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Die
Erfindung bezieht sich allgemein auf Bohrloch-Bohroperationen und
insbesondere auf die Datenübertragung zwischen Einrichtungen
im Bohrloch und Einrichtungen an der Oberfläche während
solcher Operationen.
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Während
bestimmter Bohrloch-Bohrprozesse kann es wünschenswert
sein, Informationen von der Sohle des Bohrlochs zur Oberfläche
zu übertragen. Beispielsweise können Techniken
für Protokollierung während des Rohrens (LWD,
Jogging while drilling) und Messung während des Rohrens
(MWD, measurement while drilling) allgemein die Sammlung einer Anzahl
verschiedener Messwerte durch einen oder mehrere Sensoren im Bohrloch
umfassen. Daten, die durch solche Techniken gesammelt werden, können
beispielsweise Messwerte, die auf Charakteristika des Bohrlochs
(z. B. Azimut und Neigung) oder der Bohrkomponenten selbst (z. B.
Drehzahl) bezogen sind, oder Messwerte, die die Eigenschaften geologischer
Formationen (z. B. Dichte, Druck oder spezifischen elektrischen
Widerstand) betreffen, umfassen.
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Die
Messdaten können durch Schlammimpulstelemetrietechniken übertragen
werden, bei denen Bohrfluid oder ”Schlamm” als
Ausbreitungsmedium für eine Signalwelle wie etwa eine Druckwelle
verwendet wird. Genauer können Daten übertragen
werden, indem ein oder mehrere Merkmale der Welle moduliert werden,
um die Daten darzustellen. Beispielsweise können die Amplitude,
die Frequenz und/oder die Phase der Welle so verändert
werden, dass jede Veränderung entweder ein einzelnes Datenbit
(d. h. binäre Modulation) oder mehrere Datenbits (d. h.
nicht binäre Modulation) von digitalen Daten darstellt.
Wenn sich die Welle zur Oberfläche ausbreitet, können
diese Modulationen erfasst werden und aus den Modulationen die Datenbits
bestimmt werden.
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Es
sei jedoch angemerkt, dass die Charakteristika des verwendeten Untertagemodulators
und der Schlammimpulstelemetriekanal selbst Übertragungsraten,
-leistung, -bandbreite und -genauigkeit verschiedener Modulationstechniken
beeinflussen können. Beispielsweise werden bei einer Phasenumtastungs-(PSK)-Modulationstechnik
digitale Daten im Allgemeinen der Welle im Schlamm aufgeprägt,
indem die Phase der Welle innerhalb des Bohrlochs moduliert wird.
Ein Demodulator an der Oberfläche erfasst die Phase und
rekonstruiert die digitalen Daten.
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Obwohl
die PSK-Modulation im Allgemeinen nach plötzlichen (tatsächlich
im Idealfall unverzögerten) Phasenänderungen verlangt,
wird ein Fachmann auf dem Gebiet erkennen, dass der oben beschriebene
Modulator keine unverzögerten Phasenänderungen
erzeugen kann. Stattdessen approximieren Schlammimpulstelemetriesysteme,
die die PSK-Modulation verwenden, typischerweise die plötzlichen
Phasenänderungen, indem sie so schnell, wie dies der Untertagemodulator
mechanisch zulässt, Phasenänderungen an der Welle vornehmen.
Obwohl das Steuern des Modulators zum Durchführen von Phasenänderungen
so schnell wie physikalisch möglich das Übertragen
von Daten durch gewisse PSK-Techniken niedrigerer Ordnung (z. B.
binäre PSK) ermöglicht, wird geglaubt, dass eine
solche Steuerung keine wirksame Übertragung von Daten durch
andere PSK-Techniken höherer Ordnung (z. B. 8-PSK, bei
der acht diskrete Phasen verwendet werden, um verschiedene Datengruppen
mit jeweils drei Bits darzustellen) erlaubt.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Schlammimpulstelemetriesystem
zu schaffen, das ein wirksames Übertragen von Daten durch
PSK-Techniken höherer Ordnung ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch ein System nach Anspruch 1, 11
oder 25 bzw. ein Verfahren nach Anspruch 15. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
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Nachstehend
werden bestimmte Aspekte von hier beispielhalber offenbarten Ausführungsformen
zusammengefasst. Selbstverständlich sind diese Aspekte
nur dargestellt, um dem Leser eine kurze Zusammenfassung bestimmter
Formen, die eine hier offenbarte und/oder beanspruchte Erfindung
annehmen könnte, zu liefern, wobei diese Aspekte den Umfang
einer jeden hier offenbarten und/oder beanspruchten Erfindung nicht begrenzen
sollen. Tatsächlich kann jede hier offenbarte und/oder
beanspruchte Erfindung eine Reihe von Aspekten umfassen, die eventuell
im Folgenden nicht dargelegt sind.
