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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Filtern und Beseitigen von Gerüchen aus Wohnraumluft mittels Filtermaterialien sowie eine Filtervorrichtung zum Filtern und Beseitigen von Gerüchen aus Wohnraumluft, insbesondere zum Ausführen des Verfahrens.
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Filtervorrichtungen zum Reinigen von Luft in Wohnräumen sind bekannt. Bei solchen Filtervorrichtungen werden unterschiedliche Verfahren verwendet, bei denen Gerüche oder Geruchsmoleküle eingelagert, umhüllt oder abgebaut werden. Ein Problem bei den abbauenden Verfahren stellt die Verschlechterung der geruchsbeseitigenden Filtereigenschaften der bekannten Filtermaterialien bei Wasseraufnahme aufgrund der in der zu reinigenden Luft vorhandenen Luftfeuchtigkeit dar. Das Filtermaterial geht eine Verbindung mit dem Wasser ein und kann sich verflüssigen, so dass das Filtermaterial seine Filtereigenschaften verliert. Bei dem bereits bekannten Einsatz in industriellen Anlagen (z. B. in Krankenhäusern oder technischen Anlagen) tritt eine solche hohe Luftfeuchtigkeit wie insbesondere in Feuchträumen von Wohnungen nicht auf.
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Aus der
EP 1 251 884 B1 ist eine Luftfiltervorrichtung zum Filtern von Luft in abgeschlossenen Räumen wie Kühlschränken, Vorratsschränken, Vorratsräumen, Kühlräumen und Ähnlichem bekannt geworden. Die Luftfiltervorrichtung umfasst ein erstes Filterelement, ein zweites Filterelement und einen Luftkanal als Luftströmungsweg durch die Vorrichtung von einem Lufteinlass zu einem Luftauslass, wobei das erste Filterelement und das zweite Filterelement so angeordnet sind, dass sie zumindest mit einem Teil der Moleküle, die entlang des Luftströmungswegs strömen, oder die in einem der Filterelemente adsorbiert sind, in Wechselwirkung treten. Weiterhin ist vorgesehen, dass das erste Filterelement in der Lage ist, schlecht riechende Moleküle aus der Luft zu entfernen, und Aktivkohle umfasst, die auf einem Trägerelement angebracht ist, und das zweite Filterelement in der Lage ist, Ethylen zu oxidieren, und Kaliumpermanganat umfasst, das auf einem Zeolith oder auf Aluminiumoxid angebracht ist, und worin weniger als 30% der makroskopischen Oberfläche des Kaliumpermanganats unmittelbar der Luft ausgesetzt sind und mindestens 30% der makroskopischen Oberfläche des Kaliumpermanganats sich in Kontakt mit der Aktivkohle befinden. Geruchsstoffe oder schlecht riechende Moleküle werden somit durch Adsorption an Aktivkohle aus dem Luftstrom entfernt, während der Luftstrom durch das erste Filterelement strömt, das die Aktivkohle enthält. Die Aktivkohle ist auf dem Trägerelement und insbesondere auf einem Polyurethanschaumstoffträger aufgebracht. Ein in
2 der
