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Die Erfindung betrifft eine pneumatische Einzelkornsämaschine gemäß des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.
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Eine derartige Einzelkornsämaschine ist beispielsweise durch die
DE 10 2006 036 740 A1 bekannt. Mittels dieser Einzelkornsämaschine können in den Fahrgassen unmittelbar benachbarten Saatreihen mit einer erhöhten Aussaatstärke, d. h. mit einem engeren Abstand der einzelnen Saatkörner zueinander auszusäen, beaufschlagt werden.
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Hierzu weist diese Einzelkornsämaschine eine Vereinzelungstrommel auf, die für zumindest einige der Ausbringleitungen, die jeweils einer Saatgutreihe entsprechen, zwei Perforationsreihen, die eine Vereinzelungseinheit bilden, zugeordnet sind. Die Perforationen in den beiden einer Ausbringleitung zugeordneten Perforationen sind in der einen Perforationsreihe in einem engeren Abstand zueinander als in der anderen Perforationsreihe angeordnet. Hierdurch können den zu den Ablageeinrichtungen, die unmittelbar der Fahrgasse benachbart sind, die Samenkörner in einer dichteren Reihenfolge zugeleitet werden, so dass in den Saatreihen neben der Fahrgasse eine erhöhte Anzahl von Samenkörnern abgelegt werden.
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Durch die
EP 05 92 995 B1 ist eine weitere Einzelkornsämaschine, die einzelne Einzelkornsäaggregate aufweist bekannt. Jedem Einzelkornsäaggregat ist ein eigener Elektromotor zugeordnet, so dass über eine den Elektromotoren zugeordnete Steuereinrichtung jeder Elektromotor direkt angesteuert werden kann. Durch die Veränderung der Antriebsgeschwindigkeit der Vereinzelungsvorrichtungen kann der Ablageabstand der Saatkörner im Boden verändert werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Maßnahmen bei einer Einzelkornsämaschine mit Vereinzelungstrommel, auf der die Perforationen für mehrere Ausbringleitungen und somit Säreihen angeordnet sind, eine Veränderung des Saatgutabstandes in einer Saatreihe gegenüber den anderen Saatreihen zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Infolge dieser Maßnahmen lässt sich durch die Zusatzsaatgutablöseelemente zur Schaffung der Vergrößerung des Ablageabstandes der Saatkörner in einer Saatgutreihe mittels der Zusatzsaatgutablöseelemente der Ablageabstand vergrößern. Hierbei geht man von dem Gedanken aus, dass die Perforationsabstände in einer Perforationsreihe auf den kleinst gewünschten Saatgutabstand der Saatkörner zueinander in einer Saatgutreihe ausgelegt sind. Wird dann eine Vergrößerung des Abstandes gewünscht, so werden die Saatkörner, die zu viel sind, von den Zusatzsaatgutablageelementen von den Perforation der Perforationsreihe gelöst, so dass der gewünschte Saatgutabstand der Saatkörner zueinander erreicht wird.
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Eine einfache Ausgestaltung der Zusatzsaatgutablöseelemente lässt sich dadurch erreichen, dass diese als Abstreiferfinger ausgebildet sind.
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Hierbei können die Abstreiffinger auf einem drehbar gelagerten Tragkörper, der rotierend antreibbar ist, angeordnet sein.
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Auch ist es möglich, die Abstreiferfinger mittels eines entsprechenden Antriebes hin und her bewegbarer Weise anzutreiben.
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Um in gewünschter Weise mittels des Zusatzsaatgutablöseelementes die Saatkörner in der gewünschten Weise von den Perforationen der Perforationsreihe jeweils abstreifen zu können, ist vorgesehen, dass das Zusatzsaatgutablöseelement in synchronisierter Weise zu der Vereinzelungstrommel durch den von einem Bordrechner gesteuerten und/oder geregelten Antrieb antreibbar ist.
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In einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Zusatzsaatgutablöseelemente als vorzugsweise von einem Bordrechner angesteuerte pulsierende Luftströme und/oder Luftimpulse ausgebildet sind. Diese pulsierenden Luftströme und/oder Luftimpulse lassen sich beispielsweise durch ein entsprechend angesteuertes geeignetes Ventil erzeugen. Durch den Luftstrom und/oder Luftimplus werden dann die abzustreifenden Saatkörner von den Perforationen abgeblasen.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der Beispielsbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen.
