-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Handhaben von Werkstücken,
insbesondere von Blechen,
- • mit einem
an einem Werkstück anlegbaren Sauger,
- • mit einer Unterdruckquelle sowie
- • mit einer schaltbaren Verbindung zwischen dem Sauger
und der Unterdruckquelle,
wobei die Durchlässigkeit
der Verbindung zwischen dem Sauger und der Unterdruckquelle mittels
einer Ventilanordnung regelbar ist und die Ventilanordnung eine
gesteuert betätigbare Schalteinrichtung umfasst, mittels
derer die Ventilanordnung in zwei voneinander verschiedene Schaltzustände
schaltbar ist, wobei den voneinander verschiedenen Schaltzuständen
der Ventilanordnung unterschiedliche Durchlässigkeiten
der Verbindung zwischen dem Sauger und der Unterdruckquelle zugeordnet
sind.
-
Die
Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Handhaben
von Werkstücken, insbesondere von Blechen,
- • wobei ein Sauger einer Handhabungsvorrichtung an
einem Werkstück angelegt wird und
- • wobei die Durchlässigkeit einer Verbindung
zwischen dem Sauger und einer Unterdruckquelle der Handhabungsvorrichtung
mittels einer Ventilanordnung geregelt wird, indem eine Schalteinrichtung
der Ventilanordnung gesteuert betätigt und dadurch die
Ventilanordnung in zwei voneinander verschiedene Schaltzustände
geschaltet wird, denen unterschiedliche Durchlässigkeiten der
Verbindung zwischen dem Sauger und der Unterdruckquelle zugeordnet
sind.
-
-
Die
DE 10 2004 013 058
A1 betrifft eine Vorrichtung mit einem Unterdruckerzeuger
und mehreren an den Unterdruckerzeuger angeschlossenen Greifermodulen.
Diese Greifermodule weisen ein Saugelement auf, mit dem Werkstücke
angesaugt und dadurch gehalten werden können. Es besteht
die Möglichkeit, einzelne Greifermodule abzuschalten, wenn
deren Saugelement nicht auf dem zu fixierenden Werkstück
aufliegt. Ein Drucksensor ermittelt dabei den Unterdruck in den
einzelnen Greifermodulen. Anhand vorher definierter Grenzwerte für
den an den Saugelementen anliegenden Druck erkennt eine Steuerung,
ob ein Saugelement auf dem Werkstück aufliegt oder ob es
abgeschaltet werden kann. Soll ein Saugelement abgeschaltet werden,
wird ein Steuerventil, das Teil des Greifermoduls ist, mittels der
Steuerung derart geschaltet, dass kein Unterdruck an dem Saugelement
anliegt.
-
Die
bekannte Handhabungsvorrichtung weist lange Schaltzeiten auf und
besitzt darüber hinaus ein großes Gewicht. Sie
ist technisch aufwändig und entsprechend kostenintensiv.
-
Die
DE 101 40 248 A1 offenbart
eine Vorrichtung zum Handhaben von Werkstücken mit mehreren Saugern,
die an ein Werkstück anlegbar sind. Die Sauger können
einzeln mittels einer Ventilanordnung mit einer Unterdruckquelle
verbunden oder von dieser getrennt werden. Hierzu ist jeder Sauger über eine
Leitung mit einer Auswerteelektronik, einem Sensor, einer Ventilanordnung
und der Unterdruckquelle verbunden. Der Sensor ermittelt beispielsweise
den Druck im Sauger, wenn dieser mit der Unterdruckquelle verbunden
ist. Die Ventilanordnung schaltet die Verbindung zwischen der Unterdruckquelle
und dem Sauger, wenn dieser nicht in Kontakt mit einem Werkstück
steht. Dabei erfolgt die Ansteuerung der Ventilanordnung durch die
Auswerteelektronik in Abhängigkeit von den Daten des Sensors. Diese
werden durch die Auswerteelektronik ausgewertet. Die Stromversorgung
der genannten Bauteile erfolgt mittels einer externen Leitung, die
die Vorrichtung mit einer Steuer/Regelzentrale verbindet.