EP 1 251 884 B1 dargestelltes Filtermedium eines Filterelements besteht aus mehreren Scheiben Aktivkohle, die von einem Schaumstoff getragen werden. Das Entfernen von Ethylen aus dem Luftstrom wird durch das Oxidationsmittel Kaliumpermanganat erreicht. Das Oxidationsmittel bzw. das Kaliumpermanganat kann auf einem Schaumstoff getragen oder zwischen Vliesstoffen, Geweben oder Ähnlichem geschichtet sein. Wenn Ethylen mit dem Oxidationsmittel in Kontakt kommt, wird es zu Kohlendioxid und Wasser oxidiert. Das Filtermedium ist derart in dem Filterelement angeordnet, dass es in Kontakt mit der Luftströmung entlang des Luftströmungsweges gelangt. Das Filtermedium kann als Filter, an dem die Luftströmung vorbeiströmt, oder als Durchströmungsfilter angeordnet sein. Das Filtermedium ist derart aufgebaut, dass der Oberflächenbereich von Kaliumpermanganat, das der Luft in dem Filtermedium unmittelbar ausgesetzt ist, minimiert wird, so dass weniger als 30% des makroskopischen Oberflächenbereichs des Kaliumpermanganats, vorzugsweise weniger als 20% und bevorzugt weniger als 10%, der Luft unmittelbar ausgesetzt sind. Um den unmittelbaren Kontakt mit der Luft zu reduzieren, wird vorzugsweise die Luftströmung so geleitet, dass sie an dem Kaliumpermanganat vorbeiströmt. Das Kaliumpermanganat kann vorzugsweise so auf einem Trägermaterial angeordnet sein, dass es mit der Oberfläche der Aktivkohle in Kontakt ist, so dass Ethylenmoleküle, die auf der Kohleoberfläche adsorbiert werden, zu dem Permanganat wandern und letztendlich von dem Permanganat oxidiert werden können. Mindestens 30% des makroskopischen Oberflächenbereichs des Kaliumpermanganats, vorzugsweise mindestens 40% des makroskopischen Oberflächenbereichs des Kaliumpermanganats, mehr bevorzugt mindestens 50% des makroskopischen Oberflächenbereichs sind mit der Aktivkohle in Kontakt. Als Vorteil dieser Gestaltung ist angegeben, dass durch Minimieren der unmittelbaren Einwirkung von Luft auf das Permanganat und das Herstellen des Kontakts zwischen dem Permanganat und der Aktivkohle eine überraschende Steigerung der Leistung im Hinblick auf die Ethylenentfernung erreicht wird. Es wird auch hervorgehoben, dass das Platzieren der beiden Elemente so nah wie möglich aneinander daher am besten für die Ethylenentfernung geeignet ist. In einer Ausführungsform ist das Filtermedium so gestaltet, dass das zuvor erwähnte Ethylen-entfernende Material (d. h. das Kaliumpermanganat mit seinem Trägermaterial) radial um einen zylindrischen oder halbrunden Schaumstoff-/Kohlefilter gewickelt ist. Bei dieser Ausführung wird das Permanganatgewebe der Luft nicht unmittelbar ausgesetzt, und das Permanganat ist auf einer Seite mit Aktivkohle in Kontakt und auf der anderen Seite mit dem Filtergehäuse. Die
EP 1 251 884 B1 zeigt somit eine Luftfiltervorrichtung, bei der die Aktivkohle der Geruchsadsorption und als Medium zur Diffusion von Ethylen zum Kaliumpermanganat, das dann das Ethylen chemisch zersetzt, dient. Aktivkohle und Kaliumpermanganat müssen daher in unmittelbarem Kontakt stehen. Daher ist bei der
EP 1 251 884 B1 das die Aktivkohle aufweisende erste Filterelement stets von der Luftströmung durchströmt. Wenn Kaliumpermanganat als zweites Filterelement in die Aktivkohle eingebettet ist, ist das Kaliumpermanganat gleichzeitig auch von der Luft durchströmt. Alternativ hierzu ist das Kaliumpermanganat in einem Vliesmaterial oder Gewebematerial enthalten und um einen zylindrischen Schaumstoff-/Kohlefilter gewickelt, so dass das Permanganatgewebe der Luft nicht unmittelbar ausgesetzt, da die Luftströmung durch das zentral angeordnete und Aktivkohle aufweisende erste Filterelement strömt.
