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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Hybridantriebsstränge
für Kraftfahrzeuge. Insbesondere bezieht sich diese Erfindung
auf Schaltsteuerverfahren zum Regulieren des Betriebs eines Multimodus-Hybridgetriebes
und auf Hybridgetriebe, die sie verwenden.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
meisten herkömmlichen motorisierten Fahrzeuge wie etwa
das moderne Kraftfahrzeug enthalten einen Antriebsstrang, der so
arbeitet, dass er das Fahrzeug vorwärts treibt und die
Bordfahrzeugelektronik mit Leistung versorgt. Der Antriebsstrang,
der gelegentlich als ein ”Triebstrang” bezeichnet
wird, umfasst allgemein eine Maschine, die dem Endantriebssystem
des Fahrzeugs (z. B. hinteres Differential, Achse und Räder) über
eine Mehrgangkraftübertragung Antriebsleistung zuführt.
Herkömmlich werden Kraftfahrzeuge wegen ihrer leichten
Verfügbarkeit und verhältnismäßig
niedrigen Kosten, ihres niedrigen Gewichts und ihres Gesamtwirkungsgrads
allein durch eine Brennkraftmaschine (ICE) vom Typ mit hin und her
gehenden Kolben mit Leistung versorgt. Eine solche Maschine umfasst
kompressionsgezündete 4-Takt-Dieselmaschinen und funkengezündete
4-Takt-Bezinmaschinen.
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Andererseits
nutzen Hybridfahrzeuge alternative Leistungsquellen, um das Fahrzeug
vorwärts zu treiben, den Rückgriff auf die Maschine
für die Leis tung zu minimieren und die gesamte Fahrzeugkraftstoffwirtschaftlichkeit
zu erhöhen. Zum Beispiel enthält ein Hybridelektrofahrzeug
(HEV) sowohl elektrische Energie als auch chemische Energie und
wandelt diese in mechanische Leistung um, um das Fahrzeug vorwärts
zu treiben und um die Fahrzeugsysteme mit Leistung zu versorgen.
Das HEV nutzt allgemein eine oder mehrere Elektromaschinen, die
einzeln oder zusammen mit einer Brennkraftmaschine arbeiten, um
das Fahrzeug vorwärts zu treiben. Da Hybridfahrzeuge ihre
Leistung von anderen Quellen als von der Maschine ableiten können,
können die Maschinen in Hybridfahrzeugen abgeschaltet werden,
während das Fahrzeug durch die alternative(n) Leistungsquelle(n)
vorwärts getrieben wird.
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Reihenhybridarchitekturen,
gelegentlich als Elektrofahrzeuge mit erweiterter Reichweite (REEVs)
bezeichnet, sind allgemein durch eine Brennkraftmaschine in antriebstechnischer
Verbindung mit einem Elektrogenerator charakterisiert. Der Elektrogenerator
führt wiederum Leistung einem oder mehreren Elektromotoren zu,
die so arbeiten, dass sie die Endantriebselemente drehen. In der
Tat gibt es zwischen der Maschine und den Endantriebselementen in
einem Reihenhybridantriebsstrang keine direkte mechanische Verbindung.
Das Fehlen einer mechanischen Verbindung zwischen der Maschine und
den Rädern ermöglicht, dass die Maschine, selbst
während sich die Fahrzeuggeschwindigkeit ändert,
mit einer konstanten und effizienten Rate – z. B. näher
dem theoretischen Grenzwert von 37% als dem normalen Durchschnitt
von 20% – arbeitet. Der Elektrogenerator kann außerdem
in einem Motormodus arbeiten, um eine Startfunktion für
die Brennkraftmaschine bereitzustellen. Dieses System kann ebenfalls
ermöglichen, dass der Elektromotor (die Elektromotoren)
durch ”Rückgewinnungsbremsung” Energie
vom Verlangsamen des Fahrzeugs wiedergewinnt (wiedergewinnen) und
sie in der Batterie speichert (speichern).
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Parallelhybridarchitekturen
sind allgemein durch eine Brennkraftmaschine und durch eine oder
mehrere Elektromotor/Generator-Baueinheiten charakterisiert, von
denen jede eine direkte mechanische Kopplung zu der Kraftübertragung
aufweist. Die meisten Parallelhybridentwürfe kombinieren
einen großen Elektrogenerator und einen Motor in einer
Einheit, wobei sie Vortriebsleistung bereitstellen und sowohl den
herkömmlichen Startermotor als auch die Lichtmaschine ersetzen.
Eine solche Parallelhybrid-Antriebsstrangarchitektur umfasst ein
kombiniert-leistungsverzweigtes elektromechanisches Zweifachmodusgetriebe,
das ein Antriebselement zum Empfangen von Leistung von der ICE und
ein Abtriebselement zum Liefern von Leistung von dem Getriebe an
die Kardanwelle nutzt. Der erste und der zweite Motor/Generator
arbeiten einzeln oder gemeinsam, um die Getriebeabtriebswelle zu
drehen. Die Motoren/Generatoren sind elektrisch mit einer Energiespeichervorrichtung
verbunden, um zwischen der Speichervorrichtung und dem ersten und
dem zweiten Motor/Generator elektrische Leistung auszutauschen.
Um den Austausch elektrischer Leistung zwischen der Energiespeichervorrichtung
und den Motoren/Generatoren sowie den Austausch elektrischer Leistung
zwischen dem ersten und dem zweiten Motor/Generator zu regulieren,
wird eine Steuereinheit genutzt.
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Elektrisch
variable Getriebe (EVT) stellen kontinuierlich variable Übersetzungsverhältnisse
bereit, indem sie Merkmale sowohl von Reihen- als auch von Parallelhybrid-Antriebsstrangarchitekturen
kombinieren. EVTs sind mit einem direkten mechanischen Weg zwischen
der Brennkraftmaschine und dem Endantrieb betreibbar und ermöglichen
somit eine verhältnismäßig hohe Getriebeeffizienz
und die Anwendung preiswerter, weniger voluminöser Motorhardware.
EVTs sind ebenfalls mit einem Maschinenbetrieb, der mechanisch unabhängig
von dem Endantrieb ist, in verschiedenen mechanisch/elektrisch verzweigten
Beiträgen betreibbar und ermöglichen dadurch kontinuierlich
variable Übersetzungsverhältnisse mit hohem Drehmoment,
elektrisch dominierte Starts, Rückgewinnungsbremsung, Maschine-aus-Leerlauf
und den Zweifachmodusbetrieb.
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Ein
EVT kann etwas verwenden, das üblicherweise als ”Differentialübersetzung” bekannt
ist, um zwischen Eingang und Ausgang kontinuierlich variable Drehmoment-
und Übersetzungsverhältnisse zu erzielen, ohne
die gesamte Leistung durch die variablen Elemente zu schicken. Das
EVT kann die Differentialübersetzung nutzen, um einen Bruchteil
seiner übertragenen Leistung durch den Elektromotor/Generator
(die Elektromotoren/Generatoren) zu schicken. Der Rest seiner Leistung
wird über einen anderen, parallelen Weg geschickt, der
mechanisch und direkt (d. h. ”festes Übersetzungsverhältnis”)
oder alternativ wählbar ist. Eine Form der Differentialübersetzung
ist die Epizyklen-Planetengetriebeanordnung. Eine Planetenübersetzung bietet
unter allen Mitgliedern des Planetenübersetzungsteilsatzes
die Vorteile der Kompaktheit und verschiedener Drehmoment- und Übersetzungsverhältnisse.
Allerdings ist es möglich, ein leistungsverzweigtes Getriebe
ohne Planetenzahnräder, z. B. wie unter Verwendung von
Kegelrädern oder einer anderen Differentialübersetzung,
zu entwerfen.
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Herkömmlich
sind eine Anzahl hydraulisch betätigter Drehmomentfestsetzungsvorrichtungen
wie etwa Kupplungen und Bremsen (der Begriff ”Kupplung” wird
im Folgenden zur Bezugnahme sowohl auf Kupplungen als auch auf Bremsen
verwendet) wahlweise einrückbar, um die oben erwähnten
Zahnradelemente zu aktivieren, um zwischen der Eingangs- und der
Ausgangswelle des Getriebes gewünschte Vorwärts-
und Rückwärtsübersetzungsverhältnisse
festzusetzen. Das Übersetzungsverhältnis ist allgemein
als die Getriebeeingangsdrehzahl, dividiert durch die Getriebeausgangsdrehzahl,
definiert. Somit hat ein niedriger Fahrbereich ein ho hes Übersetzungsverhältnis,
während ein hoher Fahrbereich ein niedrigeres Übersetzungsverhältnis
hat.
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Das
Schalten von einem Übersetzungsverhältnis zu einem
anderen wird allgemein in Ansprechen auf die Maschinendrosselklappe
und auf die Fahrzeuggeschwindigkeit ausgeführt und umfasst
normalerweise das Lösen einer oder mehrerer ”abgehender” Kupplungen,
die dem gegenwärtigen oder erreichten Übersetzungsverhältnis
zugeordnet sind, und das Anlegen einer oder mehrerer ”ankommender” Kupplungen,
die dem gewünschten oder angewiesenen Übersetzungsverhältnis
zugeordnet sind. Schaltungen, die in der obigen Weise ausgeführt
werden, werden als ”Kupplung-zu-Kupplung”-Schaltungen
bezeichnet und erfordern eine genaue Zeitgebung, um ein Schalten
mit optimaler Qualität zu erzielen, und neigen dazu, eine
wahrnehmbare Verzögerung in dem Schaltereignis zu verringern.
Ein Schalten, das aus einem höheren Übersetzungsverhältnis
in ein niedrigeres Übersetzungsverhältnis erfolgt,
wird allgemein und hier als ein ”Heraufschalten” bezeichnet,
während ein Schalten, das aus einem niedrigeren Übersetzungsverhältnis
in ein höheres Übersetzungsverhältnis
erfolgt, allgemein und hier als ein ”Herunterschalten” bezeichnet
wird. Die Schaltsteuerung enthält das ”Schalten
mit anstehender Leistung” und das Schalten ”ohne
anstehende Leistung”. Das Schalten mit anstehender Leistung
bezieht sich auf einen Schaltbetrieb, der während des Fahrer-”Antippens” [engl: ”tip-in”] – d.
h., wenn der Fahrer das Fahrpedal niederdrückt – stattfindet,
während sich ein Schalten ohne anstehende Leistung auf
einen Schaltbetrieb bezieht, der während des ”Loslassens” [engl: ”tip-off”]
stattfindet – d. h., wenn das Fahrpedal teilweise oder
vollständig losgelassen wird.
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Der
Prozess des Schaltens von einem Gang zu einem anderen Gang findet
in drei unterscheidbaren Phasen statt: (a) Füllphase; (b)
Drehmomentpha se; und (c) Trägheitsphase. In der Füllphase
wird das herankommende Kupplungselement auf die Drehmomentübertragung
vorbereitet, währenddessen die Anlegekammer der herankommenden
Kupplung mit Fluid gefüllt wird. Während der Drehmomentphase
in Heraufschaltungen mit anstehender Leistung wird das Triebstrangdrehmoment
fortschreitend von der herankommenden Kupplung auf die weggehende
Kupplung übertragen. In der Drehmomentphase wird der herankommende Druck
fortschreitend erhöht, um die Drehmomentkapazität
der herankommenden Kupplung zu erhöhen, während
der weggehende Druck fortschreitend entlastet wird, um die Drehmomentkapazität
der weggehenden Kupplung zu verringern. Anschließend tritt
der Gangschaltungsprozess in die Trägheitsphase ein, in
der die Schlupfdrehzahl der herankommenden Kupplung auf null fortschreitet.
Wenn die Triebstrangdrehzahl ihre Zieldrehzahl erreicht, fällt
das weggehende Drehmoment auf das Niveau nach dem Schalten, wobei
das Schalten abgeschlossen wird.
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Im
Allgemeinen sollten Übersetzungsverhältnisänderungen
in einem Getriebe in der Weise ausgeführt werden, dass
Drehmomentstörungen minimiert werden und die Schaltungen ”ruckfrei” und ”einwandfrei” sind. Außerdem
sollten das Lösen und Anlegen von Kupplungen in einer Weise
ausgeführt werden, die den kleinsten Energiebetrag verbraucht
und sich nicht negativ auf die Haltbarkeit der Kupplungen auswirkt.
Ein Hauptfaktor, der diese Betrachtungen beeinflusst, ist das Drehmoment
bei der Kupplung, die gesteuert wird, das in Übereinstimmung
mit solchen Leistungsanforderungen wie Beschleunigung und Fahrzeugbelastung
wesentlich variieren kann. In bestimmten EVTs können Schaltdrehmomentverringerungen
durch eine Bedingung des Drehmoments null oder nahe null bei den
Kupplungen zur Zeit des Anlegens oder Lösens ausgeführt
werden, wobei diese Bedingung im Wesentlichen dem Schlupf null über
die Kupplung folgt.
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Herkömmliche
EVTs sind so ausgelegt, dass sie durch die gesteuerte Aktivierung
der oben beschriebenen Drehmomentübertragungskupplungen
sowohl in Festgangmodi (FG-Modi) als auch in elektrisch variablen
Modi (EVT-Modi) arbeiten, wobei sie üblicherweise einen
Hydrauliksteuerkreis nutzen, um die Kupplungsbetätigung
zu regulieren. Beim Betrieb in einem Festgangmodus ist die Drehzahl
des Getriebeabtriebselements ein festes Übersetzungsverhältnis
der Drehzahl des Antriebselements von der Maschine, das von der gewählten
Anordnung der oben erwähnten Differentialübersetzungs-Teilsätze
abhängt. Beim Betrieb in einem EVT-Modus ist die Drehzahl
des Getriebeabtriebselements variabel, wobei sie auf den Betriebsdrehzahlen
der oben erwähnten Elektromotoren/Generatoren beruht, die über
Betätigung einer Kupplung oder durch Direktverbindung mit
dem Getriebeausgang verbunden werden können.