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Die
vorliegende Offenbarung bezieht sich allgemein auf Techniken zum Übertragen
von Daten durch Modulieren einer Schallwelle in einem Schlammimpulstelemetriesystem.
Gemäß einer offenbarten Ausführungsform
wird die Schallwelle moduliert, um gemäß einer
PSK-Technik, die nicht binäre Modulationen mit sanften Übergängen
verwendet, Daten darzustellen. Bei bestimmten Ausführungsformen
wird die Schallwelle gemäß Fehlerprüf-
und/oder Fehlerkorrekturtechniken wie etwa Techniken der Trellis-codierten
Modulation (TCM) weiter moduliert.
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Im
Zusammenhang mit verschiedenen Aspekten der Erfindung können
verschiedene Verfeinerungen der oben angeführten Merkmale
vorkommen. Ebenso können in diesen verschiedenen Aspekten
weitere Merkmale aufgenommen sein. Diese Verfeinerungen und zusätzlichen
Merkmale können einzeln oder in irgendeiner Kombination
vorkommen. Beispielsweise können verschiedene Merkmale,
die im Folgenden im Zusammenhang mit einer oder mehreren der erläuterten
Ausführungsformen besprochen werden, in jedem der oben
beschriebenen Aspekte der Erfindung allein oder in irgendeiner Kombination
vorkommen. Wiederum soll die oben präsentierte Kurzzusammenfassung,
ohne den beanspruchten Gegenstand zu begrenzen, nur dazu vorgesehen
sein, den Leser mit bestimmten Aspekten und Kontexten von Ausführungsformen
der Erfindung vertraut zu machen.
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Diese
und weitere Merkmale, Aspekte und Vorteile der Erfindung werden
verständlicher beim Lesen der folgenden ausführlichen
Beschreibung bestimmter beispielhafter Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügten Abbildungen, wobei
in allen Abbildungen gleiche Bezugszeichen gleiche Teile repräsentieren
und worin:
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1 ein
Schema ist, das allgemein ein Bohrlochbohrsystem gemäß einer
Ausführungsform zeigt;
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2A ein Blockschaltplan eines Druckwellenmodulators
mit einem Drehventil, der im System von 1 verwendet
werden kann, gemäß einer Ausführungsform
ist;
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2B ein
Blockschaltplan eines Modulators mit einem Ventil wie etwa einem
oszillierenden Ventil oder auf- und abgehenden Ventil, der im System
von 1 verwendet werden kann, gemäß einer
Ausführungsform ist;
-
3 ein
Blockschaltplan ist, der Komponenten eines Schlammimpulstelemetriesystems
gemäß einer Ausführungsform zeigt;
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4 eine
Tabelle von Bitfolgen und entsprechenden Symbolen zum Verändern
einer Druckwelle gemäß einer Phasenumtastungs-(PSK)-Modulationstechnik
einer Ausführungsform ist;
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5 ein
Ablaufplan eines Beispiels eines Prozesses zum Übertragen
digitaler Daten durch Modulation und Demodulation einer Druckwelle
gemäß einer Ausführungsform ist; und
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6 ein
Diagramm ist, das die Modulation der Druckwelle durch den Prozess
von 5 gemäß einer Ausführungsform
zeigt.
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Im
Folgenden werden eine oder mehrere spezifische Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben. Die beschriebenen Ausführungsformen
sind lediglich Beispiele der Erfindung. Außerdem sind im
Bemühen, eine prägnante Beschreibung dieser beispielhaften
Ausführungsformen zu liefern, eventuell nicht sämtliche Merkmale
einer wirklichen Ausführung in dieser Patentbeschreibung
beschrieben.