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Die
DE 42 29 767 A1 beschreibt ein Verfahren zur Reinigung von mit Kohlenwasserstoffverbindungen oder Geruchsstoffen verunreinigter Luft, bei dem die Luft vor ihrem Übertritt an die Atmosphäre zu einem ersten Rohluftstrom zusammengefasst und dieser durch ein erstes Biofilter geleitet wird. Neben dem grundsätzlichen Betrieb eines Biofilters mit den auftretenden Nachteilen ist ein verbesserter Verfahrensablauf zum Mindern von Restgeruchseinheiten erläutert. Danach sollte für einen wirkungsvollen Betrieb eines Biofilters, der als Filtermaterial z. B. Kompost, Torf, Kokosfaser oder Baumrinde als Aufwuchsumgebung für Mikroorganismen enthält, die abzureinigende Rohluft vorher konditioniert werden, wobei die Temperatur des Luftstromes an die mittlere Temperatur des Filtermaterials angepasst wird und die relative Luftfeuchte auf über 90% eingestellt wird, die Bodenkonstruktion des Biofilters eine gleichmäßige Aufteilung des abzureinigenden Luftstromes auf die Anströmfläche des Biofilters gewährleisten und die Umsetzungsintervalle so lang gewählt werden, dass sich die Mikroorganismen adaptieren können. Des weiteren erläutert die
DE 42 29 767 A1 alternative und ergänzende Minderungstechniken zur Reduzierung von Restgeruchseinheiten. Die erläuterten Einzelverfahren Biofilter, Adsorption, katalytische oder thermische Oxidation bringen jedoch nach Ansicht der
DE 42 29 767 A1 das gewünschte Ergebnis bezüglich Kohlenwasserstoff- oder Geruchsminderung nicht, erfordern unsinnig große und teuer Anlagen oder einen unsinnig hohen Einsatz an Primärenergien wie z. B. Strom oder Erdgas. Zur Lösung der in der
DE 42 29 767 A1 genannten Aufgabe, das Verfahren dahingehend zu verbessern, dass unter Berücksichtigung des speziellen Reinigungsproblems mit vergleichsweise geringem Aufwand der geforderte Reinigungsgrad erzielt wird, wird vorgeschlagen, dass das Biofilter so bemessen wird, dass in ihm unter Berücksichtigung des im Einzelfall geforderten Reinheitsgebots nur ein Teilabbau der Kohlenwasserstoffverbindungen bzw. Geruchsstoffe erfolgt, dass die Abluft des Biofilters zu einem Abluftstrom zusammengefasst und dann zum ergänzenden Abbau der Kohlenwasserstoffverbindungen bzw. Geruchsstoffe entweder durch eine weitere, entsprechend bemessene Filterstufe in Form einer Adsorptions- oder Oxidationsstufe geleitet oder mit einem zweiten, durch ein zweites Biofilter geleiteten Rohluftstrom kombiniert wird, und dass die dadurch erhaltene Reinluft an die Atmosphäre abgegeben wird. Das Verfahren wird am Beispiel einer Müllkompostierung erläutert, wobei ein hochkonzentrierter Rohabluftstrom (Mietenabluft) und ein niedrigkonzentrierter Rohabluftstrom (Hallenabluft) durch unterschiedliche Verfahrensabläufe gereinigt werden sollen.
