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Die Erfindung betrifft eine Anordnung mit der insbesondere Büro- und Versammlungsräume das ganze Jahr über nahezu vollständig mit regenerativer Energie klimatisiert, d. h., bei gleichzeitiger Regelung der Luftfeuchtigkeit gekühlt bzw. geheizt werden können. Elektrische Energie muss lediglich für den Transport der Medien eingesetzt werden, jedoch nicht, wie sonst üblich, für deren thermodynamische Behandlung.
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Es ist bekannt, dass der Mensch bei Temperaturen von 20–22°C am leistungsfähigsten ist. Studien zufolge sinkt bei einer Raumtemperatur von 28°C die Leistungsfähigkeit auf 70% und bei 33°C weiter auf 50% ab. Nach der Arbeitsstätten-Richtlinie ASR 6 soll außerdem die Raumtemperatur von Büroarbeitsplätzen 26°C nicht übersteigen.
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Deshalb werden die meisten Büro- und Versammlungsräume klimatisiert, d. h. die Temperatur wird auf ca. 22°C und die Luftfeuchtigkeit auf ca. 50% gehalten.
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Bei niedrigen Außentemperaturen werden die Räume beheizt und die Raumluft wird gleichzeitig befeuchtet. Bei hohen Außentemperaturen werden hingegen zur Kühlung üblicherweise zentrale Kompressions-, Adsorptions- oder Absorptionskältemaschinen eingesetzt, wobei jeweils die Kühlung und die Entfeuchtung in voneinander getrennten Prozessen erfolgt.
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Das energetisch wirtschaftliche Kühlen von Räumen und das Entfeuchten der Raumluft erfolgt in sog. Luft-Wasser-Kühlsystemen dadurch, dass die sensible Wärme über Kühldecken mittels eines Kaltwassersystems und die latente Wärme über ein Lüftungssystem mit aufbereiteter, getrockneter Luft abgeführt wird. Das Einziehen der Kühldecken ist allerdings mit einem baulichen Mehraufwand verbunden.
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Alternativ dazu sind auch Nur-Luft-Kühlsysteme bekannt. Bei diesen wird die Luft mit Kühlern, deren Oberflächentemperatur unterhalb des Taupunktes der Luft liegt, direkt gekühlt und entfeuchtet. An den kalten Oberflächen des Wärmeübertragers bildet sich dabei jedoch Kondenswasser, das abgeführt werden muss. Die Wärmeübertrager müssen deshalb regelmäßig gereinigt werden, da sich sonst Schimmel und Bakterien bilden können.
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Werden zum Kühlen vergleichsweise kostengünstige Kompressionskältemaschinen eingesetzt, müssen für das Kühlen der Umluft und ggf. des Wassers eines Kühlkreislaufs große Mengen an konventioneller (nicht regenerativer) Energie eingesetzt werden, deren Anteil am gesamten Energiebedarf wesentlich höher (> 95%) ist, als der für die Umwälzung der Medien erforderliche.
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Absorptionskälteanlagen nutzen das unterschiedliche Lösungsverhalten und die damit einhergehenden Partialdruckunterschiede eines Kältemittels in einem flüssigen Lösungsmittel bei verschiedenen Temperaturen, während bei Adsorptionskältemaschinen in analoger Weise die Adsorption in Feststoffen genutzt wird.
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Absorptions- und Adsorptionskältemaschinen haben den großen Vorteil, dass sie direkt mit solar gewonnener Wärme, also mit einer regenerativen Energiequelle, betrieben werden können. Die Kältemaschinen erzeugen Kaltwasser, das zum Betrieb von Nur-Wasser- oder Luft-Wasser-Kühlsystemen einsetzbar ist. Die Kältemaschinen sind jedoch technologisch vergleichsweise aufwendig, sodass sie früher erst ab Kälteleistungen von ca. 100 kW rentabel waren. Im Zuge steigender Energiepreise werden inzwischen aber auch schon kleinere Anlagen mit Leistungen von ca. 10 kW angeboten (z. B. Wegracal SE 15 der Firma EAW).
