DE102010016841B3

DE102010016841B3 - Verfahren zur Herstellung einer Buchse sowie Buchse aus tiefziehfähigem Stahlband

Info

Publication number: DE102010016841B3
Application number: DE201010016841
Authority: DE
Inventors: Axel Otto Vollmann
Original assignee: Otto Vollmann & Co KG GmbH; Vollmann & Co KG Otto GmbH
Current assignee: Otto Vollmann & Co KG GmbH; Vollmann & Co KG Otto GmbH
Priority date: 2010-05-07
Filing date: 2010-05-07
Publication date: 2011-11-17
Anticipated expiration: 2030-05-08

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Buchse (1) aus tiefziehfähigem Stahlband, wobei ein Blechzuschnitt ein- oder mehrstufig zu der Buchse (1) umgeformt wird und anschließend der Ziehkragen abgetrennt wird, dadurch gekennzeichnet, dass eine durch das Abtrennen des Ziehkragens gebildete Abrisskante (2) umlaufend aufgeschmolzen und anschließend abgekühlt wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Buchse aus tiefziehfähigem Stahlband, wobei ein Blechzuschnitt ein- oder mehrstufig zu der Buchse umgeformt wird und anschließend der Ziehkragen abgetrennt wird. Das Abtrennen erfolgt vorzugsweise durch Abschneiden.
Im Stand der Technik ist es bekannt, Buchsen aus tiefziehfähigem Stahlband herzustellen. Insbesondere Buchsen, die eine große Länge aufweisen und über ihre Länge unterschiedliche Verformungszonen besitzen, können zwar in geeigneter Weise durch Tiefziehvorgänge hergestellt werden, jedoch besteht ein Problem darin, dass bei dermaßen tiefgezogenen Teilen eine Rissbildung in axialer Richtung ausgehend von dem Bereich, an welchem der Ziehkragen abgeschnitten wird, beobachtet wird. Offenbar befinden sich in dem Bereich, von dem der Ziehkragen abgeschnitten worden ist, Risskeime, die schon dadurch zur Rissbildung führen können, dass die fertige Buchse angeschlagen wird. Sofern solche Buchsen gegeneinander geschlagen werden, ohne große Kraftaufwendung, so treten spontan axial verlaufende Risse auf. Diese Rissbildung führt zu hohen Ausfallzahlen, je nach Materialgüte und Abmessung.
Um qualitativ einwandfreie Teile zur Verfügung zu stellen, ist nach dem Herstellungsverfahren eine Nachprüfung jedes einzelnen Teiles erforderlich, was zu hohen Kosten und zu hohem Aufwand führt.
Aus der DE 199 23 540 A1 ist ein Verfahren zum Tiefziehen von Blechformteilen bekannt.
Aus der DE 1 602 538 A ist eine Vorrichtung zum Beschneiden von tiefgezogenen Hohlkörpern bekannt.
Aus der DE 94 14 644 U1 ist eine Vorrichtung zum Tiefziehen von Metallteilen, insbesondere Stahl bekannt.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren gattungsgemäßer Art zu schaffen, bei dem mit hoher Sicherheit eine Rissbildung ausgehend von der Abrisskante, von der der Ziehkragen abgetrennt wurde, vermieden wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, dass eine durch das Abtrennen des Ziehkragens gebildete Abrisskante umlaufend aufgeschmolzen und anschließend abgekühlt wird.
Gemäß diesem Vorschlag wird lediglich der Rand der Buchse, nämlich die durch das Abtrennen des Ziehkragens gebildete Abrisskante, umlaufend aufgeschmolzen und anschließend abgekühlt. Durch das kurzzeitige Aufschmelzen erfolgt keine Beeinflussung der Festigkeit über die Höhe der Buchse. Offenbar wird durch das Aufschmelzen der Abrisskante, also des Randes der Buchse, die Neigung zur Rissbildung beseitigt, möglicherweise deshalb, weil eventuelle Risskeime durch den Aufschmelzvorgang beseitigt werden.
Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass die Abrisskante in einer Breite aufgeschmolzen wird, die etwa der Materialdicke der Buchse entspricht.
Insbesondere ist bevorzugt vorgesehen, dass die Abrisskante mittels eines Laserstrahls aufgeschmolzen wird.
Hierdurch erfolgt eine besonders geringfügige Temperaturbeeinflussung des Materials der Buchse neben der Umschmelzzone, so dass eine Beeinflussung der Festigkeit über die Höhe der Buchse auszuschließen ist.
Zudem kann vorgesehen sein, dass die aufgeschmolzene Abrisskante an Luft abgekühlt wird.
Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Buchse aus tiefziehfähigem Stahlband, die zur Lösung der oben angegebenen Aufgabe dadurch gekennzeichnet ist, dass eine durch Abtrennen eines Ziehkragens gebildete Abrisskante der Buchse durch eine Aufschmelzzone homogenisiert ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Buchse sind in den Ansprüchen 6 und 7 angegeben.
Durch die erfindungsgemäße Verfahrensweise beziehungsweise durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Buchse wird die Qualität der Buchse verbessert und die Notwendigkeit der Nachprüfung solcher Buchsen minimiert, wobei auch entgegen dem Stand der Technik bei der erfindungsgemäßen Ausbildung und Verfahrensweise keine großen Ausfallzahlen nach der Fertigung festzustellen sind.
Der Gegenstand der Erfindung ist anhand der beigefügten Zeichnung kurz erläutert.
Es zeigt:
1 eine erfindungsgemäße Buchse von schräg unten gesehen;
2 die Buchse in Seitenansicht, teilweise aufgebrochen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Buchse 1, wie sie beispielsweise in der Zeichnung gezeigt ist. Es handelt sich dabei um eine relativ komplizierte Form einer Buchse, die aus tiefziehfähigem Stahlband einstückig hergestellt ist. Dabei wird ein Blechzuschnitt vorzugsweise mehrstufig zu der gewünschten Form der Buchse umgeformt. Anschließend wird der Ziehkragen am unteren Ende der Buchse gemäß 2 abgeschnitten. Vorzugsweise unmittelbar nach dem Abschneiden wird die durch das Abtrennen des Ziehkragens gebildete Abrisskante 2 umlaufend aufgeschmolzen und anschließend abgekühlt, so dass eine Form entsteht, wie sie in 2 verdeutlicht ist. Durch diese Ausbildung wird eine Rissbildung in axialer Richtung vermieden, die bisher bei solchen Buchsen aufgetreten ist, wenn der Ziehkragen abgeschnitten wurde. Da solche Rissbildung bisher im Stand der Technik beobachtet wurde, wenn die tiefgezogenen Buchsen angeschlagen wurden, ist vorzugsweise vorgesehen, dass der Umschmelz- oder Aufschmelzvorgang unmittelbar dem Abtrennen des Ziehkragens folgt, so dass möglicherweise an oder in der Abrisskante vorhandene Risskeime durch das Auf- oder Umschmelzen beseitigt werden.
Wie beispielsweise in 2 ersichtlich, kann die Abrisskante 2 in einer Breite aufgeschmolzen werden, die etwa der Materialdicke der Buchse entspricht. Der Schmelzvorgang erfolgt vorzugsweise mittels Laserschmelzen, um eine Temperaturbeeinflussung des Materials der Buchse weitgehend zu minimieren.
Wie insbesondere ebenfalls aus 2 ersichtlich, geht die Aufschmelzzone bündig in den Außenmantel der Buchse 1 über, während sie über einen Radius an den Innenmantel der Buchse 1 anschließt.

