DE102010012378B3 - Schiebewand - Google Patents
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Abstract
Bei einer Schiebewand mit zumindest einer Tür (1), die ein Betätigungselement (9) für eine Verriegelung der Tür (1) aufweist und mit einem Klemmschutz (7) versehen ist, umfasst der Klemmschutz (7) erfindungsgemäß ein Abdeckelement (70), das aus einer Abdeckposition in eine Offenposition überführbar ist, in der es den Zugriff in einen Aufnahmeraum (8) für Funktionselemente freigibt. Das Abdeckelement (70) kann schwenkbeweglich mit einem starren Teil des Klemmschutzes (7) verbunden sein. Bevorzugt ist das Betätigungselement (9) für die Verriegelung der Tür (1) im Aufnahmeraum (8) angeordnet, wobei der Aufnahmeraum (8) eine Halterung (12) für eine herausnehmbare Betätigungsstange (10) aufweist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Schiebewand nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Schiebewand, üblicherweise als Horizontal-Schiebe-Wand bezeichnet, ist mit zumindest einer Tür ausgestattet, die derart verriegelbar ist, dass sie in ihrer Türfunktion zwar geöffnet und geschlossen werden kann, jedoch bei dieser Nutzung nicht als Schiebewandelement verschiebbar ist. Die Tür ist mit einem Klemmschutz versehen, damit niemand beim Öffnen oder Schließen mit den Fingern versehentlich in den Schlitz zwischen der nicht öffnenden Seite der Tür und dem benachbarten Schiebewandelement gelangen kann. Ein solcher Klemmschutz ist insbesondere bei Türen mit innen liegendem Drehpunkt, d. h. der Drehpunkt liegt in der System- und Rahmenebene, notwendig, da anderenfalls sogar Abscherverletzungen möglicht wären. Der Klemmschutz kann insoweit auch Abscherschutzfunktionen übernehmen. Eine derartige Schiebewand ist aus der
DE 197 02 024 B4 bekannt. - Herkömmliche mit derartigem Klemmschutz versehene Schiebewände haben den Nachteil, dass auf dem Klemmschutz keine üblicherweise in diesem Bereich der Tür zu findenden Betätigungselemente für die Verriegelung der Tür mehr angebracht werden können, da sie bei der Türdrehung im Weg sind, wenn sie auf dem Klemmschutz aufsitzen würden. Bei derartigen Türelementen von Schiebewänden wurde daher bereits der Klemmschutz nicht bis zum Boden durchgeführt, bodenseitig ein Stück ausgeklinkt oder mit einem Loch versehen, und das Betätigungselement wurde dort bodennah angebracht. Eine solche Gestaltung ist aber nicht bedienerfreundlich. Auch kann nie gleichzeitig unten die Verriegelung gelöst und ein weiterer Handgriff weiter oben ausgeführt werden, beispielsweise eine oben liegende Verriegelung gelöst werden. Schließlich ist für eventuell bodennah spielende Kinder kein Klemmschutz vorhanden, und es können trotzdem Verletzungen auftreten.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Schiebewand bei optimierter Sicherheit bedienungsfreundlicher auszugestalten. Diese Aufgabe wird durch eine Schiebewand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Dadurch, dass der Klemmschutz ein Abdeckelement umfasst, hinter dem sich ein Aufnahmeraum für die Funktionselemente, z. B. das Betätigungselement befindet, ist in der Abdeckposition die Tür in allen wesentlichen Bereichen mit einem Klemm- und Abscherschutz gesichert. Das Abdeckelement kann sich anders als herkömmliche Ausklinkungen oder Löcher auch in normaler Griffhöhe befinden, da es in der Abdeckposition den Klemmschutz durchgängig vervollständigt. Das Betätigungselement muss dadurch nicht mehr in bedienerunfreundliche Bereiche, wie beispielsweise unmittelbar in Bodennähe verlegt werden. Das Abdeckelement kann geöffnet werden und gibt damit den Zugriff auf den dahinter liegenden Aufnahmeraum frei.