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Eine weitere Möglichkeit der Kühlung, die mit regenerativen Energien arbeitet, ist die sog. Verdunstungskühlung. Bei der Verdunstungskühlung wird der Umstand genutzt, dass die Außenluft nicht immer vollständig mit Wasserdampf gesättigt ist und folglich Wasser in gasförmigem Zustand aufnehmen kann. Beim Phasenübergang des Wassers von flüssig zu gasförmig (Verdunstung) nimmt das Wasser Energie auf, die der Umgebung (hier entweder der Luft selbst oder einer zu kühlenden Oberfläche) entzogen wird.
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Entsprechend wird in
DE 197 50 336 A1 ein Verfahren zur Klimatisierung von Innenräumen in Gebäuden vorgestellt, bei dem die Außenluft zur Kühlung und Befeuchtung vor ihrer Einleitung in das Gebäude über eine Wasseroberfläche geführt wird.
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Die Wasseroberfläche ist unterhalb des Gebäudes angeordnet und nimmt ca. 50 bis 80% der Gebäudegrundfläche ein.
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Mit diesem Verfahren kann zwar die zur Kühlung erforderliche Energie deutlich gesenkt werden, die großen Wasserflächen unterhalb des Fußbodens der tiefstgelegenen Wohnfläche erfordern jedoch einen erheblichen baulichen (doppelter Boden) und wartungtechnischen (ein Verkeimen der großen Wasserflächen muss dauerhaft vermieden werden) Aufwand. Außerdem kann mit dem Verfahren praktisch nicht geheizt werden.
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Des Weiteren wird in
DE 10 2005 008 536 A1 ist eine Vorrichtung zur thermischen Konditionierung von Räumen beschrieben, bei der Nur-Luft- oder Luft-Wasser-Kühlsysteme durch Latentwärmespeicher, die als Teil der inneren oberflächennahen Raumbegrenzung ausgebildet sind, unterstützt werden. Zur Kühlung wird entweder Kaltwasser, das direkt aus Oberflächengewässern oder Brunnen gewonnen wird, oder Wasser verwendet, das mittels Erdwärmekollektoren/Erdwärmesonden oder auch mittels technologischer Prozesse (Kältemaschinen) gekühlt wurde.
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Sofern im System Kältemaschinen eingesetzt sind, wird lediglich ein gewisser Anteil der für die Kühlung erforderlichen Energie eingespart; in allen anderen Fällen kann zwar prinzipiell die ganze Kühlleistung mit Hilfe von regenerativen Energien aufgebracht werden, hierzu müssen jedoch entweder spezielle Gegebenheiten vorliegen (Oberflächengewässer, Brunnen) oder es sind vergleichsweise kostenintensive Einrichtungen (Erdwärmekollektoren/Erdwärmesonden), die außerdem nicht überall erstellt werden können, erforderlich. Beim Beheizen der Räume wirken die Latentwärmespeicher lediglich unterstützend.
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Schließlich wird in
DE 200 21 331 U1 ein System zur Gebäudeklimatisierung von Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäusern offenbart, das aus der Kombination von Erdregistern, solarthermischen Luftkollektoren mit Lüftungsklappen, einer zentralen Abluftwärmepumpenheizung mit zugehörigen zentralen Abluft- und dezentralen Zuluftkanälen sowie zugehörigen Ventilen einer Regelung, die das Zusammenspiel der vorgenannten Komponenten regeln, besteht.
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Mit dem System können zwar die anfallenden Kosten für die Heizung und Kühlung der Räume reduziert werden, es erfordert jedoch einen vergleichsweise hohen apparativen und baulichen Aufwand. An heißen Tagen reicht das System für eine Kühlung der Räume mit regenerativen Energien auf maximal 22°C nicht mehr aus, sodass das System, sofern keine zusätzlichen Kühlaggregate eingesetzt werden, für die Kühlung von Büroräumen ungeeignet ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine kostengünstige Anordnung zu finden, mit der Räume, insbesondere Büro- und Versammlungsräume, das ganze Jahr über mit regenerativer Energie klimatisiert werden können. Der Anordnung soll lediglich für den Transport der Medien elektrische Energie zugeführt werden müssen, jedoch nicht, wie sonst üblich, für deren thermodynamische Behandlung.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungen und Verwendungen ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 10.
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Bei der erfindungsgemäßen Anordnung erfolgt die Klimatisierung des Raums gleichzeitig mittels eines Luft- und eines Wasserkreislaufs.