-
Die
externe Stromversorgung in Kombination mit der elektronischen Überwachung
führt zu einer aufwändigen Konstruktion der Vorrichtung.
Es ergeben sich lange Schaltzeiten.
-
Gemäß
DE 10 2005 047 385
B4 weist eine Vorrichtung zum Handhaben von Werkstücken
Sauger auf, in die jeweils ein Sensor, ein Sender und eine Energieerzeugungseinrichtung
integriert sind. Die Energieerzeugungseinrichtung, beispielsweise
ein piezoelektrisches Element, erzeugt durch Verformung Energie
zum Betrieb des Sensors und des Senders. Wird der Sauger an ein
Werkstück angelegt, verformt sich die Energieerzeugungseinrichtung,
erzeugt Energie und aktiviert dadurch den Sender, der ein Signal
an eine Speichereinheit sendet. Dies bewirkt ein Anschalten der
Unterdruckquelle, die über eine Leitung mit den Saugern
verbunden ist. Ist ein zum Anheben des Werkstücks ausreichender Unterdruck
im Sauger erreicht, wird die Leitung beispielsweise durch eine Ventilanordnung
abgesperrt.
-
Auch
die Anordnung und das Verfahren nach der
DE 10 2005 047 385 B4 sind
aufwändig und mit langen Schaltzeiten behaftet.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, den gattungsgemäßen
Stand der Technik dahingehend weiterzuentwickeln, dass die Verbindung
zwischen Sauger(n) und Unterdruckquelle schnell und mit geringem
technischem Aufwand geschaltet werden kann.
-
Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch die Vorrichtung gemäß Patentanspruch
1 sowie durch das Verfahren gemäß Patentanspruch
19 gelöst.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße
Verfahren ermöglichen aufgrund einer thermischen Beaufschlagung
mittels eines Laserstrahls oder aufgrund einer optischen Beaufschlagung
ein Schalten der Ventilanordnung in zwei verschiedene Zustände.
Durch diese berührungslose Beaufschlagung zum Schalten
der Ventilanordnung arbeitet die Vorrichtung außerdem verschleißarm, was
zu einer Senkung der Instandhaltungskosten führt und einen
prozesssicheren Betrieb der Vorrichtung ermöglicht.
-
Besondere
Ausführungsarten der in den unabhängigen Patentansprüchen
beschriebenen Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Patentansprüchen 2 bis 18.
-
Die
Verwendung eines Formänderungselementes als Schaltelement
ist in Anspruch 2 für eine zweckmäßige
Ausführungsform der Erfindung beschrieben. Der Einsatz
eines Formänderungselementes ermöglicht eine einfache
und kostengünstige Konstruktion, indem er aufwändig
konstruierte Mechaniken zum Schalten der Ventilanordnung überflüssig
macht.
-
Ausweislich
Patentanspruch 3 besteht das Formänderungsmaterial wenigstens
zum Teil aus Formgedächtnismaterial. Durch die Nutzung
von Formgedächtnismaterial ist es möglich, eine
leichte Ventilanordnung zu realisieren. Dies wird gegebenenfalls
durch das geringe Eigengewicht des Formgedächtnismaterials
und außerdem durch den Wegfall herkömmlicher Schaltaktoren
ermöglicht. Das Formgedächtnismaterial selbst
stellt einen zuverlässigen Schaltaktor dar, der keine Verschleißerscheinungen
zeigt und so ein prozesssicheres Arbeiten der Vorrichtung ermöglicht.
-
Formgedächtnismaterialien
besitzen die Fähigkeit, sich an eine frühere Formgebung
zu erinnern („Memorymetall”). Ein verformtes Formgedächtnismaterial
bildet sich bei einer Temperaturänderung in seine Ausgangsform
zurück, wobei es während seiner Verformung Arbeit
leisten kann. Legierungen, aus denen Formgedächtnismaterial
bestehen kann, sind z. B. Nickel-Titan- oder Kupfer-Zink-Legierungen.
-
Gemäß Patentanspruch
4 ist in Weiterbildung der Erfindung das Formänderungselement
teilweise als Bimetall ausgebildet. Bimetall ist ein kostengünstiges
und leicht herzustellendes Formänderungselement.