- Bevorzugt ist das Abdeckelement mit dem übrigen Klemmschutz unverlierbar verbunden, so dass es beim Öffnen nicht zur Seite gelegt werden muss, sondern am Klemmschutz verbleibt. Zwar kann es auch beispielsweise verschiebbar ausgestaltet sein, jedoch ist es bevorzugt schwenkbeweglich mit dem übrigen Klemmschutz verbunden. Es kann bei Bedarf nach Art einer Klappe geöffnet werden.
- Herstellungstechnisch besonders vorteilhaft ist es, wenn Klemmschutz und Abdeckelement aus einem identischen Profil gefertigt sind, aus dem das Abdeckelement lediglich mit einem oder mehreren Trennvorgängen herausgelöst wird. Dadurch wird nur ein einziges Profilwerkzeug benötigt, und das Abdeckelement kann je nach Bedarf unterschiedlich groß bzw. lang ausgeführt werden, je nachdem wie die Trennungen angesetzt werden. Besonders vorteilhaft ist es daher, wenn sich funktionale Profilteile über den gesamten Klemmschutz erstrecken, so dass beim Abtrennen des Abdeckelementes automatisch Bereiche vorhanden sind, die z. B. als Aufnahme für eine Drehachse bzw. Bolzen des Abdeckelementes dienen, die als Anschlag und Gegenanschlag für die Bestimmung bzw. Festlegung einer maximalen Öffnungsposition des Abdeckelementes vorgesehen sind und/oder beispielsweise Fixierelemente zur Arretierung des Abdeckelementes in der Abdeckposition aufweisen.
- In dem Aufnahmeraum, der von dem Abdeckelement abgedeckt wird, kann sich nicht nur das Betätigungselement bzw. der Betätigungsgriff für die Verriegelung der Tür befinden, sondern beispielsweise auch weitere Funktionselemente, wie eine Betätigungsstange, die als Kurbelstange für die obenseitige Verriegelung der Tür oder anderer Schiebewandelemente nötig ist.
- Erfindungsgemäß ist von dem Aufnahmeraum für Funktionselemente die Rede, da die Unterbringung mehrerer Funktionselemente dort möglich ist, jedoch nicht zwingend erforderlich. Auch wenn dort nur ein Funktionselement, wie z. B. der Betätigungsgriff zur Verriegelung der Tür untergebracht ist, soll dies von der Erfindung umfasst sein. Neben den bereits genannten Funktionselementen können in dem Aufnahmeraum auch noch weitere untergebracht werden, z. B. ein Betätigungsfeld für eine Alarmanlage, Schalter für Außenreklame oder dergleichen.
- Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus den Unteransprüchen und einem in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel, das im Folgenden beschrieben wird; es zeigen:
-
1 ein Teil einer Schiebewand mit einem Fenster- und einem Türelement, -
2 den Gegenstand aus1 mit geöffnetem Abdeckelement, -
3 eine Vergrößerung des Details III aus2 , -
4 einen Schnitt in Richtung IV-IV durch den Gegenstand aus1 und -
5 den Gegenstand aus4 mit geöffnetem Abdeckelement. - Der in den
1 und2 dargestellte Teil einer Schiebewand hat eine Tür1 und ein Fensterelement2 . Die Tür1 ist um die durch einen der beiden Laufwagen3 definierte Drehachse4 drehbar. Auch das Fensterelement2 besitzt derartige Laufwagen, die in der Abbildung lediglich nicht dargstellt sind. Wenn die Tür1 beim Öffnen in Richtung des Pfeils5 aufschwenkt, schwenkt der hintere Rahmenteil und dreht sich in den Spalt6 zwischen der Tür1 und dem Fensterelement2 ein. Damit dabei keine Gefahr besteht, dass sich in diesem Bereich befindliche Finger geklemmt werden oder sogar abscheren, hat der dortige Rahmenbereich der Tür1 einen Klemmschutz7 , der sich über die gesamte Höhe erstreckt. Der Klemmschutz7 ist bevorzugt durch ein etwa um die Drehachse4 gerundetes Profil gebildet. Wenn die Tür1 nur in Richtung des Pfeils5 aufschwenkbar ausgestaltet ist, wäre es ausreichend, den Klemmschutz7 lediglich an der dem Betrachter zugewandeten Vorderseite in1 und2 vorzusehen. Bei der dargestellten Ausführungsform hat die Tür1 jedoch auch auf der Rückseite einen entsprechenden Klemmschutz7 , der entweder aus optischen und Symmetriegründen vorhanden ist oder, um die Tür1 ebenfalls als Pendeltür nutzen zu können. - Etwa in Griffhöhe umfasst der Klemmschutz