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So verfügt der Raum einerseits jeweils über einen Luftauslass, mit dem Luft aus dem Raum abführt wird, und über einen Lufteinlass, über den dem Raum wieder gekühlte und entfeuchtete Luft zugeführt wird. Bevorzugt wird die aus dem Raum abgeleitete Luft nach draußen abgegeben und an deren Stelle gekühlte und entfeuchtete Außenluft in den Raum geleitet. Mit der Anlage ist jedoch auch ohne Weiteres ein Umluftbetrieb möglich.
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Der Raum ist außerdem mit einem Wasserkreislauf mit jeweils einem Ein- und einem Auslass ausgestattet, der eine sensible Kühlung des Raums mittels Bauteilaktivierung, Kühldecken oder vergleichbarer Verfahren, bei denen Räumen Wärme bei einem geringen Temperaturgradienten zum kühlendem Medium entzogen/zugeführt werden kann, bewirkt.
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In Umkehrung des Prinzips ist es auch möglich, den Raum zu beheizen und der Raumluft Feuchtigkeit zuzuführen.
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Zur Bereitstellung von Kühlwasser verfügt die Anordnung über ein Wasserkühlwerk, wie z. B. einen trocken oder nass betriebenen Kühlturm, das jeweils einen Ein- und Auslass für Wasser aufweist. Die mit dem Wasserkühlwerk minimal erreichbare Temperatur des Kühlwassers wird einerseits durch dessen Bauform und andererseits durch Umgebungsbedingungen wie die Lufttemperatur und Luftfeuchte bestimmt. Dies kann an sehr warmen Tagen mit hoher Luftfeuchtigkeit dazu führen, dass das Kühlwasser den Kühlturm mit einer noch vergleichsweise hohen Temperatur verlässt und infolgedessen die Kühllast nicht mehr vollständig abgeführt wird. Um die erforderliche Kühlleistung auch in diesem Fall bereitstellen zu können, verfügt die Anordnung über eine Temperaturunterkühlungseinheit mit jeweils einem Ein- und Auslass für Wasser und für Sole, die als Spitzenlastkältesystem betrieben, d. h. immer nur dann zugeschaltet wird, wenn die durch das Kühlwerk bereitgestellte Kühlwassertemperatur für die Kühlung der Außenluft nicht mehr ausreicht.
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Die Temperaturunterkühlungseinheit umfasst eine Strahlpumpe und einen teilweise mit Wasser gefüllten Behälter, der mit der Saugseite der Strahlpumpe verbunden ist. Der Treibstrahl der Pumpe wird mit Sole (deren Dampfdruck ist bei gleicher Temperatur geringer als der Dampfdruck des Wassers) als Arbeitsmedium betrieben. Zur Kühlung wird der Effekt genutzt, dass das Wasser aufgrund seines höheren Wasserdampfdruckes verdampft, und sich nach dem Verdampfen in der Sole löst.
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Des Weiteren verfügt die Anlage über ein Klimagerät, das vorrangig zur Kühlung und zum gleichzeitigen Entfeuchten der Luft dient. Das Klimagerät ist mit einem Luftein- und einem Luftauslass, einem Soleein- und einem Soleauslass sowie einem Wasserein- und Wasserauslass ausgestattet. Es umfasst eine Membranwärmeübertragereinheit oder mehrere fluidisch parallel geschaltete Wärmeübertragereinheiten. Jede der Membranwärmeübertragereinheiten weist zumindest eine flächenförmige, wasserdampfpermeable, wasserundurchlässige erste Trennschicht mit einer ersten Membranoberfläche, an der die Raumluft vorbeigeführt wird, und einer zweiten Membranoberfläche, die bei Betrieb des Wärmetauschers zumindest teilweise von der wasserabsorbierenden Sole hinterflossen ist, auf. Zwischen der mit Sole hinterflossenen Oberfläche der ersten Trennschicht und einer für Wasser und Wasserdampf undurchlässigen zweiten Trennschicht ist ein durchströmbares Abstandselement angeordnet. An der dem Abstandselement abgewandte der zweiten Trennschicht wird Wasser vorbeigeführt.