-
Nach
Patentanspruch 5 sind als Schaltzustände der erfindungsgemäßen
Ventilanordnung ein Verbindungszustand und/oder ein Unterbrechungszustand
vorgesehen. Eine Verbindung zwischen Unterdruckquelle und Sauger
ermöglicht das Ansaugen und Heben von Werkstücken,
bei einer Unterbrechung der Verbindung kann ein Werkstück
von dem Sauger getrennt werden.
-
Ausweislich
Patentanspruch 6 ist im Falle einer weiteren Erfindungsbauart die
Durchlässigkeit der Verbindung zwischen dem Sauger und
der Unterdruckquelle im Verbindungszustand maximal. Bei maximaler
Durchlässigkeit sind die Haltekräfte der Sauger
größtmöglich und es können auch
schwere Werkstücke zuverlässig fixiert werden.
-
Das
Schalten eines Ventilelementes in zwei Positionen, wobei wenigstens
eine Position einem der voneinander verschiedenen Schaltzustände
der Ventilanordnung zugeordnet ist, wird in Patentanspruch 7 für
eine weitere Ausführungsform der Erfindung beschrieben.
Das Verschieben des Ventilelementes zwischen zwei Positionen ermöglicht
das Regeln der Durchlässigkeit der Verbindung zwischen Sauger
und Unterdruckquelle.
-
Gemäß Patentanspruch
8 ist in Weiterbildung der Erfindung einer der beiden Schaltzustände der
Ventilanordnung signalisierbar. Dieses Erfindungsmerkmal ist beispielsweise
zur Wartung der Vorrichtung von Vorteil. So kann mit geringem Aufwand
die Funktionsfähigkeit der Ventilanordnung überprüft
werden.
-
Gemäß Patentanspruch
9 ist die Ventilanordnung durch eine Längenänderung
des Formgedächtnismaterials aufgrund eines Steuerimpulses
in wenigstens einen der voneinander verschiedenen Schaltzustände
schaltbar. Die Längenänderung des Formgedächtnismaterials
ermöglicht eine direkte Kopplung mit einem Ventilelement
der Ventilanordnung. Dies vereinfacht den Aufbau der Ventilanordnung.
-
Ausweislich
Patentanspruch 10 wird ein Ventilelement der Ventilanordnung in
weiterer Ausgestaltung der Erfindung z. B. durch eine Formänderung des
Formgedächtnismaterials in eine erste Position geschaltet.
Die Rückstellung des Ventilelementes erfolgt unabhängig
von einer thermischen Beaufschlagung mittels eines Laserstrahls
oder aufgrund einer optischen Beaufschlagung, insbesondere durch Druckbetätigung.
Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, mit verschiedenen
Energieformen die Schaltung des Ventilelementes zu bewirken. Steht
an der erfindungsgemäßen Vorrichtung beispielsweise
ohnehin eine pneumatische oder eine hydraulische Druckversorgung
zur Verfügung, so kann diese auch zum Schalten des Ventilelementes
der Ventilanordnung genutzt werden.
-
Gemäß Patentanspruch
11 umfasst eine Vorrichtung zur gesteuerten Betätigung
des Schaltelementes erfindungsgemäß einen Steuerstromkreis. Ein
derartiger Steuerstromkreis ist konstruktiv einfach zu realisieren
und war tungsarm. Kurze Ansteuerzeiten beim Ansteuern der Schalteinrichtung
sind möglich.
-
Kurze
Schaltzeiten werden in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung realisiert,
wenn die optische Beaufschlagung durch einen Laserstrahl erfolgt (Patentanspruch
12), da ein Laserstrahl einen konzentrierten Energieeintrag ermöglicht.
Wird das Formgedächtnismaterial mit einem Laserstrahl beaufschlagt,
ist das Ansteuern des Formgedächtnismaterials verschleißfrei.
Für das Schaltelement ergibt sich somit eine lange Lebensdauer.
-
Ausweislich
Patentanspruch 13 weist der Steuerstromkreis einer weiteren Erfindungsbauart ein
Heizelement zur Generierung eines Steuerimpulses auf. Die Integration
eines Heizelementes in den Steuerstromkreis ist einfach zu realisieren.
