DE4229767A1 - Verfahren zur reinigung von mit kohlenwasserstoffverbindungen/geruchsstoffen verunreinigter luft - Google Patents
Verfahren zur reinigung von mit kohlenwasserstoffverbindungen/geruchsstoffen verunreinigter luftInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren der im Oberbegriff des An
spruchs 1 angegebenen Gattung.
Biologische Abbauverfahren organischer Verbindungen in Luft und Was
ser, z. B. die Technik des Biofilters und Biowäschers, finden zuneh
mend Anwendung zur Reduzierung von Geruch und organisch C. Anwen
dungsbeispiele sind Prozesse, bei denen flüchtige, umweltschädliche
Kohlenwasserstoffverbindungen eingesetzt werden oder entstehen: z. B.
beim Lösemitteleinsatz, in Gießereien, in der Landwirtschaft und in
der Verarbeitungsindustrie landwirtschaftlicher Produkte.
Die Geruchsreduzierung spielt zunehmend eine wichtige Rolle, weil
die Umweltverträglichkeit vom Betreiber nachgewiesen werden muß und
die Forderungen sich laufend verschärfen. Vielfach kommt es vor, daß
die Technik des Biofilters und Biowäschers allein nicht mehr die An
forderungen erfüllen können und zusätzliche wirkungsvolle Minder
ungsmaßnahmen angewandt werden müssen.
Ein Beispiel sei die Müllkompostierung, stellvertretend für ähnlich
gelagerte Fälle.
Bei der Müllkompostierung wird in Hallen organisch abbaubarer Müll
in Kompost durch Verrottung übergeführt. Dazu wird das Material in
Form sogenannter Mieten in Hallen gelagert. Mieten und Halle sind
zwangsbelüftet. Die Menge der Mietenabluft ist deutlich kleiner als
die Hallenabluft, weist jedoch eine viel höhere Konzentration an
Geruchsstoffen auf. Die Geruchsstoffe sind stark übelriechend und
müssen vor der Einleitung in die Atmosphäre gemindert werden. Dies
erfolgt heute vorwiegend durch organischen aeroben Abbau in Biofil
tern, deren Funktion als bekannt vorausgesetzt wird, leider aber
nicht immer den gewünschten Erfolg bringt.
Um insgesamt die gewünschten Effekte zu erzielen, sollte man außer
dem Biofilter zusätzliche Minderungsmaßnahmen anwenden: Naßabschei
der oder Wäscher (Absorption) mit Abbaubiologie oder Ozon im Kreis
laufwasser, Trocknung mit Hilfe von Kältemaschinen, Flüssigstick
stoff oder Wärme, Adsorptionstechnik, Konditionierung der Luft
(Steuerung von Feuchte und Temperatur) sowie thermische oder kataly
tische Nachverbrennung.
Weiter könnten im Bereich der Mietenabsaugung verbesserte Bedingungen
geschaffen werden: Durch offene Luftdurchtrittsschlitze am Bo
denkanal ist für eine gleichmäßige Durchströmung der Miete zu sor
gen. So werden die Maximaltemperaturen auf etwa 65°C begrenzt, was
die Bildung bestimmter kritischer Geruchsstoffe unter aeroben Be
dingungen verhindert sowie der Wasserdampfentzug zur Beibehaltung
aerober Verhältnisse gewährleistet, was die Bildung anaerober kriti
scher Geruchsstoffe vermeidet.
Weiter wäre es erforderlich, die als Absaugkanäle ausgeführten
Bodenkanäle regelmäßig (automatisch) zu spülen, um organische
Stoffe (Kompostfeinstoffe) in die Kanalisation auszuschwemmen und so
anaerobe Abbauvorgänge zu reduzieren. Außerdem ist für einen
Geruchsverschluß zur Kanalisation zu sorgen.
Durch trockneres Klima in der Rottehalle sind ebenfalls anaerobe Ab
bauvorgänge bestmöglich zu unterbinden, was durch eine entsprechen
de Hallenumluftführung mit absoluter Trocknung möglich ist bei
gleichzeitig reduzierter Frischluftansaugung und reduzierter Absaug
menge zum Biofilter. Außerdem sind alle Tore der Rottehalle mit
einer Luftschleuse auszustatten.
Durch exakte Konditionierung der ins Biofilter eintretenden Rohluft
(Luftfeuchte und Temperatur regeln) wird vermieden, daß dieses aus
trocknet und sowie zu feucht betrieben wird, was zu anaeroben Abbau
vorgängen führt, verbunden mit kritischen Geruchsstoffen. Insgesamt
wird die Wirkung des Biofilters durch diese Einflüsse allmählich ge
mindert. Für einen Geruchsverschluß des ablaufenden Wassers zur Ka
nalisation ist ebenfalls zu sorgen.
Da in der Praxis diese Bedingungen nur sehr schwer eingehalten wer
den können, entstehen unnötigerweise kritische Geruchsstoffe vor und
im Biofilter und außerdem ist die biologische Abbaufähigkeit im Bio
filter eingeschränkt. Insgesamt weist das System nach der Abreini
gung noch unzulässig hohe Geruchseinheiten auf, die vom Gesetzgeber
und sonstigen Kontroll- und Aufsichtsorganen nicht akzeptiert wer
den.
Diese Restgeruchseinheiten nach dem System können mit folgenden
Zusatzmaßnahmen gemindert werden:
Durch Mehrung von Filtermaterial und dessen Aufteilung in verschie
dene Abbaubereiche (mehrstufiges Biofilter) kann grundsätzlich immer
ein verbesserter Abbau erzielt werden, weil die spezifischen Volu
menabbauleistungen sowie die Verweilzeiten erhöht werden. Flächen- und
Volumenvergrößerungen haben ihre Grenzen, insbesondere dann,
wenn die spezifischen Belastungen untere Werte aufweisen.