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Selbstverständlich
müssen bei der Entwicklung jeder solchen wirklichen Ausführung
wie etwa bei einem Konstruktions- oder Entwurfsprojekt zahlreiche
ausführungsspezifische Entscheidungen getroffen werden,
um die spezifischen Ziele des Entwicklers zu erreichen, beispielsweise
die Beachtung systembezogener und unternehmensbezogener Zwänge,
die von einer Ausführung zur anderen verschieden sein können.
Außerdem könnte eine solche Entwicklungsanstrengung
natürlich umfangreich und zeitaufwändig sein,
jedoch wäre sie trotzdem für den Durchschnittsfachmann,
der den Nutzen aus dieser Offenbarung zieht, ein Routineunterfangen
hinsichtlich des Entwurfs, der Fertigung und der Herstellung.
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Beim
Einführen von Elementen verschiedener Ausführungsformen
der Erfindung sollen die Artikel ”ein” und ”der” bzw. ”eine” und ”die” bedeuten,
dass es eines oder mehrere der Elemente gibt. Die Begriffe ”umfassen”, ”aufweisen” und ”besitzen” sollen
alles einschließend sein und bedeuten, dass es zusätzliche
Elemente geben kann, die von den aufgelisteten Elementen verschieden
sind. Außerdem sei hervorgehoben, dass, obwohl hier der
Begriff ”beispielhaft” in Verbindung mit bestimmten
Beispielen von Aspekten oder Ausführungsformen des hier
offenbarten Gegenstands verwendet wird, diese Beispiele dem Wesen
nach veranschaulichend sind und dass der Begriff ”beispielhaft” hier
nicht dazu verwendet wird, irgendeine Präferenz oder Anforderung
bezüglich eines offenbarten Aspekts oder einer offenbarten
Ausführungsform zu bezeichnen. Ferner erfolgt jede Verwendung
der Begriffe ”oben”, ”unten”, ”über” und ”unter” sowie
anderer positionsbezogener Begriffe und Abwandlungen dieser Begriffe
der Einfachheit halber, verlangt jedoch keine besondere Orientierung
der beschriebenen Komponenten.
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Um
sich nun den Zeichnungen zuzuwenden, ist in 1 zunächst
ein Beispiel eines Bohrsystems 10 angegeben, das geeignet
ist, durch eine oder mehrere Schlammimpulstelemetrietechniken Daten
zu übertragen. Obwohl in 1 verschiedene
Elemente des Bohrsystems 10 gezeigt sind, die nachstehend
allgemein besprochen werden, kann wohlgemerkt das Bohrsystem 10 neben
jenen, die gezeigt sind und besprochen werden, oder anstelle von
diesen weitere Komponenten umfassen. Das System 10 kann
allgemein ein Bohrgestell 12, das einen in einem Bohrloch 16 angeordneten
Bohrstrang 14 unterstützt, umfassen. Am Ende des Bohrstrangs 14 kann
eine Bohrkrone 18 positioniert sein, die ausgestaltet sein
kann, um in geologische Formationen zu schneiden und dadurch die
Tiefe des Bohrlochs 16 zu erweitern. Das gezeigte System 10 kann außerdem
eine Verrohrung 20 umfassen, die allgemein die bauliche
Unversehrtheit des Bohrlochs 16 in der Nähe der
Oberfläche aufrechterhält.
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Während
eines Bohrprozesses kann sich in der Nähe der Sohle des
Bohrlochs 16 verschiedener Schutt (z. B. Bohrabfall) ansammeln.
Außerdem kann infolge der Reibung zwischen der Bohrkrone 18 und
der gebohrten geologischen Formation die Temperatur der Bohrkrone 18 ansteigen.
Folglich kann ein Bohrfluid 22, das gewöhnlich
als ”Bohrschlamm” bezeichnet wird, durch das Bohrloch 16 umgewälzt
werden, um solchen Schutt zu entfernen und die Kühlung
der Bohrkrone 18 zu fördern. Bei der hier gezeigten
Ausführungsform kann das Bohrfluid 22 aus einem
Vorratsbehälter oder einer ”Schlammgrube” 24 gepumpt
und durch eine Pumpe 26 durch das Bohrloch 16 gepumpt
werden. Genauer kann die Pumpe 26 Bohrfluid 22 durch
Zuleitungen 28 (z. B. Rohre oder Schläuche) zum
Bohrstrang 14 leiten, wie durch die Pfeile 30 allgemein
angedeutet ist. Das Bohrfluid kann durch den Bohrstrang 14 nach
unten zu einem distalen Ende fließen, wie durch die Pfeile 32 allgemein
angegeben ist, und den Bohrstrang 14 an oder in der Nähe
der Bohrkrone 18 verlassen.