Auch ist das Heizelement im Falle eines Defekts leicht austauschbar.
-
Das
Schalten des Steuerstromkreises mittels eines Fotothyristors (Patentanspruch
14) gewährleistet eine lange Lebensdauer des Steuerstromkreises. Die
Schaltung mittels Thyristor ist berührungslos und somit
verschleißfrei.
-
Patentanspruch
15 beschreibt die Anordnung mehrerer Sauger in einem Saugerfeld.
Mit einer derartigen Anordnung können auch Werkstücke
mit großen Abmessungen fixiert werden.
-
Durch
das Zusammenfassen von in Zeilen und Spalten angeordneten Saugern
zu Modulen und durch die Kombination von vier Modulen zu einer Saugermatrix
(Patentanspruch 16) kann eine besonders lastaufnahmefähige
Anordnung realisiert werden. Wird für jedes Modul eine
Unterdruckquelle verwendet, so ergibt sich eine hohe Saugleistung
der Gesamtvorrichtung.
-
Gemäß Patentanspruch
17 sind die Ventilanordnungen für die Sauger eines Saugerfeldes
einzeln mittels einer erfindungsgemäßen Schalteinrichtung schaltbar.
Dadurch können Sauger, die nicht an dem zu fixierenden
Werkstück anliegen, abgeschaltet werden. Ist nur eine Unterdruckquelle
vorgesehen, erhöht sich durch Abschalten der an dem Werkstück nicht
anliegenden Sauger die Haltekraft der anliegenden Sauger und dadurch
die Sicherheit beim Handhaben des Werkstücks.
-
Gemäß Patentanspruch
18 werden die Fotothyristoren zum Schalten von Steuerstromkreisen
mit einem Lichtbild beaufschlagt. Ein Lichtbild ermöglicht das
gleichzeitige Schalten mehrerer Ventilanordnungen auch dann, wenn
aufgrund der komplexen Anordnung der zu schaltenden Fotothyristoren
hohe Anforderungen an die Geometrie des Lichtbildes gestellt werden.
-
Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung und
anhand der Figuren, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigen.
-
Bevorzugte
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren
schematisch dargestellt. Es zeigen:
-
1 eine
Vorrichtung zum Handhaben von Blechen mit einer im Schnitt dargestellten
Ventilanordnung erster Bauart,
-
2 den
Aufbau einer Steuerung für eine Ventilanordnung zweiter
Bauart,
-
3 die
Steuerung einer Mehrzahl von Ventilanordnungen eines Saugerfeldes
mittels eines Lichtbildes,
-
4 den
Aufbau der Steuerung eines Moduls mit einer Mehrzahl von Ventilanordnungen,
-
5 eine
Matrix mit vier Modulen gemäß 4.
-
Gemäß 1 umfasst
eine Vorrichtung 1 zum Handhaben von Werkstücken
in Form von Blechen 2 eine Ventilanordnung 3 mit
einer Schalteinrichtung 4.
-
Die
Ventilanordnung 3 regelt die Durchlässigkeit einer
Verbindung zwischen einem Sauger 6 und einer als Vakuumpumpe
ausgebildeten Unterdruckquelle 7. Die Ventilanordnung 3 weist
ein Ventilgehäuse 8 mit drei Öffnungen
(Öffnungen 9, 10, 11) auf. An
dem Ventilgehäuse 8 ist der Sauger 6 angeordnet,
der an das Blech 2 angelegt werden kann, um dieses zu heben.
Ein Schaltelement 12 der Schalteinrichtung 4 besteht
aus Formgedächtnismaterial, das an einem Längsende
mit dem Ventilgehäuse 8 und an dem anderen Längsende
mit einem als Ventilkolben 13 ausgebildeten Ventilelement
verbunden ist. Als Formgedächtnismaterial kann beispielsweise eine
Nickel-Titan- oder eine Kupfer-Zink-Legierung vorgesehen sein.