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Für die semipermeable erste Trennschicht wird bevorzugt ein wasserdichter und atmungsaktiver Funktionsstoff mit den üblichen textilen Dicken (ca. 0,5 mm) eingesetzt, der neben dem Austausch von Wasserdampf aufgrund seiner geringen Dicke eine gute Wärmeübertragung zwischen Luft und Sole ermöglicht.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Klimagerät eine Wärmerückgewinnungseinheit für die Abluft und mehrere Membranwärmeübertrager, wobei die Wärmeübertrager derart stapelförmig (über- bzw. nebeneinander) geschichtet sind, dass immer in derselben Abfolge voneinander beabstandete erste Trennschichten, die die Luft von der Sole trennen, zweite Trennschichten, die die Sole von Wasser trennen und für Wasser und für Wasserdampf undurchlässige dritte Trennschichten, die das Wasser von der Luft trennen und die, um eine Kondenswasserbildung zu vermeiden, zumindest eine geringere Wärmeleitfähigkeit als die ersten Trennschichten aufweisen sollten, hintereinander angeordnet sind. Entsprechend werden jeweils durch die erste und zweite Trennschicht Solekanäle, durch die erste und dritte Trennschicht Luftkanäle und durch die zweite und dritte Trennschicht Kühlwasserkanäle gebildet.
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Der Membranwärmeübertrager ermöglicht einerseits eine direkte Übertragung von sensibler Wärme zwischen Luft und Sole und andererseits eine Diffusion von Wasserdampf aus der Luft in die hygroskopische Sole. Durch die Diffusion wird erstens der Luft latente Wärme entzogen, zweitens die Luft getrocknet und drittens eine Kondenswasserbildung an der der Luft zugewandten Seite der ersten Schicht sicher vermieden. Aufgrund der kondensatfreien Lufttrocknung kann die Oberflächentemperatur an der der Luft zugewandten Seite der ersten Trennschicht vergleichsweise gering gehalten werden, wodurch die Wärmeübertragung im Vergleich zu konventionellen Wärmeübertragungssystemen nachhaltig verbessert wird.
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Die von der Luft auf die Sole übertragene Wärme wird über die zweite Trennschicht, die ebenfalls dünn und thermisch gut leitend, jedoch für Wasserdampf undurchlässig ausgeführt ist, an das Kühlwasser abgegeben. Die dritte Trennschicht dient einerseits der räumlichen Trennung von Luft und Wasser und anderseits zur unterstützenden (zusätzlich zur Kühlung durch die Sole) Kühlung der Luft. Da der Luft über die erste Trennschicht ständig Feuchtigkeit entzogen wird, ist die Bildung von Kondenswasser auch an der der Luft zugewandten Seite der dritten Trennschicht ausgeschlossen.
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Die Kühl- und Entfeuchtungsleistung des Membranwärmeübertragers wird durch die Parameter Temperatur, Massenkonzentration und Massenstrom des Sorptionsmittels sowie des Kühlwassers bestimmt. Auch ist es möglich, den Membranwärmeübertrager, z. B. im Winter, zur Erwärmung und Befeuchtung der Luft einzusetzen, indem die Temperatur der Sole wesentlich höher als die der Luft eingestellt wird. Damit wird erreicht, dass der Wasserdampfpartialdruck in der Sole höher wird als der der Luft, sodass die Luft über die erste Trennschicht gleichzeitig erwärmt und befeuchtet wird.
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Um das Wasser, das der Sole beim Betrieb der Anlage sowohl über die Wasserstrahlpumpe der Temperaturunterkühlungseinheit als auch über den Membranwärmeübertrager des Klimageräts ständig zugeführt wird, wieder aus der Sole zu entfernen, verfügt die Anlage schließlich über eine Soleaufbereitungseinheit mit jeweils einem Ein- und Auslass für Sole. Die benötigte Energie liefert eine regenerative Energiequelle, wie z. B. ein thermischer Solarkollektor. Für den Fall, dass die Anlage zur Heizung/Luftbefeuchtung eingesetzt wird, kann die Soleaufbereitungseinheit auch für eine Anreicherung der Sole mit Wasser eingesetzt werden.