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Hierbei zeigen
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1 die Vereinzelungsvorrichtung der Einzelkornsämaschine in vereinfachter ausschnittsweiser Darstellung in Seitenansicht,
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2 die Vereinzelungsvorrichtung in der Ansicht II-II,
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3 einen Ausschnitt der Vereinzelungstrommel mit der Darstellung der Wirkungsweise eines Zusatzsaatgutablöseelementes in vergrößertem Maßstab in der Ansicht nach 2,
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4 den Ausschnitt der Vereinzelungstrommel mit der Darstellung der Wirkungsweise eines Zusatzsaatgutablöseelementes nach 3 und
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5 den Ausschnitt der Vereinzelungstrommel mit der Darstellung der Wirkungsweise eines Zusatzsaatgutablöseelementes nach 3.
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Die Sämaschine weist den Vorratsbehälter 1 und die unterhalb des Vorratsbehälters 1 in einem Gehäuse 2 drehbar angeordnete und rotierend angetriebene Vereinzelungstrommel 3 auf. In der Umfangsfläche der Vereinzelungstrommel 3 sind in kreisförmig umlaufenden Perforationsreihen 4 die Perforationen 5 angeordnet. Der Vorratsbehälter 1 und das Gehäuse 2 oberhalb der Trommel 3 sind zumindest annähernd druckdicht mittels eines nicht dargestellten Deckels verschlossen. Über den Luftanschlusskasten 6 ist der Vorratsbehälter 1 und das Gehäuse 2 oberhalb der Trommel 3 durch das an den Anschlusskasten 6 angeschlossene und nicht dargestellte Druckluftgebläse mit Druckluft beaufschlagbar, so dass die Perforationsreihen 4 mit einer Druckdifferenz zwischen dem Innenraum 7 der Vereinzelungstrommel 3 und dem Außenbereich 8 der Vereinzelungstrommel 3 beaufschlagt werden. Aufgrund dieser Druckdifferenz lagern sich an den Perforationen 5 der Perforationsreihen 4 der Vereinzelungstrommel 3, wenn diese durch den Saatgutvorrat 9, der sich aufgrund der Führung des Saatgutschachtes 10 bis unterhalb der Drehachse 11 der Trommel 3 erstreckt, Samenkörner an. Der Saatgutvorratsbehälter 1 bzw. das Gehäuse 2 unterhalb des Saatgutvorratsbehälters 1, in dem die Vereinzelungstrommel 3 drehend und abdichtend gelagert ist, weist die voneinander beabstandeten Seitenwände 12 auf, die sich parallel zur Bewegungsrichtung 13 der Trommel 3 erstrecken und mit der Trommel 3 zumindest annähernd abdichtend zusammenwirken.
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Den Perforationsreihen 4 sind zu als nicht dargestellten Säscharen ausgebildeten Ablagevorrichtungen führende Ausbringleitungen 14 zugeordnet. Die Säschare legen die Samenkörner 15 in Säreihen ab.
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Den Perforationen 5 der Perforationsreihen 4, sind als Abstreifer und Saatgutablösevorrichtungen wirkende Abstreifvorrichtungen 16 zugeordnet. Diese Abstreifvorrichtungen 16 sind so einstellbar, dass sie einerseits auf der einen Seiten als Abstreifer für zuviel an den Perforationen 5 anhaftenden Samenkörnern wirken, so dass nur ein Samenkorn an jeder Perforation 5 haften bleibt und andererseits von den Perforationen 5 sämtliche Samenkörner ablösen, so dass über diese Perforationsreihen 4, keine Samenkörner der Ausbringleitung 14 zugeleitet werden. Die jeder Perforationsreihe 4 zugeordnete der Abstreifervorrichtung 16 ist verschiebbar angeordnet, so dass sie in bekannter Weise entsprechend einstellbar ist.