-
In 1 befindet
sich das Schaltelement 12 in seiner Grundform. Das Schalten
des Schaltelementes 12 erfolgt aufgrund eines Schaltimpulses,
der für das Formgedächtnismaterial der Ventilanordnung 3 durch
thermische Beaufschlagung mittels eines Laserstrahls 14 generiert
wird. Der Laserstrahl 14 kann durch eine Membran 15,
die zum Schutz der Ventilanordnung 3 vor äußeren
Einflüssen an der Oberseite des Ventilgehäuses 8 angeordnet
ist, auf das Schaltelement 12 fallen und dieses erwärmen.
In 1 ist der Laserstrahl zunächst ausgeschaltet.
-
Die
Ventilanordnung 3 ist in zwei Schaltzustände schaltbar,
die durch zwei Positionen des Ventilkolbens 13 definiert
sind. Jeder Position des Ventilkolbens 13 und damit jedem
Schaltzustand der Ventilanordnung 3 ist eine be stimmte
Durchlässigkeit der Verbindung zwischen Sauger 6 und
Unterdruckquelle 7 zugeordnet. 1 zeigt
den Ventilkolben 13 in einer ersten Position 16,
die durch die Grundform und die damit verbundene Länge
des Schaltelementes 12 festgelegt ist.
-
In
der ersten Position 16 ist die Verbindung zwischen dem
Sauger 6 und der Unterdruckquelle 7 unterbrochen
und damit undurchlässig. In die zweite Position wird der
Ventilkolben 13 bewegt, indem an der Öffnung 9 des
Ventilgehäuses 8 der Druck p1 angelegt
wird, der niedriger als der atmosphärische Umgebungsdruck
ist. Der atmosphärische Druck steht über die Öffnung 11 im
Inneren des Ventilgehäuses 8 an der in 1 rechten
Seite des Ventilkolbens 13 an. Aufgrund des Unterdrucks
p1 bewegt sich der Ventilkolben 13 nach
links. Infolgedessen verbindet eine Bohrung 17 in dem Ventilkolben 13 über
die Öffnung 10 des Ventilgehäuses 8 die
Unterdruckquelle 7 mit dem Sauger 6. In diesem
zweiten Schaltzustand ist die Durchlässigkeit der Verbindung zwischen
dem Sauger 6 und der Unterdruckquelle 7 maximal.
An der Öffnung 10 des Ventilgehäuses 8 und
damit auch an dem Sauger 6 liegt bei diesem Schaltzustand
der Ventilanordnung 3 der (Unter-)Druck p2 an.
-
Es
besteht die Möglichkeit, p1 und
p2 identisch zu bemessen und/oder dieselbe
Unterdruckquelle zur Erzeugung sowohl von p1 als
auch von p2 zu verwenden. Beides ist in
dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Fall.
-
Sauger 6 und
Ventilanordnung 3 bilden zusammen eine Baueinheit, wodurch
sich ihre Demontage beispielsweise zu Reparaturzwecken vereinfacht.
-
Der
praktische Einsatz der Vorrichtung 1 wird im Folgenden
erläutert.
-
Ausgehend
von den Verhältnissen gemäß 1 wird
bei ausgeschaltetem Laserstrahl 14 die Unterdruckquelle 7 aktiviert.
Dadurch entstehen an den Öffnungen 9 und 10 des
Ventilgehäuses 8 die Drücke p1 und p2, die beide
niedriger als der atmosphärische Umgebungsdruck sind. Aufgrund
des sich im Inneren des Ventilgehäuses 8 im Bereich
der Öffnung 9 aufbauenden Unterdrucks p1, wird der Ventilkolben 13 aus
der Position gemäß 1 (16)
nach links gezogen. Nimmt der Ventilkolben 13 seine zweite
Schaltposition ein, ist die Verbindung zwischen dem Sauger 6 und
der Unterdruckquelle 7 über die Durchgangsbohrung 17 im
Ventilkolben 13 und über die Öffnung 10 des
Ventilgehäuses 8 hergestellt. Dadurch wird an
dem Sauger 6 ein Unterdruck angelegt, welcher das Blech 2 fixiert.