Für einen wirkungsvollen Betrieb eines Biofilters über einen ange
messenen Zeitraum sollte man
1. die abzureinigende Rohluft vorher konditionieren, d. h., Fest stoffe abscheiden, die Temperatur an die mittlere Temperatur des Filtermaterials möglichst genau anzupassen und bei dieser Temperatur die relative Luftfeuchte auf über 90% einstellen;
2. sicherstellen, daß die Bodenkonstruktion des Biofilters eine gleichmäßige Aufteilung des abzureinigenden Luftstroms auf die Anströmfläche des Biofilters gewährleistet; und
3. die Umsetzintervalle so lang wählen, daß sich die Mikro organismen adaptieren können und danach die volle Abbauleistung genutzt werden kann. Bei der Adaption bilden sich unterschied liche Bioschichten aus, die auf spezifische Komponenten anspre chen.
1. die abzureinigende Rohluft vorher konditionieren, d. h., Fest stoffe abscheiden, die Temperatur an die mittlere Temperatur des Filtermaterials möglichst genau anzupassen und bei dieser Temperatur die relative Luftfeuchte auf über 90% einstellen;
2. sicherstellen, daß die Bodenkonstruktion des Biofilters eine gleichmäßige Aufteilung des abzureinigenden Luftstroms auf die Anströmfläche des Biofilters gewährleistet; und
3. die Umsetzintervalle so lang wählen, daß sich die Mikro organismen adaptieren können und danach die volle Abbauleistung genutzt werden kann. Bei der Adaption bilden sich unterschied liche Bioschichten aus, die auf spezifische Komponenten anspre chen.
Bei alterantiven und ergänzenden Minderungstechniken ist besonders
zu beachten,
- - daß diese vielfach sekundäre Maßnahmen in Form zusätzlicher tech nischer Einrichtungen zur Schadstoffbeseitigung erfordern,
- - Sonderabfall erzeugen,
- - Sekundärenergien (z. B. Kälte, Kühlwasser, Wärme, Druck) erfor dern,
- - Hilfsstoffe (z. B. Flüssigstickstoff, Sauerstoff, Ab- und Adsorp tionsmaterialien) benötigen,
- - aber in jedem Fall direkt oder indirekt Energie in Form von Strom verbrauchen, sei es auch nur durch höhere Ventilatorlei stung.
Bei der Auswahl und Kombination von Einzelverfahren ist
- - die Funktionserfüllung des Gesamtsystems über einen angemessen langen Zeitraum,
- - die Tolerierung unausweichlicher Schwankungen von Betriebsparame tern (Funktionssicherheit),
- - die Betriebssicherheit und
- - eine hohe Umweltverträglichkeit
zu fordern und den Verfahren Vorzug zu gegeben,
- - die ihren Energie- und Stoffbedarf kostengünstig aus anderen bestehenden Werksteilen beziehen können
- - und bei denen die Entsorgung anfallender Stoffe in anderen beste henden Werksteilen möglich ist.
Im folgenden sind einige Einzelverfahren unter diesen Gesichtspunk
ten dargestellt:
- - Setzt Löslichkeit im Absorbens voraus.
- - Geruchsstoffe können als wasserlöslich eingestuft werden (Funk tion der Nase).
- - Organische Absorbentien ermöglichen wahrscheinlich höhere Lös lichkeit.
- - Wasser als Absorbens ermöglicht biologischen Abbau des Absorbats in Zusatzeinrichtungen (Belebtschlammbecken, Tropf- oder Tauch körperbiologie, Unterstützung der Abbauleistung durch Reinsauer stoffanreicherung) und löst das Entsorgungsproblem der Geruchs stoffe.
- - Organische Absorbentien geben das Absorbat in konzentrierterer Form wieder frei und erfordern einen weiteren Entsorgungsschritt.
- - Mehrfachfunktion Reinigen (feste und gasförmige Komponenten) und Befeuchtung gegeben.
- - Relativ hohe Selektivität bezüglich einzelner Komponenten.
- - Technische Realisation in Naßabscheidern, Wäschern und Befeuch tern sowie mit speziellen Absorber- und Desorberkonstruktionen: ohne Stoffveränderung (physikalische Absorption), mit Stoffverän derung (chemische Absorption, z. B. wird CO2 im alkalischen Wasch wasser als Karbonat ausgeschieden).
- - Absorber- und Desorberkonstruktionen relativ aufwendig und teuer.
- - Vorzugsweise an Kohle (Aktivkohle, Aktivkoks), Aktivkoks am kostengünstigsten.
- - Anorganische Adsorbentiens sind wenig verbreitet (z. B. Silika gele, Molsiebe), sehr teuer, werden i.R. nur selektiv bei defi nierten Ausgangsbedingungen eingesetzt.
- - Adsorbentien bei niedermolekularen Komponenten i.R. regenerier bar, bei höhermolekularen vielfach kritisch und nicht möglich.
- - Regeneration des Adsorbers und Entfernung der Adsorbate durch De sorption über Zusatzeinrichtung unter Energieeinsatz.
- - Desorbate liegen in konzentrierterer Form im Trägergas (Luft, Stickstoff) oder Wasser vor, wodurch ein sekundäres Abfallproblem geschaffen wird, das nur mit weiteren technischen Zusatzeinrich tungen zu lösen ist.
- - Adsorbentien auf Kohlenstoffbasis einschließlich der Adsorbate sind durch Verbrennen relativ einfach zu entsorgen, insbesondere, wenn bereits eine Feststoffverbrennungsanlage verfügbar ist.
- - Hohe relative Luftfeuchte stört die Adsorption anderer Komponen ten.
- - Adsorbentien auf Kohlebasis weisen eine relativ geringe Selekti vität auf. Diese ist über die Sorten bedingt steuerbar.
- - Bei anorganischen Adsorbentien ist die Selektivität vielfach gut steuerbar.
- - Geeignet für Ozonabbau.
- - Auf der Kohle findet infolge von Spurenelementen eine katalyti sche Oxidation statt, die insbesondere in Verbindung mit der Ad sorption von Ozon gefördert wird (Brandgefahr bei thermischer Desorption mit Luft beachten).
- - Technische Realisation: Diskontinuierliche Ad- und Desorption nach dem Druckpendelverfahren und diskontinuierlich oder konti nuierlich bei Atmosphärendruck [Desorption mit Heißgas (Luft, Inertgas), Dampf oder durch Vakuum].