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Im
herkömmlichen Getriebebetrieb, in dem Kupplung-zu-Kupplung-Schaltverfahren
genutzt werden, werden Heraufschaltungen und Herunterschaltungen üblicherweise
während des ”synchronen” Betriebs des Getriebes
ausgeführt, in dem herankommende und weggehende Kupplungen
mit der Schlupfdrehzahl null und mit der Schlupfdrehzahlbeschleunigung
null angelegt werden. Die herankommende Kupplung wird angelegt, während
die Schlupfdrehzahl darüber im Wesentlichen auf null gesteuert
wird. Anschließend wird die weggehende Kupplung gelöst,
während die Schlupfdrehzahl darüber im Wesentlichen
auf null gesteuert wird. Allerdings hängt die Verwendung
der herankommenden oder weggehenden Kupplung zum Ausführen
eines Heraufschaltens oder Herunterschaltens davon ab, ob das Getriebeausgangsdrehmoment
positiv oder negativ ist. Zum Beispiel kann ein Heraufschalten mit
positivem Ausgangsdrehmoment nur mit der herankommenden Kupplung
für das Zielzahnrad ausge führt werden. Die Verwendung
der weggehenden Kupplung kann zum Motorrackern und zur Drehmomentumkehr
führen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
zum Ausführen eines Kupplung-zu-Kupplung-Schaltbetriebs
in einem Hybridgetriebe dargestellt. Der Anfangsbetriebsmodus, der ein
Modus eines elektrisch variablen Getriebes (EVT-Modus) sein kann,
ist durch eine weggehende Kupplung charakterisiert, während
der Zielbetriebsmodus, der ebenfalls ein EVT-Modus sein kann, durch
eine herankommende Kupplung charakterisiert ist. Das Verfahren umfasst:
Anweisen, dass Fluid zu der herankommenden Kupplung verteilt wird
(d. h. Vorfällen der herankommenden Kupplung); Bestimmen,
ob der Schaltbetrieb unter Verwendung der herankommenden Kupplung
oder der weggehenden Kupplung abgeschlossen wird; daraufhin Bestimmen,
ob ein Über-/Unter-Übersetzungsverhältnis
notwendig ist, falls der Schaltbetrieb unter Verwendung der herankommenden
Kupplung abgeschlossen wird; Bestimmen des Schlupfdrehzahl- und
des Schlupfbeschleunigungsprofils der herankommenden Kupplung; Bestimmen,
ob ein Vorzeichen des Schlupfs der herankommenden Kupplung richtig
ist; Bestimmen, ob die herankommende Kupplung gefüllt ist;
Berechnen und Anwenden des Drehmoments der weggehenden Kupplung
und daraufhin Entleeren der weggehenden Kupplung, falls die herankommende
Kupplung gefüllt ist und das Vorzeichen des Schlupfs richtig
ist; Bestimmen, ob der Schlupf der herankommenden Kupplung kleiner
als ein vorgegebener Schlupfschwellenwert ist; und Verriegeln der
herankommenden Kupplung, falls der Schlupf der herankommenden Kupplung
kleiner als der Schlupfschwellenwert ist.
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Der
Schaltbetrieb kann als ein quasiasynchrones Schalten charakterisiert
werden, bei dem die Schlupfdrehzahl über die herankommende
und über die weggehende Kupplung im Wesentlichen über
den gesamten Schaltbetrieb von null verschieden ist. Im Idealfall
wird die Schlupfdrehzahl über die herankommende und über
die weggehende Kupplung dadurch gesteuert, dass das Eingangsdrehmoment
entweder von der Maschine oder von einem Motor, von denen jeder
antriebstechnisch mit dem Getriebe verbunden ist, eingestellt wird.
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Gemäß einem
Aspekt dieser besonderen Ausführungsform ist das Über-/Unter-Übersetzungsverhältnis
z. B. notwendig, falls der Schaltbetrieb entweder ein Herunterschalten
mit anstehender Leistung oder ein Heraufschalten ohne anstehende
Leistung ist, das die herankommende Kupplung verwendet. Falls diesbezüglich
festgesetzt wird, dass das Über-/Unter-Übersetzungsverhältnis
notwendig ist, werden das Schlupfdrehzahl- und das Schlupfbeschleunigungsprofil
der herankommenden Kupplung teilweise auf der Grundlage des Über-/Unter-Übersetzungsverhältnisses
bestimmt. Zum Beispiel hat das Kupplungsschlupfdrehzahlprofil der herankommenden
Kupplung zunächst eine Schlupfdrehzahl zum Ziel, die äquivalent
der Drehzahl des Über-/Unter-Übersetzungsverhältnisses
ist, und anschließend wieder erneut null zum Ziel, um die
herankommende Kupplung einzurücken, wenn das Kupplungsdrehmoment
zwischen der herankommenden und der weggehenden Kupplung ausgetauscht
werden soll. Dagegen werden das Schlupf- und das Beschleunigungsprofil
der herankommenden Kupplung ohne das Über-/Unter-Übersetzungsverhältnis
bestimmt, falls das Über-/Unter-Übersetzungsverhältnis
nicht notwendig ist.
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In Übereinstimmung
mit einem anderen Aspekt gilt das Vorzeichen des Schlupfs der herankommenden
Kupplung als richtig, falls das Vorzeichen des Ausgangsdrehmomentbefehls
dasselbe wie das Vorzeichen des Schlupfs der herankommenden Kupplung
ist. Kupplungsdrehmoment und Kupplungsschlupf weisen immer dasselbe
Vorzeichen (d. h. entweder beide positiv oder beide negativ) auf,
und die Übertragungsfunktion zwischen Kupplungsdrehmoment
und Ausgangsdrehmoment weist eine feste Beziehung auf. Somit erzeugt ein
positives Kupplungsdrehmoment ein positives Ausgangsdrehmoment,
falls der Ausgangsdrehmomentbefehl positiv ist und die Übertragungsfunktion
einen positiven Koeffizienten aufweist.
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Als
Teil eines anderen Aspekts dieser Ausführungsform enthält
das Verfahren das Bestimmen des Eingangsdrehzahl- und des Eingangsbeschleunigungsprofils,
vorzugsweise vor dem Vorfällen der herankommenden Kupplung,
oder das Bestimmen, ob die herankommende Kupplung zum Abschließen
des Schaltbetriebs verwendet wird. Das Eingangsdrehzahl- und das
Eingangsbeschleunigungsprofil beruhen allgemein auf Profilkalibrierungen
(z. B. dem Anteil jedes Segments) sowie auf der Anfangs- und auf
der Zieldrehzahl der herankommenden Kupplung. Das Eingangsdrehzahl-
und das Eingangsbeschleunigungsprofil können eine zeitgestützte
Drehzahländerung der herankommenden Kupplung enthalten,
die ein Dreisegmentprofil umfasst. Das erste Segment umfasst eine
linear ansteigende Drehzahl der herankommenden Kupplung, während
das zweite Segment eine stationäre Drehzahländerung
der herankommenden Kupplung umfasst und das dritte Segment eine
linear abfallende Drehzahl der herankommenden Kupplung umfasst.
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In Übereinstimmung
mit einer abermals anderen Facette dieser Ausführungsform
enthält das Verfahren außerdem das Steuern der
Getriebeeingangsdrehzahl und der Drehzahl der herankommenden Kupplung durch
Einstellen der Drehmomenteingabe von der Maschine, von dem Motor/Generator
(den Motoren/Generatoren) oder von beiden. Im Idealfall werden dann,
wenn der Schaltbetrieb unter Verwendung der weggehenden Kupplung
abgeschlossen wird, die Getriebeeingangsdrehzahl und die Drehzahl
der herankommenden Kupplung vor Entleeren der weggehenden Kupplung
geändert. Im Gegensatz dazu werden die Getriebeeingangsdrehzahl
und die Drehzahl der herankommenden Kupplung nach Entleeren der
weggehenden Kupplung geändert, falls der Schaltbetrieb
unter Verwendung der herankommenden Kupplung abgeschlossen wird.
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In
einer anderen Facette dieser Ausführungsform verwendet
der Schaltbetrieb nicht die herankommende Kupplung, sondern wird
vielmehr unter Verwendung der weggehenden Kupplung abgeschlossen.
In diesem Fall umfasst das Verfahren ferner: steuerbares Rutschen
der weggehenden Kupplung vor Rutschen der herankommenden Kupplung;
Bestimmen des Schlupfdrehzahl- und des Schlupfbeschleunigungsprofils der
herankommenden Kupplung, wenigstens teilweise auf der Grundlage
des Über-/Unter-Übersetzungsverhältnisses;
Bestimmen, ob die herankommende Kupplung gefüllt ist und
ob das Vorzeichen des Kupplungsschlupfs richtig ist; und, wenn das
der Fall ist, Verriegeln der herankommenden Kupplung und Entleeren
der weggehenden Kupplung. In diesem Fall werden die Eingangsdrehzahl
des Getriebes und die Drehzahl der herankommenden Kupplung vor Anlegen
des Drehmoments der weggehenden Kupplung und Entleeren der weggehenden
Kupplung gesteuert. Das Rutschen der weggehenden Kupplung kann durch
Steuern der gegenwärtigen Drehmomentkapazität
der weggehenden Kupplung unter das Gegendrehmoment ausgeführt
werden.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird
ein elektrisch variables Multimodus-Hybridgetriebe dargestellt.
Das Hybridgetriebe enthält zwei Motor/Generator-Baueinheiten
und drei Differentialzahnradsätze. Jeder Differentialzahnradsatz
weist ein erstes, ein zwei tes und ein drittes Zahnradelement (z.
B. ein Sonnenrad, ein Hohlrad und eine Anordnung von Planetenrädern
in irgendeiner Reihenfolge) auf. Der erste Motor/Generator ist ununterbrochen
mit einem der Differentialzahnradsätze verbunden und steuerbar,
um ihm Leistung zuzuführen. Der zweite Motor/Generator
ist ununterbrochen mit einem anderen Differentialzahnradsatz verbunden
und steuerbar, um ihm Leistung zuzuführen.
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Das
Getriebe enthält außerdem ein Antriebs- und ein
Abtriebselement und eine Mehrzahl von Drehmomentübertragungsvorrichtungen.
Das Antriebselement ist antriebstechnisch mit einer Maschine verbunden und
ununterbrochen mit einem der oben erwähnten Differentialzahnradsätze
verbunden. Das Abtriebselement ist andererseits ununterbrochen mit
einem anderen der Differentialzahnradsätze verbunden und
vorzugsweise zum Übertragen von Leistung auf ein Endantriebssystem
konfiguriert.
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Die
Mehrzahl von Drehmomentübertragungsvorrichtungen enthält
eine Anzahl von Drehmomentübertragungsvorrichtungen wie
etwa Kupplungen. Die Drehmomentübertragungsvorrichtungen
sind wahlweise zum Bereitstellen verschiedener Betriebszustände
in dem Multimodus-Hybridgetriebe betreibbar. In dieser Ausführungsform
setzt das Einrücken einer ersten (ankommenden) Kupplung
gleichzeitig mit dem Ausrücken einer zweiten (abgehenden)
Kupplung einen Anfangsbetriebsmodus fest. In gleicher Weise setzt
das Ausrücken der weggehenden Kupplung gleichzeitig mit
dem Einrücken der herankommenden Kupplung einen Zielbetriebsmodus
fest. Das Überführen der weggehenden und der herankommenden
Kupplung aus dem Anfangsbetriebsmodus in den Zielbetriebsmodus enthält
eine Füllphase, eine Drehmomentphase und eine Trägheitsphase.
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Ein
Controller steht in funktionaler Verbindung mit den verschiedenen
Drehmomentübertragungsvorrichtungen und ist zum Steuern
des Be triebs derselben konfiguriert. Der Controller weist ein Ablagemedium und
einen programmierbaren Speicher auf. Der Controller ist zum Bestimmen,
ob ein quasiasynchrones Schalten angewiesen wurde, und zum Ansprechen
auf einen solchen Befehl durch Bestimmen, ob der Schaltbetrieb unter
Verwendung der herankommenden Kupplung oder der weggehenden Kupplung
abgeschlossen wird, programmiert und konfiguriert. Falls der quasiasynchrone
Schaltbetrieb unter Verwendung der herankommenden Kupplung abgeschlossen
wird, weist der Controller an, dass die Drehmomentphase der Schaltsequenz der
Trägheitsphase vorausgeht. Im Gegensatz dazu weist der
Controller an, dass die Trägheitsphase der Drehmomentphase
vorausgeht, falls der Schaltbetrieb unter Verwendung der weggehenden
Kupplung abgeschlossen wird.
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Die
obigen Merkmale und Vorteile und weitere Merkmale und Vorteile der
vorliegenden Erfindung gehen leicht aus der folgenden ausführlichen
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen und der
besten Ausführungsarten der vorliegenden Erfindung in Verbindung
mit den beigefügten Zeichnungen und mit den angefügten
Ansprüchen hervor.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische Darstellung eines beispielhaften Fahrzeugantriebsstrangs
mit einem elektrisch variablen Multimodus-Hybridgetriebe in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung;
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2 ist
eine Wahrheitstabelle, die für jeden der Betriebsmodi des
in 1 veranschaulichten Getriebes die eingerückten
Drehmomentübertragungsmechanismen aufführt;
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3 ist
eine graphische Darstellung verschiedener Betriebsgebiete in Bezug
auf Eingangs- und Ausgangsdrehzahl des in 1 veranschaulichten
Getriebes;
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4A und 4B sind
graphische Darstellungen, die ein quasiasynchrones Schalten mit
der herankommenden Kupplung in Übereinstimmung mit der
vorliegenden Erfindung veranschaulichen;
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5A und 5B sind
graphische Darstellungen, die ein quasiasynchrones Schalten mit
der weggehenden Kupplung in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung veranschaulichen; und
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6 ist
ein Ablaufplan oder Blockdiagramm, der/das ein Schaltsteuerverfahren
gemäß der vorliegenden Erfindung veranschaulicht.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORM
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Die
vorliegende Erfindung ist hier im Kontext des Antriebsstrangs eines
Fahrzeugs vom Hybridtyp mit einem elektrisch variablen Multimodus-Mehrfachdrehzahl-Hybridgetriebe
beschrieben, das lediglich eine repräsentative Anwendung
bieten soll, durch die die vorliegende Erfindung integriert und
verwirklicht werden kann. Dementsprechend ist die vorliegende Erfindung
keineswegs auf die in den Zeichnungen gezeigte besondere Antriebsstranganordnung
beschränkt. Darüber hinaus ist der hier veranschaulichte
Hybridantriebsstrang stark vereinfacht, wobei weitere Informationen
hinsichtlich des Standardbetriebs eines Hybridantriebs strangs oder
eines Fahrzeugs vom Hybridtyp für diese Frage selbstverständlich
im Stand der Technik zu finden sind.