Durch die Bewegung des Ventilkolbens 13 in die zweite Schaltposition
wird das Schaltelement 12 von seiner Grundform in eine
abgewandelte gelängte Form gezogen (Längen des
Formgedächtnismaterials) und die Ventilanordnung 3 mithin
in ihren zweiten Schaltzustand überführt.
-
Soll
der Sauger 6 beispielsweise zum Ablegen des Blechs 2 von
diesem gelöst werden, wird der Laserstrahl 14 unmittelbar
auf das Schaltelement 12 gerichtet. Dadurch erfolgt eine
Erwärmung des Schaltelementes 12 durch den Laserstrahl 14.
Aufgrund der Erwärmung verkürzt sich das Schaltelement 12 und
nimmt wieder seine Grundform an. Das sich verkürzende Schaltelement 12 zieht
den Ventilkolben 13 aus seiner zweiten Schaltposition nach rechts
und damit in seine Ausgangsposition gemäß 1.
Der Durchgang zwischen Sauger 6 und Öffnung 10 und
damit die Verbindung zwischen dem Sauger 6 und der Unterdruckquelle 7 ist
wieder unterbrochen. An dem Sauger 6 herrscht nun kein
Unterdruck mehr. Infolgedessen gibt der Sauger 6 das zuvor
angesaugte Blech 2 frei. Denkbar ist auch, bei diesem Schaltzustand
in der Ventilanordnung 3 eine Verbindung des Saugers 6 mit
dem Atmosphärendruck herzustellen. Dadurch wird der Druck ausgleich an
dem Sauger 6 besonders prozesssicher. Eine derartige Verbindung
ist in der Zeichnung jedoch nicht gezeigt.
-
In 2 ist
eine Steuerung 32 zum Ansteuern einer Ventilanordnung 21 abgebildet.
Die Steuerung 32 kann auch in Kombination mit der Ventilanordnung 3 aus 1 eingesetzt
werden.
-
Ein
Ventilelement, d. h. ein Schieber 22 der Ventilanordnung 21,
ist durch eine Feder 25 vorgespannt und wird durch die
Formänderung eines Schaltelementes 24 aus Formgedächtnismaterial
geschaltet. Der Schaltimpuls wird durch ein Heizelement in Form
eines Heizdrahtes 29 generiert. Zum Schalten eines Steuerstromkreises 26 ist
gemäß 2 ein Fotothyristor 33 vorgesehen,
der mit Licht 34 bestrahlt werden kann. Durch lichtgesteuertes Schalten
des Fotothyristors 33 wird der Steuerstromkreis 26 geschaltet,
wobei der Steuerstromkreis 26 permanent an einer Stromquelle 35 anliegt.
Der Fotothyristor 33 übernimmt die Funktion eines
Schalters.
-
Der
Schieber 22, der entlang eines Pfeils 23 beweglich
ist, schaltet die Ventilanordnung 21. In der Grundstellung
ist der Schieber 22 der Ventilanordnung 21 durch
das Schaltelement 24 aus Formgedächtnismaterial
blockiert, dessen Länge durch Temperaturerhöhung
reduzierbar ist. Die vorgespannte Feder 25 drückt
den Schieber 22 gegen das in seiner Grundform befindliche
Schaltelement 24.
-
Zusätzlich
zu dem Steuerstromkreis 26 umfasst die Steuerung 32 eine
Steuerleitung 27. Der Heizdraht 29 des Steuerstromkreises 26 bildet
ein Heizelement, das bei Stromfluss Wärme abgibt (Schaltimpuls).
Die Steuerung des Heizstromes und damit die Steuerung der Wärmeabgabe
an dem Schaltelement 24 erfolgt mittels des Fotothyristors 33,
der mit Licht 34 bestrahlt werden kann.
-
Eine
Unterdruckleitung 28 (IN) ist Teil einer Verbindung zwischen
zwei Saugern 6 und einer Unterdruckquelle 7 (in 2 nicht
dargestellt). Der Ventilanordnung 21 ist ein Sauger 6 zugeordnet.
-
Das
Funktionsprinzip der Steuerung 32 wird anhand eines Schaltvorgangs
der Ventilanordnung 21 erläutert.