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Das
Bohrfluid 22 kann dann durch einen Ringraum 34,
der allgemein zwischen dem Umfang des Bohrlochs und dem Bohrstrang 14 definiert
ist, zur Oberfläche zurückkehren, wie durch Pfeile 36 angegeben
ist. Schließlich kann das Bohrfluid das Bohrloch 16 durch
eine Rückleitung 38 verlassen, die den Bohrschlamm 22 zurück
zum Vorratsbehälter 24 leitet, wie durch Pfeile 40 allgemein
gezeigt ist. In dieser Weise kann Bohrfluid 22, das durch
das Bohrloch 16 geleitet wird, die Bohrkrone 18 kühlen
und Schutt aus dem Bohrloch 16 entfernen. Außerdem
kann sich der Schutt im Bohrfluid 22, das aus dem Bohrloch 16 zum
Vorratsbehälter 24 zurückkehrt, am Boden
des Vorratsbehälters 24 absetzen, womit das Bohrfluid 22 erneut
durch das Bohrloch 16 umgewälzt werden kann.
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Wohlgemerkt
können verschiedene zusätzliche Komponenten und
Werkzeuge wie beispielsweise Komponenten, die ausgestaltet sind,
um MWD- oder LWD-Operationen zu unterstützen, im Bohrloch 16 vorgesehen
sein. Bei einer Ausführungsform können solche
zusätzlichen im Bohrloch 16 angeordneten Komponenten
eine oder mehrere Datenquellen 42 umfassen. Die Datenquellen 42 können
beispielsweise verschiedene Instrumente oder Sensoren umfassen,
die ausgestaltet sind, um Informationen zu ermitteln, die für
einen Bohrprozess relevant sind. Beispiele solcher Informationen
umfassen Positionsdaten, Orientierungsdaten, Druckdaten und Gammastrahlendaten,
obwohl ebenso die Verwendung von Sensoren zum Messen weiterer Parameter
in Betracht kommt.
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Daten,
die von der einen oder den mehreren Datenquellen 42 gesammelt
werden, können elektronisch zu einer Baugruppe gesendet
werden, die einen Codierer 44 und einen Modulator 46 umfasst,
die zusammenwirken, um eine Schallwelle (z. B. eine Druckwelle)
zu erzeugen und verschiedene Aspekte der Welle zu verändern,
um die Daten von der einen oder den mehreren Datenquellen 42 darzustellen,
wie weiter unten näher besprochen wird. Die Welle breitet
sich durch das Bohrfluid 22 im Bohrstrang 14 und
in der Zuleitung 28 (die ein Standrohr des Bohrgestells 12 umfassen
kann) aus, wie durch die Pfeile 50 allgemein angegeben
ist. Die Veränderungen in der Welle können durch
einen oder mehrere Sensoren 52 (z. B. einen oder mehrere
Druckmessumformer) an der Oberfläche des Systems 10 erfasst
werden.
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Die
erfassten Veränderungen können durch einen Computer 54 verarbeitet
werden, um die ursprünglichen Daten von der einen oder
den mehreren Datenquellen 42 zu rekonstruieren. Wie erkennbar
ist, kann der Computer 54 bei einer Ausführungsform
einen Prozessor umfassen, der ausgestaltet ist, um ein oder mehrere in
einem Speicher des Computers gespeicherte Programme auszuführen,
um die Wellenmodulationen mit Folgen von Bits der ursprünglichen
digitalen Daten von der einen oder den mehreren Datenquellen 42 zu
korrelieren. Es sei jedoch ferner angemerkt, dass stattdessen eine
anwendungsspezifische integrierte Schaltung eine solche Funktionalität verschaffen
oder ergänzen kann. Außerdem kann der Computer 54 auch
die Steuerung und/oder die Überwachung weiterer Aspekte
des Systems 10 unterstützen. Beispielsweise kann
bei einer Ausführungsform der Computer 54 die
Steuerung der Pumpe 26 unterstützen.