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In der erfindungsgemäßen Anlage ist jeweils der Lufteinlass des klimatisierten Raums mit dem Luftauslass des Klimageräts, der Luftauslass des Raums mit dem Lufteinlass des Klimageräts, der Auslass des Wärmetauscherelements sowohl mit dem Wassereinlass des Kühlturms als auch mit dem Wassereinlass des Klimageräts, der Wasserauslass des Kühlturms mit dem Wassereinlass der Temperaturunterkühlungseinheit, der Einlass des Wärmetauscherelements sowohl mit dem Wasserauslass der Temperaturunterkühlungseinheit als auch mit dem Wasserauslass des Klimageräts, der Auslass der Soleaufbereitungseinheit sowohl mit dem Soleeinlass der Temperaturunterkühlungseinheit als auch mit dem Soleeinlass des Klimageräts und der Einlass der Soleaufbereitungseinheit sowohl mit dem Soleauslass der Temperaturunterkühlungseinheit als auch mit dem Soleauslass des Klimageräts verbunden.
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Dass mit der Anlage Büro- oder Konferenzräume, abgesehen vom geringen Anteil der Energie, die zum Transport der Medien (Luft, Sole, Wasser) aufgewendet werden muss, ohne Zuführung von elektrischer Energie klimatisiert werden können, wird nur dadurch erreicht, dass erstens das Klimagerät mit dem Kühlwerk und der Temperaturunterkühlungseinheit synergetisch zusammenwirkt, zweitens sich die Sole durch ein sehr hohes Wärmespeichervermögen auszeichnet und drittens eine ausschließlich mit regenerativen Energien betriebene Soleaufbereitungseinheit eingesetzt ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert; hierzu zeigen:
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1: die Prinzipdarstellung der Anordnung zum Klimatisieren und Temperieren von Büro- und Versammlungsräumen;
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2: eine Prinzipdarstellung der Temperaturunterkühlungseinheit;
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3: die Prinzipdarstellung des Membranwärmeübertragers.
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Wie aus 1 ersichtlich, erfolgt die Klimatisierung des Büro- bzw. Versammlungsraums 1 gleichzeitig mittels eines Luft- und eines Wasserkreislaufs.
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Zur Klimatisierung des Raums 1 über den Luftkreislauf wird in dem Raum 1 über den Raumluftauslass 1.2 Luft entnommen, diese getrocknet und gekühlt und schließlich über den Raumlufteinlass 1.1 in den Raum 1 zurückgeführt. Gleichzeitig wird das in der Decke bzw. in einer der Seitenwände des Raums 1 verlegte Leitungssystem 2, das über jeweils einen Wasserein- 2.1 und Auslass 2.2 verfügt, mit gekühltem Wasser durchströmt. In Umkehrung des Prinzips kann die Anlage auch dazu genutzt werden, den Raum 1 zu beheizen und die Luft im Raum 1 zu befeuchten.
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Die Kühlung des Wassers erfolgt in erster Linie mittels des mit jeweils einem Wassereinlass 3.1 für erwärmtes und einem Wasserauslass 3.2 für gekühltes Wasser versehenen Kühlturms 3. Da an heißen Tagen die Kühlleistung des Kühlturms 3 regelmäßig nicht ausreicht, ist dem Kühlturm eine Temperaturunterkühlungseinheit 4 nachgeschaltet, die zur weiteren Abkühlung des im Kühlturm 3 vorgekühlten Wassers dient.
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Wie aus 2 ersichtlich, besteht die Temperaturunterkühlungseinheit 4 aus dem teilweise mit Wasser gefüllten Behälter 5, der mit der Strahlpumpe 6 verbunden ist. Das Arbeitsmedium für die Strahlpumpe 6 ist eine Sole, deren Dampfdruck (bei gleicher Temperatur) geringer ist als der Dampfdruck des Wassers. Wird die Strahlpumpe über den Ein- 4.1 und Auslass 4.2 der Temperaturunterkühlungseinheit 4 mit Sole durchströmt, dann wird dem Wasser im Behälter 5 kontinuierlich Wärme entzogen. Die Zuführung des vorgekühlten Wassers erfolgt über den Wassereinlass 4.3, das nachgekühlte Wasser wird über den Wasserauslass 4.4 aus dem Behälter 5 entnommen und einerseits dem Wassereinlass 2.1 des Leitungssystems und andererseits dem Wassereinlass 9.5 des Klimagerätes 9 zugeführt.