-
Durch
lichtgesteuertes Schalten wird der von dem Fotothyristor 33 gebildete
Schalter geschlossen und es fließt ein Strom durch den
Heizdraht 29, was eine Erwärmung des Heizdrahts 29 zur
Folge hat. Der Heizdraht 29 erwärmt das Schaltelement 24.
Aufgrund des Wärmeeintrags verkürzt sich das Schaltelement 24,
der Schieber 22 wird nicht mehr blockiert und bewegt sich
aufgrund der Beaufschlagung durch die vorgespannte Feder 25 in 2 nach
links. Durch die Bewegung des Schiebers 22 wird die Ventilanordnung 21 von
einem ersten Schaltzustand (Ausgangsschaltzustand) in einen zweiten
Schaltzustand geschaltet. In dem ersten Schaltzustand der Ventilanordnung 21 (2)
ist die Verbindung zwischen dem der Ventilanordnung 21 zugeordneten Sauger 6 und
der Unterdruckquelle 7 unterbrochen. In dem zweiten Schaltzustand
der Ventilanordnung 21 ist der betreffende Sauger 6 mit
der Unterdruckquelle 7 über die Unterdruckleitung 28 verbunden.
-
Durch
Betätigung des Schaltelementes 24 aus Formgedächtnismaterial
ist die Ventilanordnung 21 nur in 2 nach links
bewegbar.
-
Soll
die Ventilanordnung 21 nach dem Umschalten in ihren Ausgangszustand
gemäß 2 rücküberführt
werden, wird die Steuerleitung 27 mit Überdruck
beaufschlagt. Zu diesem Zweck ist die Steuerleitung 27 mit
einer herkömmlichen, in 2 der Einfachheit
halber nicht gezeigten Druckquelle verbunden. Aufgrund des Überdrucks
in der Steuerleitung 27 bewegt sich der Schieber 22 entlang
des Pfeils 23 in 2 nach rechts.
Dadurch wird die zuvor entspannte Feder 25 erneut vorgespannt.
Ist der Schieber 22 in seine Ausgangslage zurückbewegt und
das Schaltelement 24 durch Abkühlung oder durch
erzwungenes Längen während der Rückstellung
des Schiebers 22 nach rechts wieder in seine Grundform überführt,
so ergeben sich erneut die Verhältnisse gemäß 2.
Das Schaltelement 24 blockiert wieder den vorgespannten
Schieber 22.
-
Abweichend
von den beschriebenen Verhältnissen besteht die Möglichkeit,
die Steuerleitung 27 zur Vorspannung des Schiebers 22 zu
nutzen. Bei einer solchen Anordnung kann die Feder 25 entfallen. Wird
an die Steuerleitung 27 bei Ausgangsstellung des Schiebers 22 (2)
ein Unterdruck angelegt, so ist der Schieber 22 bestrebt,
sich in 2 nach links zu bewegen. An
einer derartigen Bewegung wird der Schieber 22 durch das
in seiner Grundform befindliche Schaltelement 24 gehindert.
Zur Rücküberführung des Schiebers 22 nach
dem Umschalten ist die Steuerleitung 27 mit einem Überdruck
zu beaufschlagen.
-
3 zeigt
die Umsetzung des in 2 vorgestellten Steuerungsprinzips
bei Verwendung mehrerer Ventilanordnungen 21 mit jeweils
einem Sauger 6. In 3 erkennbar
ist lediglich eine der Ventilanordnungen 21 mit dem zugehörigen
Sauger 6.
-
Ein
als Projektor ausgebildeter Strahlmodulator 40 wirft ein
Lichtbild 41 auf eine aus sensitiven Elementen von Fotothyristoren 33 bestehende
Fläche 42, wobei jedes sensitive Element einem
Fotothyristor 33 und damit einem Steuerstromkreis 26 einer
Steuerung 32 zugeordnet ist. Durch das auf der Fläche 42 entstehende
Lichtbild 41 werden ausgewählte Steuerstromkreise 26 geschlossen
und somit ausgewählte Ventilanordnungen 21 geschaltet.
In Abhängigkeit von der Geometrie des projizierten Lichtbildes 41 können
ein zelne aber auch gleichzeitig mehrere Ventilanordnungen 21 geschaltet
werden.