- - Einfache Technik, um den Wasserdampfgehalt in Luft durch Abküh lung um den Gefrierpunkt merklich zu reduzieren (absolute Trock nung).
- - Die Kondensation gasförmiger Komponenten erfordert mit abnehmen der Konzentration zunehmende Minustemperaturen.
- - Mit Anfrieren der Gaskomponenten (Gefrierpunkt) ist noch bei Mi nimalkonzentrationen eine Entfernung aus dem Gasgemisch möglich, was einen sehr teueren apparativen Aufwand mit sehr hohen Ver brauchskosten an Flüssigstickstoff zur Folge hat.
- - Technische Realisation: Natürliches Kühlwasser, Verdunstungskäl te, Luftkühlung, Einsatz von Kältemaschinen (bis etwa -50°C) oder der Tieftemperaturtechnik (Flüssigstickstoff -165°C); Trocknung mit hygroskopischen Salzen, z. B. CaSO4.
- - Harte Maßnahme (Holzhammermethode).
- - Zerstört vorhandene Schadstoffe.
- - Erzeugung neuer und vielfach kritischer Schadstoffe (NOx bei Ver brennung; neue Verbindungen in der Abkühlphase, insbesondere bei Anwesenheit von Halogenen (z. B. aus natürlichen Chlorverbindun gen)).
- - Technische Realisation: Thermische Nachverbrennung oder Verbren nungsluft einer Verbrennungsanlage.
- - I.R. wirkungsvolle Methode.
- - Als Kaltoxidation durchführbar.
- - Katalysator mit i.R. hoher selektiver Wirkung.
- - Zerstört vorhandene Schadstoffe.
- - Erzeugung neuer und vielfach kritischer Schadstoffe.
- - Sehr empfindlich auf bestimmte Spuren von Gasen und Metallen, die zu einer Zerstörung führen können.
- - Funktion sehr komplex und empfindlich, schlecht beherrschbar bei variablem und breitem Komponentenspektrum, insbesondere in Ver bindung mit Spurenelementen.
- - Geeignet für Ozonabbau.
- - Technische Realisation: Katalysatorblöcke mit und ohne zusätzli cher Wärmeenergie.
- - Oxidation und Umwandlung über atomaren Sauerstoff (nach Fluor das zweitstärkste Oxidationsmittel), evtl. Zugabe von Katalysatoren.
- - Atomarer Sauerstoff über Sauerstoffträger (z. B. H2O2) oder durch Zerfall von Ozon.
- - Ozontechnik in der Trinkwasser- und Deponieabwasseraufbereitg sowie in der Kläranlagentechnik üblich und bewährt.
- - Ozontechnik zur Geruchsbeseitigung mit breiter universeller Wir kung üblich und bewährt.
- - Ozonerzeugung vorort (aus Luft oder reinem Sauerstoff möglich).
- - Ozontechnik extrem wirkungsvoll, kostengünstig und umweltfreund lich.
- - Technische Realisation: Zudosierung Sauerstoffträger oder Ozon generator.
Der Abbau von Geruchsstoffen ist z. B. auch durch Elektronenbeschuß
möglich. Im Hochfrequenzfeld sowie durch UV-Strahlung oder bei Kom
bination beider Verfahren, kann der molekulare Abbau sowie die Oxi
dation von Geruchsstoffen mit Luftsauerstoff und mit Unterstützung
durch Ozon durchgeführt werden. Außerdem ist Ultraschallanwendung
für den Abbau förderlich. Alle diese Verfahren sind im großtechni
schen Maßstab nur bedingt erprobt, sollen hier jedoch ebenfalls in
die Betrachtungen einbezogen werden.
1. Absorption im Naßabscheider oder Wäscher: Feststoffabscheidung,
Absorption von Geruchsstoffen sowie Luftbefeuchtung.
Energiebedarf: Strom (Ventilator).
Stoffbedarf: Wasser (Brunnenwasser), evtl. Lauge und Säure zur pH-Wertsteuerung.
Vorteile: Wirkungsvolle Abscheidung von Feststoffen zum Schutz des Biofilters vor Verschlammung sowie Bindung von Geruchsstoffen an Wasser, Abbaubiologie und Ozontech nik umweltfreundlich, mittlerer technischer Aufwand, Ozontechnik betreiberfreundlich.
Nachteile: Zusatzeinrichtungen erforderlich für Schlammabschei dung sowie Eliminierung der Geruchsstoffe (Abbaubio logie, Sauerstoff-Oxidation, Geruchsstoffe ausstrip pen und verbrennen), Abbaubiologie empfindlich und wartungsintensiv, Abbaubiologie in Analogie zum Bio filter kritisch.
Energiebedarf: Strom (Ventilator).
Stoffbedarf: Wasser (Brunnenwasser), evtl. Lauge und Säure zur pH-Wertsteuerung.
Vorteile: Wirkungsvolle Abscheidung von Feststoffen zum Schutz des Biofilters vor Verschlammung sowie Bindung von Geruchsstoffen an Wasser, Abbaubiologie und Ozontech nik umweltfreundlich, mittlerer technischer Aufwand, Ozontechnik betreiberfreundlich.
Nachteile: Zusatzeinrichtungen erforderlich für Schlammabschei dung sowie Eliminierung der Geruchsstoffe (Abbaubio logie, Sauerstoff-Oxidation, Geruchsstoffe ausstrip pen und verbrennen), Abbaubiologie empfindlich und wartungsintensiv, Abbaubiologie in Analogie zum Bio filter kritisch.
2. Kondensation mit elektrischer Kälteerzeugung durch Adsorptions
kältemaschine.
Energiebedarf: Strom (Absorptionskältemaschine), Wärme (Desor ber).
Stoffbedarf:
Vorteile: Wasserdampf- und Geruchsstoffentzug über Wasserphase; Adsorptionskältemaschine ohne bewegte Teile; einfach, umweltfreundlich, mittelmäßiger technischer Aufwand, betreiberfreundlich. Verhältnis Kosten/Nutzen gün stig.
Nachteile:
Energiebedarf: Strom (Absorptionskältemaschine), Wärme (Desor ber).