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In
den Zeichnungen, in denen sich gleiche Bezugszeichen überall
in den mehreren Ansichten auf gleiche Komponenten beziehen, ist
in 1 eine schematische Darstellung eines allgemein
mit 10 bezeichneten beispielhaften Fahrzeugantriebsstrangsystems
gezeigt. Der Antriebsstrang 10 umfasst eine neu startbare
Maschine 12, die antriebstechnisch über eine elektrisch
variable Multimodus-Kraftübertragung 14 vom Hybridtyp mit
einem Endantriebssystem 16 verbunden ist oder mit ihm in
Leistungsflussverbindung steht. Das Getriebe 14 ist so
ausgelegt, dass es wenigstens einen Teil seiner Antriebsleistung,
z. B. über ein Antriebselement 18, von der Maschine 12 empfängt.
Das Getriebeantriebselement 18, das dem Wesen nach vorzugsweise
eine Welle ist, kann die Maschinenabtriebswelle (am häufigsten
als eine ”Kurbelwelle” bezeichnet) sein. Alternativ kann
zwischen der Maschine 12 und dem Antriebselement 18 des
Getriebes 14 ein Übergangsdrehmomentdämpfer
oder ein hydrodynamischer Drehmomentwandler (nicht gezeigt) implementiert
sein. Die Maschine 12 überträgt, vorzugsweise
mittels Drehmoment, Leistung an das Getriebe 14, das das
Drehmoment wiederum über ein Getriebeabtriebselement oder
eine Getriebeabtriebswelle 20 verteilt, um das Endantriebssystems 16 anzutreiben
und dadurch das (hier nicht genau identifizierte) Fahrzeug vorwärts
zu treiben.
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In
der in 1 gezeigten Ausführungsform kann die
Maschine 12 irgendeine von zahlreichen Formen mit Erdölkraftstoff
beaufschlagter Antriebsmaschinen wie etwa eine Brennkraftmaschine
vom Typ mit hin- und hergehendem Kolben sein, die funkengezündete
Benzinmaschinen und kompressionsgezündete Dieselmaschinen
enthalten kann. Die Maschine 12 ist leicht anpassbar, um
ihre verfügbare Leistung in einem Bereich von Be triebsdrehzahlen,
z. B. von Leerlauf bei oder nahe 600 Umdrehungen pro Minute (min–1) bis mehr als 6.000 min–1, für das Getriebe 14 bereitzustellen.
Unabhängig von dem Mittel, durch das die Maschine 12 mit dem
Getriebe 14 verbunden ist, ist das Antriebselement 18 mit
einem Differentialzahnradsatz verbunden, der, wie im Folgenden in
ausführlicher Einzelheit erläutert ist, in das
Getriebe 14 eingebaut ist.
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Immer
noch anhand von 1 nutzt das Hybridgetriebe 14 eine
oder mehrere Differentialzahnradanordnungen, dem Wesen nach vorzugsweise
drei miteinander verbundene Epizyklen-Planetenradsätze,
die mit 24, 26 bzw. 28 bezeichnet sind.
Jeder Zahnradsatz enthält drei Zahnradelemente: ein erstes,
ein zweites und ein drittes Element. In Bezug auf den ersten, auf
den zweiten und auf den dritten Zahnradsatz können diese Sätze
in dieser Beschreibung und in den Ansprüchen in irgendeiner
Reihenfolge in den Zeichnungen (z. B. von links nach rechts, von
rechts nach links usw.) als ”erster” bis ”dritter” gezählt
werden. Gleichfalls können in Bezug auf das erste, auf
das zweite und auf das dritte Element jedes Zahnradsatzes in dieser
Beschreibung und in den Ansprüchen diese Elemente in irgendeiner
Reihenfolge in den Zeichnungen (z. B. von oben nach unten, von unten
nach oben usw.) für jeden Zahnradsatz als ”erstes” bis ”drittes” gezählt
werden.
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Der
erste Planetenradsatz 24 weist drei Zahnradelemente auf:
ein erstes, ein zweites und ein drittes Element, in dieser Reihenfolge 30, 32 und 34.
In einer bevorzugten Ausführungsform besteht das erste
Element 30 aus einem Außenzahnradelement (üblicherweise
als ein ”Hohlrad” bezeichnet), das das dritte
Element 34, das aus einem Innenzahnradelement (üblicherweise
als ein ”Sonnenrad” bezeichnet) bestehen kann, umschreibt.
In diesem Fall wirkt das zweite Element 32 als ein Planetenradträgerelement.
Das heißt, an dem zweiten Element/Planetenradträger 32 sind
drehbar eine Mehrzahl von Planetenradelementen (im Gebiet auch als ”Ritzelzahnräder” bezeichnet)
angebracht. Jedes Planetenradelement ist sowohl mit dem ersten Element/Hohlrad 30 als
auch mit dem dritten Element/Sonnenrad 34 ineinander greifend
in Eingriff.
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Der
zweite Planetenradsatz 26 weist ebenfalls drei Zahnradelemente
auf: ein erstes, ein zweites und ein drittes Element, in dieser
Reihenfolge 40, 42 und 44. In Übereinstimmung
mit der oben diskutierten bevorzugten Ausführungsform in
Bezug auf den ersten Planetenradsatz 24 ist das erste Element 40 des
zweiten Planetenradsatzes 26 ein äußeres ”Hohl”-Radelement,
das das dritte Element 44 umschreibt, das ein inneres ”Sonnen”-Radelement
ist. Das Hohlradelement 40 ist auf das Sonnenradelement 44 koaxial
ausgerichtet und in Bezug auf dieses drehbar. Eine Mehrzahl von
Planetenradelementen sind drehbar an dem zweiten Element 42 angebracht,
das als ein Planetenradträgerelement wirkt, so dass jedes
Planetenrad sowohl mit dem Hohlradelement 40 als auch mit
dem Sonnenradelement 44 ineinandergreifend in Eingriff
ist.
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Der
dritte Planetenradsatz 28 weist ähnlich dem ersten
und dem zweiten Zahnradsatz 24, 26 ebenfalls ein
erstes, ein zweites und ein drittes Element, in dieser Reihenfolge 50, 52 und 54,
auf. Allerdings ist in dieser Anordnung das zweite Element 52 vorzugsweise
ein äußeres ”Hohl”-Rad, das
das dritte Element oder das innere ”Sonnen”-Rad 54 umschreibt.
Das Hohlradelement 52 ist koaxial auf das Sonnenradelement 54 ausgerichtet
und in Bezug auf dieses drehbar. Das erste Element 50 ist
in diesem besonderen Zahnradsatz der Planetenradträger.
Somit sind eine Mehrzahl von Planeten- oder Ritzelzahnradelementen
drehbar an dem Trägerelement 50 angebracht, wobei
jedes so ausgerichtet ist, dass es sowohl mit dem Hohlradelement 52 als
auch mit dem Sonnenradelement 54 ineinandergreifend in
Eingriff ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform umfassen der erste und
der zweite Planetenradsatz 24, 26 jeweils einfache
Planetenradsätze, während der dritte Planetenradsatz
einen kombinierten Planetenradsatz umfasst. Allerdings kann jedes
der oben beschriebenen Trägerelemente entweder eine (einfache)
Ein-Ritzel-Trägerbaueinheit oder eine (kombinierte) Doppel-Ritzel-Trägerbaueinheit
sein. Ausführungsformen mit langen Ritzeln sind ebenfalls
möglich.
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Der
erste, der zweite und der dritte Planetenradsatz 24, 26, 28 sind
dahingehend kombiniert, dass das zweite Element 32 des
ersten Planetenradsatzes 24 mit dem zweiten Element 42 des
zweiten Planetenradsatzes 26 und mit dem dritten Element 54 des
dritten Planetenradsatzes 28, etwa durch eine Mittelwelle 36,
verknüpft (d. h. ununterbrochen verbunden) ist. Somit sind
diese drei Zahnradelemente 32, 42, 54 zur
gemeinsamen Drehung starr befestigt.
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Die
Maschine 12 ist, z. B. durch eine einteilige Kupplungsnabe 38,
zur gemeinsamen Drehung damit mit dem ersten Planetenradsatz 24,
d. h. mit dem ersten Element 30, ununterbrochen verbunden.
Das dritte Element 34 des ersten Planetenradsatzes 24 ist,
z. B. durch eine erste Hohlwelle 46, ununterbrochen mit
einer ersten Motor/Generator-Baueinheit 56 verbunden, die
hier auch als ”Motor A” bezeichnet ist. Das dritte
Element 44 des zweiten Planetenradsatzes 26 ist,
z. B. durch eine zweite Hohlwelle 48, ununterbrochen mit
einer zweiten Motor/Generator-Baueinheit 58 verbunden,
die hier auch als ”Motor B” bezeichnet ist. Das
zweite Element 52 des dritten Planetenradsatzes 28 ist,
z. B. durch eine einteilige Kupplungsnabe, ununterbrochen mit dem
Getriebeabtriebselement 20 verbunden. Die erste und die
zweite Hohlwelle 46, 48 können die Mittelwelle 36 umschreiben.
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Eine
erste Drehmomentübertragungsvorrichtung 70 (oder
Kupplung ”C1”) verbindet wahlweise das erste Zahnradelement 50 mit
einem feststehenden Element, das in 1 durch
das Getriebegehäuse 60 dargestellt ist. Die zweite
Hohlwelle 48 und somit das Zahnradelement 44 und
der Motor/Generator 58 können über das
wahlweise Einrücken einer zweiten Drehmomentübertragungsvorrichtung 72 (oder
Kupplung ”C2”) wahlweise mit dem ersten Element 50 des
dritten Planetenradsatzes 28 verbunden werden. Eine dritte
Drehmomentübertragungsvorrichtung 74 (oder Kupplung ”C3”)
verbindet wahlweise das erste Zahnradelement 40 des zweiten
Planetenradsatzes 26 mit dem Getriebegehäuse 60.
Die erste Hohlwelle 46 und somit das dritte Zahnradelement 34 und
der erste Motor/Generator 56 können ebenfalls
durch das wahlweise Einrücken einer vierten Drehmomentübertragungsvorrichtung 76 (oder
Kupplung ”C4”) wahlweise mit dem ersten Element 40 des
zweiten Planetenradsatzes 26 verbunden werden. Eine optionale
fünfte Drehmomentübertragungsvorrichtung 78 (oder
Kupplung ”C5”) verbindet wahlweise die Maschine 12 und
das erste Zahnradelement 40 des zweiten Planetenradsatzes 26 mit
dem Getriebegehäuse 60. Die erste und die zweite
Drehmomentübertragungsvorrichtung 70, 72 können
als ”Ausgangskupplungen” bezeichnet werden, während
die dritte und die vierte Drehmomentübertragungsvorrichtung 74, 76 als ”Haltekupplungen” bezeichnet
werden können. Die Verwendung dieser Terminologie wie ”erste
Kupplung”, ”zweite Kupplung”, ”dritte
Kupplung” usw. in den Ansprüchen soll diese Ansprüche
nicht auf C1, C2 bzw. C3 beschränken, sondern irgendeine
der oben erwähnten Drehmomentübertragungsvorrichtungen
angeben.
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In
der in 1 gezeigten beispielhaften Ausführungsform
sind die verschiedenen Drehmomentübertragungsvorrichtungen 70, 72, 74, 76, 78 alle
Reibkupplungen. Allerdings wird ebenfalls betrachtet, dass andere herkömmliche
Kupplungskonfigurationen wie etwa Klauenkupplungen, Hebelkupplungen
usw. genutzt werden können. Jede Kupplung ist vorzugsweise
hydraulisch betätigt, wobei sie Druckhydraulikfluid von
einer Pumpe (nicht gezeigt) empfängt. Die hydraulische
Betätigung der Kupplungen C1–C5 wird z. B. unter
Verwendung eines herkömmlichen Hydraulikfluidsteuerkreises
ausgeführt. Da der Steuerkreis an sich nicht Gegenstand
dieser Erfindung ist, wird er hier nicht ausführlich beschrieben,
wobei weitere Informationen hinsichtlich des Standardbetriebs eines
Hydraulikfluidsteuerkreises selbstverständlich im Stand
der Technik zu finden sind.
-
In
der hier beschriebenen beispielhaften Ausführungsform,
in der der Hybridantriebsstrang 10 als ein Bodenkraftfahrzeug
verwendet wird, ist die Getriebeabtriebswelle 20 funktional
mit dem Endantriebssystem (oder ”Endantriebsstrang”)
verbunden, das ein vorderes oder hinteres Differential oder eine
andere Drehmomentübertragungsvorrichtung, die über
jeweilige Fahrzeugachsen oder -halbwellen (von denen keine explizit veranschaulicht
ist) eine Drehmomentausgabe an eines oder an mehrere Räder
bereitstellt, umfassen kann. Die Räder können
entweder Vorder- oder Hinterräder des Fahrzeugs sein, an
dem sie genutzt werden, oder sie können ein Hinterachswellenrad
eines Zugfahrzeugs sein. Obgleich dies in 1 nicht
spezifisch veranschaulicht ist, sollte gewürdigt werden,
dass das Endantriebssystem im Umfang der vorliegenden Erfindung irgendeine
bekannte Konfiguration einschließlich Vorderradantrieb
(FWD), Hinterradantrieb (RWD), Vierradantrieb (4WD) oder Allradantrieb
(AWD) umfassen kann.