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In 2A sind beispielhafte Komponenten eines
Modulators 46 gemäß einer Ausführungsform
allgemein gezeigt. Es sei jedoch angemerkt, dass verschiedene Modulatoren
zum Erzeugen und Modulieren von Schallwellen in Schlammimpulstelemetriesystemen
bekannt sind und dass die vorliegenden Techniken nicht auf den Modulator 46 der
hier gezeigten Ausführungsform begrenzt sind. Der Modulator 46 kann
ein Drehventil 56, das mit einem Motor 58 gekoppelt
ist, umfassen. Ein Motorcontroller 60 kann Steuersignale
zum Motor 58 liefern, der seinerseits eine mechanische
Kraft auf einen Rotor 62 des Drehventils 56 ausüben
kann. Bei manchen Ausführungsformen kann die mechanische
Kraft den Rotor 62 antreiben, während bei anderen
(z. B. jenen, bei denen der Rotor 62 durch eine Turbine
als Reaktion auf einen Fluidfluss angetrieben wird) die mechanische
Kraft dazu verwendet werden kann, eine Bremskraft auf den Rotor 62 auszuüben.
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Der
Rotor 62 kann sich in Bezug auf einen Stator 64 des
Drehventils 56 drehen, um wahlweise den Fluss von Bohrfluid 22 durch
das Drehventil 56 zu sperren und Druckimpulse (z. B. die
Schallwelle) zu erzeugen, wie oben besprochen wurde. Beispielsweise
können der Rotor 62 und der Stator 64 komplementäre Öffnungen
aufweisen, die den Fluss von Bohrfluid 22 durch das Drehventil 56 ermöglichen,
wenn der Rotor 62 in einer ”geöffneten” Stellung
orientiert ist, und die einen solchen Fluss verhindern, wenn der
Rotor 62 in einer ”geschlossenen” Stellung
orientiert ist. Bei einer Ausführungsform führt
die wahlweise Sperrung des Flusses von Bohrfluid 22 zu
einer kontinuierlichen Druckwelle, die eine Periode besitzt, die
zur Unterbrechungsrate proportional ist und die sich durch das Bohrfluid 22 vom
Drehventil 56 nach oben zur Oberfläche ausbreitet.
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2B zeigt
beispielhafte Komponenten eines Modulators 46 gemäß einer
anderen Ausführungsform. Der Modulator 46 kann
jede andere Art von Ventil 59 wie etwa ein oszillierendes
Ventil, ein auf- und abgehendes Ventil oder irgendeinen anderen
bekannten oder bislang entwickelten Ventiltyp für Schlammimpulstelemetriemodulation
umfassen. Bei einer solchen Ausführungsform kann der Motorcontroller 60 Steuersignale
zum Motor 58 liefern, der seinerseits eine mechanische
Kraft anwenden kann, um die Stellung des Ventils 59 zu
verändern. Beispielsweise kann der Motorcontroller 60 veranlassen,
dass der Motor 58 ein auf- und abgehendes Ventil in eine
geöffnete Stellung oder eine geschlossene Stellung antreibt.
In einem anderen Beispiel kann der Motorcontroller 60 veranlassen,
dass der Motor 58 ein oszillierendes Ventil so steuert,
dass es von einer Stellung in die andere wechselt oder eine bestimmte
Oszillationsfrequenz beibehält.
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Mit
der Feinsteuerung des Motors
58 lässt sich die
absolute Stellung der oben besprochenen Ventile
56 und
59 besser
steuern. In Verbindung mit dem hier offenbarten Gegenstand können
alle geeigneten Motorsteuertechniken einschließlich jener,
die beispielsweise in den
US-Patenten
mit den Nummern 6,327,524 und
7,129,673 und in der US-Patentanmeldung
mit der Veröffentlichungsnummer 2005/0263330, die alle
hier durch Bezugnahme vollständig mit aufgenommen sind,
offenbart sind, verwendet werden.
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Die
Modulation und Demodulation von Daten und die Übertragung
der Daten von der Sohle des Bohrlochs 16 zur Oberfläche
ist in 3 allgemein gezeigt. Wie in 3 gezeigt
ist, kann eine Datenquelle 68 (z. B. ein Sensor oder eine
Speichervorrichtung) digitale Daten 70 zu einem Codierer 72 schicken.