Stoffbedarf:
Vorteile: Wasserdampf- und Geruchsstoffentzug über Wasserphase; Adsorptionskältemaschine ohne bewegte Teile; einfach, umweltfreundlich, mittelmäßiger technischer Aufwand, betreiberfreundlich. Verhältnis Kosten/Nutzen gün stig.
Nachteile:
3. Chemischer Abbau durch Sauerstoff-Oxidation, vorzugsweise mit
Ozon.
Energiebedarf: Strom (Ozonerzeugung).
Stoffbedarf: Kühlwasser (Brunnenwasser), Reinsauerstoff (Luft auch möglich, erfordert jedoch zusätzlichen me chanischen Aufwand in Form einer Lufttrocknung und Verdichtung).
Vorteile: Wirkungsvoller Abbau von Geruchsstoffen im Luftstrom oder in der Wasserphase (Naßoxidation), Alternative zur Abbaubiologie in Verbindung mit Naßabscheidern und Wäschern oder als Einzelverfahren. Wegen der ho hen Effizienz in Verbindung mit einem mittelmäßigen technischen Aufwand bei Verwendung von Reinsauerstoff und der großen Umweltfreundlichkeit wird in diesem Verfahren trotz Sauerstoff als Betriebsstoff kein Nachteil gesehen. Einfaches und betreiberfreundliches Verfahren.
Nachteile:
Energiebedarf: Strom (Ozonerzeugung).
Stoffbedarf: Kühlwasser (Brunnenwasser), Reinsauerstoff (Luft auch möglich, erfordert jedoch zusätzlichen me chanischen Aufwand in Form einer Lufttrocknung und Verdichtung).
Vorteile: Wirkungsvoller Abbau von Geruchsstoffen im Luftstrom oder in der Wasserphase (Naßoxidation), Alternative zur Abbaubiologie in Verbindung mit Naßabscheidern und Wäschern oder als Einzelverfahren. Wegen der ho hen Effizienz in Verbindung mit einem mittelmäßigen technischen Aufwand bei Verwendung von Reinsauerstoff und der großen Umweltfreundlichkeit wird in diesem Verfahren trotz Sauerstoff als Betriebsstoff kein Nachteil gesehen. Einfaches und betreiberfreundliches Verfahren.
Nachteile:
4. Katalytische Oxidation,
Nebeneffekte vorhanden, die versuchstechnisch untersucht werden müssen.
Nebeneffekte vorhanden, die versuchstechnisch untersucht werden müssen.
5. Adsorption an Kohle, vorzugsweise an Aktivkoks, mit anschließen
der Verbrennung in der bestehenden Verbrennungsanlage.
Energiebedarf: Strom (Ventilator).
Stoffbedarf: Kohle (z. B. Aktivkoks).
Vorteile: Restkomponenten oder Komponenten im Rohgas können einfach dem Luftstrom entzogen werden, Einbau vor Einleitestelle Atmosphäre ermöglicht Beseitigung des Eigengeruchs des Biofilters. Lagert Restozon an. Ein fach, billig, umweltfreundlich, mit geringem techni schen Aufwand, betreiberfreundlich.
Nachteile: Wenn Chlorverbindungen angelagert werden, bilden sich umweltunverträgliche Sekundärverbindungen, die jedoch durch vorherige Abscheidung der Chlorverbindungen (z. B. im Naßabscheider oder Wäscher) vermieden werden können. Da zum Schutz des Biofilters eine Feststoff abscheidung unerläßlich ist, wird dieser Nachteil wieder aufgehoben. Deshalb ist die Adsorption in Ver bindung mit einem vorgeschalteten Wäscher vorteil haft, in dem Chlorverbindungen abgeschieden werden.
Energiebedarf: Strom (Ventilator).
Stoffbedarf: Kohle (z. B. Aktivkoks).
Vorteile: Restkomponenten oder Komponenten im Rohgas können einfach dem Luftstrom entzogen werden, Einbau vor Einleitestelle Atmosphäre ermöglicht Beseitigung des Eigengeruchs des Biofilters. Lagert Restozon an. Ein fach, billig, umweltfreundlich, mit geringem techni schen Aufwand, betreiberfreundlich.
Nachteile: Wenn Chlorverbindungen angelagert werden, bilden sich umweltunverträgliche Sekundärverbindungen, die jedoch durch vorherige Abscheidung der Chlorverbindungen (z. B. im Naßabscheider oder Wäscher) vermieden werden können. Da zum Schutz des Biofilters eine Feststoff abscheidung unerläßlich ist, wird dieser Nachteil wieder aufgehoben. Deshalb ist die Adsorption in Ver bindung mit einem vorgeschalteten Wäscher vorteil haft, in dem Chlorverbindungen abgeschieden werden.
6. Thermische Oxidation durch Verbrennung
Energiebedarf: entfällt, wenn Luftstrom der Verbrennungsluft zugemischt wird.
Stoffbedarf: Zusatzbrennstoff entfällt, wenn eine Verbrennungs anlage verfügbar
Vorteile: Radikalmethode für Geruchsstoffe, vernichtet Rest ozon, Verbrennungsanlage vorhanden.
Nachteile: Es ist davon auszugehen, daß sich andere Stoffe bil den, deren Umweltschädlichkeit zu überprüfen ist, da am Verbrennungsprozeß Chlorverbindungen beteiligt sind (im Wäscher beseitigen). Thermische Verbrennung stellt psychologisches Handicap dar.
Energiebedarf: entfällt, wenn Luftstrom der Verbrennungsluft zugemischt wird.
Stoffbedarf: Zusatzbrennstoff entfällt, wenn eine Verbrennungs anlage verfügbar
Vorteile: Radikalmethode für Geruchsstoffe, vernichtet Rest ozon, Verbrennungsanlage vorhanden.
Nachteile: Es ist davon auszugehen, daß sich andere Stoffe bil den, deren Umweltschädlichkeit zu überprüfen ist, da am Verbrennungsprozeß Chlorverbindungen beteiligt sind (im Wäscher beseitigen). Thermische Verbrennung stellt psychologisches Handicap dar.
