DE102010002369A1

DE102010002369A1 - Netzwerkanschlussverteiler

Info

Publication number: DE102010002369A1
Application number: DE102010002369A
Authority: DE
Inventors: Torsten Mueller
Original assignee: Mueller Torsten 12587
Current assignee: Mueller Torsten 12587
Priority date: 2010-02-25
Filing date: 2010-02-25
Publication date: 2011-08-25
Also published as: DE202010017318U1

Abstract

Beschrieben wir ein aktiver Verteiler zur Leitungsverteilung in Netzwerksystemen, worin der aktive Verteiler Anschlussvorrichtungen zum direkten Anschluss von Kabeln aufweist. Beschreiben wird ferner ein Netzwerksystem bestehend aus mindestens einem aktiven Verteiler und passiven Verlegekabeln, welche direkt an den aktiven Verteiler angeschlossen sind. Dieses Netzwerksystem benötig keine Patchfelder und Patchkabel. Dies führt zu einer Kostenersparnis und zu einem störungsfreieren Netwerksystem.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein aktiven Verteiler zur Leitungsverteilung in Netzwerksystemen sowie ein Netzwerksystem enthaltend einen derartigen aktiven Verteiler.
Der Aufbau von mittleren und großen lokalen Netzwerksystemen (LAN) erfolgt heute typischerweise über die Strukturierte Verkabelung, die auch als Universelle Gebäudeverkabelung (UGV) bezeichnet wird. Diese Verkabelung kann aus Kupferkabeln und/oder Lichtwellenleitern (LWL) bestehen. Die im Gebäude verlegten Kabel werden in Verteilerschränken zusammengeführt und deren Enden dort auf Verteilerfelder, den Patchpanels oder Patchfeldern, aufgelegt. In den Verteilerschränken werden auch die aktiver Verteiler wie Switche und Router angeordnet, um diese über Patchkabel mit den Patchpanels zu verbinden. Auch können in den Verteilerschränken Telefonanlagen u. ä. angeordnet werden, welche dann über die Patchpanels gleichfalls rangiert werden können. An den anderen Enden der Gebäudeverkabelung sind dann die jeweiligen Geräteanschlussdosen angebracht an welche dann die Endgeräte wie Computer oder Telefone angeschlossen werden können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein aktiven Verteiler zur Verfügung zu stellen, der einen einfacheren Aufbau des Netzwerksystems ermöglicht.
Die Aufgabe wird durch einen aktiven Verteiler zur Leitungsverteilung in Netzwerksystemen mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen aktiven Verteilers zur Leitungsverteilung in Netzwerksystemen sind in den abhängigen Unteransprüche gekennzeichnet.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein aktiver Verteiler zur Leitungsverteilung in Netzwerksystemen, worin der aktive Verteiler Anschlussvorrichtungen zum direkten Anschluss von Kabeln aufweist.
Erfindungsgemäß ist dabei bevorzugt, dass der aktive Verteiler ein Switch, ein Hub, ein Router, ein Konverter oder ein Multiplexer ist.
Weiterhin ist erfindungsgemäß bevorzugt, dass die Anschlussvorrichtungen zum direkten Anschluss von Kabeln ausgewählt sind aus Klemmen, Schraubblöcken, Schneidklemmanschlüssen, Quetschanschlüssen, Crimpanschlüssen, LWL-Anschlüssen und anderen an sich bekannten Glasfaserverbindungsanschlüssen wie Steckverbindungen, Gelverbindungen oder Spleißverbindungen.
Es ist ferner bevorzugt, dass die mit dem aktiven Verteiler verbundenen Kabel passive Verlegekabel sind. Dabei ist besonders bevorzugt, dass die passiven Verlegekabel Kupferkabel und/oder Lichtwellenleiter sind.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Netzwerksystem bestehend aus mindestens einem erfindungsgemäßen aktiven Verteiler und passiven Verlegekabeln, welche direkt an den aktiven Verteiler angeschlossen sind. Dabei ist bevorzugt, dass die passiven Verlegekabel mittels Klemmen, Schraubblöcken, Schneidklemmanschlüssen, Quetschanschlüssen, Crimpanschlüssen und/oder LWL-Anschlüssen und anderen an sich bekannten Glasfaserverbindungsanschlüssen oder Kunststofffaserverbindungsanschlüssen wie Steckverbindungen, Gelverbindungen oder Spleißverbindungen anschließbar sind. Weiterhin ist dabei bevorzugt, dass das erfindungsgemäße Netzwerksystem weiterhin Geräteanschlüsse umfasst, welche am anderen Ende der passiven Verlegekabel anschließbar sind, wobei die Geräteanschlüsse ausgewählt sind aus Ports, Dosen, Doppeldosen oder Antennen für WLAN, Dect, Bluetooth oder ein anderes Funkübertragungssystem.
Im Sinne der Erfindung sind mit dem Begriff Lichtwellenleiter oder LWL Leiter für Licht gemeint, die aus Glas, Kunststoff oder aus einem anderen lichtdurchlässigem und/oder leitendem Material bestehen.
Die Erfindung wird anhand der angefügten Figuren näher erläutert. Es zeigt:
1 den schematischen Aufbau eines Netzwerks mittels des erfindungsgemäßen Netzwerkverteilers und
2 den schematischen Aufbau eines Netzwerks gemäß dem Stand der Technik.
In den 1 und 2 sind der schematische Aufbau von Netzwerksystemen gemäß der vorliegenden Erfindung (1) und gemäß dem Stand der Technik (2) dargestellt.