-
Alle
Planetenradsätze 24, 26, 28 sowie
der erste und der zweite Motor/Generator 56, 58 sind
vorzugsweise, wie um die axial angeordnete Zwischenmittelwelle 36,
koaxial orientiert. Die Motoren/Generatoren 56, 58 können
eine ringförmige Konfiguration annehmen, die zulässt,
dass sie allgemein die drei Planetenradsätze 24, 26, 28 umschreiben.
Diese Konfiguration stellt sicher, dass die Gesamteinhüllende,
d. h. Durchmesser- und Längsdimension, des Hybridgetriebes 14 minimiert
ist.
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Das
Hybridgetriebe 14 empfängt im Ergebnis der Energieumwandlung
von in einem Kraftstofftank gelagertem Kraftstoff oder von in einer
elektrischen Energiespeichervorrichtung gespeichertem elektrischen
Potential (von denen keines explizit dargestellt ist) von einer
Mehrzahl von ”Drehmomenterzeugungsvorrichtungen”,
die die Maschine 12 und die Motoren/Generatoren 56, 58 enthalten,
ein Eingangsantriebsdrehmoment. Das heißt, die Maschine 12,
der Motor A und der Motor B arbeiten einzeln oder zusammen in Verbindung
mit den Planetenradsätzen und den oben hervorgehobenen
wahlweise einrückbaren Drehmomentübertragungsmechanismen,
um die Getriebeabtriebswelle 20 zu drehen. Darüber
hinaus sind die Motor/Generator-Baueinheiten A, B vorzugsweise so
konfiguriert, dass sie wahlweise sowohl als ein Motor als auch als
ein Generator arbeiten. Zum Beispiel können die Motor/Generator-Baueinheiten
A, B (z. B. während des Fahrzeugvortriebs) elektrische
Energie in mechanische Energie umwandeln und (z. B. während
der Rückgewinnungsbremsung) mechanische Energie in elektrische
Energie umwandeln.
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Weiter
anhand von 1 ist eine elektronische Steuervorrichtung
(oder ein ”Controller”), die eine verteilte Controllerarchitektur
umfasst, in einer beispielhaften Ausführungsform schematisch
als eine mikroprozessorgestützte elektronische Steuereinheit
(ECU) 80 gezeigt. Die ECU 80 weist ein Ablagemedium
mit einer geeigneten Menge programmierbarem Speicher, der gemeinsam
bei 82 dargestellt ist, auf, das so programmiert ist, dass
es unter anderem einen Algorithmus oder ein Verfahren 100 zum
Regulieren des Betriebs eines Multimodus-Hybridgetriebes, wie er/es
im Folgenden in Bezug auf 6 ausführlicher
diskutiert wird, enthält. Die Steuervorrichtung aus 1 ist
wie im Folgenden beschrieben betreibbar, um eine koordinierte Systemsteuerung
des hier gezeigten und beschriebenen Antriebsstrangsystems bereitzustellen.
Die Bestandteile der Steuervorrichtung umfassen einen Teilsatz eines
Gesamtfahrzeugsteuersystems. Das Steuersystem ist betreibbar, um
relevante Informationen und Eingaben zu synthetisieren und Steuerverfahren
und -algorithmen zum Steuern verschiedener Aktuatoren zum Erzielen
von Steuerzielen einschließlich solcher Parameter wie Kraftstoffwirtschaftlichkeit,
Emissionen, Leistung, Antriebsverhalten und zum Schutz der Triebstranghardware wie
etwa, aber sicher nicht beschränkt auf, der Maschine 12,
des Getriebes 14, des ersten und des zweiten Motors/Generators 56, 58 und
des Endantriebs 16 auszuführen.
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Die
verteilte Controllerarchitektur – d. h. ECU 80 – kann
ein Getriebesteuermodul (TCM), ein Maschinensteuermodul (ECM), ein
Getriebeleistungs-Wechselrichter/Gleichrichter-Modul (TPIM), ein
Batteriegruppensteuermodul (BPCM) oder irgendeine Kombination davon
umfassen. Um eine Gesamtsteuerung und -koordinierung der oben erwähnten
Controller zu bieten, kann ein Hybridsteuermodul (HCP) integriert
sein. Mit einer Mehrzahl der Vorrichtungen (einzeln nicht gezeigt)
ist eine Nutzerschnittstelle (UI) funktional verbunden, durch die
ein Fahrzeugbetreiber üblicherweise den Betrieb des Antriebsstrangs
steuert oder leitet. Beispielhafte Fahrzeugbetreibereingabeeinrichtungen
in die UI enthalten ein Fahrpedal, ein Bremspedal, einen Getriebewählhebel
und die Fahrzeuggeschwindigkeitsregelung. Jeder der oben erwähnten
Controller steht, z. B. über den Bus eines lokalen Netzes
(LAN-Bus), in Verbindung mit anderen Controller, Sensoren, Aktuatoren
usw. Der LAN-Bus ermöglicht die strukturierte Übermittlung
von Steuerparametern und -befehlen zwischen den verschiedenen Controllern.
Das spezifische genutzte Kommunikationsproto koll ist anwendungsspezifisch.
Beispielhaft und sicher nicht als Beschränkung ist ein
Kommunikationsprotokoll die Norm J 1839 der Society
of Automotive Engineers. Der LAN-Bus und geeignete Protokolle stellen
eine robuste Mitteilungsübermittlung und Mehr-Controller-Schnittstellen
zwischen den oben erwähnten Controllern und anderen Controllern,
die eine Funktionalität wie etwa Antiblockierbremsen, Traktionssteuerung
und Fahrzeugstabilität bereitstellen, bereit.
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Das
ECM ist funktional mit der Maschine 12 verbunden. Das ECM
ist so konfiguriert, dass es über eine Mehrzahl diskreter
Leitungen Daten von einer Vielzahl von Sensoren erfasst bzw. eine
Vielzahl von Aktuatoren der Maschine 12 steuert. Das ECM
empfängt einen Maschinendrehmomentbefehl von dem HCP und
erzeugt ein gewünschtes Achsdrehmoment und eine Angabe
des tatsächlichen Maschinendrehmoments, die an das HCP übermittelt
wird. Verschiedene andere Parameter, die durch das ECM erfasst werden
können, enthalten die Maschinenkühlmitteltemperatur,
die Maschineneingangsdrehzahl in das Getriebe, den Krümmerdruck
und die Umgebungslufttemperatur und den Umgebungsluftdruck. Verschiedene
Aktuatoren, die durch das ECM gesteuert werden können,
enthalten z. B. Kraftstoffeinspritzeinrichtungen, Zündmodule
und Drosselsteuermodule.
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Das
TCM ist funktional mit dem Getriebe 14 verbunden und arbeitet
so, dass es Daten von einer Vielzahl von Sensoren erfasst und Befehlssignale
für das Getriebe 14 bereitstellt. Die Eingaben
von dem TCM in das HCP können geschätzte Kupplungsdrehmomente
für jede der Kupplungen C1–C5 und die Drehzahl
der Getriebeabtriebswelle 20 enthalten. Es können
zusätzliche Aktuatoren und Sensoren verwendet werden, um zu
Steuerzwecken zusätzliche Informationen von dem TCM für
das HCP bereitzustellen.
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Jeder
der oben erwähnten Controller ist vorzugsweise ein Universaldigitalcomputer,
der allgemein einen Mikroprozessor oder eine Zentraleinheit, Nur-Lese-Speicher
(ROM), Schreib-Lese-Speicher (RAM), elektrisch programmierbaren
Nur-Lese-Speicher (EPROM), einen schnellen Taktgeber, Analog-digital-(A/D-)
und Digital-analog-(D/A-)Schaltungen und Eingabe/Ausgabe-Schaltungen
und -vorrichtungen (E/A) und geeignete Signalaufbereitungs- und
-Pufferschaltungen umfasst. Jeder Controller weist einen Satz von
Steueralgorithmen auf, die residente Programmanweisungen und Kalibrierungen
umfassen, die im ROM gespeichert sind und ausgeführt werden,
um die jeweiligen Funktionen jedes Computers bereitzustellen. Die
Informationsübertragung zwischen den verschiedenen Computern
wird vorzugsweise unter Verwendung des oben erwähnten LAN
ausgeführt.
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In
Ansprechen auf eine wie durch die UI erfasste Betreibereingabe bestimmen
der Überwachungs-HCP-Controller und einer oder mehrere
der anderen oben in Bezug auf 1 beschriebenen
Controller das geforderte Getriebeausgangsdrehmoment. Die wahlweise
betriebenen Komponenten des Hybridgetriebes 14 werden geeignet
gesteuert und manipuliert, um auf die Betreiberanforderung anzusprechen.
Wenn z. B. in der in 1 gezeigten beispielhaften Ausführungsform
der Betreiber einen Vorwärtsfahrbereich gewählt hat
und entweder das Fahrpedal oder das Bremspedal manipuliert, bestimmt
das HCP ein Ausgangsdrehmoment für das Getriebe, das sich
darauf auswirkt, wie und wann das Fahrzeug beschleunigt oder verzögert.
Die endgültige Fahrzeugbeschleunigung wird durch andere
Variablen einschließlich solcher Faktoren wie Norm-Fahrwiderstand,
Straßenqualität und Fahrzeugmasse beeinflusst.
Das HCP überwacht die Parameterzustände der Drehmomenterzeugungsvorrichtungen
und bestimmt die Ausgabe des Getriebes, die erforderlich ist, um
die gewünschte Drehmomentausgabe zu erreichen. Das Getriebe 14 arbeitet
unter der Leitung des HCP über einen Bereich von Ausgangsdrehzahlen
von langsam bis schnell, um die Betreiberanforderung zu erfüllen.
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Außerdem
empfangt die ECU 80 Frequenzsignale von Sensoren zur Verarbeitung
zur Drehzahl Ni des Antriebselements 18 und zur Drehzahl
No des Abtriebselements 20 zur Verwendung bei der Steuerung
des Getriebes 14. Außerdem kann der Systemcontroller
Drucksignale von Druckschaltern (nicht getrennt veranschaulicht)
empfangen und verarbeiten, um Kupplungsanlegekammer-Drücke
zu überwachen. Alternativ können Druckwandler
für die Weitbereichs-Drucküberwachung genutzt
werden. Durch den Controller 80 werden PWM- und/oder binäre
Steuersignale an das Getriebe 14 übertragen, um
das Füllen und Entleeren der Kupplungen C1–C5
für ihr Anlegen und Lösen zu steuern. Außerdem
kann der Controller 80 Getriebefluidwannen-Temperaturdaten
wie etwa von einem herkömmlichen Thermoelementeingang (nicht
gezeigt) empfangen, um eine Wannentemperatur abzuleiten und ein
PWM-Signal bereitzustellen, das zur Steuerung des Leitungsdrucks über
einen geeigneten Regler von der Eingangsdrehzahl Ni und von der
Wannentemperatur abgeleitet werden kann.
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Das
Füllen und das Entleeren der Kupplungen C1–C5
werden z. B. durch solenoidgesteuerte Schieberventile, die auf PWM-
und auf binäre Steuersignale wie oben erwähnt
ansprechen, ausgeführt. Vorzugsweise werden Abstimmventile
genutzt, die Solenoide mit veränderlichem Durchlass verwenden,
um eine genaue Anordnung des Schiebers innerhalb des Ventilgehäuses
und dementsprechend eine genaue Steuerung des Kupplungsdrucks während
des Anlegens sicherzustellen. Ähnlich kann ein Leitungsdruckregler
(nicht gezeigt) von einer solenoidgesteuerten Art zum Festsetzen
des geregelten Leitungsdrucks in Übereinstimmung mit dem
beschriebenen PWM-Signal sein. Kupplungsschlupfdrehzahlen über
die Kupplun gen werden z. B. von der Getriebeausgangsdrehzahl, von
der Drehzahl des Motors A und von der Drehzahl des Motors B abgeleitet.
-
Das
elektrisch variable Multimodus-Hybridgetriebe arbeitet in mehreren
Getriebebetriebsmodi. Die in 2 dargestellte
Wahrheitstabelle stellt den Einrückplan der Drehmomentübertragungsmechanismen
C1–C5 dar, um die Anordnung von Betriebszuständen
oder -modi zu erzielen. Mit anderen Worten, die verschiedenen in
der Tabelle beschriebenen Getriebebetriebsmodi geben an, welche
der spezifischen Kupplungen C1–C5 für jeden der
Betriebsmodi eingerückt oder betätigt sind und
welche gelöst oder deaktiviert sind.
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In 2 sind
vier Neutralmodi dargestellt. In Neutral 1 sind alle Kupplungen
gelöst. Neutral 1 kann vorliegen, wenn das gesamte Fahrzeug
in einem [engl: ”an in an”] Aus-Zustand angehalten
ist und wenn es somit keine Leistungsverteilung – elektrisch,
mechanisch oder auf andere Weise – gibt, die aktiv über
den Antriebsstrang 10 verteilt wird. In diesem Fall kann
für den Maschinenstart eine Standard-12-Volt-Starterbatterie (Standard-12-Volt-SLI-Batterie)
verwendet werden. In Neutral 2 ist nur die Kupplung C3 eingerückt
und lassen der Motor A und der Motor B die Maschine für
den Start oder für die Ladung reagieren. Ähnlich
Neutral 2 lassen der Motor A und der Motor B die Maschine mit der
Kupplung C4 als der einzigen eingerückten Drehmomentübertragungsvorrichtung
für den Start oder für die Ladung reagieren, wenn
das Getriebe 14 in Neutral 3 ist. In Neutral 4 sind die
dritte und die vierte Kupplung C3, C4 beide in einem aktivierten
oder angelegten Zustand. In diesem Fall ist der Motor A verriegelt
oder ”geerdet” und ist der Motor B für
den Maschinenstart mit der Maschine 12 in Eingriff.