Claims

Verfahren zur Herstellung einer Buchse (1) aus tiefziehfähigem Stahlband, wobei ein Blechzuschnitt ein- oder mehrstufig zu der Buchse (1) umgeformt wird und anschließend der Ziehkragen abgetrennt wird, dadurch gekennzeichnet, dass eine durch das Abtrennen des Ziehkragens gebildete Abrisskante (2) umlaufend aufgeschmolzen und anschließend abgekühlt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abrisskante (2) in einer Breite aufgeschmolzen wird, die etwa der Materialdicke der Buchse (1) entspricht.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abrisskante (2) mittels eines Laserstrahls aufgeschmolzen wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die aufgeschmolzene Abrisskante (2) an Luft abgekühlt wird.
Buchse (1) aus tiefziehfähigem Stahlband, dadurch gekennzeichnet, dass eine durch Abtrennen eines Ziehkragens gebildete Abrisskante (2) der Buchse (1) durch eine Aufschmelzzone homogenisiert ist.
Buchse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufschmelzzone umlaufend an dem Ende der Buchse (1) vorgesehen ist, welches die Abrisskante (2) aufweist.
Buchse nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufschmelzzone bündig in den Außenmantel der Buchse (1) übergeht und über einen Radius an den Innenmantel der Buchse (1) anschließt.