In 2 ist zu sehen wie zum heutigen Stand der Technik Netzwerksysteme aufgebaut werden. Derzeit haben alle Switche 1 eine große Menge an Schnittstellen, wie z. B. 24 × RJ 45, 48 × RJ 45 oder modulare Einschübe mit n × 48 × RJ 45 oder gleicher Anzahl Glasfaser-LWL-Ports. Darüber werden die PC-, Notebook-, Drucker-Nutzer, Server und Speicher netzwerktechnisch angebunden und vernetzt. Dies erfolgt über Patchkabel. Die Aktive Komponente 1 wurde mittels Patchkabel 2 mit einem Patchfeld 3 verbunden, das Patchfeld 3 mit einem Verlegekabel 4, dieses wird an einen Dosenport 5 angeschlossen. Der Anschluss des Endgeräts erfolgt dann wieder mittels Patchkabel.
Bei der in 1 gezeigten erfindungsgemäßen Lösung werden die Switche 10 mit Direktanschlussklemmen versehen und die Verlegekabel 4 dort direkt aufgeschaltet. Es entfallen so die Patchkabel 2, die RJ 45 Buchsen auf den Leiterplatten der Switche und die Patchfelder 3 in den Netzwerkverteilern.
Zum flexiblen Verbinden mit anderen Geräten (stacking, clustering, usw.) müssen einzelne Ports am Switch 10 zum Einkoppeln der Signale vorhanden sein. Die große Menge an Kabelbäumen, Patchfeldern und Patchkabeln entfällt.
Vorteilhafterweise weist der aktive Verteiler 10 ferner Ports (wie RJ 45 etc.) zum Einkoppeln von Signalen auf und/oder Schnittstellen (wie RS 232 etc.), um den aktiven Verteiler 10 zu steuern, zu programmieren oder zu protokollieren.
In den Figuren ist der aktive Verteiler 1 ein Switch, Hub, Router oder Multiplexer mit n × RJ 45-, n × GG 45- und/oder n × LWL-Buchsen (ST, SC, LC, E2000). Das passive Verteilerkabel 2 ist ein Patchkabel, ein Verbindungskabel, ein Adapterkabel oder dergleichen mit n × RJ 45, n × GG 45 und/oder n × LWL-Steckern (ST, SC, LC, E2000). Der passive Verteiler 3 ist ein Patchfeld mit n × RJ 45, n × GG 45 und/oder Spleißbox mit n × LWL-Buchsen (ST, SC, LC, E2000). Als passives Verlegekabel 4 kann jede Art von Kabel verwendet werden, welches zur Übertragung von elektrischen Signalen geeignet ist. Dazu zählen Kupferkabel wie beispielsweise Fernmeldekabel und dergleichen. Derartige Kabel sind dem Fachmann an sich bekannt. Das passive Verlegekabel 4 ist beispielsweise ein Standardkabel der Kategorie 3, Kategorie 5, Kategorie 6 oder Kategorie 7 oder ein Kabel einer höheren Kategorie oder ein Glas-/Kunststofffaserkabel (LWL). Das passive Verlegekabel 4 kann als Tertiärkabel, Steigerkabel, Etagenkabel oder dergleichen ausgestaltet sein. Der Geräteanschluss 5 ist eine Anschlusseinheit wie Port, Dose, Doppeldose oder eine Antenne für WLAN, Dect, etc. Ein Geräteanschluss 5 kann aber erfindungsgemäß auch ein Bluetooth oder ein anderes Funkübertragungssystem sein. Hierzu ist es erforderlich, den Geräteanschluss 5 mit einem entsprechenden Modul zu versehen, welches die über das IP-Netz übermittelten Information in dem Geräteanschluss 5 in ein entsprechendes Funksignal umsetzt. Damit ist es möglich, Endgeräte wie Computer, Laptops, Notebooks und Netbooks, über den Geräteanschluss mit dem Kabelgebundenen Netzwerk zu verbinden.
Der aktive Verteiler 10 ist erfindungsgemäß ein Switch, Hub, Router, Konverter oder Multiplexer mit n × Klemmen, Schraubböcken, Scheidklemmanschlüssen, Quetschanschlüssen oder Crimpanschlüssen.
Bisher wurden patchbare Systeme benötigt, da neben den IP (Internetprotokoll) vernetzten System, auch andere Protokolle wie ISDN, analoge Telefonie (a/b) und auch proprietäre Modem/Messtechnik über die Patchfelder in passive Netzwerke eingekoppelt werden mussten. Mit dem Anwachsen der Vereinheitlichung von IP Netzen (VoIP – Voice over IP, IP Medienkonverter – RS 232 over IP, IP-Funkkonverter – Bluetooth over IP, Funk over IP und dergleichen) ist es nicht mehr notwendig, andere Protokolle als ausschließlich IP direkt bis zum Anwender zu bringen.
Um hiermit die Netzwerke zu vereinfachen, wird bei der erfindungsgemäßen Lösung auf die Patchfelder und Patchkabel verzichtet und eine direkte Verbindung zwischen dem Verlegekabel 4 und dem aktiven Verteiler 10 hergestellt.
Ein Vorteil dieser Lösung ist es, dass dabei zusätzliche Dämpfungen entfallen und die volle Performance der Kabel ausgenutzt wird. Das Netzwerk weist somit kaum Verluste auf. Dies führt zu einer Kostenersparnis und zu einem störungsfreieren Netwerksystem.
Der Anschluss der Kabel erfolgt mit direkten Klemm-, Schneid- oder Schraubverbindern, welche die Daten direkt von der Leiterplatte auf das Kabel übertragen und wieder zurück. Zur Erhöhung der Flexibilität, kann auch ein kurzer flexibler Anschluss zwischen der Leiterplatte und dem Kabelanschluss an der Rückseite erfolgen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen aktiven Verteiler in Form von Switchen, Hubs, Routern, Konvertern und Multiplexern ist in einfacher Weise möglich und dem Fachmann an sich bekannt. Auf den entsprechenden Schaltplatinen der aktiven Verteiler müssen lediglich die Anschlüsse an die Rückseite verlegt werden und an den entsprechenden Anschlussstellen für die Buchsen nunmehr entsprechende Anschlussvorrichtungen zum direkten Anschluss von Kabeln in Form von Klemmen, Schraubblöcken, Schneidklemmanschlüssen, Quetschanschlüssen, Crimpanschlüssen und/oder LWL-Anschlüssen für Glas- und/oder Kunststofffaserleitungen angeordnet werden. Geeignete Zugentlastungen für die Kabel können innerhalb des aktiven Verteilers vorgesehen sein. Die Zugentlastung kann aber auch über die Einführung der Verlegekabel in die entsprechenden Verteilerschränke gewährleistet werden.
Bezugszeichenliste