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Die Perforationen 5 in jeder Perforationsreihe 4 sind in einem relativ engen Abstand zueinander angeordnet, so dass die einzelnen Saatkörner 15 in einem relativ engen Abstand zueinander in der jeweiligen Saatreihe ausgebracht werden können.
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Um den Saatgutabstand der Saatkörner 15 in einer Säreihe variieren zu können, sind zumindest einigen in der Perforationsreihen 4 Zusatzsaatgutablöseelemente 17 in Form eines hin und her bewegbaren Abstreiferfingers 18 zugeordnet. Die Wirkungsweise des Abstreiferfingers 18 ist in die 3 bis 5 dargestellt, wobei der Übersichtlichkeit halber der Perforationsreihe, an welcher die Wirkungsweise des Abstreiferfingers 18' erläutert wird, die Abstreifvorrichtung 16 nicht dargestellt ist. Die zwischen den Abstreiferelementen 16 und den Eintrittsöffnung der Ausbringleitungen 14 angeordneten Zusatzsaatgutablöseelemente 17 sind mittels einer motorischen Antriebsvorrichtung in hin und her gehender Weise antreibbar. Der motorische Antrieb für die Zusatzsaatgutablöseelemente ist von einem nicht dargestellten Bordrechner steuer- und regelbar.
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Die Abstreiferfinger 18 sind an einem Schwenkbolzen, der mit der Antriebsvorrichtung verbunden ist, drehfest angeordnet. Die Zusatzsaatgutablöseelemente 17 werden über den Bordcomputer und dem motorischen Antrieb in synchronisierter Weise zu der Vereinzelungstrommel 3 in gesteuerter und regelbarer Weise angetrieben. Hierdurch kann jedes zweite oder jedes dritte Korn 15' usw. welches an den Perforationen 5 einer Perforationsreihe 4 anhaftet, von den Perforationen 5 gelöst werden, so dass der gewünschte Saatgutabstand einstellbar ist. Hierdurch lässt sich beispielsweise bei Fahrgassenschaltungen, wenn einigen Saatreihen kein Saatgut zugeleitet wird, d. h. dass über die Abstreifvorrichtung 16 so eingestellt werden, dass sämtliche Saatkörner 15 von den Perforationen 5 einer Perforationsreihe 4 gelöst werden. Hierdurch können dann, ohne dass die Zusatzsaatgutablöseelemente 17 wirksam sind die Saatkörner 15 in einem sehr dichten Abstand den Fahrgassen benachbarten Reihen in der Saatreihe abgelegt werden, wenn keine Saatkörner 15 oder weniger Saatkörner 15 als von den übrigen Saat- oder Perforationsreihen 4 von den Zusatzsaatgutablöseelementen 17 abgelöst werden.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, dass die einzelnen Zusatzsaatgutablöseeinrichtungen 17, die den einzelnen Perforationsreihen 4 und Saatreihen zugeordnet sind, über den Bordrechner in unterschiedlicher Weise angesteuert werden, so dass den einzelnen Saatreihen unterschiedliche Anzahlen von Saatkörnern 15 pro Zeit- und Wegeinheit zugeleitet werden, so dass die Saatgutablageeinstände im Boden von Reihe zu Reihe variieren können.
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An Stelle, dass nur ein Abstreiferfinger 18 an einem Antriebsbolzen angeordnet ist, ist es auch möglich, das mehre Abstreiferfinger auf einem drehbar gelagerten Tragkörper angeordnet sind und dieser Tragkörper rotierend angetrieben wird.
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Anstelle von mechanisch ausgestalteten Zusatzsaatgutablöseelemente können auch auf pneumatischer arbeitende Ablöseelemente eingesetzt werden. Hierbei sind dann in nicht dargestellter Weise die Zusatzsaatgutablöseelemente als vorzugsweise von einem Bordrechner angesteuerte pulsierende Luftströme und/oder Luftimpulse ausgebildet. Diese pulsierenden Luftströme und/oder Luftimpulse lassen sich beispielsweise durch ein entsprechend angesteuertes geeignetes Ventil erzeugen. Durch den Luftstrom und/oder Luftimplus werden dann die abzustreifenden Saatkörner von den Perforationen abgeblasen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006036740 A1 [0002]
- EP 0592995 B1 [0004]