-
Außerdem
kann das Getriebe 14 in einem oder in mehreren Modi mit
drei Drehzahlfreiheitsgraden (im Folgenden der Einfachheit halber
als ”DOF” abgekürzt) arbeiten. Diese
Modi können eine oder keine Gegendrehmomentquelle enthalten,
so dass das Getriebe ein Ausgangsdrehmoment erzeugen kann, das proportional
zum Maschinendrehmoment oder zum Motordrehmoment ist. Falls ein
Modus mit drei Drehzahl-DOF ein Ausgangsdrehmoment erzeugen kann,
sind die Drehmomente der Maschine und irgendeines als Reaktion auf das
Maschinendrehmoment verbundenen Motors allgemein proportional zu
dem Ausgangsdrehmoment. Falls ein Motor nicht als Reaktion auf das
Maschinendrehmoment verbunden ist, kann sein Drehmoment angewiesen
werden, seine Drehzahl unabhängig von der Getriebeeingangs-
und -ausgangsdrehzahl zu steuern.
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In
einem Modus mit drei Drehzahl-DOF ist es im Allgemeinen nicht möglich,
die Batterieleistung leicht unabhängig vom Ausgangsdrehmoment
zu steuern. Dieser Modustyp erzeugt ein Ausgangsdrehmoment, das proportional
zu jeder der Gegendrehmomentquellen in dem System ist. Der Bruchteil
der Gesamtausgangsleistung, der durch jede der drei Drehmomentquellen
bereitgestellt wird, kann durch Ändern der Drehzahlen der
Motoren und des Eingangs eingestellt werden. In Anerkennung der
Tatsache, dass Leistung zu oder von der ESD als Funktion [engl: ”is
a function”] des Ausgangsdrehmoments und der Drehzahl der
Maschine, des Ausgangs und eines der Motoren fließt, werden
diese Modi im Folgenden als Modi des elektrischen Drehmomentwandlers
(ETC-Modi) bezeichnet. Mathematisch können die Drehzahl-
und Drehmomentgleichungen dieser Klasse von Modi die folgende Form
annehmen:
wobei
a und b Koeffizienten sind, die durch die Getriebeübersetzung
bestimmt sind.
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Falls
a11 von null verschieden ist, dient der
Motor A als ein Gegenwirkungselement und ist sein Drehmoment beim
Betrieb im ETC-Modus proportional zum Ausgangsdrehmoment. Falls
a11 null ist, ist der Motor A getrennt und
ist sein Drehmoment nicht durch das Ausgangsdrehmoment bestimmt.
Falls a12 von null verschieden ist, dient
der Motor B als ein Gegenwirkungselement und ist sein Drehmoment
beim Betrieb im ETC-Modus proportional zum Ausgangsdrehmoment. Falls
a12 null ist, ist der Motor B getrennt und
ist sein Drehmoment nicht durch das Ausgangsdrehmoment bestimmt.
Falls a13 von null verschieden ist, kann
die Maschine während des Betriebs im Festgangmodus zum
Ausgangsdrehmoment beitragen. Falls a13 null
ist, ist der Eingang getrennt und ist das Drehmoment nicht durch
das Ausgangsdrehmoment bestimmt. Falls a11,
a12 und a13 alle
null sind, ist der Modus ein Neutralmodus, der kein Ausgangsdrehmoment
erzeugen kann.
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In
der hier dargestellten Ausführungsform wirken der erste
und der zweite Planetenradsatz 24, 26 mit dem
ersten und mit dem zweiten Motor/Generator 56, 58,
gemeinsam mit dem wahlweisen Einrücken der ersten und der
zweiten Kupplung C1, C2, zusammen, um einen elektrischen Drehmomentwandler
(ETC) zu bilden. Beispielhaft und nicht als Beschränkung
können dann, wenn das Getriebe 14 in einem ”ETC-Modus” ist, die
elektrische Ausgabe des Motors A und/oder des Motors B in Abhängigkeit
von dem aktiven Steuerplan so ausgelegt werden, dass sie die Übertragung
des Drehmoments von der Maschine 12 über die Getriebedifferentialübersetzung
auf das Abtriebselement 20 steuern. Wenn das Fahrzeug gestartet
wird, wird durch Einrücken der ersten Kupplung C1 der ETC1-Modus festgesetzt.
Im ETC1-Modus bringt der Motor A die Maschine 12 mit dem
ersten und mit dem dritten Planetenradsatz 24, 28 zum
Reagieren und läuft der Motor B im Freilauf. In diesem
ETC-Modus kann das feststehende Fahrzeug ruckfrei gestartet werden,
wobei die Maschine 12 durch allmähliches Erhöhen
der Menge der durch den Motor A erzeugten elektrischen Leistung – d.
h. der Reaktionskraft des Motor A – auf einer geeigneten
Drehzahl gehalten wird.
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Es
sind zwei weitere alternative ETC-Modi verfügbar, die die
hier dargestellte Getriebekonfiguration nutzen. Der ETC2-Modus,
auch als ”kombiniert ETC” bekannt, kann durch
Einrücken der Kupplung C2 und durch Ausrücken
der verbleibenden Kupplungen initiiert werden. Im ETC2-Modus bringt
der Motor A die Maschine 12 mit dem ersten und mit dem
dritten Planetenradsatz 24, 26 zur Reaktion, während
der Motor B die Maschine 12 und den Motor A mit dem Abtriebselement 20 zur
Reaktion bringt. Die Verteilung des Maschinendrehmoments wird durch
das zusammenwirkende Management der Menge der elektrischen Leistungsausgabe
manipuliert, die durch den Motor A und durch den Motor B erzeugt
wird. Alternativ kann der ETC12-Modus durch Einrücken sowohl
der Kupplung C1 als auch der Kupplung C2 initiiert werden. Ähnlich
dem ETC1-Modus bringt der Motor A die Maschine 12 mit dem
ersten und mit dem dritten Planetenradsatz 24, 28 zur
Reaktion. Allerdings wird in diesem Fall der Motor B zu dem Getriebegehäuse 60 geerdet.
In diesem ETC-Modus kann das Fahrzeug ruckfrei beschleunigt werden,
wobei die Maschine 12 durch allmähliches Erhöhen
der durch den Motor A erzeugten Reaktionskraft auf einer geeigneten
Drehzahl gehalten wird.
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Wenn
in einem anderen Fall die Maschine 12 in einem Aus-Zustand
ist, kann das Getriebe den ETC-Modus-Kupplungssteuerplan nutzen,
um die Menge der durch den Motor A erzeugten elektrischen Energie
so zu än dern, dass das Antriebsdrehmoment des Motors A
und/oder des Motors B allmählich erhöht wird. Falls
z. B. das Getriebe 14 in den ETC1-Modus geschaltet wird,
wenn die Maschine 12 in einem Aus-Zustand ist, erzeugt
die Maschine 12 über das Antriebselement 18 eine
Reaktionskraft. Daraufhin kann die Antriebsausgabe des Motors A
gesteuert werden und ein kontinuierliches und ununterbrochenes Getriebeausgangsdrehmoment
aufrechterhalten werden, ohne dass die Maschine 12 eingeschaltet
werden muss.
-
Außerdem
weist der Antriebsstrang
10 drei Festgang-Betriebsmodi
(FG-Betriebsmodi) oder ”Direkt”-Betriebsmodi auf.
In allen Festgangmodi wird das Fahrzeug durch den Betrieb der Maschine
12 in
Vorwärtsrichtung angetrieben. Im Allgemeinen ergeben sich
FG-Modi aus dem Schließen (d. h. Betätigen) einer zusätzlichen
Kupplung zu der Anzahl, die zur Auswahl eines elektrisch variablen
Modus erforderlich ist. In FG-Modi sind die Drehzahlen des Eingangs
N
i und die jedes Motors N
a,
N
b proportional zur Drehzahl des Ausgangs
No. Somit weisen diese Modi nur einen Drehzahl-DOF auf. Mathematisch
nehmen die Drehzahl- und Drehmomentgleichungen dieser Klasse von
Modi die folgende Form an:
wobei
a und b Koeffizienten sind, die durch die Getriebeübersetzung
bestimmt sind. Falls b
11 von null verschieden
ist, kann der Motor A während des Betriebs im Festgangmodus
zum Ausgangsdrehmoment beitragen. Falls b
12 von
null verschieden ist, kann der Motor B während des Betriebs
im Festgangmodus zum Ausgangsdrehmoment beitragen. Falls b
13 von null verschieden ist, kann die Maschine
während des Betriebs im Fest gangmodus zum Ausgangsdrehmoment
beitragen. Falls b
13 von null verschieden
ist, kann der Modus ein nur elektrischer Festgangmodus sein.
-
Das
gleichzeitige Einrücken der Kupplungen C1, C3 und C4 schaltet
das Getriebe 14 in den FG1-Modus. In FG1 ist der Motor
A geerdet und treibt die Maschine den ersten Planetenradsatz 24 zu
dem dritten Planetenradsatz 28 und somit zu dem Abtriebselement 20 an.
Der FG2-Modus wird durch das wahlweise Einrücken der Kupplungen
C1, C2 und C4 erzielt. In FG2 ist der Motor B geerdet und treibt
die Maschine 12 den ersten und den zweiten Planetenradsatz 24, 26 zu
dem dritten Planetenradsatz 28 und somit zu dem Abtriebselement 20 an.
Gleichfalls wird der FG3-Modus durch das gleichzeitige Einrücken
der Kupplungen C2, C3 und C4 erzielt. In FG3 ist der Motor A verriegelt
und treibt die Maschine den ersten Planetenradsatz 24 zu
dem zweiten und zu dem dritten Planetenradsatz 26, 28 und
zu dem Abtriebselement 20 an. Beim Betrieb in einem FG-Betriebsmodus
ist die Drehzahl No des Abtriebselements direkt proportional zur
Drehzahl Ni des Antriebselements und ist das gewählte Übersetzungsverhältnis:
Ni = No·GR.
-
Weiter
anhand von 2 ist das Getriebe 14 ebenfalls
für den Betrieb in vier elektrisch variablen Getriebemodi
(EVT-Modi) betreibbar. Elektrisch variable Betriebsmodi können
in vier allgemeine Klassifizierungen aufgeteilt werden: eingangsleistungsverzweigter
Modus, ausgangsleistungsverzweigter Modus, kombiniert-leistungsverzweigter
Modus und Reihenmodus. In einem eingangsleistungsverzweigten Modus
ist ein Motor/Generator so in Eingriff, dass sich seine Drehzahl
direkt proportional zur Getriebeausgabe ändert, und ist
ein anderer Motor/Generator so in Eingriff, dass seine Drehzahl
eine Linearkombination der Drehzahlen des Antriebs- und der Abtriebselements
ist. In einem ausgangsleistungsverzweigten Be triebsmodus ist ein
Motor/Generator so in Eingriff, dass sich seine Drehzahl direkt
proportional zu der des Getriebeantriebselements ändert,
und ist der andere Motor/Generator so in Eingriff, dass seine Drehzahl
eine Linearkombination der Drehzahlen des Antriebselements und des
Abtriebselements ist. Andererseits sind bei einem kombiniert-leistungsverzweigten
Modus beide Motoren/Generatoren so in Eingriff, dass ihre Drehzahlen
Linearkombinationen der Drehzahlen des Antriebs- und der Abtriebselements
sind, wobei aber keine direkt proportional entweder zur Drehzahl
des Antriebselements oder zur Drehzahl des Abtriebselements ist.
Schließlich ist beim Betrieb in einem Reihenmodus ein Motor/Generator
so in Eingriff, dass sich seine Drehzahl direkt proportional zur
Drehzahl des Getriebeantriebselements ändert, und ist ein
anderer Motor/Generator so in Eingriff, dass sich seine Drehzahl
direkt proportional zur Drehzahl des Getriebeabtriebselements ändert.
Beim Betrieb im Reihenmodus gibt es keinen direkten mechanischen
Leistungsübertragungsweg zwischen dem Antriebs- und dem
Abtriebselement und muss somit die gesamte Leistung elektrisch übertragen
werden.
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In
jedem der vier oben angegebenen Typen elektrisch variabler Betriebsmodi
sind die Drehzahlen N
a und N
b der
Motoren Linearkombinationen der Eingangs- und Ausgangsdrehzahl N
i und N
o. Somit weisen
diese Modi zwei Drehzahl-DOF auf. Mathematisch nehmen die Drehzahl-
und Drehmomentgleichungen dieser Klasse von Modi die folgende Form
an:
wobei
a und b Koeffizienten sind, die durch die Getriebeübersetzung
bestimmt sind. Der Typ des EVT-Modus kann aus der Struktur der Matrix
der B-Koeffizienten bestimmt werden. Das heißt, falls b
21 = b
12 = 0 oder b
11 = b
22 = 0 ist,
ist der Modus ein Reihenmodus. Falls b
11 =
0 oder b
12 = 0 ist, ist der Modus ein eingangsleistungsverzweigter
Modus. Falls b
21 = 0 oder b
22 =
0 ist, ist der Modus ein ausgangsleistungsverzweigter Modus. Falls b
11, b
12, b
21 und b
22 sämtlich
von null verschieden sind, ist der Modus ein kombiniert-leistungsverzweigter
Modus.