7 ein in der Außengeometrie bevorzugt identisch gestaltetes Abdeckelement70 , das wie dargestellt vorzugsweise als Klappe ausgebildet ist. Die Abdeckklappe70 kann in eine in den2 ,3 und5 dargestellte Offenposition überführt werden und gibt dabei den Zugriff auf einen Aufnahmeraum8 frei, in dem sich bei der dargestellten Ausführungsform als Funktionselemente das Betätigungselement bzw. der Betätigungsgriff9 , mit dem die Tür untenseitig verriegelt werden kann, und eine Betätigungsstange10 , hier als Kurbelstange zum Eingriff in den oberen Verriegelungskasten11 ausgebildet, befinden. Für die Kurbelstange10 ist dazu eine Halterung12 vorgesehen. - Details des Abdeckelementes
70 und dessen Funktion sind insbesondere in den4 und5 erkennbar. Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Abdeckelement70 wie bei der dargestellten Ausführungsform aus dem Profilelement des Klemmschutzes7 durch Abtrennung aus diesem gebildet ist. Dazu sind Trennschnitte an den Positionen15 (siehe1 ) und16 (siehe4 ) erforderlich. Denkbar ist jedoch auch eine Ausführungsform mit einer Unterbrechung des Klemmschutzes7 an den Positionen15 und einer separaten Profilausgestaltung des Abdeckelementes70 , wobei das Abdeckelement70 auch hierbei bevorzugt die identische Außengeometrie des Klemmschutzes7 aufweist. - Die dadurch gebildete Klappe
70 ist vorzugsweise schwenkbeweglich mit den starren Teilen des Klemmschutzes7 verbunden. Dies erfolgt bei der dargestellten Ausführungsform dadurch, dass das Profilelement eine Aufnahme17 für eine Drehachse18 der Klappe70 aufweist. Diese Drehachse18 ist bevorzugt durch einfache Steckbolzen gebildet. - Ebenfalls unmittelbar durch das Profilelement vorgesehen sind Vorsprünge
19 und20 , die einen Anschlag und Gegenanschlag zur Definition der maximalen Öffnungsposition der Klappe70 bilden (siehe5 ). - Zudem kann durch die Gestaltung des Profilelementes eine Aussparung
21 vorgesehen werden, in der ein Fixierelement22 , hier bevorzugt ein Kugelschnäpper, zur Arretierung der Abdeckklappe70 in der Abdeckposition aufgenommen ist. Über die übrige Länge des Klemmschutzes7 und des Abdeckelementes70 befindet sich in dieser Aussparung21 eine Gummidichtung14 , die bei der Abdeckklappe70 eine erhöhte Reibung bzw. Griffigkeit zum Öffnen der Klappe70 liefert und im übrigen außerhalb der Klappe70 eventuelle Verschraubungen oder Verbindungen des Klemmschutzes7 mit dem darunter liegenden Rahmen- bzw. Flügelprofil verdeckt. Der Klemmschutz7 bzw. die Klappe70 selbst können eine nicht dargestellte Sicherung gegen ungewolltes oder unbefugtes Öffnen des Abdeckelementes70 aufweisen. So kann die Klappe70 beispielsweise abschließbar ausgestaltet sein. Hierzu kann ein kleines Schloss ebenfalls in der Aussparung21 angeordnet werden. - Bei der dargestellten Ausführungsform ist die Tür