Die Einzelverfahren Biofilter, Adsorption, katalytische oder ther
mische Oxidation bringen das gewünschte Ergebnis bezüglich Kohlen
wasserstoff- oder Geruchsminderung nicht, erfordern unsinnig große
und teure Anlagen oder einen unsinnig hohen Einsatz an Primärener
gien, wie z. B. Strom oder Erdgas.
Es ist z. B. vorstellbar, in einem Abluftstrang mehrere Biofilter
hintereinander zu installieren (mehrstufige Behandlung), was jedoch
eine unerwünschte Mehrung des Flächenbedarfs sowie der Ventilator
leitung zur Folge hätte.
Bei vollständiger und alleiniger Behandlung des Rohgasstroms in
einem Aktivkohlefilter ist ein hoher Kohleeinsatz erforderlich, um
die Schadstoffmenge bis zur Beladungsgrenze adsorptiv anlagern zu
können, was ein großes Bauvolumen erfordert. Entsprechend groß ist
die zu entsorgende Kohlemenge, was mit sehr hohen Kosten verbunden
ist.
Die thermische Oxidation (Nachverbrennung) erfordert einen hohen
Brennstoffeinsatz, da i.R. die Kohlenwasserstoffkonzentration im
Rohgas unter heiztechnischen Gesichtspunkten vernachlässigt ist. Ein
großer Rohgasstrom hat ein großes Bauvolumen zur Folge bei entspre
chend großen Anfall von Heizwärme, die vielfach an der Anfallstelle
nicht wiederverwendet werden kann.
Die katalytische Oxidation (Nachverbrennung) benötigt fast keine
Stützenergie. Eine Verfahrensdurchführung mit Hilfe spezieller Kata
lysatorelemente ist wegen der Vielzahl und Unterschiedlichkeit der
Kohlenwasserstoffe erfahrungsgemäß nicht möglich. Die Ausnützung der
katalytischen Eigenschaften von Aktivkohle bei Temperaturen zwischen
etwa 100 und 120°C ist unter diesen Aspekten vorteilhaft, erfordert
aber bei alleiniger Anwendung ebenfalls große und teure Einrichtun
gen.
Insgesamt ist daher die beschriebene Abluftreinigung bisher nicht
zufriedenstellend.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Mißstand zu besei
tigen und das eingangs genannte Verfahren dahingehend zu verbessern,
daß unter Berücksichtigung des speziellen Reinigungsproblems mit
vergleichsweise geringem Aufwand der geforderte Reinigungsgrad er
zielt wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1. Bevorzugte Weiterbildungen dieses Verfahrens sind in
den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung beruht auf der überraschenden Erkenntnis, daß die
Nachteile der beschriebenen Einzelverfahren durch geschickte Ver
fahrenskombinationen gemindert und umgangen werden können, wenn der
oder die Rohgasströme in mehreren Verfahrensschritten behandelt und
dabei die Einzelverfahren nach ihren Stärken und so ausgewählt wer
den, daß sie in ihrer Summe mehr als ein Einzelverfahren bewirken.
Insbesondere kann es auch sinnvoll sein, mehrere Biofilter einzuset
zen, nämlich dann, wenn mehrere Abluftstränge unterschiedlicher Kon
zentration an Kohlenwasserstoffverbindungen/Geruchsstoffen vorliegen
oder ein Hauptstrom eigens zu diesem Zweck in mehrere solcher Teil
stränge zerlegt wird und wenn deren Zusammenführung vor einem einzi
gen Biofilter zu insgesamt schlechteren Reinluftwerten führt als bei
Behandlung der Abluftstränge in separaten Biofiltern und bei Kombi
nation der Abluftstränge in der beanspruchten Weise.
Die Erfindung wird nachfolgend am Beispiel der eingangs erläuterten
Müllkompostierung und anhand einen allgemeinen, in Fig. 1 dargestell
ten Blockschemas näher erläutert, das die im Rahmen der Erfindung
möglichen Verfahrenskombinationen formal darstellt, wobei die
Pos. 1-12 Einzelverfahren, die
Pos. 20-33 Teilströme und die
Pos. 34-36 Teilstromzusammenführungen darstellen.
Pos. 1-12 Einzelverfahren, die
Pos. 20-33 Teilströme und die
Pos. 34-36 Teilstromzusammenführungen darstellen.
Tab. 1 zeigt zwei Tabellen. Die obere Tabelle beschreibt die ver
schiedenen, in Fig. 1 möglichen Verfahrensabläufe mit den eingesetz
ten Einzeleinrichtungen in symbolischer Schreibweise, der möglichen
Lage der Ventilatoren sowie die Leitungsführung, abhängig von den
Geruchseinheiten. Die untere Tabelle erklärt die Symbole der einge
setzten Einzeleinrichtungen.
Die vorliegend beschriebene spezielle Anwendung weist erfreulicher
weise einen kleinen, jedoch hochkonzentrierten Rohluftstorm aus dem
Bereich Miete sowie einen hohen, niederkonzentrierten aus dem Be
reich Halle auf. Da die Mietenabluft den größeren Anteil an den Ge
ruchseinheiten hat, wird erfindungsgemäß zunächst vorgereinigt. Im
Hinblick auf die Teilströme Mieten- und Hallenabluft ergeben sich
drei grundsätzliche Fälle für die Zusammenführungspunkte:
Die abgereinigte Mietenabluft führt zu Geruchseinheiten (GE*2: be
zeichnet), die über dem Wert liegen, der sich nach Abreinigung der
Hallenabluft im bestehenden Biofilter einstellen würde (GE*1 be
zeichnet): GE*2 < GE*1.
Die Einleitung der teilgereinigten Mietenabluft erfolgt in die Hal
lenabluft vor dem bestehenden Biofilter (Pos. 34). Dadurch erhöht
sich die Eingangsbelastung und die Menge des abzureinigenden Luft
stroms. Das Ergebnis ist GE**1, mit GE**1 < GE*1, da die Verweilzeit
kürzer und die spezifische Filterbelastung größer wird (GE*1: Ge
ruchseinheiten des Abluftstroms aus der Halle nach bestehendem Bio
filter: GE1).