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Die
DE 195 34 008 C2 beschreibt ein Verfahren zur Reinigung von insbesondere mit chemischen Rückständen befrachteten Gasen, insbesondere zur Reinigung von Abluft aus Druckereianlagen, wobei das zu reinigende Gas über Rohrleitungen einer Mehrzahl von Adsorber-Filterpatronen zugeführt wird, die insbesondere Aktivkohle als Adsorbermaterial aufweisen. Zyklisch wiederkehrend wird ein Regenerationsvorgang durchgeführt, bei dem das Absorbermaterial mit Wasserdampf als Austreibmittel beaufschlagt wird. Gemäß dem Ausführungsbeispiel beträgt der zu reinigende Gesamtgasstrom 150.000 m
3/h.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, das im Hinblick auf diesen Nachteil des Standes der Technik bezüglich der Luftfeuchtigkeit verbessert ist, sowie eine Filtervorrichtung insbesondere zum Durchführen eines solchen Verfahrens bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch eine Filtervorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 5 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Unter Wohnraumluft wird solche Luft verstanden, die insbesondere durch organische Ausdünstungen von Menschen oder Tieren geruchsbelastet ist und z. B. Fäkaliengeruch aufweist. Diese Wohnraumluft kann vorübergehend hohe Luftfeuchtigkeit aufweisen, wie insbesondere in Duschen oder Bädern, die auch Toiletten aufweisen können. Grundsätzlich ist die Durchführung und Anwendung des Verfahrens wie auch der Einsatz der erfindungsgemäßen Filtervorrichtung auch außerhalb von Wohnräumen für ähnliche Luftbedingungen möglich, z. B. in Toiletten in Wohnwagen oder in Zügen. Dabei muss die Wohnraumluft nicht notwendigerweise in dem Wohnraum selbst gereinigt werden, sondern sie kann auch über eine Leitung der außerhalb des Wohnraumes angeordneten Filtervorrichtung zugeführt werden. Ein wichtiger Anwendungsbereich liegt in der Filterung der Wohnraumluft in der Wohnsituation beim betreuten Wohnen älterer Menschen.
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Grundsätzlich wird bei dem Verfahren ein zu reinigender Luftstrom durch ein erstes einlagerndes Filtermaterial oder Filtermedium geleitet. In diesem einlagernden Filtermaterial wird ein Anteil in der Wohnraumluft enthaltener Geruchsstoffe oder Geruchsmoleküle sowie in der Wohnraumluft enthaltener Wasserdampf eingelagert. Ein ursprünglicher oder anfänglicher niedriger Wert des Wasserdampfgehalts im einlagernden Filtermaterial steigt dabei an. Der weiterströmende Luftstrom wird durch ein zweites abbauendes Filtermaterial oder Filtermedium geleitet, in dem im Luftstrom enthaltene Geruchsstoffe oder Geruchsmoleküle durch Oxidation chemisch abgebaut werden. Hierbei sind das erste einlagernde Filtermaterial und das zweite abbauende Filtermaterial durch einen Zwischenraum voneinander beabstandet.
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Das erste einlagernde Filtermaterial stellt bei dem Verfahren einen Pufferspeicher zum Einlagern des Wasserdampfs dar, so dass im nachfolgenden zweiten abbauenden Filtermaterial der Wasserdampfgehalt auch bei hoher Luftfeuchtigkeit im Luftstrom einen Grenzwert der Luftfeuchtigkeit nicht überschreitet.
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Weiterhin wird das Verfahren in einem Nachlaufbetrieb bei Zufuhr des Luftstromes mit reduziertem Wasserdampfgehalt bzw. Luftfeuchtigkeit solange aus- oder durchgeführt, bis der Wasserdampfgehalt im ersten Filtermaterial wieder auf seinen ursprünglichen Wert abgesenkt ist und der Pufferspeicher damit wieder eine nutzbare Speicherkapazität bei einem erneuten Durchführen des Verfahrens bzw. beim Reinigen von Wohnraumluft aufweist. Ein solcher reduzierter Wasserdampfgehalt im Luftstrom kann sich z. B. in einem Bad oder einer Dusche nach Beendigung eines Duschvorgangs oder grundsätzlich z. B. nach einem Belüften des Wohnraumes ergeben.
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In bevorzugter Gestaltung kann vorgesehen sein, dass im nachfolgenden zweiten abbauenden Filtermaterial das Verfahren im Nachlaufbetrieb bei Zufuhr des Luftstromes mit reduziertem Gehalt an Geruchsmolekülen solange ausgeführt wird, bis der Gehalt an Geruchsmolekülen im ersten Filtermaterial wieder auf seinen ursprünglichen Wert abgesenkt ist.
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Zweckmäßigerweise wird ein Sättigungsgrad des abbauenden Filtermaterials mit abgebauten Geruchsmolekülen gemessen. Bei Erreichen einer Sättigungsgrenze wird beispielsweise ein Signal erzeugt, das auf einen nötigen Austausch des abbauenden Filtermaterials hinweist.