1 als wärmegedämmte Rahmentür ausgeführt mit inneren und äußeren Rahmenprofilen25 und einer thermischen Trennung, die durch Isolierstege23 gebildet wird. An den Rahmenprofilen25 sind die Klemmschutzprofile7 mit Befestigungswinkeln27 festgelegt und zusätzlich punktuell über Verbindungsbeschläge26 verbunden. Eine Gummidichtung24 zwischen den Klemmschutzprofilen7 bildet eine thermische Trennung und schließt die Außenkontur des Klemmschutzes7 ab, so dass keine gefährliche Öffnung bzw. kein Schlitz entsteht. - Andere Ausgestaltungsvarianten sind ebenfalls möglich. So können die Klemmschutzprofile
7 zu beiden Seiten zwar thermisch getrennt, aber dauerhaft verbunden ausgestaltet sein. Die Rahmenprofilhälfte25 und an der jeweiligen Seite angeordnete Klemmschutzprofilhälfte7 könnten auch einstückig aber thermisch getrennt ausgebildet werden. Auch eine ”kalte Variante” ohne thermische Trennung ist möglich, bei der alles einstückig ausgestaltet ist. Schließlich kann das Flügelprofil25 einstückig sein, wohingegen der Klemmschutz7 einstückig oder zweistückig aufgesetzt ist. - In jedem Fall bietet die erfindungsgemäße Ausführung mit dem zu öffnenden Abdeckelement
70 und dem dahinter angeordneten Aufnahmeraum8 für Funktionselemente einen erheblichen Vorteil hinsichtlich Bedienkomfort, ohne irgendwelche Einbußen in der Klemmsicherheit in Kauf nehmen zu müssen.
Claims (10)
- Schiebewand mit zumindest einer Tür (
1 ), die ein Betätigungselement (9 ) für eine Verriegelung der Tür (1 ) aufweist und mit einem Klemmschutz (7 ) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmschutz (7 ) ein Abdeckelement (70 ) umfasst, das aus einer Abdeckposition in eine Offenposition überführbar ist, in der es den Zugriff in einen Aufnahmeraum (8 ) für Funktionselemente freigibt. - Schiebewand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckelement (
70 ) schwenkbeweglich mit einem starren Teil des Klemmschutzes (7 ) verbunden ist. - Schiebewand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (
9 ) für die Verriegelung der Tür (1 ) im Aufnahmeraum (8 ) angeordnet ist. - Schiebewand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeraum (
8 ) eine Halterung (12 ) für eine herausnehmbare Betätigungsstange (10 ) aufweist. - Schiebewand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmschutz (
7 ) aus zumindest einem Profilelement gebildet ist, von dem das Abdeckelement (70 ) abgetrennt ist. - Schiebewand nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Profilelement eine Aufnahme (
17 ) für eine Drehachse (18 ) des Abdeckelementes (70 ) aufweist. - Schiebewand nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Profilelement einen Anschlag und Gegenanschlag bildende Vorsprünge (
19 ,20 ) zur Bestimmung einer maximalen Öffnungsposition des Abdeckelementes (70 ) aufweist. - Schiebewand nach einem der Ansprüche 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Profilelement eine Aussparung (
21 ) für Fixierelemente (22 ) zur Arretierung des Abdeckelementes (70 ) in der Abdeckposition aufweist. - Schiebewand nach einem der Ansprüche 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Aussparung (
21 ), Vorsprünge (19 ,20 ) und/oder Aufnahme (17 ) durchgängig entlang der Längsachse des Profilelementes erstrecken. - Schiebewand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmschutz (
7 ) eine Sicherung gegen ungewolltes und/oder unbefugtes Öffnen des Abdeckelementes (70 ) aufweist.
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Effective date: 20111223 |
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