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Im
EVT1 und EVT4 arbeitet das Getriebe 14 in etwas, das als
ein ”eingangsleistungsverzweigter” Betriebsmodus
bekannt ist, in dem die Ausgangsdrehzahl No des Getriebes 14 proportional
zur Drehzahl eines Motors/Generators ist. Genauer wird der EVT-1-Modus
durch das gleichzeitige Einrücken der ersten und der dritten
Kupplung C1 und C3 erreicht. Im EVT1 wirkt der Motor A so, dass
er die Maschine 12 mit dem ersten Planetenradsatz 24,
zu dem dritten Planetenradsatz 28 und zu dem Abtriebselement 20 zur
Reaktion bringt, während der Motor B den zweiten und den
dritten Planetenradsatz 26, 28 antreibt. Im EVT1
treibt der Motor A das Fahrzeug vor. Alternativ kann das Getriebe 14 durch
Betätigen der Kupplung C2 und der Kupplung C3 wahlweise
in den Modus EVT4 geschaltet werden. Im EVT4 wirkt der Motor A so,
dass er die Maschine 12 mit dem ersten Planetenradsatz 24,
zu dem zweiten und zu dem dritten Planetenradsatz 26, 28 und
zu dem Abtriebselement 20 zur Reaktion bringt, während
der Motor B den zweiten und den dritten Planetenradsatz 26, 28 antreibt.
Im EVT4 treibt der Motor B das Fahrzeug vor.
-
Im
EVT2 und im EVT3 arbeitet das Getriebe 14 in etwas, das
als ein ”kombiniert-leistungsverzweigter” Betriebsmodus
bekannt ist, in dem die Ausgangsdrehzahl No des Getriebes 14 nicht
proportional zur Drehzahl eines einzelnen Motors/Generators, sondern
vielmehr eine algebraische Linearkombination der Drehzahlen beider
Motoren/Generatoren ist. Genauer wird der EVT2 durch das zusammenwirkende
Einrücken der ersten und der vierten Kupplung C1, C4 erreicht.
In diesem Manöver arbeiten der Motor A und der Motor B
so, dass sie die Maschine 12 mit dem ersten und mit dem
zweiten Planetenradsatz 24, 26 zur Reaktion bringen.
Alternativ kann das Getriebe 14 durch Betätigen
der Kupplung C2 und der Kupplung C4 wahlweise in den EVT3-Modus
geschaltet werden. Beim Betrieb im EVT3-Modus bringen die zwei Motor/Generator-Baueinheiten 56, 58 die
Maschine 12 mit allen drei Planetenradsätzen 24, 26, 28 zur
Reaktion.
-
Anhand
von 3 ist eine graphische Darstellung der Getriebeausgangsdrehzahl
No entlang der horizontalen X-Achse gegenüber der Eingangsdrehzahl
Ni entlang der vertikalen Y-Achse veranschaulicht. 3 ist
eine graphische Darstellung der bevorzugten Betriebsbereiche jedes
Betriebsmodus in Bezug auf die Eingangs- und Ausgangsdrehzahl des
Getriebes 14. Zum Beispiel ist der synchrone Betrieb in
FG1, d. h. diejenigen Beziehungen der Eingangsdrehzahl und der Ausgangsdrehzahl,
bei denen die Kupplungen C1, C3 und C4 im Wesentlichen mit der Schlupfdrehzahl
null darüber gleichzeitig arbeiten, durch die Linie 81 dargestellt. Somit
repräsentiert die Linie 81 im Wesentlichen die Beziehungen
der Eingangs- und der Ausgangsdrehzahl, bei denen ein synchrones
Schalten zwischen den Modi auftreten kann oder bei denen durch gleichzeitiges
Einrücken der Kupplungen C1, C3 und C4 – d. h.
festes Übersetzungsverhältnis – eine
direkte mechanische Kopplung vom Eingang zum Ausgang bewirkt werden
kann. Der synchrone Betrieb in FG2, d. h. diejenigen Beziehungen
zwischen Eingangsdrehzahl und Ausgangsdrehzahl, bei denen die Kupplungen
C1, C2 und C4 im Wesentlichen mit dem Schlupf null darüber
gleichzeitig arbeiten, ist durch die Linie 83 dargestellt.
Gleichfalls sind diejenigen Beziehungen zwischen Eingangs- und Ausgangsdrehzahl
während des Betriebs in FG3, bei denen die Kupplungen C2,
C3 und C4 im Wesentlichen mit dem Schlupf null darüber
gleichzeitig arbeiten, durch die Linie 85 dargestellt.
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Links
von der Schaltübersetzungsverhältnislinie 81 liegt
ein bevorzugtes Betriebsgebiet für den ersten EVT-Modus – d.
h. EVT1, in 3 als ”Modus 1” identifiziert –,
bei dem sowohl C1 als auch C3 angelegt ist und C2 und C4 gelöst
sind. Rechts von der Schaltübersetzungsverhältnislinie 81 und
links von der Schaltübersetzungsverhältnislinie 83 liegt
ein bevorzugtes Betriebsgebiet für den zweiten EVT-Modus – d.
h. EVT2, in 3 als ”Modus 2” identifiziert –,
in dem C1 und C4 angelegt sind und C2 und C3 gelöst sind.
Rechts von der Schaltlinie 83 und links von der Schaltübersetzungsverhältnislinie 85 liegt
ein bevorzugtes Betriebsgebiet für den dritten EVT-Modus – d.
h. EVT3, in 3 als ”Modus 3” identifiziert –,
in dem sowohl C2 als auch C4 angelegt sind und C1 und C3 gelöst
sind. Rechts von der Schaltübersetzungsverhältnislinie 85 liegt
ein bevorzugtes Betriebsgebiet für den vierten EVT-Modus – d.
h. EVT4, in 3 als ”Modus 4” identifiziert –,
bei dem C2 und C3 angelegt sind und C1 und C4 gelöst sind.
Wie der Begriff ”angelegt” oder ”betätigt” in
Bezug auf die Kupplungen C1–C5 hier verwendet ist, bedeutet
er eine wesentliche Drehmomentübertragungskapazität über die
jeweilige Kupplung. Im Gegensatz dazu bezeichnet der Begriff ”gelöst” oder ”deaktiviert” eine
unwesentliche oder keine Drehmomentübertragungskapazität über
die jeweilige Kupplung.
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Obgleich
die oben angegebenen bevorzugten Betriebsgebiete für den
Betrieb des Hybridgetriebes 14 allgemein bevorzugt sind,
soll das nicht bedeuten, dass sich die verschiedenen in 3 gezeigten
EVT-Betriebsgebiete nicht überlappen können oder
nicht überlappen. Im Allgemeinen ist es aber bevorzugt,
in den spezifizierten Gebieten zu arbeiten, da diese besonderen
Modi vorzugsweise Zahnradsätze und Motorhardware nutzen,
die in verschiedenen Aspekten (z. B. Masse, Größe,
Kosten, Trägheitskapazitäten usw.) für
dieses Gebiet besonders gut geeignet sind. Obgleich die oben spezifizierten
einzelnen Betriebsgebiete für die angegebenen besonderen
Betriebsmodi allgemein besonders bevorzugt sind, soll das ähnlich
nicht bedeuten, dass die Betriebsgebiete für die einzelnen
EVT-Modi nicht umgeschaltet werden können. Ein Schalten
in den Modus 1 wird als ein ”Herunterschalten” betrachtet
und ist in Übereinstimmung mit dem Verhältnis
von Ni/No einem höheren Übersetzungsverhältnis
zugeordnet. Im Gegensatz dazu wird ein Schalten von dem [engt: ”from
into”] Modus 4 als ein ”Heraufschalten” betrachtet
und ist in Übereinstimmung mit dem Verhältnis
von Ni/No einem niedrigeren Übersetzungsverhältnis
zugeordnet. Andere Modus-zu-Modus-Schaltsequenzen sind möglich.
Beispielhaft ist ein Schalten vom EVT1 zum EVT3 ebenfalls ein Heraufschalten,
während ein Schalten vom EVT4 zum EVT2 als ein Herunterschalten
angesehen wird.
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Das
allgemeine Ziel von Heraufschaltungen und Herunterschaltungen, die
in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung ausgeführt
werden, ist der ruckfreie Übergang von einem Modus zu einem
anderen Modus mit minimalen Drehmomentstörungen. In der
beispielhaften Multimodus-Hybridgetriebeanordnung aus 1 ist
es möglich, entweder mit der herankommenden oder mit der
weggehenden Kupplung von einem EVT-Modus zu einem anderen EVT-Modus
zu schalten, während die gewünschten Drehmomentrichtungen aufrechterhalten
werden. 4A–4B und 5A–5B zeigen
jeweils graphisch ein beispielhaftes quasiasynchrones Gangschaltereignis,
das durch die oben erwähnte Antriebsstrang-, Endantriebsstrangsystem-
und Controllerarchitektur ausgeführt wird. Die Y-Achse
in 4A–5B umfasst
verschiedene Steuerbefehle und gemessene Variablen, die jeweils
als eine Funktion der Zeit auf der X-Achse dargestellt sind. Es ist
festzustellen, dass anwendungsspezifische Massen, Trägheiten,
Reibungsfaktoren und andere Eigenschaften und Parameter des Endantriebsstrangs
verschiedene Betriebszustände des Antriebs strangs und des
Endantriebsstrangs beeinflussen. Somit sollen die in 4A, 4B, 5A und 5B dargestellten
Reaktionszeiten und Beträge beispielhaft sein, während
sie dennoch den Gesamtbetrieb des Antriebsstrangsystems beschreiben.
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Im
Gesamtbetrieb umfasst das Ausführen eines quasiasynchronen
Schaltens von einem Anfangsbetriebsmodus zu einem Endbetriebsmodus
in dem beispielhaften Getriebe des beispielhaften Antriebsstrangsystems
den Betrieb des Getriebes in einem Anfangsbetriebsmodus und, wenn
ein Schalten angewiesen wird, den Übergang des Getriebes über
einen Zwischenbetriebsmodus ohne wesentliche Überlappung
in den Endbetriebsmodus. Das asynchrone Schalten kann dadurch charakterisiert
werden, dass der jeweilige Schlupf über die weggehende
und über die herankommende Kupplung während des
gesamten Schaltbetriebs nicht gleich null ist. Dabei kann die hier
dargestellte Getriebeanordnung bei unnötiger Synchronisierung
eines Zwischenbetriebsmodus zwischen zwei Betriebsmodi übergehen,
was aus der folgenden ausführlichen Beschreibung besser
zu erkennen ist.
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Zunächst übergehend
zu 4A umfasst die als 88 gezeigte Linie
die Eingangsdrehzahl des Getriebes, wenn der Antriebsstrang in einem
Festgangmodus arbeitet. Zum Beispiel ist beim Betrieb in FG1, in
dem die Kupplungen C1, C3 und C4 betätigt sind, die Eingangsdrehzahl
Ni gleich der Ausgangsdrehzahl No, multipliziert mit dem ersten Übersetzungsverhältnis
GR1 – d. h. Ni = No·GR1.
Die als 90 gezeigte Linie zeigt die Eingangsdrehzahl Ni, dargestellt als Funktion der Zeit, während
das Getriebe 14 unter Nutzung der herankommenden Kupplung
von einem ersten Betriebsmodus – z. B. EVT1 – über
den Betrieb im FG-Modus in einen zweiten Betriebsmodus – z.
B. EVT2 – übergeht, um ein quasiasynchrones Schaltschema
in Übereinstimmung mit einer Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung auszuführen. Beispielhaft kann das
Getriebe vom EVT1, bei dem die Kupplungen C1 und C3 gleichzeitig
aktiv sind, in den EVT2, bei dem die Kupplungen C1 und C4 gleichzeitig
aktiv sind, übergehen, ohne in dem Prozess FG1 vollständig
zu synchronisieren, bei dem die Kupplungen C1, C3 und C4 gleichzeitig
aktiv sind.
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In
Ansprechen auf einen Schaltbefehl von der Controllerarchitektur,
z. B. von der ECU 80 aus 1, wird
die Drehmomentkapazität der weggehenden Kupplung, in diesem
Beispiel C3, die in 4B als Linie 96 gezeigt
ist, durch Verringern des Hydraulikdrucks in der Kupplungsfüllkammer
von C3 verringert. Während die Drehmomentkapazität
verringert wird, wird sie gleich der Größe des
Gegendrehmoments der Kupplung C3. Das Gegendrehmoment ist üblicherweise
als eine Größe des über eine Drehmomentübertragungsvorrichtung übertragenen
Drehmoments definiert. Die Drehmomentkapazität ist üblicherweise
als ein Maximalbetrag des über eine Kupplung übertragbaren
Drehmoments definiert und beruht allgemein auf der Größe
des Kupplungsdrucks und auf der Kupplungsreibung. Wenn die Größe
des Kupplungsdrehmoments die Drehmomentkapazität übersteigt,
tritt ein Kupplungs-”Schlupf” auf. Das Gegendrehmoment
ist immer kleiner oder gleich der Drehmomentkapazität.
Der Kupplungsdruck wird durch Steuern der Größe
des an die Kupplung angelegten Hydraulikdrucks durch den Hydraulikkreis
des Getriebes erzeugt.
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Um
das Gegendrehmoment zu der weggehenden Kupplung C3 zu verringern,
ohne dass sich dies nachteilig auf die Drehmomentausgabe des Antriebsstrangs
auswirkt, wird der TPIM-Controller angewiesen, ausreichend Energie
zu den Motoren A und B zu übertragen, so dass ihre Ausgaben
oder Antriebsdrehmomente gleich dem Gegendrehmoment über
die weggehende Kupplung sind und somit das Ausgangsdrehmoment bei
der Wel le 20 des Getriebes 14 aufrechterhalten
können. Daraufhin kann die Drehmomentausgabe der Motoren
A und B bei weiterer Verringerung der Kupplungsdrehmomentkapazität
und des Gegendrehmoments gleichzeitig erhöht werden. Wenn
die Motorausgangsdrehmomente das Getriebeausgangsdrehmoment ausreichend
aufrechterhalten können, ist das Gegendrehmoment über
C3 im Wesentlichen gleich null. Wenn das Gegendrehmoment über
die weggehende Kupplung C3 im Wesentlichen gleich null ist, kann
der Hydraulikdruck, der die C3 betätigt, ohne sofortige Änderung
des Drehmoments über das Kupplungspaket in C3 abgeschaltet
werden.