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Die erfindungsgemäße Filtervorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Luftströmungsweg für Wohnraumluft aufweist, in dem ein erstes einlagerndes Filtermaterial und in Strömungsrichtung dahinter ein zweites abbauendes Filtermaterial angeordnet sind, wobei das erste einlagernde Filtermaterial und das zweite abbauende Filtermaterial durch einen Zwischenraum voneinander beabstandet sind, wobei das erste einlagernde Filtermaterial als Pufferspeicher im Luftstrom enthaltene Geruchsmoleküle teilweise und Wasserdampf einlagert, so dass im nachfolgenden zweiten abbauenden Filtermaterial der Wasserdampfgehalt einen Grenzwert der Luftfeuchtigkeit für das abbauende Filtermaterial nicht überschreitet, und wobei das zweite abbauende Filtermaterial im Luftstrom enthaltene Geruchsmoleküle durch Oxidation chemisch abbaut.
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Als einlagerndes Filtermaterial kann bei dem Verfahren bzw. der Vorrichtung insbesondere Aktivkohle und/oder Zeolith und Silikatgel verwendet werden. Als abbauendes Filtermaterial kann insbesondere Kaliumpermanganat und/oder Natriumpermanganat verwendet werden. Jedoch können auch andere geeignete Materialien oder Medien verwendet werden.
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Dadurch, dass das erste einlagernde Filtermaterial und das zweite abbauende Filtermaterial durch einen Zwischenraum voneinander beabstandet angeordnet sind, kann durch den Zwischenraum und ggfs. weitere Einrichtungen sichergestellt werden, dass Luftfeuchtigkeit nicht durch unmittelbaren Kontakt vom einlagernden Filtermaterial auf das abbauende Filtermaterial übertragen wird.
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Ein Grenzwert der Luftfeuchtigkeit im abbauenden Filtermaterial kann in Abhängigkeit von der Art dieses Materials z. B. 95% relative Feuchte oder auch nur bis zu 80% relative Feuchte betragen.
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In bevorzugter Ausgestaltung enthält die Filtervorrichtung eine Gebläseeinrichtung zum Fördern des Luftstroms. Eine solche Gebläseeinrichtung kann z. B. in dem oben genannten Zwischenraum aufgenommen sein.
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Vorzugsweise ist eine Sensoreinrichtung zum Detektieren des Gehalts an Geruchsmolekülen und/oder an Wasserdampf im Luftstrom und/oder im einlagernden Filtermaterial bzw. im abbauenden Filtermaterial vorgesehen. Die Sensoreinrichtung bzw. Sensoreinrichtungen kann bzw. können zum Steuern des Betriebs der Filtervorrichtung verwendet werden.
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Des weiteren kann ein Geruchssensor zum Ein- und Ausschalten des Betriebs der Filtervorrichtung vorgesehen sein.
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Zweckmäßigerweise ist eine Filtersättigungsanzeige vorgesehen, die auf Messungen des Luftstromes bzw. der darin enthaltenen Geruchsmoleküle vor und hinter dem abbauenden Filtermaterial basieren kann. Andererseits kann eine Verfärbung des Filtermaterials eine optische Filtersättigungsanzeige bilden. Des Filtermaterial bzw. sein Zustand ist hierfür z. B. durch ein Sichtfenster von außen erkennbar.
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Die in bevorzugter Gestaltung vorgesehene Aromatisierungseinrichtung kann einen Zerstäuber aufweisen, der z. B. hinter der zweiten Filtereinrichtung angeordnet ist bzw. hier die Aromastoffe in den abströmenden Luftstrom freigibt.
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Nachfolgend werden ein erfindungsgemäßes Verfahren und eine erfindungsgemäße Filtervorrichtung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert, deren einzige Figur in schematischer Darstellung die Filtervorrichtung zeigt.