-
Bei
entsprechendem Schaltzustand der Ventilanordnungen 21,
wird in den betreffenden Saugern 6 ein Unterdruck erzeugt,
mittels dessen ein Blech 2 an den Saugern 6 fixiert
werden kann. Das in 4 dargestellte Ansteuerprinzip
bietet durch seine berührungslose Steuerung von Fotothyristoren 33 mittels
eines Lichtbildes 41 die Möglichkeit, selbst komplexe
Kombinationen von Ventilanordnungen 21 zu schalten und
damit die betreffende Handhabungsvorrichtung an die Geometrie des
zu handhabenden Bleches anzupassen. Darüber hinaus können
Ventilanordnungen 21 auch einzeln geschaltet werden.
-
In 5 ist
als weitere Ausführungsform eine Steuerung 50 dargestellt.
Die Steuerung 50 dient zum Ansteuern einer Ventilmatrix
(Modul). Diese umfasst mehrere in Zeilen und Spalten angeordnete
Ventilanordnungen 21, die nicht gezeigten Saugern 6 zugeordnet
sind, einen Steuerstromkreis 26, eine Steuerleitung 27 und
eine Unterdruckleitung 28. Die Ansteuerung der Ventilanordnungen 21 ist
dem in 2 gezeigten Prinzip ähnlich. A1, A2,
A3... und B1, B2, B3... stellen Schalter dar, mittels derer der Steuerstromkreis 26 schaltbar
ist. Bei geöffneten Schaltern B1, B2, B3... und geschlossenen
Schaltern A1, A2, A3..., kann durch Schließen der Schalter
B1, B2, B3... die Ventilmatrix reihenweise geschaltet werden. Entsprechend
ist die Ventilmatrix bei geschlossenen Schaltern B1, B2, B3... und
geöffneten Schaltern A1, A2, A3... durch Schließen
der Schalter A1, A2, A3... spaltenweise schaltbar. Ein einzelnes
Ventil wird dann geschaltet, wenn sowohl die entsprechende Reihe
als auch die entsprechende Spalte geschaltet sind.
-
Zum Überführen
der Ventilanordnungen 21 in den ursprünglichen
Schaltzustand wird die Steuerleitung 27 mit Druckluft beaufschlagt.
Sowohl die Ven tilanordnung 3 aus 1 als auch
die Ventilanordnung 21 gemäß 2 können
mit der Steuerung 50 kombiniert werden. Die Ventilmatrix
lässt sich beliebig erweitern (Vn1,
V1n, Vnn).
-
5 zeigt
die Kombination von vier Modulen der in 4 gezeigten
Art. Dabei ist für jedes Modul (M1 bis M4) eine Steuerung 50 vorgesehen.
Jedes Modul weist lediglich an zwei seiner vier Seiten Schalter
auf. Dies eröffnet die Möglichkeit, an den freien
Seiten eines Moduls jeweils ein weiteres Modul anzusetzen, um auf
diese Art und Weise die in 5 gezeigte
und vier Module umfassende Gesamtanordnung zu erhalten. Die vier
Module können parallel bzw. zeitgleich angesteuert werden.
-
Die
dargestellte Anordnung ermöglicht die Verwendung von identischen,
jeweils eine Ventilanordnung und einen Sauger umfassenden Baueinheiten
in jedem Punkt der Matrix. Diese identischen Baueinheiten müssen
auch nicht für ihre Position spezifisch programmiert oder
sonstwie angepasst werden. Dies ermöglicht eine sehr einfache
Wartbarkeit des Systems: Defekte Baueinheiten können vorteilhafterweise
von unten entnommen und durch funktionsfähige Baueinheiten
ersetzt werden.
-
Die
positionsspezifische Funktionalität ist zudem frei von
der Verlegung einzelner Steuerleitungen pro Matrixpunkt möglich.
Dadurch minimieren sich die Gestehungskosten und die Fehleranfälligkeit sinkt.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102004013058
A1 [0003, 0004]
- - DE 10140248 A1 [0003, 0006]
- - DE 102005047385 B4 [0003, 0008, 0009]