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Das Klimagerät 9 umfasst mehrere fluidisch parallel geschaltete Membranwärmeübertrager 10, die stapelförmig übereinander geschichtet sind, sodass eine Anordnung aus mehreren, sich abwechselnden, jeweils wasserdicht voneinander getrennten und parallel verlaufenden Luft- 11, Sole- 12 und Kühlwasserkanälen 13 gebildet wird. Die Trennschichten 14, 15, 16 sind plattenförmig geformt, wobei die Trennschicht 14 (zwischen Luft und Sole) aus einer Membran mit einer hohen Wasserdampfdurchlässigkeit (Permeabilität) besteht, während sowohl die Trennschicht 15 (zwischen Sole und Wasser) als auch die Trennschicht 16 (zwischen Wasser und Luft) für Wasserdampf undurchlässig sind.
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In 3 ist beispielhaft eine Einheit bestehend aus dem Luftkanal 11, der durch die Trennschichten 16 und 14 gebildet ist, dem Solekanal 12, der von den Trennschichten 14 und 15 begrenzt wird und dem Kühlwasserkanal 13, den die Trennschichten 15 und 16 definieren, dargestellt. Die Beabstandung der plattenförmigen Trennschichten erfolgt jeweils durch Abstandselemente 17, 18, 19 (Luft; Sole; Wasser) aus offenporigem, plattenförmigem Kunststoffschaum, wobei die entsprechenden Platten jeweils die Dicke des zu begrenzenden Kanals aufweisen. Im Membranwärmeübertrager 10 sind zehn solcher Einheiten gestapelt.
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Die Luft- 11, Sole- 12 und Kühlwasserkanäle 13 des Klimageräts 9 sind jeweils parallel geschaltet und werden mittels des Ein- 9.1 und Auslasses 9.2 mit Luft, über den Ein- 9.3 und Auslass 9.4 mit Sole und durch den Ein- 9.5 und Auslass 9.6 mit Kühlwasser versorgt, wobei jeweils die Luftkanäle 11 und die Solekanäle 13 so geschaltet sind, dass sie nach dem Gegenstromprinzip arbeiten.
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Die Soleaufbereitungseinheit 20 mit je einem Ein- 20.1 und Auslass 20.2 (für Sole), dient dazu, Wasser, das beim Betrieb der Anlage der Sole sowohl durch die Temperaturunterkühlungseinheit 4 als auch durch das Klimagerät 9 kontinuierlich zugeführt wird, wieder aus der Sole zu entfernen. Die hierzu notwendige Energie wird der Soleaufbereitungseinheit 20 durch den thermischen Solarkollektor 21 zugeführt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- klimatisierter Raum
- 1.1
- Lufteinlass des klimatisierten Raums
- 1.2
- Luftauslass des klimatisierten Raums
- 2
- Wärmetauscherelement
- 2.1
- Einlass des Wärmetauscherelements
- 2.2
- Auslass des Wärmetauscherelements
- 3
- Kühlturm/Wasserkühlwerk
- 3.1
- Wassereinlass des Wasserkühlwerk
- 3.2
- Wasserauslass des Wasserkühlwerk
- 4
- Temperaturunterkühlungseinheit
- 4.1
- Soleeinlass der Temperaturunterkühlungseinheit
- 4.2
- Soleauslass der Temperaturunterkühlungseinheit
- 4.3
- Wassereinlass der Temperaturunterkühlungseinheit
- 4.4
- Wasserauslass der Temperaturunterkühlungseinheit
- 5
- Wasserbehälter
- 6
- Strahlpumpe
- 7
- Saugseite der Strahlpumpe
- 8
- Treibstrahl
- 9
- Klimagerät
- 9.1
- Lufteinlass des Klimageräts
- 9.2
- Luftauslass des Klimageräts
- 9.3
- Soleeinlass des Klimageräts
- 9.4
- Soleauslass des Klimageräts
- 9.5
- Wassereinlass des Klimageräts
- 9.6
- Wasserauslass des Klimageräts
- 10
- Membranwärmeübertrager
- 11
- Kanal für Luft
- 12
- Kanal für Sole
- 13
- Kanal für Wasser
- 14
- Trennschicht für Luft/Sole
- 15
- Trennschicht für Sole/Wasser
- 16
- Trennschicht für Wasser/Luft
- 17
- Abstandselement für Luftkanäle
- 18
- Abstandselement für Solekanäle
- 19
- Abstandselement für Wasserkanäle
- 20
- Soleaufbereitungseinheit
- 20.1
- Einlass der Soleaufbereitungseinheit
- 20.2
- Auslass der Soleaufbereitungseinheit
- 21
- regenerative Energiequelle (thermischer Solarkollektor)