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Eine erfindungsgemäße Filtervorrichtung 1 enthält ein Gehäuse 2 mit einer Lufteinlassseite 3 und einer Luftauslassseite 4 sowie einem Luftströmungsweg in dem Gehäuse 2 zwischen der Lufteinlassseite 3 und der Luftauslassseite 4. Im Gehäuse 2 ist im Luftströmungsweg strömungsabwärts von der Lufteinlassseite 3 bzw. in Strömungsrichtung hinter der Lufteinlassseite 3 eine erste Filtereinrichtung 5 mit einem einlagernden Filtermaterial 6 und in Strömungsrichtung dahinter oder nach einem Zwischenraum 7 und vor der Luftauslassseite 4 eine zweite Filtereinrichtung 8 mit einem abbauenden Filtermaterial 9 angeordnet.
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Die Filtervorrichtung 1 ist zum Reinigen der Luft in Wohnraumen oder ähnlichen Räumen von Gerüchen bestimmt und wird daher bevorzugt in einer kompakten Gestaltung hergestellt und in einem Wohnraum angeordnet Mittels einer Fördereinrichtung wie z. B. einem Gebläse oder Lüfter (nicht dargestellt), das bzw. der in dem Gehäuse 1 und insbesondere in dem Zwischenraum 7 enthalten sein kann, wird ein Luftstrom 10 (schematisch als Pfeil dargestellt) der Wohnraumluft an der Lufteinlassseite 3 in das Gehäuse 1 zugeführt und die gereinigte bzw. geruchsfrei gefilterte Wohnraumluft strömt als Luftstrom 11 (schematisch als Pfeil dargestellt) wieder aus dem Gehäuse 1 heraus in den Wohnraum zurück.
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Im Betrieb der erfindungsgemäßen Filtervorrichtung 1 wirkt das einlagernde Filtermaterial 6 als Pufferspeicher für die im Luftstrom enthaltenen Geruchsmoleküle und für die Feuchtigkeit. Nach dem Verfahrens- oder Betriebsbeginn werden in den Pufferspeicher bzw. das einlagernde Filtermaterial 6 die Geruchsmoleküle und die Feuchtigkeit bzw. der Wasserdampf teilweise und temporär eingelagert.
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Im Luftstrom hinter dem einlagernden Filtermaterial 6 verbleibende Geruchsmoleküle werden anschließend beim Durchströmen durch das abbauende Filtermaterial 9 in diesem durch Oxidation chemisch abgebaut und damit eliminiert. Wenn in dem zugeführten Luftstrom 10 der Gehalt an Geruchsmolekülen aufgrund der verfahrensgemaßen Reinigung bzw. Filterung der Luft abnimmt, kann der Pufferspeicher bzw. das einlagernde Filtermaterial 6 noch gespeicherte Geruchsmoleküle abgeben, die durch den Luftstrom in das abbauende Filtermaterial 9 getragen werden und dort chemisch abgebaut werden. Über den Nachlaufbetrieb des Gebläses oder Lüfters kann die in dem Filtermaterial 6 eingelagerte Luftfeuchtigkeit wieder reduziert werden, indem der Luftstrom die Feuchtigkeit aus dem Filtermaterial 6 abtransportiert. Die ursprüngliche Kapazität des Pufferspeichers zum Einlagern von Geruchsmolekülen und Feuchtigkeit bzw. Wasserdampf ist dann wieder hergestellt.
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Der Zwischenraum 7 kann dazu dienen, dass Feuchtigkeit aus dem ersten Filtermaterial 6 nicht durch direkten Kontakt oder Leitung auf das zweite Filtermaterial 9 übertragen werden kann. Auch kann die Lüfter- oder Gebläseeinrichtung in dem Zwischenraum 7 untergebracht sein.