Die abgereinigte Mietenabluft führt zu Geruchseinheiten (GE*2 be
bezeichnet), die unter dem Wert liegen, der sich nach Abreinigung
der Hallenabluft im bestehenden Biofilter einstellen würde (GE*1 be
zeichnet): GE*2 < GE*1.
Die Einleitung der teilgereinigten Mietenabluft erfolgt nach Abrei
nigung der Hallenabluft im bestehenden Biofilter (Position 35). Dies
bewirkt
- - eine Reduzierung der spezifischen Filterbelastung,
- - eine Erhöhung der Verweilzeit im Biofilter sowie
- - einen Verdünnungseffekt, der die Geruchseinheiten in der Abluft weiter mindert.
Die abgereinigte Mietenabluft wird nach Abreinigung des Teilstroms
Hallenabluft vor Einleitung in die Atmosphäre mit diesem gereinigten
Teilstrom zusammengeführt (Pos. 36), wenn dadurch in der Summe eine
geringere Konzentration des gesamten in die Atmosphäre eingeleiteten
Abluftstroms erreicht werden kann (Verdünnungseffekt).
Tab. 1 zeigt in Zeile 1 den bekannten Fall der Anwendung eines offe
nen Biofilters K. Dagegen zeigt Nr. 2 die erfindungsgemäße Anwendung
eines gekapselten Biofilters J in Verbindung mit einer vorgeschalte
ten Konditioniereinrichtung. Dabei wird von dem Gedanken ausgegan
gen, daß aus meßtechnischen Gründen sowie zur gezielten Ableitung der
Luft in einen anderen beschriebenen verfahrenstechnischen Apparat
oder in die Atmosphäre eine vollständige Einhausung des Biofilters
vorzusehen ist. Darunter versteht man, daß durch ein geeignetes Ge
häuse die Zu- und Abluftführung sowie das Biofiltermaterial von der
Atmosphärenluft abgetrennt wird.
Außerdem ist dem Biofilter J eine thermische oder katalytische Nach
verbrennungsstufe nachgeschaltet.
Ab Nr. 3 von Tab. 1 werden Verfahren beschrieben, bei denen zwei Ab
luftstränge aus Miete und Halle vorhanden bzw. gebildet sind. Im
einen Strang ist das Biofilter J, im anderen Strang das Biofilter L
(beide gekapselt) vorgesehen. Während im einen Strang außerdem dem
Biofilter L ein Naßabscheider A vorgeschaltet ist, ist dem Biofilter
J des anderen Strangs eine Konditioniereinrichtung vorgeschaltet. Im
übrigen werden beide Stränge an Pos. 34 oder Pos. 35 der Fig. 1 zu
sammengeführt, je nachdem, ob nach den obrigen Erläuterungen
GE*2 < GE*1 oder GE*2 < GE*1 ist.
Von den weiteren Kombinationsmöglichkeiten sind in Nr. 4 bis 15 der
Tab. 1 nur einige herausgegriffen. Sie führen aufgrund der unter
schiedlichen Verfahrenskombinationen erwartungsgemäß zu unter
schiedlichen Abreinigungsergebnissen.
Nr. 4: Biofilter 2 für Mietenabluft, mit vorgeschalteter Luftkon
ditionierung, nachgeschalteter Lufttrocknung sowie Adsorp
tion (z. B. an Aktivkoks). Die Abluft mit hoher relativer
Feuchte aus Biofilter 2 wird mit Kälte getrocknet (absolute
Trocknung). Alternativ ist eine Lufterwärmung möglich, um
die relative Feuchte an das Adsorbens anzupassen (relative
Trocknung).
Nr. 5: Wie Nr. 4, jedoch absolute Lufttrocknung und Adsorption vor
Biofilter 2.
Nr. 6: Biofilter 2 für Mietenabluft, mit vorgeschaltetem Haßab
scheider zur Feststoffabscheidung, Gasabsorption und Luft
konditionierung, mit Ozonanlage im Wasserkreislauf zur Naß
oxidation.
Nr. 7: Wie Nr. 6, jedoch mit nachgeschaltetem Haßabscheider mit
Ozonanlage.
Nr. 8: Biofilter 2 für Mietenabluft, mit vorgeschaltetem Haßab
scheider zur Feststoffabscheidung, Gasabsorption und Luft
konditionierung, mit Abbaubiologie im Wasserkreislauf sowie
nachgeschaltetem Wäscher mit Ozonanlage im Wasserkreislauf.
Nr. 9: Biofilter 2 für Mietenabluft, mit vorgeschalteter Luftkon
ditionierung, nachgeschalteter Lufttrocknung mit einer Ab
sorptionskältemaschine sowie mit Flüssigstickstoffkühlung
zum Anfrieren der Geruchskomponenten und mit anschließender
Adsorption.
Nr. 10: Biofilter 2 für Mietenabluft, vorgeschalteter Luftkonditio
nierung, nachgeschaltetem Wäscher mit Ozonanlage im Wasser
kreislauf, Lufterwärmer (relative Trocknung) und mit Ad
sorption.
Nr. 11: Biofilter 1 für Hallenabluft, Biofilter 2 für Mietenabluft,
jeweils mit vorgeschalteter Luftkonditionierung, Biofilter
2 mit nachgeschaltetem Wäscher mit Ozonanlage im Wasser
kreislauf, Zusammenführung der Teilströme nach Biofilter 1,
mit nachfolgender Lufterwärmung und Adsorption zur weiteren
Minderung der Restgeruchskomponenten der Mieten- und Hal
lenabluft sowie des Eigengeruchs der Biofilter.
Nr. 12: Biofilter 1 für Hallenabluft, Biofilter 2 für Mietenabluft,
jeweils mit vorgeschalteter Luftkonditionierung, Zusammen
führung der Teilströme, nachgeschalteter Wäscher mit Ozon
anlage im Wasserkreislauf mit nachfolgender Lufterwärmung
und Adsorption.
Nr. 13: Biofilter 1 für Hallenabluft, Biofilter 2 für Mietenabluft,
jeweils mit vorgeschaltetem Naßabscheider mit Ozonalage im
alkalischen Waschwasser zur Feststoffabscheidung, Konditio
nierung, Absorption von Geruchsstoffen sowie zur Bindung
von CO2, Zusammenführung der Teilströme, nachgeschalteter
Lufterwärmung und Adsorption.