Der Codierer 72 kann seinerseits die Datenbits der digitalen
Daten 70 in Gruppen von einem oder mehreren Datenbits unterteilen
und den Gruppen verschiedene Symbole (d. h. Veränderungen
der Welle, die für Gruppen von Datenbits bezeichnend sind)
zuordnen. In Abhängigkeit von der angewandten Modulationstechnik
können die Symbole, die für die Gruppen bezeichnend
sind, beispielsweise Veränderungen des Phase, der Frequenz
und/oder der Amplitude der Welle umfassen.
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Der
Modulator 74 ist ausgestaltet, um die Druckwelle 76 gemäß der
durch den Codierer 72 gelieferten Symbole zu modulieren.
Obwohl im Folgenden in Verbindung mit einer PSK-Modulationstechnik
ein Beispiel angegeben wird, sei angemerkt, dass neben oder anstelle
der PSK-Modulation zahlreiche andere Modulationstechniken angewandt
werden könnten. Beispiele solcher anderer Modulationstechniken
umfassen die Amplitudenmodulation (AM), die Frequenzmodulation (FM),
die Minimalphasenlagenmodulation (MSK), die Frequenzumtastung (FSK),
die Phasenmodulation (PM), die kontinuierliche Phasenmodulation
(CPM), die Quadraturamplitudenmodulation (QAM) und die Trellis-Code-Modulation
(TCM). Die Druckwelle 76 kann dann von einem Demodulator/Decodierer 78 wie
etwa dem Sensor 52 und dem Computer 54 (1)
empfangen werden, die die Modulationen in der Druckwelle 76 erfassen,
den Modulationen die Symbole zuordnen und anhand solcher Symbole
die ursprünglichen digitalen Daten 70 rekonstruieren
können.
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Ein
ausführlicheres Beispiel dieses Prozesses wird nachstehend
gemäß einer Ausführungsform unter Bezugnahme
auf die 4–6 besprochen.
In diesem Beispiel werden Daten durch die Druckwelle 76 gemäß einer
PSK-Technik übertragen, obwohl wohlgemerkt außerdem
oder stattdessen andere Codiertechniken angewandt werden können.
Das vorliegende Beispiel ist speziell auf die Übertragung
der Daten gemäß einer 8-PSK-Technik gerichtet,
die in der Tabelle 80 von 4 allgemein
angegeben ist. Bei dieser Ausführungsform sind die Datenbits
der digitalen Daten in Drei-Bit-Gruppen gruppiert, wie sie in der
Spalte 82 der Tabelle 80 allgemein angegeben sind.
Jeder möglichen Bitfolge solcher Gruppen kann ein in Spalte 84 allgemein
gezeigtes Symbol zugeordnet werden, das durch Modulieren der Druckwelle 76 auf
die entsprechende in der Spalte 86 gezeigte Phase dargestellt
wird.
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Wie
in 5 allgemein gezeigt ist, kann in einem weiteren
Beispiel ein Abschnitt 92 eines Datenstroms der digitalen
Daten 70 eine Neun-Bit-Datenfolge ”000110011” umfassen.
Diese bestimmte Folge von Daten kann in eine Gruppe 94 von
Datenbits ”000”, eine Gruppe 96 von Datenbits ”110” und
eine Gruppe 98 von Datenbits ”011” unterteilt
werden. Diese Gruppen 94, 96 und 98 können
dann im Schritt 100 eines Schlammimpulstelemetrieprozesses 90 codiert
werden. Bei der vorliegenden Ausführungsform, die eine
8-PSK-Technik anwendet, kann unter Bezugnahme auf die Tabelle 80 der
Gruppe 94 ein erstes Symbol θ = π/8 zugeordnet werden. Ähnlich
kann der Gruppe 96 ein zweites Symbol θ = 9π/8
zugeordnet werden und der Gruppe 98 ein weiteres Symbol θ =
5π/8.
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Neben
der PSK-Modulationstechnik können bei manchen Ausführungsformen
die Daten auch gemäß einer sanften Phaseninterpolationstechnik
codiert werden, bei der die Übergänge zwischen
Phasen in einer gesteuerten und sanften Weise anstatt so schnell,
wie es der Modulator
74 mechanisch erlauben würde,
vorgenommen werden. Bei einer Ausführungsform lässt
sich das Wellensignal für eine sanfte PSK-Modulation wie folgt
darstellen:
wobei
E
S die Energie pro Symbol ist, T die Symbolperiode
ist, f
c die Trägerfrequenz ist,
q(.) eine Übergangsfunktion ist, σ(n) der Zustand
des Modulators zum Zeitpunkt nT ist und Θ
m einer
von m zu erreichenden diskreten Phasepegel ist.