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Durch das Einlagern der Feuchtigkeit bzw. des Wasserdampfes in dem einlagernden Filtermaterial 6 wird der Wasserdampfgehalt in dem abbauenden Filtermaterial 9 auf einem niedrigen Niveau gehalten, wodurch eine Kondensation von Wasserdampf vermieden wird, so dass das abbauende Filtermaterial 9 nicht in Lösung geht.
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Dadurch, dass ein Teil der Geruchsmoleküle in dem einlagernden Filtermaterial 6 bzw. dem Pufferspeicher zwischengelagert wird, verringert sich die Konzentration der Geruchsmoleküle und die Geruchswahrnehmungsschwelle wird in kürzerer Zeit erreicht.
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Als einlagerndes und regenerierbares Filtermaterial 6 können z. B. Aktivkohle, Zeolithe und Kombinationen dieser Materialien verwendet werden. Des weiteren ist im einlagernden Filtermaterial 6 feuchtigkeitsbindendes Material enthalten, z. B. Wolle oder Silikatgel.
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Als abbauendes Filtermaterial 9 wird insbesondere Kaliumpermanganat oder Natriumpermanganat oder eine Kombination aus beiden verwendet. Das insbesondere als Granulat vorliegende abbauende Filtermaterial 9 kann Trägersubstanzen wie z. B. Tonerde oder Aktivkohle für die Granulatbildung enthalten.
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Eine Beheizung des Luftstromes oder Heizeinrichtung zur Senkung der relativen Luftfeuchtigkeit kann zwischen dem einlagernden Filtermaterial 6 und dem abbauenden Filtermaterial 9 vorgenommen werden und z. B. durch eine in dem Zwischenraum 7 angeordnete Heizeinrichtung, beispielsweise eine elektrisch betriebene Heizspirale, ausgeführt werden. Die Beheizung kann ständig wirksam sein oder bedarfsgesteuert zugeschaltet werden, wobei z. B. der Wasserdampfgehalt im einlagernden Filtermaterial 6 und/oder im abbauenden Filtermaterial 9 als Steuergröße verwendet werden kann.
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Des weiteren kann die Filtervorrichtung zusätzliche Ausstattungen wie einen Geruchssensor zum Ein- und Ausschalten des Betriebs der Filtervorrichtung, eine Filtersättigungsanzeige oder eine Aromatisierungseinrichtung aufweisen. Die Filtersättigungsanzeige kann auf Messungen des Luftstromes bzw. der darin enthaltenen Geruchsmoleküle vor und hinter dem abbauenden Filtermaterial 9 basieren. Andererseits kann eine Verfärbung des Filtermaterials eine optische Filtersättigungsanzeige bilden. Das Filtermaterial bzw. sein Zustand ist hierfür z. B. durch ein Sichtfenster von außen erkennbar. Die Aromatisierungseinrichtung kann einen Zerstäuber aufweisen, der z. B. hinter der zweiten Filtereinrichtung 8 angeordnet ist bzw. hier die Aromastoffe in den abströmenden Luftstrom freigibt.
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Die Filtervorrichtung kann des weiteren einen Stromanschluss für eine Stromversorgung vom Stromnetz sowie eine Steuerelektronik aufweisen.
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Das Gehäuse 2 der Filtervorrichtung 1 kann eine kompakte flache und insbesondere runde oder rechteckige Form aufweisen.
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Die in der Beschreibung und anhand des Ausführungsbeispiels sowie in der Figur offenbarten einzelnen Merkmale können in beliebigen technisch zweckmäßigen Anordnungen und Gestaltungen mit dem Erfindungsgegenstand in seiner allgemeinen Form kombiniert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Filtervorrichtung
- 2
- Gehäuse
- 3
- Lufteinlassseite
- 4
- Luftauslassseite
- 5
- erste Filtereinrichtung
- 6
- einlagerndes Filtermaterial
- 7
- Zwischenraum
- 8
- zweite Filtereinrichtung
- 9
- abbauendes Filtermaterial
- 10
- Luftstrom
- 11
- Luftstrom