1: aktiver Verteiler (Switch)
2: passives Verteilerkabel (Patchkabel)
3: passiver Verteiler (Patchfeld)
4: passives Verlegekabel
5: Geräteanschluss
10: aktiver Verteiler (Switch mit Direktanschlüssen)

Claims

Aktiver Verteiler zur Leitungsverteilung in Netzwerksystemen, dadurch gekennzeichnet, dass der aktive Verteiler Anschlussvorrichtungen zum direkten Anschluss von Kabeln aufweist.
Aktiver Verteiler gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der aktive Verteiler ein Switch, ein Hub, ein Router, ein Konverter oder ein Multiplexer ist.
Aktiver Verteiler gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussvorrichtungen zum direkten Anschluss von Kabeln ausgewählt sind aus Klemmen, Schraubblöcken, Schneidklemmanschlüssen, Quetschanschlüssen, Crimpanschlüssen, LWL-Anschlüssen und anderen Glasfaserverbindungsanschlüssen oder Kunststofffaserverbindungsanschlüssen wie Steckverbindungen, Gelverbindungen oder Spleißverbindungen.
Aktiver Verteiler gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mit dem aktiven Verteiler verbundenen Kabel passive Verlegekabel sind.
Aktiver Verteiler gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die passiven Verlegekabel Kupferkabel und/oder Lichtwellenleiter sind.
Aktiver Verteiler gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Ports (wie RJ 45 etc.) zum Einkoppeln von Signalen und/oder Schnittstellen (wie RS 232 etc.) zum Steuern, Programmieren und/oder Protokollieren vorgesehen sind.
Netzwerksystem bestehend aus mindestens einem aktiven Verteiler gemäß einem der voranstehenden Ansprüche und passiven Verlegekabeln, welche direkt an den aktiven Verteiler angeschlossen sind.
Netzwerksystem gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die passiven Verlegekabel mittels Klemmen, Schraubblöcken, Schneidklemmanschlüssen, Quetschanschlüssen, Crimpanschlüssen und/oder LWL-Anschlüssen und anderen Glasfaserverbindungsanschlüssen oder Kunststofffaserverbindungsanschlüssen wie Steckverbindungen, Gelverbindungen oder Spleißverbindungen.
Netzwerksystem gemäß Anspruch 7 oder 8, weiterhin umfassend Geräteanschlüsse, welche am anderen Ende der passiven Verlegekabel anschließbar sind, wobei die Geräteanschlüsse ausgewählt sind aus Ports, Dosen, Doppeldosen oder Antennen für WLAN, Dect, Blue tooth oder ein anderes Funkübertragungssystem.