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Das
Betätigen der herankommenden Kupplung, in diesem Beispiel
C4, wird wie folgt ausgeführt. Die Drehzahlen der herankommenden
und der weggehenden Kupplung – z. B. C3 und C4 – im
Modusbetrieb sind bekannt und in 4A als
Linie 92 bzw. 94 gezeigt. Die Drehzahländerung
der herankommenden Kupplung C4 ist ebenfalls bekannt. Unter Verwendung
von einfacher Algebra kann das Steuersystem die bekannte Drehzahl
der Kupplung C4 zu irgendeinem Zeitpunkt und die Drehzahländerung
der Kupplung C4 kombinieren, um eine verstrichene Zeitdauer zu bestimmen,
die notwendig ist, damit die Drehzahlen der Reaktions- und Reibscheiben
der Kupplung C4 im Wesentlichen äquivalent sind. Wenn diese
Bedingungen erreicht sind, ist die Drehzahl der Antriebswelle mit
der Drehzahl der Kupplung C4 im Wesentlichen synchronisiert. Dies
umfasst einen Punkt, an dem die Betätigung der Kupplung
C4 ausgeführt werden kann, ohne Drehmomentstörungen in
dem Endantriebsstrang zu induzieren.
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Nach
dem Zeitpunkt, bei dem die Eingangsdrehzahl des Getriebes und die
Drehzahl der herankommenden Kupplung synchronisiert worden sind,
kann der Drehmomentaustausch zwischen der herankommenden und der weggehenden
Kupplung ausgeführt werden. Die in 4B als
Linie 98 gezeigte Drehmomentkapazität der herankommenden
Kupplung C4 wird durch Erhöhen des Systemhydraulikdrucks
dazu erhöht und die Kupplung C4 kann durch Anlegen des
Gegendrehmoments betätigt werden. Die Drehmomentbeiträge
der Motoren A und B werden verringert, während die Größe
des Gegendrehmoments der herankommenden Kupplung C4 zunimmt, wobei
das System wie zuvor diskutiert über den FG-Modus zu dem
Ziel-EVT-Betriebsmodus übergeht.
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Wenn
das Gegendrehmoment kleiner als ein vorgegebener Schwellenwert ist,
wird die weggehende Kupplung C3 im Wesentlichen deaktiviert oder
ausgerückt. In der beispielhaften Anwendung aus 4A und 4B ist
der bevorzugte vorgegebene Wert für ein Gegendrehmoment,
bei dem die weggehende Kupplung deaktiviert werden kann, ein Gegendrehmomentwert,
der im Wesentlichen null ist. Wenn die weggehende Kupplung deaktiviert
worden ist, beginnt das Antriebsstrangsystem mit dem Betrieb im
ETC-Modus, in dieser Ausführungsform ETC1, wobei eine einzelne
Kupplung – z. B. C1 – die einzige aktive Drehmomentübertragungsvorrichtung
ist.
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Das
oben beschriebene quasiasynchrone Schalten weist zwei verschiedene
Vorteile auf: Zunächst verweilt die Eingangsdrehzahl beim
Ausführen des quasiasynchronen Schaltens nicht bei irgendeinem
festen Übersetzungsverhältnis, was einen rockärmeren
Eingangsdrehzahlübergang zulässt; zweitens können
die Kupplungsleistung und -energie wegen der Tatsache, dass der
Kupplungsschlupf niedrig ist, wenn der Kupplungsdruck angewendet
wird, sehr niedrig sein. Dieses innovative Schaltverfahren ist so
ausgelegt, dass es andere Schalttypen einschließlich synchroner
Schaltungen und ETC-Schaltungen ergänzt, um mehrere Wege von
einem EVT-Modus zu einem anderen EVT-Modus zuzulassen, ohne den
Fahrzeugvortrieb zu verlieren, und um die Systemhaltbarkeit aufrechtzuerhalten.
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Nun
anhand von 5A stellt die als 89 gezeigte
Linie die Eingangsdrehzahl des Getriebes dar, wenn der Antriebsstrang
in einem Festgangmodus – z. B. FG 1 – arbeitet.
Die als 91 gezeigte Linie zeigt die Eingangsdrehzahl Ni, dargestellt als Funktion der Zeit, während
das Getriebe 14 unter Nutzung der weggehenden Kupplung
von einem ersten Anfangsbetriebsmodus – z. B. EVT1 – über
den Betrieb im FG-Modus und in einen Zielbetriebsmodus – z.
B. EVT2 – übergeht, um ein quasiasynchrones Schalten
auszuführen.
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In
Ansprechen auf einen Schaltbefehl von der Controllerarchitektur
wird die Drehmomentkapazität der weggehenden Kupplung,
die in 5B als Linie 97 gezeigt
ist, durch Verringern des Hydraulikdrucks in der Kupplungsfüllkammer
der weggehenden Kupplung verringert. Während die Drehmomentkapazität
verringert wird, wird sie gleich der Größe des
Gegendrehmoments der Kupplung C3. Um das Gegendrehmoment zu der weggehenden
Kupplung zu verringern, ohne dass sich dies nachteilig auf die Drehmomentausgabe
des Antriebsstrangs auswirkt, kann der Systemcontroller anweisen,
dass der erste und der zweite Motor 56, 58 ihre jeweiligen
Ausgaben ändern, damit sie gleich dem Gegendrehmoment über
die weggehende Kupplung werden. Daraufhin kann die Drehmomentausgabe
der Motoren A und B bei weiterer Verringerung der Kupplungsdrehmomentkapazität
und des Gegendrehmoments gleichzeitig erhöht werden. Wenn
die Motorausgangsdrehmomente das Getriebeausgangsdrehmoment ausreichend
aufrechterhalten können, ist das Gegendrehmoment über
die weggehende Kupplung im Wesentlichen gleich null. Wenn das Gegendrehmoment über
die weggehende Kupplung im Wesentlichen gleich null ist, kann der
Hydraulikdruck, der die weggehende Kupplung betätigt, oh ne
sofortige Änderung des Drehmoments über das Kupplungspaket
darin ausgeschaltet werden.
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Die
Drehzahlen der herankommenden und der weggehenden Kupplung sind
bekannt und in 5A als Linie 93 bzw. 95 gezeigt.
Die Drehzahländerung der herankommenden Kupplung ist ebenfalls
bekannt. Unter Verwendung von einfacher Algebra kann das Steuersystem
die bekannte Drehzahl und Drehzahländerung der herankommenden
Kupplung kombinieren, um eine verstrichene Zeitdauer zu bestimmen,
die notwendig ist, damit die Drehzahlen der Reaktions- und Reibscheiben
der herankommenden Kupplung im Wesentlichen äquivalent
sind. Wenn diese Bedingungen erreicht sind, ist die Drehzahl der
Antriebswelle mit der Drehzahl der herankommenden Kupplung im Wesentlichen
synchronisiert.
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Nach
dem Zeitpunkt, zu dem die Eingangsdrehzahl des Getriebes und die
Drehzahl der herankommenden Kupplung synchronisiert worden sind,
wird die Drehmomentkapazität der herankommenden Kupplung,
die in 5B als Linie 99 gezeigt
ist, durch Erhöhen des Systemhydraulikdrucks dazu erhöht
und kann sie durch Anwenden des Gegendrehmoments betätigt
werden. Die Drehmomentbeiträge der Motoren A und B werden
verringert, während die Größe des Gegendrehmoments
der herankommenden Kupplung zunimmt, wobei das System wie zuvor
diskutiert über den FG-Modus zu dem Ziel-EVT-Betriebsmodus übergeht.
Wenn das Gegendrehmoment kleiner als ein vorgegebener Schwellenwert
ist, wird die weggehende Kupplung nachfolgend deaktiviert oder ausgerückt.
Wenn die weggehende Kupplung deaktiviert worden ist, beginnt das
Antriebsstrangsystem mit dem Betrieb im ETC-Modus, wobei eine einzelne
Kupplung die einzige aktive Drehmomentübertragungsvorrichtung
ist.
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Anhand
des in 6 gezeigten Ablaufplans ist nun ein Steueralgorithmus
zum Regulieren des Betriebs eines Multimodus-Hybridgetriebes, d.
h. ein verbessertes Verfahren zum Ausführen eines quasiasynchronen
Kupplung-zu-Kupplung-Schaltbetriebs von einem ersten ”Anfangs”-Betriebsmodus
zu einem ”Ziel”-Betriebsmodus, in Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung allgemein bei 100 gezeigt. Das Verfahren oder
der Algorithmus 100 ist hier in Bezug auf die in 1 veranschaulichte
Struktur beschrieben, wobei es vorzugsweise als Algorithmen in den
oben beschriebenen Controllern des Steuersystems ausgeführt
wird, um den Betrieb des anhand von 1 beschriebenen
Systems zu steuern. Allerdings kann die vorliegende Erfindung auch
in andere Antriebsstranganordnungen integriert werden, ohne von
dem beabsichtigten Umfang der beanspruchten Erfindung abzuweichen.
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Falls,
z. B. über ein Fahrer-Antippen oder -Loslassen, eine Schaltsequenz
initiiert wird, beginnt das Verfahren 100 bei Schritt 101,
wobei der Systemcontroller wie etwa das HCP bestimmt, ob ein quasiasynchrones
Schalten zum Abschließen der Schaltsequenz gemäß den
gegenwärtigen Fahrzeugbetriebsbedingungen optimal ist.
Wenn das der Fall ist, weist das HCP das TCM an, zu Schritt 103 überzugehen
und das Eingangsdrehzahl- und das Eingangsbeschleunigungsprofil
zu bestimmen. Das Eingangsdrehzahl- und das Eingangsbeschleunigungsprofil
beruhen allgemein auf der Anfangs- und auf der Zieldrehzahl der
herankommenden Kupplung sowie auf bestimmten Kalibrierungen, die
die ”Ablenkpunkte” des Profils charakterisieren.
Diese Informationen werden verwendet, um ein ”S-förmiges” Drehzahlprofil
zu erzeugen, so dass die Motordrehzahl ruckfrei von der gegenwärtigen
Drehzahl starten und eine ”weiche Landung” bei
der Zieldrehzahl ausführen kann.
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Das
oben erwähnte S-förmige Profil besteht aus einer
Drehzahländerung der herankommenden Kupplung auf Zeitgrundlage,
die drei Hauptsegmente umfasst. Das erste Segment weist eine linear
ansteigende Drehzahl der herankommenden Kupplung und eine sich linear ändernde
Beschleunigung von null auf einen konstanten Beschleunigungspegel
auf. Das zweite Segment weist andererseits eine stationäre
Drehzahländerung der herankommenden Kupplung und somit
einen konstanten Beschleunigungspegel auf. Das dritte Segment weist
einen sich linear ändernden Beschleunigungspegel vom Segment
zwei auf null und somit einen linearen Abfall der Drehzahl der herankommenden
Kupplung auf. Die Kalibrierungen, die die ”Ablenkpunkte” des
Profils charakterisieren, enthalten den Gesamtabschnitt oder die
Prozentsätze des ersten und des dritten Segments. Zum Beispiel
kann das Segment eins 15% der Gesamtdrehzahlphasenzeit umfassen,
während das Segment drei 20% beträgt. Das zweite
Segment wird dann zu 65% berechnet. Wenn dies bestimmt worden ist,
kann der Beschleunigungspegel für das Segment zwei auf
der Grundlage der Gesamtdrehzahlphasenzeit und des für
den Schwenk notwendigen Delta Drehzahl berechnet werden.
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Vor
den, gleichzeitig mit den oder nach den Schritten 101 und 103 kann
der Systemcontroller bei 105 bestimmen, ob der Schaltbetrieb
unter Verwendung der herankommenden Kupplung oder der weggehenden Kupplung
abgeschlossen wird. Im Allgemeinen gibt es zwei Arten zum Ausführen
des quasiasynchronen Schaltens: die Verwendung der herankommenden
Kupplung oder die der weggehenden Kupplung. Jede Option weist bestimmte
Vorteile und Nachteile auf. Wie in 107 angegeben ist, weist
der Controller dabei an, dass Fluid an die herankommende Kupplung
verteilt wird, wobei die herankommende Kupplung auf einen vorgegebenen
Vorfüllpegel, der kleiner als der zum Erzielen der vollen
Drehmomentkapazität ist, vorgefüllt wird.
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Falls
der Schaltbetrieb unter Verwendung der herankommenden Kupplung abgeschlossen
wird, bestimmt der Controller in Schritt 109, ob ein ”Über-/Unter-Übersetzungsverhältnis” notwendig
ist. Ein Fall eines Über-/Unter-Übersetzungsverhältnisses
liegt vor, wenn die Motordrehzahl über/unter das Zielübersetzungsverhältnis
erhöht/verringert wird. In einem Beispiel eines ”Unter-Übersetzungsverhältnisses”,
in dem das Zielübersetzungsverhältnis 1,00 ist,
wenn die Ausgangsdrehzahl 1000 min–1 ist,
wird die Motordrehzahl bei einem Heraufschalten von 2000 auf 800
min–1 gebracht. Falls die Eingangsdrehzahl
in demselben Beispiel für das Heraufschalten von 800 auf
1200 min–1 gebracht wird, wird
dies als ein ”Über-Übersetzungsverhältnis” angesehen.
