die Lage des Aufteilelements in einer Kabelführung.
- 3 zeigt die Anlage von Kabelführungen zu den Häusern, durch welche die erfindungsgemäßen Aufteilelemente mit Lichtleiterkabeln geschoben werden.
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In 1 sind die beiden vorkonfektionierten Steckerkomponenten 1 und 2 schematisch dargestellt. Beide sind an den Enden der Fasern 3 und 4 angeordnet. An dem gegenüber den Steckern 1 und 2 liegenden Ende ist eine Hülse, im Beispiel eine Metallhülse, mit integrierter Zugentlastung zum Anschluss an das Einblaskabel 13 angeordnet.
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Die vorkonfektionierten Steckerkomponenten 1 und 2 sind um die Länge 6 gegeneinander versetzt. In dem erfindungsgemäßen Beispiel handelt es sich um Steckerlängen von 10 mm. Entsprechend ist die Länge 6 bemessen. Die Länge 7 vom Einblasstecker 2 zur Hülse 5 beträgt in dem erfindungsgemäßen Beispiel 370 mm. Die Länge der Metallhülse liegt bei 13 mm.
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Aus 2 wird deutlich, dass die versetzte Anordnung es erlaubt, eine Duplexeinheit in einer rohrförmig ausgebildeten Kabelführung 9 anzuordnen. In dem erfindungsgemäßen Beispiel beträgt der Durchmesser der versetzten Anordnung nur 3,3 mm. Bei einem Nebeneinanderlegen der Duplex-Stecker würden 5 mm Durchmesser für die Kabelführung 9 erforderlich sein. Zu erkennen ist auch das Einblaskabel 13 und die Aufteilung in zwei Lichtleiter 3 und 4 nach dem Durchlaufen der Metallhülse 5. Die Lichtleiter 3 und 4 tragen an ihren Enden die versetzt angeordneten vorkonfektionierten Steckerkomponenten 1 und 2. Das gesamte System wird vom Ende 12 der Kabelführung 9 mittels Druckluft durch die Kabelführung 9 geschoben.
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Gemäß 3 sind zu den einzelnen Verbraucherstellen 10 jeweils Kabelführungen angeordnet. Durch diese können die erfindungsgemäßen Aufteilelemente zu den Anschlüssen 11 geschoben werden.