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Eine
Möglichkeit zum Erzeugen der Übergangsfunktion
q(.) ist von Borah, D. K. in "Smooth Phase Interpolated
Modulations for Nonlinear Channels", Proc. IEEE Global
Commun. Conf., GLOBECOM '2004, Bd. 1, S. 10–14 (2004),
der hier durch Bezugnahme vollständig mit aufgenommen ist,
beschrieben worden. Bei manchen Ausführungsformen können
die Übergangsfunktionen die volle Symbolperiode einnehmen,
um den gewünschten Phasenpegel zu erreichen. Bei anderen
Ausführungsformen können jedoch Übergangsfunktionen,
die nur einen Bruchteil der Symbolperiode wie etwa im Wesentlichen
die Hälfte oder ein Viertel der Symbolperiode verwenden,
um den gewünschten Phasenpegel zu erreichen, verwendet
werden. Außerdem kommen noch andere Möglichkeiten
zum Erzeugen des Phasenübergangs in Betracht..
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Bei
wenigstens einigen Ausführungsformen kann das Verwenden
sanfter Phasenübergänge die Energie des Signals
außerhalb seines Hauptbandes verringern. Eine solche Verringerung
der Energie außerhalb des Hauptbandes des Signals kann
das Aufteilen des Signalspektrums zwischen mehreren Modulatoren,
ohne dass sie sich gegenseitig stören, erleichtern. Außerdem
sei angemerkt, dass das Anwenden M-wertiger PSK-Techniken höherer
Ordnung (z. B. von 8-PSK anstatt 4-PSK), wobei M die Anzahl diskreter
Phasen repräsentiert, ebenso die Bandbreite des Signals
bei einer festen Bitrate verkleinern kann. Außerdem senken diese
sanften Phasenübergangs-Modulationstechniken im Allgemeinen
die Leistungsanforderungen des Modulators und dessen mechanische
Belastung. Folglich können höhere Telemetrieraten
und kleinere Bitfehlerraten erzielt werden.
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Ferner
können bei manchen Ausführungsformen auch verschiedene
Fehlerprüf- und/oder Fehlerkorrekturcodes in den Modulationsprozess
aufgenommen sein. Beispielsweise kann eine Ausführungsform
die Anwendung der Trellis-codierten Modulation (TCM) in Verbindung
mit einer 8-PSK-Modulationstechnik umfassen, die eine Bitfehlerrate
von 0,01 % erreichen kann, und zwar bei einem relativ niedrigen
Signal-Rausch-Verhältnis von weniger als 6,5 dB, verglichen
mit dem ungefähren 8,5-dB-Verhältnis, das erforderlich
ist, um unter Anwendung von 4-PSK allein dieselbe Fehlerrate zu
erreichen, und dem ungefähren 11,5-dB-Verhältnis,
das erforderlich ist, um unter Anwendung von 8-PSK allein dieselbe
Fehlerrate zu erreichen. Des Weiteren sei angemerkt, dass bei wenigstens
manchen Ausführungsformen die Anwendung der absoluten PSK-Modulation (bei
der jede Phasenmodulation durch Vergleich einer gegenwärtigen
Phase mit jener eines ursprünglichen Bezugssignals gemessen
wird) anstelle der differentiellen PSK (bei der jede Phasenmodulation
durch Vergleich einer gegenwärtigen Phase mit jener des
vorhergehenden Symbols gemessen wird) die Fehlerrate weiter verkleinern
kann, wenn systematische, fehlerkorrigierende Faltungscodes verwendet
werden.
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Das
Verfahren 90 von 5 kann das
Modulieren der Druckwelle auf eine Phase von π/8 im Schritt 102,
um die Gruppe 94 von Datenbits darzustellen, umfassen.