Nr. 14: Der Biofilterabluft nach Blockschema 1 folgt noch eine
Lufterwärmung sowie eine Adsorption zur Nachreinigung.
Nr. 15: Der Biofilterabluft nach Blockschema 2 folgt anstelle einer
katalytischen oder thermischen Nachverbrennung eine Luft
erwärmung sowie eine Adsorption zur Nachreinigung.
In der Auswahl der Blockschemas können die Grundfunktionen Absorp
tion durch Naßabscheider oder Wäscher, Trocknung durch Kälteanwen
dung oder Lufterwärmung sowie Nachverbrennung durch katalytischen
oder thermischen Prozeß erbracht und die Begriffe entsprechend
ausgetauscht werden.
Die dargestellten Verfahrensschemas stellen eine mögliche Auswahl
aller theoretisch möglichen 2- und mehrstufigen Reinigungsmöglich
keiten des Teilstroms Mietenabluft dar. Weitere Kombinationsmöglich
keiten ergeben sich, wenn diese Techniken in analoger Weise auch auf
die Hallenabluft sowie die gesamte Abluft nach Biofilter 1 angewandt
werden.
Die mechanische Reinigung der Rohabluft erfolgt zweckmäßigerweise in
Naßabscheidern, die zugleich erwünschte Nebenfunktionen Absorption
von Geruchskomponenten und Luftbefeuchtung erfüllen und, falls er
forderlich, auch eine Temperierung der Zuluft ermöglichen. Zusätz
lich kann der pH-Wert gesteuert werden, um die Absorption zu begün
stigen und CO2 in Karbonatform zu fällen. Darüberhinaus kann dem Um
laufwasser zur Eliminierung absorbierter Geruchskomponenten Ozon zu
gegeben werden. Alkalische Wässer fördern die Aufnahme an Ozon.
Der Betrieb des Naßabscheiders in Verbindung mit einer Abbaubiolo
gie, z. B. nach der Belebtbecken-, Tauch- oder Tropfkörpertechnik,
erfordert einen pH-neutralen Betrieb. Sie läßt auch keine Ozonanwen
dung zu, da Ozon auf die Mikroorganismen zerstörend wirkt.
Aus diesen sowie aus Kostengründen wird der nicht pH-neutral betrie
bene Naßabscheider mit Naßoxidation von uns für diesen Anwendungs
fall bevorzugt. Der Wäscher kommt alternativ in Frage, wenn das Prob
lem der Feststoffabscheidung nicht im Vordergrund steht.
Die Adsorption an Aktivkoks ist zu bevorzugen, weil dieses Verfahren
geeignet ist, auch den Eigengeruch des Biofilters zu eliminieren, um
die Forderung mindestens 50 GE/m3 sicher einzuhalten und außerdem
sehr wirtschaftlich ist.
Wenn erforderlich, sollte die Kälteanwendung nur zur absoluten Ent
feuchtung im Bereich des Gefrierpunktes von Wasser und nur in Ver
bindung mit einer Absorptionskältemaschine erfolgen. In jedem Fall
muß geprüft werden, ob eine Wasserkühlung (Brunnenwasser) oder eine
Luftkühlung nicht ausreicht.
Die Tieftemperaturtechnik zur Anfrierung von Geruchskomponenten ist
wirkungsvoll, aber aus Kostengründen abzulehnen, außer sie ist die
einzige Möglichkeit, die Forderung mindestens 50 GE/m3 einzuhalten.
Blockschema Nr. 13 eignet sich, CO2 zu entfernen, falls dieses den
biologischen Abbau der Geruchsstoffe in den Biofilter negativ beein
flußt oder sonstige negative Auswirkungen bei der Einleitung in die
Atmosphäre hat (topographische Lage des WHW).
Um abschätzen zu können, was die verschiedenen Verfahrenskombinatio
nen leisten, werden für die Einzelverfahren realistische Wirkungs
grade angenommen (µ bezeichnet) und die Blockschemas hinsichtlich
der zu erwartenden emittierten Geruchseinheiten durchgerechnet.
Verbesserung der Rotteführung (Abluft Miete und Halle): Entspricht einem Abreinigungseffekt | |
µ₁=0,1 | |
Fachgerechter Betrieb durch Konditionierung Biofilter 1: Entspricht einem zusätzlichen Abreinigungseffekt | µ₂=0,1 |
Naßabscheider (Wäscher) mit Ozonanlage (Abbaubiologie) | µ₃=0,8 |
Adsorption | µ₄=0,95 |
Absolute Trocknung mit Absorptionskältemaschine auf Gefrierpunkt Wasser | µ₅=0,1 |
Absolute Trocknung mit Flüssigstickstoff auf Gefrierpunkt Geruchsstoffe | µ₆=0,95 |
Biofilter 1 (heutiger Wert bei Gesamtluftstrom) | µ₇=0,96 |
Biofilter 1 bei Teilstrom | µ₈=0,98 |
Biofilter 2 | µ₉=0,90 |
Die Blockschemas 1 bis 15 ergeben folgende Reinluftwerte in Prozent,
bezogen auf den Wert des einfachsten Verfahrensschemas (Nr. 1, s.
Fig. 1).
Man erkennt, daß die vorgeschlagenen Verfahrenskombinationen zu un
terschiedlichen Abreinigungsergebnissen führen, die sich in drei
Gruppen einteilen:
Die Minderungstechniken werden auf den kleineren Teilstrom Mietenab
luft angewandt, was zu geringeren Investitions-, Verbrauchs- und
Wartungskosten führt. Das System Biofilter auf den Teilstrom Mieten
abluft allein angewandt, führt zu knappen Ergebnissen (Nr. 3). Des
halb wird eine weitere Einzelminderungsmaßnahme für diesen Teilstrom
vorgeschlagen.
Die Minderungstechniken werden auf den kleineren Teilstrom Mietenab
luft und die gesamte Abluft angewandt, der in einem Aktivkoksfilter
die Restgeruchsstoffe einschließlich dem Eigengeruch des Filtermate
rials entzogen werden. Die Investitions-, Verbrauchs- und Wartungs
kosten liegen höher als bei Gruppe 1.