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Das Über-/Unter-Übersetzungsverhältnis
ist z. B. notwendig, falls der Schaltbetrieb entweder ein Herunterschalten
mit anstehender Leistung oder ein Heraufschalten ohne anstehende
Leistung unter Verwendung der herankommenden Kupplung ist. Im Gegensatz
dazu ist unter einem Einschaltfall (d. h. positives Ausgangsdrehmoment),
in dem die herankommende Kupplung zum Abschließen des Heraufschaltens
verwendet wird, kein Unter-Übersetzungsverhältnis
notwendig. Das Über-Übersetzungsverhältnis
ist im Fall des Herunterschaltens mit anstehender Leistung notwendig,
da das Drehmoment der herankommenden Kupplung während der ”unterrationierten” Zeitdauer
nur ein positives Ausgangsdrehmoment erzeugt. Falls die weggehende Kupplung
verwenden wird ist der Fall genau entgegengesetzt.
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Wenn
bestimmt worden ist, ob ein Über-/Unter-Übersetzungsverhältnis
notwendig ist, tritt der Schaltbetrieb in die ”Drehmomentphase” ein
und enthält das Verfahren daraufhin in Schritt 111 und 113 das
Bestimmen des Schlupfdrehzahl- und des Schlupfbeschleunigungsprofils
der herankommenden Kupplung. Falls diesbezüglich festgesetzt
wird, dass ein Über-/Unter-Übersetzungsverhältnis
notwendig ist, werden das Schlupfdrehzahl- und des Schlupfbeschleunigungsprofil
der herankommenden Kupplung wie in Schritt 111 angegeben
teilweise anhand des Über-/Unter-Übersetzungsverhältnisses
bestimmt. Zum Beispiel wird das Schlupfdrehzahlprofil der herankommenden
Kupplung zunächst auf eine Zielschlupfdrehzahl eingestellt,
die äquivalent der Drehzahl des Über-/Unter-Übersetzungsverhältnisses
ist, und anschließend wieder auf den Zielwert null eingestellt,
um die herankommende Kupplung einzurücken, wenn das Kupplungsdrehmoment zwischen
der herankommenden und der weggehenden Kupplung ausgetauscht werden
soll. Wenn dagegen das Über-/Unter-Übersetzungsverhältnis
nicht notwendig ist, geht die Schaltsequenz zu Schritt 113 über
und werden das Schlupf- und das Beschleunigungsprofil der herankommenden
Kupplung ohne das Über-/Unter-Übersetzungsverhältnis
bestimmt. Wenn die Schritte 109 bis 113 abgeschlossen
sind, werden die Antriebsstrang-”Drehmomenterzeugungsvorrichtungen”,
die die Maschine 12 und die Motoren/Generatoren 56, 58 enthalten,
wie oben beschrieben zum Ändern der Getriebeeingangsdrehzahl
verwendet.
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In
den Schritten 117 und 119 bestimmt der Systemcontroller,
ob das Vorzeichen des Schlupfs der herankommenden Kupplung richtig
ist und ob die herankommende Kupplung gefüllt ist. Das
Vorzeichen des Schlupfs der herankommenden Kupplung gilt als richtig,
falls das Vorzeichen des Ausgangsdrehmomentbefehls dasselbe wie
das Vorzeichen des Schlupfs der herankommenden Kupplung ist. Kupplungsdrehmoment und
Kupplungsschlupf haben immer dasselbe Vorzeichen (d. h. entweder
beide positiv oder beide negativ), und die Übertragungsfunktion
zwischen dem Kupplungsdrehmoment und dem Ausgangsdrehmoment weist eine
feste Beziehung auf. Somit erzeugt ein positives Kupplungsdrehmoment
ein positives Ausgangsdrehmoment, falls der Ausgangsdrehmomentbefehl
positiv ist und die Übertragungsfunktion einen positiven
Koeffizienten aufweist. Falls die Schritte 117 oder 119 ein
negatives Signal zurückgeben – d. h., falls das
Vorzeichen des Schlupfs der herankommenden Kupplung falsch ist oder
falls deren Anlegekammer nicht gefüllt ist –,
kehrt das System zu Schritt 115 zurück und stellt
die Eingangsdrehzahl ein, bis 117 und 119 positive
Signale zurückgeben.
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Falls
die herankommende Kupplung gefüllt ist und der Controller
feststellen kann, dass das Vorzeichen des Schlupfs richtig ist,
berechnet das TCM in Schritt 121 auf der Grundlage des
Ausgangsdrehmomentbefehls das Drehmoment der weggehenden Kupplung
und legt es an und schließt daraufhin die Drehmomentphase
der Schaltsequenz durch Entleeren der weggehenden Kupplung ab. Die Übertragungsfunktion
zwischen dem Drehmoment der weggehenden Kupplung zum Ausgangsdrehmoment
ist ähnlich wie oben in Bezug auf Schritt 117 beschrieben
festgelegt, wobei das Drehmoment der weggehenden Kupplung bestimmt
werden kann, wenn der Ausgangsdrehmomentbefehl bekannt ist.
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Weiter
anhand von 6 geht der Schaltbetrieb daraufhin
in die Drehzahl- oder ”Trägheits”-Phase über.
Das Ausführen eines Kupplung-zu-Kupplung-Schaltens findet
in zwei verschiedenen Phasen statt: einer Drehmomentphase und einer
Trägheitsphase. Die Drehmomentphase bezieht sich auf die
Zeitdauer, in der die weggehende Kupplung entladen und gelöst
wird. In herkömmlichen Getrieben erfolgt dies unter Verwendung des
Drehmoments der herankommenden Kupplung zum Entlasten der weggehenden
Kupplung und aller zugehörigen Hydrauliksteuerungen während
des Drehmomentaustauschs. Während der Drehmomentphase bleibt
die Drehzahl der Antriebswelle allgemein konstant. Im Gegensatz dazu
gibt es während der Trägheitsphase ein Ansprechen
auf den Schaltbetrieb und ändert sich die Drehzahl der
Antriebswelle. Die Drehzahlphase bezieht sich auf die Zeitdauer,
wenn die Eingangsdrehzahl unter Verwendung der herankommenden oder weggehenden
Kupplung vom alten Übersetzungsverhältnis zu dem
neuen Übersetzungsverhältnis gesteuert wird. Zum
Beispiel kann die Drehzahl bei einem Heraufschalten verringert werden;
für ein Herunterschalten kann die Drehzahl erhöht
werden.
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In
Schritt 123 werden die Antriebsstrang-Drehmomenterzeugungsvorrichtungen
zum Steuern der Getriebeeingangsdrehzahl Ni und
der Drehzahl NC_ON der herankommenden Kupplung,
z. B. durch Einstellen der Drehmomenteingabe von der Maschine, von
dem Motor/Generator (dem Motoren/Generatoren) oder Kombinationen
davon, verwendet. In Schritt 125 überwacht das
System, erfasst es oder bestimmt es auf andere Weise, ob der Schlupf
der herankommenden Kupplung kleiner als ein vorgegebener Schlupfschwellenwert
ist. Falls der Schlupf der herankommenden Kupplung kleiner als der
Schlupfschwellenwert ist, spricht das TCM durch Verriegeln der herankommenden
Kupplung und Verlassen der Sequenz an.
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Die
hier beschriebenen Schaltbetriebe können als ein quasiasynchrones
Schalten charakterisiert werden, da die Schlupfdrehzahl über
die herankommende und über die weggehende Kupplung im Wesentlichen während
des gesamten Schaltbetriebs von null verschieden ist. Falls das
Schalten wie oben erläutert EVT-zu-EVT erfolgt, verweilt
somit die Eingangsdrehzahl nicht bei irgendeinem der festen Übersetzungsverhältnisse.
Im Idealfall wird die Schlupfdrehzahl über die herankommende
und weggehende Kupplung durch Einstellen des Eingangsdrehmoments
entweder von der Maschine oder von einem der Motoren gesteuert.
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Falls
in Schritt 105 bestimmt wird, dass der quasiasynchrone
Schaltbetrieb die weggehende Kupplung verwenden soll, tritt zunächst
die Drehzahlphase auf und kommt die herankommende Kupplung während
der Drehmomentphase an. Dementsprechend muss die weggehende Kupplung,
wie bei 129 angegeben ist, vor dem Rutschen der herankommenden
Kupplung steuerbar rutschen. Genauer wird die herankommende Kupplung
auf einen vorgegebenen Vorfüllpegel, der kleiner als der
zum Erzielen der vollen Drehmomentkapazität oder des Kupplungsschlupfs
ist, vorgefüllt. Gleichzeitig damit kann die weggehende
Kupplung durch Steuern der Drehmomentkapazität der weggehenden
Kupplung unter das Gegendrehmoment rutschen gelassen werden.
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Wenn
die weggehende Kupplung rutschen gelassen wird, tritt die Sequenz
in die Drehzahlphase ein. In Schritt 131 werden ähnlich
dem oben beschriebenen Schritt 113 das [engl: ”the
the”] Schlupfdrehzahl- und das Schlupfbeschleunigungsprofil
der herankommenden Kupplung wenigstens teilweise auf der Grundlage des Über-/Unter-Übersetzungsverhältnisses
bestimmt. Falls der Schaltbetrieb im Idealfall unter Verwendung der
weggehenden Kupplung abgeschlossen wird, werden die Getriebeeingangsdrehzahl
Ni und die Drehzahl NC_ON der
herankommenden Kupplung wie in Schritt 133 angegeben vor
dem Entleeren der weggehenden Kupplung geändert. Dies steht
im Gegensatz zu der oben dargestellten Reihenfolge, in der die Getriebeeingangsdrehzahl
und die Drehzahl der herankommenden Kupplung nach Entleeren der
weggehenden Kupplung geändert werden, falls der Schaltbetrieb
unter Verwendung der herankommenden Kupplung abgeschlossen wird.
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Im Übereinstimmung
mit der Ausführungsform aus 6 enthält
der Schritt 135 das Berechnen und Anwenden des Drehmoments
der weggehenden Kupplung auf der Grundlage des Ausgangsdrehmomentbefehls
auf ähnliche Weise, wie oben in Bezug auf Schritt 121 beschrieben
wurde. Im Gegensatz zu Schritt 121 schließt aber
der Schritt 135 die Drehzahlphase ab und enthält
somit nicht das Entleeren der weggehenden Kupplung. Nachfolgend
tritt die Schaltsequenz in die Drehmomentphase ein und bestimmt
der Systemcontroller in den Schritten 137 und 139,
ob das Vorzeichen des Schlupfs der herankommenden Kupplung richtig
ist und ob die herankommende Kupplung gefüllt ist. Wenn
das der Fall ist, spricht der Controller in Schritt 141 dadurch
an, dass er das TCM anweist, die herankommende Kupplung zu verriegeln
und die weggehende Kupplung zu entleeren und die Schaltsequenz anschließend
zu verlassen.
-
Vorzugsweise
enthält das Verfahren 100 wenigstens die Schritte 101–123.
Allerdings liegt es im Umfang und Erfindungsgedanken der vorliegenden
Erfindung, Schritte auszulassen, zusätzliche Schritte aufzunehmen
und/oder die in 4 dargestellte Reihenfolge
zu ändern. Ferner wird angemerkt, dass das Verfahren 100 eine
einzelne Schaltfolge darstellt. Wie oben angegeben wurde, wird allerdings
erwartet, dass das Verfahren 100 auf systematische und
wiederholte Weise angewendet wird. Schließlich soll die
Verwendung einer solchen Terminologie wie ”Erfassen”, ”Detektieren”, ”Messen”, ”Berechnen” oder
auf andere Weise ”Bestimmen” nicht einschränkend
sein und als verhältnismäßig austauschbar
angesehen werden.
-
Obgleich
die besten Ausführungsarten der vorliegenden Erfindung
ausführlich beschrieben worden sind, erkennt der Fachmann
auf dem Gebiet, auf das sich diese Erfindung bezieht, verschiedene
alternative Entwürfe und Ausführungsformen, um
die Erfindung im Umfang der beigefügten Ansprüche
zu verwirklichen. Legende zu den Fig. 6
101 | Quasiasynchrones
Schalten angewiesen? |
103 | Bestimme
Eingangsdrehzahl- und Eingangsbeschleunigungsprofil |
105 | Herankommende
Kupplung verwenden? |
107 | Herankommende
Kupplung vorfüllen |
109 | Ist Über/Unter-Übersetzungsverhältnis
notwendig? |
111 | Berechne
Schlupf- und Beschleunigungsprofil der herankommenden Kupplung mit Über-/Unter-Übersetzungsverhältnis |
113 | Berechne
Schlupf- und Beschleunigungsprofil der herankommenden Kupplung ohne Über-/Unter-Übersetzungsverhältnis |
115 | Verwende
Motoren und Maschine zum Steuern von Ni |
117 | Ist das
Vorzeichen des Schlupfs der herankommenden Kupplung richtig? |
119 | Ist die
herankommende Kupplung gefüllt? |
121 | Berechne
auf der Grundlage des Ausgangsdrehmomentbefehls Kupplungsdrehmoment und
wende es an; entleere die weggehende Kupplung |
123 | Verwende
Motoren und Maschine zum Steuern von Ni und Nc |
125 | Ist der
Schlupf der herankommenden Kupplung < Schwellenwert? |
127 | Beaufschlage
die herankommende Kupplung mit vollem Druck, um sie zu verriegeln |
129 | Fülle
herankommende Kupplung vor und steuere Kapazität der weggehenden
Kupplung unter das Gegendrehmoment, um Kupplungsschlupf zu erzeugen |
131 | Berechne
Schlupf- und Beschleunigungsprofil der herankommenden Kupplung mit Über/ Unter-Übersetzungsverhältnis |
133 | Verwende
Motor und Maschine zum Steuern von Ni und Nc |
135 | Berechne
auf der Grundlage des Ausgangsdrehmomentbefehls das Drehmoment der
weggehenden Kupplung und wende es an |
137 | Ist das
Vorzeichen des Schlupfs der herankommenden Kupplung richtig? |
139 | Ist die
herankommende Kupplung gefüllt? |
141 | Beaufschlage
die herankommende Kupplung mit vollem Druck, um sie zu verriegeln,
und entleere die weggehende Kupplung |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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