Im Schritt 104 kann die Phase der Druckwelle 76 erfasst
und demoduliert werden, um die Datenbitfolge ”000” der
Gruppe 94 zu rekonstruieren. Ähnlich kann zum
Darstellen der Gruppe 96 von Datenbits die Phase der Druckwelle 76 im
Schritt 106 auf 9π/8 moduliert werden. Diese Modulation
kann im Schritt 108 erfasst und demoduliert werden, um
die Datenbitfolge ”110” der Gruppe 96 zu
rekonstruieren. Ähnlich können im Schritt 110 die
Daten der Gruppe 98 dargestellt werden, indem die Phase
der Druckwelle 76 auf 5π/8 moduliert wird, die
dann im Schritt 112 erfasst und demoduliert werden kann,
um die Datenbitfolge ”011” der Gruppe 98 zu
rekonstruieren. In einer ähnlichen Weise können
weitere Gruppen von Datenbits moduliert und demoduliert werden,
um das Übertragen von Daten von der Sohle eines Bohrlochs
zur Oberfläche zu ermöglichen. Es sei wiederum
angemerkt, dass bei wenigstens manchen Ausführungsformen
diese Modulationen gemäß einer nicht binären
PSK-Modulationstechnik (z. B. 8-PSK-Modulationstechnik) mit sanften
Phasenübergängen (wie oben besprochen wurde) sowie
einer TCM-Modulationstechnik ausgeführt werden.
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In 6 ist
ein Diagramm 120 allgemein angegeben, das für
die oben bezüglich der Schritte 102, 106 und 110 besprochenen
Modulationen bezeichnend ist. Das Diagramm 120 zeichnet
den Druck als Funktion der Zeit auf, wie durch die vertikale und
die horizontale Achse 122 bzw. 124 allgemein dargestellt
ist. Im Diagramm 120 ist zum Schaffen einer klareren Veranschaulichung
der Phasensprungmodulationen der Druckwelle 76, die durch
die Kurve 128 allgemein dargestellt ist, eine Bezugskurve 126 enthalten,
die der Welle mit einer Phase (8) gleich null entspricht. Das Diagramm 120 ist
in drei Symbolperioden allgemein unterteilt, die im Wesentlichen
gleiche Dauern 130 besitzen. Die erste Symbolperiode umfasst
einen Übergangsabschnitt 132, während
dem die Phase der Druckwelle 76 (durch die Kurve 128 wiedergegeben)
von einem Startpunkt θ = 0 auf θ = π/8,
was für die Gruppe 94 von Daten (”000”)
bezeichnend ist, moduliert wird. Dieser Phasensprung von π/8
bezüglich der Bezugskurve 126 ist durch den Pfeil 136 allgemein
angegeben.
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Die
Phase der Druckwelle kann für den restlichen Abschnitt 134 der
ersten Symbolperiode auf π/8 gehalten und dann in einem Übergangsabschnitt 138 der
zweiten Symbolperiode auf θ = 9π/8 moduliert werden, was,
wie oben besprochen wurde, allgemein die Datenfolge ”110” der
Gruppe 96 repräsentiert. Sobald dieser Übergang
abgeschlossen ist (d. h. die Differenz 142 zwischen der
Kurve 128 und der Bezugskurve 126 9π/8 beträgt),
kann die Phase für den verbleibenden Abschnitt 140 der
zweiten Symbolperiode auf diesem Pegel gehalten werden. Die Druckwelle
kann wieder in einem Übergangsabschnitt 144 der
dritten Symbolperiode (z. B. von θ = 9π/8 auf θ =
5π/8, was für die Daten der Gruppe 98 bezeichnend
ist) moduliert werden, wobei die Phase von 5π/8 über
den gesamten verbleibenden Abschnitt 146 der dritten Symbolperiode
hinweg beibehalten werden kann. Die Phase von 5π/8 ist
allgemein als Differenz 148 zwischen den Kurven 126 und 128 gezeigt.
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Obwohl
die Erfindung verschiedene Abwandlungen und alternative Formen zulässt,
sind spezifische Ausführungsformen beispielhalber in den
Zeichnungen gezeigt und hier ausführlich beschrieben worden.
Jedoch soll die Erfindung selbstverständlich nicht auf
die offenbarten bestimmten Formen begrenzt sein. Vielmehr soll die
Erfindung alle Abwandlungen, Entsprechungen und Alternativen abdecken,
die im Schutzbereich der Erfindung, der durch die folgenden angehängten
Ansprüche definiert ist, fallen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 6327524 [0031]
- - US 7129673 [0031]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Borah, D.
K. in ”Smooth Phase Interpolated Modulations for Nonlinear
Channels”, Proc. IEEE Global Commun. Conf., GLOBECOM '2004,
Bd. 1, S. 10–14 (2004) [0037]