Der Abluft der heute bestehenden Biofilteranlage wird in einem Ak
tivkoksfilter nachgereinigt, in dem der Abluft die Restgeruchsstoffe
einschließlich dem Eigengeruch des Filtermaterials entzogen werden.
Die erzielten Ergebnisse sind sehr gut, der technische Aufwand mini
mal.
Insgesamt zeigen die obigen Erläuterungen, daß sich die einzuhalten
den Grenzwerte (z. B. in mg/m3 oder GE/m3 (GE = Geruchseinheiten)) an
dem zur Atmosphäre führenden Ausgang dadurch herstellen lassen, daß
ein Biofilter mit anderen Verfahrensstufen kombiniert und/oder beim
Vorhandensein mehrerer Rohluftstränge diese vor dem Ausgang an einer
bestimmten Stelle der Reinigungskette vereinigt werden. Durch sinn
volle Kombination lassen sich insbesondere konstruktiv sehr aufwen
dige Anlagen vermeiden, wie dies bei Anwendung nur einer Verfahrens
technik unvermeidlich wäre. Da dabei jeweils die zur unterstützenden
Abluftreinigung vorgesehenen Einrichtungen dem (den) Biofilter(n)
nachgeschaltet sind, können sich keine unerwünschten Geruchsbelästi
gungen aufgrund eines etwaigen "Eigengeruchs" des (der) Biofilter(s)
ergeben.
Claims (11)
1. Verfahren zur Reinigung von mit Kohlenwasserstollverbindungen/Geruchsstoffen
verunreinigter Luft, bei dem die Luft vor ihrem Übertritt an die Atmosphäre zu einem
ersten Rohluftstrom zusammengefaßt und dieser durch ein erstes Biofilter geleitet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das Biofilter so bemessen wird, daß in ihm unter Berücksichti
gung des im Einzelfall geforderten Reinheitsgrades nur ein Teilabbau der Kohlenwasser
stoffverbindungen/Geruchsstoffe erfolgt, daß die Abluft des Biofilters zu einem Abluftstrom
zusammengefaßt und dann zum ergänzenden Abbau der Kohlenwasserstoffverbindun
gen/Geruchsstoffe entweder durch eine weitere, entsprechend bemessene Filterstufe in
Form einer Adsorptions- oder Oxidationsstufe geleitet oder mit einem zweiten, durch ein
zweites Biofilter geleiteten Rohluftstrom kombiniert wird, und daß die dadurch erhaltene
Reinluft an die Atmosphäre abgegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kombination der beiden
Rohluftströme in der Weise erfolgt, daß der Abluftstrom eines von einem kleineren
Rohluftstrom durchströmten Biofilters dann, wenn seine Konzentration an Kohlenwasser
stoffverbindungen/Geruchsstoffen größer als die des Abluftstroms eines anderen, von
einem größeren Rohluftstrom durchflossenen Biofilters ist, in den größeren Rohluftstrom
(Pos. 34), dagegen dann, wenn seine Konzentration an Kohlenwasserstoffver
bindungen/Geruchsstoffen kleiner als die des Abluftstroms des anderen Biofilters ist, in den
gefaßten Abluftstrom des anderen Biofilters eingeleitet wird (Pos. 35).
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abluftstrom des anderen
Biofilters bzw. die Summe der gefaßten Abluftströme beider Biofilter zum ergänzenden
Abbau der Kohlenwasserstoffverbindungen/Geruchsstoffe durch eine weitere, entsprechend
bemessene Filterstufe in Form einer Adsorptions- oder Oxidationsstufe geleitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum ergänzenden Abbau der
Kohlenwasserstoffverbindungen/Geruchsstoffe wenigstens die Abluft eines der Biofilter zu
einem Abluftstrom zusammengefaßt und dieser dann durch eine weitere Filterstufe in Form
einer Adsorptions- oder Oxidationsstufe geleitet wird, und daß der durch die weitere
Filterstufe geleitete Abluftstrom in den gefaßten Abluftstrom des anderen Biofilters
eingeleitet wird (Pos. 36).
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
der Abluftstrom eines der Biofilter über wenigstens eine Adsorptionsstufe in Form eines auf
etwa 100 bis 120°C erwärmten Aktivkohle- bzw. Aktivkokssystems geleitet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
der Abluftstrom eines der Biofilter durch eine mit katalytischer oder thermischer Oxidation
arbeitende Oxidationsstufe geleitet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
der Abluftstrom eines der Biofilter als Verbrennungsluft in einer thermischen Nachver
brennungsanlage verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
einer der Rohluftströme vor seinem Eintritt in den entsprechenden Biofilter zur Tempe
rierung und Befeuchtung bzw. zur Abscheidung von Feststoffen bzw. zur teilweisen Ab
sorption der Kohlenwasserstoffverbindungen/Geruchsstoffe durch einen Naßabscheider/
Wäscher geleitet und dessen Kreislaufwasser biologisch oder chemisch regeneriert wird
(Abbaubiologie, Abbau durch Ozon).
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
einer der Rohluftströme vor seinem Eintritt in den entsprechenden Biofilter zur Einstellung
von Temperatur und Feuchte durch eine Luftkonditioniereinrichtung geleitet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
der Abluftstrom eines der Biofilter vor seinem Eintritt in die Adsorptionsstufe durch Kälte
aus einer Kältemaschine oder in einer Kältefalle einer absoluten Trocknung unterworfen
und anschließend bei Bedarf erneut erwärmt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
der Abluftstrom eines der Biofilter vor seinem Eintritt in die Adsorptionsstufe durch
Erwärmung einer relativen Trocknung unterzogen wird.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4229767A DE4229767C2 (de) | 1991-12-12 | 1992-09-05 | Verfahren zur Reinigung von mit Kohlenwasserstoffverbindungen/Geruchsstoffen verunreinigter Luft |
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DE (1) | DE4229767C2 (de) |
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- 1992-09-05 DE DE4229767A patent/DE4229767C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4229767C2 (de) | 1996-04-18 |
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